Ein Logbuch der Redaktion
Als Christian Montillon
im März das Exposé für den PERRY RHODAN-Roman mit der Nummer 2812
finalisierte, stand hierfür noch kein Titel fest. Wir wussten, dass Andreas Eschbach
diesen Roman schreiben würde, und wir wollten daraus »mehr« machen – so
richtig konkret war dieses »mehr« zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Christian schrieb deshalb zum Inhalt: »Dieser Roman bildet den Auftakt zu einem besonderen Viererblock (PR 2812-2815), der von Andreas Eschbach und Verena Themsen
geschrieben wird. Die Handlung ist in spezieller Weise ›losgelöst‹ und
zeigt das dritte Jahrtausend NGZ in der Milchstraße: Eine Zukunft, wie
sie nach langer Herrschaft der Atopen aussehen würde ... d.h. eine
Zukunft, wie sie auch serienintern niemals entstehen wird.«
Was er in diesem Vorwort nicht erwähnte, war die Vorbereitung für die vier Romane. Zahlreiche Mails wurden zwischen Christian Montillon und Wim Vandemaan gewechselt, ebenso kommunizierten Verena Themsen und Andreas Eschbach
sehr oft miteinander. Gelegentlich wurde auch ich eingebunden, zumeist
aber arbeiteten die Autoren und die Autorin sehr intensiv und ohne
redaktionelle »Beihilfe«.
Christian machte im März 2015 gleich klar,
welche Bedeutung die vier Bände haben sollten: »Dieser Viererblock ist
ein ›Was wäre wenn‹, aber alles andere als irrelevant; unter anderem
deshalb, weil mit Germo Jobst eine für den weiteren Verlauf wichtige
Figur ›mitgenommen‹ wird. Außerdem werden wichtige Erkenntnisse über
Vetris-Molaud und Matan Addaru Jabarim gewonnen.«
Bekanntlich verfasste Andreas Eschbach die Romane »Willkommen im Tamanium!« und »An Rhodans Grab«, während Verena Themsen die Romane »Im Netz der Kyberspinne« und »Der letzte Kampf der Haluter« beisteuerte. Mir gefielen alle vier Bände; ich erinnere mich, dass ich das alles sehr spannend fand.
Mir
wurde immer klarer, dass wir es schaffen müssten, aus den vier
Heftromanen ein gemeinsames Buch zu machen. Vor allem die Reaktion der
Leser munterte mich auf und zeigte mir, dass in den vier Romanen
tatsächlich das Potenzial zu einer Zweitverwertung steckte, wie man das
in der Verlagswelt nennt.
Mit den Kolleginnen und Kollegen im Lektorat von Bastei-Lübbe
stand ich zu dieser Zeit sowieso in einem andauernden
Gedankenaustausch. Recht schnell konkretisierte sich der Plan: Wir
würden aus diesen vier Romanen ein schönes Taschenbuch machen. Auch die
vertraglichen Eckpunkte konnten wir schnell fixieren, ebenso den
weiteren Ablauf unserer gemeinsamen Arbeit.
Arndt Drechsler
gestaltete ein wunderschönes Titelbild, und Bastei-Lübbe sprach bereits
den Vertrieb auf das gemeinsame Werk an. Somit standen bereits Ende
2015 alle entsprechenden Weichen ...
Christian Montillon
setzte sich im Frühjahr 2016 noch einmal an die vier Bände. Er
verfasste ergänzende Texte, strich auch einige Absätze und Szenen
heraus, die man nicht für das Verständnis der »falschen Welt« benötigte,
und sorgte so dafür, dass aus vier einzelnen Romanen ein packendes
Gesamtwerk wurde. Er lieferte das Manuskript pünktlich in die Redaktion –
wir gingen noch einmal drüber und lieferten dann an die
Bastei-Kollegen.
In der zweiten Oktober-Woche wird der Roman
ausgeliefert. Dann werden hoffentlich viele
Science-Fiction-Interessierte in einer Buchhandlung den Roman sehen und
kaufen. Sie werden die Geschichte von Atlan und seinen Gefährten in der
Falschen Welt lesen und hoffentlich wissen wollen, wie es nach dem
abgeschlossenen Abenteuer weitergeht.
Unsere Helden reisen
schließlich weiter, ihr Ziel sind die Jenzeitigen Lande – und was sie
auf diesem Weg erleben, ist Thema für viele weitere Romane. Die Leser
der wöchentlichen PERRY RHODAN-Serie wissen das alles bereits, nicht
aber die potenziellen Neuleser. Für sie ist »Die falsche Welt« ein
Auszug aus dem PERRY RHODAN-Universum, ein Kapitel aus der größten
Science-Fiction-Saga der Welt. Und wenn sie Lust darauf haben, mehr zu
erfahren, warten Tausende von Romanen auf sie ...
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