31 März 2017

Sieben Mal ATLAN vorbereitet

Der erste Roman der neuen Heftromanserie ATLAN erschien am 6. Oktober 1969 unter dem Titel »Das galaktische Syndikat«. Die grundlegende Aktennotiz für die Serie formulierte Kurt Bernhardt in der Redaktion in München am 12. Februar 1969. Unter dem schlichten Titel »Betrifft: ATLAN« imformierte er die Geschäftsführung und die Verlagsleitung des Heyne- und des Moewig-Verlages über die ersten sieben Titel der Serie.

Von »Das galaktische Syndikat« von K. H. Scheer bis »Der Tod muss warten« von William Voltz wurde alles festgelegt – und unter genau diesen Titel kamen die Romane dann auch in den Handel. Raum für Änderungen bestand offenbar nicht.

Übrigens erklärt sich durch diese Aktennotiz womöglich das Gerücht, auf das auch die Perrypedia hinweist: Im Februar 1969 wurde ATLAN verbindlich aus der Taufe gehoben. Der erste Band kam aber erst im Herbst 1969 in den Handel.

29 März 2017

Eine Besprechung im März 2007

Im Frühjahr 2007 war eine neue Verlagsleiterin für die PERRY RHODAN-Redaktion zuständig. Bei einer langen Besprechung am 28. März 2007 erwies es sich, dass sie bei einer Reihe von Punkten komplett anderer Meinung als die Redaktion war. Trotzdem wurde konstruktiv über die jeweiligen Themen diskutiert.

Entscheidend war die dritte Auflage. Nach den aktuellen Kalkulationen, die bei dieser Besprechung präsentiert wurden, stehe sie in den roten Zahlen; man müsse sie also einstellen. Es ging nun darum, diese Einstellung so vernünftig wie möglich an ihr Ende zu bringen. »Zu einem Zykluswechsel« – das war der Wunsch der Redaktion.

Für Band 2400 in der laufenden Erstauflage sollte unbedingt eine Aktion im Zeitschriftenhandel kommen. Die Vertriebsleute in Wiesbaden hatten Vorschläge der Redaktion erhalten, darauf allerdings nicht reagiert. Immerhin konnte die Redaktion bei der Besprechung darlegen, was inhaltlich wie marketingtechnisch geplant war. Die Verlagsleiterin schlug Anzeigen in der Zeitschrift »Unicum« vor; die Redaktion wollte vor allem auf Anzeigenaustausch mit befreundeten Verlagen setzen.

Diskutiert wurde ebenfalls der »PR-Neustart« – daraus wurde Jahre später dann PERRY RHODAN NEO. Die Konzepte der Redaktion fand die neue Verlagsleiterin interessant, grundsätzlich habe sie für solche Themen »stets ein offenes Ohr«. Man solle daran weiter arbeiten ...

28 März 2017

Kein Crossover geplant

Eine Frage, die ich auf der Leipziger Buchmesse sehr ernsthaft zu hören bekam: »Was ist an dem Gerücht dran, dass PERRY RHODAN und PERRY RHODAN NEO irgendwann zusammengeführt werden?« Es gibt also Leser, die befürchten, dass wir ein »Crossover« der beiden Serien anstreben wollten. Oder dass wir die eine Serie zugunsten der anderen aufgeben wollten.

Bei den amerikanischen Comic-Serien ist das durchaus üblich. Da wechselt sich Batman in das Universum der Ninja Mutant Turtles ein, da legt sich Spawn mit Daredevil an – da wissen die Leser aber auch Bescheid und nehmen solche Experimente seit vielen Jahren hin. Mit der Kontinuität nimmt man es in solchen Fällen nicht so genau.

Bei uns ist das weder geplant noch beabsichtigt; ich kann es mir zudem kaum vorstellen. PERRY RHODAN NEO ist eine Neu-Interpretation der klassischen PERRY RHODAN-Serie; die Figuren heißen gleich, verhalten sich teilweise aber anders und sammeln in den Romanen vor allem auch andere Erfahrungen. Ich glaube nicht, dass uns die Leser ein solches Crossover verzeihen würden.

Wer gern Crossover-Geschichten mag, sollte sich bei amerikanischen Comics bedienen. Wer Angst vor ihnen hat, dem kann ich beruhigt sagen, dass wir das nicht wollen. Deshalb spielt auch PERRY RHODAN-Terminus ganz klar im klassischen Universum und nicht in einer Sub-Welt von PERRY RHODAN NEO.
(Copyright für das Bild übrigens: DC Comics, USA)

27 März 2017

Nach dem diesjährigen Buchmesse-Stress

Die diesjährige Buchmesse in Leipzig ist Geschichte – und das heißt, dass wir am Tag danach versuchen, alle Notizen von der Messe entsprechend aufzubereiten. Gespräche müssen zusammengefasst, Termine notiert, weitere Ziele festgelegt werden. Telefonate werden vereinbart, Mails erinnern an Absprachen.

Was zwischen all den Nachbereitungen bleibt, ist die Erinnerung an eine sehr gelungene Messe, die sehr positiv verlief: viele schöne Gespräche mit Lesern, Interessenten, Autoren, Verlagspartnern und Illustratoren. Ob und wie eine Messe wirklich erfolgreich war, kann man üblicherweise erst nach Monaten wirklich klar feststellen – am Tag danach bleibt ein gutes Gefühl.

Und das Gefühl großer Müdigkeit. Ich könnte im Stehen einschlafen, der Kollegin im Nachbarbüro geht es ebenso. Aber das ist Jammern auf höchstem Niveau; wir haben schließlich eine tolle Veranstaltung und ein gelungenes Wochenende hinter uns. Da ist man ja fast schon traurig, dass die Messe nicht noch zwei Tage länger gegangen ist ...

(Ganz unter uns: nur fast!)


25 März 2017

Leipzig mit Perry und Philine

Es ist die erste Buchmesse in Leipzig für Philine-Marie Rühmann, die uns seit dem Winter im PERRY RHODAN-Marketing unterstützt: Der Stand brodelt an diesem Samstag, 25. März 2017, zeitweise geradezu, und wir beide haben alle Hände voll zu tun. Autoren und Zeichner geben Autogramme, wir führen viele Fachgespräche, Robert Corvus dreht ein Video, und ich beantworte die zahlreichen Fragen von Lesern und potenziellen Lesern.

In diesem März 2017 scheint mir die Leipziger Buchmesse noch quirliger vorzukommen als sonst. Wir sind ununterbrochen in Aktion, nur unterbrochen von ganz kurzen Ruhepausen. Das macht Spaß, aber es schlaucht. Die Notizen werden immer umfangreicher, und wir versuchen, einige der Ideen, die »aufploppen«, gleich in die richtigen Bahnen zu lenken.

Ich liebe die Buchmesse in Leipzig. Ruhig ist es nicht, stressig ist es häufig – aber alle vereint die Freude an der Literatur oder eben, wie an unserem Stand, die Begeisterung an der Science Fiction. Das finde ich toll.

23 März 2017

Eckhards erste Tage

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Der Montag, 3. Juni 1996, war ein besonderer Tag für die Entwicklung der PERRY RHODAN-Serie. Wie das oft bei solchen Tagen ist: Niemand merkte es gleich – die Weichenstellungen sollten schließlich erst später kommen. Aber der erste Arbeitstag von Eckhard Schwettmann leitete eine andere Darstellung unserer Serie »nach außen« ein, von der die Autoren und die Redaktion auch in späteren Jahren und Jahrzehnten profitierten.

Für mich selbst war der Tag nicht so locker und einfach. Sabine Bretzinger – damals noch nicht Sabine Kropp – und ich hatten in der vorigen Woche eine Aussendung an die Presse vorgenommen; wir verkündeten darin den Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie. 35 Jahre – das klang nicht nach einem besonders runden Feiertag, trotzdem hatten wir es versucht.

Der Erfolg gab uns recht: An diesem Tag trafen die Rückläufe ein. Redakteure von Tageszeitungen aus der ganzen Republik riefen an, um von uns weitere Auskünfte über PERRY RHODAN zu erhalten. Briefe und Faxe mussten beantwortet werden, in manchen Fällen mussten wir auch schnell einen Adressaufkleber schreiben und eine aktuelle Sendung mit Heftromanen eintüten.

Obwohl wir mit den Presse-Themen sehr viel Arbeit hatten, die eigentlich nicht eingeplant war, waren wir ziemlich stolz darauf. Wir hatten »mit Bordmitteln« etwas geschafft, was eine Agentur – die unser neuer Verlagsleiter hatte engagieren wollen – nicht so einfach hinbekommen hätte. Im Sommer 1996, in dem die Lage im Verlag nach wie vor sehr angespannt war, zählten solche Erfolgsmeldungen doppelt, zumindest für uns selbst.

Eckhards erster Arbeitstag bestand erst einmal daraus, dass er ein ausführliches Gespräch mit der Verlagsleitung hatte. Die Redaktion war nicht dabei, als »die obere Etage« den PERRY RHODAN-Marketingmann auf seine neuen Aufgaben einschwor ... Und wir erfuhren nie, welche Geheimnisse Eckhard bei diesem Gespräch vermittelt bekam.

Den Rest des Montags verbrachte der neue Kollege damit, sein Büro einzurichten. Die Möbel standen teilweise schon bereit, andere mussten besorgt werden. Seine Assistentin Ute, die ihm ab dem ersten Tag zur Seite stehen sollte, half dabei; sie organisierte das Büromaterial und sorgte dafür, dass das Telefon und der Computer ebenfalls aufgestellt wurden.
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Eckhard und ich hatten nicht viel Zeit füreinander. Wir sprachen einige Male und tauschten Informationen aus; ich packte ihm einen Stapel mit Romanen und Arbeitspapieren auf den Tisch, und dann verschwand ich wieder in meinem Zimmer. Immerhin würde künftig nur eine dünne Wand zwischen uns sein, so dass einem schnellen Informationsaustausch nichts im Weg stehen würde. Wir gingen gemeinsam in die Kantine, und gelegentlich stellte er eine kurze Frage, auf die ich meist eine schnelle Antwort hatte.

Ich bekam am folgenden Tag mit, wie intensiv Eckhard telefonierte. Er informierte sich über die internen Strukturen im Verlag sowie im gesamten Konzern, dann teilte er seinen zahlreichen Medienpartnern in der ganzen Republik die Neuigkeiten über sein Aufgabengebiet mit. Ich hatte schon mitbekommen, wie viele Leute er kannte, und wenn er es schaffte, seine vielen Bekannten zu »rhodanifizieren«, wie wir es nannten, konnte das alles nur gut für PERRY RHODAN sein.

Das eigentliche Gespräch zwischen uns beiden war erst am Mittwoch. Wir nahmen uns viel Zeit. Eckhard hatte zwar schon viele Einblicke in unsere Tätigkeit erlangt, aber ich berichtete ihm trotzdem, wie wir arbeiteten: der Kontakt zu den Autoren, die Entstehung eines Romans, die Abwicklung innerhalb des Verlags, der Kontakt zu den Lesern. Er stellte viele Rückfragen, und er hatte bereits an dieser Stelle des Gespräches eine Reihe von Ideen, die er immer wieder äußerte.

»PERRY RHODAN ist eine Marke«, betonte er mehrfach, »und diesen Markencharakter müssen wir stärker nach vorne schieben.« Diese Marke sollte sich nicht nur in den Produkten manifestieren, sondern auch darüber hinaus. So hatte er sich bereits Gedanken über ein »Key-Visual« gemacht, über ein optisches Element, das künftig überall eingesetzt werden könnte.

Das Thema »Markenschutz«, das bislang auf der Ebene der Geschäftsleitung angesiedelt war, würde er künftig mit Vorrang behandeln. »Wir müssen unsere Marke nicht nur in Deutschland schützen, sondern auch in Gesamt-Europa sowie in den USA«, argumentierte er. Nur dann könnte man beispielsweise eine internationale Vermarktung der Serie anstreben.

Konkrete Ideen hatte er zur Musik. »Wenn wir heute junge Leute packen wollen, müssen wir das über die Musik versuchen.« Er kannte Musikproduzenten, die wiederum gute Kontakte zu Studios und Musiker hatten; mit diesen wollte er rasche Fortschritte machen. Wenn PERRY RHODAN eine Marke sein wolle, müssten wir sie stärker außerhalb der bisherigen Vertriebskanäle verankern: »nicht nur im Buch- und im Zeitschriftenhandel, sondern überall da, wo sich Leute für Science Fiction interessieren«. Dazu zählten für ihn im weitesten Sinne auch Techno-Clubs oder Fernsehsender wie Viva oder MTV, in denen Videos mit Science-Fiction-Charakter liefen.

Wir warfen viele Ideen hin und her. Manches von dem, was Eckhard sagte, kam mir zu übertrieben vor, zu weit entfernt von unseren bisherigen Romanen. Aber mir war selbst bewusst, dass wir einiges ändern mussten, wenn wir in dem Medienumfeld, das es für Science Fiction gab, weiterhin bestehen wollten.

Auf jeden Fall wurde an diesem Tag klar: Hier kam ein Marketingmann, der eine Vision von PERRY RHODAN hatte, die über das hinausging, was wir bisher getan hatten. Ob der Redaktion und den Autoren das alles gefallen würde, konnte man zu dieser Stunde noch nicht sagen ...

22 März 2017

Die Hand des Regenten

Das neue NEO-Buch ist heute als Belegexemplar in der Redaktion eingetroffen. Wie immer präsentiert sich die Platin Edition als eindrucksvolles Science-Fiction-Buch, das jedes Bücherregal schmücken dürfte. »Die Hand des Regenten«, so lautet der Titel des elften Bandes; die Illustration auf dem Cover stammt wieder von Dirk Schulz.

Dieses Buch enthält  starke Romane: Marc A. Herren bringt mit »Zu den Sternen« den Raumhafen Baikonur zur Geltung; Oliver Plaschka steuert mit »Welt aus Seide« seinen ersten Beitrag zum Perryversum bei. Auch Rüdiger Schäfer platziert sich mit »Countdown für Siron« erstmals bei PERRY RHODAN NEO; kein Wunder, dass die ergänzende Kurzgeschichte von ihm stammt. Als vierter Autor ist Alexander Huiskes mit an Bord, der sich seit einiger Zeit leider eher NEO-rar macht.

Mir haben »damals« die einzelnen NEO-Romane der Autoren sehr gut gefallen, und ich finde sie in der Zusammenstellung wieder faszinierend. Der Vorstoß der Menschen in das riesige Arkon-Imperium und die Kontakte mit allerlei Aliens – so etwas liest sich immer wieder gut!

21 März 2017

Die FanZentrale feiert bald ihr Jubiläum

In diesem Jahr wird die wichtigste Vereinigung für PERRY RHODAN-Fans, die es im deutschsprachigen Raum gibt, immerhin auch schon zwanzig Jahre alt: Die PERRY RHODAN-FanZentrale feiert das Jubiläum im Rahmen eines Cons in Osnabrück – aber darum soll es mir heute gar nicht gehen. Ich habe nämlich angefangen, ein wenig in der Vergangenheit zu wühlen.

Im März 1997 präsentierte sich die FanZentrale – damals noch kein eingetragener Verein, aber schon existent – zweimal in der Öffentlichkeit. Am 8. und 9. März 1997 trat der Verein mit einem Stand bei den »SF-Tagen NRW« in Dortmund auf, was damals eine sehr schöne Veranstaltung war. Und am 22. März 1997 zeigte sich die PRFZ auf dem »kleinen« BuchmesseCon in Leipzig.

Bei beiden Veranstaltungen war ich dabei. Seit den Anfängen im Frühjahr 1994, als es erste Gespräche in Hermann Ritters Wohnung in Weiterstadt gegeben hatte, waren damals schon fast drei Jahre vergangen. Im Mai 1997 wurde der Verein dann offiziell ins Leben gerufen – eine Aktion, die ich bis heute gut finde ...

20 März 2017

Zum Stand der Dinge bei PR-Terminus

Ein Logbuch der Redaktion

Seit einigen Monaten feilen einige Autoren und die PERRY RHODAN-Redaktion an einer neuen  Miniserie, die im PERRY RHODAN-Universum spielt. Es wird Zeit, ein wenig darüber zu plaudern, was in den ersten Romanen geplant ist. Dass ich keine »echten Inhalte« verrate, überrascht hoffentlich nicht zu sehr.

Band eins von PERRY RHODAN- Terminus erscheint am 21. April 2017. Es ist nachvollziehbar, dass ein solcher Roman von dem Autor geschrieben werden muss, von dem auch die Exposés der Miniserie stammen. Uwe Anton verfasste den Roman »Zeitspringer«, in dem die wesentlichen Hauptfiguren vorgestellt werden.

Selbstverständlich spielt Perry Rhodan eine wichtige Rolle in diesem Roman; an seiner Seite treten unter anderem der Mausbiber Gucky und der Haluter Icho Tolot auf. Eine Reihe von weiteren bekannten Figuren taucht auf – über diese möchte ich an dieser Stelle noch nichts sagen.

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Wichtig sind vor allem zwei neue Hauptfiguren, die bislang keine Rolle im Perryversum spielten. Darren Zitarra und Juki Leann sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Man nennt sie »Zeitspringer«, und ihr Auftauchen auf der Erde löst eine Reihe von Aktionen aus, die Perry Rhodans Weltbild verändern könnten. Zudem bringen ihre Fähigkeiten auch Gefahren mit sich, die letztlich dazu führen könnten, dass die Erde und die Welten des Sonnensystems bedroht werden.

Band zwei der Miniserie wurde von Dennis Mathiak verfasst; er kommt am 5. Mai 2017 in den Handel. Der Autor hat in den vergangenen Jahren unter anderem für PERRY RHODAN NEO sowie diverse Miniserien geschrieben. Ich freute mich sehr, dass er die Zeit gefunden hatte, auch bei unserer aktuellen Miniserie mitzuarbeiten.

In »Flucht durch Terrania« zeigt der Autor die Hauptstadt der Erde aus einer ungewöhnlichen Perspektive – aus der von Menschen nämlich, die das System ablehnen, das auf der Erde herrscht. Sie hängen anderen Idealen an, sie bevorzugen andere Ziele, und das kollidiert mit der bekannten Welt.

Neben einer tüchtigen Portion Action vermittelt der Roman vor allem einen Blick in ein Terrania, das ich in dieser Form so noch nie gesehen und »erlesen« habe. Dennis Mathiak fügt dem Bild der Erde einige neue Aspekte hinzu, und das gefiel mir bei der Lektüre sehr gut.

Als »gesetzt« hatte Uwe Anton bereits beim AustriaCon im Herbst 2016 den Autor Roman Schleifer bezeichnet. Die beiden hatten schon bei der Miniserie PERRY RHODAN-Stardust sehr gut zusammengearbeitet; da bot es sich an, diese Kooperation fortzusetzen. Sein Roman erscheint am 19. Mai 2017 unter dem Titel »Konfrontation auf Mimas«.

Wieder steht das Phänomen der Zeitspringer im Zentrum, auch der Begriff »Terminus« wird ein wenig klarer – vor allem wird Perry Rhodan und seinen Gefährten bewusst, in welcher Lage sich die Bewohner der Erde wirklich befinden. Man hat es mit einer Bedrohung zu tun, wie sie die Terraner bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gekannt haben.

(Da dieser Text erscheint, bevor die Leseprobe des ersten Romans zu lesen ist, bleibe ich absichtlich »schwammig«. Jegliche Andeutung zuviel könnte den Spaß an der Geschichte reduzieren, fürchte ich.)

Wie es danach mit der Handlung der Miniserie weitergeht? In den ersten vier Bänden stehen tatsächlich die Welten des Solsystems im Zentrum, dann aber wird die Handlung hinaus in die Milchstraße wechseln.

Ich bin sicher, dass Susan Schwartz – sie zählt zum Team von PERRY RHODAN-Terminus – beispielsweise eine große Freude daran haben wird, ihren Handlungsschauplatz zu »erforschen«.

Und diese Freude sollte sich dann auf die Leser übertragen ...

19 März 2017

Konferenz-Rundschreiben 1997

Nach der Autorenkonferenz im April 1997 verschickte die Redaktion ein Rundschreiben an alle Autoren; verfasst wurde es am 22. April. Wesentliche Schwerpunkte waren die Diskussion mit der Verlagsleitung – in der es vor allem um die Situation bei den PERRY RHODAN- und ATLAN-Büchern ging – der Bericht von Eckhard Schwettmann zum aktuellen Stand des Marketings und eine Zusammenfassung der Redaktion.

Es gab eine »allgemeine Autorenschelte«, vor allem aber um den Inhalt der Serie ab Band 1900: »DaGlausch ist die Galaxis, in die es Terrania-Süd verschlagen hat«, steht lakonisch in dem Rundschreiben. »Ernst Vlcek wird die Galaxis noch genauer definieren.«

Diskutiert wurden die »fünfdimensionalen Schockfronten« in dieser Sterneninsel, die als »eine quirlige Galaxis« bezeichnet wurde. Gesprochen wurde auch über den »Hooliganismus der Dscherro« sowie die Vorschau auf den Band 1999 ...


18 März 2017

Wenn ein Autor heimlich altert ...

Es gibt Menschen, die wollen ihr genaues Geburtsdatum nicht an das Licht der Öffentlichkeit zerren; das möchte ich zumindest halbwegs respektieren. Aber wenn jemand einen »runden« Geburtstag zu feiern hat, möchte ich darauf zumindest kurz hinweisen.

Die Rede ist von Oliver Fröhlich. Der PERRY RHODAN-Autor feierte dieser Tage – also definitiv nicht heute! – seinen fünfzigsten Geburtstag. Dazu gratuliere ich herzlich. Ich hoffe, er hat schön gefeiert.

In den vergangenen Jahren hat der Autor bei uns eine richtig steile Laufbahn hingelegt: von ATLAN zu PERRY RHODAN NEO, jetzt zur »richtigen« PERRY RHODAN-Serie. Dort hat er längst bewiesen, was er kann. Im vergangenen Herbst zeigte er bei PERRY RHODAN-Trivid zudem, dass er auch für Experimente zu haben ist. Das finde ich gut – und ich freue mich auf weitere viele Jahre der Zusammenarbeit.

17 März 2017

Der Start in den »Genesis«-Zyklus

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn in wenigen Tagen der Roman »Das kosmische Erbe« in den Handel kommt, beginnt damit nicht nur ein neuer Handlungszyklus im Rahmen der PERRY RHODAN-Serie. Gleichzeitig beginnt der Endspurt auf den Jubiläumsband 3000 – nur noch zwei Jahre werden vergehen, bis dieses Ereignis gefeiert werden kann.

Den ersten Band des »Genesis«-Zyklus haben wir mehrfach erwähnt. Verena Themsen schrieb »Das kosmische Erbe« und eröffnet damit einen großen Handlungsbogen, der insgesamt hundert Romane umfassen wird. Kommt ihr Roman am 17. März 2017 in den Handel, erfahren die Leser schon ein wenig mehr über die seltsame »Armee« auf dem Merkur, das kosmische Leuchtfeuer am Himmel und die Botschaft aus einer fernen Galaxis.

Das ist nicht alles. Ein Sonnensystem geht unter, und die Menschen müssen eine verzweifelte Rettungsaktion einleiten, aus der sich künftig – soviel sei verraten – neue Entwicklungen ergeben. Vor allem wird damit klar, dass es den Unbekannten offenbar nicht sonderlich wichtig ist, was mit den intelligenten Bewohnern eines »unwichtigen« Planeten geschieht.

Mehr über die Kontakte in eine ferne Galaxis erzählt Michael Marcus Thurner in seinem ersten Beitrag für den »Genesis«-Zyklus. Sein Roman trägt die Bandnummer 2901 und erscheint am 24. März 2017 unter dem Titel »Das Goldene Reich«. Die bislang unbekannte Sterneninsel wird vorgestellt, in der Menschen von der Erde auf neue Kontakte stoßen.tl_files/comic/images/cover/erstauflage/2900tibi.jpg

Das Interessante dabei: Die Fremden scheinen sehr viel über die heimische Milchstraße zu wissen, es scheint Beziehungen zu geben, die Jahrzehntausende alt sind. Doch was sich wirklich hinter dem Goldenen Reich und seinen Traditionen verbirgt, müssen die Terraner und ihre Freunde offenbar noch herausfinden...

Mehr gibt es auf jeden Fall in dem Roman »Im Sternenkerker« zu erfahren. Dieser trägt die Bandnummer 2902, erscheint am 31. März 2017 und wurde von Oliver Fröhlich verfasst. Ohne zu viel in die Details zu gehen: Die Leser erfahren in diesem Roman ein wenig über den Strafvollzug in einer fernen Galaxis, und sie erleben eine wagemutige Rettungsaktion.

Als ich das Manuskript dieses Romans las, fand ich vor allem amüsant, wie trickreich die Action ist, die der Autor seine Protagonisten »durchleben« lässt. Das ist abwechslungsreich und schnell erzählt, mir machte das Abenteuer der Marke »Flucht von Alcatraz« richtig viel Freude.

Der Titel des nächsten Bandes klingt ein wenig nach Horror oder Fantasy – aber die Leser können sicher sein, dass es sich um lupenreine Science Fiction handelt. Kai Hirdts erster Roman für die PERRY RHODAN-Erstauflage trägt die Bandnummer 2903 und den Titel »Der Bund der Schutzgeister«.

Wenn er am 7. April 2017 in den Handel kommt, ist schon ein wenig mehr über die »Zustände« in der fernen Galaxis bekannt – umso interessanter dürfte es dann sein, von den Schwierigkeiten zu lesen, die sich an Bord der RAS TSCHUBAI entwickeln. Übrigens spielt hier eine Figur eine wesentliche Hauptrolle, die in Band 2900 von Verena Themsen erstmals in der Handlung auftaucht; weitere Verbindungen zwischen den beiden Romanen gibt es reichlich.

Für meinen Geschmack startet der neue Handlungszyklus mit viel Abwechslung, mit exotischen Außerirdischen und diplomatischen Querelen, mit einem großen kosmischen Abenteuer in einer fernen Galaxis und einem Geheimnis aus der Vergangenheit der Erde. Schauen wir mal, wie die Romane bei den Lesern ankommen ...

16 März 2017

Nachgereicht von der Autorenkonferenz

Ein Bild, das nicht in der »offiziellen« Bildergalerie auf unserer Internet-Seite zu sehen ist, das ich aber trotzdem interessant finde: Es zeigt den Kollegen Michael Marcus Thurner – der Herr im eleganten weißen Hemd auf der linken Seite des Bildes – und mich in einem Gespräch während der Kaffeepause.

Auch wenn ich auf dem Bild einen sehr ernsthaften Eindruck vermittle, sprachen wir weder über Terminprobleme noch Honorare ... es dürfte das allgemeine »Wir sind in der Pause und haben sonst nichts zu tun«-Flachsen gewesen sein ...

Autorenkonferenz im Februar 2017

Ein Logbuch der Redaktion

Nachdem wir in den vergangenen Jahren die Konferenz der PERRY RHODAN-Autoren in Karlsruhe abgehalten hatten, luden wir fürs Frühjahr 2017 wieder einmal nach Rastatt ein. Das »Best Western Hotel«, das sich direkt neben dem Gebäude des Pabel-Moewig-Verlages erhebt, bietet nach wie vor seine Konferenzräume und Übernachtungsmöglichkeiten an – und so bezogen wir es vom 26. zum 27. Februar 2017.

Was keiner so richtig bedachte, war die Tatsache, dass Rastatt eine Faschingshochburg ist. Als sich Wim Vandemaan, Christian Montillon, Verena Themsen und ich am Sonntagmittag, 26. Februar 2017, trafen, gingen wir noch davon aus, ganz locker in die Innenstadt zu fahren und in einem Café über aktuelle Exposés zu sprechen. Aber der Faschingsumzug hatte die Innenstadt in ein kleines Chaos aus »Narren« und Absperrungen verwandelt.

Wir bekamen immerhin einen Tisch in einem Gasthaus, das allerdings auch stark von Faschingsfreunden frequentiert wurde. Wir waren – so schien es – die einzige Gruppe in diesem Gasthaus, in der keine einzige Person geschminkt oder verkleidet war. Und weil wir uns besprechen wollten, trank auch keiner Alkohol, was ebenfalls verwunderlich schien.

Wir beschäftigten uns mit dem angelaufenen Zyklus. Die ersten Romane des »Genesis«-Zyklus lagen zu diesem Zeitpunkt vor, wir sahen, was gut funktionierte und was nicht so gut umgesetzt worden war. Die Exposés waren schon weit vorangeschritten, ebenso die Detailplanung.

In unserer Runde ging es nun vor allem darum, die weiteren Abläufe konkreter zu bestimmen: Wie konnte Verena Themsen mit ihren Datenblättern die Arbeit der beiden Exposéautoren unterstützen? Wie konnten wir es gemeinsam schaffen, die Exposés besser auf die Bedürfnisse der Autoren abzustimmen?

Wir beendeten unsere Besprechung in der Innenstadt, und als wir zum Hotel zurückfuhren, stellten wir fest, dass sich der Umzug schon »verlaufen« hatte. Im Hotel selbst war nichts von der Faschingszeit zu spüren.

Dafür waren die Autoren größtenteils schon eingetroffen. Zum ersten Mal nahm Kai Hirdt an unserer Runde teil – der Autor hatte bisher für PERRY RHODAN NEO und diverse Miniserien geschrieben. Wieder dabei war Susan Schwartz, die in den vergangenen Jahren vor allem durch ihre Gastromane zum Erfolg unserer Serie beigetragen hatte.

Über das gemeinsame Abendessen an zwei runden Tischen brauche ich nicht so viel zu erzählen. Es wurde viel »getratscht« und weniger über die Serie gesprochen. Auch in der Bar ging es später eher locker weiter, wie es bei einem Tag vor der Konferenz so üblich ist. Mit Susan Schwartz unternahm ich einen Spaziergang durch das nächtliche Rastatt, bei der wir aktuelle Themen besprachen – untl_files/comic/images/news/news/Autorenkonferenz_2017_Gruppenbild.jpgd gegen Mitternacht machte ich mich auf den Heimweg.

Die eigentliche Konferenz lief am Montag, 27. Februar 2017; sie war diesmal bewusst theoretisch ausgelegt. Wir wollten uns mit den Hintergründen unserer Serie beschäftigen, weshalb das Marketing im Vordergrund stand. Stephen Zerfowski, der für unsere Werbeagentur tätig ist, sprach über den Markenkern unserer Serie, danach stellte Philine-Marie Rühmann die aktuellen Marketing-Aktivitäten vor. Die anregende Diskussion und die Schlussfolgerungen daraus beschäftigten uns bis zum Mittagessen.

Danach ging es ans Inhaltliche.

Ich stellte die aktuelle Entwicklung dar, zitierte Leserlob und Leserkritiken. Michelle Stern hatte ein Arbeitspapier ausgearbeitet, in dem es um die Darstellung von Charakteren in unserer Serie ging. Die Stärken und Schwächen unserer Exposés und Romane wurden diskutiert – danach gingen wir gemeinsam daran, Eckpunkte zum laufenden Zyklus festzulegen.

Immerhin sind es keine zwei Jahre mehr, bis der Band 3000 erscheint. Es müssen entsprechende »Pflöcke« eingeschlagen werden; den Autoren ist die Verantwortung für die Serie sehr bewusst. Das Team ging in den Diskussionen engagiert mit.

Kein Wunder, dass es auch beim anschließenden Abendessen und später in der Hotel-Bar ebenfalls engagiert weiterging. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion nahmen daran teil, so dass es zu zahlreichen Gesprächen zwischen Autoren und Redaktionsmitarbeitern kam. An diesem Abend kam ich auf jeden Fall später heim ...

(Wer sich wundert, warum in diesem Bericht so wenig über die inhaltlichen Details steht: Die möchte ich wirklich noch nicht ausplaudern. Außerdem standen sie diesmal tatsächlich nicht so sehr im Zentrum der Konferenz.)

15 März 2017

Zeitenwenden bei PERRY RHODAN

Ein Logbuch der Redaktion

Schauen wir auf die Menschheitsgeschichte, stellen wir fest, dass diese immer wieder in Brüchen und Sprüngen voranschritt. Es gab Phasen, in denen Frieden herrschte, in denen der Handel florierte und die Wissenschaft neue Erkenntnisse erlangen konnte. Und es gab Phasen, in denen die Welt von Kriegen erschüttert wurde, in denen Naturkatastrophen oder Seuchen dafür sorgten, dass die Menschen nur noch ans nackte Überleben denken konnten.

Bei der PERRY RHODAN-Serie ist es ähnlich. Der größte Romankosmos der Welt entwickelte sich nie gleichmäßig. Autoren wechselten, die Verlagsstruktur veränderte sich, neue Exposéautoren brachten neue inhaltliche Konzepte – das alles hatte seine Auswirkungen auf die Inhalte der Serie. Kurz bevor mit Band 2900 ein neuer Zyklus in der größten Science-Fiction-Serie der Welt startet, ist es vielleicht angebracht, einige Zeitenwenden anzusprechen.

Mit dem »Unternehmen Stardust« angefangen, schilderte die Serie ab dem ersten Roman eine Menschheit, die nach vorne strebte. Man erkämpfte sich einen Platz in der Milchstraße, man wehrte allerlei Gegner ab, man stieß in fremde Galaxien vor. Doch dann kam der riesige Zeitsprung zwischen den Bänden 399 und 400.

Zu Beginn des Cappins-Zyklus krempelten K. H. Scheer und die Autoren die Milchstraße ziemlich um. Der Schauplatz veränderte sich komplett: Statt eines Solaren Imperiums auf dem Höhepunkt seiner Macht schilderte die Serie eine Menschheit, die sich in Machtblöcken gegenüber stand. In der Galaxis tummelten sich Machtgruppen, von denen man noch nie zuvor gehört hatte: Piraten trieben ihr Unwesen, Imperatoren wie Dabrifa trieben ihre Spiele, überall waren Sternenreiche entstanden. Die Serie konnte nach Band 400 völlig neue Geschichten erzählen, in einer Welt, die frisch und unerforscht war.

Ähnlich groß war die Zeitenwende zwischen den Bänden 699 und 700. Man könnte sich streiten, ob der Bruch nicht schon zwischen den Bänden 649 und 650 stattfand – aber das ist nebensächlich. Fakt ist: Der Kunstgriff von William Voltz, die Erde und den Mond aus der Milchstraße zu entfernen und das Solare Imperium zerstören zu lassen, war wuchtig und mutig zugleich. Ab Band 700 dann auch noch eine »Menschheit ohne Liebe« zu schildern, war ebenfalls ein Bruch.
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Schaut man sich Leserkritiken aus jener Zeit an, kam die neue Linie nicht bei allen Lesern an. Während viele den frischen Wind bei PERRY RHODAN mochten, bedauerten andere, dass das Solare Imperium nicht zur alten imperialen Stärke zurückfinden konnte. Die Liga Freier Terraner trat in der Serie anders auf; eine Liga wirkt schon vom Namen her anders als ein Imperium.

Erstaunlich zurückhaltend fiel der Bruch bei Band 1000 aus. Zwar vergingen einige hundert Jahre zwischen den Bänden 999 und 1000, das Duzen wurde eingeführt, und in der Milchstraße operierte die Kosmische Hanse, bei der die Autoren sich wohl nicht so richtig einig waren, was diese konnte und durfte. Dennoch blieben Perry Rhodan und seine Getreuen in führenden Positionen. Kein Wunder: Weder in der Exposéarbeit noch im Autorenteam änderte sich grundlegend etwas.

Das änderte sich mit Band 1400. Der Cantaro-Zyklus mit seinem Zeitsprung über einige hundert Jahre schleuderte Rhodan und Co. in eine Zeit, in der die Aktivatorträger nicht mehr viel zu sagen hatten. Eine Milchstraße hinter Mauern, der Teufel in Terras Hallen – es mangelte in dieser Phase der Serie nicht an düsteren Bildern voller Zeitbezug.

Ernst Vlcek als Exposéautor und Dr. Florian F. Marzin als Chefredakteur, auf dessen Ideen der Zyklus fußte, stellten Perry Rhodan geradezu ins Abseits. Das war Absicht: Beide wollten mit dem Drang abschließen, in immer höhere kosmologische Sphären vorzustoßen. Spätestens mit Si Kitu, der Mutter der Entropie, hatte die Serie in den Augen des Redakteurs und des Exposéautors zu sehr an Bodenhaftung verloren.

Ähnlich verfuhren Ernst Vlcek und Robert Feldhoff, als mit Band 1800 der Thoregon-Zyklus begann. Anfangs stellten sie die Aktivatorträger um Rhodan sogar in Opposition zu einer nationalistischen Menschheit, führten sie aber dann wieder zurück zur Erde. Trotzdem markierte der Thoregon-Zyklus den Einstieg in einen kosmischen Bogen, in dem es wenige Zeitsprünge und damit auch keine massive Zeitenwende mehr gab.

Vor allem nach Band 2000, als Robert Feldhoff die Exposés allein gestaltete, formte er die Serie in eine Richtung, die keine großen Zeitenwenden vorsah. Nach Robert Feldhoffs überraschendem Tod führte Uwe Anton die Serie so fort – für eine Zeitenwende gab es auch wenig Spielraum. Man kann durchaus sagen, dass die Phase zwischen Band 1800 und Band 2699 eine Zeit war, in der nur wenige Umbrüche auf die Leser zukamen.

Die jüngste Wende bot Band 2700 und der Zyklus um das Atopische Tribunal, und diese Wende kam heimlich. Anfangs wirkte alles wie bekannt, doch schnell brachte das neue Expokraten-Duo neue Elemente in die Handlung ein. Sie erweiterten die Kosmologie in drastischer Weise, sie scheuten nicht davor zurück, beliebte Figuren aus der Serie zu schreiben. Das Serienuniversum veränderte sich grundsätzlich, und diese Veränderung wird wohl von Dauer sein.

Ist von Band 2900 eine ähnliche Zeitenwende zu erwarten? Nein. Mit Verena Themsens Jubiläumsband wird eine neue Handlungsebene eröffnet. Selbstverständlich gibt es neue Kontakte für die Hauptfiguren der Serie, treffen Rhodan und Co. auf faszinierende Außerirdische und erlangen neue Einblicke in den Kosmos. Aber die Serie wird nicht grundsätzlich umgestaltet – das wäre vielleicht ein Thema für Band 3000.

Obwohl ... Immer wieder in den vergangenen Jahren wurde der Begriff »Weltenbrand« in den Raum gestellt. Noch sickerte nichts davon durch, was sich dahinter verbergen könnte. Schauen wir mal, welche Folgen dieses Ereignis mit sich bringen wird.

14 März 2017

Die Leseprobe des kosmischen Erbes

Seit einigen Jahren publizieren wir immer wieder Leseproben, wenn wir neue Miniserien starten oder ein Jubiläumsband in den Handel kommt. Das ist auch jetzt wieder der Fall; heute fand ich einen Stapel der aktuellen Leseprobe auf meinem Schreibtisch vor: die ersten Seiten von »Das kosmische Erbe« in einem schönen Heft im A6-Format.

Die Leseprobe kam damit pünktlich genug aus der Druckerei. Immerhin wollen wir sie auf der Buchmesse in Leipzig unter die Leute bringen; darüber hinaus wird sie im Fachhandel verteilt. Das 28 Seiten umfassende Heft enthält die ersten Szenen und macht – für meine Begriffe natürlich nur – schon sehr neugierig auf das, was Perry Rhodan höchstselbst auf dem Merkur antreffen wird.

12 März 2017

PERRY RHODAN und der Deutsche Phantastik-Preis

Der Deutsche Phantastik-Preis ist und war seit vielen Jahren ein echter Publikumspreis: Wer besonders viele Fans auf sich vereinen konnte, der gewann. Die literarische Qualität zählte dabei ebensowenig wie die Verkaufsauflage oder sonstige Argumente. Das war ein klares System, das zwar immer wieder kritisiert wurde, aber in sich logisch war.

In diesem Jahr nahm erstmals eine Jury ihre Arbeit auf. Wie diese gearbeitet hat, ist leider nicht sehr transparent; man weiß nichts über die Jurymitglieder oder über die Kriterien. Die Ergebnisse finde ich aus Sicht der PERRY RHODAN-Lesr durchaus spannend.

Wir haben im vergangenen Jahr mehr als hundert Romane veröffentlicht. 52 mal PERRY RHODAN-Erstauflage, 26 mal PERRY RHODAN NEO, 12 mal PR-Arkon, 12 mal PR-Jupiter, 6 mal PR-Trivid. Dazu kamen Nachdrucke wie die vier Silberbände, die zweimal zwölf Planetenromane, die Platin Edition und dergleichen. Mir ist bewusst, dass davon nicht alles gelungen war und manches veröffentlichte Werk seine Schwächen aufwies.

Interessant: Nichts davon empfand die Jury als preiswürdig oder nominierungswürdig. Man hat eine Reihe von honorigen Kollegen und ihre Werke nominiert, man hat eine Reihe von Kleinverlag- und Kleinstverlag-Publikationen nominiert. Kein einziges Werk aus dem PERRY RHODAN-Umfeld wurde nominiert.

Das gleiche gilt für die Kurzgeschichten – wir waren im vergangenen Jahr wahrscheinlich der einzige Verlag, der für Science-Fiction-Kurzgeschichten ein vernünftiges Honorar bezahlt hat. Die Jury fand davon leider keine einzige preiswürdig.

Bei den Titelbildern fällt das gleiche auf: Nominiert wurde ein Bild von Arndt Drechsler, das – bei allem guten Willen – zu den schwächeren Motiven des Künstlers zählt. Offenbar fand die Jury die anderen weit über hundert Bilder, die wir im vergangenen Jahr publiziert haben, nicht preiswürdig.

Weder wurde eines der beeindruckenden Motive nominiert, die Arndt Drechsler geschaffen hat, noch die Dutzende von starken Bildern, die von Dirk Schulz, Swen Papenbrock und Alfred Kelsner stammen. Nichts davon empfand die Jury als nominierungswürdig.

Die weiteren Rückschlüsse mag jeder selbst ziehen.

Für mich ist es klar: Als Redakteur der PERRY RHODAN-Serie, der viele Jahre beim Deutschen Phantastik-Preis mit abgestimmt hat, der ihn einmal sogar auf der Bühne mitverliehen hat, der ihn auch einige Male in Empfang genommen hat – für die Serie –, werde ich erstmals seit vielen Jahren nicht daran teilnehmen.

11 März 2017

Routine gibt es irgendwie nicht

»Ich bin derzeit so gespannt auf Lesermeinungen wie schon lange nicht mehr«, erkläre ich einer Bekannten. Sie meint daraufhin: »Du machst den Job doch schon so lang, das muss dir doch langsam egal sein.«

Ganz im Gegenteil!

Fakt ist: Wenn ein PERRY RHODAN-Zyklus zu Ende geht, äußern sich viele Leser und teilen uns ihre Meinung mit. Und wenn ein neuer PERRY RHODAN-Zyklus beginnt – logischerweise gleich darauf –, sind viele Leser erwartungsfroh, sie äußern dann ihre Wünsche und Hoffnungen.

Das finde ich immer noch spannend. Der Start in den »Genesis«-Zyklus ist nun nicht gerade mein erster Zyklusstart – aber es lässt mich nach wie vor nicht kalt. Früher las ich begierig die Leserbriefe und Fanzines, heute durchstöbere ich Foren und Soziale Netzwerke, lese die E-Mails und Kommentare.

Wie hat das, was sich die Autoren ausgedacht haben, denn funktioniert? Was gibt es – jenseits nüchterner Verkaufszahlen – für Ergebnisse? Welche Erwartungen haben unsere Leser? Routine gibt es im Arbeitsbereich eines PERRY RHODAN-Redakteurs auf jeden Fall nach wie vor nicht ...

10 März 2017

Katastrophe im Deltaraum

Aus der Serie »1000 Bände zurück«

Nach einem Exposé von Robert Feldhoff entstand der Roman »Katastrophe im Deltaraum«, den Horst Hoffmann verfasste. Der Roman kam im Januar 1998 in den Handel und erzählt vor allem die Geschichte eines jungen Baolin-Nda namens Tautanbyrk.

Zitat aus dem Exposé: »Die jungen Baolin-Nda wie Tautanbyrk leben im Baolin-Deltaraum, einer in den Hyperraum eingebetteten Blase. Dort herrscht ein höherer psionischer Druck als im Normalraum, den sie zum Leben benötigen.« Weiter wird erklärt, dass es ein Standardtor gibt, die Verbindung zum Normalraum, ebenso das Äolentor, das in die mysteriöse Äole führt.

Der Roman hatte die Bandnummer 1899 – und er enthielt eine Lebensgeschichte. Bei den Lesern kam sie sehr gut an, sie bot eine eigentümlich-melancholische Stimmung. Und dass am Ende ein »Bote von Thoregon« kommt, passt natürlich in die Gesamtstimmung des Großzyklus ...

Ich mochte das damals sehr und blicke gern auf diesen Roman zurück. Sowohl die Arbeit am Exposé als auch am Roman waren angenehm – und niemand machte sich Gedanken darüber, dass wir tausend Bände später immer noch PERRY RHODAN machen würden.

09 März 2017

Das tschechische Wunder von Terra

Als im Mai 2006 der Roman »Das Wunder von Terra« erschien, kam dieser wirklich nicht bei allen PERRY RHODAN-Lesern gut an. Viele hassten den »Fußballroman« von Robert Feldhoff geradezu, einige warfen dem Autor vor, er habe sich dem Marketing verkauft oder habe – besonders gemein – sowieso keine Ahnung von Fußball.

Das ist lange her. Dieser Tage erschien der Roman in tschechischer Sprache. Bei unseren tschechischen Partnern trägt er den Titel » Fotbalový zázrak«. Leider verstehe ich die Sprache nicht, sonst könnte ich mich darüber freuen, wie die Übersetzer die Feldhoffschen Formulierungen übertragen haben.

Aber ich bin sicher, dass die tschechischen Leser ihren Spaß mit dem Roman haben werden. Zumindest jene, die nicht schon beim Gedanken an Fußball einen erhöhten Blutdruck bekommen ...

08 März 2017

Einige Worte zu Michael H. Buchholz

Als ich die Nachricht am Dienstag morgen als Mail auf meinem Computer las, war ich wie erschlagen: Michael H. Buchholz war in der Nacht zuvor gestorben. Der Autor, der sich in den vergangenen Jahren sehr um PERRY RHODAN NEO verdient gemacht hatte, konnte den Kampf gegen seine schwere Krankheit nicht gewinnen. Kurz vor seinem sechzigsten Geburtstag war er im Kreis seiner Familie eingeschlafen.

Michael und ich kannten uns nicht sehr gut; wir hatten im Verlauf der vergangenen Jahre und Jahrzehnte immer mal wieder miteinander geredet. Ich wusste, dass er gut schreiben konnte und viele Ideen hatte. Gelegentlich hatten wir auf der Buchmesse oder einem Con über Projekte geplaudert; nie war es konkret gewesen.

Nachdem er einige Beiträge für ATLAN geliefert hatte, begann unsere Zusammenarbeit wirklich erst mit PERRY RHODAN NEO. Nachdem Frank Borsch mit Band 100 seinen Rückzug aus der Serie bekannt gegeben hatte, waren es Rüdiger Schäfer und Michael H. Buchholz, die sich bereit erklärten, die Serie weiterzuführen. Ihre Exposés und Romanen hielten die Serie seitdem auf Kurs – es sind nur noch wenige Monate, bis Band 150 erscheinen wird.

Dieses Zwischenjubiläum wird Michael leider nicht mehr erleben. Wir werden aber nie sein Engagement und seine Begeisterung vergessen, seine Ideen und sein umfangreiches Wissen zu zahlreichen Fachgebieten. Und ich trauere um einen Autor, den ich viel zu wenig kannte.

07 März 2017

Heute ist ein TERMINUS-Tag

Der heutige Dienstag steht ganz im Zeichen von PERRY RHODAN-Terminus; ich habe heute gewissermaßen an vier verschiedenen Romanen gearbeitet. Die ersten drei Romane liegen schon vor, vom vierten gibt es bislang immerhin das Exposé – das Autorenteam arbeitet zusammen, es werden viele Mails gewechselt, und die Titelbilder entstehen ebenfalls.

Der Außenlektor hat ebenfalls schon seine Tätigkeit aufgenommen. Wir werden also die Romane termingerecht in die Repro gehen können. Und während sich die PERRY RHODAN-Leser auf den Jubiläumsband mit der Nummer 2900 freuen, starten wir mit der Werbung und den Marketing-Aktionen.

(Ich muss dringend Texte für die Website schreiben; ein Logbuch mit Hintergründen ist in Arbeit. Für den PERRY RHODAN-Report entsteht derzeit ein Beitrag, und eine Facebook-Gruppe wird aufgebaut.)

Beeindruckt bin ich bislang übrigens von den Hintergrund-Arbeiten, die hoffentlich »peu à peu« in die Romane einfließen. Viele Details, die zusammengestellt worden sind, können nicht direkt in den Romanen auftauchen – dabei sind sie spannend und lesenswert zugleich. Aber da wir diesmal auch ein kleines »Leser-Magazin« bieten wollen, können wir sie teilweise an dieser Stelle veröffentlichen ...


06 März 2017

Gedanken zu ANTI-ES

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Im Herbst 1997 diskutierten Horst Hoffmann und ich mehrfach darüber, wie es mit den Silberbänden weitergehen sollte. Der »Schwarm«-Zyklus hatte uns beiden gefallen, auch in der Bearbeitung, die Horst in den Silberbänden geleistet hatte. Beim »Altmutanten«-Zyklus war es nicht ganz einfach gewesen, die Handlung entsprechend zu straffen und somit spannender zu machen. Jetzt aber stand der »Anti-ES«-Zyklus vor der Tür, und der bereitete uns beiden Kopfzerbrechen.

In einem Telefonat hatte Horst Hoffmann vorgeschlagen, den gesamten Zyklus ausfallen zu lassen. »Wir springen direkt zu den Laren und der Geschichte um das Konzil der Sieben«, argumentierte er. Das sei spannender als alles andere davor, damit würden wir die Leser sicher fesseln können. Beim »Anti-ES«-Zyklus gäbe es zu viele Widersprüche innerhalb der fünfzig Romane, die man kaum »auf Reihe« bringen könne.

Ich verstand seine Argumentation sehr gut, erinnerte ich mich doch selbst an meine Lektüre dieses Zyklus. Andererseits entsann ich mich eben auch vieler spannender Romane, vor allem an die packenden Naupaum-Geschichten. Also formulierte ich am 9. Oktober ein Schreiben an den Buchbearbeiter, in dem ich meine Ideen für eine weitere Fortführung der Serie formulierte.

Davor hatte ich mehrere Tage damit verbracht, in den alten Heftromanen zu blättern, um mir den Inhalt der fünfzig Romane vor Augen zu führen. »Nimm das hier bitte einfach als eine Art Gedankenstütze«, schrieb ich vorsichtig, »vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.« Wie es sich später herausstellte, übernahm der Bearbeiter nur einen Teil meiner Vorschläge – aber genau das war das Ziel eines solchen Arbeitspapiers gewesen.

»Ich bin absolut dagegen, den Zyklus ausfallen zu lassen«, schrieb ich. Der Zyklus lege schließlich »auch eine Basis für weitere Bände«. Ich nannte die weitere Entwicklung der Galaxis Andromeda und die Figur des Ganerc-Callibso sowie die Geschichte von Alaska Saedelaere. Vor allem wollte ich die Hintergründe zu Anti-ES nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.

Allerdings verband ich mit meinem Wunsch eine harte Forderung: »Wir müssen den Zyklus natürlich brachial einkürzen, das heißt, Du musst das tun«, schrieb ich. Ich schlug vor, den Zyklus in ganzen fünf Bänden zu erzählen.
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Band 68 sollte dann »Die unsichtbare Grenze« heißen und die Original-Romane 600 bis 607 enthalten. »Stellenweise ist das schon recht originell«, argumentierte ich und verwies unter anderem auf »Bount Tehera aus dem Altmutanten-Zyklus« und »die ganzen ›Anti‹-Geschichten«.

Band 69 sollte nach dieser Überlegung dann schlicht »Pilgerflug nach Terra« heißen und die Romane 608 bis 620 enthalten. »Da kürzen wir gnadenlos die PAD-Seuche zusammen und machen aus dem Rhodan-gegen-Rhodan-Kampf etwas ganz anderes«, schlug ich vor, ohne dass ich die betreffenden Original-Romane vorher noch einmal gelesen hatte.

Für Band 70 schlug ich »Kampf der Gehirne« vor. Er »wäre auch ein gutes Jubiläum und setzt Rhodan schon sehr gut in Szene – da müssten wir doch die Bände 620 bis 630 reinkriegen«. Buch 71 sollte nach meinem Gedankengang »Ruf aus der Unendlichkeit« heißen und die Bände 631 bis 637 umfassen, »also die weiteren Machtkämpfe in Naupaum und die Hirnspielereien in der Milchstraße«.

Den großen Wurf wollte ich mit Band 72 erreichen. »Kontakte mit der Ewigkeit« würde nach diesem Konzept die Romane 638 bis 649 enthalten und sich »mit dem neuen Zug von Anti-ES« beschäftigen. Mir war klar, dass das unglaublich viel »Futter« für ein Buch war, aber ich traute Horst zu, auch diese Aufgabe zu bewältigen. Ausfallen lassen wollte ich die fünfzig Bände des »Anti-ES«-Zyklus auf keinen Fall, dafür hatte ich sie zu gern gelesen.

Meine Vorschläge gingen sogar darüber hinaus. Mir war klar, dass der Autor mit dem Einkürzen allein nicht zurande kommen würde. »Wir müssen noch etwas draufsatteln, also nachträglich den Zyklus legitimieren«, überlegte ich. Ich wollte zusätzliche Elemente einarbeiten und stellte einige Überlegungen vor.

»Wir behaupten im Rahmen der Bücher einfach, dass Catron am Rand unseres Superclusters liegt und Naupaum in einer der großen Leeren dahinter«, schrieb ich. Zu dieser Zeit hatte das Hubble-Teleskop gerade großflächige Strukturen im Universum entdeckt, die nicht nur die Wissenschaftler faszinierten, sondern auch Laien wie mich beschäftigten. Das Universum schien aus riesigen Ansammlungen von Galaxien zu bestehen, zwischen denen es ebenso riesige Leerstellen gab. Und da die geschilderten Galaxien im genannten Zyklus so weit auseinanderlagen, bot es sich meiner Ansicht nach an, zwischen Naupaum und Catron einen riesigen Leerraum »kosmologisch« zu begründen.

Eine andere Idee war, dass Perry Rhodan allerlei »Hinterlassenschaften sehen oder finden« sollte. Ich überlegte beispielsweise, die »Neunturmanlagen der Loower« – die es überall im Universum geben sollte – auch in Naupaum finden zu lassen. Damit könnte man »Naupaum im kosmischen Rahmen« ebenfalls stärker verankern.

Überlegen sollten wir auch, »Naupaum stärker mit dem ES-Mythos« zu verbinden, um klarzustellen, wie wichtig die Galaxis ist. Hierzu hatte ich aber keine weitergehende Idee; es ging in dieser Phase erst einmal darum, dem Autor einige Gedanken zu übermitteln.

In der Folge diskutierten Horst Hoffmann und ich einige Male, dann stand die Planung im Groben und Ganzen. Wir würden den »Anti-ES«-Zyklus nicht ausfallen lassen, sondern ihn zu einem wichtigen Bestandteil der Silberband-Serie machen. Horst Hoffmann würde keine zusätzlichen Elemente erfinden, sondern versuchen, die Essenz der fünfzig Hefttromane so gut wie möglich in die Bücher zu übertragen. Und so geschah es ...

05 März 2017

Der PRWCC im Februar 1996

Immer wieder finde ich es interessant, in Clubnachrichten zu blättern und zu schauen, was vor zwanzig oder dreißig Jahren in der Fan-Szene passiert ist. Im PERRY RHODAN-Report 262, der in Band 1800 veröffentlicht wurde, schrieb ich unter anderem über Fans, die »schon seit längerem in den Computernetzwerken tätig« seien.

Dabei verwies ich auf den »PERRY RHODAN World Communication Club«, kurz PRWCC, offenbar eine der ersten Fan-Vereinigungen auf digitaler Basis. Es war nicht mein erster Hinweis auf den Club, es sollte auch nicht mein letzter sein. Damals staunte ich fast täglich über alle Aktivitäten, die im Neuland namens Internet abliefen.

Gegründet wurde der Club im Okrtober 1995 im sogenannten Pearl-Forum; was das war, wissen heute auch nur noch die Internet-Archäologen: offenbar ein Teil des Anbieters Compuserve. »Mitglied im Club kann jeder werden, der über einen Internet-Anschluss verfügt«, schrieb ich damals – und ich hatte natürlich selbst keinen solchen »Anschluss«. Das geplante Fanzine »Intercom« sollte im HTML-Format angelegt sein und auch Nichtmitgliedern zugänglich gemacht werden.

Wie es mit dem Club weiterging, ist nicht weiter wichtig. Fakt ist, dass Fans sich schon Ende 1995 im damals ganz frischen Internet engagierten und miteinander kommunizierten. Seit den sogenannten DFÜ-Stammtischen zu Beginn der 90er-Jahre war da noch nicht viel Zeit vergangen – und im Jahr 2017 kommt einem das ganze unglaublich »retro« vor. Der PRWCC ging später im PERRY RHODAN-Online-Club auf, und dieser fusionierte dieser Tage mit der PERRY RHODAN-FanZenttrale.

04 März 2017

Offene Fäden und Planungen

Derzeit mehren sich die Fragen von Lesern, was denn mit der einen oder anderen »offenen Frage« in der Handlung sei. Gern wird aus nachvollziehbaren Gründen gefragt, wo denn die SOL mit ihrer Besatzung sei oder wo sich Alaska Saedelaere aufhalte. Oder was gerade in den zwölf Galaxien der Mächtigkeitsballung von ESTARTU vor sich gehe.

Bei der Autorenkonferenz haben wir über einige dieser Fragen auch diskutiert; das ist aber so, seit ich 1992 in der PERRY RHODAN-Redaktion angefangen habe. Immer wieder fallen Handlungselemente »unter den Tisch«, mal bewusst, mal unbewusst; immer wieder werden Figuren »geparkt« oder Handlungsschauplätze bewusst vergessen.

Dann gibt es Ideenpapiere von Autoren oder Redakteuren (leider wurde aus meinem großen Naupaum-Konzept nie etwas ...), die ebenfalls in der Versenkung verschwinden, und andere, die umgesetzt werden. Manchmal kann einiges in Miniserien erzählt werden, manchmal in Taschenbüchern.

Die PERRY RHODAN-Serie entsteht in einem dynamischen Prozess, in dem die Leser auf ihre Art ebenso mitwirken wie Autoren, die Redaktion oder die Titelbildkünstler. Das wird wohl auch in Zukunft so sein – und es wird nie auf alle Fragen eine schnelle Antwort geben ...

03 März 2017

Die Festung der Raumfahrer

Zu den Figuren, die mich in meiner frühen PERRY RHODAN-Leserzeit sehr prägten, zählt der Oxtorner Omar Hawk. Seit er mit seinem Okrill Sherlock die ersten Abenteuer im »MdI«-Zyklus erlebt hat, faszinierte er mich. Ich las die Heftromane damals sehr gern, ebenso die Taschenbücher, die separat veröffentlicht wurden.

In unserer Reihe der PERRY RHODAN-Planetenromane kommt dieser Tage ein Buch heraus, das zwei der klassischen Taschenbücher zusammenfasst. »Die Festung der Raumfahrer« und »Die Katakomben der Besessenen« spielen auf der Welt Oxtorne, die mit diesen zwei Romanen spannend präsentiert wird.

Der Autor H. G. Ewers legte in den 60er-Jahren die Grundlagen für diese Welt und ihre Bewohner, und ich freue mich sehr, diese Romane für die aktuelle Lesergeneration neu zu veröffentlichen. Übrigens haben mir die Vor- und Nachworte von Rainer Nagel hier wieder mal sehr gut gefallen: Er informiert über Details und Zusammenhänge, die nicht einmal die »Serienexperten« wissen dürften ...

01 März 2017

Harry Messerschmidt ist verstorben

Er hat uns leider nie in der Redaktion besucht – aber wir haben jahrelang Bilder von ihm veröffentlicht: Harry Messerschmidt war ein langjähriger Mitarbeiter der PERRY RHODAN-Redaktion, zeichnete Cartoons für den PERRY RHODAN-Report und gestaltete Innenillustrationen für die ATLAN-Miniserie. In der Nacht auf den 26. Februar 2017 verstarb der Zeichner; er wurde siebzig Jahre alt.

Harry Messerschmidt war ein klassischer Zeichner, durchaus den Traditionen von Johnny Bruck und Hansrudi Wäscher verhaftet. Für verschiedene Kleinverlage zeichnete er Comics, die im klassischen Piccolo-Format veröffentlicht wurden; in der Comic-Szene war er geradezu verwurzelt. Er besuchte viele Veranstaltungen und wurde nicht nur für seine Illustrationen, sondern auch für seine positive Ausstrahlung gemocht.

Für PERRY RHODAN war er immer einer der »stillen« Zuarbeiter; er drängte sich nicht in den Vordergrund, stand aber gern zur Verfügung, wenn Illustrationen benötigt wurden. Mit ihm verlieren die Comic- und die Science-Fiction-Szene ein Aushängeschild der »klassischen« Art. Und ich finde es sehr schade, den Zeichner und Menschen Harry Messerschmidt nie besser kennengelernt zu haben.