25 Oktober 2013

Atlan kehrt silbern zurück

Druckfrisch liegt das neue Buch auf meinem Tisch: »Atlans Rückkehr« ist erschienen, der Band 124 der Silberbände. Das Buch kommt im November offiziell in den Handel, aber als Redakteur hat man im Verlag immer mal wieder das Privileg, das eine oder andere »Produkt« vorzeitig zu erhalten.

Ich erinnere mich noch gut an die Romane, die diesem Buch als Basis gedient haben. Die Kosmische Hanse, das Herzogtum von Krandhor, der unsterbliche Arkonide Atlan: Verschiedene Handlungsebenen laufen zusammen, und endlich erhält die Betschiden-Handlung einen »echten« Sinn. Als Leser war ich damals von den Erkenntnissen geradezu verblüfft.

Schade ist halt, dass es zu den Büchern so wenige Reaktionen gibt. Aber natürlich ist es für einen Leser spannender, sich über aktuelle Romane auszutauschen – und nicht über neue Versionen von Klassikern aus den frühesten 80er-Jahren ...

24 Oktober 2013

Bildergalerie zur Frankfurter Buchmesse

PERRY RHODAN auf der Frankfurter Buchmesse 2013 (Foto: Bettina Meister)Wie in jedem Jahr, so tummelte sich die PERRY RHODAN-Redaktion auch im Oktober 2013 auf der Frankfurter Buchmesse. Den Messestand hatten wir diesmal zum zweiten Mal mit dem Splitter-Verlag gemeinsam, diesmal aber »richtig«.

Messegespräche mit Autoren und Verlagskollegen prägten den Alltag der Messe, dazu kamen zahlreiche Gespräche mit »ganz normalen« Lesern. Unsere Bildergalerie gibt hierzu einen kleinen Einblick  – als Fotografen waren diesmal Bettina Meister und Heidrun Imo tätig.
Hier geht's zur Bildergalerie.

Die Frankfurter Buchmesse 2013

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn es etwas gibt, das bei mir seit Jahrzehnten fest zum Jahresplan gehört, so sind es die Buchmessen: Im Frühjahr fährt man als Verlagsangestellter nach Leipzig, im Herbst ist dann jeweils Frankfurt dran. Die Messen haben dabei unterschiedliche Schwerpunkte, und nicht immer macht einem alles Spaß – wichtig sind sie auf ihre Art beide.

In diesem Herbst stand wieder Frankfurt auf dem Plan. Ich reiste bereits am Mittwoch morgen in die hessische Metropole, kam pünktlich zum Messegelände und stellte mein Auto auf den offiziellen Parkplatz. Dieser war praktischerweise auf dem Dach von Halle vier, während sich unser Stand in Halle drei befand; also nur einige hundert Meter Luftlinie. Das ist vor allem dann günstig, wenn man irgendwelche Dinge vom Auto in die Halle schleppen muss – in meinem Fall handelte sich um eine Bananenkiste, die zwar nicht schwer, aber reichlich sperrig war.

Bis ich am Messestand ankam, fühlte ich Gemeinschaftsstand: PERRY RHODAN / Splitter-Verlagmich schon erschöpft, wurde aber hellwach, als ich sah, wie wir uns 2013 öffentlich zeigten: Diesmal hatten wir wirklich einen Gemeinschaftsstand mit den Kollegen vom Splitter-Verlag. Das Ganze präsentierte sich sehr offen, mit zugänglichen Regalen, mit zwei Stehtischen, an denen man sich besprechen konnte, und einer kleinen Besprechungsecke, die geschickt zwischen Bücherregalen verborgen worden war. Mir gefiel die neue Gestaltung sehr gut, und ich hatte das Gefühl, sie komme auch bei den Messebesuchern sehr gut an.

Die nächsten Tage verbrachte ich damit, mit vielen Menschen zu sprechen. Das ist normal bei Messen: Man redet mit Partnern aus anderen Verlagen, mit Journalisten und Autoren, mit potenziellen Lizenzpartnern und Menschen, mit denen man gern einen Gedankenaustausch betreiben möchte. Früher gab es durchaus Gespräche mit Buchhändlern oder den Vertretern von großen Handelsketten; in solchen Bereichen hat sich die Messe für mich sehr verändert.

Ein kurzer Bummel in die Halle sechs, wo ich mir ausländische Verlage anguckte, gehörte ebenso dazu wie ein Abstecher zu den internationalen Literaturagenturen. Ansonsten sah ich wenig von der Messe. Weder bekam ich den Auftritt sogenannter Stars wie Boris Becker mit, noch erhielt ich Kenntnis von wichtigen Begegnungen. Mein Kosmos war der PERRY RHODAN- und Splitter-Stand, den ich kaum verließ.

Bei uns war es sowieso quirlig, weshalb ich mich nicht zu beklagen brauchte. Am Mittwoch und Donnerstag sowie größtenteils am Freitag führte ich viele Gespräche mit den Fachbesuchern, ab Freitag kamen immer mehr »normale« Messebesucher mit ihren Fragen und Anregungen. Mit ihnen diskutierte ich über die laufende PERRY RHODAN-Handlung oder beantwortete Fragen zu den aktuellen Projekten. Das finde ich selbst immer sehr spannend, weil ich auf diese Weise in Gespräche verwickelt werde, die ich sonst nicht führe – zudem sind das meist Menschen, die sich weder im Forum noch via Leserbrief oder bei Facebook öffentlich äußern.

Am Samstagabend besuchte ich noch den BuchmesseCon in Dreieich, bevor ich die Rückreise nach Karlsruhe antrat. Gegen halb elf Uhr nachts war ich daheim. Die Messe war auch in diesem Jahr wieder vorüber – wie immer war ich erschöpft, hatte aber das Gefühl, einige schöne und spannende Tage verbracht zu haben.

23 Oktober 2013

Zeitzeuge der Zukunft

Ein starkes Titelbild von Dirk Schulz, ein höchst interessanter Roman von Wim Vandemaan: Ich finde ja, dass der Roman »Zeitzeuge der Zukunft«, der offiziell am 1. November 2013 als Band 2724 der PERRY RHODAN-Serie erscheint, ein echter »Kracher« ist. Okay, das werden mir manche Leser wieder als Übertreibung auslegen – aber ich fand schon das Exposé klasse, und ich mochte auch das Manuskript des Romans. Also wird die gedruckte Version ebenfalls ihre Freunde finden ...

Wer sich für Hintergründe zu den Romanen interessiert, wird seine Freude am PERRY RHODAN-Report haben. Man erfährt nicht nur, wo Michelle Stern arbeitet, sondern ebenso, wie sie arbeitet. Und ganz nebenbei gibt's Informationen zu den alten »Nick«-Comics, die viele PERRY RHODAN-Fans in ihrer Jugend begeistert haben.

22 Oktober 2013

PERRY RHODAN-Vinyl

Darüber habe ich mich dieser Tage am meisten gefreut: Das Belegexemplar von Eins A Medien zum fertiggestellten Sammelalbum traf ein. Dabei handelt es sich um eine Vinyl-Schallplatte sowie um ein handsigniertes Gucky-Bild, beides Dinge, die mich als alten PERRY RHODAN-Sammler erfreuen.

Das Bild stammt von Frans Stummer, den ich auch schon seit gut dreißig Jahren kenne. Und die Schallplatte enthält Auszüge aus einer Con-Podiumsdiskussion aus dem Jahr 1977, an der Clark Darlton und K.H. Scheer teilgenommen hatten.

Ich finde, das ist ein richtig tolles Merchandise-Produkt – über solche Dinge kann ich mich richtig freuen. Klasse!, ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Eins A Medien.

21 Oktober 2013

Das Schwarze Auge und wir

Ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Reaktionen es von manchen Lesern auf manche Aussagen oder Ergebnisse gibt. Die Tatsache, dass in diesem Jahr nicht PERRY RHODAN, sondern »Das Schwarze Auge« den Deutschen Phantastik-Preis für die »beste Serie 2012« gewonnen hat, wird von einigen Menschen offensichtlich als »Niederlage« interpretiert.

Erstens einmal ist es keine Niederlage, wenn man ausnahmsweise nicht gewinnt, zweitens hat eine Serie gewonnen, die es auch wirklich verdient hat: »Das Schwarze Auge« ist seit nunmehr dreißig Jahren das umfassendste und umfangreichste Rollenspielsystem aus dem deutschen Sprachraum.

Es gibt zahlreiche Romane, ebenso zahlreiche Geschichten, Rollenspielbände, Fanzines und Grafiken – im Verlauf dieser Zeit entstand ein Fantasy-Universum, wie es praktisch kein zweites Mal auf dieser Welt existiert. Es ist also richtig, dass »Das Schwarze Auge« auch einmal einen Preis gewinnt.

20 Oktober 2013

Zum aktuellen Stand bei ATLAN

Mittlerweile gibt es schon eine Reihe von Anfragen bei mir, mittlerweile wird in unserem Forum und bei Facebook intensiv diskutiert: Es geht um die Weiterführung der ATLAN-Bücher. Damit die Gerüchte hierzu nicht weiter durch die Gegend wabern, möchte ich das hier kurz richtigstellen.

Wir haben auf der Buchmesse intensiv mit einem möglichen Partner gesprochen; »wir« sind in diesem Fall die ATLAN-Redakteurin Sabine Kropp und der PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick. Der Partner ist sehr interessiert, und ich bin sehr optimistisch, dass wir uns einigen werden. Ich bin ebenso optimistisch, dass es im Frühjahr 2014 mit den ATLAN-Büchern weitergeht.

Nur: Das ist eine Hoffnung, noch keine Tatsache. Bislang gibt es nicht einmal einen Vertragsentwurf, wir sind in einer frühen Phase der Verhandlungen. Sobald alles unter Dach und Fach ist und wir wissen, dass es mit den ATLAN-Büchern weitergeht, werden wir darüber berichten. Bitte seid so freundlich und geduldet euch noch so lange.

19 Oktober 2013

Eine Woche nach der Messe

Nachdem ich am Freitag bis 19.15 Uhr im Büro geblieben war – in einem ansonsten menschenleeren Verlag ... –, weil ich unbedingt alle Messeberichte und -notizen fertigstellen wollte, geht es heute mit der Nachbearbeitung der Buchmesse weiter. Ich schreibe ein Logbuch der Redaktion zum Thema, ich schicke Mails an diverse Partner, und ich mache ein weitergehendes Konzept für einen möglichen Lizenzpartner.

Grundsätzlich gilt ja: Wenn man solche Dinge nicht gleich erledigt, bleiben sie so lange liegen, bis sie veröden. Und damit das nicht passiert, muss ich noch mal ran. Aber da es sich hier um Perspektiven fürs Jahr 2014 oder gar darüber hinaus handelt, ist das wichtig und sinnvoll.

18 Oktober 2013

Der ACD-WeltCon im Rückblick

Von den vielen Clubs, die sich in den 80er-Jahren bildeten, sind so gut wie alle wieder verschwunden. Eine Ausnahme ist der ATLAN-Club Deutschland (ACD), der sich immer noch recht quirlig präsentiert: nicht mehr so streitlustig wie früher, nicht mehr so jugendlich – aber das ist nach einer bald dreißig Jahre währenden Existenz nicht überraschend.

Die aktuelle Ausgabe 221 des Club-Fanzines »Intravenös« beweist das alles aufs beste: Seitenweise geht es nämlich um den ACD-WeltCon, ein internes Clubtreffen also, das in der niedersächsischen Pampa stattfand. Drei Dutzend Clubmitglieder waren anwesend, die anscheinend viel Spaß hatten.

Das belegen die vielen Fotos, die in Farbe veröffentlicht worden sind, sowie die Berichte einiger Clubmitglieder. Das alles wirkt so sympathisch und optimistisch, dass ich unweigerlich bei der Lektüre zu grinsen anfange.

Selbstverständlich handelt es sich bei alledem nicht um eine ernsthaft-kritische Auseinandersetzung mit der Science Fiction. Aber das ist ja auch nicht Ziel einer solchen Veranstaltung – es geht darum, mit Gleichgesinnten möglichst viel Spaß zu haben.

Wenn der ACD im Jahr 2013 dieses Ziel immer noch so positiv erfüllen kann, ist es mir um die Zukunft dieses Clubs nicht bange. Und ich überlege mir ernsthaft, im Jahr 2014 einmal wieder einen ACD-Con zu besuchen.

17 Oktober 2013

62 Stunden auf dem Cover

Mit einem sehr klassischen Titelbild von Alfred Kelsner wartet der PERRY RHODAN-Band mit dem Titel »Nur 62 Stunden« auf. Der Roman stammt von Michael Marcus Thurner, es ist der zweite Teil seines Doppelbandes, und er hat's inhaltlich schwer in sich. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Leser entsetzt sind, wenn sie ihn lesen; andere werden hoffentlich die spannende Handlung mögen.

Übrigens enthält der Roman auch eine schöne Risszeichnung. Gregor Sedlag präsentiert ein Raumschiff der Onryonen, und das ist sehr aktuell. So was mag ich, und ich hoffe, dass es die Leser goutieren werden.



16 Oktober 2013

Strenger Blick auf Altin Magara

Meiner Ansicht nach ist es ein echter Kracher-Roman: Michael Marcus Thurners »Altin Magara«, der in dieser Woche offiziell in den Handel kommt. Es ist der PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 2722, auf dem Cover – es stammt von Swen Papenbrock – sieht man zwei der »vier Eroberer« (soviel darf ich wohl schon verraten), und im Inhalt geht es ganz schön zur Sache.

Es handelt sich um den ersten Teil eines Doppelbandes, der die Stadt Istanbul in der fernen Zukunft des PERRY RHODAN-Universums zeigt. Ich war noch nie in Istanbul, aber diese Metropole scheint auch in der Zukunft sehr faszinierend sein – ein Blick auf das Terra des Perryversums.

Galaktisches Forum 2013

Aus der Serie »noch nicht geschriebene Buchmesse-Rückblicke«: Nachdem ich es ja nicht geschafft hatte, zu einer der offiziellen Abendveranstaltungen anderer Verlage zu gehen, packte ich es immerhin, zu meinem eigenen »Event« zu erscheinen. Gemeint ist das Galaktische Forum, also die Veranstaltung der PERRY RHODAN-Redaktion, zu der wir Verlagskollegen, Autoren, Lizenzpartner und Journalisten einladen.

Ein offizieller Bericht folgt sicher noch; hier nur kurz angerissen: Es war super. Da ich diesmal nicht mit dem Auto fahren musste, sondern das Taxi zum Hotel nutzen konnte, durfte ich auch einmal Bier trinken. Das machte die Sache gleich geselliger.

Mit anderen Autoren sprechen, mit Verlagskollegen plaudern, mit Menschen aus völlig anderen Bereichen zusammenkommen – das, was eigentlich das »Herz« der Buchmesse ist und zu dem ich tagsüber nicht so richtig kam, wurde an diesem Abend verwirklicht. Erste Fotos zeigen, dass die Veranstaltung wohl gut war; erste Aussagen von Besuchern bestätigen das ebenfalls.

15 Oktober 2013

Wechsel einer Ära

Die japanischen Leser sind eigentlich zu beneiden: Sie stecken mitten in einer der phantastischsten und spannendsten Epochen der PERRY RHODAN-Serie. Das belegt ganz besonders der Band, der in Japan als Nummer 1850 in der Science-Fiction-Reihe des Hayakawa-Verlages erschienen ist.

Er enthält die Bände 849 und 850 der PERRY RHODAN-Heftromanserie. Das Cover finde ich übrigens richtig stark – es ist eigenständig und dürfte überzeugen.

Im ersten Teil dieses Taschenbuches kehrt die Erde aus dem Mahlstrom der Sterne zurück an ihren angestammten Platz im Solsystem. Im zweiten Teil erfahren die Leser – aus der Sicht von Perry Rhodan selbst – mehr über die Superintelligenz BARDIOC und ihre Geschichte. Großes kosmisches Kino!

14 Oktober 2013

Nach der Messe

Eigentlich wäre noch so viel zu berichten, und ebenso eigentlich wollte ich das am Samstag auch tun. Aber dann ging es in der Nacht vom Freitag auf Samstag doch so lang, und dann war auf einem der Samstag vorüber, und dann war Sonntag, und ich »durfte« nicht mehr an den Computer ... Aus diesem Grund gab es von mir auf einmal keine Berichte von der Frankfurter Buchmesse 2013 mehr.

Das wird aber nachgeholt. Hiermit versprochen! Ich werde Stück für Stück in meinem Blog noch einige Kleinigkeiten nachreichen, und ich möchte mindestens ein Logbuch der Redaktion zu diesem Thema verfassen. Nach aktuellem Stand der Dinge wird es zudem eine Bildergalerie geben. Ich bitte aber um ein klein wenig Geduld ...

11 Oktober 2013

Messe-Partymuffel

Für viele Medien ist die Frankfurter Buchmesse eine Abfolge von lustigen und lauten Veranstaltungen; das Party-Hopping von Journalisten ist auffällig, und viele Autoren und Verlagsmitarbeiter betreiben dies auch sehr intensiv. In diesem Jahr 2013 wollte ich mir auch zwei Abendveranstaltungen angucken: am Mittwoch bei Edel, am Donnerstag bei Piper.

Um es kurz zu machen: Ich habe es nicht getan. An beiden Abenden entschied ich mich spontan, mich nicht ins Party-Gewühl zu werfen. Stattdessen aß ich lieber in Ruhe etwas, las ein wenig in den mitgeschleppten Manuskripten und beantwortete die aufgelaufenen E-Mails. Das hört sich weniger spannend an als der Besuch einer Party, war aber wahrscheinlich sinnvoller ...

10 Oktober 2013

Stresstag Donnerstag

Es gehört zum guten Ton, während einer Buchmesse über den Stress zu jammern, dem man ausgesetzt ist. Ich will mich diesem lauten Konzert nicht verschließen: Der heutige Tag war wirklich sehr stressig und anstrengend; das ist für einen Donnerstag aber normal. Zahlreiche Fachgespräche konzentrieren sich auf diesen Tag.

So war ich sogar im »Agent's Center« unterwegs, hatte Gespräche mit Heyne und Eins A Medien, unterhielt mich mit dem Zaubermond-Verlag oder beantwortete die Fragen von Messebesuchern und Journalisten. Alle waren nett; es handelte sich also unterm Stress sowieso nur um positiven Stress. Und dieser macht, wie wir alle wissen, nicht so viel aus.

09 Oktober 2013

Tag eins am Fast-Ende

Einen ersten kurzen Rückblick auf diesen Messe-Mittwoch kann ich bereits geben: Ich besuchte den Piper-Verlag, wo es unter anderem um Möglichkeiten der Zusammenarbeit ging, sowie den Stand von Bookwire, wo ich mit Miriam Hofheinz darüber sprach, welche Aktionen wir in diesem Herbst 2013 in Sachen E-Books noch vorantreiben könnten. Wie immer sind solche Gespräche wichtig und gut und machen auch Spaß, weil ich es mit netten und kompetenten Leuten zu tun habe.

Fast wichtiger sind die Gespräche »zwischen Tür und Angel«. Es ist unglaublich, wen man so alles trifft: ehemalige Verlagsleiterinnen, ehemalige Vertriebsleiter, ehemalige Kollegen, Kollegen aus anderen Verlagen. Die Messe ist ein großes »Sehen und gesehen werden«, und diese Funktion erfüllt sie in diesem Jahr bestens.

Am Gemeinschaftsstand

Es ist die erste Frankfurter Buchmesse, an der ich an einem echten Gemeinschaftsstand tätig bin: PERRY RHODAN und der Splitter-Verlag haben einen gemeinsamen Auftritt, und dieser ist zudem sehr kommunikativ gestaltet. Der Raum ist gewissermaßen offen, man kann durch den Stand hindurchgehen; immerhin habe ich eine Besprechungsecke, an der ich den Laptop auf einen Tisch stellen kann.

Zwischen den Splitter-Comics und den aktuellen Silberbänden, zwischen Hörbüchern und Prospekten kann die Messe jetzt so richtig losgehen. Wobei ich heute morgen schon den ersten Partnerstand besuchte: Ich war bei Lübbe-Audio, wo wir uns darüber unterhielten, wie wir die »Sternenozean«-Hörspiele noch einmal beflügeln können.

08 Oktober 2013

Der Wahrheitspreis und mein Versagen

Ein Logbuch der Redaktion

Es ist schon einige Jahre her, dass die PERRY RHODAN-Redaktion direkt auf der Frankfurter Buchmesse mit einem Preis ausgezeichnet wurde: Wir erhielten damals  den sogenannten Jieper-Preis der Berliner »tageszeitung«. Der Grund dafür: Hubert Haensel hatte es geschafft, im Rahmen des sogenannten Unterbringwettbewerbs einen Nonsenssatz in einem PERRY RHODAN-Roman unterzubringen.

Der Autor hatte es sogar geschafft, diesen Roman so in die Handlung einzubauen, dass er glaubhaft und logisch wirkte. Dafür erhielt der Autor eine Flasche Gran Duque d’Alba, die er hoffentlich auch leergetrunken hat, während die PERRY RHODAN-Serie bundesweit in der Presse zitiert wurde.

»Aufgemerkt, liebe Journalisten, Redakteure und Publizisten!«, las ich nun im August 2013. Es war der erneute Startschuss zum »traditionellen Unterbringwettbewerb« der »taz«, wie die Zeitung abgekürzt wird. Spontan hatte ich Lust, diesmal mit PERRY RHODAN NEO teilzunehmen und idealerweise einen Preis zu gewinnen. Es ging auch dieses Mal darum, einen völlig unsinnigen Satz »in einem publizistischem Medium« unterzubringen.

Bisherige Gewinner des Jieper-Preises waren unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung, das Stadtmagazin »Zitty«, die Wochenzeitung »Die Zeit«, die Fernsehserie »Lindenstraße« und das Deutschlandradio gewesen. In diesen Kreis wollte ich mich mit PERRY RHODAN NEO einreihen; nach dem Klassiker jetzt also das neue Universum ...

Die Aufgabe schien lösbar. Da in diesem Jahr Brasilien das Gastland der Frankfurter Buchmesse ist, lautete der Satz diesmal: »Von Rio bis zum Orinoco tanzt den Samba jede Gamba.« Unsinnig war das allemal ...

Ich schaute in die Terminpläne und stellte fest, dass ein Roman von Alexander Huiskes am 11. Oktober 2013 offiziell in den Handel kommen würde. Das wäre pünktlich zur Buchmesse. Zudem stellte ich mir schon vor, wie allein der Titel des Romans, nämlich »Kurtisane des Imperiums«, auf der Buchmesse für Aufsehen sorgen würde. Kurzerhand schrieb ich den Autor an und stellte ihm das Projekt vor.

»Das heißt, in Deinem Roman könnte ich den Satz unterbringen«, stellte ich dem Autor dar. »Entweder im Abspann, da brauche ich Deine Zustimmung ja kaum, oder im Inhalt, da müsste es von Dir kommen.« Ich wusste selbst, dass das ganze kniffelig war, ging aber davon aus, dass wir diese Schwierigkeit gemeinsam lösen würden.

Der Roman traf pünktlich ein, und ich stellte fest, dass es keine Möglichkeit gab, den Satz sinnvoll einzubringen. Ich las den Roman als Manuskript durch, ich hatte die redigierte Version in der Hand und schaute mir diese erneut an: Aber irgendwie passte das alles nicht.

Mir kam nicht einmal eine sinnvolle Möglichkeit in den Sinn, den Satz irgendwo in die Vorschau auf den Folgeband unterzubringen. Ich hätte ihn ins Impressum einbauen können – aber das verbot mir meine berufliche Sturheit: Ein Impressum war etwas Offizielles, und man durfte es nicht einfach mit einem Unsinnssatz »verunzieren«.

Mitte September 2013 musste ich einsehen: Es reichte nicht, mir fiel nichts ein. Auch vom Autor kam keinerlei Idee – wir hatten beide vor der Tatsache zu kapitulieren, dass in dem Roman viel passierte, man aber Begriffe wie »Orinoco« oder »Samba« beim besten Willen nicht unterbringen konnte.

Das war also nichts. 2013 treten wir also nicht einmal an, damit können wir logischerweise nicht gewinnen. Dann eben 2014 erneut – ich nehme es mir schon jetzt vor ...

07 Oktober 2013

Wie das Club-Kontakt-Netz entstand

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Wir saßen an jenem Samstag, 19. April 1980, in der kleinen Stadt Nagold zusammen: drei Jugendliche, die von einer Mission beseelt waren. Einer davon war ich, die anderen zwei waren Frank und Robert, und unser Plan war, die zerstrittene deutschsprachige Fan-Szene zu einigen. Darüber diskutierten wir den ganzen Tag lang und auch über den Abend hinweg, immer wieder unterbrochen durch viel Quatsch und Unfug.

Es war Robert, der irgendwann damit anfing, die Floskel »mit einiger Toleranz« einzubauen. Gemeint waren damit Pläne und Überlegungen, die noch nicht hundertprozentig sicher waren, von deren Sinn wir aber überzeugt waren. Das fanden wir drei alle so witzig, dass wir diese Floskel den ganzen Tag über benutzten – und ich schrieb sie später in das entsprechende Fanzine mehrfach hinein.

Wir vereinbarten, dass wir das PERRY RHODAN-Magazin sowie die PERRY RHODAN-Clubnachrichten systematisch durchforschen wollten. Alle Clubs, die sich neu gründeten, wollten wir anschreiben und über das Club-Kontakt-Netz informieren. Wir wollten diese Clubs weder auflösen noch sie zwangsweise vereinen – so großkotzig waren unsere Überlegungen dann doch nicht –, aber wir hatten die Idee, dass künftig alle an einem Strang ziehen sollten.

Das Ziel, das wir auch schriftlich festhielten: »... die SFCs einander näher zu bringen, den Einstieg neuer Clubs ins Fandom zu erleichtern und die unterste Vorstufe zu einem bundesweiten Dachverband zu sein.« Wir vereinbarten, zum VaiCon zu fahren, der in wenigen Wochen in der kleinen Stadt Vaihingen stattfinden sollte – dort sollte sich der PERRY RHODAN-Club Deutschland als Dachverband aller PERRY RHODAN-Fans konstituieren.

Und wir beschlossen, dass es bereits kurz darauf einen sogenannten ChefCon geben sollte: Gemeint war eine Veranstaltung, zu der die Vorsitzenden und Sprecher aller PERRY RHODAN-Clubs kommen sollte. Allerdings war uns zu diesem Zeitpunkt weder klar, wer das organisieren sollte, noch, wo die Sache stattfinden sollte. Immerhin planten wir bereits für den August, eine Vollversammlung aller CKN-Mitglieder in Nagold zu veranstalten.

(Auf die Idee, dass dieser rasante Zeitplan nie funktionieren konnte und auch mit unserem privaten Leben nicht in Übereinstimmung zu bringen war, kamen wir damals natürlich nicht. Wir waren davon überzeugt, dass jeder, der von unseren Plänen hörte, sie begrüßen und ihnen zustimmen würde. Zweifel kamen an diesem Tag und in den darauf folgenden Wochen zumindest bei mir keine auf.)

Wir machten uns Gedanken, wie der Vorstand des Club-Kontakt-Netzes strukturiert sein sollte, und wir überlegten uns, welche Werbeblätter auf den neuen Verein aufmerksam machen sollten. Sogar ein Club-Beitrag wurde festgelegt.
Darüber hinaus strebten wir den »Informations- und Erfahrungsaustausch« mit anderen Vereinen an. Ein monatliches Fanzine für die internen Themen wurde beschlossen, ein externes Fanzine wurde diskutiert – wir machten uns schon Gedanken darüber, welche Auflage und welchen Preis es haben sollte.

Einigermaßen ironisch liest sich im Protokoll der weitere Plan, wie er unter Punkt sieben verkündet wird: »Für die nächsten Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte wird mit einiger Toleranz die Ausbreitung des CKN ins deutschsprachige Ausland erarbeitet. Für später ist dann nicht ausgeschlossen, dass das CLN sich über Westeuropa und dann über den Rest der Welt ausbreitet.«

Neben diesen sehr ernst gemeinten Diskussionen über die Zukunft des noch nicht einmal gegründeten Club-Kontakt-Netzes hatte dieses erste Treffen, das ich mit anderen Fans außerhalb von Freudenstadt hatte, vor allem eine Funktion: Wir blödelten herum, wir redeten über Science Fiction und diskutierten über das Fandom. Jeder von uns hatte seine ersten Erfahrungen und Kenntnisse gesammelt.

Frank zeigte uns seine skurrilen Zeichnungen, die er anfertigte, während ich stolz von meinen Erfahrungen als Autor von Kurzgeschichten erzählte. Wir berichteten von den Kontakten mit anderen Clubs, Frank spielte uns darüber hinaus Kassetten mit Tonbriefen vor.

Einer blieb mir über alle Jahrzehnte hinweg im Gedächtnis: Es war ein Tonbrief des PERRY RHODAN-Clubs Veast'Ark aus Bad Orb, der von mehreren Clubmitgliedern gemeinsam besprochen worden war. Der Großteil des Tonbriefs bestand aus Gelächter. Wir verstanden zwar nicht immer, worüber gelacht wurde, aber es schien, dass die aktiven Fans in Bad Orb viel Spaß mit ihren Club-Aktivitäten hatte.

Wir verabredeten noch, dass ich das erste Fanzine des Club-Kontakt-Netzes machen sollte – es sollte den Titel EINS tragen und an alle potenziellen Mitglieder verschickt werden. Das Porto würde ich aus dem »Etat« meines Fanzines SAGITTARIUS nehmen. Diesen frischte ich regelmäßig durch Geld auf, das ich mir durch kleine Jobs auf der Baustelle oder in der Landwirtschaft verdiente.

Irgendwann gingen wir ins Bett. Ich mümmelte mich in meinen Schlafsack und verbrachte eine ruhige Nacht. Am nächsten Morgen gab es ein reichhaltiges Frühstück, dann trennten wir uns.

Als ich mit meinem Rad durch die Schwarzwaldtäler nach Hause strampelte, zeitweise genervt durch leichten Nieselregen, war ich komplett euphorisch. Das Club-Kontakt-Netz würde meinen Bekanntheitsgrad in der Fan-Szene verstärken, da war ich mir völlig sicher – meinem weiteren Aufstieg in die höheren Sphären der Science Fiction stand also nichts mehr im Weg.

06 Oktober 2013

Doppelband-Teillektüre

Der heutige Sonntag war reichlich regnerisch; ein Tag, an dem man sich also vor allem um die Familie zu kümmern hat. Der gute PERRY RHODAN-Redakteur guckt trotzdem, dass er sich zwischendurch die eine oder andere Auszeit gönnt: Es gibt ja immer genug zu tun.

Ernsthaft: Die heutige Lektüre hatte es sich in sich. Toufec ist eine der Hauptpersonen, eine gewisse Telepathin spielt eine wichtige Rolle, und ich hatte heute somit den zweiten Teil eines Doppelbandes vor mir, der einige Überraschungen für die Leser bereithalten sollte.

05 Oktober 2013

Computerspiel erwünscht

Seit im Jahr 2008 das PERRY RHODAN-Adventure in Zusammenarbeit mit der Firma Braingame und im Vertrieb von Koch Media erschienen ist, gibt es immer wieder Bemühungen, ein neues PERRY RHODAN-Computerspiel in den Handel zu bekommen. Ich führte eine Reihe von Gesprächen, aus denen leider kein neues »großes« Spiel entstanden ist. Immerhin gibt es »Kampf um Terra«, das von der Berliner Spieleschmiede Gamopolis erstellt und vertrieben wird.

Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse führe ich einige Gespräche, bei denen es am Rande auch um ein neues Computerspiel geht. Schauen wir mal, was dabei herauskommt ... Da wir selbst kein Spielehersteller sind, benötigen wir stets einen Partner, der in der Lage ist, ein solches Spiel auf Basis der Marke PERRY RHODAN zu entwickeln und – vor allem – auch sinnvoll zu betreiben.

04 Oktober 2013

Terrania, Istanbul und Zellaktivatoren

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn ich mir anschaue, welche PERRY RHODAN-Manuskripte derzeit bei mir in der Redaktion eintreffen und welche fertig redigierten Dateien wir in die Repro-Abteilung weiterleiten, ist mir bewusst, dass im Oktober eine Reihe von packenden Romanen auf die Leser zukommen. Vor allem drei bestimmte Manuskripte haben es in sich: Sie spielen mehrheitlich auf der Erde, und sie haben Zellaktivatorträger als Hauptpersonen.

Den Auftakt macht Leo Lukas mit seinem Roman »Der Paradieb«, der mit der Bandnummer 2721 in den Handel kommt – pünktlich zur Buchmesse gewissermaßen. Ich bin sicher, dass wir mit Messebesuchern sprechen werden, die uns ihre Meinung zu dem Roman sagen werden; der Band liegt ab dem 11. Oktober offiziell in den Läden, und er stellt unter anderem den Mausbiber Gucky vor.

»Den kennen wir doch schon«, sagt der erfahrene PERRY RHODAN-Leser – aber das stimmt nicht hundertprozentig genau. Der Untertitel »Gucky erwacht – ein Verwandelter in einer verwandelten Welt« deutet schon an, dass einige Dinge anders dargestellt werden, als man sich das als erfahrener Leser vielleicht vorstellt. Der Roman, der in Terrania und Umgebung spielt, bringt zudem Informationen zur aktuellen Situation anderer terranischer Mutanten.

Mit dem Folgeband, der am 18. Oktober 2013 unter dem Titel »Altin Magara« in den Handel kommt, wechselt Michael Marcus Thurner den Schauplatz. Ein wesentlicher Teil des Romans spielt in Istanbul, wo zwei Aktivatorträger buchstäblich in die Kavernen der uralten Stadt abtauchen. Ronald Tekener ist die wohl wichtigste Figur des Romans; der Smiler erweist sich als Spieler und als erfahrener Geheimdienstmann, der auch mit Agenten anderer galaktischer Geheimdienste zusammenzuarbeiten weiß.

»Altin Magara« ist dabei nur der erste Teil eines Doppelbandes. Mit Band 2723, der am 25. Oktober 2013 als »Nur 62 Stunden« erscheint, setzt Michael Marcus Thurner die packenden Abenteuer auf der Erde fort. Agenten kämpfen gegeneinander, relativ unsterbliche Aktivatorträger müssen feststellen, wie beschränkt die relative Unsterblichkeit in Wirklichkeit ist, und Gucky muss eine Reihe von moralischen Entscheidungen treffen ...

Ich kann wenig über diese drei Bände andeuten, was mir nicht als »Spoiler« ausgelegt werden könnte. Allerdings bin ich mir hundertprozentig sicher, dass diese drei Oktober-Romane viele Diskussionen auslösen werden. Das Expokraten-Duo Wim Vandemaan und Christian Montillon feuert einige faszinierende und überraschende Ideen auf die Leser ab ... ob die dann alles mögen werden, steht auf einem anderen Blatt Papier ...

H.G. Ewers und sein letzter Weg

Ein Logbuch der Redaktion

Der Donnerstag, 26. September 2013, war ein richtig schöner Tag. Die Sonne schien, die Temperaturen kletterten in Südbaden auf 23 Grad, es ging ein laues Lüftchen. Eigentlich ein ideales Wetter, um eine Dienstreise anzutreten.

Leider war der Anlass nicht so fröhlich: Mit Sabine Kropp fuhr ich nach Südbaden, wo wir unserem PERRY RHODAN-Autor und langjährigen Kollegen Horst Gehrmann das letzte Geleit geben wollten. Unter seinem Pseudonym H.G. Ewers schrieb er bekanntlich Hunderte von Romanen und trug entscheidend dazu bei, dass PERRY RHODAN zu dem großen Erfolg wurde, der es heute ist.

Wir hatten auf der Autobahn keinen Stau, und so erreichten wir Weil am Rhein pünktlich. Vor dem Friedhof, den wir schnell fanden, trafen wir auf die Familie des Hinterbliebenen sowie auf den PERRY RHODAN-Autor Arndt Ellmer und seine Frau Kerstin. Nach einigen gemeinsamen Erinnerungen und kurzen Gesprächen gingen wir in die Grabkapelle.

Der Trauerprediger verspätete sich, weil er im Stau steckte. Deshalb fing die Trauerfeier verspätet an. Das griff der Prediger gleich zu Beginn auf: Er sei in der zweidimensionalen Realität stecken geblieben. Für einen Science-Fiction-Autor hätte es andere Wege gegeben, ans Ziel zu kommen. In seiner Rede ging der Prediger immer wieder auf die phantastischen Aspekte im Leben des Verstorbenen ein, würdigte ihn aber vor allem als eigenständigen und humorvollen Menschen.

Als Vertreter des Verlages und des PERRY RHODAN-Teams durfte ich danach ebenfalls einige Worte sagen. Ich würdigte den verstorbenen Autor und seine Phantasie, sprach über seine skurrilen Figuren und seinen Humor und schloss damit, dass wir – also die Leser und die heutige Autorengeneration – ihm viel zu verdanken hätten.

Umrahmt wurde die Trauerfeier von einem Akkordeonspieler; die Musikstücke hatte sich H.G. Ewers noch zu Lebzeiten ausgesucht. Es passte zu seinem Humor, dass er als Zwischenstück der Feier ausgerechnet »La Paloma Olé« gewählt hatte. Und als der Sarg aus der Kapelle getragen wurde, kam die Melodie von »Muss i denn zum Städtele hinaus«.

Wir blieben noch eine Weile am Grab, um endgültig Abschied zu nehmen. Dann verabschiedeten wir uns von der Familie. In einem Restaurant in der Innenstadt setzten sich Arndt Ellmer und seine Frau sowie wir von der Redaktion noch ein wenig zusammen; dort sprachen wir über gemeinsame Erinnerungen und künftige Projekte.

Wir waren uns einig: Wir werden H.G. Ewers nie vergessen!

03 Oktober 2013

Auf dem sonnigen Balkon

An einem schönen sonnigen Feiertag wie dem heutigen macht es richtig Spaß, auf dem Balkon zu sitzen und zu lesen. In diesem Fall handelt es sich nicht nur um die aktuelle Tageszeitung – von gestern natürlich! – oder um die aktuellen Ausgaben von »Buchreport« und »Buchmarkt«, sondern auch um Manuskripte.

Damit ein spezielles Manuskript von PERRY RHODAN NEO, das sehr terminknapp eingetroffen ist, vor der Buchmesse noch in die Bearbeitung und nach der Buchmesse direkt in die Herstellung geschickt werden kann, muss ich mich mit diesem sputen. Da die Lektüre aber spannend ist und mich die Geschehnisse auf Iprasa sehr interessieren, ist das sehr angenehm.

Darüber hinaus liegt mir noch ein Manuskript zur wöchentlichen Heftromanserie vor. Das ist vom Termin her überhaupt nicht knapp, weshalb ich mir damit ein wenig Zeit lassen kann. Ich find's aber spannend, also lese ich es gleich ...

02 Oktober 2013

Picknick mit Tomopaten

Tomopaten sind Außerirdische, die wir in PERRY RHODAN bislang noch nicht sehr oft hatten. Im aktuellen PERRY RHODAN-Roman, der diese Woche unter dem Titel »Im Stern von Apsuma« erscheint, schildert Uwe Anton einen Angehörigen dieses Volkes; erfunden wurden diese Aliens übrigens von Robert Feldhoff.

Ich persönlich fand den Roman ja richtig spannend: mit Action und Intrigen reichlich vollgepackt. Stark finde ich auch das Titelbild, das Swen Papenbrock gezeichnet hat: ganz schön dymanisch. So mag ich »meine« Serie.

01 Oktober 2013

Nachruf auf H.G. Ewers

Er war wohl der Autor, dessen Phantasie am wenigsten gebändigt wurde: H.G. Ewers hat die PERRY RHODAN-Serie über Jahre und Jahrzehnte  hinweg beeinflusst. Ohne ihn wäre die Serie nie so erfolgreich geworden.

Geboren wurde Horst Gehrmann am 1. Januar 1930 in Weißenfels an der Saale. Über seine Kindheit und Jugend berichtete er nie viel; in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges erlebte er die Endkämpfe in Berlin mit. Nach dem Krieg absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung, der sich ein Studium anschloss. In den fünfziger Jahren war er als Lehrer am Gymnasium tätig, nebenbei schrieb er Geschichten und Romane.

Als er kurz vor dem Mauerbau aus der DDR nach Westdeutschland floh, ließ er Manuskripte zurück – die Ideen trug er aber mit sich. Rasch publizierte er eigenständige Science-Fiction-Romane, ebenso schnell wurde er auf PERRY RHODAN aufmerksam.

Nach einem Taschenbuch erfolgte 1965 sein Einstieg in die laufende PERRY RHODAN-Serie. Schon den Zyklus »Die Meister der Insel« prägte er mit seinen phantastischen Figuren und eigenwilligen Ideen, danach war er bei PERRY RHODAN nicht mehr wegzudenken. Nimmt man seine ATLAN-Romane hinzu, hat H.G. Ewers mehr als 300 Romane zum PERRY RHODAN-Kosmos beigesteuert und die größte Science-Fiction-Serie der Welt maßgeblich beeinflusst.

Seine Stärke waren seine Phantasie und der Glaube an das Gute im Menschen. Wenn ihm die Handlung der Romane zu actionlastig erschien, setzte er Helden entgegen, die – wie Tengri Lethos – den Frieden in die Galaxis brachten. Seine Figuren waren oftmals skurril wie der Mutant Dalaimoc Rorvic oder geheimnisvoll wie der Erbgott Lullog, und nicht jeder Leser mochte sie.

H.G. Ewers war über Jahrzehnte hinweg ein Autor, der seine Leserschaft spaltete. Man liebte seine Romane, oder man lehnte sie ab; die überschäumende Phantasie und die Ideenvielfalt setzte aber niemand in Zweifel.

Nachdem er 1994 als Teamautor ausgestiegen war, widmete er sich einem Studium der Medizin. Den Kontakt zu PERRY RHODAN behielt er bei. Er besuchte Fan-Veranstaltungen, er verfasste einen Gastroman und eine Kurzgeschichte. Immer wieder telefonierte er mit der Redaktion, man wechselte Mails – H.G. Ewers war mit über 80 Jahren internetaffin und der Technik zugewandt.

Daneben kümmerte er sich um seine verschiedenen Hobbys, engagierte sich in der Mars Society und züchtete Rosen. Im Sommer 2013 wollte er sich verstärkt sportlich betätigen und kündigte neue Aktivitäten an. Leider kam es dazu nicht mehr: Sehr überraschend verstarb der stets aktive und ideenreiche Autor am 19. September 2013.

Das PERRY RHODAN-Team trauert um einen Weggefährten, ohne dessen Wirken die Serie heute nicht da wäre, wo sie ist. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.

Das PERRY RHODAN-Team