30 Dezember 2019

Kurzer Rückblick auf 2019

Weil am 31. Dezember 2019 niemand im Verlag arbeitet – einige Autorinnen, Autoren und freie Mitarbeiter sowie ein Redakteur werden sicher an diesem Tag an ihren Rechnern sitzen –, ist der Montag, 30. Dezember 2019, gewissermaßen der Abschluss des PERRY RHODAN-Jahres. Ich versuche, im Groben aufzulisten, was mir in diesem Jahr besonders gefallen hat.

An erster Stelle ist Band 3000 zu nennen. »Mythos Erde« hat sich nicht nur sehr gut verkauft, sondern kam auch weitestgehend gut an; dass wir damit nicht alle Geschmäcker bedienen konnten, war im Voraus klar. Kurz darauf veröffentlichten die Kollegen bei Fischer Tor den umfangreichen Roman von Andreas Eschbach, in dem dieser die Vorgeschichte unseres Weltraumfahrers erzählt – auch das kam sehr gut an.

Bei PERRY RHODAN NEO erreichten wir mit Band 200 einen neuen Jubiläumsband, über den ich mich sehr freute. Mit PERRY RHODAN-Mission SOL veröffentlichten wir eine neue Miniserie, die sich ebenfalls sehr ordentlich verkaufte – solche Sachen sind letztlich in einem Verlag immer wichtig.

Ein bisschen untergehen musste in alledem die Veröffentlichung der »Dunkelwelten«-Trilogie: drei schöne Science-Fiction-Taschenbücher bei Bastei-Lübbe. Und nicht vergessen darf ich bei der Aufzählung die sechs Kurzromane der »Verlorenen Jahrhunderte« – hier probierten wir ein neues Format aus.

Vor allem in Zeiten, wo allenthalben in der Verlagsbranche geklagt wird, ist es mir ein besonderes Vergnügen, dass PERRY RHODAN weiterhin läuft und Zigtausende von Lesern in jeder Woche findet. Dafür möchte ich mich bei den Leserinnen und Lesern bedanken, ohne die es die Serie nicht mehr gäbe. Ich bin sicher, es wird uns auch 2020 einiges einfallen, mit dem wir das größte Science-Fiction-Universum der Welt erweitern und ergänzen können ... 

27 Dezember 2019

Geburt einer Torkade

Es ist ein ungewöhnliches Bild, das Dirk Schulz für »Geburt einer Torkade« geliefert hat. Die zwei Hände auf dem Cover von Band 216 unserer Serie PERRY RHODAN NEO basieren auf einem Vorschlag von Lucy Guth, die uns in der Vorbereitung sogar ein Foto geschickt hatte. Der Künstler griff die Idee der Autorin sehr gut auf und setzte sie in seiner Weise um.

Der Roman ist seit heute im Handel. Er liefert schöne Hintergründe zu einer Kultur von Außerirdischen, über die bisher wenig bekannt geworden ist. Die Autorin zeigt die Entwicklung einer Figur, sie schildert aber auch knallige Action. Bei der Lektüre sollte das ein Wechselbad der Gefühle bei den Lesern auslösen – zumindest ging es mir so, als ich das Manuskript zuerst in den Händen hielt.

23 Dezember 2019

Die Stadt im Sturm

Das Titelbild von Arndt Drechsler gibt dem Roman – das kann man einräumen – auf den ersten Blick eher den Charakter eines Steampunk- oder gar Fantasy-Romans. Aber natürlich handelt es sich bei »Die Stadt im Sturm«, den anstehenden Roman von Leo Lukas, um einen lupenreinen Science-Fiction-Roman, den ersten, der im Jahr 2020 innerhalb der PERRY RHODAN-Serie erscheinen wird.

Es ist zudem der erste Band eines Zweiteilers von Leo Lukas, der in den Weiten der fernen Galaxis Ancaisin spielt. Die Leser lernen dabei ein Wesen kennen, das als »der Hocker« bezeichnet wird, während ein Team in den Einsatz geht, das sich bei diversen anderen Einsätzen mehr oder weniger bewährt hat. Ich finde, das ist ein phantastischer Start ins Jahr 2020!

20 Dezember 2019

Die Nummer 96 der »SOL«

Zu den Zeitschriften, die ich immer von der ersten bis zur letzten Seite lese, zählt die »SOL«. Ich freue mich jedes Mal, wenn eine neue Ausgabe erscheint und ich sie lesen kann. Das Heft der PERRY RHODAN-FanZentrale (PRFZ) ist unter der Ägide von Christina Hacker zu einer zuverlässigen Quelle für gute Artikel und viele Informationen geworden. Und dank des professionellen Layouts hat sich das Heft längst zu einem Nachfolger des früheren PERRY RHODAN-Magazins entwickelt – die aktuelle Ausgabe 96 hat einen Umfang von 68 Seiten, die sich sehr gut lesen lassen.

Die bunte Mixtur ist es, die mir immer gut gefällt: Werkstattberichte von Autoren, Blicke auf aktuelle Romane, ein sehr ausführlicher Bericht vom diesjährigen WorldCon in Dublin und andere Con-Berichte, dazu Interviews und allerlei Vereins-Interna. Das Heft ist zwar die Mitgliederzeitschrift der PRFZ, dürfte aber auch darüber hinaus die meisten PERRY RHODAN-Leser gut informieren und unterhalten. Ich kann ein Abonnement nur empfehlen!

19 Dezember 2019

Wie ich bei ATLAN einstieg

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Nachdem ich mich im Verlauf des Jahres 1977 gut in die PERRY RHODAN-Serie eingelesen hatte kaufte ich die jeweils neuen Heftromane der vierten Auflage. Im Verlauf des Jahres wagte ich mich 1978 an weitere Science Fiction heran. Bei Klassenkameraden lieh ich mir zwar immer mal wieder den einen oder anderen Krimi aus, den diese mir empfahlen, und ich ackerte mich durch die Regale der Stadtbücherei – aber am liebsten las ich einfach PERRY RHODAN.

Weil die ATLAN-Romane stets daneben platziert waren, kam ich nicht umhin, auch diese in die Hand zu nehmen. Aber Romane wie »Aufbruch der Odinsöhne«, der zu den ersten gehörte, die ich las, fesselten mich nicht ausreichend.

Ich verstand die Zusammenhänge einfach nicht: Wie hing diese phantastische Geschichte auf Atlantis zusammen mit den Atlan-Abenteuern in der von Laren besetzten Milchstraße? Meine Freunde, von denen ich zu dieser Zeit nach wie vor einzelne Heftromane auslieh, erwiesen sich bei Fragen zu ATLAN nicht unbedingt als große Hilfe.

Im Verlauf des Frühjahrs und Sommers 1978 las ich immer wieder einzelne ATLAN-Hefte. So langsam erkannte ich die Verbindungen im laufenden Zyklus »König von Atlantis«, auch wenn mir große Wissenslücken blieben. Richtig in den eigenständigen ATLAN-Kosmos stieg ich erst ein, als die zweite Auflage der Heftromanserie ins Leben gerufen wurde.

Anzeigen in den PERRY RHODAN-Romanen machten mich schon Wochen zuvor aufmerksam. Mir wurde durch die Werbung vermittelt, dass es sich um spannende Science Fiction handelte, um Abenteuer in einer Zeit der Serie, über die ich noch nicht viel wusste. Begriffe wie die United Stars Organisation kannte ich schon – das alles machte mich neugierig.

Im August 1978 kam mit »Das Galaktische Syndikat« der erste Roman der Zweitauflage in den Handel. Ich kaufte ihn zusammen mit dem aktuellen Band der ersten und der vierten Auflage von PERRY RHODAN im »Papier Haas« am Marktplatz von Freudenstadt. Dort steckte er in einem der Kartons, in denen die aktuellen »Männer-Romane« zu finden waren: Western und Krimis, Grusel und Weltkrieg, dazu ein bisschen Science Fiction.

Die Geschichte dieses ersten ATLAN-Romans fesselte mich gleich. Ich mochte die Romane von K. H. Scheer sowieso; er stellte für mich die Welt meiner Lieblingsserie am besten dar. Humor und Action konnte dieser Autor meiner Ansicht nach gleichermaßen, bei ihm fühlten sich Figuren wie Atlan oder Roi Danton »echt« an, Perry Rhodan und andere ohnehin.

Zwar war ich erst 15 Jahre alt, aber die einzelnen Autoren ließen sich für mich schon gut auseinanderhalten. Auch wenn ich die Gucky-Abenteuer von Clark Darlton zu jener Zeit sehr gern las, wurde mir immer klarer, dass ich K. H. Scheer und William Voltz am liebsten hatte. (Ein Jahr später war’s nur noch Voltz; das lag vor allem an der Figur des Alaska Saedelaere.)

Scheer schaffte es für mich, das PERRY RHODAN-Universum glaubhaft zu vermitteln. Ich konnte mir die Sternenreiche und Koalitionen gut vorstellen, und ich wusste geradezu, wo sich welche Sonne in der Milchstraße befand. Die United Stars Organisation (USO) kannte ich aus der PERRY RHODAN-Serie, und die Zeit nach dem Ende der Meister der Insel fand ich sehr spannend.

Dass Atlan in dem ATLAN-Roman eigentlich keine Rolle spielte, störte mich nicht. Ich fand die USO-Agenten Ronald Tekener, genannt »der Smiler«, und Sinclair M. Kennon toll, und ich liebte die Situation auf Lepso, dem Planeten des Verbrechens und der Spieler. Die Szenen im Casino am Anfang packten mich: Tekeners konsequentes Vorgehen gegen seine angeblich ehebrüchige Ehefrau und ihren Geliebten, sein eiskaltes Verhandeln mit den Gangstern von der Condos Vasac, sein Jonglieren mit allen möglichen Machtgruppen – das war für mich so in Szene gesetzt, dass ich bei dem ersten ATLAN-Roman der zweiten Auflage nicht mit der Lektüre aufhören konnte.

Dieser erste Band fesselte mich sehr, ich blieb dabei. In regelmäßigen Abständen musste ich mir also ab dem August 1978 drei Heftromane kaufen. Meine Eltern, die mir die »Schundromane« am liebsten verbieten würden, fanden dieses viele Lesen nicht gerade gesund, hatten allerdings genügend eigene Probleme – also ließen sie mich machen. Trotzdem versteckte ich die wachsenden Stapel eigener Heftromane daheim, so gut es ging …

Dank ATLAN vergrößerte sich mein Blick auf das PERRY RHODAN-Universum sehr schnell. Während die Handlung in den wöchentlichen PERRY RHODAN-Romanen im Sommer 1978 immer weiter hinaus ins All zu gehen schien und es um große Konflikte ging, empfand ich die Abenteuer der USO-Agenten als »einfach«. Kennon und Tekener hatten es mit Gangstern aller Art zu tun, häufig mit Intriganten und Verrätern – aber eben nicht mit intergalaktischen Großreichen oder gar Superintelligenzen, nicht mit Geheimnissen, deren Ursprung mehrere Jahrmillionen in der Vergangenheit lag.

So sehr ich es liebte, mich mit PERRY RHODAN immer tiefer in den Kosmos zu bewegen, so sehr mochte ich es auch, einfache Science-Fiction-Geschichten zu lesen. Das eine schloss das andere nicht aus, und das sollte sich später nicht ändern, als ich die »anspruchsvolle« Science Fiction für mich entdeckte, in der ganz andere Geschichten erzählt wurden …

18 Dezember 2019

Das letzte Mittwochsmeeting 2019

Noch ist das Jahr nicht zu Ende, doch der Endspurt hat begonnen. Darüber schrieb ich schon gestern. Heute wurde es mir erneut bewusst ... (Und deshalb gibt's so ein intellektuelles Foto von mir. Es stammt von Christina Hacker, sie schoss es im Mai 2019 in Osnabrück.)

Innerhalb der PERRY RHODAN-Redaktion setzen wir uns einmal pro Woche zusammen, derzeit ist es immer mittwochs. Deshalb heißt die Veranstaltung intern auch Mittwochsrunde oder Mittwochsmeeting. Und heute fand sie zum letzten Mal im Jahr 2019 statt.

Zu besprechen gibt es in dieser Runde immer einiges. Welche Themen liegen gerade an, welche Probleme gibt es aktuell, was interessiert die Kollegen? Meist sind wir in einer halben bis ganzen Stunde durch – dann geht's in die Kantine

Janina Zimmer informierte über die aktuellen Verkaufszahlen im PERRY RHODAN-OnlineShop, ich zeigte die Auflagenzahlen von PERRY RHODAN-Mission SOL. Sabine Kropp berichtete über den Stand der Arbeit an den Silberbänden, Bettina Lang über die Produktion unserer Romane und den aktuellen Stand der Dinge, und Klaus Bollhöfener äußerte sich zur Anzeigenplanung im Januar 2020.

Es ist gut, so eine Redaktion- und Marketing-Abteilung zu haben. Das wird mir in solchen Fällen immer deutlich bewusst. Ohne die zahllosen Ideen der Autorinnen und Autoren gäbe es keine PERRY RHODAN-Serie. Aber ohne die Zuarbeit aus unseren drei Büros gäbe es die Serie in ihrer aktuellen Form ebenfalls nicht.

17 Dezember 2019

Feiertage zum Ende von 2019

Es gibt Menschen, die freuen sich über »arbeitnehmerfreundliche« Feiertagsregelungen. Damit ist gemeint, dass man mit wenigen freien Tagen richtig lang frei haben kann. Dieses Jahr bietet sich an, mit Brückentagen viel zu erreichen: Im Prinzip sind der 23., der 27. und der 30. Dezember die einzigen Arbeitstage zwischen Weihnachten und Neujahr.

Für die PERRY RHODAN-Redaktion gilt das nur eingeschränkt. In jeder Woche erscheinen die geplanten Romane, gleichzeitig arbeiten alle Beteiligten an den Romanen, die im Februar und März 2020 veröffentlicht werden sollen. Also müssen die Termine genau geprüft werden, müssen alle, die »zwischen den Jahren« im Büro sind, sehr genau darauf achten, was zu tun ist.

Wir werden es hinbekommen. Wie in all den Jahren seit 1961 wird jede Woche ein PERRY RHODAN-Roman in den Handel kommen, digital oder gedruckt. Und das wird zwischen Weihnachten 2019 und Dreikönig 2020 ebenfalls so sein.

16 Dezember 2019

Mörder des Residenten

»Du bist Terraner. Nicht alle Terraner sind wirklich schlecht.« Dieses Zitat entstammt dem Roman »Mörder des Residenten«, den Hubert Haensel verfasst und zu dem Arndt Drechsler ein starkes Titelbild geliefert hat. Der Roman spielt – von uns Lesern aus gesehen – in der fernen Zukunft, aus der Sicht der Hauptfiguren aber in der Vergangenheit.

Konkret. Hubert Haensel entführt die Leser in die Verlorenen Jahrhunderte. Zwar wurde schon in mehreren Romanen ausgesagt, dass der Resident der Liga ermordet worden ist – wie das genau geschehen ist und wie man sich dieses Ereignis vorzustellen hat, das wurde bisher nicht erzählt.

Genau diese Aufgabe hat der Autor übernommen. Und ganz nebenbei erteilt er eine Lektion dazu, wohin politischer Fanatismus führen kann ...

14 Dezember 2019

Weiter mit der Zerozone

In diesen Tagen steht die sogenannte Zerozone immer wieder im Fokus meiner Arbeit. Dazu habe ich mich schon geäußert: Die PERRY RHODAN-Romane 3050 bis 3053 bilden einen Vierteiler – alle vier Romane spielen auf derselben Handlungsebene, und sie behandeln ein zusammenhängendes Thema.

Die ersten zwei Bände des Vierteilers stammen von Christian Montillon; wer die anderen beiden Bände schreibt, verrate ich zu gegebener Zeit. Der Exposéautor hat Perry Rhodan als eine wichtige Hauptfigur, daneben treten einige andere Figuren auf, die man als Leser kennt – aber selbstverständlich auch neue Handlungsträger. Zum Inhalt schreibe ich demnächst mehr.

Während die Titelbilder und Romane entstehen, basteln wir an der Werbung und an dem »Drumherum«. Wir wollen den »Zerozone«-Vierteiler mithilfe von Anzeigen (unter anderem in diversen Zeitschriften, aber auch via Internet-Werbung) stärker bewerben, weil die vier Romane eine gute Möglichkeit für Neuleser sind, sich auf die Welt von PERRY RHODAN einzulassen.

Und wir haben die eine oder andere ergänzende Aktion vor. Weil Weihnachten – wie in jedem Jahr – so plötzlich vor der Tür gestanden ist, herrscht nun eine gewisse Hektik ... damit alles vor den Feiertagen entsprechend geregelt werden kann ...

13 Dezember 2019

Das Supramentum

Michelle Stern hat »ein Händchen« für originelle Charaktere, die sie glaubhaft und interessant zu schildern weiß. In ihrem Roman »Das Supramentum«, der in wenigen Tagen in den Handel kommen wird, habe ich vor allem Klicker sehr gemocht. Damit ist ein spezielles Wesen gemeint, das eine eigenwillige Art hat, Dinge zu betrachten und über Beobachtungen nachzudenken – es geht unter anderem um »Denkschauer« oder »Denkaugen«.

Der Roman, für den Arndt Drechsler ein kosmisch wirkendes Titelbild gezaubert hat, erzählt darüber hinaus vom Einsatz eines ungewöhnlichen Teams. Es werden Informationen gesammelt, über deren Details man erst noch mehr erfahren muss, und am Ende gibt es eine Reihe von Erschütterungen – der Begriff ist ungenau, aber ich will nichts über den eigentlichen Inhalt verraten.

11 Dezember 2019

Botschafter des Imperiums

Als Exposéautor kann man sich auch einmal ein Thema aussuchen, das ein wenig knifflig ist. Das dachte sich wohl Rüdiger Schäfer, als er das Exposé für den Band 215 von PERRY RHODAN NEO schrieb. Der Roman kommt in dieser Woche unter dem Titel »Botschafter des Imperiums« in den Handel.

Eigentlich hätte man den Roman auch »Absturz auf Triton« nennen können – aber der Autor verknüpft seine Themen geschickt. Klar spielt ein Botschafter des Imperiums eine wichtige Rolle.

Wichtiger aber sind die menschlichen Dramen, die sich in diesem Roman häufen und immer mehr zuspitzen. Dass ganz nebenbei noch ein geheimnisvolles Tier eine unklare Rolle spielt, möchte ich zumindest kurz andeuten …

10 Dezember 2019

Gedanken zu den Herrschern des Schwarms

Ein Logbuch der Redaktion

Ich habe es oft genug erzählt: Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, lege ich häufig ein Hörbuch in das CD-Laufwerk ein und lasse mich davon unterhalten. Zuletzt fuhr ich mit »Herrscher des Schwarms« durch das Land, gelesen von Josef Tratnik.

Den »Schwarm«-Zyklus hatte ich als Jugendlicher gern durchgeschmökert, und ich finde ihn auch heute noch gut: Viele Dinge, die für die PERRY RHODAN-Serie von zentraler Bedeutung sind, wurden in diesem Zyklus erstmals angelegt. 
 
Die Terraner kommen in Kontakt zu Mächten, die offenbar seit Jahrmillionen aktiv sind. Sie verfügen über ein technisches Wissen, das ihnen ermöglicht, Sonnensysteme oder sogar eine wandernde Kleingalaxis über Tausende von Lichtjahren zu transportieren.

Dass es nicht nur einen Schwarm gibt, sondern mehrere Schwärme, und dass diese mit den Kosmokraten in Verbindung stehen, wusste niemand, als der »Schwarm«-Zyklus entstand. Aber die Ideen von William Voltz ebneten damals den Weg zur kosmischen Phase der Serie.

Während ich die einzelnen Kapitel anhörte, die auf Romanen der frühen 70er-Jahre basierten, stellte ich immer wieder fest, dass manches richtig gut klang, manches aber sehr antiquiert. Als junger Leser hatte mich vieles nicht gestört, das ich als Erwachsener eher seltsam fand.

Damit meine ich ausdrücklich nicht die manchmal altmodische Technik (heute weist ein Smartphone eine höhere Rechenleistung auf, als die Autoren damals den Positroniken zubilligen wollten), sondern eher gesellschaftliche Themen. Und ich frage mich oft, ob man das hätte redigieren müssen oder ob es besser ist, manche Dinge bewusst »altmodisch« zu lassen.

Das Hörbuch beginnt mit zwei Romanen von William Voltz, die mir über all die Jahre und Jahrzehnte hinweg in guter Erinnerung geblieben sind: Die fünfte Kolonne der Terraner dringt mithilfe einer Sextagoniumbombe in den Schwarm ein, errichtet auf einem Planeten, der von Plasma überwuchert ist, einen Stützpunkt und sammelt im Verlauf des Geschehens viele Informationen. 
 
Das ist nach all den Jahren immer noch gut zu lesen – und zu hören –, und man merkt, dass sich der Autor sehr genau überlegt hat, wie er seine Helden in die Handlung bringt. So müssen Figuren wie Ribald Corello und Alaska Saedealere schließlich im jeweils richtigen Moment ihre Fähigkeiten einsetzen …

Die Romane, in denen die Wissenschaftler Blazon Alpha und Blazon Beta aus dem Schwarm kommen und es die Terraner erstmals schaffen, die Raumschiffe des Schwarms massiv zurückzuschlagen, gefielen mir beim erneuten Anhören ebenfalls. Spannend fand ich die Nöte der Gelben Eroberer, nachvollziehbar fand ich die Action.

Als eher seltsam empfand ich beim Anhören die von H. G. Francis stammende Episode mit der Kaninchenschwemme an Bord eines terranischen Raumschiffes. Ich erinnere mich nicht mehr an den betreffenden Roman und meine damalige Lektüre, nehme aber an, dass ich das als Jugendlicher witzig fand. Aber die Darstellung im Hörbuch fesselte mich nicht mehr. Hätte man sie bei der Bearbeitung des Silberbandes herauslassen können? Wäre es nicht besser gewesen, auf die Witze zu verzichten, oder machen diese den Charme des Buches aus?

Noch heikler wird es in einer Episode mit Tatcher a Hainu. Weil der Marsianer auf einer Welt landet, die von Außerirdischen besiedelt wird, deren Kultur von Frauen dominiert ist, beschließt er, für die Männer die Emanzipation einzuführen. Er möchte ihnen Kenntnisse von Viehzucht und Jagd vermitteln, damit sie künftig die Frauen in die zweite Reihe verbannen können. Emanzipation heißt also, dass künftig die Männer das Sagen haben.

1971 war das wahrscheinlich als Satire auf die aktuelle Frauenbewegung gemünzt; als ich das 2019 anhörte, fand ich es unpassend. Hätte man diese Episoden bei der Silberband-Bearbeitung streichen müssen? Ich hätte es sicher getan. Horst Hoffmann hat sich dafür entschieden, die klassischen Texte an dieser Stelle kaum zu verändern – aus Respekt vor dem Original. Wer hätte recht? Der Bewahrer oder der Veränderer?

Den Abschluss des Silberbandes und damit der Silber-Edition bildet übrigens ein Voltz-Roman. Da stolperte ich eher über Ungereimtheiten in der Handlung, die ich womöglich geändert hätte. Aber auch hier gilt: Was muss man an alten Romanen verändern, damit sie für so eine modernisierte Ausgabe besser sind, und was würde dazu führen, dass die klassischen Geschichten eher »verschlimmbessert« werden?

Ich weiß das bis heute nicht. Ich weiß aber: »Herrscher des Schwarms«, gelesen von Josef Tratnik, hat mir wieder viel Freude bereitet.

08 Dezember 2019

Stofftaschen sind praktisch

Ich mag Stofftaschen, ich benutze sie praktisch täglich. Man kann mit ihnen wunderbar Comics und Bücher, große Vinyl-Schallplatten und allerlei Einkäufe transportieren. Seit 2011 benutze ich besonders gern die Stofftasche, die wir zum PERRY RHODAN-WeltCon 2011 produzieren ließen; sie ist schon ein wenig ausgebleicht ...

Deshalb bin ich froh darüber, dass es eine neue PERRY RHODAN-Baumwolltasche, pünktlich zum Nikolaustag wurde sie offiziell veröffentlicht. Ich habe mir schon nein Exemplar gesichert und werde es demnächst benutzen. Ich finde sie schön – das Motiv ist eine Grafik von Dirk Schulz – und praktisch. (Und ganz nebenbei haben wir damit den Wunsch einiger Fans nach mehr Merchandise-Produkten erfüllt ...)

07 Dezember 2019

Kleines Jubiläum in Japan

Darüber habe ich mich sehr gefreut: Zum Wochenende trafen die aktuellen Belegexemplare von unseren japanischen Partnern ein. Mit dabei: Band zwanzig von PERRY RHODAN NEO. Offensichtlich scheint sich also auch diese Serie zu einer gewissen Zufriedenheit unserer japanischen Freunde so zu verkaufen, dass man bereits ein kleines Jubiläum feiern kann.

»Die schwimmende Stadt« ist ein Roman von Hermann Ritter, dessen Titelbild ich in der deutschen Version richtig klasse fand: mit tauchenden Menschen. Wie immer hat die japanische Version ihren eigenen Stil, sieht immer ein wenig nach Manga aus – und wirkt damit komplett anders. Das muss man mögen, das ist nicht jedermanns Sache. Aber cool ist es trotzdem.

06 Dezember 2019

Die Welt der Báalols

Zwei Geheimagenten gehen miteinander in einen gefährlichen Einsatz – das ist erst einmal kein völlig ungewöhnliches Szenario. Doch wenn es sich dabei um Spinoza Godaby handelt, einen Terraner, und um Ydio-Do, eine Tefroderin, wird den beiden schnell klar, dass sie das eine oder andere Problem miteinander haben ...

Das ungewöhnliche Agentenpaar spielt die zentrale Rolle in dem anstehenden Roman von Michael Marcus Thurner. In »Die Welt der Báalols« erfahren die Leser ein wenig mehr über Trakarat, die Heimatwelt der Báalols, aber ebenso über die Cairaner und die allgemeine Situation in der Milchstraße.

Der Autor gibt schöne Einblicke in eine fremde Fauna – das hat mir sehr gut gefallen – und schickt seine Agenten auf eine gefährliche Reise. Am Ende ist klar, dass sie auf ein Geheimnis gestoßen sind, das die Cairaner wohl lieber weiter verborgen gehalten hätten ...

05 Dezember 2019

Am Abend der Buchmesse '94

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

Wer das Foto schoss, ist leider nicht verzeichnet (wahrscheinlich Peter Fleissner, der damals sehr viele Fotos beisteuerte); auch die Örtlichkeit ist mir nicht mehr klar. »Buchmesse 1994 – in Höchst beim ›Jugo‹« kritzelte ich auf die Rückseite des Bildes. Offensichtlich fuhren wir an einem Abend nach der Buchmesse nach Frankfurt-Höchst, um dort zu Abend zu essen.

Das Bild zeigt, dass wir dabei offenbar viel Freude hatten. Links sitzt Achim Mehnert, der zu dieser Zeit anfing, vom Fan- zum Profi-Schriftsteller zu werden; er hatte seine ersten Romane veröffentlicht und sprühte vor neuen Ideen. Ihm gegenüber sitzen Uschi Zietsch-Jambor, die damals als Susan Schwartz noch recht neu bei PERRY RHODAN war, und ich als junger Redakteur.

Das ist jetzt 25 Jahre her. Susan Schwartz und ich arbeiten immer noch zusammen, und ich hoffe, dass das noch viele Jahre so weitergehen wird.

Achim Mehnert ist leider bereits gestorben, und ich denke oft an ihn. Wenn ich das Bild anschaue, werde ich ein bisschen wehmütig. Man sollte sich an die guten Momente erinnern, denke ich dann!

03 Dezember 2019

Gucky und der Sternenkonsul

Für die meisten PERRY RHODAN-Leser zählt Gucky zu den zentralen Figuren unserer Serie; die meisten mögen ihn, manche lehnen ihn aber ab. Der Mausbiber ist seit den frühen Zeiten der Serie dabei: als einer der besten Freunde von Perry Rhodan und Reginald Bull, als Mutant mit unglaublichen Fähigkeiten, als Spaßmacher und – immer mal wieder – als tragische Figur als »letzter seiner Art«.

Als Diplomat wurde er im Verlauf der PERRY RHODAN-Geschichte eher selten gezeigt. Im Band 3042 – »Gucky und der Sternenkonsul« von Uwe Anton – tritt der Mausbiber als Diplomat auf. Nach klarer Absprache mit Reginald Bull versucht Gucky, in einem direkten Kontakt mit den Cairanern herauszufinden, was sie eigentlich in die Milchstraße bringt und was ihre Ziele wirklich sind.

Ohne zu viel zu verraten: Gucky findet einiges heraus. Vor allem erfährt er Dinge, die ihm eigentlich niemand verraten wollte. Und er lernt eine ungewöhnliche Person kennen …

02 Dezember 2019

Todesnachricht via Internet

Gern wird gesagt, im Internet schlösse man keine privaten Freundschaften, es sei schließlich alles anonym. Fast alle können sich der Ansicht anschließen, dass Facebook-Freunde keine echten Freunde seien und man an ihrem Leben doch keinen echten Anteil nehme. Aber so richtig stimmt es nicht.

Aktuelles Beispiel: Heute morgen bekam ich über Facebook mit, dass ein PERRY RHODAN-Leser, den ich nicht persönlich kannte, vor drei Wochen bereits gestorben ist. Das hat mich getroffen, ich war und bin deshalb traurig.

Wir haben uns vielleicht einmal auf einem Con getroffen, ich weiß es nicht mehr. Ich bekam seine Facebook-Einträge mit, er schickte mir ab und zu kurze Facebook-Mails. Manches davon fand ich seltsam, manches war serienkritisch, manches klang nach einem Leben mit vielen Sorgen und Problemen. PERRY RHODAN war unsere gemeinsame Basis, sonst wussten wir nicht viel voneinander.

Wenn dann ein Leser stirbt, den ich auf diese Weise »kannte«, nicht persönlich, aber über Facebook, ist das eben doch ein persönlicher Verlust. Wir waren keine »echten Freunde«, sondern nur Facebook-Freunde – aber der Verlust ist echt.

29 November 2019

Wir arbeiten an der Zerozone

Das Jahr 2019 ist noch nicht zu Ende, und wir arbeiten schon eifrig an den Romanen des Jahres 2020. Ende Januar 2020 kommt Band 3050 in den Handel – das ist in mancherlei Hinsicht der Wendepunkt des laufenden »Mythos«-Zyklus. An den Romanen wird in diesen Tagen ebenso intensiv gearbeitet wie an den Titelbildern.

Ohne zu viel über den Inhalt zu verraten: Die Bände nach Band 3050 laufen bei uns intern unter dem Begriff »Zerozone-Vierteiler«. Es handelt sich um vier Romane, die inhaltlich stark zusammenhängen, die das Universum der PERRY RHODAN-Serie um eine entscheidende Facette erweitern und die dennoch auch für Neuleser – oder Rückkehrer – geeignet sein werden.

Heute diskutierten wir intern, also in der Redaktion, unter anderem über die generelle Optik der vier Titelbilder. Und wir machten uns Gedanken dazu, in welchen Zeitschriften wir ganz altmodisch Anzeigen schalten werden; digitale Werbung machen wir natürlich auch, aber die ist kurzfristiger zu planen.

28 November 2019

Ein Rückblick auf den Rosengarten

Aus der Serie »Zehn Jahre zurück geblickt«

Im November 2009 fuhr ich zum ersten Mal in meiner Funktion als PERRY RHODAN-Chefredakteur nach Mannheim und besuchte dort das Kongresszentrum Rosengarten. Begleitet wurde ich von Klaus Bollhöfener, der sich schon seit längerem um die Vorarbeiten des PERRY RHODAN-WeltCons 2011 kümmerte, sowie zwei Kollegen unserer Werbeagentur.

Wir bekamen eine Führung durch die Räumlichkeiten des Kongresszentrums und waren danach völlig begeistert. Alles sah sehr gut aus, die Räume waren groß und mit allen möglichen technischen Einrichtungen versehen. Wir schmiedeten bereits während unserer Zeit im Rosengarten große Pläne, was wir wo machen könnten.

Wie viel Arbeit in den folgenden zwei Jahren auf uns zukommen würde, konnten wir damals nicht ahnen. Der erste Eindruck des Kongresszentrums vor zehn Jahren war auf jeden Fall sehr positiv – und am positiven Eindruck änderte sich auch bis zur Veranstaltung und danach nichts.

27 November 2019

Der Zorn der Shafakk

Er sieht nicht gerade so aus, als hätte er gute Laune, und er hat offenbar ein wenig abgenommen – trotzdem erkennt man ihn sofort: Aufs Titelbild von Band 214 unserer Serie PERRY RHODAN NEO hat Dirk Schulz ein gelungenes Porträt von Gucky gezaubert. Es schmückt den Roman »Der Zorn der Shafakk«, den Bernd Perplies geschrieben hat.

Ich habe mich sehr gefreut, dass wir wieder einmal mit Bernd Perplies zusammenarbeiten konnten. Der Autor hat in der frühen Phase von PERRY RHODAN NEO drei Romane veröffentlicht, und dass er wieder »an Bord« ist, hat mir gut gefallen.

Wir müssen schauen, wie es weitergeht. Mit seiner Darstellung der Shafakk hat der Autor auf jeden Fall gezeigt, dass er sich in der Welt des Neoversums gut auskennt; vor allem die Figur des Sork dürfte bei vielen Lesern ankommen.

26 November 2019

Junge Leser im Fokus

Ich lese immer noch gern Fanzines, und ich beobachte in den vergangenen Jahren eine gewisse »Professionalisierung« bei den Fanzines, die von der PERRY RHODAN-FanZentrale veröffentlicht werden. Die »SOL« hat sich zu einem semiprofessionellen Magazin gemausert, und auch der »PRFZ-Newsletter« ist für mich mittlerweile zu einer lohnenswerten und interessanten Lektüre geworden.

Die aktuelle Ausgabe 32, vor einigen Tagen bereits erschienen, habe ich erst gestern abend gelesen. Für mich war das Interview mit zwei Jugendlichen am Spannendsten. Die Jungs sind beide 16 Jahre alt und mögen die Silberbände; ihre Sicht auf den »alten Stoff« ist für mich spannend und informativ.

Darüber hinaus geht es in dem Fanzine, das als PDF-Version an Interessenten verschickt wird – man muss allerdings Mitglied der FanZentrale sein –, auch um Cons (in Dreieich und Nottbeck) und Fan-Publikationen (in diesem Fall »Dorgon«), um Romane und Kurzgeschichten. Das alles wird unterhaltsam und in einem sehr leserfreundlichen Layout präsentiert. Ich spreche eine absolute Empfehlung hierfür aus!

25 November 2019

Zwischen Arkoniden und Cairanern

Ein nachgereichtes Logbuch der Redaktion

Mit dem Start des »Mythos«-Zyklus wurde für die PERRY RHODAN-Serie ein ganz neuer Schauplatz aufgemacht. Zwar handelt es sich immer noch um die Milchstraße, die Perry Rhodan und seine Terraner seit vielen Jahrhunderten – und 3000 Romanen – bereisen, aber sie hat sich massiv geändert. Neue Sternenreiche, neue Bedrohungen, neue Freunde und Feinde … es ist kompliziert geworden.

Seit die RAS TSCHUBAI mit ihrer Besatzung in die Milchstraße zurückgekehrt ist, fühlt sich für Perry Rhodan und seine Begleiter, die den Jahrhundertsprung mitgemacht haben, vieles ganz anders an. Davon erzählen unter anderem die nächsten drei PERRY RHODAN-Romane, die jeweils ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

Kai Hirdt darf dabei einen der beliebtesten Serienhelden überhaupt in eine spannende Handlung schicken: In seinem Roman »Arkons Admiral«, der am 22. November als Band 3040 erscheinen wird, spielt Atlan eine wichtige Rolle. Der alte Arkonide ist aber nur eine von mehreren spannenden Figuren, an denen der Autor darstellt, wie sich der Kugelsternhaufen M 13 verändert hat.

Eine Raumfahrerin vom Volk der Unither zeigt, welche Fähigkeiten sie hat. Und ein arkonidischer Admiral wagt Dinge, die ihm angesichts seiner Rolle nicht zustehen dürften. Der Admiral, eigentlich vom Exposé gar nicht vorgesehen, wird in diesem Roman zur zentralen Figur. Er treibt die Handlung voran, von ihm kommen die wesentlichen Impulse. Für mich ist der Roman damit ein gutes Beispiel dafür, wie Autoren aus einem Exposé eine eigenständige Geschichte machen können, wenn sie ihre Freiheiten sinnvoll einsetzen.

In die jüngere Vergangenheit der Milchstraße führt danach Susan Schwartz: Ihr Roman »Die hermetische Botschaft« erzählt von einer jungen Arkonidin, die als »Erbtochter« bezeichnet wird. In welcher Verbindung sie zu Atlan steht und was ihre Geschichte mit der aktuellen Entwicklung in der Galaxis zu tun hat, wird sich noch zeigen müssen.

In ihrem Roman, der am 29. November mit der Bandnummer 3041 in den Handel kommt, legt Susan Schwartz die ersten Spuren. Sie verbindet ein kosmisches Rätsel mit Action und Gefühlen, mit einer groß angelegten Familiengeschichte und arkonidischen Traditionen. Wer die weiten Handlungsbögen im Perryversum schätzt, kommt hier auf seine Kosten – da bin ich mir sicher.

Eine der populärsten Figuren der PERRY RHODAN-Serie wird zum Titelhelden des nächsten Romans von Uwe Anton: Der Mausbiber Gucky ist seit den Anfängen der Serie mit an Bord; viele Leser lieben ihn, andere haben ihre Probleme mit der Figur, die sich im Verlauf der Jahre auch mehrfach geändert hat. In »Gucky und der Sternenkonsul« geht der Mausbiber diesmal auf eine diplomatische Mission, er besucht die Cairaner, um mit diesen zu verhandeln.

Dabei erfährt Gucky mehr über die aktuellen Ziele der Cairaner, lernt eine ungewöhnliche Cairanerin kennen und bringt am Ende seiner Mission einige neue Erkenntnisse mit. Mir hat die »erwachsene« Darstellung des Ilts gut gefallen; Gucky ist nicht nur ein Quatschmacher, sondern ein erfahrenes Lebewesen; er hat schon viel erlebt und getan – und das lässt Uwe Anton in diesem Roman die Leser auch spüren.

Sicher ist schon jetzt: Hinter den Absichten der Cairaner steckt mehr, als die Terraner bislang ahnen. Viele Ereignisse scheinen zusammenzuhängen, hier fehlen aber erst einmal weitere Informationen. Ich bin sicher, dass die Leser darüber in den künftigen Romanen viel erfahren werden …

22 November 2019

Die hermetische Botschaft

Wir sagen immer, PERRY RHODAN erzähle eine Geschichte, die von der Gegenwart in die Zukunft führe. Das ist richtig, nach wie vor, aber stimmt nicht immer. Einen Teil des Reizes unserer Serie ziehen die Autoren ebenso aus Geschichten, die in die Vergangenheit führen. Das kann auch von der Handlungsgegenwart in die Handlungsvergangenheit sein.

Ein Thema dieser Art weist der Roman »Die hermetische Botschaft« auf. Diesen schrieb Susan Schwartz, und er spielt zu einem großen Teil in den »Verlorenen Jahrhunderten«, in einer Zeit also, über die alle Informationen sehr widersprüchlich sind. Trotzdem blieb über lange Zeit hinweg eine Botschaft erhalten, die in diesem Roman zu ihrem Empfänger gelangt.

Der Roman strahlt das aus, was viele Leser als »kosmisch« betrachten. Wir lesen in diesem Roman von Geheimnissen, die weit über das Leben eines gewöhnlichen Menschen hinausreichen – und das würde mich als »normalen« Leser sehr faszinieren!

21 November 2019

Bei den Buchwissenschaftlerinnen

Nicht zum ersten Mal wurde ich in die Ludwig-Maximilians-Universität München in München eingeladen. Im Fach Buchwissenschaften sollte ich ein wenig über PERRY RHODAN erzählen – in diesem Jahr fuhr ich am Mittwoch, 20. November 2019, in die bayerische Hauptstadt.

Wie immer fiel es mir schwer, genau zu schätzen, wie viele Leute im Saal saßen. Ich schätzte, dass es um die fünfzig Personen waren, der größte Teil davon junge Frauen. Ich fragte einleitend nach dem Alter: Gut ein Drittel war unter zwanzig, der größte Teil war unter 25 Jahren alt, nur wenige waren älter. Immerhin kannten einige von ihnen PERRY RHODAN – weil ihre Väter zu den Lesern zählten.

Ich informierte über die Serie, stellte die Gründungsjahre dar, erzählte von Karl-Herbert Scheer und Clark Darlton und verwies darauf, dass die Serie nur wenige Straßenkreuzungen von der Universität entfernt aus der Taufe gehoben worden war. Ich stellte die einzelnen Produkte vor, versuchte unsere Vermarktung zu erläutern und beantwortete am Ende viele Fragen.

Als die eineinhalb Stunden vorüber waren, hatte auch ich dazu gelernt – ein Blick von außen auf die eigene Arbeit schadet ja nie – und hatte die Hoffnung, unsere Marke den künftigen Multiplikatoren gut vermittelt zu haben. Mal schauen, wie und wann ich Menschen aus diesem Personenkreis einmal wieder sehen werde …

19 November 2019

Gedanken zu Merkosh

In diesen Tagen beschäftige ich mich gelegentlich mit Merkosh. Der Oproner ist eine Figur, die in der klassischen PERRY RHODAN-Serie im »Cappins«-Zyklus eingeführt wurde und den ich immer mochte. Warum das so war, kann ich heute nicht mehr sagen – immerhin spielte er nur selten eine wesentliche Rolle.

Wir haben die Figur nun allerdings in PERRY RHODAN NEO auftauchen lassen. In dieser Serie spielt sie eine leicht andere Rolle als in der klassischen Serie – wie wir das bei NEO seit Anfang an machen.

Rainer Schorm und Rüdiger Schäfer haben der Figur einen kulturellen Hintergrund verliehen, der in der Handlungsstaffel »Das Compariat« immer deutlicher wird. Es gibt nicht nur einen Oproner, sondern mehrere, und die Leser werden mehr über dieses Volk erfahren.

Mir gefällt es, wenn – wie in diesem Fall – die klasschen Handlungsmuster in modernen Romanen gespiegelt werden. Merkosh ist ein schönes Beispiel dafür, und seine Artgenossen sorgen für interessante Science-Fiction-Details.

17 November 2019

Was ist mit den PERRY RHODAN-Paperbacks?

2005 und 2006 veröffentlichten wir – die PERRY RHODAN-Redaktion und der Moewig-Buchverlag – den »Schwarm«-Zyklus in Form von Paperbacks: alle neun Bücher in Form von großformatigen Taschenbüchern, die von mit neuen Titelbildern von Dirk Schulz eine andere Leserschaft ansprechen sollten. Es folgte Ende 2006 der »Plophos«-Zyklus in vier Bänden.

Leider wurde der Moewig-Buchverlag zum Ende des Jahres 2006 geschlossen; Teile wurden Anfang 2007 von der Edel-Verlagsgruppe in Hamburg übernommen. In dem damaligen Durcheinander gerieten auch die Pläne für weitere Paperback-Reihen unter die Räder. Immerhin wurden 2007 die drei Bücher des »Eastside«-Zyklus veröffentlicht.

Derzeit ist nicht damit zu rechnen, dass wir weitere Paperbacks dieser Art veröffentlichen. Wir haben keinen Buchverlag mehr, mit dem wir solche Themen direkt besprechen können; andere Buchpartner haben auf solche Themen bislang nicht gerade mit Begeisterung reagiert.

Das finde ich selbst schade, weil ich es schön gefunden hätte, nacheinander viele Zyklen in Form von modernen Paperbacks zu veröffentlichen. Aber derzeit kann ich daran nichts ändern. Ich freute mich zuletzt aber darüber, dass Menschen nach diesen Paperbacks fragten ...

15 November 2019

Arkons Admiral

Ich vermute, das Titelbild des nächsten Kai-Hirdt-Romans wird nicht allen Lesern gefallen. Es zeigt Chaunna, eine Kommandantin der USO, die dem Volk der Unither entstammt. Bei der Darstellung hat sich Swen Papenbrock, unser Titelbildkünstler, sehr genau an die Beschreibungen in den Romanen gehalten – und die wiederum beziehen sich auf Beschreibungen, die in der PERRY RHODAN-Serie vor über fünfzig Jahren erstmals zu lesen gegeben hat.

Der Roman von Kai Hirdt hat mit Chaunna eine ungewöhnliche Hauptfigur, mit Atlan allerdings einen der populärsten Helden unserer Serie. Mit Markul del Fermi führt der Autor allerdings eine weitere Figur ein, die nicht im Exposé steht und die er sehr originell entwickelt hat. Man könnte sagen, dass del Fermin der eigentliche Held des Romans ist – und das fand ich richtig gut gelöst!

14 November 2019

Rainer Castor und die »Traumzeit«

Aus der Serie »1000 Bände zurück«

Das Exposé gab die Richtung mit einem einzigen Satz vor: »Der vorliegende Band blendet auf die Jugendabenteuer und die Geschichte der Machtergreifung Imperator Bostichs zurück.« Gemeint war das Exposé von Band 2039 der PERRY RHODAN-Serie, der von Rainer Castor verfasst wurde – nach einem Exposé von Robert Feldhoff. Unter dem Titel »Traumzeit« kam der Roman im September 2000 in den Handel; spätestens dadurch wurdedie Figur von Bostich I. eindeutig definiert.

In seinem Exposé hatte sich der Exposéautor noch vorgestellt, der Roman solle ein wenig an den hundertsten Roman der ATLAN-Serie erinnern. Rainer Castor ging aber ganz andere Wege und schilderte Arkon sowie Bostich in intensiver Weise. Die Entwicklung eines anfangs schwach wirkenden Imperators, der in einer »Blutnacht« zahlreiche Widersacher auf einmal beseitigen lässt, wurde von ihm – wie ich finde – großartig erzählt.

Für mich zählt dieser Roman zu den Werken, mit denen Rainer Castor wesentliche Teile unseres Serienuniversums definiert hat. Bostich wurde durch ihn zu einer einprägsamen Figur, die lange Zeit eine wichtige Rolle spielte.

13 November 2019

Die Frankfurter Buchmesse 2019

Ein Logbuch der Redaktion

Die Zahlen, die die Veranstalter nach dem langen Wochenende verkündeten, klangen sehr positiv, fast schon euphorisch: Nach diesenAngaben hatte man 9,2 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr auf der 71. Frankfurter Buchmesse begrüßen können.

Auch an den Fachbesuchertagen waren mehr Leute da als sonst. (Wobei die Definition von Fachbesucher angesichts der Heerscharen von »Instagrammern« und Videobloggern mittlerweile etwas zweifelhaft wird.) Bei den Ausstellern gab es allerdings einen kleinen Rückgang; unter anderem fehlten viele Comic-Verlage.

Auch die PERRY RHODAN-Redaktion war nicht mit einem eigenen Messestand vor Ort; wie in den Jahren zuvor ebenfalls nicht. Der Grund kann an dieser Stelle genannt werden: Ein solcher Messestand ist zeit- und personalintensiv, von den Kosten ganz zu schweigen.

Im Prinzip wäre die halbe Redaktion für eine Woche in Frankfurt gebunden gewesen – wir sind aber dazu verpflichtet, unsere wöchentlichen Romanhefte und alle anderen Produkte zu veröffentlichen. Das geht stets vor, und in diesem Oktober 2019 waren wir zusätzlich dadurch geschwächt, dass einzelne Kolleginnen erkrankt waren.

Aus diesem Grund reiste ich allein nach Frankfurt: morgens hin, abends zurück. Von Karlsruhe nach Frankfurt lässt sich schließlich ganz ordentlich pendeln. Am Donnerstag, 17. Oktober, nahm ich die Bahn, was bei der Hinfahrt sehr gut, bei der Rückfahrt weniger gut klappte. Ich absolvierte eine Reihe von Terminen, besuchte Kollegen bei anderen Verlagen und führte durchaus ernsthafte Verhandlungen mit Menschen, die mehr mit unserer Serie machen wollen.

Wenn ich »Luft« hatte, zog ich mich zurück, schrieb gleich meine Messenotizen auf oder aß eine Kleinigkeit. Im Verlauf der Jahre hatte ich aus der Buchmesse eine Reihe von Erfahrungen gezogen. Eine besonders wichtige dabei: Wenn ich nicht dafür sorgte, während einer solchen Messe für Auszeiten zu sorgen und mich vernünftig zu ernähren, war die Wahrscheinlichkeit einfach hoch, im Anschluss an diese Tage zu erkranken.

Ich erledigte den Donnerstag mit all seinen Terminen zu meiner Zufriedenheit und fuhr abends wieder nach Karlsruhe zurück. Am Freitag nahm ich das Auto, fuhr morgens zum Parkhaus unweit der Messe, wo ich meinen Wagen abstellte, und ließ mich vom Pendelbus direkt zum Eingang an der Halle 3.0 fahren – dort, wo ich ohnehin einen Teil meiner Termine absolvierte.

Womit ich an diesem Tag allerdings nicht gerechnet hatte: Meine Stimme versagte. Es passierte zum ersten Mal in all den Jahren – ich konnte irgendwann kaum noch sprechen. Ich krächzte bei den meisten Gesprächen nur noch, ich musste oft husten und brachte manche Sätze nur mit Mühe heraus. Das sorgte dafür, dass der weitere Verlauf des Freitags recht anstrengend wurde.

Am Abend veranstalteten die Kolleginnen und Kollegen der Verlage Fischer TOR und Droemer Knaur das Galaktische Forum. Diese traditionsreiche Veranstaltung wurde vor über fünfzehn Jahren von der PERRY RHODAN-Redaktion ins Leben gerufen, seit einiger Zeit haben die genannten Verlage sie übernommen.

Im Prinzip handelt es sich um ein Branchentreffen der phantastischen Szene: Menschen, die schreiben und redigieren, verlegen und übersetzen, bloggen und malen – sie alle treffen sich einmal im Jahr während der Buchmesse zum Galaktischen Forum.

In diesem Jahr war zum ersten Mal das »25 hours«-Hotel in der Nähe des Bahnhofs der offizielle Ort des Forums. Wie viele Leute anwesend waren, bekam ich nicht mit. Weil die Musik recht laut war und ich mit meiner ruinierten Stimme echte Probleme hatte, mich zu verständigen, saß ich bald im Foyer des Hotels, wo ich mich mit Autorinnen und Autoren unterhielt. Gegen 23 Uhr machte ich mich auf den Heimweg, gegen ein Uhr hatte ich mein heimatliches Bett erreicht.

Weiter ging es am Samstag, 19. Oktober. An diesem Tag fuhr ich allerdings nicht bis nach Frankfurt, sondern bog bei Dreieich von der Autobahn ab. In der Stadt, gut zwei Dutzend Kilometer südlich der Messestadt gelegen, findet seit vielen Jahren der BuchmesseCon statt. Über 800 Besucher hatten sich in den Räumlichkeiten des Bürgerhauses eingefunden; viele Verlage aus der Phantastik-Szene tummelten sich, und in mehreren Räumen gab es ununterbrochen ein Programm mit vielen Menschen, die schreiben, malen oder Phantastik einfach nur leben.

Ich mag den BuchmesseCon von Jahr zu Jahr mehr; die Science-Fiction- und Fantasy-Szene hat hier einen schönen »Hafen« gefunden. Es gab einen Programmpunkt zu PERRY RHODAN NEO, an dem ich teilnahm; ansonsten war ich damit beschäftigt, mit Autorinnen und Autoren zu sprechen. Leider versagte meine Stimme auch an diesem Tag sehr häufig, so dass es unterm Strich doch recht anstrengend war. Aber es war ein gelungener Ausklang für eine insgesamt gelungene Buchmesse.

12 November 2019

Der letzte Flug der KORRWAK

»Ein Notruf ist ein Notruf. Jemand ist in Not, und wir helfen. Das ist gut und richtig.« Diese Aussage trifft Mentro Kosum, der Emotionaut an Bord des Raumschiffes FANTASY. Dieser Gedankengang ist letztlich der Auslöser für einen Rettungseinsatz, der nicht ohne Risiko verläuft.

In einer unbekannten Region der Milchstraße treffen Menschen auf seltsame Außerirdische. Perry Rhodan und seine Gefährten tun das, was sie für selbstverständlich halten: Sie helfen anderen, die in Not geraten sind.

Erzählt wird das alles im anstehenden Roman der Serie PERRY RHODAN NEO. Rainer Schorm, einer der zwei Exposéautoren, verfasste »Der letzte Flug der KORRWAK«, der als Band 213 der Serie veröffentlicht wird. Er spielt im Randgebiet des Compariats, eines Sternenreiches, über das Perry Rhodan und seine Begleitern gern mehr erfahren würden ...

Der Autor sorgt in diesem Roman für reichlich »Drama«. Und er zeigt die realistisch anmutende Situation in einer fremden Umgebung des Weltalls – mit einer Gruppe ungewöhnlicher Raumfahrer als Helden. Spannend!

11 November 2019

Die Gelben Eroberer gehört

Ein Logbuch der Redaktion

Leider gelingt es nicht immer so, wie ich es gern hätte, aber … Ich liebe es geradezu, die sogenannte Silber Edition im Auto zu hören. Gemeint sind die Hörbuchversionen der PERRY RHODAN-Silberbände. Vor allem, wenn ich zu einer längeren Fahrt aufbreche, hat es sich bewährt, ein Hörbuch einzulegen, gern eines aus der klassischen Zeit und mit der Stimme von Josef Tratnik.

Zuletzt war »Die Gelben Eroberer« für mich eine gelungene Begleitung … Deshalb möchte ich mit diesem Logbuch ein wenig davon schwärmen.

Ich las den »Schwarm«-Zyklus irgendwann in den späten 70er-Jahren, was ziemlich lange her ist. Meine Freunde, von denen ich die Heftromane auslieh, hatten den Zyklus nicht komplett, aber es genügte, um mir einen Überblick zu verschaffen. Diese Heftromane waren im Jahr 1971 erschienen. Als ich sie zum ersten Mal in den Händen hielt, waren sie also noch recht aktuell.

Zu Beginn des Jahres 1980 kaufte ich mir die einzelnen Romane nach und las nicht nur diejenigen, die ich bislang nicht kannte, sondern auch – wie so oft in solchen Fällen – noch einmal alles von William Voltz, meinem Lieblingsautor in jener Zeit. Das ist ebenfalls ziemlich lange her.

Im Jahr 1997 war ich bereits PERRY RHODAN-Redakteur. Im Programm des Moewig-Buchverlages veröffentlichten wir den Silberband mit dem Titel »Die Gelben Eroberer«, und damals blätterte ich das Manuskript nur durch. Ich war mir sicher, dass Horst Hoffmann bei der Bearbeitung gründlich und korrekt vorgegangen war, und überprüfte zu dieser Zeit nur einige Eckpunkte der 400 Seiten. Man kann also nicht sagen, dass ich die Details des »Schwarm«-Zyklus noch gut im Gedächtnis hatte …

Umso überraschter war ich, als ich beim Anhören der Silber Edition merkte, wieviel ich noch wusste. Unter anderem erinnerte ich mich teilweise bis ins Detail an manches Abenteuer von Sandal Tolk. Damit ist ein junger Barbar gemeint, der sich Perry Rhodan und seinen Gefährten angeschlossen hat, den es in den Schwarm verschlägt, der dort mit Pfeil und Bogen buchstäblich Hunderte von Schwarmsoldaten tötet und am Ende mit wichtigen Informationen zurück in die Milchstraße kommt.

Ich erinnerte mich in Bruchstücken auch an den Planeten der Amazonen, und ich fand die Abenteuer von Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu immer sehr unterhaltsam. Beim Anhören der Silber Edition 58 wurde mir erneut klar, dass die Autoren der Originalromane damals wirklich nicht im Detail wussten, wie der Schwarm und seine Bewohner »funktionierten«, dass sie aber im Verlauf des Zyklus immer mehr Struktur in die Geschichte bekamen.

Als Leser – oder Hörer – erfährt man mehr zum Schwarm und seinen Bewohnern. Es wird langsam klar, dass manche Dinge zusammenhängen; vieles bleibt aber noch offen. »Die Gelben Eroberer« bilden in mancherlei Hinsicht einen Übergang: von der frühen Phase des Zyklus, in der die Autoren dem Boden für die eigentliche Geschichte bereiteten, zu der Phase des Zyklus, in der die kosmischen Geheimnisse in kleinen Stücken bekannt werden.

Als Autoren waren damals H. G. Ewers, Hans Kneifel, Ernst Vlcek und William Voltz tätig, allesamt im Jahr 1971 noch recht jung. Häufig kümmerten sie sich nicht um die technischen Details und konzentrierten sich stärker auf ungewöhnliche Charaktere und spannende Szenen. Als ich mir ihre Geschichten mit dem großen Abstand zu meiner Zeit als Erstleser nun zu Gemüte führte, stellte ich fest, wie viel mir davon noch gefiel. (Klar fand ich einige Episoden diesmal nicht mehr so toll wie 1979. Aber alles andere hätte mich überrascht.)

»Die Gelben Eroberer« sind ein wunderbares Hörbuch, das einen Hörer hineinwirft in die klassische Zeit der PERRY RHODAN-Serie. Und mit Josef Tratnik als Sprecher lässt man sich auch gern in die Zeit des Solaren Imperiums entführen … ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

10 November 2019

Fragen nach den Exposés

Zu den großen Mysterien der PERRY RHODAN-Serie zählen die Exposés: Was steht in ihnen, woran orientieren sich die Autoren? Ich gestehe, dass ich die Exposés aus verschiedenen Gründen unter Verschluss halte. Ganz wesentlich dabei: Letztlich zählt der veröffentlichte Roman, nicht das Exposé. Und zwischen dem Exposé und dem Roman liegen immer große Unterschiede, das liegt inder Natur der Sache.

Immerhin besitzen wir im Verlag alle Exposés der PERRY RHODAN- und der ATLAN-Serie, nicht unbedingt als Original, aber in Form von Kopien. Die neueren Exposés wurden nicht mehr ausgedruckt, sie liegen nur noch als Daten vor. Alles in allem füllen Exposés und Datenblätter in meinem Büro hinter meinem Schreibtisch und in einem anderen Büro mehrere Regalmeter.

Ab und zu geben wir Inhalte oder gar ganze Faksimiles an die Öffentlichkeit – zuletzt gab es 2001  das Exposé des allerersten Romans als Geschenk zum vierzigsten Jubiläum der Serie. Weitere Faksimiles oder gar Mini-E-Books betrachte ich derzeit noch als Zukunftsmusik – aber wer weiß?

09 November 2019

Was ist mit den »Kosmos-Chroniken«?

Die »Kosmos-Chroniken« stehen neuerdings wieder öfter in der Diskussion. Kein Wunder: Es ist schon viele Jahre her, seit sie erschienen sind, und die zwei Romane von Hubert Haensel haben vielen Lesern gut gefallen. Nach »Reginald Bull«, dem ersten Band vom Mai 2000, und »Alaska Saedelaere«, dem zweiten Band vom Oktober 2002, gab es lange Zeit keinen Nachschub mehr.

Seien wir realistisch: Es ist nicht damit zu rechnen, dass Hubert Haensel einen dritten oder gar vierten Band schreibt. Wobei ein dritter Band mit »Julian Tifflor« und ein vierter Band mit »Mondra Diamond« – um zwei Beispiele zu nennen – sicher ihre Reize hätten. Das Thema ist bei uns derzeit nicht auf den vordersten Plätzen der Agenda, das muss man leider auch realistisch sehen.

Anders sieht es bei den E-Books aus. Dass wir diese noch nicht veröffentlicht haben, liegt an keinem speziellen Grund: Die beiden Bücher rutschten einfach auf der Agenda immer wieder nach hinten. Ich verspreche: Im Jahr 2020 nehmen wir uns die vor. (Genaueres traue ich mir allerdings noch nicht zu, an dieser Stelle zu sagen.)

08 November 2019

Die Kanzlei unter dem Eis

Romane von Wim Vandemaan sind immer etwas Besonderes – das wissen die PERRY RHODAN-Leser, und sie stellen sich entsprechend darauf ein. Das wird bei »Die Kanzlei unter dem Eis« nicht anders sein, der nächste Woche in den Handel kommen wird. Schon das Titelbild finde ich ungewöhnlich: Dirk Schulz hat dabei eine Idee von Wim Vandemaan in starker Weise umgesetzt.

Der Roman weist unterschiedliche Handlungsebenen auf, die Details möchte ich an dieser Stelle nicht nennen. Was besonders auffällt: Der Autor setzt eine Raumschlacht in Szene, in der viele Raumschiffe aufeinander treffen, in der erbittert gekämpft wird. Wim Vandemaan liefert dabei seine eigenen Akzente, und er zeigt, wie ein solcher Kampf zwischen den Planeten eines Sonnensystems wirklich verlaufen könnte.

»Die Kanzlei unter dem Eis« ist ein ungewöhnlicher Roman. Und damit ist er doch wieder typisch für die Werke des Exposéautors …

07 November 2019

Zum Stand der PR-Storys

Seit wir damit angefangen haben, die PERRY RHODAN-Serie in digitaler Form zu veröffentlichen, gibt es eine Liste von Texten, die wir »abarbeiten« wollen. Die wesentlichen Elemente der Serie liegen bereits als E-Books vor (jeder Heftroman, jeder ATLAN-Roman, die Silberbände), es gibt aber noch viele Dinge, zu denen wir bislang nicht gekommen sind.

Für mich zählen die Kurzgeschichten schon immer dazu. Die PERRY RHODAN-Autoren haben in den sogenannten Jubiläumsbänden und auch an anderer Stelle immer wieder Kurzgeschichten und Erzählungen veröffentlicht, die zum Kanon der PERRY RHODAN-Serie gehören. Also wäre es für mich auch folgerichtig, diese zu veröffentlichen.

Um es ehrlich zu sagen: Es gibt seit gut drei Jahren einen Veröffentlichungsplan. Wir haben aufgelistet, von welchen Autoren es welche Geschichten gibt, und wir haben festgehalten, welche Bände mit welchen Inhalten es geben müsste. Darüber hinaus haben wir aufgestellt, welche Texte zu welchem E-Book zu schreiben wären.

Wir haben es aber nicht geschafft, rein zeitlich nicht. Man muss klar sagen: So ein Projekt ist »nice to have«, wie man neudeutsch sagt – aber nicht mehr. Wir haben zuletzt gesehen, wie sich »Randprodukte« wie die Planetenromane und dergleichen verkauft haben; auch die bisherigen PERRY RHODAN-Storys waren keinen echten Renner.

Eine Reihe mit den Kurzgeschichten der PERRY RHODAN-Autoren müsste mit einem gewissen Aufwand produziert und veröffentlicht werden, den derzeit von uns keiner leisten kann. Spätestens dann, wenn ich eine seriöse Kalkulation über die Kosten sowie die zu erwartenden Einnahmen erstelle, wird so ein Projekt ohnehin knifflig.

Und das ist der Grund, warum diese Reihe (für die es schon Titelbildentwürfe und dergleichen gibt) bislang nicht gestartet worden ist. In meinem Hinterkopf habe ich sie aufs Frühjahr 2021 geschoben – vielleicht passt sie ins Jubiläumsjahr unserer Serie ...

06 November 2019

Der Würfel fällt

Ich mag Romantitel, die ein wenig aus dem Rahmen fallen. Und deshalb freute ich mich sehr, als Kai Hirdt mir vorschlug, den abschließenden Band der Miniserie PERRY RHODAN-Mission SOL mit »Der Würfel fällt« zu betiteln. Das ist ein doppeldeutiger Titel, der mir Freude macht und über den sich hoffentlich auch die Leser freuen werden.

Bei mir löst er eine gewisse Wehmut aus. Mit diesem Roman schließen wir eine Miniserie ab, die uns zwar manchmal in stressige Momente brachte – der Termindruck war mörderisch –, die aber unterm Strich nicht nur der Redaktion gefiel, sondern ebenso viele Leser begeisterte. Die Auflage entwickelte sich positiv, die Rückmeldungen waren meist auch positiv; das freut dann alle Beteiligten.

Zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle noch gar nichts aussagen. Ich bin sicher, dass die meisten Leser damit nicht gerechnet haben … Die Reaktionen dürften entsprechend »gespalten« ausfallen.