30 Juni 2021

Risszeichnungen im Zentrum

Ein Logbuch der Redaktion

Als ich ein junger PERRY RHODAN-Leser war, verführten mich die Risszeichnungen buchstäblich zum Träumen. Ich betrachtete die Darstellungen in den Romanheften und versuchte mit ihrer Hilfe herauszukriegen, durch welche Gänge und Räume sich die Figuren in den Romanen bewegten oder wie die Technik funktionieren könnte.

Und ich kopierte sie heraus, um sie in einem Schnellhefter zu sammeln. In den späten 70er-Jahren war das mit zwanzig Pfennig pro Kopie im örtlichen Fotogeschäft nicht preiswert … Ich war ein großer Fan der Risszeichnungen, und ich mag sie heute noch. Sie geben unserer Serie eine zusätzliche Dimension, die man sonst nirgends findet.

Deshalb freut es mich ganz besonders, dass die Ausgabe 102 der Zeitschrift »SOL« sich dieser Kunstrichtung angenommen hat. Das Heft liegt seit einigen Wochen bei den Mitgliedern der PERRY RHODAN-FanZentrale, die es im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages erhalten, und der Abonnenten. Ich kam leider erst dieser Tage dazu, es zu Ende zu lesen.

Das von Christina Hacker zusammengestellte Heft ist mit 80 Seiten sehr umfangreich geworden und überzeugt mich rundum: Sowohl die Optik als auch der Inhalt sind sehr ansprechend. Für meine Begriffe ist das ein professionell wirkendes Magazin.

Risszeichner wie Gregor Paulmann, Mark Fleck und Georg Joergens erzählen von ihrer Arbeit, aber auch darüber, wie es früher war. Wie kommen die Risszeichner zu ihren Aufgaben, nach welchen Kriterien gestalten sie die Raumschiffe, und welche Techniken bevorzugen sie? Die PERRY RHODAN-Autorin Verena Themsen koordiniert das Team der Risszeichner, und ihre Arbeit ist in dieser Ausgabe ebenfalls ein Thema.

Dabei sind die einzelnen Beiträge alles andere als Textwüsten, sie sind schön illustriert. Beispielsweise wird in zahlreichen Bildern gezeigt, wie die Risszeichnung der THORA entstanden ist.

Die aktuelle »SOL« bietet darüber hinaus viele weitere Beiträge, die sich lohnen. Katja Bruck schreibt über das Zusammenleben mit ihrem Vater Johnny, der in diesem Jahr hundert Jahre alt geworden wäre. Leonhard Beyrle beschäftigt sich mit den frühen PERRY RHODAN-Computerspielen. Thomas Harbach hat den ersten Space-Thriller noch einmal gelesen und schreibt ausführlich über den packenden Robert-Feldhoff-Roman.

Weitere Beiträge informieren über queere Charaktere in unserer Serie, die arkonidische Sprache oder den Kurd-Lasswitz-Preis. Das Sternenrad ist ebenfalls das Thema eines großen Artikels. Dazu kommen Beiträge, die sich kritisch mit den aktuellen Romanen auseinandersetzen, sowohl PERRY RHODAN als auch PERRY RHODAN NEO. Man braucht einige Zeit, um das Heft komplett durchzulesen, aber die Lektüre lohnt sich.

Ganz am Ende kommt eine Kurzgeschichte, die ich sehr mochte: Norbert Fiks erzählt in »Noch einmal zum Mond« über eine ungewöhnliche Reise: Zum fünfzigsten Jubiläum des Mondflugs steuern Perry Rhodan und Reginald Bull erneut in einer alten Rakete den Erdtrabanten an.

Die Geschichte ist wunderbar in den PERRY RHODAN-Kosmos eingebunden, greift eine eher kritische Facette aus der Frühgeschichte der Serie auf und hat einige hübsche Details: 2021 ist beispielsweise eine gewisse Frau Obama, über deren Vornamen wir leider nichts erfahren – es ist an dieser Stelle auch nicht nötig –, die Parlamentspräsidentin. (Vom Alter her würde das sehr gut stimmen: Michelle Obama ist Jahrgang 1964.)

Ich mag die »SOL« sowieso, und ich lese sie seit der ersten Ausgabe gern. Die aktuelle Ausgabe ist nicht nur wegen des Schwerpunkts Risszeichnungen ein besonderes Heft. Absolut empfehlenswert!

(Auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-FanZentrale gibt es eine Inhaltsbeschreibung zur aktuellen Ausgabe. Darüber hinaus steht eine Übersicht zu den lieferbaren Ausgaben des Magazins zur Verfügung. Das lohnt sich!)

29 Juni 2021

50 Jahre in Japan

Leider kann ich nicht genau sagen, wann genau der erste PERRY RHODAN-Roman in japanischer Sprache erschienen ist. Die entsprechenden Unterlagen stehen in der Redaktion nicht zur Verfügung. Sicher ist aber: Seit dem Juni 1971 wird unsere Serie auch in Japan veröffentlicht. Damit ist die PERRY RHODAN-Ausgabe im Hayakawa-Verlag die am längsten unaufhörlich laufende Auslandsauflage der größten Science-Fiction-Serie der Welt.

Wir stehen mit den japanischen Kollegen nicht in einem direkten Kontakt. Meist arbeiten wir mit der Agentur zusammen, die unsere Serie in Japan vertritt. Über diese laufen alle weiteren Arbeiten mit dem Verlag. Über soziale Medien wie Twitter und Facebook sind wir tatsächlich ein bisschen besser verbunden.

Wir können stolz darauf sein, mit einem so zuverlässigen Verlag wie Hayakawa zusammenarbeiten zu können. Es ist nicht selbstverständlich, über eine so lange Zeit einen Geschäftskontakt aufrecht zu halten. Herzliche Gratulation nach Japan!

28 Juni 2021

Wo die Äonenuhren schlagen

Ein actiongeladenes Motiv von Dirk Schulz ergibt ein starkes Titelbild für den abschließenden Teil der »Angler«-Trilogie: Oliver Fröhlich schrieb den Roman »Wo die Äonenuhren schlagen«, in dem es viel »Sense Of Wonder« zu bewundern gibt. Der Autor breitet vor den Lesern ein staunenswertes Szenario aus, in dem es – tatsächlich! – unter anderem um Uhren geht.

Das alles hängt allerdings eng mit den aktuellen Ereignissen im »Chaotarchen«-Zyklus zusammen. Die seltsame Welt, auf die eine Frau von der Erde und ein junger Haluter gestoßen sind, ist ja kein x-beliebiger Planet, sondern ein spezieller Raum. Mittlerweile ist auch bekannt, wo sich dieser Raum befindet – er gehört zu FENERIK, jenem Chaoporter, der in der kleinen Galaxis Cassiopeia gestrandet ist. 

Und dass die Welt in einem Gefährt der Chaotarchen anders aussieht als beispielsweise auf der Erde, kann nicht zu sehr überraschen. Hier gelten andere Gesetze, wie es aussieht. Mehr über FENERIK werden die Autoren bald erzählen; die »Angler«-Trilogie ist aber abgeschlossen.

27 Juni 2021

Arbeit an der neuen NEO-Staffel

Noch während die aktuelle Staffel »Die Tiefe« sich entwickelt, arbeiten wir bereits an der nächsten Handlungsstaffel unserer Serie PERRY RHODAN NEO. Konkret heißt das: Die Exposéautoren haben mir bereits neue Exposés zur Verfügung gestellt, wir sind an dieser Stelle sehr gut im Termn.

Und ich sitze am heutigen Tag vor allem an Werbe- und Informationstexten. Der Vertrieb muss über die neue Staffel informiert werden, dazu benötigt er auch die eine oder andere inhaltliche Information. Und die Kollegen vom Marketing müssen mit der Arbeit an den Anzeigen anfangen, damit diese rechtzeitig veröffentlicht werden können.

Wie immer ist es knifflig: Verraten soll ich ja nichts durch die Informationen und die Werbung. Neugierig machen soll es aber schon. In welchem Umfang soll ich also beispielsweise Atlan aufführen? Knifflig – aber lösbar ...

26 Juni 2021

Fünfzig Jahre Mondlandung

Ein Logbuch der Redaktion

Es ist nicht immer so einfach, die Jubiläen der PERRY RHODAN-Serie mit der »wirklichen Welt« zu verknüpfen. Das merkte ich dieser Tage, als ich erzählte, wir könnten bald »fünfzig Jahre Mondflug« feiern. »Wie? Fünfzig Jahre?«, wurde ich gefragt. »Die Mondlandung hat sich doch schon gejährt. Und was ist mit Neil Armstrong?«

Es mangelte nicht an albernen Witzen – auf meine Kosten natürlich – über die angebliche Mondverschwörung, die unter anderem davon ausgeht, dass es die Mondlandung sowieso nie gegeben habe und alles eine Erfindung der Amerikaner sei. Ich musste anschließend immer zu einer längeren Erklärung ansetzen, warum das mit der Mondlandung und ihrem Jubiläum am 19. Juni 2021 wirklich stimmt.

Einem Leser unserer Serie muss man das nicht unbedingt erklären. Wer PERRY RHODAN kennt, der weiß, wie in diesem Universum die Realität aussieht: Am 19. Juni 1971 besteigen Major Perry Rhodan und seine drei Begleiter eine Rakete, um mit dieser als erste Menschen zum Mond zu fliegen.

Dort treffen sie dann später auf die Arkoniden, und mit deren Technik schafft es Rhodan später, die Menschheit zu einigen. Alles weitere wiederum lässt sich in vielen Romanen nachlesen … Das muss ich an dieser Stelle also nicht wiedergeben.

Eigentlich müssten »wir Terraner« ja kräftig feiern. In Terrania City und anderen Metropolen des Solaren Imperiums ist das sicher der Fall. Immerhin sind im Jahr 2021 – wenn wir die Serie und die Romane ernstnehmen – nicht nur die Welten und Monde des Solsystems besiedelt worden. Längst hat die Menschheit ihre Kolonien in der näheren Umgebung ihrer Heimat errichtet. Mit Sternenvölkern wie den Ferronen steht man in Handelsbeziehungen, ansonsten hält man sich bekanntlich zurück.

Trotzdem: Der Tag, an dem Perry Rhodan zum Mond geflogen ist, wird in der Welt der terranischen Zukunft sicher als ein Feiertag begangen. Es ist keiner der Feiertage, an denen alle Menschen frei haben – wie etwa Weihnachten oder das Zuckerfest –, sondern einer der Tage, an denen Politiker ihre Reden halten und Kultureinrichtungen an bestimmte Ereignisse erinnern.

(Dass der 19. Juni zugleich der Geburtstag von K. H. Scheer war, finde ich nach wie vor amüsant. Auch so hat sich der Autor für immer in der Geschichte der größten Science-Fiction-Serie der Welt verewigt.)

Der Flug zum Mond hat schließlich nicht nur dazu beigetragen, dass Perry Rhodan auf die Arkoniden getroffen ist, sondern hat dazu geführt, dass die kleinlichen Konflikte auf der Erde eingedämmt worden sind. Die Menschheit sieht sich als Einheit, es gibt keine nationalen Grenzen mehr, und man streitet nicht mehr wegen Hautfarben oder Religionen oder aus wirtschaftlichen Gründen.

Kurzer Blick zurück in »die wirkliche Welt«: Wir sind leider nicht so weit.

Die Erde des Jahres 2021 in unserem Universum wird leider von politischen, gesellschaftlichen und religiösen Konflikten erschüttert, und es sieht nicht so aus, als würden diese in nächster Zeit alle gelöst werden. Wie es aussieht, vererben die Menschen, die derzeit leben, ihren Nachkommen eine Welt, auf der es mehr Probleme gibt als vor fünfzig Jahren: Das Klima verändert sich, die Bevölkerung wächst, Seuchen und Katastrophen nehmen zu.

Allein deshalb ist es schon sinnvoll, an den Mondflug von Perry Rhodan zu denken. Auch wenn dieser »nur« in einem anderen Universum stattgefunden hat, in einem Universum, das von K. H. Scheer und Clark Darlton erfunden und danach von vielen Autorinnen und Autoren weitergeführt worden ist.

Ich halte es für ein Universum, das spannend und lebensbejahend zugleich ist. Die Welt des Perryversums ist alles andere als perfekt, davon erzählen viele Romane. Sie erweist sich vor allem als eine Welt kosmischer Gefahren – aber es ist eine Welt der positiven Utopie.

Daran kann der 19. Juni 2021 erinnern: Feiern wir das Jubiläum des Mondflugs – schließlich hat er den PERRY RHODAN-Fans das Tor zu den Sternen aufgestoßen.

Auf die Zukunft!

25 Juni 2021

Exposérunde im Juni

Der heutige Vormittag stand im Zeichen einer Exposébesprechung; wir haben uns mittlerweile so an Videokonferenzen gewöhnt, dass uns das nicht mehr sonderlich schwerfällt. Wim Vandemaan, Christian Montillon und ich trafen uns also im virtuellen Raum, um den aktuellen Stand der Dinge zu besprechen und in die Zukunft zu blicken.

Wir unterhielten uns darüber, was im aktuellen »Chaotarchen«-Zyklus unserer Ansicht nach wie angekommen war. Einige Elemente, so unser Eindruck, fanden großen Anklang, andere weniger. Vielleicht hatten wir die Ideen nicht gut genug platziert, vielleicht hatte die betreffende Figur einfach nicht so richtig »geklappt«.

Im Detail sprachen wir über die Bände, die 2021 noch erscheinen werden. Mit Band 3150 wird der laufende Zyklus ja einen Wendepunkt erreichen, entsprechend müssen wir darauf hinarbeiten. Schauplätze und Figuren standen im Zentrum unserer Überlegungen – und wie leiten wir nach Band 3150 die Handlung dann weiter? Wann spielt beispielsweise Atlan wieder eine große Rolle, was ist mit Monkey?

In der vergleichsweise kurzen Exposébesprechung konnten wir wesentliche Punkte abarbeiten. Damit sollte der »Chaotarchen«-Zyklus weiterhin auf gutem Kurs sein.

24 Juni 2021

Die Space Dates '88

Im September 1987 veröffentlichte der Moewig-Verlag einen Taschenkalender für PERRY RHODAN-Fans. Solche Kalender, die man sich in die Jacke stecken oder in der Schultasche verstauen konnte, waren in den 80er-Jahren bekannt; viele Jugendliche in Westdeutschland benutzten beispielsweise den »Junior-Taschenkalender«.

An diesem Kalender schienen sich die »Space Dates '88« zu orientieren. Das Büchlein hatte das praktische DIN A 6-Format und lieferte neben einem Kalendarium allerlei Informationen und Artikel. Enthalten waren Texte von Autoren wie William Voltz und Clark Darlton, es gab ein kleines Lexikon und viele andere kleine Beiträge.

Zusammengestellt wurde es von Horst Hoffmann. Leider ist über die Verkaufszahlen nichts bekannt. Die Tatsache, dass man im folgenden Jahr keine Fortsetzung publizierte, lässt darauf deuten, dass die Erwartungen des Vertriebs nicht erfüllt werden konnten.

Für die PERRY RHODAN-Fans im Herbst 1987 sowie im Verlauf des Jahres 1988 waren die »Space Dates« – ganz im Stil der damaligen Zeit gestaltet – ein wichtiges Handbuch. Und ich blättere sie auch heute noch mit angenehmer Nostalgie durch.

23 Juni 2021

Die perfekte Welt

Als ich das Exposé für den kommenden Roman bei PERRY RHODAN NEO las, war ich sofort vom Thema gefesselt. Ich sah das Potenzial, das in der Geschichte liegt, und ich fand, dass es eine ideale Grundlage für eine Dystopie bietet – ein Genre, das wir in dieser Serie so noch nicht hatten.

Lucy Guth übernahm die Aufgabe, »Die perfekte Welt« zu schildern, und das ist ihr sehr gut gelungen, finde ich. Die Sprünge, die diese Welt macht, setzt die Autorin ebenso um wie die gesellschaftlichen Zustände. Der Mausbiber Gucky spielt dabei eine besondere Rolle, und das hat Dirk Schulz beim Titelbild in einem starken Motiv verewigt.

Die quantenphysikalischen Grundlagen für das ganze Geschehen sind nicht so einfach. Die Autorin kümmerte sich darum nicht zu sehr, sondern ließ die Wissenschaft im Hintergrund einfließen. Und so konnte sich das Ergebnis echt sehen lassen …

22 Juni 2021

Hort der Transformation

Ich kenne Roman Schleifer schon seit vielen Jahren. Wir lernten uns bei Cons kennen, wir arbeiteten bei den STELLARIS-Kurzgeschichten zusammen, und es folgten einige Romane für die Miniserien. Auch an der aktuellen Miniserie ist der Autor mit einem Roman beteiligt.

In dieser Woche erscheint bereits der achte Band von PERRY RHODAN-Wega. Roman Schleifer schrieb »Hort der Transformation«, das Titelbild steuerte Dirk Schulz bei. In seinem Roman beleuchtet Roman Schleifer, den ich als Kenner unserer Serie schätze, die aktuelle Situation im Wegasystem.

Der Autor führt eine neue Nebenfigur ein, und er zeigt das »Innenleben« der Maccani; so nennen sich die Angehörigen der Invasoren, die seit einiger Zeit das Wegasystem mit all seinen Welten und Monden besetzt halten. Wer Action und fetzige Dialoge mag, kommt in diesem Roman auf seine Kosten!

21 Juni 2021

Der Krieger und die Navakan

Es ist der zweite Teil der »Angler«-Trilogie, wie ich sie intern genannt habe, und er stammt von Christian Montillon und Oliver Fröhlich: In dieser Woche erscheint »Der Krieger und die Navakan«, in dem zwei ungewöhnliche »Helden« in einem Abenteuer unterwegs sind, das vor ihnen noch kein Mensch erlebt hat.

Sie bewegen sich durch einen seltsamen Kosmos, in dem zwischen verschiedenen Außerirdischen eine Reihe von Konflikten tobt, die von Wesen aus der Milchstraße nicht so einfach zu verstehen sind. Man kämpft gegeneinander, man schließt Bündnisse, und alles scheint einem Plan zu folgen, der fremdartig wirkt.

Mir hat auch der zweite Teil der Trilogie echt gut gefallen. Es ist keine technische Science Fiction, es ist keine Miltary-SF, sondern es ist eher eine phantastisch-träumerische Science Fiction. Also mehr Darlton, weniger Scheer, wenn ich es an den Gründungsautoren festmachen kann …

18 Juni 2021

Siebenschläfer und andere Probleme

An diesem Tag beschäftige ich mich auf gleich zwei Ebenen mit dem Thema der sogenannten Siebenschläfer in unserer Serie, konkret sind damit die Galaktischen Kastellane gemeint. Ich muss nämlich einen Roman redigieren – aus terminlichen Gründen geht es nicht anders –, was mir durchaus Spaß macht.

Gewissermaßen parallel läuft die Lektüre eines Manuskripts, das schon seit einiger Zeit hier liegt, sowie von Vorab-Exposés. Dabei geht es immer um die Kastellane und ihre Ziele sowie die Reaktionen der Menschen. Wie das alles mit dem Chaoporter zusammenhängt, der in der Galaxis Cassiopeia gestrandet ist, erfahren unsere Leser noch rechtzeitig … Ich kämpfe mich heute noch eine Weile durch die unterschiedlichen Romane und Texte.

17 Juni 2021

Turm der Visionen

Aus der Serie »1000 Bände zurück«

Susan Schwartz schrieb den faszinierenden Roman, Swen Papenbrock gestaltete das Titelbild: Der Band 2121 der PERRY RHODAN-Serie führte in die Heimat der mysteriösen Pangalaktischen Statistiker. Er trug den Titel »Turm der Visionen« und kam im April 2002 in den Handel.

Das Exposé, das wir im Oktober 2001 verschickten, verfasste Robert Feldhoff. Er gab der Autorin mit den Aktivatorträgern Atlan und Icho Tolot sowie den Mutanten Trim Marath und Startac Schroeder eine Reihe von bekannten Figuren mit, dazu ermöglichte er der Autorin eine schöne »Spielwiese«.

Das formulierte der Exposéautor auch in seinen Vorbemerkungen sehr eindeutig: »Das Schwergewicht liegt auf der Exotik einer fremden Stadt und der Entdeckung eines jener Türme, in denen die Statistiker residieren.« Die Autorin sollte bewusst noch keine konkreten Informationen liefern, sondern vom Umfeld erzählen.

Auch das forderte der Exposéautor in seinem Exposé ein: »Die Autorin möge zu Anfang ihre Hauptfiguren spekulieren lassen, was sich hinter den Statistikern verbirgt. Ein ganzes Volk? Uralte Wesen? Eine Superintelligenz?« Weitergehende Fragen könnten sein: »Wie viele Statistikerwelten gibt es? Einige hundert? Haben die Statistiker ein ganzes Imperium? Wer wohnt wohl in den Türmen?«

16 Juni 2021

Die 60 Jahre im Blick

Am Mittwoch trifft sich die PERRY RHODAN-Redaktion immer zu ihrer Redaktionsrunde. Wegen der Pandemie finden diese Treffen seit Monaten nur noch virtuell statt; wir sehen uns also nur auf dem Bildschirm unserer Computer. An den Inhalten ändert sich dabei ja nichts.

Am heutigen Mittwoch war der sechzigste Geburtstag unserer Serie das zentrale Thema. Zwar gibt es keine große Veranstaltung, aber die eine oder andere Aktion wird es trotzdem geben. Sowohl die Redaktion als auch das Marketing knobeln an diversen Themen, die im September an den Start gehen sollen.

Über ungelegte Eier soll man nicht so viel erzählen, deshalb hier nur kurz angedeutet: Es wird Gedrucktes und Digitales geben, das für PERRY RHODAN-Leser interessant ist. Und es gibt einiges an »Drumherum«, das sicher auch seine Freunde finden wird. Aber in all diese Dinge müssen wir noch ein wenig Arbeit stecken ...

15 Juni 2021

Im Apathengrund

Ich mag es, wenn die Titel unserer Romane geheimnisvoll klingen und die Leser trotzdem eine Assoziation haben, die phantastisch ist oder auch schon in die richtige Richtung weist. Ein schönes Beispiel ist »Im Apathengrund«, der Titel des Romans, der in dieser Woche erscheinen wird. Verfasst wurde er von Christian Montillon, es ist der erste Teil einer Trilogie, die ich während der Prodution intern immer die »Angler-Trilogie« nannte.

Der Exposéautor erzählt von einem Haluter und einer Terranerin, die – eher gegen ihren Willen – gemeinsam in einen ungewöhnlichen Einsatz gehen müssen. Er führt sie an einen Ort, wie man ihn bislang nicht kannte, eben den im Titel genannten Apathengrund. Warum es sich dabei handelt und wie die beiden Verbündeten versuchen, sich dort zu behaupten, das erzählt der Autor in seinem Roman – deshalb möchte ich an dieser Stelle darauf verzichten, zu sehr ins Detail zu gehen.

Womöglich wird es Leser geben, die bei dem Roman mutmaßen, es könnte sich um einen angeblichen Lückenfüller handeln. (Irgendwann muss ich eh mal erzählen, woher dieser Begriff ursprünglich kommt.) Vorsichtig weise ich darauf hin, dass der Roman den Auftakt zu einer Reihe von Trilogien bildet, die aufeinander aufbauen ...

11 Juni 2021

Die Exemplarische Instanz

Wenn ein Exposéautor bei PERRY RHODAN NEO einen Roman schreibt, können sich die Leserinnen und Leser meist auf Enthüllungen oder wichtige Erkenntnisse freuen. Das ist in dieser Woche auch bei PERRY RHODAN NEO der Fall: Rüdiger Schäfer verfasste »Die Exemplarische Instanz« und erzählt darin von den Ereignissen im heimatlichen Sonnensystem.

Mit Leticron, dem Überschweren, tritt eine Figur auf, die man aus der klassischen Serie kennt. Bei der NEO-Alternative verhält sich Leticron natürlich anders – die Unterschiede fallen gleich auf. Spannend ist, wie sich beispielsweise Reginald Bull oder Ronald Tekener mit der neuen Situation arrangieren (oder auch nicht).

Das alles hat der Autor sehr gut in Szene gesetzt. Im Vergleich zur manchmal recht kosmischen Handlung der Handlungsebene SOL ist dieser Roman, der im Solsystem spielt, ausgesprochen handfest. Damit bildet er eine schöne Abwechslung in der laufenden Staffel »Die Tiefe«.

10 Juni 2021

Die Utopia-Classics kamen

Ende der 70er-Jahre versuchte man es im Pabel-Verlag mit einer Reihe von Taschenbuchreihen, die über den Zeitschriften- und Buchhandel ausgeliefert wurden. Eine dieser Reihen trug den Titel »Utopia Classics«, erhielt einen charakteristischen gelben Umschlag und wurde unter anderem ab 1978 im PERRY RHODAN-Magazin beworben.

Tatsächlich wurden bekannte englischsprachige Schriftsteller veröffentlicht, dazu aber auch Romane von Autoren, die man vor allem aus dem PERRY RHODAN-Umfeld kannte. Dass manche der Romane früher in Heftromanreihen wie TERRA NOVA oder als Leihbuch publiziert worden waren, war kein großes Thema; dass die übersetzten Romane teilweise gekürzt waren, störte viele Leser auch nicht. Immerhin variierte man in dieser Reihe teilweise die Umfänge und Preise.

Die werbliche Aussage im Jahr 1978 war also nicht unbedingt falsch. Aber man sah es in der Redaktion offenbar ein wenig locker …

09 Juni 2021

Oase der Mutanten

Es hat mich sehr gefreut, bei der aktuellen Miniserie PERRY RHODAN-Wega mit Katharina V. Haderer zusammenzuarbeiten. Die Autorin aus Österreich hat schon mehrere Romane veröffentlicht, mir ist sie vom Namen her schon seit einiger Zeit bekannt. Getroffen haben wir uns nie, nur telefoniert oder gemailt – das wird sich hoffentlich nach der Pandemie ändern.

Mit »Oase der Mutanten« liefert die Autorin einen Einstand, der mehr ist als »nur« ein Gastroman: Sie vermittelt wertvolle Informationen und Hintergründe zu einer Kultur, die von den Autoren der ersten Generation nur kurz gestreift worden ist, und sie zeigt, wie sich zwei alte Freunde entzweien. Vor allem wie sie die Figuren führt, hat mir sehr gut gefallen.

Katharina V. Haderer hat einen Schreibstil, der sicher nicht typisch für unsere Serie ist. Aber auch dadurch ist ihr Roman etwas Besonderes geworden. (Er kommt diese Woche in den Handel.)

08 Juni 2021

Die Sternenhorcher

Ein Logbuch der Redaktion

Es sind einige Jahre vergangen, seit der Roman »Die Sternenhorcher« erschienen ist. Es war der vierte Teil der Taschenbuch-Miniserie »Andromeda«, die wir mit dem Heyne-Verlag veröffentlichten. Ich erinnere mich noch gut an das ungewöhnliche Manuskript, das Frank Böhmert abgeliefert hatte, und an die schöne Arbeit an diesem Roman. Aber weil das alles so lange her ist, verschwimmen die Erinnerungen einfach.

Und deshalb hörte ich mir das Hörbuch endlich einmal an. Das Taschenbuch war im Februar 2003 in den Buchhandel gekommen, das Hörbuch wurde 2010 veröffentlicht. Die Kollegen bei Eins A Medien hatten Josef Tratnik als Sprecher eingesetzt, dessen Stimme mich nun in die Weiten der Galaxis Andromeda und in einen großen Konflikt entführte. Ich war wieder fasziniert von den Sternenhorchern und ihrer Kultur und all den anderen Themen, die Frank Böhmert mit – scheinbar – leichter Hand in diesem Roman zur Geltung bringt.

Die Charandiden sind in der Galaxis Andromeda eher unbekannt; man hat noch nicht viel von ihnen gehört. Sie leben auf einer Welt, in selbstgewählter Isolation, die sie von den anderen Welten der Galaxis trennt. Wie sich herausstellt, stammen sie von Lemurern ab und haben irgendwann einmal leichte Psi-Kräfte erworben. Vor allem aber haben sie eine Kultur entwickelt, die wenig zu tun hat mit den hochtechnisierten Zivilisationen in Andromeda.

Sie leben in Einklang mit der Natur, sie lieben Pflanzen und ihre Produkte. Sie rauchen gern irgendwelche Kräuter, sie haben viel Sex, und wenn sie sterben, verholzen sie. Mit ihren verholzten Körpern können die noch Lebenden sogar kommunizieren. Die technische Welt lehnen sie ab, sie betrachten die Angehörigen der meisten Sternenvölker als »besitzlerisch« und bezeichnen ihre technisch orientierten Vorfahren als »Profitler«.

Im Prinzip pflanzte Frank Böhmert in die Welt des PERRY RHODAN-Universums ein Volk von kosmischen Hippies. Das macht er mit viel Herzblut: Er lässt die Kultur der Charandiden so lebendig erscheinen, dass sie einem sympathisch und lebensnah vorkommt. Man glaubt, dass es diese Kultur wirklich geben könnte.

Doch auch auf den anderen Handlungsebenen des vielseitigen Romans platziert der Autor einen Blick auf das Universum, den man so in unserer Serie eher selten findet oder gefunden hat. Ob das nun die fiesen Kopfjäger um den mörderischen Takegath sind, die danach gieren, weitere Drogen zu erhalten, oder die fröhlichen Atto, die als Gestaltwandler dazu neigen, allerlei Blödsinn zu veranstalten – Frank Böhmert zeigt Aliens in Rollen, wie man sie sonst nicht kennt.

Dabei lässt er Sex und Drogen wie selbstverständlich in die Geschichte einfließen. Das wird nie voyeuristisch, das ist immer nachvollziehbar und glaubhaft. Menschen interessieren sich für Rauschmittel, warum also nicht auch irgendwelche Außerirdischen? Menschen neigen dazu, sich gelegentlich lächerlich zu machen – warum also nicht auch Aliens in Andromeda?

Wenn man es genau nimmt, ist der Roman »Die Sternenhorcher« eine Mischung aus Science Fiction und Popliteratur; durchaus ernstzunehmen und vor allem sehr gut geschrieben. Die ruhige Stimme von Josef Tratnik, die ohne Effekthascherei auskommt, die einzelnen Figuren aber klar charakterisiert, trägt dazu bei, dass man sich sehr gern auf das Thema einlässt. Das hat mir erneut viel Freude bereitet.

Wobei mir eines auffiel, vor allem aus popkultureller Sicht: Manche Anspielungen kann man heute kaum noch verstehen. Wenn ein Maahk einen Spruch über »Die Braut haut ins Auge« macht, war das bei der Veröffentlichung des Romans ein Hinweis auf eine Band, die deutsche Texte mit Rockmusik verband. Heutzutage dürfte sie nur noch wenigen Spezialisten ein Begriff sein – ein Beleg dafür, wie schnell solche Bezüge verloren gehen. Wer den Hinweis nicht versteht, wird aber einen witzigen Dialog erkennen.

Ganz nebenbei thematisiert der Autor übrigens ein Thema, das in der PERRY RHODAN-Serie vor allem in den 70er-Jahren positiv dargestellt worden ist: Sollte man es wirklich als wünschenswert betrachten, wenn Lebewesen in einer Superintelligenz oder sonst einem kosmischen Wesen »aufgehen«? Sie geben ihre körperliche Existenz auf, was nichts anderes heißt, als dass sie hinterher tot sind. Was aber geschieht mit ihren Körpern und mit ihren sonstigen Hinterlassenschaften?

»Die Sternenhorcher« ist immer noch ein toller Roman, und auch das Hörbuch weiß nach all den Jahren zu überzeugen. Ich habe die Wiederbegegnung mit den Charandiden sehr genossen!

07 Juni 2021

Das versteinerte Schiff

Mit seinem Titelbild zeigt Swen Papenbrock sehr klar die Größenverhältnisse, die im Roman erzählerisch dargestellt werden: eine Gruppe von Menschen zu Füßen eines riesigen Felsbrockens, der – so viel kann an dieser Stelle angesichts des Titels sicher verraten werden – in Wirklichkeit ein Raumschiff ist. Verfasst wurde »Das versteinerte Schiff« von Michelle Stern, die in diesem Roman weiter von den Aktionen der Terraner in der kleinen Galaxis Cassiopeia erzählt.

Die Autorin hatte sichtlich Freude beim Entwickeln der Handlung. »Das Hin und Her zwischen der Meute und unseren terranischen Helden ist gut angelegt«, schrieb ich ihr, nachdem ich das Manuskript gelesen hatte. »Das Versteckspiel um das Raumschiff hat mir ebenfalls gut gefallen.«

Ich mag Romane, in denen viel passiert und die unterschiedlichsten Figuren für sich glaubhaft handeln. Bei diesem Werk, das in dieser Woche erscheint, ist das der Fall; wie immer ist natürlich trotzdem die Frage, wie das bei den Lesern ankommen wird.

05 Juni 2021

Rainer Castor würde sechzig Jahre alt werden

Zum ersten Mal vernahm ich den Namen Rainer Castor wahrscheinlich, als mir Hans Kneifel von ihm erzählte. »Bei den ATLAN-Büchern hilft mir ein junger Mann«, sagte mir der Autor während eines Telefonats, das wir im Jahr 1993 führten. Wir waren zu dieser Zeit mit dem dritten Band der ATLAN-Buchausgabe beschäftigt. »Der kennt sich besser mit dem alten Arkoniden aus als ich.«

Damit hatte Hans Kneifel recht, in vielerlei Hinsicht. Rainer Castor arbeitete ihm zu, unterstützte ihn bei den Hintergründen der ATLAN-Buchausgabe und entwickelte darüber hinaus zahlreiche Ideen für weitere Romane, die im Rahmen der Taschenbücher erscheinen sollten.

Die künftigen Taschenbücher sollten nicht nur in der Vergangenheit der Erde spielen, sondern auch in die Zukunft reichen. Unter anderem planten die beiden, den Roboter Rico in einer eigenen Handlung zu verarbeiten, also eine »Serie innerhalb der Serie« zu schreiben. »Die Vergangenheit haben wir jetzt mehrfach abgegrast«, meinte Hans Kneifel, »wir müssen nach vorne schauen.«

Es ließ sich kaum vermeiden, dass der »junge Mann«, der im übrigen älter war als ich, und ich bald zusammenarbeiten würden. Rainer Castor erwies sich nicht nur als jemand, der sich mit der PERRY RHODAN-Serie und all ihren Verästelungen richtig gut auskannte, sondern darüber hinaus auch als ein Autor, der sprachlich auf einem hohen Niveau schreiben konnte. (Dass er das manchmal nicht zeigte, weil er lieber Fakten in Romane verarbeitete, steht auf einem anderen Blatt.)

Wann wir uns kennenlernten, weiß ich nicht mehr genau. War es auf einem Con oder einer Buchmesse? Es war auf jeden Fall bald klar, dass an diesem sachkundigen Schriftsteller kein Weg vorbeiführte. Wir schrieben uns Briefe, und er schickte mir Ausdrucke seiner umfangreichen Recherchen zu.

Seine »Grobraster«-Datei war unfassbar: Der Autor hatte in einem Schnellhefter, der gut hundert Seiten umfasste, zahlreiche Details zur Milchstraße zusammengetragen, die man so nicht im gedruckten PERRY RHODAN-Lexikon finden konnte. Es gab zu dieser Zeit keine Online-Lexika, also hatte er sich schlicht auf die gedruckten Romane bezogen und aus diesen alle relevanten Informationen herausgeschrieben.

Die logische Schlussfolgerung: Rainer sollte Romane schreiben, in denen er sich um Randgebiete der Serie kümmerte, um diese selbst zu entwickeln. Die Temur-Trilogie wurde so zu unserem ersten gemeinsamen Projekt. »Für Arkons Ehre« setzte er den Arkoniden Atlan in Szene, zeigte aber auch neue Facetten des Großen Imperiums und verband alles mit Informationen über die Lemurer oder den Fakten zu Dagor.

Rainer hatte sich spätestens mit dieser Trilogie als der Experte für die Arkoniden schlechthin erwiesen. Das sollte in den kommenden Jahren noch diverse Auswirkungen haben …

Dass das Arkon-Imperium in der PERRY RHODAN-Serie stärker gewichtet wurde, lag daran, dass Robert Feldhoff es durch die Exposés so steuerte. Die vielen Details stammten aber von Rainer Castor, und sie sorgten dafür, dass das stimmige und stimmungsvolle Bild eines Sternenreiches entstand.

Es ist wenig sinnvoll, an dieser Stelle Rainers Laufbahn nachzuzeichnen. Die Perrypedia als Online-Lexikon kann das viel besser als ich, sie bietet alle Fakten in der richtigen Reihenfolge und vor allem vollständig. Der Autor entwickelte sich weiter, bei der »Traversan«-Miniserie zeigte er erstmals seine Qualitäten in komplettem Umfang, und er wurde bei PERRY RHODAN zu einem »Hans Dampf in allen Gassen«.

Für die Exposés lieferte er Hintergrundarbeiten und Datenblätter. Er schrieb Romane, die zwar nicht jeden begeistern konnten, aber durch ihre Detailfülle eigene Maßstäbe setzten. Er verfasste den PERRY RHODAN-Kommentar und stand – buchstäblich! – Tag und Nacht zur Verfügung, wenn die Autorinnen und Autoren eine Frage hatten. Das war beeindruckend und selbstlos zugleich; für diese Arbeit im Dienst seiner Kollegen erhielt er kein Honorar, sondern das verstand er unter kollegialer Zusammenarbeit.

Rainer Castor war unersetzlich. Als Uwe Anton die Exposés verfasste, wurde Rainer noch wichtiger. Er war längst nicht mehr nur ein Lieferant von Daten, sondern gestaltete die Handlung mit, brachte Ideen ein und entwickelte Konzepte. Sein Blick galt nicht nur der Technik, sondern ebenso der Historie der PERRY RHODAN-Serie – mit beidem kannte er sich besser aus als alle anderen in unserem Team.

Als wir im September von seinem Bruder die Todesnachricht erhielten, konnte ich sie zuerst nicht glauben. Das war so unfassbar, so unglaublich! Rainer Castor hinterließ eine Lücke im PERRY RHODAN-Team, die wir – und das war schnell klar – in dieser Form nie schließen konnten. Er wurde nur 54 Jahre alt.

Am 4. Juni 2021 wäre er sechzig Jahre alt geworden. Ich hätte mich sehr gefreut, mit ihm zumindest virtuell anzustoßen. Wahrscheinlich hätte er den Geburtstag in seinem Arbeitszimmer verbracht, mit dem Computer vor sich, eine Zigarette in der Hand und einen Kaffeebecher in Greifweite. Ich denke an diesem Tag oft an ihn.

02 Juni 2021

2022er-Kalender im Blick

In der heutigen Besprechung unseres Teams – die wir per Videokonferenz machten – stellte Madlen Bihr uns die aktuelle Arbeit am PERRY RHODAN-Kalender vor. Eine schöne Nachricht: Es wird auch für 2022 wieder einen Tischkalender geben, den die Kollegen von Hirnkost herausgeben und vertreiben.

Inhaltlich betreut wird der Kalender von Madlen Bihr. Sie sucht die Bilder aus, sie kümmert sich darum, dass die richtigen Bildausschnitte gewählt werden, und sie ist im Dialog mit der Grafikerin, die den Kalender gestaltet. Was ich gesehen habe, machte schon einen sehr schönen Eindruck.

Der Tischkalender wird im Spätsommer in den Handel kommen. Man wird ihn dann über unseren OnlineShop kaufen können, aber auch ganz regulär im Buchhandel sowie bei weiteren Versendern. Ich freue mich sehr darauf – weitere Informationen folgen rechtzeitig!

01 Juni 2021

Die Gilde der Kidnapper

Ein Gaid, ein Paddler und ein Maahk: Es ist ein buntes Völkchen, das Swen Papenbrock auf das Titelbild des Romans gepackt hat, der in dieser Woche veröffentlicht wird. Susan Schwartz schrieb »Die Gilde der Kidnapper« – und dieser Roman ist ebenso vielfältig, wie es das Titelbild schon andeutet.

Die Autorin erzählt von einer Welt in der kleinen Galaxis Cassiopeia und ihren Bewohnern. Sie zeigt die Bewohner dieser Welt, eine geheimnisvolle Gilde und die Jagd auf ein spezielles Lebewesen. Das ist stets abwechslungsreich und unterhaltsam.

So ganz nebenbei führt Susan Schwartz auch eine neue Figur ein, die in den kommenden Romanen – mitsamt ihrem Raumschiff – noch eine wichtige Rolle spielen wird. Mit dieser Nebenfigur wird die Handlung in Cassiopeia und Umgebung durch eine zusätzliche Facette angereichert …