23 Mai 2007

Ein ganz neuer »Style« für Perry und Co.


Der neue PERRY-Comic aus der Alligator-Farm in Hamburg hat es in sich! Das stellte ich fest, als ich unlängst das Heft in aller Gemütsruhe durchschmökerte – schön von der ersten bis zur letzten Seite. Das Heft, das von den Machern ja durchaus in der Tradition der klassischen PERRY-Comics aus den siebziger Jahren gesehen wird, hat sich seit seinem Start verändert: Sowohl der Zeichenstil als auch die Heftstruktur wurden modifiziert.

Wenn ich das Heft durchblättere und dann genauer lese, fällt mir der geänderte Stil als erstes auf. Zwar orientieren sich die Zeichnungen noch ein wenig an den 70er Jahren, aber sie halten sich nicht mehr sklavisch an die alte Designlinie der damaligen italienischen Zeichner. Die Zeichnungen wirken rauher und nicht so »sauber«, die Farben kommen nicht aus dem Computer, sondern wurden von Hand angelegt. Das mag nicht jeder, mir gefällt es aber sehr gut.

In punkto Story halten sich Autoren und Zeichner der Alligator-Farm nach wie vor nicht zurück: Nach Herzenslust wird die PERRY RHODAN-Historie geplündert, springt man fleißig durch die komplette Heftromanserie. So verwundert es nicht, dass im vorliegenden Comic sowohl Camelot als Planet der Zellaktivatorträger als auch Lepso als Rückzugsort für allerlei Kriminelle und Dunkelmänner eine wichtige Rolle spielen.

Neben der Hauptstory gibt es aber zwei weitere Geschichten – und das ist der wesentliche Unterschied in der Struktur des Heftes. Karl Nagel als Herausgeber und Redakteur möchte zusätzlichen Zeichnern und Autoren eine Chance geben. Auch hier wird PERRY RHODAN als Gesamtgebilde gesehen, als ein großes Universum, in dem zahlreiche Geschichten warten, die noch nicht erzählt wurden.

So gibt es im vorliegenden Heft 132 eine Comic-Kurzgeschichte, die den sogenannten Doppelkopf-Mutanten Iwan Iwanowitsch Goratschin ins Zentrum stellt. An seinem 1986. Geburtstag erlebt Goratschin nämlich eine Begegnung, mit der er nie rechnete: Auf einmal ist der Overhead wieder da, jener Supermutant aus den frühen PERRY RHODAN-Romanen, auf den der russische »Zünder« natürlich nicht gefasst ist.

Das ist nicht alles: Den Ausblick aufs Folgeheft bildet eine weitere Comic-Story, zwar ein bisschen verwirrend gezeichnet, aber dennoch interessant und amüsant zugleich. Hinzu kommt das Porträt eines begabten Amateur-Zeichners, und fertig ist ein Comic-Heft, das bewusst an die »gute alte Zeit« erinnert und trotzdem neue Wege geht.

Sehr schön! Das mag ich, und da kann ich nur ein »Weiter so!« nach Hamburg rufen.

Am Rand des Gefahrenzentrums

Seit geraumer Zeit wissen die PERRY RHODAN-Leser um die Gefahren, die aus der Galaxis Hangay drohen: Die Sterneninsel wird sich in einem absehbaren Zeitraum in eine sogenannte Negasphäre verwandeln – wobei dieses »absehbar« in Wirklichkeit einige tausend Jahre sein werden.

Doch schon zur aktuellen Handlungszeit bekommen die Menschen in der Milchstraße und ihre Verbündeten die direkten Folgen zu spüren: Die Terminale Kolonne TRAITOR operiert in der Lokalen Gruppe, um die gesamte kosmische Region als Ressource für die Negasphäre zu nutzen. Viele Details über dieses gigantische Projekt, das den Horizont durchschnittlicher Humanoider weit überschreitet, sind noch völlig unbekannt.

Umso wichtiger ist, dass unsere Handlungsträger vor Ort weitere Informationen zu erlangen suchen. Dies geschieht einerseits durch Atlans Versuch, mit Hilfe alter Transmitterverbindungen bis in die Nähe Hangays vorzustoßen – das Projekt KombiTrans-Geschwader also.

An anderer Front werden die Friedensfahrer aktiv. Deren Technik ist von den veränderten kosmischen Konstanten schließlich nicht so stark betroffen wie die der Terraner und ihrer Freunde. Kein Wunder, dass in drei Romanen der nächsten Zeit die Aktivitäten der Friedensfahrer stärker beleuchtet werden.

Sie operieren in direkter Nähe der Galaxis Hangay. Damit verstoßen sie endgültig gegen die bisherige Vorgehensweise der Organisation, die sich kompletter Neutralität verschrieben hatte. Aber seit Kantiran, der Sohn Perry Rhodans, bei den Friedensfahrern als sogenannter Garant wirkt, stehen sie im Widerstand gegen die Terminale Kolonne TRAITOR.

Den ersten Roman zum aktuellen Thema verfasste Christian Montillon. Sein Roman »Objekt Ultra« mit der Bandnummer 2388 verweist auf einen – wie nenne ich es neutral genug? – dreidimensionalen Körper, der sich wie die Friedensfahrer im Randbereich Hangays bewegt. Selbstverständlich ist ein unbekanntes Objekt ein ausreichender Grund, sich hier genauer umzuschauen, und genau das tun Kantiran Rhodan und seine Begleiter.

Sie sind dabei nicht allein: Mit Mondra Diamond ist eine Terranerin an Bord, die keine Friedensfahrerin ist. Aufgrund ihres verborgenen Wissens, das die ehemalige Lebensgefährtin Perry Rhodans in sich trägt, ist sie prädestiniert für einen Einsatz am Rand einer entstehenden Negasphäre. Mehr darüber verrät Uwe Anton in seinem Roman »Die Opal-Station«, der als Nummer 2389 der PERRY RHODAN-Serie erscheint. Er setzt Mondra Diamond ins Zentrum des Geschehens; Freunde kosmischer Verwicklungen kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Actionreicher geht es im Folgeband zu: Arndt Ellmer schildert die weiteren Geschehnisse in seinem Roman »Der Raum-Zeit-Router«, der die Bandnummer 2390 trägt. Die Friedensfahrer, die sich ohnehin seit einiger Zeit mit einer ungewohnten Rolle anfreunden müssen, brechen hier erneut – und noch weitergehend – mit ihrer Vergangenheit. Ein packendes Abenteuer mit vielen bizarren Außerirdischen also, in dem aber auch Mondra Diamond und der Aktivatorträger Alaska Saedelaere wesentliche Rollen spielen.

Wir haben's gewissermaßen mit einer Roman-Trilogie zu tun, die am Rand der Galaxis Hangay spielt und die den Auftakt für Geschehnisse bildet, die uns auch nach dem Jubiläumsband 2400 noch beschäftigen werden.

15 Mai 2007

Grünes Cover, gelungener Inhalt


Seit ich das erste Taschenbuch des neuen ATLAN-Zyklus in den Händen halten konnte, bin ich von der Aufmachung begeistert: Vom Cover, das ganz in Grün prunkt, schaut mich eine sehr exotisch wirkende Frau mit geheimnisvollem Blick an, die Augen rötlich schimmernd. In Verbindung mit dem Titel »Die Psi-Kämpferin« macht das absolut neugierig. Ich bin sicher, dass ich in einem Buchladen zielsicher nach dem Taschenbuch greifen würde, um es mir näher anzuschauen.

Da ich ja in der glücklichen Lage bin, ein solches Taschenbuch an meinem Arbeitsplatz recht schnell zu erhalten, habe ich es mittlerweile auch genauer vorgenommen. Konkret: Ich habe den ersten Roman, den Achim Mehnert für die ATLAN-Taschenbücher geschrieben hat, selbstverständ-lich von der ersten bis zur letzten Seite gelesen. Und ich habe die Lektüre am Wochenende keine Minute lang bereut.

Wie die drei Romane des »Lepso«-Zyklus, so spielt auch dieser erste Roman des »Rudyn«-Zyklus im Jahr 3102 alter Zeitrechnung, zu einer Zeit also, in der die Milchstraße ein extrem gefährlicher Ort ist und sich die verschiedenen Sternenreiche der Menschen und anderer Völker schwerst bewaffnet belauern. Atlan und seine United Stars Organisation gehören zu den wenigen, die den Frieden notdürft sichern können.

In dieser Zeit werden seltsame Funksignale empfangen. Atlan erkennt diese Signale und weiß, dass sie von einem Zellaktivator stammen, einem Gerät also, das eigentlich schon seit langem als zerstört gilt. Der Arkonide nimmt die Spur auf – und bei der Jagd nach dem Aktivator kommt er in Kontakt zu der mysteriösen Kämpferin Trilith Okt ...

Soweit in groben Zügen der Ausgangspunkt der Handlung, die sich durch zwei getrennte Ebenen auszeichnet: Auf der einen Handlungsebene zeigt Achim Mehnert die Erkundungen Atlans, auf der anderen setzt er Trilith in Aktion – und das ist durchaus so gemeint, wie es steht. Vor allem die Entwicklung der neuen Handlungsfigur gefiel mir sehr gut: Sie war farbenprächtig, stellte in rasanter Folge verschiedene Schauplätze vor und unterhielt bestens.

Im weiteren Verlauf des Romans bricht bei dem in Köln lebenden Autor auch die Begeisterung für diverse Musikstücke und und den typisch-rheinischen Frohsinn durch. Spätestens hier gewinnt die Lektüre auch einen gewissen augenzwinkernd-ironischen Reiz, der die Action immer wieder zu unterbrechen weiß.

Achim Mehnerts Roman ist kurzweilig und spannend zugleich; der Autor hat damit einen passenden Auftaktband für die neue Trilogie geliefert. Ich bin schon auf den nächsten Band gespannt: Rüdiger Schäfer hat den zweiten Roman zwar bereits geliefert, aber ich habe ihn bislang nicht lesen können.

Ob ich damit warten kann, bis ich das Taschenbuch gedruckt vorliegen habe, weiß ich noch nicht ...

11 Mai 2007

Artikel über Bernhard Kempen

Solche Texte lesen wir immer wieder gern:

Die 70er-Jahre waren keine gute Zeit für einen Jungen, der Groschenhefte liebt. Jerry Cotton, Perry Rhodan und ihre Brüder galten als seichte Kost. Außerdem kamen die Ausgaben in Westberlin erst mit einer Verzögerung von vier Wochen an. Trotzdem trug Bernhard Kempen immer wieder eine Mark zum Kiosk und bekam dafür 60 Seiten Abenteuer. Auch die 80er-Jahre waren keine gute Zeit für einen Literaturwissenschaftler, dessen Liebe die Groschenhefte sind. Die schmalen Bände galten nicht nur als Schund, sondern auch als unrentabel, weil das Privatfernsehen Abenteuer rund um die Uhr lieferte. Bernhard Kempen schrieb damals seine Doktorarbeit in Literaturwissenschaft und las daneben jede Woche eine neue Folge Perry Rhodan. Das tut er bis heute und mit ihm müssen auch andere Leser dem Genre seit ihrer Kindheit treu geblieben sein: Perry Rhodan erscheint ununterbrochen seit Bernhard Kempens Geburtsjahr 1961. Das bedeutet umgerechnet knapp 2 400 Folgen, 150 000 Seiten oder einen Papierstapel von sieben Meter Höhe. Nicht umsonst steht unter jedem Titel der Zusatz "Die größte Science-Fiction-Serie der Welt".

Das ist ein Ausschnitt aus der Berliner Zeitung vom 8. Mai 2007. Gibt's auch in der Online-Ausgabe zu lesen. Sehr schön!

Hörspiel mit Ronald Tekener


Ronald Tekener gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Figuren der PERRY RHODAN-Serie. Seine »Karriere« startete der narbengesichtige Zellaktivatorträger zwar in der ATLAN-Serie – als Teil eines Zweier-Teams mit Sinclair Marout Kennon –, seit langem aber mischt er auch in der PR-Serie mit. Zur aktuellen Handlungszeit befindet er sich wohl an Bord der SOL, doch dazu will ich an dieser Stelle noch nichts verraten.

Mir geht es um das Hörspiel »Der galaktische Spieler«, das dieser Tage erschienen ist und das ich mir am Wochenende endlich einmal angehört habe. Das Hörspiel stammt von Eins-A-Medien, dem Label aus Köln, das sich vor allem mit der sogenannten Silber-Edition – der Umsetzung der PER-RY RHODAN-Silberbände in Hörbücher – einen sehr guten Namen erarbeitet hat. Neben der Silber-Edition veröffentlicht Eins-A-Medien aber auch Hörspiele, die auf den klassischen Planetenro-manen der Serie basieren.

Eines davon ist »Der galaktische Spieler«, der erstmals als Band 195 in der Reihe der PERRY RHODAN-Taschenbücher erschien. Geschrieben wurde der Roman von H.G. Francis, der zu dieser Zeit immer wieder kosmische Verwirrspiele und Kriminalgeschichten in seinen Werken verarbeitete. Im vorliegenden Roman – sowie im Hörspiel – geht es um einen skrupellosen Terraner, der in den Jahren nach dem Dolan-Krieg versucht, sein eigenes Imperium zu errichten. Gorden Grovenor, so der Name des Terraners, nutzt seine Stellung als reicher Hotelbesitzer, um Intrigen zu spinnen und die Bevölkerung eines Randplaneten zum Aufruhr anzustacheln.

In dieser Situation schickt Atlan seinen besten Mann in den Einsatz: Der USO-Agent Ronald Tekener soll sich mit Grovenor auf ein Duell der besonderen Art einlassen – als Spieler nämlich. In einem gigantischen Spielcasino kommt es zur Auseinandersetzung, die jedoch auf andere Art endet, als Tekener sich selbst es vorgestellt hat ...

Das Hörspiel zeichnet sich durch eine sehr gute Geräuschkulisse aus: Der Urwald des Planeten Okta, die Stimmung im Spielcasino – das alles wird durch die Geräusche glaubhaft vermittelt und macht beim Zuhören richtig Spaß. Mit Josef Tratnik hat das Label den wohl bekanntesten PERRY RHODAN-Sprecher verpflichten können; seine Erzählstimme treibt die Handlung voran und lässt sie nie langweilig werden. Aber auch die anderen Sprecher wissen zu überzeugen.

Mit »Der galaktische Spieler« liegt somit erneut ein Hörspiel vor, das die klassische PERRY RHODAN-Zeit lebendig werden lässt. Übrigens ist es gerade für die ATLAN-Fans interessant: Wer den »Lepso«-Zyklus mochte und sich auf die »Rudyn«-Trilogie freut, beides bei Fantasy Productions erschienen, wird dieses Hörspiel auf jeden Fall mögen: Es spielt in derselben Zeit, in der verschiedene menschliche Sternenreiche um die Macht in der Milchstraße ringen.

09 Mai 2007

Erfolgreiche Hörspielnacht


Ich gestehe, dass ich im Vorfeld ein wenig nervös war: Noch nie zuvor hatte es eine PERRY RHODAN- Hörspielnacht gegeben, und ich selbst hatte nie zuvor an einer solchen Veranstaltung teilgenommen. Wie viele Leser würden kommen, wie viele Hörspielfreunde würden sich bei einer solchen Veranstaltung einfinden?

Die Nervosität verflog allerdings recht schnell, als ich am Freitag abend, 4. Mai 2007, sah, dass die ersten Besucher schon um 18.30 Uhr vor dem Zeiss-Planetarium in Berlin anstanden, um sich zu informieren und den Eintritt zu entrichten. Ab 19.30 Uhr war Einlass in die Räumlichkeiten, und kurz nach 20 Uhr begann ein faszinierender Abend.

Ich hatte die Zeit davor genutzt, um mit den Schauspielern zu sprechen, die sich eingefunden hatten. Vor allem Volker Lechtenbrink, der in den »Sternenozean«-Hörspielen von Lübbe-Audio die Rolle des Perry Rhodan spricht, interessierte sich sehr für unsere Serie. Der Schauspieler, der von Lübbe-Audio eigens für diesen Abend aus England eingeflogen worden war, wo er eigentlich für einen Rosamunde-Pilcher-Film vor der Kamera steht, stellte viele Fragen und zeigte sich von der Qualität der Hörspiele ebenso begeistert wie seine Kollegen.

Volker Brandt, der in den Hörspielen den Atlan spricht, durchstöberte mit wachsendem Interesse das Prospektmaterial und ließ sich neben einem Bild des Arkoniden fotografieren. Auch Christian Stark, der Kantiran spricht, und Claudia Urbschat-Mingues, die Stimme der Motana-Frau Zephyda, ließen sich gern über PERRY RHODAN und das Umfeld informieren.

Später ging ich in den Vorraum des Planetariums. Viele bekannte Fans aus dem Berliner Stammtisch sowie dessen Umfeld waren da, mit denen ich später auch in den Pausen sprach. Lothar Räumer vom PERRY RHODAN-Sammelkartenspiel überreichte sowohl Miriam Hofheinz (PERRY RHODAN-Lizenzen) als auch mir schöne großformatige Abzüge von Sammelkarten – diese schmücken bereits unsere Büros.

Kurz nach 20 Uhr begann die eigentliche Hörspielnacht: Sylke Gandzior , die als Moderatorin durch den Abend führte, stellte die Schauspieler vor, stellte ihnen Fragen und informierte die rund 200 Besucher über PERRY RHODAN, die »Sternenozean«-Hörspiele und das Programm des Abends.

Dann kam die Lesung: Die vier Schauspieler lasen ein PERRY RHODAN-Hörspiel live vor, das der Hörspielautor Siegfried Antonio Effenberger extra für diesen Abend geschrieben hatte. Effenberger selbst sprach die Geräusche, die sich die Zuschauer in diesem Fall also dazu denken mussten – die Stimmen der Schauspieler wirkten in der besonderen Atmosphäre des Planetariums faszinierend. Perry Rhodan und Atlan im Wald von Pardahn und im Dialog mit Zephyda oder auch Kantiran, der sich mit seinem Vater an Bord der LEIF ERIKSSON auseinandersetzt: Das war großes Kino, das ich so noch nie gesehen hatte.

Nach einer weiteren Frage- und vor allem Autogrammstunde ging es mit einem Hörspiel weiter. Das Planetarium wurde verdunkelt, und unter dem Dach zog der Sternenhimmel vorüber, das prächtige Band der Milchstraße mittendrin. In einem absolut beeindruckenden Sound hörten wir das Hörspiel »Die Femesängerin«, danach kam das Hörspiel »Entscheidung in Vhalaum«.

Ich mochte die Hörspiele schon im voraus, fand sie jetzt aber weit eindrucksvoller: Es ist ein Unterschied, ob man eine solche CD im Auto hört, während man zur Arbeit fährt, oder in einem Planetarium, wo man vom Sound gewissermaßen eingehüllt wird. Das war tatsächlich Kino für die Ohren, wie ich es mir vorher nicht hatte vorstellen können.

Ein wunderbarer Abend im Zeiss-Planetarium! Dem Wunsch des PERRY RHODAN-Fans, der mich bat, Lübbe-Audio sollte so etwas wiederholen, kann ich mich da nur anschließen.

08 Mai 2007

Neue Homepage für Phantastik-Fans

»LITERRA – Die Welt der Literatur« ging ins Netz

Unter dem programmatischen Titel »LITERRA – Die Welt der Literatur« ist seit einiger Zeit eine neue Homepage im Internet zu finden. Der Schwerpunkt der Seite, die von drei Betreibern erstellt wurde, liegt dabei auf der fantastischen Literatur im weitesten Sinne. Ein Team von Redakteuren, Rezensenten und Kolumnisten unterstützt die Macher.

Wir zitieren aus dem Info:

»Bei der Präsentation beschränken wir uns nicht nur auf Neuerscheinungen , sondern stellen nach und nach jeden Autor ausführlich vor, sowie seine Werke, samt Leseproben, Rezensionen und allem was dazugehört.

Dabei wollen wir uns natürlich nicht nur auf den deutschsprachigen Raum beschränken, auch nicht auf das Schwerpunktgebiet. Der Krimi eines Phantastik-Autors soll ebenso Erwähnung finden, wie andere Titel

Auch der Begriff Literatur-Portal soll für uns keine starren Grenzen setzen. Neben Hörbü-chern/Hörspielen wollen wir künftig auch Produkte aus anderen Medienzweigen vorstellen. Wie zum Beispiel Film,- Musik- und sonstige Produktionen.«

Wer mehr darüber wissen will oder auch einen Linktausch vereinbaren will (und so weiter), der wende sich idealerweise an Alisha Bionda. Die Autorin und Herausgeberin ist für den Inhalt der neuen Homepage verantwortlich.

07 Mai 2007

Neuer PERRY RHODAN-Zyklus bei Heyne

Sechs Bände »Ara-Toxin« ab November 2007


Auch im Herbst 2007 gibt es einen neuen PERRY RHODAN-Zyklus bei Heyne: sechs Taschenbücher, geschrieben von sechs verschiedenen Autoren. Thema der sechs Romane sind die Aras, die Galaktischen Mediziner – deshalb der Titel »Ara-Toxin«.

Den ersten Band des neuen Zyklus schreibt übrigens Leo Lukas. Die weiteren fünf Bände werden teilweise von den bekannten PERRY RHODAN-Autoren verfasst; es wird aber darüber hinaus ein neuer Name auftauchen.

Soweit diese erste Information. Beizeiten werden wir Euch neue Infos liefern!

Der Redakteur erinnert sich: Wie ich meinen ersten Club gründete ...

Wir schrieben das Frühjahr 1979; meine schulischen Leistungen waren schlecht, und ich hatte praktisch nur Flausen im Kopf. Zu diesen Flausen gehörten die bunten PERRY RHODAN-Hefte, die ich seit zwei Jahren voller Begeisterung las. Ich holte sie mir regelmäßig am Kiosk oder im Bahnhofsbuchhandel, alle vier Auflagen gleichzeitig, um möglichst nichts zu verpassen.

In den Schulpausen und im Bus diskutierte ich mit Thomas, dem eineinhalb Jahre älteren Bruder eines Klassenkameraden, oft über die Handlung und die sich daraus ergebenden Perspektiven. Bei solchen Diskussionen vergasen wir für Minuten oder gar Stunden die normale Welt um uns; stattdessen tauchten wir in ein völlig fremdes Universum ein, das für uns mittlerweile ein hohes Maß an Normalität gewonnen hatte.

Die Geschichten waren in unseren Augen unglaublich spannend: Würde die BASIS, Perry Rhodans gigantisches Raumschiff, in Band 1000 durch die Materiequelle fliegen und auf der anderen Seite auf die Kosmokraten treffen? Wie würden die Kosmokraten aussehen, und würde man sich überhaupt mit ihnen verständigen können? Was war mit den Konzepten, jenen geheimnisvollen Wesen, in deren menschlichen Körpern sieben menschliche Bewusstseine zusammenwohnen mussten, und welches Ziel wartete auf Ernst Ellert, den Menschen, dessen Bewusstsein durch Zeit und Raum reisen konnte, als gäbe es keine Grenzen für ihn?

Und wann würde Karl-Herbert Scheer, der bei allen politischen Problemen, die wir mit seinen Ansichten hatten, einer unserer Lieblingsautoren war, wieder aktiv in der Serie mitschreiben? Zwar bevorzugte ich William Voltz, während Thomas eher H.G. Ewers mochte, auf Scheers Rückkehr warteten wir aber beide.

Bekamen unsere Mitschüler mit, über was wir in den Pausen oder im Bus sprachen, hielten sie uns teilweise für bescheuert. Mich störte das nicht; die meisten von denen konnte ich ohnehin nicht leiden. Und anstatt im Unterricht aufzupassen oder zuhause verstärkt zu lernen, zeichnete ich lieber Raumschiffe ins Mathematik-Heft und las unter der Bank – immer donnerstags, wenn ich zuvor am Bahnhof gewesen war! – die neuesten Romanhefte.

Und mittags arbeitete ich entweder daheim im Haus oder im Garten meiner Eltern, oder ich jobbte in der Nachbarschaft, wo ich dem Bauern half, Kühe auf die Weide zu treiben und von dort wieder zu holen, wo ich einmal im strömenden Regen dabei war, als ein Kalb auf die Welt kam, im Schlamm und mitten auf der Weide, und wo ich Stützmauern im Neubau hochzog oder zwischendurch dafür sorgte, dass das Getreide auf dem Speicher genügend belüftet wurde.

Und irgendwann kam Thomas mit einem genialen Vorschlag an: »Lass uns einen PERRY RHODAN-Club gründen«, meinte er. Wir waren beide Feuer und Flamme! Einen ganzen Nachmittag lang diskutierten wir darüber, wie der Club heißen würde und welche Aktivitäten wir starten wollten. Glühende Ohren vor Begeisterung bekamen wir, denn aus dem PERRY RHODAN-Magazin und aus den PERRY RHODAN-Clubnachrichten, die alle vier Wochen in den Heften erschienen, wussten wir, dass es zahlreiche Clubs gab, die alle sehr aktiv waren.

Ein Fanzine würden wir starten, das war selbstverständlich: unsere eigene Fan-Zeitschrift, in der wir gute Geschichten und Zeichnungen abdrucken könnten. Einen Con wollten wir veranstalten, ein Treffen von Science-Fiction-Fans: Während ich das Jugendzentrum »Murgtäler Hof« in Freudenstadt als Treffpunkt vorschlug, wollte Thomas auf einer großen Wiese mit Grillfeuer ein Wochenende lang zelten, weil das viel »uriger« sei.

Meine ersten Science-Fiction-Geschichten und meinen ersten Roman hatte ich im Frühjahr 1979 in Schulhefte geschrieben, doch jetzt wurde ich richtig fleißig. Kein Wunder, in den Romanheften wurden schließlich die Stories von Fans veröffentlicht. Mein Wunsch war klar: So gut wie diese Fan-Autoren wollte ich auch einmal werden! Und ganz heimlich träumte ich davon, einmal selbst einer der Autoren dieser Science-Fiction-Serie zu sein, einer jener Menschen, die Woche für Woche die fantastischen Abenteuer dieses Universums schrieben.

Wir nannten unseren Club »PRC Gys Voolbeerah«. Wir folgten dabei Thomas’ Vorschlag. Er war der festen Ansicht, dass man mit »einem so komplizierten Namen« eher auffallen würde als mit einem der üblichen Namen wie »Solar System« oder »Imperium Alpha«. Zudem faszinierten uns die Molekülverformer, auf die unsere terranischen Helden immer wieder stießen und hinter deren Aktivitäten in der Serie wir große Geheimnisse vermuteten. Für Thomas war klar, dass die Molekülverformer und ihre Suche nach dem Tba ganz eng mit den mysteriösen Kosmokraten zusammenhingen, während ich der festen Ansicht war, das habe nichts miteinander zu tun. Aber somit hatten wir neuen Diskussionsstoff, ausgelöst durch den Namen unseres Clubs.

Gemeinsam verfassten wir einen Brief an das Zentralsekretariat der PERRY RHODAN-Clubs nach Rastatt. Wir gaben uns sogar besondere Mühe, den Brief nach einem speziellen System in das Kuvert zu stopfen. Thomas meinte: »Das wird unser Markenzeichen, daran wird man künftig unseren Club erkennen.«

Es dauerte nicht lange, und die Antwort aus Rastatt kam. Ein gewisser Walter A. Fuchs schrieb uns. Dieser war zu jener Zeit der Leiter des Generalsekretariats der PERRY RHODAN-Clubs, er betreute aber auch das PERRY RHODAN-Magazin und war in unseren Augen ein sehr wichtiger Mann im Pabel-Verlag. Was in solchen Verlagen wer zu tun hatte, ahnten wir natürlich nicht einmal. In seinem kurzen, aber freundlichen Brief informierte uns Walter A. Fuchs darüber, dass er unseren Club demnächst im PERRY RHODAN-Magazin vorstellen würde.

Wir waren komplett euphorisiert: wir im PERRY RHODAN-Magazin, zwei Jugendliche aus einem Dorf im Schwarzwald, und dann gehörten wir genauso zur großen Fan-Welt wie die großen Clubs aus München und Berlin, die immer wieder im Magazin oder in den PERRY RHODAN-Clubnachrichten präsentiert wurden.

Dieser Brief war, ohne dass wir es uns zu dieser Zeit vorstellen konnten, der Startschuss zu meiner eigenen »Laufbahn« innerhalb des Pabel-Moewig Verlages. Und dass Walter A. Fuchs rund ein Vierteljahrhundert später als Geschäftsleiter eben dieses Verlages mein Vorgesetzter sein würde, konnten wir beide zu diesem Zeitpunkt natürlich ebensowenig ahnen ...

Für mich war in diesem Frühjahr 1979 nur eines wichtig: Es gab den »PRC Gys Voolbeerah«, und wir hatten beide nichts anderes vor, als fannische Karriere zu machen, mit Kurzgeschichten und Zeitschriften, mit selbstgeschriebenen Romanen und selbstgezeichneten Risszeichnungen.

03 Mai 2007

PERRY RHODAN-Fan veröffentlicht Geschichtensammlung


Letzte Mahnung!« von Dieter Bohn erscheint bei der Romantruhe

Seit gut zwanzig Jahren gehört Dieter Bohn zu den Aktivisten in der PERRY RHODAN-Fan-Szene: Er veröffentlichte Cartoons und Risszeichnungen, er schrieb Artikel und Kurzgeschichten, und er besuchte zahlreiche Veranstaltungen.

Im Romantruhe-Verlag erschien jetzt ein erstes Buch mit Kurzgeschichten des in Dormagen lebenden Autors und Zeichners. Es enthält auf 90 Seiten insgesamt sieben Kurzgeschichten. Ein PERRY RHODAN-Bezug existiert nicht, es handelt sich um Science Fiction im allgemeinen Sinne.

Die einzelnen Geschichten sind sehr vielseitig: Geht es in »Futter für die Würmer« noch um eine etwas zynische Space-Opera, ist »Zahlenspiele« schon eher ein Zukunfts-Krimi, während »triangulum artifex« die Frage nach androidisch-robotischem Leben stellt.

Die Titel-Story »Letzte Mahnung!« greift eine SF-Idee auf, die in Filmen wie »Matrix« oder in der Simusense des PERRY RHODAN-Universums schon verarbeitet wurde, und »Eine ziemlich flache Geschichte« (in meinen Augen der schwächste Text des Bandes) schildert die Begegnung mit seltsamen Außerirdischen.

Meine Lieblingsgeschichte ist »Bavaria«: In kurzen Szenen, immer wieder unterbrochen durch »Medienberichte« aus der Zukunft, schildert Dieter Bohn eine parallele Erde, die sich in seltsamer Weise in eine fremdartig anmutende Zukunft entwickelt. Sehr unterhaltsam, sehr pointiert!

Das Buch liest sich leicht und gibt einen guten Einblick in das Schaffen Dieter Bohns. Es kostet 6,95 Euro und ist direkt über die Romantruhe lieferbar. Mit Hilfe der ISBN 978-3-937435-95-4 kann man es aber auch in jeder Buchhandlung bestellen oder direkt bei amazon.de.

Im Duell der Superintelligenzen


Im Verlauf der PERRY RHODAN-Geschichte haben die Autoren in ihrer kreativen Energie immer wieder skurrile Wesen erfunden, die mit ihren seltsamen Eigenschaften den Rahmen für spannende Science-Fiction-Abenteuer abgaben. Blues und Haluter gehören zu den frühen originellen Wesen der Seriengeschichte – kein Wunder, dass diese beiden Alien-Völker im »Perryversum« zu den beliebtesten Völkern gehören.

In den Romanen, die 1977 erstmals im Heftformat erschienen, setzten die Autoren um Exposé-Chef William Voltz zu einem neuen Höhenflug an. Wer sich davon überzeugen mag, dem empfehle ich einen Blick in den PERRY RHODAN-Silberband 98, der dieser Tage erscheint: Das Buch trägt den Titel »Die Glaswelt«, und es setzt die Ereignisse um die mysteriösen Konzepte fort.

Diese seltsamen Wesen sind eigentlich »nur« Menschen, mit dem einen Unterschied allerdings, dass sie in ihrem Körper die Bewusstseine von insgesamt sieben Personen tragen. Diese sieben Bewusstseine machen das Konzept – sofern alles klappt – zu einer eindrucksvoll agierenden Wesenheit, gewissermaßen zu einem Fortschritt der Evolution. Sie arbeiten für die Superintelligenz ES, und diese verfolgt bekanntlich seit jeher ihre eigenen Pläne. Für die wenigen Menschen, die zur aktuellen Handlungszeit noch auf der Erde wohnen, sowie die Besatzung der SOL sind diese Pläne nicht immer leicht zu durchschauen ...

Als eine andere Lebensform, die in diesem Buch erstmals eine wichtige Rolle spielt, lassen sich die sogenannten Inkarnationen betrachten. BULLOC, der im Inneren seiner Sphäre erwacht, gehört ebenso dazu wie CLERMAC, SHERNOC und VERNOC – diese Wesenheiten sind im Prinzip Abspaltungen der Superintelligenz BARDIOC, die diese in ihrem Kampf gegen die Kaiserin von Therm einsetzt. Es sind eigenständige Wesen, die auch ihre eigenen Ziele verfolgen, aber sie entstanden nicht auf »normale« Weise, nicht mit den Mitteln herkömmlicher Evolution.

Mit der Welt Goshmos Castle rückt in diesem Buch der Planet ins Zentrum der Handlung, der seit Dutzenden von Handlungsjahren der direkte kosmische Nachbar der Erde ist – seit diese auf der Flucht vor den Laren durch den Sonnentransmitter stürzte, im Mahlstrom der Sterne herauskam und dort in einen Orbit um die Sonne Medaillon gehen musste. Goshmos Castle soll im Rahmen eines geheimnisvollen Planes umgearbeitet werden. Dummerweise wollen die Ureinwohner des Planeten, die Mucierer, auch Feuerflieger genannt, jedoch nicht gern an diesem Projekt mitwirken ... Einige Probleme bahnen sich damit automatisch an.

Und die Glaswelt, die dem Silberband den Titel gab? Sie ist der Schauplatz einer seltsamen Begegnung: Ernst Ellert taucht nämlich wieder auf, der geheimnisvolle Teletemporarier, der seit Jahrtausenden durch den Kosmos reist – auch er ein merkwürdiges Wesen.

Das ist nicht alles an Seltsamkeiten in diesem Band: Auch die Molekülverformer spielen wieder eine Rolle. Wer die PERRY RHODAN-Serie gut kennt oder die Hefte des BARDIOC-Zyklus gelesen hat, weiß, wie oft die MVs in der Handlung auftauchen – praktisch nur in den Romanen, die H.G. Ewers beisteuerte. Die Gys-Voolbeerah, die seit langer Zeit versuchen, das mysteriöse Tba (ihr lange untergegangenes Imperium) wiederzuerrichten, agieren sowohl in der Milchstraße als auch in der fernen Galaxis Ganuhr sowie an zahlreichen weiteren Schauplätzen des Universums.

In das PERRY RHODAN-Buch 98 wurden die Heftromane »Patrouille der MVs« und »Station der MVs« von H.G. Ewers eingearbeitet – das sind die Teile des Buches, in denen es um die Gys-Voolberaah geht. Die anderen Romane, die in diesen Silberband einflossen: »Die vierte Inkarnation« und »Auf BULLOCS Spuren« von William Voltz, »Orbit um Terra« von Hans Kneifel, »Paradies der Feuerflieger« und »Das große Feuerwerk« von Kurt Mahr »Die Glaswelt« von Clark Darlton.

Wie immer wurde die sorgsame Bearbeitung durch Hubert Haensel vorgenommen, wie immer lag die Redaktion in den Händen von Sabine Kropp. Und ich finde, dass das Ergebnis wieder ein Meilenstein in der PERRY RHODAN-Geschichte geworden ist – kurz vor dem großen Jubiläum mit Band 100.