28 Oktober 2016

Wie »Die falsche Welt« entstand

Ein Logbuch der Redaktion

Als Christian Montillon im März das Exposé für den PERRY RHODAN-Roman mit der Nummer 2812 finalisierte, stand hierfür noch kein Titel fest. Wir wussten, dass Andreas Eschbach diesen Roman schreiben würde, und wir wollten daraus »mehr« machen – so richtig konkret war dieses »mehr« zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Christian schrieb deshalb zum Inhalt: »Dieser Roman bildet den Auftakt zu einem besonderen Viererblock (PR 2812-2815), der von Andreas Eschbach und Verena Themsen geschrieben wird. Die Handlung ist in spezieller Weise ›losgelöst‹ und zeigt das dritte Jahrtausend NGZ in der Milchstraße: Eine Zukunft, wie sie nach langer Herrschaft der Atopen aussehen würde ... d.h. eine Zukunft, wie sie auch serienintern niemals entstehen wird.«

»Die falsche Welt«Was er in diesem Vorwort nicht erwähnte, war die Vorbereitung für die vier Romane. Zahlreiche Mails wurden zwischen Christian Montillon und Wim Vandemaan gewechselt, ebenso kommunizierten Verena Themsen und Andreas Eschbach sehr oft miteinander. Gelegentlich wurde auch ich eingebunden, zumeist aber arbeiteten die Autoren und die Autorin sehr intensiv und ohne redaktionelle »Beihilfe«.

Christian machte im März 2015 gleich klar, welche Bedeutung die vier Bände haben sollten: »Dieser Viererblock ist ein ›Was wäre wenn‹, aber alles andere als irrelevant; unter anderem deshalb, weil mit Germo Jobst eine für den weiteren Verlauf wichtige Figur ›mitgenommen‹ wird. Außerdem werden wichtige Erkenntnisse über Vetris-Molaud und Matan Addaru Jabarim gewonnen.«

Bekanntlich verfasste Andreas Eschbach die Romane »Willkommen im Tamanium!«  und »An Rhodans Grab«, während Verena Themsen die Romane »Im Netz der Kyberspinne« und »Der letzte Kampf der Haluter« beisteuerte. Mir gefielen alle vier Bände; ich erinnere mich, dass ich das alles sehr spannend fand.

Mir wurde immer klarer, dass wir es schaffen müssten, aus den vier Heftromanen ein gemeinsames Buch zu machen. Vor allem die Reaktion der Leser munterte mich auf und zeigte mir, dass in den vier Romanen tatsächlich das Potenzial zu einer Zweitverwertung steckte, wie man das in der Verlagswelt nennt.

Mit den Kolleginnen und Kollegen im Lektorat von Bastei-Lübbe stand ich zu dieser Zeit sowieso in einem andauernden Gedankenaustausch. Recht schnell konkretisierte sich der Plan: Wir würden aus diesen vier Romanen ein schönes Taschenbuch machen. Auch die vertraglichen Eckpunkte konnten wir schnell fixieren, ebenso den weiteren Ablauf unserer gemeinsamen Arbeit.

Arndt Drechsler gestaltete ein wunderschönes Titelbild, und Bastei-Lübbe sprach bereits den Vertrieb auf das gemeinsame Werk an. Somit standen bereits Ende 2015 alle entsprechenden Weichen ...
Christian Montillon setzte sich im Frühjahr 2016 noch einmal an die vier Bände. Er verfasste ergänzende Texte, strich auch einige Absätze und Szenen heraus, die man nicht für das Verständnis der »falschen Welt« benötigte, und sorgte so dafür, dass aus vier einzelnen Romanen ein packendes Gesamtwerk wurde. Er lieferte das Manuskript pünktlich in die Redaktion – wir gingen noch einmal drüber und lieferten dann an die Bastei-Kollegen.

In der zweiten Oktober-Woche wird der Roman ausgeliefert. Dann werden hoffentlich viele Science-Fiction-Interessierte in einer Buchhandlung den Roman sehen und kaufen. Sie werden die Geschichte von Atlan und seinen Gefährten in der Falschen Welt lesen und hoffentlich wissen wollen, wie es nach dem abgeschlossenen Abenteuer weitergeht.

Unsere Helden reisen schließlich weiter, ihr Ziel sind die Jenzeitigen Lande – und was sie auf diesem Weg erleben, ist Thema für viele weitere Romane. Die Leser der wöchentlichen PERRY RHODAN-Serie wissen das alles bereits, nicht aber die potenziellen Neuleser. Für sie ist »Die falsche Welt« ein Auszug aus dem PERRY RHODAN-Universum, ein Kapitel aus der größten Science-Fiction-Saga der Welt. Und wenn sie Lust darauf haben, mehr zu erfahren, warten Tausende von Romanen auf sie ...

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