20 März 2009

Zwei Wochen Urlaub

So richtig kann ich es mir noch nicht vorstellen, aber es ist so: Ich habe fast zwei Wochen Urlaub. Zwei Wochen, die ich nicht im Büro verbringen werde. Deshalb wird es auch wenig neues in diesem Blog zu lesen sein.

Machen wir uns nichts vor: Ganz ohne PERRY RHODAN geht es auch im Urlaub nicht. So gibt es noch einige ungelesene ATLAN-Taschenbücher; da will ich doch mal sehen, wie sich die Kollegen geschlagen haben.

19 März 2009

ELFENZEIT auf die Ohren

Dass ich sehr stolz auf die Fantasy-Reihe ELFENZEIT bin, habe ich schon oft genug verkündet und erzählt. Mittlerweile sind fünf Bücher erschienen, und jedes zeigt einen neuen Ausschnitt aus der fantastischen Anderswelt, die mit unserer Welt in Kontakt tritt: Die Abenteuer sind abwechslungsreich und spannend, sie sprühen von Fantasie und funkelndem Unternehmungsgeist, und man merkt ihnen an, wieviel Spaß die Autoren hatten, sie zu verfassen.

Längst liegt auch das erste ELFENZEIT-Buch als Hörbuch vor – aber es dauerte einfach seine Zeit, bis ich dazu kam, die insgesamt zehn CDs in aller Ruhe anzuhören. Ich habe es nicht bereut: Auf akustischem Weg erschloss sich mir die Welt der ELFENZEIT, die ich aus der Redaktionsarbeit gut kenne, auf neue und spannende Weise.

Wer nicht weiß, um was es geht und gerade keine Lust hat, auf unserer Homepage zu diesem Thema nachzuschauen, dem gebe ich eine kurze Zusammenfassung: Der Ausgangspunkt für die Journalistin Nadja Oreso und den mürrischen Fotografen Robert Waller ist ein Besuch auf einer Modemesse in Paris. Doch am Rand der Modemesse kommt es zu seltsamen Ereignissen, und ehe es sich die beiden grundsätzlich überlegen können, sind sie bereits in ein Geschehen verwickelt, das sie immer stärker mit der Welt der Elfen verbindet. Diese leben eigentlich in der Anderswelt und sind unsterblich, doch jetzt droht ihnen die Sterblichkeit – ihre Zeit läuft ab. Die sogenannte Elfenzeit scheint zu Ende zu gehen, und die einzige Hoffnung, die den Fabelwesen bleibt, ist der Kontakt zu den Menschen ...

Im Roman von Susan Schwartz liest sich das sehr spannend: Geglückt fand ich bei der ersten Lektüre schon die Vermengung von »normaler« Welt, in der sich die Journalisten bewegen, und der Elfenwelt, zu der sie Kontakt bekommen. Starke Charaktere, jeder für sich mit eigener Geschichte und eigenen Geheimnissen, treffen aufeinander; sie müssen sich helfen und verstehen. Das ganze ist mit einer tüchtigen Prise Humor und einer leichten Prise Love-Story verbunden, dazu kommen noch Krimi-Aspekte: ein prächtiges Unterhaltungspaket, das mittlerweile viele zehntausend Leserinnen und Leser begeistert hat.

Im Hörbuch bleiben all diese Elemente selbstverständlich erhalten. Durch die Vorlese-Kunst der Schauspielerin und Sprecherin Katharina Brenner werden darüber hinaus die Figuren besonders lebendig: Nadja Oreso als jung-dynamische Journalistin, Robert Waller als abgeklärter, oft miesepetriger Fotograf, der kleine Pixie Pirx mit seiner hohen Stimme und seinen Späßen, der Kobold Grog mit seiner dunklen Stimme und natürlich die Elfenzwillinge David und Rian. Aber auch die Bösewichte werden bei Katharina Brenner zu Figuren, die sich anhören, als seien sie aus Fleisch und Blut: Krächzend spricht der mysteriöse Getreue, mit fiesen Stimmen artikulieren sich seine koboldhaften Helfershelfer.

Die Sprecherin macht das perfekt; ich tauchte, während ich die zehn CDs anhörte, jedesmal in die Welt der Elfen ein. Jede Betonung und jedes Wort klangen hervorragend, nie hatte ich das Gefühl, sie läse nur ab. Mit ihrer flotten Sprache zog sie mich unweigerlich in ihren Bann – hervorragend! Was mir ebenfalls sehr gut gefiel, war die Musik: Wenn das Kapitel wechselt, ertönen beispielsweise Harfenklänge, was es dem Zuhörer erleichtert, der Geschichte zu folgen und gelegentliche Pausen einzulegen.

Dass die zehn CDs in einer stabilen Schachtel aus Pappe geliefert werden, dass jede CD für sich in einem schicken Schuber verpackt werden und dass alles im ELFENZEIT-Design von Dirk Schulz kommt, passt ins positive Gesamtbild. Insgesamt hatte ich über zehn Stunden Hörgenuss, und ich bin sicher, dass sich dieser Spaß auf andere Hörerinnen und Hörer übertragen wird. Auf der Homepage gibt's ja genügend Hörproben, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen – und das empfehle ich jedem Leser dieser Zeilen!

18 März 2009

Nachdrucke und Neutexte

Die Kollegen bei edel/Moewig drucken gleich mehrere PERRY RHODAN-Silberbände nach. Das ist erfreulich, denn so bleibt die Sammlung immer erhalten.

Das Dumme daran: Wir machen die Texte zu den Büchern jetzt auf den Buchrücken, nicht mehr auf sogenannte Waschzettel, die man beilegt. Das wiederum heißt, dass man sie teilweise neu erstellen muss. Mein heiliger Auftrag für heute ...

17 März 2009

Kurz mal Werbetexte

Im Silberband 106 soll es eine Beilage geben, die unter anderem Werbung für den neuen Heftroman-Zyklus ab Band 2500 enthält. Der Silberband 106 erscheint im Mai 2009, der Heftroman 2500 aber erst im Juli 2009.

Klaus Bollhöfener meint zu mir: »Da brauche ich dann noch einen Werbetext.« Seither rätsle ich: Aussagen kann ich nichts, ohne etwas zu verraten - aber neugierig machen soll ich dennoch. Manchmal hab' ich schon einen seltsamen Job.

16 März 2009

Elfenzeit mit Nummer sechs

»Die wandernde Seele« erfreut mich am Montag nach der Buchmesse: Es ist der sechste Band der ELFENZEIT-Buchreihe, verfasst von Michael Marcus Thurner. Ein spannender Roman mit einem beeindruckend schönen Titelbild von Dirk Schulz.

Auf der Leipziger Buchmesse besprach ich mit Susan Schwartz das weitere Vorgehen bei dieser Buchreihe: neue Autoren und Themen, die weitere Vermarktung sowieso und die vielen Ideen, die das ELFENZEIT-Universum immer weiter ausbauen ...

15 März 2009

Abendessen mit Zeichnern

Der Samstag abend ist auf einer Buchmesse, die Zeit, an der unsereins schon ziemlich durch ist. Also wird nicht mehr sonderlich auf den Putz gehauen; man geht statt dessen gemütlich essen.

In diesem Fall war ich unter anderem mit den Zeichnern Arndt Drechsler und Dirk Schulz, meinem Marketing-Kollegen Björn Berenz und dem Fantasy-Autor Kai Meyer lecker essen. abei unterhielten wir uns ausführlichst über aktuelle Projekte, Bücher, Comics und andere Dinge. Wie immer sehr unterhaltsam und lehrreich zugleich.

14 März 2009

Gespräche, Meetings und eine Party

Der gestrige Tag ging gut vorüber. Nach vielen Messegesprächen, die durchaus interessant waren, tanzten wir später noch auf die Moritzbastei - und kamen selbstverständlich spät nach Hause.

Unverwüstlich: Arndt Drechsler, der Zeichner der ATLAN-Bücher und der Heftromanreihe PERRY RHODAN-Action, unterhielt uns heute morgen mit munteren Geschichten. Ich guckte ihn stumm und verwundert an, während ich Brötchen futterte: Woher nimmt der Mann am frühen Morgen die Energie her?

13 März 2009

Zweiter Messetag

Die Leipziger Buchmesse ist bunt und vielfältig - und ich sehe außer unserem eigenen Messestand nicht viel davon. Die letzte Stunde hatte ich eine kleine Autorenrunde bei uns am Stand: Susan Schwartz (Uschi Zietsch) und Kathrin Lange und Kai Meyer und Bernhard Hennen.

Ich finde es immer wieder schön, mit Kolleginnen und Kollegen über Verlagsarbeit und andere Dinge zu fachsimpeln. Im hektischen Tagesgeschäft bleibt dafür leider oft viel zu wenig Zeit.

12 März 2009

Messe-Stress reloaded

Die Musik von der Manga-Bühne dröhnt, mein Hemd ist verschwitzt, der erste Messe-Tag ist vorüber. Der neue Messestand sieht superschick aus, und alles läuft gut.

Jetzt gehen wir erst mal ins Hotel, wo wir einchecken. Mal schauen, ob wir heute abend noch auf eine Lesung gehen.

11 März 2009

ELFENZEIT-Audio zum zweiten

Mannomann, ich werd' noch zum Hörbuch-Fan: In den letzten Tagen hörte ich immer dann, wenn ich mit dem Auto unterwegs war, das Hörbuch »Der Hauch der Anderswelt«, nach dem gleichnamigen Roman von Susan Schwartz, dem ersten Band der ELFENZEIT-Reihe. Das hat mir richtig Spaß gemacht, und gerade eben habe ich dazu ein euphorisches Logbuch verfasst.

Und jetzt liegt schon das zweite Hörbuch auf meinem Schreibtisch: »Königin des Schattenlandes« von Michael Marcus Thurner. Wieder über zehn Stunden. Aber ich glaube nicht, dass meine Mitfahrer erlauben werden, dass ich das während der Fahrt nach Leipzig hören kann.

10 März 2009

Romanwerkstatt in Wolfenbüttel

Ein Logbuch der Redaktion

Eine vergleichsweise kleine Runde von Autoren blickte mir am Freitag, 27. Februar, entgegen: Neun Autorinnen und Autoren hatten sich zum Seminar »Ist morgen auch noch ein Tag?« an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel eingefunden, um sich mit dem Science-Fiction-Roman und der Arbeit an einem solchen auseinanderzusetzen.

Warum es so wenig waren, wussten wir nicht; kurzfristig hatten sogar zwei Autoren abgesagt, die sich eigentlich angemeldet hatten. Aber in einer kleinen Gruppe kann man vielleicht zu besseren Ergebnissen kommen, dachten wir optimistisch und begannen mit der Arbeit. »Wir«, das waren in diesem Fall die Autorin Kathrin Lange und ich als Dozenten sowie Dr. Olaf Kutzmutz als Leiter für den Literaturbereich an der Akademie.

Zumindest am Anfang hielten wir uns dabei an den Ablauf, der die meisten Seminare bislang auszeichnete: Wir besprachen die eingeschickten Texte und informierten allgemein über das Buchgeschäft, über die Möglichkeiten, einen Roman zu veröffentlichen, und über die »Innensicht« eines Buch- und Zeitschriftenverlages. Für Neulinge gibt es bei solchen Gelegenheiten immer wieder »Aha«-Effekte, weil sie Dinge hören, die ihnen bislang unbekannt waren und die so nicht in den derzeit angesagten Schreib-Ratgebern stehen. Und auch erfahrene Autoren haben hier eine Gelegenheit, ihr vorhandenes Wissen zu überprüfen.

Wobei Textarbeit etwas ist, das alle betrifft: Man kann einen Text im Zweifelsfall bis ins letzte Wort diskutieren und wird dabei interessante Feststellungen machen können. Das vermieden wir diesmal, in dem wir am Freitagabend in erster Linie die allgemeinen Dinge betrachteten: Stimmt die Erzählperspektive, werden die Figuren im Text ausreichend charakterisiert, und wie steht es um die Szenerie, in der die Geschichte angesiedelt ist?

Am Samstag, 28. Februar, setzten wir das Seminar gleich mit einer Aufgabe fort: Die Teilnehmer sollten ihren Roman – oder ihr Romanprojekt – in genau 60 Worten zusammenfassen. Wer diese Übung schon einmal absolviert hat, weiß, dass sie nicht so leicht zu schaffen ist. Erstaunlicherweise klappte das aber sehr gut, und so konnten wir rasch zu weiteren Textarbeiten übergehen.

Unter anderem ging es an diesem Tag um den »dreidimensionalen Charakter einer Figur«, sprich, über die verschiedenen Möglichkeiten, eine Romanfigur gut darzustellen und sie so handeln zu lassen, dass der Leser buchstäblich mit ihr mitfiebert und mitleidet. Entsprechende Aufgaben ergänzten diese theoretische Einlage – und selbstverständlich gingen wir weiter auf die bisher gelieferten Texte ein.

Ein echter Höhepunkt des Seminars bestand aus einer Art Vortrag von Kathrin Lange: Einer unserer Teilnehmer hatte einen Text eingereicht, der kein Roman war, sondern der Inhalt eines »astroarchäologischen« Sachbuches. Wie man es schafft, auch aus so einem etwas abseitigen Thema eine packende Geschichte zu entwickeln, die – wenn sie gut geschrieben wäre – sicher viele Menschen interessieren könnte, war das Thema ihrer Arbeit. Sie zeigte, wie man ein Thema »plottet«, wie man aus unterschiedlichen Elementen eine Story herausfiltern kann und wie man diese angehen könnte.

Ob der Autor dann dies genau so macht oder sich für eine andere Methode entscheidet, ist letztlich seine Sache – Kathrin Lange zeigte uns, wie man es machen kann. Sehr spannend für alle Beteiligten!

Mit Übungen und Gesprächen ging das Seminar im Verlauf des Sonntags zu Ende. Ich war wie immer sehr erschöpft hinterher, was kein Wunder ist: Abends ging es meist bis lange nach Mitternacht, und morgens fingen wir um neun Uhr bereits an. Unterm Strich ist das dann doch sehr anstrengend. Aber es ist eben sehr lehrreich – sowohl für die Teilnehmer als auch für die Dozenten.

09 März 2009

Der Hype mit Elektro

E-Books sind in aller Munde. Selbst Trottel, die nicht mal wissen, was das ist, halten mir neuerdings Vorträge darüber. Da könne man doch so viel Geld verdienen.

Wenn's denn so einfach wäre. Aber derzeit prasseln die Begehrlichkeiten aus allen Richtungen auf uns ein. Ist alles Schnee von gestern: Die meisten der sogenannten neuen Ideen haben ich 1999 und 2000 schon mal gehört. Vielleicht funktionieren sie 2009 endlich mal ...

07 März 2009

MMT im Doppelpack

Wenn ich heute zu Hause Luft habe, lese ich im aktuellen PERRY RHODAN-Manuskript von Michael Marcus Thurner. Bunt ist es, sehr bunt, und auch abwechslungsreich. Mit dabei sind Perry Rhodan und sein Sohn Kantiran, ein Haufen Kartanin und auch einige Friedensfahrer.

Eine bunte Mannschaft - und eine seltsame Verwandlung. Ziemlich cooler Roman, wie ich finde. Macht mir bei der Lektüre richtig Spaß!

06 März 2009

Reich beschenkt am Freitag

Die Poststelle im Verlag war heute fleißig; es wurden gleich mehrere Pakete zu uns in die Büros geschleppt. Und jetzt stapeln sich neue PERRY RHODAN-Produkte auf meinem Schreibtisch.

»Die Zukunftsbastion«, der dritte Teil der Trilogie »Das Rote Imperium«. Das Hörbuch »Das zweite Imperium«, Band 19 der Silber Edition. Der Silberband 105 mit dem Titel »Orkan im Hyperraum«. Eine eindrucksvolle Sammlung, die mir sehr gut gefällt.

05 März 2009

Zurück zum Lektorat

Seit Jahren komme ich kaum noch dazu, Romane zu redigieren. Das ist gut so, denn die Kollegen im Außenlektorat haben dafür gesorgt, dass es weniger Fehler in den Veröffentlichungen gibt.

Jetzt muss ich aber doch ran: Ein Autor bei PERRY RHODAN-Action hat zu spät geliefert, zwei Lektoren haben keine Zeit. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als selbst mal wieder an die Detail-Arbeit zu gehen. Ich hoffe, dass mir nicht zu viele Fehler durchrutschen ...

04 März 2009

Action-Taschenbuch zum zwoten

Heute hat der Postbote erneut zugeschlagen: Die Taschenbücher zwei und drei von PERRY RHODAN-Action sind da. Schick sehen sie aus, schick und dynamisch, das haben die Kollegen in der Druckerei gut hingekriegt.

Ich bin sicher, dass sich die Autoren auch darüber freuen werden. Und die Leser erst: Das ist nämlich richtig viel Lesefutter zum kleinen Preis.

03 März 2009

Mehr zum Möbiusstreifen

Aus der Reihe »Der Redakteur erinnert sich«

Seit ich 1992 mein Büro in der PERRY RHODAN-Redaktion bezogen hatte, beschäftigte ich mich mit dem sogenannten Arresum, der »negativen Seite« des Universums. Kein Wunder: Als ich die ersten PERRY RHODAN-Romane lektorierte, bahnte sich gerade das »Große Kosmische Rätsel« an, und wir arbeiteten an der Handlung mit Ayindi und Ennox. Im Jahr 1993 kam die Handlung an der Großen Leere, und 1994 ging es darum, wie die Zellaktivatorträger um Perry Rhodan im völlig lebensfeindlichen Arresum den Kampf gegen die tödliche Abruse aufnehmen.

Ende des Jahres 1994 war für mich klar, dass wir im laufenden Ayindi-Zyklus die vielen Fragen, die sich den Lesern stellten, nicht alle aufklären wollten und auch nicht konnten Und so entwickelte ich ein Ideenpapier für einen neuen Zyklus, das ich Ende 1994 der Exposé-Redaktion präsentierte. Dieser Tage hielt ich es in den Händen und las es noch einmal durch – und wenn ich es mir nach fast 15 Jahren anschaue, fällt mir ein, wie sich mein Blick auf die Arbeit seit damals verändert hat ...

Es war eines von vielen Ideenpapieren, die zu jener Zeit entstanden; auch Autoren wie Peter Terrid oder Arndt Ellmer reichten grundsätzliche Konzepte ein, in denen es um die weitere Fortführung der PERRY RHODAN-Handlung nach Band 1799 ging. Mir hatte es vor allem der sogenannte Möbiusstreifen angetan, jene Analogie, mit der in der PR-Serie die zwei »Seiten« des Universums skizziert worden waren.

Meine grundsätzliche Überlegung kam nicht ohne einen gewissen Pathos: »Einige Hintergründe des Möbiusbandes sind von uns nie geklärt worden, das sollten wir nachholen. Gerade die Verwicklungen durch die Zeit, die negative Strangeness, die Strangeness der Zeit etc.pp. Bei der folgenden Konzeption hätten wir die Gelegenheit dazu.«

Mir war das sogenannte Doppelkörper-Problem nicht ganz klar, und ich wollte es nachträglich lösen. Immerhin hatten wir den Lesern im Verlauf der Romane ab Band 1650 viel Anlass zum Grübeln gegeben: Woher kam der zweite Zellaktivator, und welche Funktion hatte die Strangeness der Zeit, deren Existenz man ja eigentlich für ausgeschlossen halten musste?

Ein Punkt in meiner Konzeption war eine Zeitreise: Ich wollte Perry Rhodan in Begleitung verschiedener Terraner – darunter der Mutanten – unglaubliche fünfzig Millionen Jahre in die Vergangenheit der Milchstraße schicken. Dort sollte er auf ein mysteriöses Ur-Volk treffen, über das ich mir noch keine Gedanken gemacht hatte. Und er sollte nach Terra fliegen, um dort festzustellen, dass dieses Ur-Volk auf dem unbedeutenden Urweltplaneten diverse Stationen errichtet hatte.

Mein Plan, den ich als zentrales Element dieser Idee betrachtete: »Rhodan und Co. schicken aus der Vergangenheit Botschaften zur Erde der Gegenwart. Das ist ja nicht so sehr schwierig, denn Rhodan und Co. wissen beispielsweise, wie es in der Gegenwart aussieht und wo derzeit irgendwelche Erdarbeiten oder so was anstehen.«

Als weiteres Thema wollte ich den Neo-Mars nehmen, jenen Planeten, der innerhalb der Serienhandlung kurz davor gegen den kristallverseuchten Mars eingetauscht worden war und der unter dem Namen Trokan zu jener Zeit noch nicht handlungstragend war. Dieser Planet sollte eine Welt sein, die dauerhaft sowohl im Arresum als auch im Parresum existierte. Und das legendäre Ur-Volk hatte in der Vergangenheit vor fünfzig Millionen Jahren unter anderem mit Trokan seine Experimente angestellt, aber auch in der Kleingalaxis Fornax umfangreiche Arbeiten vorgenommen.

Soweit die drei Eckpunkte meiner Möbiusband-Idee, die – wenn ich sie heute betrachte – ziemlich hanebüchen klingt. Ich hatte den Ehrgeiz, mutmaßliche Fehler, die sich bei der Zykluskonzeption ergeben hatten, durch mein Ideenpapier auszugleichen. Dabei ging es mir nicht unbedingt darum, eine neue eigene Geschichte zu erzählen, sondern offensichtliche Handlungslücken zu stopfen.

Schaue ich mir heute das Arbeitspapier an, ist mir völlig klar, warum es von Florian F. Marzin und Ernst Vlcek abgelehnt worden ist. Heute würde ich es ebenfalls sehr kritisch finden und ablehnen – es wirkt in sich nicht schlüssig und enthält keine wirklich gute Idee, mit der sich ein Zyklus über fünfzig oder hundert Bände erzählen ließe. Letztlich sieht man dem Papier den fannischen Geist noch an, der mich zu jener Zeit noch »beseelte« ...

Selbstverständlich war ich enttäuscht, als meine Ideen abgelehnt wurden – aber das war und ist nichts besonderes. In einem Gemeinschaftswerk wie PERRY RHODAN können nicht alle Ideen umgesetzt werden, auch und gerade nicht die des Jung-Redakteurs, der nach zwei Jahren noch nicht alle Details der Autorenarbeit kennt.

Letztlich kam ohnehin alles anders. Wie allgemein bekannt, entwickelte Robert Feldhoff quasi im Alleingang das THOREGON-Konzept, das in der Exposé-Besprechung zwischen ihm, Ernst Vlcek und mir dann auch für hervorragend befunden und umgesetzt wurde. Aber das ist dann wieder eine andere Geschichte.

02 März 2009

»Trafalgars Killer« im Büro

Das erste Taschenbuch der »Demetria«-Buchausgabe ist da: Es landete heute auf meinem Schreibtisch. Und ich habe es natürlich gleich geblättert.

Schick sieht es aus, mit einem dynamischen Schulz-Cover. Und mit 352 Seiten, die recht eng wirken - eine richtige »Schwarte« für die Leser also. Ich muss daheim im Bücherregal wohl Platz freiräumen ...

01 März 2009

Post nach dem Seminar

Da ist man drei Tage lang auf einem Seminar in Wolfenbüttel und checkt zu Hause kurz seine Mailbox: Die Kiste ist voll mit Mails. Und die sind voll mit Manuskripten und Ideenpapieren.

Darunter ist auch einiges von Wim Vandemaan. Ich zucke mit den Fingern, nehme mir aber vor, den Sonntag freizuhalten. Das wird dann morgen gelesen, und ich freue mich darauf.