Was ich in diesen Tagen sehr faszinierend finde, sind alle Vorbereitungen rings um die zehn neuen PERRY RHODAN-Hörspiele, die ab 6. März 2015 unter dem Staffeltitel »Plejaden« erscheinen werden. Unsere Partner bei Zaubermond sind gerade dabei, viele Details mit uns abzustimmen – weniger bei der Produktion, sondern eher beim »Drumherum«.
Welche Aktivitäten sind nötig, damit die Hörspiele ein Erfolg werden? Welche Informationen geben wir wie an die Öffentlichkeit? Wie binden wir die Hörspiele in unsere Aktivitäten auf der Leipziger Buchmesse ein?
Da geschieht gerade sehr viel im Hintergrund, das im März an die Öffentlichkeit kommen wird. Hoffentlich zur Freude der Hörspiel- und PERRY RHODAN-Fans.
31 Januar 2015
30 Januar 2015
Teamtagung 2015
Seit vielen Jahren zählt die Teamtagung zu den wichtigsten internen Veranstaltungen der PERRY RHODAN-Redaktion. Zum Jahresanfang stellen wir dabei die Weichen für die anstehenden Monate, sprechen auch über das zurückliegende Jahr. Am Freitag, 30. Januar 2015, ist unsere diesjährige Teamtagung – aus verschiedenen Gründen findet sie im Konferenzraum des Verlages statt.
Zum ersten Mal nimmt Christian Montillon daran teil, einer unserer zwei Exposéautoren. Ich verspreche mir von seiner Teilnahme einiges – schließlich geht es auch darum, über Arbeitsabläufe zu reden, über neue Marketing-Möglichkeiten und den neuen Handlungszyklus. Vereinbart haben wir zwei darüber hinaus, »am Rande« auch über aktuelle Romane und Hörspiele zu sprechen; das hat mit der eigentlichen Teamtagung allerdings nur wenig zu tun.
Zum ersten Mal nimmt Christian Montillon daran teil, einer unserer zwei Exposéautoren. Ich verspreche mir von seiner Teilnahme einiges – schließlich geht es auch darum, über Arbeitsabläufe zu reden, über neue Marketing-Möglichkeiten und den neuen Handlungszyklus. Vereinbart haben wir zwei darüber hinaus, »am Rande« auch über aktuelle Romane und Hörspiele zu sprechen; das hat mit der eigentlichen Teamtagung allerdings nur wenig zu tun.
29 Januar 2015
Oubey und PERRY RHODAN
Es ist eine berührende Geschichte: die des Künstlers Rudi Wendeln Koehler, der sich nur Ooubey nannte und in Karlsruhe wohnte. Er war PERRY RHODAN-Fan, und unter anderem drückte er das in seinen Bildern aus. Er starb bereits 2004, aber bis heute hält seine Witwe die Erinnerung an ihn wach.
Darüber veröffentliche die Zeitschrift »brand eins« bereits im Januar 2014 eine berührende Reportage, die ich leider erst dieser Tage las. Unter dem Titel »Wir haben uns erkannt«, geht es um eine große Liebesgeschichte, um Kunst, um Karlsruhe und auch ein bisschen um PERRY RHODAN.
Nachlesen kann man den Artikel immer noch – bei »Brand Eins« gibt es ein sehr schönes Archiv. Ich empfehle ihn hiermit ... nicht nur den PERRY RHODAN-Fans. (Über den PERRY RHODAN-Autor Uwe Anton gibt es übrigens eine zusätzliche Verbindung: Bereits 2010 äußerte er sich öffentlich zu einem Oubey-Bild; dazu gibt es ein schönes Youtube-Filmchen.)
Darüber veröffentliche die Zeitschrift »brand eins« bereits im Januar 2014 eine berührende Reportage, die ich leider erst dieser Tage las. Unter dem Titel »Wir haben uns erkannt«, geht es um eine große Liebesgeschichte, um Kunst, um Karlsruhe und auch ein bisschen um PERRY RHODAN.
Nachlesen kann man den Artikel immer noch – bei »Brand Eins« gibt es ein sehr schönes Archiv. Ich empfehle ihn hiermit ... nicht nur den PERRY RHODAN-Fans. (Über den PERRY RHODAN-Autor Uwe Anton gibt es übrigens eine zusätzliche Verbindung: Bereits 2010 äußerte er sich öffentlich zu einem Oubey-Bild; dazu gibt es ein schönes Youtube-Filmchen.)
28 Januar 2015
Platin Editionen laufen
»Wir planen jetzt die nächsten Bände«, erzählte mir heute Sabine Kropp. Damit meinte sie die Platin Edition, die Hardcover-Ausgabe unserer Serie PERRY RHODAN NEO. Bisher sind zwei Bücher erschienen, der dritte Band ist derzeit bei uns im Herstellungsprozess.
Fürs vierte Buch habe ich bereits Werbetexte geschrieben, jetzt müssen wir an die ergänzende Kurzgeschichte für dieses Buch gehen. Hierfür habe ich schon einen Autor »im Auge«, der sich eine Geschichte ausdenken muss.
Und dann gehen wir an die Bücher fünf und sechs. Zumindest haben die Kollegen bei Edel hierfür bereits Titelbilder und Textentwürfe angefordert. Das sind gute Nachrichten, finde ich!
Fürs vierte Buch habe ich bereits Werbetexte geschrieben, jetzt müssen wir an die ergänzende Kurzgeschichte für dieses Buch gehen. Hierfür habe ich schon einen Autor »im Auge«, der sich eine Geschichte ausdenken muss.
Und dann gehen wir an die Bücher fünf und sechs. Zumindest haben die Kollegen bei Edel hierfür bereits Titelbilder und Textentwürfe angefordert. Das sind gute Nachrichten, finde ich!
27 Januar 2015
Silberbandtexte in Arbeit
Der heutige Dienstag gilt unter anderem den PERRY RHODAN-Silberbänden. In den nächsten Monaten erscheinen zwei Bücher, die – jedes für sich – kosmische Themen enthalten; dafür sind Arbeiten zu erledigen.
Während »Der steinerne Bote« den einen Zyklus abschließt, leitet »Der Frostrubin« einen weiteren Zyklus ein. Ich habe die betreffenden Heftromane in den frühen 80er-Jahre mit großem Interesse gelesen und freue mich schon darauf, sie in Buchform in den Händen zu halten.
Davor stehen aber Texte, die ich heute schreibe: Wir benötigen Informationen für unsere Internet-Seite, von Hubert Haensel gibt es Werkstattberichte, und zum Start des neuen Zyklus »Die Endlose Armada« bietet sich sogar eine kleine Aussendung an die Presse an. Darüber hinaus machen wir uns Gedanken über Leseproben, Internet-Aktivitäten und E-Book-Aktionen ... schauen wir mal, was wir davon alles umsetzen können.
Während »Der steinerne Bote« den einen Zyklus abschließt, leitet »Der Frostrubin« einen weiteren Zyklus ein. Ich habe die betreffenden Heftromane in den frühen 80er-Jahre mit großem Interesse gelesen und freue mich schon darauf, sie in Buchform in den Händen zu halten.
Davor stehen aber Texte, die ich heute schreibe: Wir benötigen Informationen für unsere Internet-Seite, von Hubert Haensel gibt es Werkstattberichte, und zum Start des neuen Zyklus »Die Endlose Armada« bietet sich sogar eine kleine Aussendung an die Presse an. Darüber hinaus machen wir uns Gedanken über Leseproben, Internet-Aktivitäten und E-Book-Aktionen ... schauen wir mal, was wir davon alles umsetzen können.
26 Januar 2015
Mission Zeitbrücke
Eine durchaus abwechslungsreiche Handlung präsentiert das PERRY RHODAN-Buch mit der Bandnummer 121. Ich hörte dieser Tage die Silber Edition dazu, also die Hörbuch-Fassung. »Mission Zeitbrücke« spielt sowohl auf der Erde und auf anderen Welten der heimatlichen Milchstraße als auf den Welten des Herzogtums von Krandhor.
Die originalen Romane waren in den frühen 80er-Jahren erstmals erschienen, zu einer Zeit also, in der ich ein aktiver Leser war. Ich erinnere mich an viele Details, andere habe ich völlig vergessen. So hatte ich die Geschehnisse um den den »Helden von Arxisto« ebenso verdrängt wie die Kämpfe, die von den Betschiden mit der sogenannten Bruderschaft ausgefochten werden müssen.
Dank der Vorlesekunst von Axel Gottschick, durch die einzelne Figuren sehr plastisch werden, wurden mir all diese Geschichten jetzt erneut vor Augen und Ohren geführt. Noch einmal tauchte ich ins Jahr 424 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ein – eine sehr gelungene Zeitreise.
Die originalen Romane waren in den frühen 80er-Jahren erstmals erschienen, zu einer Zeit also, in der ich ein aktiver Leser war. Ich erinnere mich an viele Details, andere habe ich völlig vergessen. So hatte ich die Geschehnisse um den den »Helden von Arxisto« ebenso verdrängt wie die Kämpfe, die von den Betschiden mit der sogenannten Bruderschaft ausgefochten werden müssen.
Dank der Vorlesekunst von Axel Gottschick, durch die einzelne Figuren sehr plastisch werden, wurden mir all diese Geschichten jetzt erneut vor Augen und Ohren geführt. Noch einmal tauchte ich ins Jahr 424 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ein – eine sehr gelungene Zeitreise.
25 Januar 2015
Besprechungen nacharbeiten
Im Verlauf der vergangenen eineinhalb Wochen saß ich praktisch jeden Tag in Besprechungen: mit dem Vertrieb, mit der Geschäftsführung, mit dem Marketing, mit der Repro und der Herstellung. Alle Gespräche waren wichtig und hatten einen Sinn; das ganze hatte aber einen echten Nachteil: Wegen der vielen Gespräche kam ich gar nicht dazu, sie alle vernünftig nachzuarbeiten.
Das mache ich unter anderem am heutigen Sonntag. Zumindest einen Teil der Aufgaben, die ich mir selbst auferlegt habe, möchte ich »wegschaffen«. Also schreibe ich Mails oder kurze Texte, notiere mir Details aus Protokollen und denke mir Konzepte aus – damit im Jahr 2015 die Aktivitäten auch so laufen, wie wir es besprochen haben. Zumindest einen Teil davon hätte ich gern am Wochenende erledigt ...
Das mache ich unter anderem am heutigen Sonntag. Zumindest einen Teil der Aufgaben, die ich mir selbst auferlegt habe, möchte ich »wegschaffen«. Also schreibe ich Mails oder kurze Texte, notiere mir Details aus Protokollen und denke mir Konzepte aus – damit im Jahr 2015 die Aktivitäten auch so laufen, wie wir es besprochen haben. Zumindest einen Teil davon hätte ich gern am Wochenende erledigt ...
24 Januar 2015
Ein Journal für mich
Es ist eine eiserne Regel: Was man im Verlauf der Woche nicht schafft, muss man am Wochenende nachholen, damit die Erscheinungstermine gehalten werden können. In meinem Fall ist es die Betreuung des PERRY RHODAN-Journals, das von Rüdiger Vaas zusammengestellt wird und das normalerweise Klaus Bollhöfener für die Repro fertig macht.
Diesmal muss ich ran, und ich stelle fest, dass es eine ungewohnte Tätigkeit ist. Wegen des »andersartigen« Layouts gelten beim PERRY RHODAN-Journal einige andere »Regeln«, auf die ich Rücksicht nehmen muss.
Lesenswert ist es sowieso, ich war stets ein Fan dieser redaktionellen Beilage. Diesmal ist es etwas ganz Besonderes für mich, die aktuelle Ausgabe selbst zu bearbeiten und fertigzustellen. Die Themen gibt Rüdiger Vaas so perfekt vor, dass ich nur wenig zu tun habe – aber es muss gemacht werden. Eine schöne Aufgabe für einen Samstag, an dem es auch in Karlsruhe schneit ...
Diesmal muss ich ran, und ich stelle fest, dass es eine ungewohnte Tätigkeit ist. Wegen des »andersartigen« Layouts gelten beim PERRY RHODAN-Journal einige andere »Regeln«, auf die ich Rücksicht nehmen muss.
Lesenswert ist es sowieso, ich war stets ein Fan dieser redaktionellen Beilage. Diesmal ist es etwas ganz Besonderes für mich, die aktuelle Ausgabe selbst zu bearbeiten und fertigzustellen. Die Themen gibt Rüdiger Vaas so perfekt vor, dass ich nur wenig zu tun habe – aber es muss gemacht werden. Eine schöne Aufgabe für einen Samstag, an dem es auch in Karlsruhe schneit ...
23 Januar 2015
Erbe des Deliriums
Wie viele Ausgaben wirklich erschienen sind, kann ich heute kaum noch nachvollziehen: In meinem Besitz befinden sich drei Ausgaben von »Merry Sodan« einem satirischen Fanzine, das sich – wie unschwer zu erkennen ist – sowohl mit der PERRY RHODAN-Serie als auch mit der Fan-Szene auseinandersetzte.
»Der Erbe des Deliriums«, wie die Serie im Untertitel hieß, sollte vierwöchentlich erscheinen und war »allen Fandomlern zugänglich«. Herausgeber war Thomas Kass, ein Science-Fiction-Fan aus Köln, die einzelnen Ausgaben erschienen Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre.
Das Hofbräuhaus in München, die Altstadt von Düsseldorf, ein Roboterpärchen mit den Namen Tünnes und Schäl: Es wimmelt in dem Fanzine von Anspielungen auf Karneval und Trunksucht, die PERRY RHODAN wird immer weder veräppelt.
Anfangs der 80er-Jahre fanden wir Fans das lustig; ob die Witze heute noch funktionieren würden, weiß ich nicht. Vielleicht sollte ich die Fanzines, die ich jetzt wieder in der Hand hatte, noch einmal durchlesen ...
»Der Erbe des Deliriums«, wie die Serie im Untertitel hieß, sollte vierwöchentlich erscheinen und war »allen Fandomlern zugänglich«. Herausgeber war Thomas Kass, ein Science-Fiction-Fan aus Köln, die einzelnen Ausgaben erschienen Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre.
Das Hofbräuhaus in München, die Altstadt von Düsseldorf, ein Roboterpärchen mit den Namen Tünnes und Schäl: Es wimmelt in dem Fanzine von Anspielungen auf Karneval und Trunksucht, die PERRY RHODAN wird immer weder veräppelt.
Anfangs der 80er-Jahre fanden wir Fans das lustig; ob die Witze heute noch funktionieren würden, weiß ich nicht. Vielleicht sollte ich die Fanzines, die ich jetzt wieder in der Hand hatte, noch einmal durchlesen ...
22 Januar 2015
Untergang des Imperiums
Mit einem recht martialischen Satz leitete Karl-Herbert Scheer das Exposé für den PERRY RHODAN-Roman 177 ein: »In diesem Roman soll die endgültige Unterwerfung der Blues geschildert werden.« Der galaktische Krieg gegen die Herrscher der Eastside neigt sich seinem Ende zu – und ausgerechnet Clark Darlton sollte den Abschluss des Krieges beschreiben.
Sein Roman »Der Untergang des 2. Imperiums« bietet genügend Action und vor allem einen Abschluss für diese Handlungsebene. Es gibt Raumschlachten zwischen Terranern und Blues, Kommandoeinsätze von Mutanten und dauernde Gefechte zwischen einzelnen Blues-Völkern – sogar für die frühe Phase der PERRY RHODAN-Serie ist das eine enorme Verlustrate.
Immerhin wird sowohl im Exposé als auch im gedruckten Roman eines klargestellt: Perry Rhodan gibt am Ende den Befehl, die Raumschiffe des Gegners nicht zu vernichten, sondern nur die Schutzschirme – die Molkexpanzer – zu beseitigen. Zitat Scheer: »Damit wird ein grauenhaftes Gemetzel unter den Blues vermieden.«
Sein Roman »Der Untergang des 2. Imperiums« bietet genügend Action und vor allem einen Abschluss für diese Handlungsebene. Es gibt Raumschlachten zwischen Terranern und Blues, Kommandoeinsätze von Mutanten und dauernde Gefechte zwischen einzelnen Blues-Völkern – sogar für die frühe Phase der PERRY RHODAN-Serie ist das eine enorme Verlustrate.
Immerhin wird sowohl im Exposé als auch im gedruckten Roman eines klargestellt: Perry Rhodan gibt am Ende den Befehl, die Raumschiffe des Gegners nicht zu vernichten, sondern nur die Schutzschirme – die Molkexpanzer – zu beseitigen. Zitat Scheer: »Damit wird ein grauenhaftes Gemetzel unter den Blues vermieden.«
21 Januar 2015
Ein neuer Himmelskörper
Selten kommt es vor, dass ein Autor so früh liefert, dass ich sein Manuskript erst einmal liegen lassen muss. Aber in diesem Januar 2015 ist genau das passiert: Das Manuskript zu einem PERRY RHODAN NEO-Roman kam schon während meines Urlaubs, und gelesen habe ich es erst in den vergangenen Tagen. Es waren zu viele andere Manuskripte und Exposés, die vorher »fällig« waren, und ich versuche, immer eine »richtige« Reihenfolge einzuhalten.
Gelohnt hat sich die Lektüre allemal. Der Autor hat in seinem Manuskript einen neuen Himmelskörper im »heimatlichen Solsystem« vorgestellt, von dem die Leser bisher nichts ahnen konnten. Es ist keine Welt, es ist kein Mond, es ist ... na ja, ein Himmelskörper eben.
Als mir Frank Borsch, der Exposéautor, die dahinter stehende Idee in einem Gespräch erstmals erzählte, fand ich sie gleich faszinierend. Sie baut auf einem Mythos auf, der in der klassischen PERRY RHODAN-Serie keine Rolle spielt, wohl aber in der »wirklichen Welt«.
Und was der betreffende Autor jetzt daraus gemacht hat – neben anderen Themen in seinem Roman –, hat mir sehr gut gefallen. Schauen wir mal, was die Leser dann dazu sagen werden.
Gelohnt hat sich die Lektüre allemal. Der Autor hat in seinem Manuskript einen neuen Himmelskörper im »heimatlichen Solsystem« vorgestellt, von dem die Leser bisher nichts ahnen konnten. Es ist keine Welt, es ist kein Mond, es ist ... na ja, ein Himmelskörper eben.
Als mir Frank Borsch, der Exposéautor, die dahinter stehende Idee in einem Gespräch erstmals erzählte, fand ich sie gleich faszinierend. Sie baut auf einem Mythos auf, der in der klassischen PERRY RHODAN-Serie keine Rolle spielt, wohl aber in der »wirklichen Welt«.
Und was der betreffende Autor jetzt daraus gemacht hat – neben anderen Themen in seinem Roman –, hat mir sehr gut gefallen. Schauen wir mal, was die Leser dann dazu sagen werden.
20 Januar 2015
Die drei Tage der Manta
An einen ungewöhnlichen Schauplatz entführt der PERRY RHODAN-Roman, der am 23. Januar 2015 erscheinen wird, die Leserschaft: Es geht in die Provcon-Faust, die vor allem in der Zeit der »Kosmischen Burgen« ein wichtiger Schauplatz war. Im Band 2788 schildert Christian Montillon auf jeden Fall, wie sich die Situation innerhalb der Dunkelwolke verändert hat.
Auffallend bei dem Roman, den ein eindrucksvolles Titelbild von Arndt Drechsler ziert, ist übrigens auch die Gliederung. Der Autor hat auf Nummerierungen verzichtet und bezeichnet die einzelnen Kapitel und Szenen nach Tages- und Nachtzeiten. Das macht die Lektüre zusätzlich interessant – und passt natürlich hervorragend zum Titel des Romans.
Auffallend bei dem Roman, den ein eindrucksvolles Titelbild von Arndt Drechsler ziert, ist übrigens auch die Gliederung. Der Autor hat auf Nummerierungen verzichtet und bezeichnet die einzelnen Kapitel und Szenen nach Tages- und Nachtzeiten. Das macht die Lektüre zusätzlich interessant – und passt natürlich hervorragend zum Titel des Romans.
19 Januar 2015
Walter Ernsting war ein besonderer Mensch
Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«
Im Januar 2015 ist es zehn Jahre her, seit Walter Ernsting in Salzburg beigesetzt wurde. In diesen Tagen denke ich oft an jenen Schriftsteller, der mich zeit seines Lebens beeindruckte – als Mensch wie als Autor.
Meine erste persönliche Begegnung mit Walter Ernsting alias Clark Darlton hatte ich im Jahr 1980. Ich war 16 Jahre alt, politisch engagiert und mit mancherlei wirren Gedanken im Kopf versehen. Einer der wirren Gedanken hatte damit zu tun, dass ich unbedingt Science-Fiction-Schriftsteller werden wollte – mein Traumziel war gewissermaßen, auch einer der berühmten PERRY RHODAN-Autoren zu werden.
Nicht zuletzt publizierte ich in jenem Jahr viele meiner Kurzgeschichten in irgendwelchen Fanzines, brachte mein eigenes Heft heraus und freute mich über jedes Lob, das ich bekommen konnte. Mein festes Ziel war, innerhalb eines Jahres einen Roman für »Terra Astra« zu schreiben, um so den Sprung zum Profi-Schriftsteller zu schaffen.
Zu PERRY RHODAN hatte ich zu jener Zeit ein eher gespaltenes Verhältnis, obwohl ich die Romane jede Woche kaufte und las. Die Serie, die ich seit 1977 mit großer Begeisterung verfolgte, hatte für meine Begriffe einige »Durchhänger«, und zur selben Zeit fing ich an, mich mit dem politischen Flügel der Science-Fiction-Fans anzufreunden. Ich war engagiertes Mitglied in einem Science-Fiction-Club, der sich als politisch verstand, und in diesem galt es als eher peinlich, PERRY RHODAN zu lesen. In manchen Gesprächen verheimlichte ich sogar, die Serie zu lesen.
Als ich Ende Oktober 1980 mit Rainer, einem schon etwas älteren Fan – er war für mich damals schon unglaubliche anfangs 20 und besaß ein Auto –, nach Mannheim zum PERRY RHODAN-Weltcon fuhr, hatte ich mich entsprechend ausstaffiert. Ich hatte mir einige Anstecker selbst gebastelt und auf meine Jeans-Jacke getackert: Einmal »Stoppt Gucky« im Stil der damaligen »Stoppt Strauss!«-Aufkleber, mit denen man – wie ich wusste – die Erwachsenen provozieren konnte, und einmal »Clark Darlton – Nein Danke« im Stil von »Atomkraft – Nein Danke«.
Es kam, wie es kommen musste: Zahlreiche Fans sprachen mich auf den Gängen des Kongresszentrums Rosengarten in Mannheim an, und ich wurde immer wieder in Diskussionen verwickelt. Ob ich das denn alles ernst nähme, was ich damit bezwecken wolle und so weiter. Sogar mit Prügeln wurde mir gedroht, weil ich wagte, die Gucky-Romane Clark Darltons albern zu finden.
Bis ich irgendwann einer Gruppe von Männern über den Weg lief: Einer von ihnen war Hans Kneifel, der andere Walter Ernsting. Wer sonst noch dazu gehörte, weiß ich heute nicht mehr.
Die Autoren fanden meinen Anblick höchst komisch und ärgerten sich keine Sekunde lang über die Buttons. Wahrscheinlich nahmen sie mich nicht ernst. Walter steckte sich den »Stoppt Gucky«-Button selbst an die Brust und ließ sich damit fotografieren, und wir hatten viel zu lachen. Leider habe ich selbst nie einen Abzug irgendwelcher Fotos von dieser Szene gesehen.
Das war 1980, und der Mann beeindruckte mich. Als ich mit PERRY RHODAN angefangen hatte, war er bereits einer »der Alten«, einfach deshalb, weil er noch älter war als mein Vater. Dass Walter in Russland im Krieg gewesen war – wie mein Vater –, wusste ich zu der Zeit nicht, aber es hätte mich in diesem Alter auch nicht interessiert.
Ich kannte ihn als Autor, ich fand anfangs die Gucky-Romane großartig: Meine ersten PERRY RHODAN-Romane hatten Gucky als Hauptperson, und der kleine Mausbiber ist somit schuld an meinem weiteren Lebensweg.
Aber als ich älter wurde, also 16 Jahre, und es chic wurde in meinem sozialen Umfeld, die PERRY RHODAN-Serie kritisch zu beleuchten, da hinterfragte ich eben auch Gucky. Auf einmal fand ich ihn nicht mehr lustig, sondern albern – und erst als Walter Ernsting vor mir stand, auf diesem PERRY RHODAN-Weltcon, und sich fast ausschütten wollte vor Lachen wegen des Ansteckers, erkannte ich, dass an dem Mann viel mehr dran war, als ich vorher hatte wahrhaben wollen.
Das war meine erste Begegnung mit dem Autor, der – wie ich erst später so richtig wahrnahm – eben nicht nur PERRY RHODAN mit ins Leben gerufen, sondern auch der deutschsprachigen Science Fiction und dem Fandom eine wertvolle Starthilfe geleistet hatte. Walter Ernsting hinterließ einen nachhaltigen Eindruck bei mir.
Ich allerdings, das muss gleich hinzugefügt werden, nicht bei ihm. Als ich ihn viele Jahre später auf diese Szene ansprach, erinnerte er sich nicht mehr daran. Kein Wunder: Er war 1980 ein bekannter und beliebter Autor, ein Mann, dessen Romane von Hunderttausenden von Lesern begeistert gelesen worden waren und immer noch wurden, und ich war einer von Tausenden von Fans, die auf diesem PERRY RHODAN-Weltcon unterwegs waren, um Autogramme zu sammeln, mit Autoren zu reden, den Vorträgen zu lauschen oder sich lustige Schlachten mit selbstgebastelten Papierfliegern zu liefern.
Im Verlauf der Jahre erlebte ich einige Begegnungen mit Walter Ernsting. Nachdem ich Redakteur für die PERRY RHODAN-Serie geworden war, gab es immer wieder Gründe, mit ihm zu telefonieren. Und als er von Irland – der Gesundheit wegen – ins österreichische Salzburg zog, gab es endlich Gelegenheit, ihn persönlich zu besuchen.
Unter anderem saß ich Ende der neunziger Jahre zwei Tage bei ihm in der Wohnung, teilweise am Krankenbett, teilweise auf der Wohnzimmer-Couch, wo ich ein ausführliches Interview mit ihm führen durfte. Dieses Interview war Grundlage für die Clark-Darlton-Biografie, die unter dem Titel »Der Mann, der die Zukunft brachte« bei Moewig erschien.
Unsere Telefonate waren sporadisch, und ich bekam über die Telefonleitung mit, wie sich Walters Gesundheitszustand verschlechterte und – eher selten! – verbesserte. Es war, wie er es einmal formulierte, eine »Auf-und-Ab-Kurve mit Tendenz nach unten«, und er machte sogar Witze darüber.
»Das mit dem Zellaktivator hat nicht so geklappt«, meinte er bei meinem letzten Besuch im Spätsommer 2004 in Salzburg. Bei diesem Treffen ging es Walter sehr schlecht. Zwar empfing er mich noch am Tisch sitzend, doch später musste er sich ins Bett legen. Seinen Humor behielt er bei, er spöttelte sogar über die eigene Schwäche.
Und wir vereinbarten, uns spätestens im Sommer 2005 wieder zu treffen. Wir heckten sogar die völlig verrückte Idee aus, Walter tatsächlich noch einmal auf einen Science-Fiction-Con mitzunehmen, vielleicht zum sogenannten OldieCon, der in Unterwössen veranstaltet werden sollte. Es hat leider nicht geklappt.
Wenn ich an Walter Ernsting denke, fällt mir gar nicht so sehr sein Werk als Autor ein. Er war sicher ein Förderer der Science Fiction, ohne den es die heutige deutschsprachige SF-Szene gar nicht gäbe. Er war einer der ersten Autoren hierzulande, die sich an dem noch fremden Genre versuchten, und er legte mit seiner Ideenarbeit bei PERRY RHODAN den Grundstock zur erfolgreichsten SF-Serie überhaupt.
In Erinnerung habe ich ihn aber in erster Linie als den warmherzigen, sympathischen Menschen voller Witz und Energie, voller Spaß am Leben und stets den Schalk im Nacken. Menschen wie Walter Ernsting gibt es auf der Erde zu wenig!
Im Januar 2015 ist es zehn Jahre her, seit Walter Ernsting in Salzburg beigesetzt wurde. In diesen Tagen denke ich oft an jenen Schriftsteller, der mich zeit seines Lebens beeindruckte – als Mensch wie als Autor.
Meine erste persönliche Begegnung mit Walter Ernsting alias Clark Darlton hatte ich im Jahr 1980. Ich war 16 Jahre alt, politisch engagiert und mit mancherlei wirren Gedanken im Kopf versehen. Einer der wirren Gedanken hatte damit zu tun, dass ich unbedingt Science-Fiction-Schriftsteller werden wollte – mein Traumziel war gewissermaßen, auch einer der berühmten PERRY RHODAN-Autoren zu werden.
Nicht zuletzt publizierte ich in jenem Jahr viele meiner Kurzgeschichten in irgendwelchen Fanzines, brachte mein eigenes Heft heraus und freute mich über jedes Lob, das ich bekommen konnte. Mein festes Ziel war, innerhalb eines Jahres einen Roman für »Terra Astra« zu schreiben, um so den Sprung zum Profi-Schriftsteller zu schaffen.
Zu PERRY RHODAN hatte ich zu jener Zeit ein eher gespaltenes Verhältnis, obwohl ich die Romane jede Woche kaufte und las. Die Serie, die ich seit 1977 mit großer Begeisterung verfolgte, hatte für meine Begriffe einige »Durchhänger«, und zur selben Zeit fing ich an, mich mit dem politischen Flügel der Science-Fiction-Fans anzufreunden. Ich war engagiertes Mitglied in einem Science-Fiction-Club, der sich als politisch verstand, und in diesem galt es als eher peinlich, PERRY RHODAN zu lesen. In manchen Gesprächen verheimlichte ich sogar, die Serie zu lesen.
Als ich Ende Oktober 1980 mit Rainer, einem schon etwas älteren Fan – er war für mich damals schon unglaubliche anfangs 20 und besaß ein Auto –, nach Mannheim zum PERRY RHODAN-Weltcon fuhr, hatte ich mich entsprechend ausstaffiert. Ich hatte mir einige Anstecker selbst gebastelt und auf meine Jeans-Jacke getackert: Einmal »Stoppt Gucky« im Stil der damaligen »Stoppt Strauss!«-Aufkleber, mit denen man – wie ich wusste – die Erwachsenen provozieren konnte, und einmal »Clark Darlton – Nein Danke« im Stil von »Atomkraft – Nein Danke«.
Es kam, wie es kommen musste: Zahlreiche Fans sprachen mich auf den Gängen des Kongresszentrums Rosengarten in Mannheim an, und ich wurde immer wieder in Diskussionen verwickelt. Ob ich das denn alles ernst nähme, was ich damit bezwecken wolle und so weiter. Sogar mit Prügeln wurde mir gedroht, weil ich wagte, die Gucky-Romane Clark Darltons albern zu finden.
Bis ich irgendwann einer Gruppe von Männern über den Weg lief: Einer von ihnen war Hans Kneifel, der andere Walter Ernsting. Wer sonst noch dazu gehörte, weiß ich heute nicht mehr.
Die Autoren fanden meinen Anblick höchst komisch und ärgerten sich keine Sekunde lang über die Buttons. Wahrscheinlich nahmen sie mich nicht ernst. Walter steckte sich den »Stoppt Gucky«-Button selbst an die Brust und ließ sich damit fotografieren, und wir hatten viel zu lachen. Leider habe ich selbst nie einen Abzug irgendwelcher Fotos von dieser Szene gesehen.
Das war 1980, und der Mann beeindruckte mich. Als ich mit PERRY RHODAN angefangen hatte, war er bereits einer »der Alten«, einfach deshalb, weil er noch älter war als mein Vater. Dass Walter in Russland im Krieg gewesen war – wie mein Vater –, wusste ich zu der Zeit nicht, aber es hätte mich in diesem Alter auch nicht interessiert.
Ich kannte ihn als Autor, ich fand anfangs die Gucky-Romane großartig: Meine ersten PERRY RHODAN-Romane hatten Gucky als Hauptperson, und der kleine Mausbiber ist somit schuld an meinem weiteren Lebensweg.
Aber als ich älter wurde, also 16 Jahre, und es chic wurde in meinem sozialen Umfeld, die PERRY RHODAN-Serie kritisch zu beleuchten, da hinterfragte ich eben auch Gucky. Auf einmal fand ich ihn nicht mehr lustig, sondern albern – und erst als Walter Ernsting vor mir stand, auf diesem PERRY RHODAN-Weltcon, und sich fast ausschütten wollte vor Lachen wegen des Ansteckers, erkannte ich, dass an dem Mann viel mehr dran war, als ich vorher hatte wahrhaben wollen.
Das war meine erste Begegnung mit dem Autor, der – wie ich erst später so richtig wahrnahm – eben nicht nur PERRY RHODAN mit ins Leben gerufen, sondern auch der deutschsprachigen Science Fiction und dem Fandom eine wertvolle Starthilfe geleistet hatte. Walter Ernsting hinterließ einen nachhaltigen Eindruck bei mir.
Ich allerdings, das muss gleich hinzugefügt werden, nicht bei ihm. Als ich ihn viele Jahre später auf diese Szene ansprach, erinnerte er sich nicht mehr daran. Kein Wunder: Er war 1980 ein bekannter und beliebter Autor, ein Mann, dessen Romane von Hunderttausenden von Lesern begeistert gelesen worden waren und immer noch wurden, und ich war einer von Tausenden von Fans, die auf diesem PERRY RHODAN-Weltcon unterwegs waren, um Autogramme zu sammeln, mit Autoren zu reden, den Vorträgen zu lauschen oder sich lustige Schlachten mit selbstgebastelten Papierfliegern zu liefern.
Im Verlauf der Jahre erlebte ich einige Begegnungen mit Walter Ernsting. Nachdem ich Redakteur für die PERRY RHODAN-Serie geworden war, gab es immer wieder Gründe, mit ihm zu telefonieren. Und als er von Irland – der Gesundheit wegen – ins österreichische Salzburg zog, gab es endlich Gelegenheit, ihn persönlich zu besuchen.
Unter anderem saß ich Ende der neunziger Jahre zwei Tage bei ihm in der Wohnung, teilweise am Krankenbett, teilweise auf der Wohnzimmer-Couch, wo ich ein ausführliches Interview mit ihm führen durfte. Dieses Interview war Grundlage für die Clark-Darlton-Biografie, die unter dem Titel »Der Mann, der die Zukunft brachte« bei Moewig erschien.
Unsere Telefonate waren sporadisch, und ich bekam über die Telefonleitung mit, wie sich Walters Gesundheitszustand verschlechterte und – eher selten! – verbesserte. Es war, wie er es einmal formulierte, eine »Auf-und-Ab-Kurve mit Tendenz nach unten«, und er machte sogar Witze darüber.
»Das mit dem Zellaktivator hat nicht so geklappt«, meinte er bei meinem letzten Besuch im Spätsommer 2004 in Salzburg. Bei diesem Treffen ging es Walter sehr schlecht. Zwar empfing er mich noch am Tisch sitzend, doch später musste er sich ins Bett legen. Seinen Humor behielt er bei, er spöttelte sogar über die eigene Schwäche.
Und wir vereinbarten, uns spätestens im Sommer 2005 wieder zu treffen. Wir heckten sogar die völlig verrückte Idee aus, Walter tatsächlich noch einmal auf einen Science-Fiction-Con mitzunehmen, vielleicht zum sogenannten OldieCon, der in Unterwössen veranstaltet werden sollte. Es hat leider nicht geklappt.
Wenn ich an Walter Ernsting denke, fällt mir gar nicht so sehr sein Werk als Autor ein. Er war sicher ein Förderer der Science Fiction, ohne den es die heutige deutschsprachige SF-Szene gar nicht gäbe. Er war einer der ersten Autoren hierzulande, die sich an dem noch fremden Genre versuchten, und er legte mit seiner Ideenarbeit bei PERRY RHODAN den Grundstock zur erfolgreichsten SF-Serie überhaupt.
In Erinnerung habe ich ihn aber in erster Linie als den warmherzigen, sympathischen Menschen voller Witz und Energie, voller Spaß am Leben und stets den Schalk im Nacken. Menschen wie Walter Ernsting gibt es auf der Erde zu wenig!
18 Januar 2015
Rückblick auf 2013
Ein Teil der heutigen Sonntags-Lektüre gilt einem Medium, das ich seit vielen Jahren schätze. Die Rede ist vom PERRY RHODAN-Jahrbuch, das der Science-Fiction-Club Universum veröffentlicht.
Tatsächlich erhielt ich das Buch, das sich mit dem Jahr 2013 beschäftigt, erst im Januar 2015 – das macht allerdings nichts. Mit dem Abstand von so vielen Monaten macht mir eine Lektüre dann besonderen Spaß, die viele Erinnerungen wachruft.
2013 war ein Jahr mit vielen Ereignissen, auch und gerade für die Welt von PERRY RHODAN. Ehemalige Autoren starben (H.G. Ewers und Marianne Sydow), lieb gewonnene Reihen pausierten (PERRY RHODAN-Extra); gleichzeitig bekam unsere Serie viel öffentliches Lob (unter anderem einen Redaktions-Award). Es war ein sehr abwechslungsreiches Jahr, und ein solches Buch hilft mir dann auch, die Erinnerungen aufzufrischen. Schön!
Tatsächlich erhielt ich das Buch, das sich mit dem Jahr 2013 beschäftigt, erst im Januar 2015 – das macht allerdings nichts. Mit dem Abstand von so vielen Monaten macht mir eine Lektüre dann besonderen Spaß, die viele Erinnerungen wachruft.
2013 war ein Jahr mit vielen Ereignissen, auch und gerade für die Welt von PERRY RHODAN. Ehemalige Autoren starben (H.G. Ewers und Marianne Sydow), lieb gewonnene Reihen pausierten (PERRY RHODAN-Extra); gleichzeitig bekam unsere Serie viel öffentliches Lob (unter anderem einen Redaktions-Award). Es war ein sehr abwechslungsreiches Jahr, und ein solches Buch hilft mir dann auch, die Erinnerungen aufzufrischen. Schön!
17 Januar 2015
Das fremde Volk nach 2800
Der heutige Samstag bringt unter anderem die Lektüre von Arbeitspapieren mit sich. Wim Vandemaan und Christian Montillon versorgten mich mit ihren Überlegungen zu einem neuen Volk, das ab Band 2800 die Handlung der PERRY RHODAN-Serie mitbestimmen soll. Zumindest auf einer Handlungsebene wird dieses Volk auftauchen, also muss es mit entsprechenden Hintergründen vorgestellt werden.
Die bisherigen Ideenpapiere sagen schon viel über das Aussehen und die Kultur aus, ebenso über die Raumschiffe und die Ausrüstung, die Ziele und die moralischen Hintergründe. Ich guck' mir das genau an, und wo ich einen Punkt finde, an dem ich einhaken kann, werde ich entsprechende Argumente an die Exposéautoren liefern.
Die bisherigen Ideenpapiere sagen schon viel über das Aussehen und die Kultur aus, ebenso über die Raumschiffe und die Ausrüstung, die Ziele und die moralischen Hintergründe. Ich guck' mir das genau an, und wo ich einen Punkt finde, an dem ich einhaken kann, werde ich entsprechende Argumente an die Exposéautoren liefern.
16 Januar 2015
Ungewöhnlicher Roman-Titel
Am 17. Dezember 1963 formulierte die Buchhaltung des Moewig-Verlages in München eine ungewöhnliche Zahlungsanweisung; man nannte das damals »ersatzweise ausgestellte Rechnung«. Die Rechnung bezog sich auf den PERRY RHODAN-ROMAN 134. den Karl-Herbert Scheer verfasst hatte.
Als Arbeitstitel stand im Vertrag ganz klar »Atlan, der Befehlshaber der Arkonidenflotte«. Handschriftlich hatte jemand »Festung ohne Sterne« darunter geschrieben, recht undeutlich und in Klammern. Letztlich erschien der Roman unter dem Titel »Die Kanonen von Everblack«.
(Dass über fünfzig Jahre danach Susan Schwartz und Leo Lukas wieder Romane verfassen würden, die auf dem Planeten Everblack spielten, konnte sich garantiert niemand vorstellen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.)
Als Arbeitstitel stand im Vertrag ganz klar »Atlan, der Befehlshaber der Arkonidenflotte«. Handschriftlich hatte jemand »Festung ohne Sterne« darunter geschrieben, recht undeutlich und in Klammern. Letztlich erschien der Roman unter dem Titel »Die Kanonen von Everblack«.
(Dass über fünfzig Jahre danach Susan Schwartz und Leo Lukas wieder Romane verfassen würden, die auf dem Planeten Everblack spielten, konnte sich garantiert niemand vorstellen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.)
15 Januar 2015
Rückkehr der Fantan
Morgen erscheint der Roman offiziell: »Rückkehr der Fantan« stammt von Michelle Stern, das Cover lieferte Dirk Schulz – und es ist die Nummer 87 von PERRY RHODAN NEO. Dabei scheucht die Autorin ihre Figuren ganz schön über die Erde: Schauplätze des Romans sind unter anderem Tansania, Kasachstan und Portugal.
Mir hat das bei der Lektüre sehr viel Spaß bereitet. Die Handlung ist abwechslungsreich, es tauchen viele Figuren auf, und mit den titelgebenden Fantan schlägt die Autorin einen Bogen zurück zu den Anfängen unserer Serie. Und ganz nebenbei erfahren die Leser, was eigentlich aus Baikonur geworden ist, dem eigentlichen Raumhafen der Terranischen Union ...
Mir hat das bei der Lektüre sehr viel Spaß bereitet. Die Handlung ist abwechslungsreich, es tauchen viele Figuren auf, und mit den titelgebenden Fantan schlägt die Autorin einen Bogen zurück zu den Anfängen unserer Serie. Und ganz nebenbei erfahren die Leser, was eigentlich aus Baikonur geworden ist, dem eigentlichen Raumhafen der Terranischen Union ...
14 Januar 2015
In letzter Minute
Vor ziemlich genau fünfzig Jahren erschien ein PERRY RHODAN-Roman, dessen Titel ganz schön plakativ war: »In letzter Minute« hieß der Band, der die Geschehnisse um die Herrscher der Eastside entscheidend vorantrieb. Verfasst wurde er von Kurt Brand, und das Exposé wimmelt von Begriffe wie »Bombe« oder »Fronten«; es krachte ordentlich.
In seiner Einleitung machte Karl-Herbert Scheer als Exposéautor damals auch klar, wohin die Reise gehen sollte: »In diesem Roman soll weitgehend in eigener Regie geschildert werden, wie die Forschungen um das B-Hormon ihren Abschluß und wie das damit angereicherte H2o2 erstmals mit Erfolg eingesetzt wird.« Das Zitat ist eins zu eins übernommen; dass der Satz etwas holpert, liegt an der Original-Formulierung.
Schön finde ich den Abschluss des Exposés: »In dieser Form noch andeuten, daß Rhodan plötzlich in Gewissensnöte gerät. Damit den Roman beenden.« Nach all den Raumschlachten und zerstörten Raumschiffen musste ein versöhnlicher Ausblick her – das berücksichtigte der Exposéautor schon früh.
In seiner Einleitung machte Karl-Herbert Scheer als Exposéautor damals auch klar, wohin die Reise gehen sollte: »In diesem Roman soll weitgehend in eigener Regie geschildert werden, wie die Forschungen um das B-Hormon ihren Abschluß und wie das damit angereicherte H2o2 erstmals mit Erfolg eingesetzt wird.« Das Zitat ist eins zu eins übernommen; dass der Satz etwas holpert, liegt an der Original-Formulierung.
Schön finde ich den Abschluss des Exposés: »In dieser Form noch andeuten, daß Rhodan plötzlich in Gewissensnöte gerät. Damit den Roman beenden.« Nach all den Raumschlachten und zerstörten Raumschiffen musste ein versöhnlicher Ausblick her – das berücksichtigte der Exposéautor schon früh.
13 Januar 2015
Labyrinth der toten Götter
Ein schönes, sehr ruhiges Titelbild von Alfred Kelsner, ein packender Roman von Christian Montillon: Der PERRY RHODAN-Roman von dieser Woche entführt die Leser auf einen Planeten, von dem wir in der Handlung unserer Serie schon lange nichts mehr gehört haben. Dabei zählt Olymp zu den Welten, die es schon in den frühen Jahren der Serienentwicklung gab.
Olymp ist nur einer der Schauplätze des Romans, in dem mir die Traumsequenzen richtig gut gefallen haben. Daneben wird die RAS TSCHUBAI den Lesern mit weiteren Details vorgestellt. So finde ich es witzig, dass Perry Rhodans Kabine mit einer altertümlichen Türklingel ausgestattet ist – ein ganz spezielles Geschenk von Gucky.
Solche Details gefielen mir früher stets, als ich »normaler« PERRY RHODAN-Leser war. Und wenn ich heute als Redakteur solche Details lese, freue ich mich über die Ideen der Autoren. So muss es sein ...
Olymp ist nur einer der Schauplätze des Romans, in dem mir die Traumsequenzen richtig gut gefallen haben. Daneben wird die RAS TSCHUBAI den Lesern mit weiteren Details vorgestellt. So finde ich es witzig, dass Perry Rhodans Kabine mit einer altertümlichen Türklingel ausgestattet ist – ein ganz spezielles Geschenk von Gucky.
Solche Details gefielen mir früher stets, als ich »normaler« PERRY RHODAN-Leser war. Und wenn ich heute als Redakteur solche Details lese, freue ich mich über die Ideen der Autoren. So muss es sein ...
12 Januar 2015
Ein Papier zur FanZentrale – zweiter Teil
Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«
In einem zwei Seiten umfassenden Arbeitspapier, das ich im Juni 1994 für rein interne Zwecke formulierte, stellte ich die Gedanken zusammen, die ich zu einer möglichen PERRY RHODAN-Fan-Zentrale hatte. Basis dafür waren vor allem Gespräche, die ich mit Hermann Ritter und einigen anderen Personen geführt hatte – bei einem langen Frühstück in seiner Küche im südhessischen Weiterstadt.
Mein Ziel war, einen offiziellen Auftrag des Verlages zu erhalten, um dann weitere Schritte einzuleiten. Mit den Überlegungen zu einer Fan-Zentrale wollte ich auf aktive Fanzinemacher und Clubs zugehen, um diese auf eine gemeinsame Linie einzuschwören. Zuerst aber musste ich den Chefredakteur auf meine Seite bekommen ...
Ein wichtiges Anliegen dabei war mir das geplante Magazin. Ich wollte, das die Fan-Zentrale ein internes Fanzine haben sollte, »eine Art PERRY RHODAN-Magazin mit guter bis semiprofessioneller Gestaltung«. In diesem Heft wollte ich »interne Dinge aus der PERRY RHODAN-Küche« bringen, aber auch »Berichte aus den Clubs«.
Eine Absage erteilte ich in meinem Konzept den »Einzelheft-Kritiken« und anderen Dingen, die es in den verschiedensten Club-Fanzines sowieso schon gab. Das Magazin sollte nach außen wirken können und sich teilweise durch Anzeigen des Verlages sowie des Versandhändlers Transgalaxis finanzieren.
»Als nächster und sehr wichtiger Schritt« benannte ich etwas, das beim ersten Gespräch am Frühstückstisch bei Hermann Ritter ein zentrales Thema gewesen war: Die Zentrale könnte einen Fanzine-Vertrieb aufbauen, »der einen regelmäßigen Katalog herausgibt, über den man sich weitere Fan-Produkte kaufen kann«. Die Überlegung von Hermann Ritter und mir war gewesen, »eine zentrale Vertriebsstelle für Fan-Produkte« zu schaffen, weil offizielle Stellen zu dieser Zeit planten, die portosparende Büchersendung abzuschaffen.
Wir hatten vor, den Fans mit dieser Aktion entgegenzukommen: Wer wollte, konnte die Fanzines von gleich mehreren Clubs auf einmal erhalten – das würde Porto sparen. An das Internet und seine Möglichkeiten dachte im Sommer 1994 noch niemand von uns; Fanzines als PDF oder gar E-Books waren so weit in der Zukunft, dass sie nicht einmal in Science-Fiction-Romanen auftauchten.
In meinem Arbeitspapier listete ich darüber hinaus zwei weitere Punkte auf, die Hermann Ritter und ich beide interessant gefunden hatten. Wir stellten uns vor, dass die Fan-Zentrale einzelne Lizenzprodukte preiswerter einkaufen und an ihre Mitglieder weiter vertreiben könnte – dann hätten diese Mitglieder bei manchen Dingen einen klaren Preisvorteil. Und wir dachten an »eigene Produkte«, die es »speziell von Fans für Fans« und »zu attraktiven Preisen« geben sollte.
Ich blickte vertrauensvoll in die Zukunft. Die Fan-Zentrale sollte man rasch gegründet haben, idealerweise gleich »mit einem Vorstand und einer Satzung«. Meine Überlegung: »Das Projekt kann erst laufen, wenn es schon besteht«, und dann könne endlich die Werbung dafür anlaufen. Für mich klang das logisch, und als ich das alles meinem Chef präsentierte, fand ich es noch logischer.
Im Vier-Augen-Gespräch trug ich alles vor, und Dr. Florian F. Marzin hörte sich meine Argumente mit gerunzelter Stirn an. Ich redete mich richtig in Begeisterung; meine Fan-Vergangenheit hatte mich gepackt. Endlich sah ich eine Möglichkeit, Fans und Verlag, Autorenteam und Leser zu einer vernünftigen Zusammenarbeit zu bewegen.
»Meinen Segen hast du ja«, brummte der Chefredakteur, nachdem er mein Konzept gelesen hatte. Er gab mir das ausgedruckte Papier zurück. »Aber jammer nicht rum, wenn es dir über den Kopf wächst oder dich die Fans nerven.«
»Wir müssen's zumindest versuchen«, argumentierte ich. »Mit dem Fandom gemeinsam können wir was in der Öffentlichkeit bewirken.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, kommentierte er trocken. Damit war die Sache erledigt, und ich verschwand wieder in meinem Büro.
Jetzt konnte ich an die nächsten Schritte gehen. Ich wollte das Projekt an die Öffentlichkeit tragen, es mit anderen Fans zumindest halb-offiziell diskutieren und dann irgendwann eine schöne PERRY RHODAN-Fan-Zentrale haben. Aber das würde eine andere Geschichte sein ...
In einem zwei Seiten umfassenden Arbeitspapier, das ich im Juni 1994 für rein interne Zwecke formulierte, stellte ich die Gedanken zusammen, die ich zu einer möglichen PERRY RHODAN-Fan-Zentrale hatte. Basis dafür waren vor allem Gespräche, die ich mit Hermann Ritter und einigen anderen Personen geführt hatte – bei einem langen Frühstück in seiner Küche im südhessischen Weiterstadt.
Mein Ziel war, einen offiziellen Auftrag des Verlages zu erhalten, um dann weitere Schritte einzuleiten. Mit den Überlegungen zu einer Fan-Zentrale wollte ich auf aktive Fanzinemacher und Clubs zugehen, um diese auf eine gemeinsame Linie einzuschwören. Zuerst aber musste ich den Chefredakteur auf meine Seite bekommen ...
Ein wichtiges Anliegen dabei war mir das geplante Magazin. Ich wollte, das die Fan-Zentrale ein internes Fanzine haben sollte, »eine Art PERRY RHODAN-Magazin mit guter bis semiprofessioneller Gestaltung«. In diesem Heft wollte ich »interne Dinge aus der PERRY RHODAN-Küche« bringen, aber auch »Berichte aus den Clubs«.
Eine Absage erteilte ich in meinem Konzept den »Einzelheft-Kritiken« und anderen Dingen, die es in den verschiedensten Club-Fanzines sowieso schon gab. Das Magazin sollte nach außen wirken können und sich teilweise durch Anzeigen des Verlages sowie des Versandhändlers Transgalaxis finanzieren.
»Als nächster und sehr wichtiger Schritt« benannte ich etwas, das beim ersten Gespräch am Frühstückstisch bei Hermann Ritter ein zentrales Thema gewesen war: Die Zentrale könnte einen Fanzine-Vertrieb aufbauen, »der einen regelmäßigen Katalog herausgibt, über den man sich weitere Fan-Produkte kaufen kann«. Die Überlegung von Hermann Ritter und mir war gewesen, »eine zentrale Vertriebsstelle für Fan-Produkte« zu schaffen, weil offizielle Stellen zu dieser Zeit planten, die portosparende Büchersendung abzuschaffen.
Wir hatten vor, den Fans mit dieser Aktion entgegenzukommen: Wer wollte, konnte die Fanzines von gleich mehreren Clubs auf einmal erhalten – das würde Porto sparen. An das Internet und seine Möglichkeiten dachte im Sommer 1994 noch niemand von uns; Fanzines als PDF oder gar E-Books waren so weit in der Zukunft, dass sie nicht einmal in Science-Fiction-Romanen auftauchten.
In meinem Arbeitspapier listete ich darüber hinaus zwei weitere Punkte auf, die Hermann Ritter und ich beide interessant gefunden hatten. Wir stellten uns vor, dass die Fan-Zentrale einzelne Lizenzprodukte preiswerter einkaufen und an ihre Mitglieder weiter vertreiben könnte – dann hätten diese Mitglieder bei manchen Dingen einen klaren Preisvorteil. Und wir dachten an »eigene Produkte«, die es »speziell von Fans für Fans« und »zu attraktiven Preisen« geben sollte.
Ich blickte vertrauensvoll in die Zukunft. Die Fan-Zentrale sollte man rasch gegründet haben, idealerweise gleich »mit einem Vorstand und einer Satzung«. Meine Überlegung: »Das Projekt kann erst laufen, wenn es schon besteht«, und dann könne endlich die Werbung dafür anlaufen. Für mich klang das logisch, und als ich das alles meinem Chef präsentierte, fand ich es noch logischer.
Im Vier-Augen-Gespräch trug ich alles vor, und Dr. Florian F. Marzin hörte sich meine Argumente mit gerunzelter Stirn an. Ich redete mich richtig in Begeisterung; meine Fan-Vergangenheit hatte mich gepackt. Endlich sah ich eine Möglichkeit, Fans und Verlag, Autorenteam und Leser zu einer vernünftigen Zusammenarbeit zu bewegen.
»Meinen Segen hast du ja«, brummte der Chefredakteur, nachdem er mein Konzept gelesen hatte. Er gab mir das ausgedruckte Papier zurück. »Aber jammer nicht rum, wenn es dir über den Kopf wächst oder dich die Fans nerven.«
»Wir müssen's zumindest versuchen«, argumentierte ich. »Mit dem Fandom gemeinsam können wir was in der Öffentlichkeit bewirken.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, kommentierte er trocken. Damit war die Sache erledigt, und ich verschwand wieder in meinem Büro.
Jetzt konnte ich an die nächsten Schritte gehen. Ich wollte das Projekt an die Öffentlichkeit tragen, es mit anderen Fans zumindest halb-offiziell diskutieren und dann irgendwann eine schöne PERRY RHODAN-Fan-Zentrale haben. Aber das würde eine andere Geschichte sein ...
Ein Papier zur FanZentrale
Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«
Im Juni 1994 fand ich meine eigene Rolle in der Science-Fiction-Szene ein wenig merkwürdig. Ich kam aus der Fan-Szene, dem Fandom, und ich fühlte mich dieser Szene immer noch zugehörig; ich verfasste Texte für Fanzines und brachte gelegentlich selbst noch ein eigenes Heft heraus. Gleichzeitig war ich seit über eineinhalb Jahren als PERRY RHODAN-Redakteur im Einsatz – dadurch wurde ich von vielen Menschen von »außerhalb« anders wahrgenommen.
Die Fan-Szene schien in der Mitte der neunziger Jahre in einer Phase starker Veränderungen zu stehen. Viele der »alten Aktivisten« hatten aufgehört, neue traten auf den Plan, und es zeichnete sich ab, dass das klassische Modell des kleinen PERRY RHODAN-Clubs ausgedient hatte. Da ich seit 1986 die PERRY RHODAN-Clubnachrichten betreute, bekam ich das direkt mit.
Immer wieder sprach ich mit Freunden darüber, unter anderem mit Hermann Ritter, der selbst ein »offenes Ohr« für alle Fan-Belange hatte. In seiner Küche hatten wir eines Morgens eine ausführliche Diskussion, bei der wir die grundlegende Idee entwarfen, eine sogenannte PERRY RHODAN-FanZentrale zu gründen, eine Organisation für die PERRY RHODAN-Fans und ihr Umfeld.
»Die muss aber einen offiziellen Charakter haben«, argumentierte ich. »Wir brauchen den Segen des Verlages, nur dann kann ich als PERRY RHODAN-Redakteur offiziell zu der Fan-Zentrale Stellung beziehen und sie fördern.«
Nach meiner Rückkehr aus Weiterstadt, wo Hermann Ritter damals wohnte, berichtete ich meinem Chefredakteur von unseren Überlegungen. Wie so oft bei fannischen Überlegungen war Dr. Florian F. Marzin eher skeptisch. »Warum sollen wir solche Aktivitäten unterstützen, was hat der Verlag davon?«
Ich erläuterte ihm mündlich die gesamte Argumentationskette, er blieb skeptisch. Immerhin lehnte er das Konzept nicht komplett ab. »Es soll nicht die Arbeit der Redaktion blockieren«, sagte er noch, bevor er mir den Auftrag gab, das ganze Konzept zu verschriftlichen. »Dann können wir uns die einzelnen Punkte genauer anschauen.«
Am Mittwoch, 1. Juni 1994, war mein entsprechendes Arbeitspapier fertig, einen Tag vor Fronleichnam und einem weiteren Wochenende, das sich mit einem »Brückentag« verlängern ließ. Auf zwei Seiten, geschrieben mit dem damals modernen Computerprogramm Wordstar und ausgedruckt mit einem laut ratternden Matrixdrucker, listete ich alle Ideen rings um eine mögliche Fan-Zentrale auf. Damals schrieb ich die geplante Vereinigung übrigens mit Bindestrich zwischen »Fan« und »Zentrale«.
Mein Arbeitspapier begann mit »prinzipiellen Überlegungen im voraus«: Ich fasste die Situation der Club-Szene zusammen, schrieb auch über die »neue Welle« an Clubs und Fanzines, die meiner Ansicht nach »zu einer verstärkten PR-Diskussion im Fandom führte«.
Auffallend war in meinen Augen die Tatsache, dass ein Clubmitglied eigentlich nichts davon habe, wenn er in einem Club aktiv sei – »außer dem eigentlichen Spaß natürlich«. Es gab zu der Zeit Clubausweise, mehr aber nicht. Ebensowenig habe der Verlag davon; beide Seiten lebten gewissermaßen nebeneinander her. »Eine Art PERRY RHODAN-Fan-Zentrale könnte für beide Seiten etwas erreichen«, formulierte ich vage.
Von vorneherein sollte die geplante Vereinigung unabhängig vom Verlag sein, ich dachte an einen eigenen Verein. Ich wollte aber ebenso, dass der Verlag den Verein unterstützt und dass er auch offiziell Mitglied darin werden sollte. Ebenso war von vorneherein klar, dass der Verein »demokratisch strukturiert« werden sollte.
Mein eigentliches Ziel, das in der Küche bei Hermann Ritter intensiv diskutiert wurde, war aber das »Dienstleistungs-Angebot«. Dazu äußerte ich mich klar: »Die Fan-Zentrale kann klare Service-Angebote anbieten, was der Verlag nicht kann (aufgrund der anderen Produktionsmöglichkeiten).« So wollte ich gern, das die Fan-Zentrale beispielsweise Produkte herstellen sollte, die Fans nur »erhalten, wenn sie in dieser Zentrale Mitglied sind«. Ziel war, den engagierten Fans Dinge anzubieten, »die sie sonst nirgends erhalten«, während gleichzeitig der Verlag eine Möglichkeit erhielt, »Fans stärker an sich zu binden und als Multiplikatoren einzusetzen«.
Mein gesamtes Konzept kam aus der fannischen Denkweise heraus. Ich wollte tatsächlich etwas Gutes für die Fan-Szene tun. Meinem Chefredakteur brauchte ich aber nicht mit einer fannischen Argumentation zu kommen: Wenn der Verlag die Fan-Zentrale unterstützen sollte, musste der Verlag auch etwas davon haben.
Ich sah die Fan-Zentrale in meinem Arbeitspapier auch als Unterstützer und Förderer lokaler Veranstaltungen und hatte bereits Visionen einer weiteren Zukunft. »Eine Zusammenarbeit mit Schulen oder Volkshochschulen wäre möglich«, formulierte ich. Zu der Zeit war ich sehr optimistisch, was solche Fragen anging: Im nahe gelegenen Ettlingen hatte ich mehrfach die Chance gehabt, unsere Serie vor Schulklassen vorzustellen und mit Schülern ins Gespräch zu kommen. Warum also sollte so etwas nicht häufiger und aktiver gemacht werden?
Im Juni 1994 fand ich meine eigene Rolle in der Science-Fiction-Szene ein wenig merkwürdig. Ich kam aus der Fan-Szene, dem Fandom, und ich fühlte mich dieser Szene immer noch zugehörig; ich verfasste Texte für Fanzines und brachte gelegentlich selbst noch ein eigenes Heft heraus. Gleichzeitig war ich seit über eineinhalb Jahren als PERRY RHODAN-Redakteur im Einsatz – dadurch wurde ich von vielen Menschen von »außerhalb« anders wahrgenommen.
Die Fan-Szene schien in der Mitte der neunziger Jahre in einer Phase starker Veränderungen zu stehen. Viele der »alten Aktivisten« hatten aufgehört, neue traten auf den Plan, und es zeichnete sich ab, dass das klassische Modell des kleinen PERRY RHODAN-Clubs ausgedient hatte. Da ich seit 1986 die PERRY RHODAN-Clubnachrichten betreute, bekam ich das direkt mit.
Immer wieder sprach ich mit Freunden darüber, unter anderem mit Hermann Ritter, der selbst ein »offenes Ohr« für alle Fan-Belange hatte. In seiner Küche hatten wir eines Morgens eine ausführliche Diskussion, bei der wir die grundlegende Idee entwarfen, eine sogenannte PERRY RHODAN-FanZentrale zu gründen, eine Organisation für die PERRY RHODAN-Fans und ihr Umfeld.
»Die muss aber einen offiziellen Charakter haben«, argumentierte ich. »Wir brauchen den Segen des Verlages, nur dann kann ich als PERRY RHODAN-Redakteur offiziell zu der Fan-Zentrale Stellung beziehen und sie fördern.«
Nach meiner Rückkehr aus Weiterstadt, wo Hermann Ritter damals wohnte, berichtete ich meinem Chefredakteur von unseren Überlegungen. Wie so oft bei fannischen Überlegungen war Dr. Florian F. Marzin eher skeptisch. »Warum sollen wir solche Aktivitäten unterstützen, was hat der Verlag davon?«
Ich erläuterte ihm mündlich die gesamte Argumentationskette, er blieb skeptisch. Immerhin lehnte er das Konzept nicht komplett ab. »Es soll nicht die Arbeit der Redaktion blockieren«, sagte er noch, bevor er mir den Auftrag gab, das ganze Konzept zu verschriftlichen. »Dann können wir uns die einzelnen Punkte genauer anschauen.«
Am Mittwoch, 1. Juni 1994, war mein entsprechendes Arbeitspapier fertig, einen Tag vor Fronleichnam und einem weiteren Wochenende, das sich mit einem »Brückentag« verlängern ließ. Auf zwei Seiten, geschrieben mit dem damals modernen Computerprogramm Wordstar und ausgedruckt mit einem laut ratternden Matrixdrucker, listete ich alle Ideen rings um eine mögliche Fan-Zentrale auf. Damals schrieb ich die geplante Vereinigung übrigens mit Bindestrich zwischen »Fan« und »Zentrale«.
Mein Arbeitspapier begann mit »prinzipiellen Überlegungen im voraus«: Ich fasste die Situation der Club-Szene zusammen, schrieb auch über die »neue Welle« an Clubs und Fanzines, die meiner Ansicht nach »zu einer verstärkten PR-Diskussion im Fandom führte«.
Auffallend war in meinen Augen die Tatsache, dass ein Clubmitglied eigentlich nichts davon habe, wenn er in einem Club aktiv sei – »außer dem eigentlichen Spaß natürlich«. Es gab zu der Zeit Clubausweise, mehr aber nicht. Ebensowenig habe der Verlag davon; beide Seiten lebten gewissermaßen nebeneinander her. »Eine Art PERRY RHODAN-Fan-Zentrale könnte für beide Seiten etwas erreichen«, formulierte ich vage.
Von vorneherein sollte die geplante Vereinigung unabhängig vom Verlag sein, ich dachte an einen eigenen Verein. Ich wollte aber ebenso, dass der Verlag den Verein unterstützt und dass er auch offiziell Mitglied darin werden sollte. Ebenso war von vorneherein klar, dass der Verein »demokratisch strukturiert« werden sollte.
Mein eigentliches Ziel, das in der Küche bei Hermann Ritter intensiv diskutiert wurde, war aber das »Dienstleistungs-Angebot«. Dazu äußerte ich mich klar: »Die Fan-Zentrale kann klare Service-Angebote anbieten, was der Verlag nicht kann (aufgrund der anderen Produktionsmöglichkeiten).« So wollte ich gern, das die Fan-Zentrale beispielsweise Produkte herstellen sollte, die Fans nur »erhalten, wenn sie in dieser Zentrale Mitglied sind«. Ziel war, den engagierten Fans Dinge anzubieten, »die sie sonst nirgends erhalten«, während gleichzeitig der Verlag eine Möglichkeit erhielt, »Fans stärker an sich zu binden und als Multiplikatoren einzusetzen«.
Mein gesamtes Konzept kam aus der fannischen Denkweise heraus. Ich wollte tatsächlich etwas Gutes für die Fan-Szene tun. Meinem Chefredakteur brauchte ich aber nicht mit einer fannischen Argumentation zu kommen: Wenn der Verlag die Fan-Zentrale unterstützen sollte, musste der Verlag auch etwas davon haben.
Ich sah die Fan-Zentrale in meinem Arbeitspapier auch als Unterstützer und Förderer lokaler Veranstaltungen und hatte bereits Visionen einer weiteren Zukunft. »Eine Zusammenarbeit mit Schulen oder Volkshochschulen wäre möglich«, formulierte ich. Zu der Zeit war ich sehr optimistisch, was solche Fragen anging: Im nahe gelegenen Ettlingen hatte ich mehrfach die Chance gehabt, unsere Serie vor Schulklassen vorzustellen und mit Schülern ins Gespräch zu kommen. Warum also sollte so etwas nicht häufiger und aktiver gemacht werden?
10 Januar 2015
In den 90ern
Der heutige Samstag brachte vor allem viel Manuskript-Lektüre mit sich; ich hatte es gleich mit drei Manuskripten für die laufende PERRY RHODAN-Serie zu tun – eines davon hatte ich allerdings bereits am Donnerstag und Freitag angefangen. Alle drei haben Bandnummern, die mit 279 anfangen, sprich, mit ihnen wird der laufende Zyklus auf seinen Abschluss zugeführt.
Dabei entführten mich die Autoren auf unterschiedliche Welten, von denen ich die meisten Schauplätze noch gar nicht kannte. Ockhams Welt beispielsweise ist sehr neu und sehr frisch, das ist auch eine neue Erfindung, bei der sich der Autor einige exotische Pflanzen und Tiere ausgedacht hat. Wie so oft gefällt es mir, wenn die PERRY RHODAN-Autoren unserem gemeinsamen Universum neue Aspekte hinzufügen.
Dabei entführten mich die Autoren auf unterschiedliche Welten, von denen ich die meisten Schauplätze noch gar nicht kannte. Ockhams Welt beispielsweise ist sehr neu und sehr frisch, das ist auch eine neue Erfindung, bei der sich der Autor einige exotische Pflanzen und Tiere ausgedacht hat. Wie so oft gefällt es mir, wenn die PERRY RHODAN-Autoren unserem gemeinsamen Universum neue Aspekte hinzufügen.
09 Januar 2015
Auf der Spur des Molkex
Ein Logbuch der Redaktion
Wenn ich längere Strecken mit dem Auto fahre, höre ich besonders gern einzelne Ausgaben der Silber-Edition. Die Hörbücher von Eins A Medien setzen die mittlerweile schon klassischen PERRY RHODAN-Silberbände in ein gelungenes Erlebnis für die Ohren um – und das hat mir schon manche Autofahrt verschönert. Zuletzt hatte ich »Spur des Molkex« in meinem CD-Player, die Silber Edition 79.
Andreas Laurenz Maier liest die Umsetzung einer ausgesprochen packenden Episode aus der Geschichte der größten Science-Fiction-Serie der Welt, und durch seine Stimme werden die spannenden Szenen ganz neu interpretiert. Das fand ich vor allem deshalb ansprechend, weil die Silber Edition zwei ganz unterschiedliche Handlungen enthält: ein Agenten-Abenteuer, das in der von Laren besetzten Milchstraße spielt, sowie kosmische Abenteuer im Mahlstrom der Sterne, in den es die Erde, den Mond und Milliarden von Menschen verschlagen hat.
Der Eindruck in der ersten Hälfte ist – bei aller Spannung – sehr düster. Verzweifelt kämpfen die Menschen um ihr Überleben, unterdrückt von den Laren und ihren Söldnern, den Überschweren. Sie hausen in fürchterlichen Gefangenenlagern, und wer sich auflehnt, wird erbarmungslos umgebracht.
In dieser Zeit fasst ein gefangener Mann einen verzweifelten Plan – und Leticron, der Herr der Überschweren, baut darauf weitere Pläne auf. Es geht um die körperlosen Altmutanten, die sich in der geheimnisvollen WABE 1000 befinden.
Wie die Laren und die Überschweren versuchen, sich in den Besitz der Altmutanten zu bringen, das ist intrigant und brutal gleichermaßen; das alles habe ich mit großer Faszination gehört. Man findet die »Bösewichte« abscheulich, und dank Andreas Laurenz Maiers Stimme beginnt man unweigerlich, den Laren Hotrenor-Taak und den Überschweren Leticron zu hassen.
Im zweiten Teil des Hörbuches blendet die Handlung in den Mahlstrom. Terranische Schiffe versuchen die neue Zwangsheimat der Menschheit zu erkunden; sie stoßen in fremde Regionen vor, treffen auf seltsame Außerirdische und unglaubliche Phänomene.
Sie stellen vor allem fest, dass die Milchstraße und die ferne Region des Kosmos, die sie Mahlstrom nennen, in einem engeren Zusammenhang stehen, als sie vorher ahnen konnten. Letztlich kommt es zum finalen Kampf mit dem Ploohns, den insektenhaften Bewohnern des Mahlstroms ...
Ich will hier nicht die Inhaltsangabe des Hörbuches wiedergeben, das wäre nicht sinnvoll. Es machte mir enormen Spaß, in diese klassische Zeit des Perryversums einzutauchen. Die Romane, die als Grundlage für den entsprechenden Silberband dienten, erschienen bereits in der Mitte der 70er-Jahre, also vor meiner »aktiven Lesephase«, zählen aber nach wie vor zu meinen prägenden Erinnerungen. Sie in dieser Form noch einmal zu genießen, ist für mich stets eine Freude.
Und deshalb bin ich schon jetzt gespannt darauf, wie die PERRY RHODAN-Handlung im Mahlstrom und in der Milchstraße weitergeht ... auch wenn ich es ja eigentlich schon weiß. Der akustische Eindruck ist einfach ein ganz anderer ...
Wenn ich längere Strecken mit dem Auto fahre, höre ich besonders gern einzelne Ausgaben der Silber-Edition. Die Hörbücher von Eins A Medien setzen die mittlerweile schon klassischen PERRY RHODAN-Silberbände in ein gelungenes Erlebnis für die Ohren um – und das hat mir schon manche Autofahrt verschönert. Zuletzt hatte ich »Spur des Molkex« in meinem CD-Player, die Silber Edition 79.
Andreas Laurenz Maier liest die Umsetzung einer ausgesprochen packenden Episode aus der Geschichte der größten Science-Fiction-Serie der Welt, und durch seine Stimme werden die spannenden Szenen ganz neu interpretiert. Das fand ich vor allem deshalb ansprechend, weil die Silber Edition zwei ganz unterschiedliche Handlungen enthält: ein Agenten-Abenteuer, das in der von Laren besetzten Milchstraße spielt, sowie kosmische Abenteuer im Mahlstrom der Sterne, in den es die Erde, den Mond und Milliarden von Menschen verschlagen hat.
Der Eindruck in der ersten Hälfte ist – bei aller Spannung – sehr düster. Verzweifelt kämpfen die Menschen um ihr Überleben, unterdrückt von den Laren und ihren Söldnern, den Überschweren. Sie hausen in fürchterlichen Gefangenenlagern, und wer sich auflehnt, wird erbarmungslos umgebracht.
In dieser Zeit fasst ein gefangener Mann einen verzweifelten Plan – und Leticron, der Herr der Überschweren, baut darauf weitere Pläne auf. Es geht um die körperlosen Altmutanten, die sich in der geheimnisvollen WABE 1000 befinden.
Wie die Laren und die Überschweren versuchen, sich in den Besitz der Altmutanten zu bringen, das ist intrigant und brutal gleichermaßen; das alles habe ich mit großer Faszination gehört. Man findet die »Bösewichte« abscheulich, und dank Andreas Laurenz Maiers Stimme beginnt man unweigerlich, den Laren Hotrenor-Taak und den Überschweren Leticron zu hassen.
Im zweiten Teil des Hörbuches blendet die Handlung in den Mahlstrom. Terranische Schiffe versuchen die neue Zwangsheimat der Menschheit zu erkunden; sie stoßen in fremde Regionen vor, treffen auf seltsame Außerirdische und unglaubliche Phänomene.
Sie stellen vor allem fest, dass die Milchstraße und die ferne Region des Kosmos, die sie Mahlstrom nennen, in einem engeren Zusammenhang stehen, als sie vorher ahnen konnten. Letztlich kommt es zum finalen Kampf mit dem Ploohns, den insektenhaften Bewohnern des Mahlstroms ...
Ich will hier nicht die Inhaltsangabe des Hörbuches wiedergeben, das wäre nicht sinnvoll. Es machte mir enormen Spaß, in diese klassische Zeit des Perryversums einzutauchen. Die Romane, die als Grundlage für den entsprechenden Silberband dienten, erschienen bereits in der Mitte der 70er-Jahre, also vor meiner »aktiven Lesephase«, zählen aber nach wie vor zu meinen prägenden Erinnerungen. Sie in dieser Form noch einmal zu genießen, ist für mich stets eine Freude.
Und deshalb bin ich schon jetzt gespannt darauf, wie die PERRY RHODAN-Handlung im Mahlstrom und in der Milchstraße weitergeht ... auch wenn ich es ja eigentlich schon weiß. Der akustische Eindruck ist einfach ein ganz anderer ...
Drei Mails im März
Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«
Im Frühjahr 2013 trafen sich Christian Montillon und Wim Vandemaan mit mir in Bonn. Wir besuchten die Science-Fiction-Ausstellung im »Haus der Geschichte« und setzten uns danach im Museums-Café zusammen. Bei Kaffee und Kuchen besprachen wir die aktuelle Entwicklung bei der Exposéarbeit, diskutierten über Romane und Inhalte und kamen zuletzt auch auf Autoren zu sprechen.
Vor allem Christian Montillon setzte sich vehement dafür ein, Michelle Stern in die laufende Erstauflage zu holen. Die Kollegin habe sich bei PERRY RHODAN NEO bewährt, jetzt sei es an der Zeit, ihr einen ersten Roman im Handlungszyklus um das Atopische Tribunal zu geben. Das sei dringend an der Zeit.
Ich sprach mich nicht dagegen aus; schließlich hatte ich selbst mitbekommen, wie sich Michelle Stern von Roman zu Roman gesteigert hatte. Ihre Romane bei PERRY RHODAN NEO gefielen mir, und ich fand eindrucksvoll, wie sie Details zur Handlung hinzufügte, die sie nicht dem Exposé entnahm, sondern sich selbst ausdachte.
Allerdings wusste ich nicht, wie gut sie sich bei PERRY RHODAN auskannte. Michelle schrieb viel für Serien anderer Verlage, wo sie mit packenden Szenen und gut geschilderten Charakteren überzeugte. Sie war allerdings kein klassischer PERRY RHODAN-Fan, damit war sie nicht »großgeworden«. Aber sie hatte mir einmal erzählt, dass sie sich die klassische PERRY RHODAN-Serie in Form der Silber Edition als Hörbuch erschloss. Das klang gut, fanden wir alle drei – und ich erhielt den Auftrag, mit der Autorin in Kontakt zu treten.
Also schrieb ich ihr am Montag nach der Begegnung in Bonn – es war der elfte März 2013 – eine Mail, die den schönen Betreff »Du und der Perry« hatte. In meiner Mail versuchte ich es auf die lockere Methode: »Ich weiß ja, dass du gern mal einen Roman für die PERRY RHODAN-Erstauflage schreiben würdest, und ich würde mich auch nicht dagegen sperren.« Ich stellte die Frage, ob sie es zeitlich schaffen könnte. Sie war für andere Verlage tätig, sie wirkte bei PERRY RHODAN NEO mit, und dort hielt ich sie für eine »unserer wichtigsten Akteure/innen«. Bei NEO wollte ich sie weder verlieren noch kürzer treten lassen.
Ich schrieb noch nichts von einer regelmäßigen Mitarbeit an der Erstauflage, sondern überlegte mir in diesen Stunden nur, ob Michelle einmal einen Gastroman verfassen könnte. Wie gut kannte sie sich eigentlich mit der Serie aus? Musste ich ihr erst einmal einen Packen Lesestoff schicken, oder war sie schon bestens informiert?
Am gleichen Tag kam die Antwort. Michelle Stern hatte nach dem PERRY RHODAN-WeltCon 2011 damit begonnen, die Serie regelmäßig zu lesen. Sie würde die Lektüre intensivieren, wenn sie ein klares Ziel hätte. Zeitliche Probleme mit PERRY RHODAN NEO oder den anderen Serien – etwa »Maddrax« aus dem Bastei-Verlag – sah sie nicht.
Michelles Mail schloss mit einem augenzwinkernden Hinweis: »Ich habe gar nichts dagegen und jede Menge dafür.«
Darüber freute ich mich, und ich schrieb ihr gleich zurück. Ich empfahl ihr, die Lektüre der Serie ab Band 2700 zu intensivieren. »Wir machen da sehr vieles neu und anders«, versprach ich. Wir würden auch »nicht sooo viel vom laufenden Zyklus in den neuen« hinüberziehen; sie müsste also nicht komplette Zyklen nachlesen, um irgendwelche Details zu recherchieren.
Ich informierte die beiden Exposéautoren über die Zusage und sagte Michelle, dass sie sich noch ein wenig gedulden müsse. Im Verlauf der nächsten Wochen komme aber garantiert einer der beiden »wegen eines konkreten Romans« auf sie zu. Das erste Dutzend Romane des neuen Zyklus sei schließlich schon konkret verplant; wir würden uns »aber sicher im Lauf des Frühsommers« melden.
Monate vergingen. Es wurde Juni.
Christian Montillon präsentierte mir seinen Vorschlag: »Lass uns für Michelle ein losgelöstes Setting nehmen«, meinte er. »Wir müssen die Handlung auf dem Mond weiter schreiben, wir müssen den Widerstand auf dem Mond wieder einmal präsentieren, wir müssen das weitere Schicksal der Menschen auf dem Mond in die Handlung bringen.« Das sei ein ideales Thema für Michelle: Sie könnte einen neuen Handlungsschauplatz vorstellen, damit könnte sie zeigen, was sie könne, und sie stiege sofort mit einem Doppelband in die Serie.
Das fand ich klasse. Mit der Anführerin des Lunaren Widerstands würde Michelle Stern gleich eine Figur haben, mit der sie bestimmt gut umgehen könnte – ich war sehr optimistisch, dass alles gut funktionieren würde.
Am 12. Juni 2013 telefonierte ich mit der Autorin; ich schlug ihr den Doppelband als Thema vor, und sie war sofort Feuer und Flamme. Sie wollte den Doppelband gern übernehmen und ließ dafür den Auftrag sausen, für die Bastei-Kollegen eine Ausgabe von »Maddrax« zu schreiben. Allerdings bat sie sich noch einen Tag Bedenkzeit aus, weil sie die Terminlage bei PERRY RHODAN NEO überprüfen wolle.
Der Rest ist Geschichte: Michelle Stern verfasste die zwei Romane über den Lunaren Widerstand – und ganz schnell wurde aus dem geplanten Gastauftritt in der PERRY RHODAN-Serie eine feste Mitgliedschaft im PERRY RHODAN-Team ...
Im Frühjahr 2013 trafen sich Christian Montillon und Wim Vandemaan mit mir in Bonn. Wir besuchten die Science-Fiction-Ausstellung im »Haus der Geschichte« und setzten uns danach im Museums-Café zusammen. Bei Kaffee und Kuchen besprachen wir die aktuelle Entwicklung bei der Exposéarbeit, diskutierten über Romane und Inhalte und kamen zuletzt auch auf Autoren zu sprechen.
Vor allem Christian Montillon setzte sich vehement dafür ein, Michelle Stern in die laufende Erstauflage zu holen. Die Kollegin habe sich bei PERRY RHODAN NEO bewährt, jetzt sei es an der Zeit, ihr einen ersten Roman im Handlungszyklus um das Atopische Tribunal zu geben. Das sei dringend an der Zeit.
Ich sprach mich nicht dagegen aus; schließlich hatte ich selbst mitbekommen, wie sich Michelle Stern von Roman zu Roman gesteigert hatte. Ihre Romane bei PERRY RHODAN NEO gefielen mir, und ich fand eindrucksvoll, wie sie Details zur Handlung hinzufügte, die sie nicht dem Exposé entnahm, sondern sich selbst ausdachte.
Allerdings wusste ich nicht, wie gut sie sich bei PERRY RHODAN auskannte. Michelle schrieb viel für Serien anderer Verlage, wo sie mit packenden Szenen und gut geschilderten Charakteren überzeugte. Sie war allerdings kein klassischer PERRY RHODAN-Fan, damit war sie nicht »großgeworden«. Aber sie hatte mir einmal erzählt, dass sie sich die klassische PERRY RHODAN-Serie in Form der Silber Edition als Hörbuch erschloss. Das klang gut, fanden wir alle drei – und ich erhielt den Auftrag, mit der Autorin in Kontakt zu treten.
Also schrieb ich ihr am Montag nach der Begegnung in Bonn – es war der elfte März 2013 – eine Mail, die den schönen Betreff »Du und der Perry« hatte. In meiner Mail versuchte ich es auf die lockere Methode: »Ich weiß ja, dass du gern mal einen Roman für die PERRY RHODAN-Erstauflage schreiben würdest, und ich würde mich auch nicht dagegen sperren.« Ich stellte die Frage, ob sie es zeitlich schaffen könnte. Sie war für andere Verlage tätig, sie wirkte bei PERRY RHODAN NEO mit, und dort hielt ich sie für eine »unserer wichtigsten Akteure/innen«. Bei NEO wollte ich sie weder verlieren noch kürzer treten lassen.
Ich schrieb noch nichts von einer regelmäßigen Mitarbeit an der Erstauflage, sondern überlegte mir in diesen Stunden nur, ob Michelle einmal einen Gastroman verfassen könnte. Wie gut kannte sie sich eigentlich mit der Serie aus? Musste ich ihr erst einmal einen Packen Lesestoff schicken, oder war sie schon bestens informiert?
Am gleichen Tag kam die Antwort. Michelle Stern hatte nach dem PERRY RHODAN-WeltCon 2011 damit begonnen, die Serie regelmäßig zu lesen. Sie würde die Lektüre intensivieren, wenn sie ein klares Ziel hätte. Zeitliche Probleme mit PERRY RHODAN NEO oder den anderen Serien – etwa »Maddrax« aus dem Bastei-Verlag – sah sie nicht.
Michelles Mail schloss mit einem augenzwinkernden Hinweis: »Ich habe gar nichts dagegen und jede Menge dafür.«
Darüber freute ich mich, und ich schrieb ihr gleich zurück. Ich empfahl ihr, die Lektüre der Serie ab Band 2700 zu intensivieren. »Wir machen da sehr vieles neu und anders«, versprach ich. Wir würden auch »nicht sooo viel vom laufenden Zyklus in den neuen« hinüberziehen; sie müsste also nicht komplette Zyklen nachlesen, um irgendwelche Details zu recherchieren.
Ich informierte die beiden Exposéautoren über die Zusage und sagte Michelle, dass sie sich noch ein wenig gedulden müsse. Im Verlauf der nächsten Wochen komme aber garantiert einer der beiden »wegen eines konkreten Romans« auf sie zu. Das erste Dutzend Romane des neuen Zyklus sei schließlich schon konkret verplant; wir würden uns »aber sicher im Lauf des Frühsommers« melden.
Monate vergingen. Es wurde Juni.
Christian Montillon präsentierte mir seinen Vorschlag: »Lass uns für Michelle ein losgelöstes Setting nehmen«, meinte er. »Wir müssen die Handlung auf dem Mond weiter schreiben, wir müssen den Widerstand auf dem Mond wieder einmal präsentieren, wir müssen das weitere Schicksal der Menschen auf dem Mond in die Handlung bringen.« Das sei ein ideales Thema für Michelle: Sie könnte einen neuen Handlungsschauplatz vorstellen, damit könnte sie zeigen, was sie könne, und sie stiege sofort mit einem Doppelband in die Serie.
Das fand ich klasse. Mit der Anführerin des Lunaren Widerstands würde Michelle Stern gleich eine Figur haben, mit der sie bestimmt gut umgehen könnte – ich war sehr optimistisch, dass alles gut funktionieren würde.
Am 12. Juni 2013 telefonierte ich mit der Autorin; ich schlug ihr den Doppelband als Thema vor, und sie war sofort Feuer und Flamme. Sie wollte den Doppelband gern übernehmen und ließ dafür den Auftrag sausen, für die Bastei-Kollegen eine Ausgabe von »Maddrax« zu schreiben. Allerdings bat sie sich noch einen Tag Bedenkzeit aus, weil sie die Terminlage bei PERRY RHODAN NEO überprüfen wolle.
Der Rest ist Geschichte: Michelle Stern verfasste die zwei Romane über den Lunaren Widerstand – und ganz schnell wurde aus dem geplanten Gastauftritt in der PERRY RHODAN-Serie eine feste Mitgliedschaft im PERRY RHODAN-Team ...
08 Januar 2015
PERRY RHODAN-Action diskutiert
PERRY RHODAN-Action war eine Serie, die mir sehr viel Spaß bereitet hat. 2008 und 2009 erschienen insgesamt 36 Heftromane, die in der Frühzeit des Solaren Imperiums spielten. Nach wir vor denke ich gern an die Serie zurück und hoffe, dass wir sie irgendwann fortsetzen können. Aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen kann ich dazu keinerlei konkrete Pläne oder Ziele nennen.
Ob man PERRY RHODAN-Action jetzt unbedingt als »Retro-Serie« bezeichnen sollte, wie es manche machen, weiß ich nicht. Die Serie spielte zwar in der Serienvergangenheit, von uns aus gesehen aber dennoch in der Zukunft. In meinen Augen ist sie ein Ausschnitt aus dem Perryversum, der – ähnlich wie zuletzt PERRY RHODAN-Stardust oder die Taschenbuchzyklen – neue Facetten aus der »größten Science-Fiction-Serie der Welt« präsentierte.
Überlegungen, die bisher veröffentlichten 36 Romane erneut zu »verwerten«, gibt es selbstverständlich. Alle Romane liegen bereits als E-Book vor; die erste Staffel wurde als Taschenbuch und als Hörbuch veröffentlicht. Wenn es machbar ist, würde ich weitere Veröffentlichungen selbstverständlich begrüßen – es gibt aber auch hierzu noch keine konkreten Pläne.
Ob man PERRY RHODAN-Action jetzt unbedingt als »Retro-Serie« bezeichnen sollte, wie es manche machen, weiß ich nicht. Die Serie spielte zwar in der Serienvergangenheit, von uns aus gesehen aber dennoch in der Zukunft. In meinen Augen ist sie ein Ausschnitt aus dem Perryversum, der – ähnlich wie zuletzt PERRY RHODAN-Stardust oder die Taschenbuchzyklen – neue Facetten aus der »größten Science-Fiction-Serie der Welt« präsentierte.
Überlegungen, die bisher veröffentlichten 36 Romane erneut zu »verwerten«, gibt es selbstverständlich. Alle Romane liegen bereits als E-Book vor; die erste Staffel wurde als Taschenbuch und als Hörbuch veröffentlicht. Wenn es machbar ist, würde ich weitere Veröffentlichungen selbstverständlich begrüßen – es gibt aber auch hierzu noch keine konkreten Pläne.
07 Januar 2015
Mythos Auflagenzahl
In jüngster Zeit gibt es immer wieder Diskussionen in den
unterschiedlichsten Leserkreisen, bei Facebook ebenso wie im Forum auf
unserer Internet-Seite, in denen die Entwicklung der PERRY
RHODAN-Verkaufsauflage behandelt wird. Dabei werden leider immer wieder
Fakten und Glaubensfragen durcheinandergewürfelt – deshalb hier ein
Versuch, einige Dinge klarzustellen. Alle Zahlen, die im folgenden Text
erwähnt werden, habe ich frei erfunden; man möge sie bitte künftig nicht
als reale Zahlen zitieren.
Bei Heftromanen ist es vergleichsweise einfach, den wirklichen Verkauf festzuhalten: Der Roman liegt eine Woche lang im Handel, danach gibt es eine gewisse Zahl an Nachbestellungen – es sind nie mehr als 200 Exemplare. Ich habe also eine sehr exakte Auflage, die ich genau bestimmen kann. Eine Woche später ist so ein Roman normalerweise durch – nur noch wenige kaufen ihn dann.
Wenn ich bei einem solchen Roman also 10.000 Exemplare verkaufe, ist das fixiert; das ist klar kalkulier- und berechenbar.
Bei Büchern ist es schon anders: Bücher werden mit einer gewissen Auflage ausgeliefert – weil der Buchhandel üblicherweise vorbestellt –, dann »reinverkauft« und idealerweise »abverkauft«. Ein Buch ist somit über Monate und Jahre hinweg im Handel. Wenn alles gut läuft, wird ein solches Buch ein Bestseller, den Zig- oder gar Hunderttausende haben möchten. Wenn es nicht gut geht, bleibt das Buch einen Monat lang im Handel und wird dann zeitnah »verramscht«.
Konkretes Beispiel: Der erste PERRY RHODAN-Silberband ist seit 1978 ununterbrochen lieferbar und hat sich dabei sehr gut verkauft. Die Zahl ist verständlicherweise höher als die vom Silberband 119, den es erst seit einigen Jahren gibt. Diese Tatsache ist aber keine Vorausberechnung für die nächsten Jahre, denn kein Mensch weiß, wie sich die Verkaufszahlen künftig verändern werden. Die Auflagenzahlen bei Büchern steigern sich im Idealfall über die Jahre hinweg, sie bleiben nicht gleich.
Ich kann also nur von einer Momentaufnahme ausgehen, wenn ich hier von einer Verkaufsauflage spreche – ein riesiger Unterschied zum Verkauf bei Heftromanen.
Noch einmal anders ist es bei E-Books; sie sind theoretisch unendlich lang lieferbar. Praktisch wird das nicht so sein, weil sich in der nahen Zukunft sicher neue Formate entwickeln werden – und entsprechende jahrelange Erfahrungen für E-Book-Auflagen gibt es keine. Aber ein E-Book, das sich in der ersten Woche beispielsweise eintausend Mal verkauft hat, wird möglicherweise ein Jahr lang intensiv diskutiert und hat am Ende des Jahres eine zehnmal höhere Auflage – bei einem Romanheft ist damit nie zu rechnen.
Bei Zeitschriften im Allgemeinen unterscheidet man übrigens unter anderem nach vertriebener und verkaufter Auflage. Wenn eine Zeitschrift also sagt, sie hätte 100.000 Exemplare vertrieben, heißt das nicht, dass diese auch verkauft worden sind – das könnten beispielsweise kostenlose Bordexemplare im Flugzeug sein ... Gerade bei den Zeitschriftenverlagen werden gerne Zahlen in Umlauf gebracht, die nicht immer mit dem wirklichen Verkauf zu tun haben. Die jeweiliger Aussage ist selbstverständlich korrekt, die Verlage lügen hier nicht – aber es wird eben nicht der Verkauf beziffert.
Um es auf PERRY RHODAN zu beziehen: Man kann nicht einfach E-Book- und Heftroman-Auflagenzahlen vergleichen, zusammenzählen oder sonstwie in einen direkten Zusammenhang bringen. Ein solches Rechenbeispiel kann naturgemäß nie ganz exakt sein, weil die Zahlen unterschiedlichen Orten entstammen.
Bei Heftromanen ist es vergleichsweise einfach, den wirklichen Verkauf festzuhalten: Der Roman liegt eine Woche lang im Handel, danach gibt es eine gewisse Zahl an Nachbestellungen – es sind nie mehr als 200 Exemplare. Ich habe also eine sehr exakte Auflage, die ich genau bestimmen kann. Eine Woche später ist so ein Roman normalerweise durch – nur noch wenige kaufen ihn dann.
Wenn ich bei einem solchen Roman also 10.000 Exemplare verkaufe, ist das fixiert; das ist klar kalkulier- und berechenbar.
Bei Büchern ist es schon anders: Bücher werden mit einer gewissen Auflage ausgeliefert – weil der Buchhandel üblicherweise vorbestellt –, dann »reinverkauft« und idealerweise »abverkauft«. Ein Buch ist somit über Monate und Jahre hinweg im Handel. Wenn alles gut läuft, wird ein solches Buch ein Bestseller, den Zig- oder gar Hunderttausende haben möchten. Wenn es nicht gut geht, bleibt das Buch einen Monat lang im Handel und wird dann zeitnah »verramscht«.
Konkretes Beispiel: Der erste PERRY RHODAN-Silberband ist seit 1978 ununterbrochen lieferbar und hat sich dabei sehr gut verkauft. Die Zahl ist verständlicherweise höher als die vom Silberband 119, den es erst seit einigen Jahren gibt. Diese Tatsache ist aber keine Vorausberechnung für die nächsten Jahre, denn kein Mensch weiß, wie sich die Verkaufszahlen künftig verändern werden. Die Auflagenzahlen bei Büchern steigern sich im Idealfall über die Jahre hinweg, sie bleiben nicht gleich.
Ich kann also nur von einer Momentaufnahme ausgehen, wenn ich hier von einer Verkaufsauflage spreche – ein riesiger Unterschied zum Verkauf bei Heftromanen.
Noch einmal anders ist es bei E-Books; sie sind theoretisch unendlich lang lieferbar. Praktisch wird das nicht so sein, weil sich in der nahen Zukunft sicher neue Formate entwickeln werden – und entsprechende jahrelange Erfahrungen für E-Book-Auflagen gibt es keine. Aber ein E-Book, das sich in der ersten Woche beispielsweise eintausend Mal verkauft hat, wird möglicherweise ein Jahr lang intensiv diskutiert und hat am Ende des Jahres eine zehnmal höhere Auflage – bei einem Romanheft ist damit nie zu rechnen.
Bei Zeitschriften im Allgemeinen unterscheidet man übrigens unter anderem nach vertriebener und verkaufter Auflage. Wenn eine Zeitschrift also sagt, sie hätte 100.000 Exemplare vertrieben, heißt das nicht, dass diese auch verkauft worden sind – das könnten beispielsweise kostenlose Bordexemplare im Flugzeug sein ... Gerade bei den Zeitschriftenverlagen werden gerne Zahlen in Umlauf gebracht, die nicht immer mit dem wirklichen Verkauf zu tun haben. Die jeweiliger Aussage ist selbstverständlich korrekt, die Verlage lügen hier nicht – aber es wird eben nicht der Verkauf beziffert.
Um es auf PERRY RHODAN zu beziehen: Man kann nicht einfach E-Book- und Heftroman-Auflagenzahlen vergleichen, zusammenzählen oder sonstwie in einen direkten Zusammenhang bringen. Ein solches Rechenbeispiel kann naturgemäß nie ganz exakt sein, weil die Zahlen unterschiedlichen Orten entstammen.
Abonnieren
Posts (Atom)