29 Oktober 2020

Terra im Brennpunkt – akustisch

Ein Logbuch der Redaktion

Der »Schwarm«-Zyklus zählt meiner Ansicht nach zu den Höhepunkten der PERRY RHODAN-Geschichte. Mit dieser Meinung gehöre ich zu einer Minderheit unter denen, die sich seit langen Jahren mit der Serie und ihren Inhalten beschäftigen. Meist gilt er als ein wenig verfahren, um es höflich zu formulieren.

Seien wir ehrlich: Der Zyklus wird von faszinierenden Ideen geprägt, leidet aber darunter, dass es keine klare Planung gab. Am Anfang wussten die Autoren sichtlich noch gar nichts darüber, was der Schwarm eigentlich sein sollte, und sammelten erst während der Arbeit ihre Erkenntnisse.

Das merkt man an vielen Romanen sehr deutlich, vor allem, wenn man sie im Zusammenhang betrachtet: Die einzelnen Geschichten selbst sind oftmals spannend geschrieben und überzeugen durch interessante Charaktere – die Absprachen zwischen den Autoren waren in den frühen 70er-Jahren aber teilweise nicht gut.

Aber: Während der Zyklus weiter voranschritt, bekam er immer mehr Struktur. Perry Rhodan und seine Gefährten erfahren viel über den Kosmos, in dem sich die Menschheit entwickelt, und lernen erstmals etwas über die großen Strukturen des Universums. Dabei sind die Romane weiterhin von großen Unterschieden geprägt …

Das wurde mir wieder bewusst, als ich »Terra im Brennpunkt« dieser Tage im Auto anhörte. Ich hatte die Silber Edition 61 als 15 CDs umfassende Box dabei und lauschte jeden Tag auf der Fahrt zur Arbeit der Stimme von Josef Tratnik. Mit ihm reiste ich zurück in die Zeit des »Schwarm«-Zyklus, die mich bei der ersten Lektüre in den späten 70er- und frühen 80er-Jahren gefesselt hatte.

Die Geschichte, die in dieser Silber Edition erzählt wird, ist ziemlich groß gedacht: Der riesenhafte Schwarm, über den die Terraner nach wie vor nicht viel wissen, zieht quer durch die Milchstraße. Nichts und niemand kann ihn stoppen, seine Machtmittel sind gigantisch.

Perry Rhodan höchstpersönlich entwickelt einen riskanten Plan, in den er aber nur ganz wenige Menschen einweiht: Er möchte, dass das Sonnensystem mit der Menschheit vom Schwarm »geschluckt« wird. Dann wäre auf einmal eine Fünfte Kolonne aus 20 Milliarden Menschen mit rund 100.000 kampfbereiten Raumschiffen mitten im Schwarm und könnte von dort aus direkt angreifen. Wie der Plan voranschreitet und was dafür alles gemacht werden muss, das ist das zentrale Thema dieser Silber Edition.

Manche Autoren schienen der Zugkraft dieser Idee nicht geglaubt zu haben und fügten weitere Elemente hinzu. Mein Lieblingsbeispiel ist der Zahnarzt Alexander Fröhlich: Bei einem Experiment verschlägt es den Marsianer Tatcher a Hainu von Terrania City nicht nur nach Berlin, sondern zudem aus dem Jahr 3442 ins Jahr 1971.

Dort trifft er auf Fröhlich, die beiden werden Freunde, und gemeinsam reisen sie ins Jahr 3442, wo Fröhlich künftig als »Kosmodentist« in der MARCO POLO wirkt. In der Folge gibt es einige irrwitzige Szenen mit Dalaimoc Rorvic, der eine qualvolle Zahnbehandlung über sich ergehen lassen muss.

Ich weiß, dass ich das alles sehr witzig fand, als ich diese Szenen zum ersten Mal las. Als ich sie nun anhörte, gefiel mir die Alexander-Fröhlich-Episode nicht mehr – ich wollte wissen, wie es mit der Menschheit weitergeht, wollte mehr über die Cynos und ihre Geheimnisse erfahren, wollte vor allem mitbekommen, wie Rhodan und seine Gefährten ihren wagemutigen Plan umsetzen.

Das alles gibt es in diesem Hörbuch glücklicherweise ebenfalls zu hören. Das Auftauchen eines geheimnisvollen Cynos namens Schmitt fand ich immer noch spannend umgesetzt, der Flug einiger Terraner mit einem alten Museumsschiff brachte nach wie vor seine Überraschungen mit sich. Und wie sich Stück für Stück die Geheimnisse der Cynos und des Schwarms entblättern, das finde ich nach wie vor mitreißend.

»Terra im Brennpunkt« ist eine typische Episode aus dem »Schwarm«-Zyklus: Alle Höhepunkte und Schwächen sind enthalten, wobei sicher jeder Leser – oder in diesem Fall Hörer – das auf seine Weise ganz anders sehen wird. Manche Szenen sind schlecht gealtert, mein 13 oder 14 Jahre altes Ich aus den späten 70er-Jahren hatte einfach einen ganz anderen Geschmack als ich heute.

Aber ich bleibe dabei: Der »Schwarm«-Zyklus zählt zu den Höhepunkten unserer Serie, trotz aller Schwachpunkte, und ich freue mich schon darauf, weitere Silber Editionen hören zu können!

28 Oktober 2020

Teamtagung mit Corona-Regeln

Um unser Jubiläumsjahr 2021 – die Serie wird ja sechzig Jahre alt – besser vorbereiten zu können, war für den heutigen Tag eine interne Teamtagung geplant. Bei solchen Tagungen setzen sich die Kolleginnen und Kollegen der PERRY RHODAN-Redaktion zusammen, gern auch einmal mit offenem Ende, um aktuelle Themen nicht nur durchzusprechen, sondern bis zum Ende zu definieren, was wer genau zu machen hat.

Weil die Corona-Zahlen in den vergangenen Tagen in die Höhe gerast waren, entschlossen wir uns, die Veranstaltung unter klare Schutzvorkehrungen zu stellen: Wir trugen Mund-Nase-Schutzmasken, wir saßen sehr weit auseinander – meist mehr als zwei Meter –, wir lüfteten sehr häufig, und wir begrenzten unsere Tagung zeitlich.

Nach der Mittagspause, in der wir uns vom Pizza-Dienst beliefern ließen, beendeten wir auch sehr schnell unsere Versammlung. Es gab noch einige Zweiergespräche; das war’s. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir wieder vermehrt im Home Office arbeiten und uns via Videokonferenz und Telefon verknüpfen.

27 Oktober 2020

Ein runder Geburtstag für einen Künstler

Wann genau ich Swen Papenbrock kennengelernt habe, weiß ich schon gar nicht mehr – es dürfte in den 80er-Jahren gewesen sein. Unsere Zusammenarbeit begann in den 90er-Jahren, als ich PERRY RHODAN-Redakteur wurde. Ich schätzte von Anfang an seine Kenntnis der PERRY RHODAN-Serie und seine grafischen Fähigkeiten. 

Als Johnny Bruck im Oktober 1995 so plötzlich verstarb, war Swen Papenbrock einer der Künstler, die in seine Fußstapfen traten. Seither hat er zahlreiche Titelbilder für PERRY RHODAN und unsere anderen Serien angefertigt. Unvergessen sind vor allem seine eindrucksvollen Darstellungen von Figuren wie Icho Tolot, Atlan oder Gucky. Aber auch viele Aliens aus »der zweiten Reihe« wurden von ihm zu einem faszinierenden Leben erweckt.

Heute kann Swen Papenbrock seinen sechzigsten Geburtstag feiern. Zu diesem Geburtstag möchte ich ihm im Namen der PERRY RHODAN-Redaktion gratulieren. Auf die nächsten Jahrzehnte guter Zusammenarbeit!


26 Oktober 2020

Die neun Türme

Je stärker die Terraner sich mit dem Compariat vertraut machen, desto mehr fallen ihnen die unklaren Punkte an diesem Sternenreich auf. Im Zentrum der Milchstraße haben die Omniten einen Sternenstaat aufgebaut, der unter der schrecklichen Bedrohung durch das Dunkelleben steht. Im Verlauf der Jahrhunderte und Jahrtausende haben sich viele Einrichtungen oder Strukturen allerdings verändert.

Weitere Einblicke in das Compariat gibt der nächste Roman von Rainer Schorm. Der Autor zeigt in »Die neun Türme« die unterschiedlichsten Facetten in diesem Bereich des Milchstraßenzentrums, vor allem gibt er weitere Hinweise, die bereits auf die kommende Handlungsstaffel erweisen. 

Die neun Türme, die schon im Titel genannt werden, haben etwas mit der lange untergegangenen Kultur der Loower zu tun, aber auch mit dem künftigen Schicksal der Menschheit …

25 Oktober 2020

Ein Mousepad mit Action

Vor einigen Jahren noch glaubte man, die sogenannten Mousepads seien ein Auslaufmodell. Niemand brauche sie mehr: Erstens mal seien viele Menschen sowieso nur noch mit Smartphones und Tablets unterwegs, zudem brauchen die neuen »Mäuse« nicht mehr eine spezielle Unterlage. Das gilt heute nicht mehr; überall werden Mousepads angeboten.

Als wir unlängst ein Mousepad mit PERRY RHODAN-Motiv in unserem Shop hatten, war es in rasender Eile ausverkauft. Deshalb folgte jetzt ein neues Mousepad, das pünktlich zum Gucky-Tag in den Handel kam und das man nur in unserem Shop kaufen kann. Es zeigt ein sehr klassisches Gucky-Motiv von Johnny Bruck, das mir sehr gut gefällt und von dem wir hoffen, dass es auch bei den Lesern ankommen wird.

Wichtig ist auch: Dieses Mousepad wird es auch für längere Zeit geben. Wir haben die Auflage nicht limitiert, sondern produzieren nach, wenn ein neuer Bedarf besteht. (Ich gehe davon aus, dass es trotzdem nicht für alle Ewigkeit im Shop bleiben wird.) Bei mir daheim ist es schon im Einsatz.

24 Oktober 2020

Der Technomond in Brasilien

Mich freuen ja immer die neuesten Fortschritte unserer Partner in Brasilien. Sie veröffentlichen unsere Serie auf mehreren Ebenen, sie sind ungemein tatkräftig – das ist eine schöne Entwicklung.

Demnächst kommt »Der Technomond« von Andreas Eschbach in portugiesischer Sprache heraus. Damit wird es diesen Meilenstein – der erste Zyklusauftakt von einem Autor, der nicht zum eigentlichen Team gehört – auch in dieser Sprache geben. Der Hinweis darauf im Internet hat mich sehr aufgebaut!

23 Oktober 2020

Das Atlan-Update

»Wir stehlen dir ein Schiff!«, sagt eine wichtige Figur im Verlauf des kommenden PERRY RHODAN-Romans im Verlauf des Geschehens. Wer genau es ist, möchte ich an dieser Stelle noch nicht ausplaudern: Kai Hirdt führt in seinem Roman mit dem Titel »Das Atlan-Update« und der Bandnummer 3089 die Handlung in der Milchstraße auf eine Art und Weise fort, die unsere Leser überraschen sollte.

Der Autor treibt unter anderem das Geschehen um eine Figur weiter, die er selbst im Verlauf des »Mythos«-Zyklus stärker ausgebaut hatte, als es vom Exposé aus vorgesehen war. Vor allem aber erzählt er von Atlan und seinen Schwierigkeiten. Diese sind größer, als man sich das bisher vorstellen konnte.

(Ergänzender Spoiler: In diesem Zyklus werden wir noch einen spannenden Hinweis auf Atlans Vergangenheit erhalten. Dieser hat mich auch verblüfft, als ihn mir die Autoren präsentiert haben …)

22 Oktober 2020

Der dritte Dreifachband

Wann genau die PERRY RHODAN-Dreifachbände in den Handel kamen, lässt sich kaum mehr feststellen. Ich wusste bis vor kurzem selbst nicht, dass es diese einmal gegeben hatte. Leider ist unser Archiv bei solchen Dingen nicht so gut, wie es sein müsste.

Ein schönes Beispiel hierfür ist der »Dreifachband« mit der Nummer drei. Er kostete 2,40 Mark und wurde unter dem Titel »Drei packende Perry Rhodan Weltraum-Abenteuer« (nur echt mit nicht nachvollziehbaren Bindestrichen) veröffentlicht. Sein Inhalt: die drei PERRY RHODAN-Romane 265, 266 und 267, eins zu eins zusammengeklebt und brachial nachgeschnitten. Dazu nahm man ein Motiv, das einem Bruck-Titelbild entnommen wurde.

Die Umschläge und die komplette Werbung blieben erhalten. Man nahm also die drei Originalhefte, schnitt sie einmal ab, band sie dann zu einem Paperback neu zusammen, um das dann erneut nachzuschneiden. Wahrscheinlich wurde der Dreifachband 1966 oder 1967 veröffentlicht; leider gibt es kein Impressum. Das hielt man offenbar für vermeidbar …

21 Oktober 2020

Vor 25 Jahren verstarb Johnny Bruck

Logbuch der Redaktion (nachgereicht)


Ich weiß noch gut, welchen Schock es nicht nur in der Redaktion auslöste, als die Nachricht vom Tod unseres Titelbildkünstlers die Runde machte. Am Freitag, 6. Oktober 1995, verstarb Johnny Bruck an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls. Er hatte diesen einige Tage zuvor erlitten und hatte sich im Krankenhaus leider nicht mehr von den Verletzungen erholt.

In der Redaktion waren wir sehr betroffen. Ich war buchstäblich mit seinen Bildern aufgewachsen, und ich hatte drei Jahre lang mit ihm zusammengearbeitet. Die Autoren, die wir sofort informierten, waren ebenso schockiert; damit hatte niemand gerechnet. Wir gaben die Information dann auch an die »Außenwelt« bekannt.

Viele PERRY RHODAN-Leser schrieben in ihren Briefen von ihren Empfindungen und ihrer Betroffenheit, auch die Presse berichtete über das Thema. Die Nachricht wurde sogar in Blättern wie der BILD-Zeitung veröffentlicht.

Kein Wunder: Johnny Bruck war ein Künstler, dessen Bildwelten seit den fünfziger Jahren viele Menschen geprägt hatten, die sich zumindest am Rand für Science Fiction interessierten. An seinen Werken kam man nicht vorbei. Vor allem seine Mitarbeit an der PERRY RHODAN-Serie machte ihn bekannt – es ist unter anderem ihm zu verdanken, dass die Serie zur größten Science-Fiction-Geschichte der Welt wurde.

Bruck gestaltete fast 1800 Titelbilder, daneben kamen Hunderte von Titelbildern für die ATLAN-Serie, für die PERRY RHODAN-Taschenbücher oder für die PERRY RHODAN-Silberbände. Seine Bilder prägten Generationen von Lesern, seine Darstellungen von Perry Rhodan und Atlan, von Reginald Bull, Gucky oder Icho Tolot wurden zu Grundlagen für weitere Illustrationen und ganze Romane.

Der Künstler, Jahrgang 1921, erlernte den Beruf eines Fotolitographen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Bruck mit seiner Tätigkeit als Journalist und als Illustrator. Er schrieb für Zeitungen wie »Die Welt« oder die Hannoversche Presse, zur selben Zeit entstanden Titelbilder für Bücher verschiedener Verlage.

1959 zog Johnny Bruck von Hamburg nach München und verlegte sich dort verstärkt auf das Zeichnen und Malen. Er schuf Titelbilder für Kriminalromane, Abenteuergeschichten und Kriegsbücher, ebenso zahlreiche Illustrationen für Jagdzeitschriften. Schon früh war er ein Meister darin, sich Anregungen bei anderen Künstlern, bei Fotografien oder sich selbst zu suchen: Bilder, die er beispielsweise für Soldatengeschichten angefertigt hatte, wurden von ihm später für Science-Fiction-Cover umgeändert und neu gemalt.

Als 1961 die PERRY RHODAN-Serie gestartet wurde, war es geradezu selbstverständlich, dass Bruck von Anfang an die Gestaltung der Titelbilder übernahm. Er war der beste Science-Fiction-Künstler, der damals in der deutschsprachigen Szene aktiv war; die Redaktion des Moewig-Verlages in München verpflichtete ihn deshalb für die geplante neue Serie. Wie lange sein Engagement dauern würde, ahnte damals niemand.

Über 34 Jahre hinweg setzte Bruck, der über ein einzigartiges Einfühlungsvermögen verfügte, die Phantasien der Autoren in bildliche Realität um – und oft beeinflussten seine Zeichnungen wiederum die Arbeiten der Autoren. Seine Liebe zur Natur und zur Kreatur, die ihn ebenso zum Jäger, Heger und Tierfotografen machte, trug wohl dazu bei, dass er auch den bizarrsten Figuren und Lebewesen der PERRY RHODAN-Serie ein »Leben« einhauchen konnte.

Seine Darstellungen von Terranern und Aliens waren niemals hölzern, sie schienen stets zu leben. Selbst die Gesichter von Außerirdischen hatten eine eindrucksvolle Ausdrucksstärke – die sie wiederum menschlich machte.

Wenn Johnny Bruck die Wunder und die Schrecken des Universums darstellte, wirkten diese Bilder aus der Zukunft stets so echt und lebendig, als blickten die Betrachter durch ein Fenster ins Übermorgen. Welten am Rande des Universums, explodierende Sterne, kreisende Galaxien und Schwarze Löcher; für ihn schienen diese kosmischen Objekte nicht fremd zu sein. Er konnte Menschen und Roboter, Raumschiffe und fremde Planeten so realistisch darstellen, als hätte er sie selbst gesehen.

Bis heute bleibt Johnny Bruck unvergessen – ein Künstler und Illustrator, der dem Perryversum ein Gesicht für die Ewigkeit gab.

20 Oktober 2020

Eine von mehreren Vitrinen

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte« 

Als Eckhard Schwettmann im Sommer 1996 zum ersten Mal im Turmzimmer saß – bei seinem Bewerbungsgespräch –, war er gebührend beeindruckt. Als Marketingleiter für PERRY RHODAN ließ er den Raum umgestalten, in einer »Weltraum-Optik« streichen und mithilfe von Vitrinen zu einem »PERRY RHODAN-Showroom« gestalten.

Das Bild zeigt eine der Vitrinen. In diesen haben wir – nach Themen sortiert – diverse PERRY RHODAN-Produkte und Werbeartikel untergebracht, eine kleine Ausstellung zu unserer Serie also. In diesem Raum fanden Autorenkonferenzen und Exposébesprechungen statt, das Fernsehen war hier, ebenso verschiedene Fans. Wir werden es irgendwann sehr vermissen.

19 Oktober 2020

Gucky kehrt zurück

Das Titelbild, das Dirk Schulz für den kommenden Roman von Michael Marcus Thurner angefertigt hat, fand ich vom ersten Augenblick an absolut großartig: Der Mausbiber Gucky wird in der Art dargestellt, wie unser Titelbildkünstler ihn bevorzugt, aber nicht als fröhlicher, sondern als zorniger und kampfbereiter Ilt. Man sieht, dass Gucky mit seiner aktuellen Gesamtsituation alles andere als zufrieden ist.

In dieser Woche kommt der Roman offiziell in den Handel. »Gucky kehrt zurück« haut inhaltlich wie optisch in dieselbe Kerbe: Der Autor erzählt von einem Ilt, der voller Zorn steckt und den Willen hat, seine Situation grundsätzlich zu ändern. Dabei findet er einiges zu den Hintergründen seiner aktuellen Lage heraus.

Ich fand das Manuskript ebenso klasse wie das Titelbild. Man merkt dem Roman, welchen Spaß der Autor beim Schreiben hatte. Ich denke, das wird sich auch auf die Leser übertragen …

18 Oktober 2020

Ein Hashtag für einen Ilt

Es war eine Idee der Marketing-Kolleginnen: »Wenn Gucky in die Handlung zurück kommt, sollten wir das feiern.« Philine-Marie Rühmann und Janina Zimmer schlugen vor, einen sogenannten Gucky-Tag einzuführen und den künftig als offiziellen Feiertag zu begehen. Diese Idee fanden wir gut, und jetzt setzen wir sie auch um.

In der Perrypedia, dem wunderbaren Online-Lexikon für PERRY RHODAN-Leser, findet der Gucky-Tag schon seinen Niederschlag, wir haben eine Fotoserie gestartet, und wenn im Verlauf der Woche der entsprechende Roman in den Handel kommt, können wir das vielleiht auch noch ein bisschen weiter betreiben. Gucky ist eine der beliebtesten Figuren unserer Serie, und bei manchen Gelegenheiten  spüren wir das eben auch ganz besonders ...

17 Oktober 2020

Wie mich »Dune« damals verblüffte

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Wann genau ich den Film »Der Wüstenplanet« oder kurz »Dune« wirklich sah, weiß ich nicht mehr. Sicher nicht gleich in der ersten Woche – in den kleinen Kinos in unserer Kleinstadt wurden die Filme nie gleich zum Start gezeigt, sondern immer mit einiger Verspätung. Also dürfte es im Januar oder Februar 1985 gewesen sein, vielleicht sogar erst im März. Ich erinnere mich nicht an ein genaues Datum, sondern eher an die Stimmung jener Zeit.

Zu Beginn des Jahres 1985 ging es mir nicht besonders gut. Ich war als Wehrpflichtiger zur Bundeswehr eingezogen worden. Nachdem ich im Herbst 1984 in Ulm angefangen hatte, saß ich in einer Kaserne im badischen Bruchsal. Dort hatte ich viel Wachdienst zu leisten – unter anderem verbrachte ich den Jahreswechsel 1984/85 in der Kaserne – und langweilte mich sehr oft.

Leider klappte es nicht so gut mit den guten Absichten: Ich wollte eigentlich viel lesen, meine Englischkenntnisse verbessern und Geschichten schreiben. Stattdessen machte ich das, was viele Soldaten in dieser Zeit taten: Ich saß an den Abenden mit anderen Leuten herum und trank zu viel Bier.

Ein farbenprächtiger Science-Ficction-Film wie »Dune« musste bei mir also einschlagen. Ich kannte den Roman »Der Wüstenplanet«, ich hatte ihn drei oder vier Jahre zuvor gelesen. Frank Herbert hatte mit dem Werk in den späten 60er-Jahren einen Science-Fiction-Klassiker geschrieben, der mich fasziniert hatte. Seine Art, eine fremde Welt zu beschreiben, fand ich umwerfend; seine Schilderungen von Arrakis und seinen Bewohnern erzeugte in meinem Kopf allerlei Bilder, die über viele Jahre hängen blieben.

Das war eine andere Art von Science Fiction als die, wie ich sie von PERRY RHODAN oder ATLAN kannte. Wo ein Heftroman und ein eher dünnes Taschenbuch doch eher knapp gehalten waren, ging Herberts Werk in die Breite. Die einzelnen Familien wurden ebenso detailliert geschildert wie die Natur des Planeten. Es gab ausführliche Beschreibungen der Landschaft und der Sitten, die Dialoge waren ausgefeilt und gingen über Seiten hinweg.

»Der Wüstenplanet« war wie ein Kinofilm auf einer riesigen Leinwand, bei dem man als staunender Mensch davor sitzt und begeistert die künstlichen Landschaften betrachtet, die sich einem vor dem Auge anbieten.

Der Roman war nicht unbedingt spannend, zumindest brauchte er seine Zeit, bis sich die Spannung aufbaute. Wo ein PERRY RHODAN-Roman schnell zur Sache kam und nach 64 Seiten zu Ende erzählt war, baute Herbert in seinem Roman die Spannung über Dutzende von Seiten auf. Diese Art des Erzählens hatte aber ebenfalls ihre Faszination. Das war zu Beginn der 80er-Jahre für mich durchaus ungewohnt.

Zu Beginn des Jahres 1985 hatte ich aber bereits eine größere Erfahrung in umfangreichen Science-Fiction- und Fantasy-Welten gewonnen. Ich hatte gelernt, dass man einen Heftroman nicht mit einem dickleibigen Roman vergleichen konnte: Wer eine Welt auf 500 Seiten beschrieb, durfte in die Breite gehen. Die Faszination einer Serie wie PERRY RHODAN erschloss sich mir aber ebenso über die epische Breite – immerhin ergab ein Zyklus von 100 Bänden ein Gesamtwerk von 6000 Seiten, und das wiederum war das Mehrfache des »Wüstenplaneten«.

Zu dieser Zeit konnte ich keine in sich abgeschlossenen Heftromane mehr lesen; diese Art der Geschichte sprach mich nicht mehr an. Entweder brauchte ich den epischen Charakter einer Serie wie PERRY RHODAN oder ATLAN, oder ich brauchte den Charakter eines großen Weltenbaus innerhalb eines einzigen Romans. So hatte sich mein Geschmack innerhalb weniger Jahre geändert. (Bald darauf sollte ich meine Faszination für die Kurzgeschichte wieder entdecken – aber das ist eine andere Geschichte.)

Die Verfilmung des »Wüstenplaneten« fiel also in eine Zeit des Umbruchs für mich. Wie würde das Werk bei mir ankommen? Um es klar zu beantworten: Ich war fasziniert und verblüfft, durchaus beeindruckt. Die Bildwelten, die David Lynch auf die Leinwand brachte, hatte ich in dieser Form noch nicht gesehen. Die Landschaft des Planeten Arrakis war hervorragend in Szene gesetzt, die riesigen Würmer, auf denen die Menschen reiten, begeisterten mich. So stellte ich mir den Wüstenplaneten vor, so wurde die Handlung für mich vermittelt.

Die Bildwelten waren das eine, die Figuren das andere. Mancher der Protagonisten kam mir wie eine Comic-Figur vor, was mich aber nicht störte. Sting als Schauspieler fand ich ebenso cool, wie ich ihn zuvor als Sänger der Band POLICE oder als Darsteller in »Quadrophenia« cool gefunden hatte. Auch andere Figuren waren stark dargestellt.

Womit ich allerdings fremdelte, waren die teilweise dämlichen Dialoge, die religiösen Aspekte und die Art und Weise, wie »Führung« hergestellt wurde. In einer zentralen Szene wird beispielsweise der Held zum Anführer des Widerstandes ausgerufen; das erinnerte mich viel zu sehr an Diktaturen oder gar die deutsche Geschichte. Vielleicht hatte auch meine Situation bei der Bundeswehr damit zu tun, dass ich mit der Szene meine Probleme hatte.

Als ich aus dem Kino herauskam – das weiß ich noch genau –, hatte ich die Bilder des Films in meinem Kopf. Sie verschwanden daraus nie. Ich sah »Dune« seit diesem Jahresanfang 1985 nie wieder, und ich erinnere mich trotzdem sehr gut an manch wuchtige Szene.

Deshalb betrachte ich diesen Film auch nicht als schlecht, sondern habe ihn als gigantisches Bilderlebnis abgespeichert. Vielleicht sollte ich ihn mir noch einmal anschauen, bevor die neue Version herauskommt …

16 Oktober 2020

Die Raum-Zeit-Ingenieure

Zu den Vorzügen meines Arbeitsplatzes gehört, dass ich von den Druckereien normalerweise Vorabexemplare erhalte: Sowohl Bücher als auch Romanhefte landen auf meinem Tisch, bevor sie in den Handel gelangen. Und so konnte ich mich heute darüber freuen, das Buch 152 der PERRY RHODAN-Serie auf meinem Tisch zu finden.

»Die Raum-Zeit-Ingenieure« ist einer der heimlichen Klassiker der PERRY RHODAN-Serie. Es ist der einzige Jubiläumsband, den Thomas Ziegler verfassen konnte; zu dieser Zeit bestimmten vor allem seine ungewöhnlichen Ideen den Serieninhalt. Der Heftroman erschien 1985, und er erzählte eine große kosmische Geschichte. Diese bildet nun in dem bald erscheinenden Silberband den inhaltlichen Schwerpunkt.

Dabei ist dieser Silberband kein Auftakt zu einem neuen Handlungsbogen, sondern eher ein Roman, der vieles zusammenfasst und Antworten auf Fragen gibt. Man erfährt unter anderem mehr über das geheimnisvolle Tiefenland und was es mit dem sogenannten Frostrubin zu tun hat. Die Romane fand ich »damals« großartig. Wer die PERRY RHODAN-Geschichten mit kosmischem Hauch mag, wird hier sicher auf seine Kosten kommen – auch heutzutage.

15 Oktober 2020

Anzeige für »PopKomm täglich«

Im August 1997 zeigte sich die PERRY RHODAN-Serie erneut auf der PopKomm in Köln. Um dieses Ereignis gebührend zu begleiten, schaltete die Marketing-Abteilung auch Anzeigen in Broschüren und Zeitschriften.

In der täglich veröffentlichen Zeitschrift »PopKomm täglich« wurde am 16. August 1997 eine Anzeige platziert, die auf die multimedialen Aktivitäten der PERRY RHODAN-Serie hinwies. Angefertigt hatte die Anzeige die Werbeagentur Zeuner aus Ettllingen.

Sie zeigte unter dem Slogan »Perry Rhoda im Cyberspace« unter anderem das Computerspiel »Die Brücke in die Unendlichkeit« und die CD-ROM »Abenteuer Universum«, daneben die aktuellen Silberbände und die Musik-CD »Pax Terra«. Gleichzeitig wurde für einen PERRY RHODAN-Programmpunkt auf der »PopKomm-Bühne im Zwischengeschoß« geworben.

14 Oktober 2020

Der Blick aus dem Turm

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«


Bei einem der vielen Gespräche, die wir in den Jahren 2007 und 2008 führten, kam es irgendwann auch zur Sprache: Wie es denn wäre, wenn die PERRY RHODAN-Redaktion nach Hamburg umziehen würde? »Du hättest dann ein Büro mit Blick auf die Elbe« – so war der lockende Spruch an mich.

Meine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen, wenngleich sie nicht stimmte: »Ich möchte lieber mein Büro mit einem Blick auf den Güterbahnhof von Rastatt behalten.« Tatsache ist, dass man von den PERRY RHODAN-Büros zwischen 1995 und 2020 hinaus auf die Druckerei und den Parkplatz blicken konnte, nicht aber auf den Güterbahnhof. (Das ging nur 1992 bis 1994, als die Redaktion in einem anderen Teil des Verlages saß.)

Den Blick, den ich meinte, gibt es schon. Man muss dazu ins Turmzimmer gehen, den höchsten Raum des Verlages. Stellt man sich dort entsprechend hin, sieht man auf Anlagen der Bundesbahn – und dahinter kann man den Schwarzwald erkennen. Und mir gefiel das wirklich besser als jeglicher Blick in Hamburg …

13 Oktober 2020

Lausche der Stille!

Um es klar zu sagen: Wer Romane mag, in denen es den »kosmischen Hauch« zu verspüren gibt, für den ist der kommende PERRY RHODAN-Roman von Oliver Fröhlich ein echter Leckerbissen. In »Lausche der Stille!« gibt der Autor einen faszinierenden Einblick in eine Entwicklung – ohne aber wirklich alle Geheimnisse dieser Evolution aufzudecken.

Als ich das Manuskript las, war ich ziemlich begeistert. Es muss aber nicht jedem so gehen, das ist klar. Literatur ist nun mal in weiten Teilen Geschmackssache.

Die Handlung läuft auf zwei Ebenen ab: in der Gegenwart der PERRY RHODAN-Szene und in einer nicht klar definierten Vergangenheit. Das erzählt der Autor in meisterhafter Weise, womit sein Roman an Serienklassiker wie »Laire« oder »Bardioc« erinnert. Toll!

12 Oktober 2020

Das Omnitische Herz

Es ist der zweite Vorstoß, den die Menschen ins Compariat unternehmen. Und mit dem Omnitischen Herz erreichen sie endlich auch das Zentrum der Macht – wobei mit diesem Zentrum ziemlich viel nicht mehr stimmt … Soweit der Ausgangspunkt für den Roman »Das Omnitische Herz«, den Kai Hirdt geschrieben hat und der in dieser Woche im Rahmen von PERRY RHODAN NEO erscheint.

Der Autor erzählt seine Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven; er lässt die jeweiligen Figuren aufeinandertreffen und trennt sie wieder. Damit entsteht ein Panoramabild, das aus mehreren Facetten eine große Raumstation zeigt: mit ihren Bewohnern, mit ihren Konflikten. Ich fand das Bild, das der Autor erzeugt, sehr abwechslungsreich und spannend.

11 Oktober 2020

Nobelpreis für PERRY RHODAN?

Die Frage wurde mir bei Twitter gestellt, und sie war sicher nicht hundertprozentig ernst gemeint. Ein Leser fragte, wie es denn wäre, wenn der Literaturnobelpreis an einen heutigen oder ehemaligen PR-Autor gehen »müsste« – welcher Autor wäre dann meiner Ansicht nach derjenige, der den Preis am ehesten verdient hätte?

Ich dachte darüber nach und hatte recht schnell eine ernsthafte Antwort parat: »Der wichtigste Autor der Seriengeschichte ist für mich nach wie vor William Voltz«, schrieb ich. »Er hat packende Action-Romane geschrieben, aber eben auch diesen ›kosmischen Hauch‹ in die Serie gebracht, von dem wir noch heute zehren.«

Damit will ich nicht die Leistung von wegweisenden Autoren wie K. H. Scheer, Clark Darlton, Thomas Ziegler oder Robert Feldhoff schmälern, um nur einige Namen zu nennen. Jede Autorin und jeder Autor hat teilweise brillante Romane verfasst, jede und jeder aber auch welche, die mir nicht so gut gefallen haben. Das lässt sich bei einer Serie mit einer so langen Laufzeit ja kaum vermeiden. Voltz war der »perfekte« Autor für meinen Lesegeschmack, weil er eben so viele unterschiedliche Themen in faszinierende Romane verwandelte.

09 Oktober 2020

Ein beeindruckendes Taschenbuch

Heute sind die Belegexemplare bereits eingetroffen; in den Handel kommt das Werk ja offiziell im November: »Perry Rhodan – das größte Abenteuer« von Andreas Eschbach liegt dann auch im Format eines Taschenbuches vor. (Die Hardcover-Version, die sich meiner Ansicht nach als Weihnachtsgeschenk hervorragend eignet, gibt es natürlich weiterhin im Handel.)

Ich bin parteiisch und sicher nicht objektiv. Aber ich halte den »Eschbach-Klopper«, wie das Buch bei uns intern heißt, für einen idealen Band, um die Hintergründe für die Person Perry Rhodan zu verstehen. Zugleich ist es ein unterhaltsamer Roman über die vierziger bis sechziger Jahre, nicht nur aus amerikanischer Sicht, der sich sehr leicht liest und in den man bei der Lektüre richtiggehend eintauchen kann.

Sicher ist die Taschenbuchform für manche Leser ein neuer Anreiz, sich auf den Roman einzulassen. (Es ist in der Tat handlicher als die schwere Hardcover-Version …)

08 Oktober 2020

Mit den Füchsen auf der Messe

2003 war eine besondere Buchmesse in Frankfurt: Durch Ereignisse, die ich an dieser Stelle nicht wiedergeben möchte – das wäre eine längere Geschichte –, wurde »Fix & Foxi« gewissermaßen zusammen mit PERRY RHODAN am Messestand des Moewig-Verlages präsentiert. Wir hatten zeitweise viel Spaß bei der Veranstaltung, es gab einiges zu lachen.

Das Bild zeigt mich im Gespräch mit Dr. Walter Berning, dem damaligen Geschäftsführer des Buchverlages. Neben uns fuchtelt einer der Männer, die in ein »Fix & Foxi«-Kostüm gesteckt worden waren, im Hintergrund sieht man eines der schönen PERRY RHODAN-Motive von Dirk Schulz.

Auch wenn aus der Zusammenarbeit der beiden Marken nicht das wurde, was wir uns vorstellten – unter anderem war eine »Fix & Foxi«-Buchreihe im Gespräch –, zählten die Gespräche zu diesem Thema im Jahr 2003 zu den amüsanten Höhepunkten jener Zeit. (Mir ist leider nicht mehr bekannt, wer Urheber dieses Bildes ist.)

07 Oktober 2020

Schon klassischer Treppenaufgang

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

Wenn man sich durch das Verlagsgebäude bewegt, sieht man immer wieder Örtlichkeiten, die auf unsere Serie hinweisen. Nach all den Jahren gefällt mir das umso besser ...

Ein schönes Beispiel dafür ist der Treppenaufgang zum sogenannten Turmzimmer, dem Besprechungsraum an der höchsten Stelle des Gebäudes. Diesen Aufgang ließ bereits Eckhard Schwettmann in den späten 90er-Jahren entsprechend einrichten, und wir haben ihn danach gelegentlich umdekoriert.

Aber so sieht man immer noch einträchtig drei Werbemotive aus den vergangenen Jahren vereint: den PERRY RHODAN-Werbeaufsteller aus den Nullerjahren, ein Marketiung-Plakat aus dem Jahr 1998 etwa und ein Gucky-Aufsteller, der ebenfalls vom Ende der 90er-Jahre stammt. Ich freue mich immer, wenn ich das sehe!

06 Oktober 2020

Exposé-Endspurt

In den Exposés, mit denen ich mich in diesen Stunden und Tagen beschäftige, geht es um zwei verschiedene Handlungsebenen: Einerseits werden die letzten Eckpunkte zum »Mythos«-Zyklus festgelegt – ich stelle fest, dass wir uns hier ein wenig verspätet haben –, andererseits gehen wir mit großen Schritten in den »Chaotarchen«-Zyklus hinein. Das sind dann schon zwei unterschiedliche Welten …

Wenn ein neuer Zyklus anfängt, müssen die Autorinnen und Autoren ja erst einmal die neue Situation vorstellen: Wie hat sich das Universum während der zurückliegenden Zeit verändert? Wie sieht die stellare Umwelt der Menschheit aus? Und wie werden sich die neuen Kontakte, um die es im kommenden Zyklus gehen wird, während der ersten Bände entwickeln?

Und gleichzeitig laufen im »Mythos«-Zyklus die Abschlüsse, über die ich an dieser Stelle nichts verraten will. Nur so viel: Nicht alle Begriffe, die in den Romanen seit Band 3000 eine Rolle gespielt haben, wird man nach Band 3100 noch in der Handlung finden …

05 Oktober 2020

Aipus Spur

Mit Dupa Emuladsu hat Arndt Ellmer sich offenbar eine Figur »erschrieben«, die ihm liegt. Als der Autor nach langer Pause wieder bei PERRY RHODAN mitschrieb, wählte er die Cairanerin als eine seiner Hauptfiguren. Im zweiten Roman seit seiner Rückkehr ist Dupa Emuladsu erneut eine wichtige Handlungsträger.

Der Roman trägt den Titel »Aipus Spur« und die Bandnummer 3086; er kommt in dieser Woche in den Handel. Neben Cairanern spielen in diesem Roman auch Haluter und Menschen mit – und ein Roboter, der seiner ganz eigenen Agenda folgt …

02 Oktober 2020

Das Ei der Loower

Es gibt immer wieder Figuren, die im Exposé für einen Roman eine winzige Rolle finden oder nicht einmal darin vorkommen – und dann tauchen sie im Roman auf, weil die Autorin oder der Autor gut mit der Figur umgehen können, und ab diesem Moment spielen sie gewissermaßen die anderen Figuren an die Wand. Im kommenden Roman von Lucy Guth spielt eine Wissenschaftlerin mit, die den Namen Donna Stetson trägt, und sie ist eine solche Figur, der ich bei der Konzeption keine große Rolle zumaß.

Doch Lucy Guth hat in »Das Ei der Loower« – der Roman erscheint heute offiziell als Band 236 der Serie PERRY RHODAN NEO – aus der Neben- eine Hauptfigur gemacht. In ihrem Roman spielen auch relevante Figuren wie Perry Rhodan oder Gucky mit, sie haben zudem wichtige Rollen.

Die Autorin schafft es aber immer wieder, ihren Fokus auf Szenen zu lenken, die bei ihr dann besonders gut gelingen. Das machte mir bei der Lektüre des Manuskriptes viel Freude, und ich hoffe, die Leserinnen und Leser empfinden das ebenso.

01 Oktober 2020

Das YSTERIOON

Wenn ich mich recht erinnere, bin ich Paul Delavier nie persönlich begegnet. Ich bilde mir ein, dass ich seinen Namen in den 80er-Jahren manchmal in Fanzines gelesen habe. Aber das ist alles im Dunkel der Vergangenheit vergangen. Seine Risszeichnungen gefielen mir; sie wurden vor allem in den ATLAN-Romanen veröffentlicht, boten noch keine professionelle Höchstleistung, machten mir aber viele Beschreibungen aus den Romanen lebendig und erlebbar.

Manchmal kam die Redaktion allerdings auch durcheinander. Ich zeige hier ein schönes Beispiel dafür …

Das YSTERIOON spielte in der laufenden Handlung der ATLAN-Serie eine Rolle, es wurde 1982 erstmals erwähnt. Der spannende Roman von Peter Griese stellte Atlan und einige Besatzungsmitglieder der SOL ins Zentrum der Handlung. Eine Risszeichnung wäre also angebracht gewesen.

Band 200 der ATLAN-Serie kam 1982 in der zweiten Auflage heraus; erstmals gedruckt worden war »Herrscher im Mikrokosmos« von William Voltz bereits 1975. Mit der SOL hatte dieser Roman nichts zu tun, mit irgendwelchen Nickelschiffen gleich zweimal nicht.

Aber weil man auf der Leserseite ein schönes Raumschiff haben wollte – so mutmaßte ich damals –, nahm man die Risszeichnung, die Paul Delavier für die laufende ATLAN-Serie angefertigt hatte, und platzierte sie kurzerhand in die Zweitauflage. Dort dürfte sie die Leser ordentlich verwirrt haben, die sich zu der Zeit vor allem mit Atlans Abenteuern in der Vergangenheit des Arkon-Imperiums beschäftigten …