05 Dezember 2007

Begegnungen mit der Anderswelt


Ein Logbuch der Redaktion

Auf der PERRY RHODAN-Homepage wurde es schon angedeutet und mit einer Meldung konkretisiert: Wir haben in den letzten Monaten einen Teil unserer Energie in das Entwickeln und Veröffentlichen einer Fantasy-Reihe gesteckt, die den Titel »Elfenzeit« trägt. Darüber berichte ich natürlich eher selten, weil's nichts mit PERRY RHODAN an sich zu tun hat – heute gibt es aber mal wieder einen Anlass, mehr zu erzählen.

Der Grund ist, dass das erste Buch jetzt in der ersten Test-Auslieferung ist, sprich, es wird bereits von den ersten Interessierten gelesen. Und da es bereits die erste Besprechung im Internet gibt, kann ich auch etwas dazu schreiben. Der Roman heißt »Der Hauch der Anderswelt«, er wurde von Susan Schwartz verfasst, und das Cover dazu gestaltete Dirk Schulz. Insofern gibt es genügend Bezüge zu PERRY RHODAN, das ist richtig – und wir sind allesamt sehr stolz auf das schöne Projekt.

Erste Überlegungen für »Elfenzeit« stellten wir im Frühjahr an, auf der Leipziger Buchmesse wurde es konkret, und im Frühsommer begannen wir mit der eigentlichen Arbeit. Susan Schwartz steckte sehr viel Arbeit in die Serienentwicklung – die Autorin vermengt in ihrem Konzept Elemente der Elfen-Mythologie sehr gelungen mit lebendigen Charakteren aus dem »Hier und Jetzt«. Der Schauplatz des ersten Romans ist Paris (und natürlich ist auch die Elfenwelt selbst ein Schauplatz): Das turbulente Geschehen auf den Straßen und Gassen der Stadt bildet einen tollen Auftakt für die Serie.

Die weiteren Manuskripte liegen schon vor, die Romane sind in der Setzerei oder schon im Druck. Band zwei wurde von Michael Marcus Thurner geschrieben, der Band wird unter dem Titel »Königin des Schattenlandes« veröffentlicht werden. Der Autor konnte sich hier von seiner fantastischen Seite zeigen; Handlungsschauplatz ist unter anderem eine geheimnisvolle Stadt in England, in der sich unheimliche Geschehnisse abspielen.

Das dritte Buch verfasste Verena Themsen (zu der Autorin werden wir beizeiten ein Porträt nachreichen). Es heißt »Der Quell der Nibelungen« und spielt unter anderem in der Region um Speyer – genau dort also, wo die Nibelungen vor 1500 Jahren angeblich gewirkt haben. Und den vierten Band der bislang auf vier Bände angelegten »Elfenzeit«-Reihe schrieb Susan Schwartz selbst; er heißt »Der Löwe von Venedig« und spielt in – na klar! – der geheimnisvollen Lagunenstadt in Italien. Alle Titelbilder gestaltete Dirk Schulz in der allgemein bekannten und beliebten Qualität.

Jetzt kommt garantiert die Frage: »Und wo kann ich die tollen Bücher kaufen?«
Dazu muss ich ein bisschen weiter ausholen. Die vier Bücher erscheinen exklusiv im Bertelsmann-Buch-Club, vorerst zumindest (wir werden später natürlich versuchen, sie auch in einem anderen Buchverlag zu publizieren und in den normalen Buchhandel zu bringen). Sie gehen jetzt erst einmal in einen sogenannten Testlauf, sprich, niemand kann sie bestellen: Bertelsmann-Kunden erhalten diese Bücher im Rahmen des Testlaufs und können sich hinterher dazu äußern, ob sie die Titel bestellen möchten. Es ist im Prinzip eine Art Marktforschung auf sehr hohem Niveau.

Nach Abschluss der Marktforschung entscheidet der Buch-Club dann, ob er die Reihe fortsetzt, mit wie vielen Titeln und in welchem Rhythmus. Dann erst geht die »Elfenzeit«-Reihe in das reguläre Vertriebsprogramm des Clubs und kann als Buchreihe abonniert werden. Ich weiß, das klingt ein bisschen kompliziert, aber so ist die aktuelle Vorgehensweise, an der wir nichts ändern können. Wir halten euch auf jeden Fall auf dem Laufenden, was als nächstes alles passieren wird.

Und ich freue mich so lange eben allein darüber, dass die ersten Romane so gut sind und die Bücher dann auch noch so gut aussehen ...

03 Dezember 2007

Kosmische und menschliche Themen

Ein Logbuch der Redaktion

Um es klar zu sagen: Der folgende Text enthält einige »Spoiler«, sprich, es werden einige Dinge über die künftige Handlung verraten. Wer sich also keiner Überraschungen berauben will, möge sicherheitshalber einfach nicht weiterlesen. Selbstverständlich enthält dieses Logbuch keine großen Geheimnisse, aber es verrät einige Details.

Denn es geht unter anderem um die SOL. Genau ... das legendäre Hantelraumschiff der Menschheit, vor langer, langer Zeit erbaut im Mahlstrom der Sterne und unter der Herrschaft der Aphilie ... jenes Raumschiff, mit dem Perry Rhodan selbst gigantische Entfernungen zurücklegte, bis er in die Milchstraße zurückkehren konnte. Die SOL ist eine absolute Legende sowohl im Perryversum als auch »außerhalb« (gemeint sind Leser und Autoren); mit ihr verbinden sich unglaubliche Geschichten, die aufs engste mit der PERRY RHODAN- und auch der ATLAN-Serie verknüpft sind.

Kein Wunder, dass viele Leser gespannt darauf warten, wie es mit dem Hantelraumschiff weitergeht. Früher benutzte man oft den Begriff des Generationenraumschiffes – und dieser Begriff wird neuerdings wieder mit neuem Leben gefüllt. Denn neben den Menschen gibt es an Bord der SOL ein zahlenmäßig wesentlich größeres Volk: die kleinwüchsigen Mom'Serimer nämlich, deren Lebenszyklus viel schneller verläuft als der von Menschen und die deshalb einen ganz anderen Blick auf ihre Umwelt haben.

Das ist dann auch Thema des PERRY RHODAN-Romans »Mythos Scherbenstadt«, der als Band 2416 erscheint und von Christian Montillon geschrieben wurde. Wie der Titel schon andeutet, spielen die Mom'Serimer eine wichtige Rolle in diesem Roman: Ihr Lebensraum an Bord der SOL ist nämlich die sogenannte Scherbenstadt, die in den zertrümmerten Bereichen des Raumschiffes entstanden ist. Und von hier aus entwickeln einige Mom'Serimer ihre Aktivitäten, die nicht unbedingt in Einklang zu bringen sind mit den Plänen der Expeditionsleitung.

Darüber hinaus taucht in diesem Roman ein Entropischer Zyklon auf, zumindest am Rande, und eine Kartanin trifft eine folgenschwere Entscheidung ... Es geht im weitesten Sinne um menschliche Probleme – aber mehr verrate ich an dieser Stelle wirklich nicht. Es lohnt sich auf jeden Fall, den Roman selbst zu lesen oder zu hören.

Mit dem folgenden Roman bleiben wir in der Handlungsebene, die ich im weitesten Sinne mit »Umfeld der Galaxis Hangay« beschreiben würde. Horst Hoffmann verfasste »Sklave der Maschinen«, und hierbei handelt es sich um einen wahrhaft kosmischen Roman. Die Geschichte, die der Autor in Band 2417 erzählt, spannt einen großen Bogen und taucht tief ein in die Historie des Perryversums; wer die PERRY RHODAN-Serie schon länger liest, wird auf jeden Fall ein »Aha«-Erlebnis haben.

Wobei es auch hier – neben den kosmischen Themen – um menschliche Aspekte geht. Ich meine »menschlich« hier im übertragenen Sinn, denn letztlich behandelt der Roman Themen wie Freiheit und Selbstverwirklichung. Und dass die Handlungsträger nicht unbedingt Bewohner des Planeten Erde sind, spricht ja nicht gegen das Adjektiv und seinen Gebrauch ...

Beide Romane gehören nicht unbedingt eng zusammen, man kann also nicht von einem Doppelband sprechen. Die Verbindung aus kosmischen und menschlichen Themen aber macht sie zu einem »Doppel« der besonderen Art ...

Spannender Herbst 1979

Aus der Reihe »Der Redakteur erinnert sich«

Der Herbst 1979 schritt voran, und mein Leben schien von Woche zu Woche turbulenter zu werden. Während meine schulischen Leistungen beständig schlechter wurden und mich Kumpels aus der Schule dazu überreden wollten, mit ihnen einen Tanzkurs zu besuchen, tauchte ich immer mehr ins Fandom ein - also in die Gemeinschaft der Fans.

Anfangs wirkten einige Dinge in dieser »Szene« auf mich ein bisschen unheimlich und seltsam gewirkt. Doch dann wurde es von Woche zu Woche und von Brief zu Brief immer bunter und spannender; ich wurde ein richtiger Fandom-Fan.

Irgendwie schien sich mein Leben aufzuspalten. Der PERRY RHODAN-Club »Gys Voolbeerah« kam nicht so richtig voran, denn mein Club-Mitgründer Thomas und ich hatten immer weniger miteinander zu tun. Gleichzeitig baute ich meine Kontakte ins Fandom aus – und freundete mich intensiver mit anderen schrägen Vögeln aus der Schule an.

Immerhin besuchte mich der junge Mann aus der Nachbargemeinde, der sich auf die Kontaktanzeige unseres PERRY RHODAN-Clubs gemeldet hatte. Bei einem ersten Gespräch diskutierten wir stundenlang über PERRY RHODAN und »Ren Dhark« und andere Science Fiction, und ich stöberte in seinen Kisten mit doppelten Heftromanen.

Er arbeitete in einem »grafischen Betrieb« und würde gerne an dem geplanten Fanzine mitwirken, von dem ich gleich im ersten Brief erzählt hatte. Es mache ihm nichts aus, dass Thomas und ich so jung seien, und seine Geschichten würde er am liebsten unter dem Pseudonym »J.-B. Clemens« veröffentlichen. Zudem hatte er sich bereits Gedanken über ein Fanzine gemacht, einige Titel hatte er bereits aufgeschrieben.

Trotz aller Übereinstimmung traute ich mich nicht, ihm die Wahrheit zu sagen: Eigentlich gab es den gemeinsamen PERRY RHODAN-Club schon nicht mehr. Und der neue Bekannte würde nicht aktiv werden: Er war durch Beruf und Karate und Freundin so stark eingespannt, dass er nicht die Zeit dafür hatte. Er verkaufte mir zu Spottpreisen einige Dutzend Romanhefte, die er doppelt hatte. Meine Sammlung wuchs somit weiter an, sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Es war klar, dass ich bald ein zweites Regal in meinem Zimmer benötigte.

Der Kontakt zu meinen Schulfreunden Stefan und Gunter wurde intensiver. Stefan, dessen Vater sehr wohlhabend war, reiste im Sommer 1979 nach London und kam mit Singles und Langspielplatten zurück, haufenweise Musik, die wir vorher nur vom Radio her kannten. Die Stranglers begeisterten uns komplett, The Clash und U.K. Subs sowieso, die ersten Joy Division-Aufnahmen hörten wir im dunklen Zimmer, durch das die Töne geheimnisvoll waberten, und Ski Patrol mit »Agent Orange« wurde so lange und so laut gespielt, bis der Nachbar anrief und sich beschwerte.

Und während Stefan mit leuchtenden Augen von einer ganz neuen Musikrichtung berichtete, die man Ska nannte, erzählte ich von meiner immer weiter wachsenden Idee, ein eigenes Science-Fiction-Heft herauszugeben ...

Das fanden die beiden gut, wenngleich sie keinerlei Interesse daran hatten, in den PERRY RHODAN-Club einzutreten. Meine Versuche, Schulkameraden zu PERRY RHODAN-Serie zu bekehren, scheiterten in diesem Herbst 1979 mehrfach. Aber ein Fanzine publizieren ... das klang kreativ, das war wie die Schülerzeitung oder das »Info« des Jugendzentrums, an dem wir gelegentlich mitwirkten.

Immerhin wurde mein Kontakt zu den »Theren«-Leuten immer besser. Nachdem ich bereits mit Peter Börnsen allerlei Briefe tauschte, schaltete sich jetzt der »große Bruder« ein: Gerhard Börnsen, der unter dem Pseudonym Luc Shavelli Geschichten und Gedichten schrieb sowie Zeichnungen und Collagen anfertigte, kannte sich richtig gut in der Szene und ihrem Umfeld aus. Seine Bilder konnte er sogar schon in Galerien ausstellen; mir gefielen sie aber nicht sonderlich. Seine Raumschiff-Zeichnungen empfand ich als zu krakelig, aber ich sagte nichts – selbstverständlich war ich viel zu stolz darauf, eine solche Berühmtheit in meinem Freundeskreis zu haben.

Aufgrund einiger Anzeigen und Berichte in »Theren« bestellte ich andere Fanzines: »Topsid« beispielsweise, ein ganz tolles PERRY RHODAN-Heft aus dem Großraum Nürnberg, dem sogar ein von Fans gestaltetes Kartenspiel beilag. Oder »Carthago« aus Norddeutschland, ein eher »linkes« Blatt, in dem staatskritische Artikel zu finden waren, in dem Fantasy-Literatur als »faschistoid« dargestellt und PERRY RHODAN massiv kritisiert wurde. Mein Weltbild geriet gelegentlich ins Wanken ...

»Carthago« wurde tatsächlich mein richtiger Einstieg: Ich bestellte an einem langem Wochenende alle möglichen Fanzines, mit zittrigen Fingern und gierigem Blick. Nicht einmal vor »Exodus« schreckte ich zurück, und das lud mit Sprüchen wie »Wir wissen, dass die Gesellschaft der Zukunft nicht die heutige sein kann« zu Staats- und Zukunftskritik gleichermaßen ein. Dort schrieben Autoren wie Rainer Zubeil unglaublich kritische Geschichten; es gab einen Text, der von einem Strafgefangenen geschrieben worden war und über Gefängnisse informierte, und man veröffentlichte darüber hinaus politische Texte, die mich verunsicherten und zugleich begeisterten.

Völlig fasziniert und gleichzeitig eingeschüchtert war ich von »Phalanx«, das die Fans Helmut Ehls und Manfred Borchard aus Freiburg publizierten: Das grafische Niveau war unglaublich hoch, die Geschichten waren meist sehr literarisch, und die Gedichte verstand ich teilweise nicht. Aber mein Traum war, entweder selbst einmal so ein tolles Heft zu publizieren oder eben in »Phalanx« veröffentlicht zu werden.

Und natürlich bestellte ich mir auch die verschiedensten Fantasy-Hefte wie »Fantasia« oder »Magira«, trat mit anderen Clubs in Verbindung und forderte überall Informationen an. Der Herbst 1979 wurde immer spannender, ich vernachlässigte die Schule, meldete mich irgendwann zur Tanzschule an, interessierte mich immer stärker für Mädchen – und ich fand vor allem das Fandom viel ideenreicher als das dröge Leben im Schwarzwalddorf und in der Kleinstadt.

Weiter in der Gen-Fabrik

Ein Logbuch der Redaktion

Wahrscheinlich sind die meisten PERRY RHODAN-Leser extrem gespannt darauf, wie es mit Michael Rhodan alias Roi Danton weitergeht. Der ältere der beiden Söhne Perry Rhodans, von dem einige Zeit lang alle Welt glaubte, eine seiner Körperhälften sei in einen Dualen Kapitän integriert worden, hat sich als lebend entpuppt.

Wobei »lebend« angesichts der Umstände, in denen Danton seit Monaten vegetieren muss, nicht unbedingt der zutreffende Ausdruck sein dürfte: Als Gefangener in einer Skapalm-Bark und als Experimentierwesen in einem Genetischen Magazin ist der Aktivatorträger zum Spielball der Kolonnen-Anatomen geworden, zu einem Wesen, das für die Langzeitplanung der Terminalen Kolonne TRAITOR von großer Bedeutung sein kann.

Doch jetzt scheinen seine Befreiung und die Rückkehr zum eigenen Willen möglich sein. Zumindest deuteten das die Ereignisse der letzten Zeit an. Die PERRY RHODAN-Romane in den nächsten zwei Wochen verraten ein wenig mehr über die Geschehnisse, die sich in der Skapalm-Bark abspielen und bei denen Roi Danton eine Chance bekommt, über sein Leben frei zu bestimmen.

Das zeigt sich bereits in Band 2414, den Michael Marcus Thurner geschrieben hat und der unter dem Titel »Die Bestie Ganymed« erscheint. Woher die angebliche Bestie den seltsamen Namen erhält und was Reginald Bull damit zu tun hat, erfährt man erst, wenn man den Roman liest (oder hört ...); und was der Mensch und das sogenannte Monster gemeinsam haben, erweist sich ebenfalls erst im Geschehen des Romans. Zu den Inhalten kann ich nur wenig andeuten, ohne zu viel zu verraten; nur das hier: Es zeigt sich, zu welch ungeheurer Willensanstrengung sich manche Menschen in Notlagen zwingen können ...

Richtig viel Action gibt es dann im Folgeband, der von Hubert Haensel verfasst wurde. Unter dem Titel »Armee der Mikro-Bestien« geht es ziemlich heftig zur Sache, und der Autor spart nicht an Dramatik. Zentrales Element dieses Romans ist ein Befreiungskampf, einer, bei dem unterdrückte Wesen für das Letzte kämpfen, das ihnen bleibt: der eigene Wille und die Freiheit ...

Ich persönlich empfinde die zwei Romane gerade in »humanitärer« und gesellschaftskritischer Hinsicht als sehr interessant. Beide Autoren stellen – gut verpackt in mitreißende Unterhaltung – die Frage, inwiefern künstlich erzeugtes Leben dieselben Rechte haben kann wie »echtes« Leben.

Welche Kriterien machen ein intelligentes Wesen aus, und worin besteht die persönliche Moral? Und ist ein Wesen, das künstlich erzeugt wurde und innerhalb eines grauenvollen Gefängnisses aufwuchs, überhaupt in der Lage, den Anforderungen menschlicher Moralbegriffe zu folgen?

Auch wenn das nicht das vorrangige Thema der Romane ist, finde ich solche Fragen stets spannend. Gute Science Fiction erweist sich dann als faszinierend, wenn sie solche Fragen stellt – und wenn die Autoren den Lesern die Antworten auf die gestellten Fragenn überlassen ...

05 November 2007

Literatur-Festival mit Schreibseminar

Ein Logbuch der Redaktion

Das LesArt-Festival in Dortmund ist eine Literatur-Veranstaltung, die sich buchstäblich über Wochen hinwegzieht: In dieser Zeit gibt es verschiedene Lesungen, Workshops und Vorträge, die sich mit Literatur beschäftigen. Und die Zeitschrift »Unicum« veranstaltet ein Seminar für junge Autorinnen und Autoren.

Nachdem ich bereits 2006 an diesem Seminar als Dozent teilnehmen durfte, wurde ich in diesem Oktober 2007 erneut als Dozent »verpflichtet«. Mit mir war Kathrin Lange tätig, die historische Romane und Kinderbücher veröffentlicht; unter ihrem Pseudonym Cathrin Hartmann verfasste sie zudem einen ATLAN-Heftroman sowie ein PERRY RHODAN-Taschenbuch. Auch Hartmut Kasper war erneut als Dozent dabei – unter seinem Pseudonym Wim Vandemaan arbeitet er seit einiger Zeit im PERRY RHODAN-Autorenteam mit.

Unter der Leitung von Claudia E. Kraszkiewicz begleiteten wir insgesamt 16 Autorinnen und Autoren durch das Wochenende. Die Teilnehmer hatten im Vorfeld eine Geschichte eingereicht, die sich im weitesten Sinn mit dem Thema »Reisen« beschäftigte; diese Geschichten besprachen wir gleich zu Beginn.

Nicht zum ersten Mal bei einem Schreibseminar überraschte die Bandbreite der Texte: humoristische Gegenwartsgeschichten, fantastische Kurzgeschichten, aber auch Traumsequenzen und extrem verdichtete Prosa. Meist sagte zuerst einer von uns Dozenten etwas zur Geschichte, dann wurde sie diskutiert. Das heißt in diesem Fall, dass auch konkrete Hinweise dazu gegeben wurden, was man verändern könnte, um den Text besser zu machen.

Bereits am Freitag abend beantworten die Dozenten darüber hinaus Fragen zum Literaturbetrieb. Vor allem Kathrin Lange konnte einiges aus ihrem Erfahrungsschatz als Autorin weitergeben, während ich gelegentlich die »Innensicht« einer Redaktion verdeutlichte. Es ging recht lang; die meisten Autorinnen und Autoren diskutierten noch nach Mitternacht weiter. Die Eigendynamik eines Seminars – es bilden sich Freundschaften und Cliquen – erwies sich auch hier wieder.

Am Samstag morgen, 27. Oktober, ging die intensive Textarbeit weiter; bis zum Mittagessen besprachen wir alle Texte. Dann stellte Kathrin Lange eine Aufgabe, nach der neue Texte geschrieben werden mussten. Drei dieser Texte wurden beispielhaft im Plenum besprochen, bevor die Arbeit »vertieft« werden sollte. Dabei erhielten die Autoren die Terminvorgabe, ihren Text bis zum Morgen fertig zu stellen.

Der Abend gehörte nämlich einer öffentlichen Lesung im Theater »Fletch Bizzel«. Das Programm bestand aus drei Teilen: Zuerst präsentierte Grobilyn Marlowe als Moderator, der nebenbei Zaubertricks aufführte, die Teilnehmer eines Slam-Poetry-Workshops. Dabei traten ein 15 Jahre alter Jung-Autor, eine 17jährige Autorin, ein Dichter mit Gitarre (sein Lied hieß »Pommesbuden-Girl«) und der Autor Thorsten Sträter auf, die ihre Texte zum Besten gaben.

Anschließend präsentierte der in Freiburg lebende Schriftsteller Dietmar Dath (ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift »Spex«, später Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) Auszüge aus seinen Büchern »Waffenwetter« und »Dirac«. Die sprachlich beeindruckenden Texte, deren Wortwitz begeisterten, rissen das Publikum sogar zu Szenen-Applaus hin.

Den Abschluss bildete Hartmut Kasper, der sein neues Buch präsentierte: »Drei-Männer-Eck« hat mit PERRY RHODAN nichts zu tun, ist stattdessen ein grotesker Ruhrgebiets-Roman mit teilweise haarsträubenden Szenen. Kein Witz: Ich habe noch nie bei einer Lesung so viel gelacht. Kein Wunder, dass der Autor sogar genötigt wurde, eine Zugabe zu geben.

Obwohl wir an diesem Samstag abend doch recht lange zusammensaßen, ging es am Sonntag morgen, 28. Oktober, für die Autorinnen und Autoren früh ans »Eingemachte«: Sie mussten ihre Texte, die sie am Vortag neu geschrieben hatten, auf der Bühne zum Besten geben. Dazu gingen wir ins »Domicil«, ein ehemaliges Kino, das zu einer Jazz-Bühne umfunktioniert worden ist.

Der professionelle Rahmen bereitete mancher und manchem Vorab-Ängste – wozu kein Grund bestand. Praktisch alle Texte, die auf der Bühne vorgetragen wurden, erwiesen sich als pointiert und überzeugend; der Applaus der anderen Seminarteilnehmer tat allen sichtlich gut. Natürlich wurden nach den Lesungen erneut kurze Kommentare zu den Geschichten abgegeben, Feedback ist für Autoren schließlich sehr wichtig.

Am Nachmittag endete das Seminar, und ich fuhr nach Hause: wieder mal voller neuer Eindrücke, denn letztlich profitiert auch ein Dozent von einem solchen Seminar.

Wasserspiele und Gen-Intrigen

Ein Logbuch der Redaktion

Nach Romanen in der Vergangenheit und in der Galaxis Hangay warten viele PERRY RHODAN-Leser sicher gespannt auf weitere Abenteuer, die in der Milchstraße spielen – und zur aktuellen Handlungszeit. Diese Leser können sich auf die nächsten Romane freuen, finde ich: Es geht gleich mit einem echten Kracher los!

Susan Schwartz kehrt für einen Gastroman zurück zur PERRY RHODAN-Serie, und in diesem Roman beleuchtet sie ein fremdes Volk, von dem die Leser schon seit langem nichts mehr gehört haben. In ihrem Roman »Das Wasser von Aar« geht es, wie der Titel schon andeutet, um die Aarus, die für einen Terraner wie Haie oder andere Fische aussehen, beeindruckend gefährlich wirken und in Wirklichkeit geschickte Techniker sind.

In ihrem Roman, der mit der Bandnummer 2412 auf den Markt kommen wird, schildert Susan Schwartz eine Reihe von Begegnungen der besonderen Art: Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich schon andeuten, dass Bostich I. ebenso eine Rolle in diesem Roman spielen wird wie Reginald Bull – der arkonidische Imperator und der terranische Residenz-Minister für Verteidigung treffen also erneut aufeinander. Mit im Geschehen sind darüber hinaus der Ara Zheobitt und die Kosmopsychologin Bré Tsinga, die zuletzt in dem Roman »Quinto-Center« (erschienen als letzter Band der PERRY RHODAN-Autorenbibliothek) zusammen aufgetreten sind.

Ich bin sicher, dass dieses Wiedersehen mit »alten Freunden« - sowohl die Autorin als auch die wichtigsten Hauptpersonen zähle ich dazu – diesen Roman für die meisten Leser zu einem großen Vergnügen machen wird. Darüber hinaus gibt's eine spannende Handlung, in der es unter anderem um eine interessante Nachricht geht ...

Der Folgeband verspricht ebenfalls ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Ich mag seinen Namen noch nicht nennen, bin mir aber sicher, dass ihn die meisten Leser dieser Zeilen spielend erraten werden. Immerhin spielt Band 2413, der von Arndt Ellmer verfasst wurde, an einem Ort, in dem Kolonnen-Anatome das Sagen haben und ihren Experimenten nachgehen.

Der Roman trägt den Titel »Das Genetische Magazin«, und in genau diesem Genetischen Magazin spielt der größte Teil des Romans. Hauptpersonen sind zwei Kolonnen-Anatome, die sich für die Geheimnisse der Mikro-Bestien interessieren und seit Jahren mit diesen Lebewesen experimentieren. Aufgrund eines unerwarteten Faktors verändern sich ihre Arbeiten und vor allem auch ihr Verhältnis zueinander: In einem intrigenreichen Kampf um Leben und Tod steuern sie auf ihr persönliches Verhängnis zu ...

Soweit der Ausblick auf zwei PERRY RHODAN-Romane in nächster Zeit. Als ich Robert Feldhoffs Exposés las, die die Grundlage für die Romane bildeten, war ich von den Ideen sehr fasziniert. Ich bin mir sicher, dass die meisten Leser dieser Zeilen auch von den veröffentlichten Romanen fasziniert sein werden.

Immerhin gibt es mehrfache Wiedersehen ...

29 Oktober 2007

Als die vierte Auflage begann ...

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Kommt man in die Jahre, wird die Erinnerung an die frühe Jugend prägender und intensiver. Da geht es mir nicht anders als vielen anderen Menschen. So erinnere ich mich noch unglaublich gut an den Sommer 1977, an eine Zeit, in der alles noch beschwingt und einfach schien, in der mir die Welt offenstand und ich mit offenen Augen träumte – von Raumschiffen und Aliens, vom Mausbiber Gucky und der großen terranischen Expedition nach Andromeda.

Im Sommer 1977 entdeckte ich PERRY RHODAN für mich, und ich weiß noch sehr genau, wie sich das »anfühlte«. Und ich freute mich darauf, dass bald die vierte Auflage starten würde, damit ich von Anfang an mitlesen konnte.

Dabei fand ich PERRY RHODAN anfangs überhaupt nicht ansprechend. Im Frühjahr 1977 hatte ich angefangen, in Heftromane hineinzuschnuppern, wahrscheinlich deshalb, weil ich die öffentliche Bücherei in dem Schwarzwalddorf, aus dem ich stammte, bereits »durchgelesen« hatte und nach neuen Herausforderungen lechzte.

Die Western-Serie »Lassiter« sprach mich nicht an, auch wenn ich mit den Schulkameraden auf die Suche nach den damals noch sehr harmlosen Sex-Szenen in den Romanen ging - mit heißen Ohren, versteht sich. Ich erinnere mich noch sehr gut an das Vergnügen, das ich hatte, als Lassiter, der Held der Serie, einem Agenten von Well's Fargo, den er gefangen genommen hatte, die Hosen herunter zog und auf den blanken Hintern die Buchstaben »W« und »F« malte: auf jede Po-Backe einen Buchstaben und das in schwarzer Farbe. An solche Details erinnere ich mich 30 Jahre danach tatsächlich, der Rest ist grau oder verschwunden ...

Selbstverständlich las ich einige »Landser«-Hefte, nicht zuletzt deshalb, weil ich mehr wissen wollte über die Kriegserfahrungen meines Vaters, von denen er nie sprach. Doch die Abenteuer deutscher Soldaten an der Ostfront, die sich allein oder in kleinen Gruppen gegen angreifende Soldaten durchsetzen mussten, begeisterten mich nicht.

Und PERRY RHODAN? Ich saß im Schulbus oft hinter Thomas, einem Schüler, der auf dasselbe Gymnasium wie ich ging, aber eine Klasse höher. Einmal las Thomas einen PERRY RHODAN-Roman. Auf dem Cover war ein Kelosker zu sehen, es ging um den Kampf der Terraner gegen die Laren und Überschweren, und ich verkündete im Brustton der Überzeugung, »so einen Quatsch« nie lesen zu wollen. Ich war gerade mal 13 Jahre alt und fand mich sehr erwachsen.

Bis der Sommer kam ...

Mit zwei Brüdern, die im selben Dorf wohnten und mit deren Eltern meine Eltern sehr gut befreundet waren, wollte ich einige Tage zelten gehen. Die Eltern der Brüder verfrachteten uns mit ihrem großen Auto auf einen Campingplatz im Schwarzwald. Ich weiß nicht mal, wo genau der Platz lag und zu welcher Gemeinde er gehörte, aber ich habe noch sehr gut das Zelt im Gedächtnis, die anderen Zelte voller Jugendlicher in der »Nachbarschaft« und vor allem den Bach, auf dem wir mit einem Schlauchboot herumpaddelten.

Dummerweise hatte ich genau ein einziges Buch dabei, das am zweiten Tag »aus« war. Es war ein »erwachsener« Roman, einer von Will Berthold, und es gab viele Sex-Szenen, die für einen Jugendlichen am Anfang der Pubertät selbstverständlich sehr beeindruckend waren. Aber beim zweiten Versuch lasen sie sich nicht mehr so spannend wie beim ersten Mal – und dann blieb mir nichts anderes übrig, als mir die PERRY RHODAN-Hefte anzuschauen, die im Gepäck der zwei Brüder lagen.

Die waren nämlich eifrige PERRY RHODAN-Leser, nicht zuletzt dank ihres schon 18 Jahre alten Bruders, und besaßen einige hundert Romane. Mein erster Roman war »Feind aus fremder Galaxis«, Heftroman 229 aus dem Zyklus »Meister der Insel«, und ich verstand praktisch nichts. Immerhin ging es um einen kleinen Mausbiber, der sehr frech war, und um einen merkwürdigen Außerirdischen namens Grek-1. Perry Rhodan tauchte am Rand auf, aber er spielte nicht die Hauptrolle. Das war sehr unterhaltsam, wenngleich ich viele Anspielungen nicht verstand.

Am gleichen Abend griff ich zum zweiten Roman; instinktiv hatte ich kapiert, dass man zuerst mit den niedrigeren Nummern anfing, um sich dann zu den höheren Nummern voranzuarbeiten. Es war »Der Metaphysische Krieg«, Band 593 aus dem Zyklus »Die Altmutanten«, und mein Verständnis wuchs nicht unbedingt. Immerhin spielte auch hier der Mausbiber mit, das war eine Erleichterung.

Ich fragte meine Kumpels, was denn ein Haluter sei und wie so einer aussehe. Die beiden Brüder, die sich als sehr lockere Leser erwiesen, wussten das nicht genau und konnten es mir nicht erklären. Also schnappte ich mir den nächsten Roman, weil ich dachte, dann mehr zu verstehen. »Der Mann von Barkon«, Band 827 und mitten im »Bardioc«-Zyklus ... das war richtig starker Tobak, obwohl ich die Tragik des einsamen Barkoniden gut verstand. Nur ... so richtig den Durchblick hatte ich damit nicht erlangt.

Das war mein Einstieg ins Perryversum. Kaum waren wir zurück im Heimatdorf, marschierte ich zum großen Bruder der zwei Brüder, und dieser gab mir einen kurzen Einblick in die Serie. »Du musst die Zyklen lesen«, sagte er, und dann drückte er mir rund 25 Romane des »Blues«-Zyklus in die Finger.

Ab diesem Tag war ich Fan. Ich las im Sommer 1977 zeitweise zehn PERRY RHODAN-Heftromane pro Tag, und ich fuhr ständig mit dem Rad von der einen Seite des Dorfes zur anderen und wieder zurück, um Nachschub für meinen Lesehunger zu besorgen. Ich träumte nachts von Raumschiffen und hungerte nach weiteren Lese-Abenteuern.

Und als ich erfuhr, dass im Oktober endlich-endlich die vierte Auflage starten würde, freute ich mich riesig. Endlich würde ich mitfiebern können, endlich würde ich die Abenteuer Perry Rhodans von Anfang an verfolgen: die Mondlandung, die Begegnung mit den Springern, Topsidern und Ferronen, die Suche nach dem Ewigen Leben und der Vorstoß nach Arkon. Ich wartete auf den 12. Oktober 1977, ich hatte mir den Tag im Kalender rot angestrichen – und ab diesem Tag war ich ein regelmäßiger PERRY RHODAN-Käufer.

Ich hab's nie bereut.

23 Oktober 2007

Kontaktwälder und Piraten

Ein Logbuch der Redaktion

Seit in der Handlung der PERRY RHODAN-Serie bekannt geworden ist, dass sich die Galaxis Hangay in eine Negasphäre verwandeln wird, wissen die Verantwortlichen auf Terra, dass dies die größtmögliche Gefahr für die Menschheit ist. Und seit die PERRY RHODAN-Autoren im Rahmen der Handlung um die Pangalaktischen Statistiker dieses Thema erstmals erwähnten, wissen die PERRY RHODAN-Leser, dass in Hangay irgendetwas Gefährliches entsteht.

In der Tat: Es wird Zeit, dass die aktuelle Handlung der Romanhefte endlich in die geheimnisvolle Galaxis umblendet und die Leser mehr über den Schauplatz erfahren, von dem die Bedrohung ausgeht. In den zwei nächsten PERRY RHODAN-Romanen beleuchten Horst Hoffmann und Leo Lukas zumindest Randgebiete der Sterneninsel, dazu präsentieren sie alte Bekannte und neue Fremde.

Horst Hoffmanns Roman, der am 26. Oktober 2007 mit der Bandnummer 2410 erscheint, stellt unter anderem Atlan, den alten Arkoniden, ins Zentrum des Geschehens. Der ehemalige Kristallprinz hat eine Begegnung, die ihn nicht ohne Grund an »alte Geschichten« erinnert. Dass Band 2410 den Titel »Der Kontaktwald« trägt, wird vielleicht den einen oder anderen Leser auf die richtige Spur locken ...

Tatsache ist, dass sich in diesem Roman Verbündete finden, die gemeinsam mit den Terranern und Halutern des KombiTrans-Geschwaders gegen die Übermacht der Terminalen Kolonne TRAITOR antreten möchten. Und es stellt sich nicht zum ersten Mal heraus, dass es nicht so einfach ist, Verbündete in einem solchen Kampf zu finden ...

Die Hangay-Handlung setzt sich auch im Folgeband mit der Nummer 2411 fort. Leo Lukas führt mit dem Roman »Schwinge-von-Raffat«, der am 2. November erscheint, an einen ganz speziellen Schauplatz im Orbit um eine Sonne. Dort haben sich ausgerechnet Weltraumpiraten eingenistet, mit denen Atlan in Kontakt treten muss. Zu allem Überfluss handelt es sich um Weltraumpiraten, deren Angehöriger aus einem Dutzend von Hangay-Völkern stammen und nach Jahren der Isolation einige seltsame Gebräuche entwickelt haben.

Auffallend an dem Roman ist übrigens der Erzähler: Dieser Hangay-Bewohner mit ausgeprägtem Hang zum Reden und Intrigieren liebt nämlich nicht gerade die Wahrheit und hat seine ganz eigene Sicht auf die Ereignisse in »Schwinge-von-Raffat«. Ich habe mich bei den betreffenden Szenen köstlich amüsiert und bin mir sicher, dass die literarische Figur auch andere PERRY RHODAN-Leser begeistern wird.

(Ich deute vorsichtig an und verrate hoffentlich an dieser Stelle nicht zu viel: Die Hörbuch-Fassung dieses Romans wurde von zwei Sprechern eingelesen. Einer der zwei Sprecher ist Leo Lukas höchstpersönlich. Der Wiener Autor ist für die Passagen verantwortlich, die aus Sicht des Erzählers geschildert werden ... Im Audio-Format wird das zu einem besonderen Genuss! Weitere Informationen folgen.)

Soviel zu den nächsten zwei Romanen. Die Leser-Sicht auf Hangay wird sich dadurch auf jeden Fall verändern – die Überraschung am Ende sollte auch klappen ...

16 Oktober 2007

Eine spannende Frankfurter Buchmesse 2007


Ein Logbuch der Redaktion

Es war schätzungsweise meine fünfzehnte Buchmesse, die mich im Auftrag der PERRY RHODAN-Redaktion nach Frankfurt führte: In der letzten Woche öffneten die Messehallen in Frankfurt wieder einmal ihre Pforten für die Besucher, die buchstäblich zu Hunderttausenden strömten, um sich über neue Bücher und Autoren, Verlage und Illustratoren zu informieren.

Die Messe hatte diesmal ein zusätzliches Wetterglück: Strahlender Sonnenschein verwöhnte die Besucher, so dass die Freiflächen des Messegeländes zum Spazierengehen und Lesen ebenso einluden wie zum Diskutieren und Flanieren. Und wer wollte, konnte die farbenfrohen Vorführungen von katalanischen Künstlern zusehen, die das Gastland der Messe – Katalonien war's 2007 – präsentierten.

PERRY RHODAN wurde diesmal anderes ins Interesse gerückt als in früheren Jahren. Damit war zu rechnen gewesen, nachdem am 1. Dezember 2006 der Moewig-Buchverlag geschlossen worden war, bevor er am 15. Februar 2007 in den Besitz der Edel AG übergegangen war. Die PERRY RHODAN-Bücher, bisher ein Standbein des Moewig-Buchverlages, sind seit diesem Termin »nur noch« ein Vertriebsprodukt für die Edel AG – insofern ist es nicht verwunderlich, dass Edel unsere Bücher nicht in dem breiten Maße auf der Messe inszenierte, wie wir es bisher selbst getan hatten.

Immerhin: Als Miriam Hofheinz (PERRY RHODAN-Lizenzen und -Presse) und ich am Mittwoch, 10. Oktober 2007, erstmals auf die Messe kamen, steuerten wir sofort den Edel-Stand an, der uns durch die überschaubare Struktur sowie die großen Glasaufsteller sehr gut gefiel. Einige PERRY RHODAN-Bücher waren am Stand zu sehen, sogar der neue Edel-Band »BARDIOC« (die Hardcover-Version des Buches 100) stand zwischen den Sachbüchern und Ratgebern, die ansonsten das Programm von Moewig/Edel bestimmten.

Der Mittwoch und Donnerstag gehört traditionell den Gesprächen mit den Lizenzpartnern. Ich unterhielt mich mit Kollegen, unter anderem von Weltbild und Bertelsmann, Heyne, Lübbe, Fantasy Productions und Area; gemeinsam loteten wir aus, inwiefern wir gemeinsam die Marke PERRY RHODAN in den verschiedenen Bereichen weiter ausbauen können. Viele Gespräche stimmten mich sehr optimistisch, dass wir auch künftig schöne neue Bücher anbieten können; mit einigen Partnern konnten zudem neue Konzepte entwickelt werden.

Natürlich gab's auch Autorengespräche, ich besuchte den Stand des Splitter-Verlages, wo die PERRY RHODAN-Comics mit einer schicken Leseprobe zu sehen waren, oder ich bewunderte die schöne Präsentation des ersten ARA-TOXIN-Taschenbuches am Stand des Heyne-Verlages. Zwischendurch nutzte ich Pausen, um meine Mails im Internet-Café zu checken oder mal einen kurzen Bummel zwischen den Messeständen anderer Verlage zu unternehmen; hier lernt man ja nie aus.

Der Freitag markiert traditionell den Übergang: Es kommen weniger Fachbesucher, statt dessen erscheinen langsam die »normalen« Besucher. Und die PERRY RHODAN-Redaktion veranstaltet traditionell ihr Galaktisches Forum. Das hieß für uns: Die Termine mussten enger gesetzt sein, und wir erhielten Verstärkung. Klaus Bollhöfener unterstützte uns beim Standdienst (und hielt bis Sonntagabend die Stellung), Chefautor Robert Feldhoff kam im Lauf des Tages ebenfalls nach Frankfurt.

Abends dann die PERRY-Party, wie sie im Branchenjargon schon heißt, in einer neuen Lokalität für uns: Das »Euro-Deli« in Frankfurts Innenstadt wurde zum Treffpunkt für SF-Autoren und Fantasy-Schreiber, für Übersetzer und Agenten, für Lizenzpartner und Freunde, für Journalisten und Filmleute. Autoren wie Kai Meyer (der sich lange mit Robert Feldhoff unterhielt) und Christoph Hardebusch (»Trolle«) waren zugegen, Thomas Finn (»Funke des Chronos«) und André Wiesler tummelten sich in den Räumen, dazu Lektoren von Randomhouse und Piper, Egmont und Droemer Knaur.

Und nicht zu vergessen die PERRY RHODAN-Autoren Michael Nagula, Christian Montillon und Frank Borsch sowie PERRY RHODAN-Zeichner Dirk Schulz – ich hoffe, ich habe niemanden aus unserem Team vergessen. Hinzu kamen viele andere Besucher; insgesamt dürften es an die hundert Personen gewesen sein, die allerdings nie gleichzeitig anwesend waren, sondern fleißig »fluktuierten«.

Mein letzter Messe-Tag kam am Samstag, 14. Oktober 2007; an diesem Tag hielt ich mich vor allem am Stand der Firma Buch Bücher DD AG auf, die in der sogenannten Technik-Halle alles auf PERRY RHODAN ausgerichtet hatten. An einer speziell aufgebauten Druckmaschine konnten die Messebesucher sehen, wie ein kompletter Roman gedruckt wurde: »Zielzeit« von Robert Feldhoff in einer wunderschönen Taschenbuch-Version. Wer sich von den PERRY RHODAN-Lesern rechtzeitig registriert hatte, bekam den Roman in einer personalisierten Version, mit eingedrucktem Namen auf der ersten Innenseite und auf dem Lesezeichen.

Eine wunderbare Aktion dieser Firma, über die ich mich als »alter« PERRY RHODAN-Leser selbst sehr freute. Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines PERRY RHODAN-Taschenbuches von Robert Feldhoff, das die Nummer 434 von 999 trägt und in dem mein Name gedruckt worden ist – das sieht klasse aus und macht sich gut im Bücherregal.

Die Fans, die vorbeikamen, äußerten sich ebenfalls positiv über diese Aktion. Mit einigen diskutierte ich ausgiebig über die aktuelle PERRY RHODAN-Handlung, über Fan-Aktivitäten oder die mögliche Zukunft weiterer spezialisierter Taschenbücher dieser Art. Robert Feldhoff und Dirk Schulz signierten »ihr« Taschenbuch für die Fans, und gegen 17.30 Uhr gab's bei der Buch Bücher DD AG sogar noch frisch gezapftes Bier.

Ich gestehe, dass ich trotzdem heilfroh war, als ich gegen 17.30 Uhr endlich dem Messetrubel entfliehen konnte und die Heimfahrt über die Autobahn antrat. Wir werden sehen, wie wir uns 2008 präsentieren können ...

15 Oktober 2007

Der Flug der RICHARD BURTON und ...

Ein Logbuch der Redaktion

Nachdem die PERRY RHODAN-Handlung im neuen Zyklus vorrangig in der Vergangenheit spielte, rund zwanzig Millionen Jahre vor Christi Geburt, lege ich in diesem Logbuch das Augenmerk ein wenig auf die Bände, die in der Handlungs-Gegenwart spielen: genauer gesagt im Frühjahr des Jahres 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung.

Zu dieser Zeit herrscht – wie die Leser der aktuellen PERRY RHODAN-Heftromane wissen – nach wie vor die Terminale Kolonne TRAITOR über die Milchstraße und die anderen Galaxien der Lokalen Gruppe. Zumindest müssen die Terraner davon ausgehen, dass es so ist, denn genaue Informationen aus Andromeda, Magellan oder Hangay hat ja niemand.

Aus diesem Grund wurde bereits vor einiger Zeit das Unternehmen KombiTrans gestartet (nachzulesen in den Romanen des TERRANOVA-Zyklus), das als Ziel hatte, die RICHARD BURTON und ihre Begleitschiffe in die Nähe der Galaxis Hangay zu bringen. Um die gigantische Entfernung von mehreren Millionen Lichtjahren auch in Zeiten der erhöhten Hyperimpedanz überwinden zu können, setzten die Terraner und ihre Verbündeten auf die alten Sonnentransmitter der Lemurer.

Soweit die Vorgeschichte für die folgenden Romane. Mit Band 2408, geschrieben von Christian Montillon, setzt die Handlung um die RICHARD BURTON und ihre Besatzung ein. Im Anflug auf die Galaxis Hangay, der durch den intergalaktischen Leerraum geht, entwickelt sich im Innern des Raumschiffes eine Bedrohung, die niemand vorausgesehen hat – trotz aller kritischer Blicke auf ESCHER, die nach wie vor geheimnisvolle Parapositronik.

Es kommt zum »Krieg der Prozessoren«, und dieser Krieg gibt dem Roman 2408 auch den Titel. Die neue Entwicklung in und um ESCHER bringt Ergebnisse mit sich, die nicht nur die RICHARD BURTON und ihre Besatzung gefährden, sondern letztlich auch die Bewohner der Milchstraße. Denn wenn es der Expedition nicht gelingt, wertvolle Ergebnisse über die in Hangay entstehende Negasphäre zu sammeln, besteht überhaupt keine Hoffnung mehr, das Verhängnis von der Menschheit abzuwenden ...

Wie es mit den Menschen an Bord der RICHARD BURTON weitergeht, ist auch Thema des Folgebandes, den Leo Lukas verfasst hat. Unter dem Titel »Grenzwall Hangay« beschreibt der Autor in Band 2409, wie nicht nur die Angehörigen der terranischen Expedition versuchen, in die Galaxis vorzustoßen. Neue Schwierigkeiten warten auf sie und ihre Verbündeten – und diese Probleme müssen erst einmal überwunden werden.

Mancher Terraner fühlt sich vor Hangay schon an den damaligen »Wall« um die Milchstraße erinnert, als vor einigen Jahrhunderten die Menschheitsgalaxis gewissermaßen vom Rest des Universums abgeschirmt war. Ähnlich scheint es mit Hangay zu sein – doch wie der Zugang zur abgeschotteten Galaxis gelingen kann, ist bislang ungewiss ... und es ist Thema für weitere Romane.

Soweit der erste kurze Ausblick. Ich verspreche für demnächst einige weitere ...

09 Oktober 2007

Der neue Taschenbuch-Zyklus startet furios

Unter dem proklamatischen Titel »Die Galaktischen Mediziner« startet in diesen Tagen der neue Taschenbuch-Zyklus, den die PERRY RHODAN-Redaktion beim Heyne-Verlag publiziert: Wieder gibt es sechs Taschenbücher, die einen gesamten Zyklus bilden, und wieder wurden dafür Teamautoren und »freie« Autoren verpflichtet. Der erste Band liegt mir mittlerweile vor, und das knallige Titelbild von Dirk Schulz stimmt auf die packende Lektüre ein.

Geschrieben wurde »Die Galaktischen Mediziner« von Leo Lukas. Der Wiener Schriftsteller entführt die Leser in diesem Band ins Jahr 1340 Neuer Galaktischer Zeitrechnung; Hauptpersonen sind die Aktivatorträger Perry Rhodan und Julian Tifflor, die zu einer besonderen Reise aufbrechen. Sie steuern nämlich den Planeten Tahun an, einer der wichtigsten medizinischen Zentren der Milchstraße, der ganz in der Nähe des feindlichen Kristallimperiums liegt. Die beiden Männer können nicht damit rechnen, dass sie dort entführt werden und so unfreiwillig auf die Spur des mysteriösen Ara-Toxin kommen ...

»Ara-Toxin«, so lautet auch der Titel des Taschenbuch-Zyklus, der die Aras ins Zentrum der Handlung stellt. Dabei handelt es sich um jene legendären Galaktischen Mediziner, die seit der Frühzeit der PERRY RHODAN-Serie eine wichtige Rolle im Perryversum spielen. Den Lesern, die sich im Perryversum gut auskennen, ist bekannt, dass die Aras von den Springern abstammen, sich also in erster Linie als Händler definieren: Medizinhändler gewissermaßen, die sich ihre Dienste teuer bezahlen lassen.

Dummerweise gibt es bei den Aras nicht nur die korrekt arbeitenden Ärzte, sondern auch Menschen, die verbrecherischen Instinkten folgen. Diese wiederum sind für das merkwürdige Ara-Toxin verantwortlich, um das es in diesem Zyklus geht. Kein Wunder, dass Perry Rhodan und Julian Tifflor etwas gegen diese Umtriebe unternehmen möchten ...

In Leo Lukas' Roman erfahren allerdings weder unsere Helden noch die Leser alle relevanten Hintergründe zum Ara-Toxin, sie erfahren ebensowenig, welch fürchterliche Wirkung der Stoff entfalten kann – sie sind vollends damit beschäftigt, um ihr Leben zu kämpfen und aus den Fängen ihrer unbekannten Wächter zu entkommen.

Soweit in Kürze die Handlung des Romans »Die Galaktischen Mediziner«. Der Roman bildet übrigens nicht den gesamten Inhalt der insgesamt 384 Seiten dieses Taschenbuches: Enthalten ist darüber hinaus die Kurzgeschichte »Der Garten der irdischen Lüste« von Ernst Vlcek, die sich auch mit dem Thema Aras beschäftigt, dieses außerirdische Volk aber aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet.

Als Start in den neuen Zyklus ist der Leo-Lukas-Roman meiner Ansicht nach mehr als gelungen – ich bin sicher, dass auch viele PERRY RHODAN-Fans meine Ansicht teilen werden. Geschrieben wurde der Roman, wie alle anderen des Zyklus', nach einem Exposé von Michael Marcus Thurner; die redaktionelle Betreuung übernahm in diesem Fall Hartmut Kasper.

Und jetzt warte ich gespannt auf die Reaktionen der Leser – und auf den zweiten Band des »Ara-Toxin«-Zyklus ...

08 Oktober 2007

Das »Überschwemmungs-Seminar«

Ein Logbuch der Redaktion

Wolfenbüttel in Niedersachsen ist eine sehr nette, ein wenig gemütlich wirkende Stadt. Wer es nicht weiß, kommt nicht auf die Idee, dass sich hier eine wichtige Bildungseinrichtung verbirgt: Die Bundesakademie für kulturelle Bildung residiert standesgemäß im Schloss der Stadt, besitzt aber auch ein Gästehaus, die Schünemannsche Mühle, in der ich mittlerweile Stammgast bin. Bei geschätzten zwei Dutzend Seminaren durfte ich dort schon übernachten.

Als ich am Montag, 1. Oktober, in Wolfenbüttel eintraf, merkte ich recht schnell, dass etwas nicht stimmte. Die Feuerwehr düste immer mal wieder mit Blaulicht durch die Stadt, und der Fluss, der um das Gästehaus herumfließt, trug sehr viel Wasser. Kein Wunder, dass ich beim Eintreffen mit freundlichem Lächeln gefragt wurde, ob ich sicherheitshalber Gummistiefel dabei hätte ...

Kein Witz: Die starken Regenfälle in den letzten Tagen hatten dazu geführt, dass die Gewässer der Region Hochwasser führten, teilweise über ihre Ufer traten und dann konsequenterweise für überschwemmte Keller sorgten. Wir hatten Glück: Die Oker, so der Name des kleinen Flusses, blieb mit ihrer Oberfläche knapp unter dem Erdgeschoss der Schünemannschen Mühle.

Und so konnte das Science-Fiction-Seminar in diesem Jahr seinen Anfang nehmen: Als Dozent wirkte zum letzten Mal Andreas Eschbach, ein wenig unterstützt von mir und von Dr. Olaf Kutzmutz, dem literarischen Leiter der Bundesakademie. Uns gegenüber saßen 16 Autorinnnen und Autoren, die unter dem wagemutigen Seminartitel »Wir schreiben das Jahr 3765 ...« mehr über das Verfassen von Romanen erfahren wollten.

Dem Anlass entsprechend – Andreas Eschbach gestaltete sein letztes Wolfenbüttel-Seminar – wollten wir uns diesmal mit dem Ende eines Romans beschäftigen. Wobei wir das von zwei Seiten angehen wollten: Erstens einmal geht es ja darum, dass ein Autor seinen Roman irgendwie überhaupt zu Ende bringen soll, und zweitens geht es ebenso darum, dass das Ende gelungen sein sollte.

Andreas brachte es dabei auf den Punkt: »Der Anfang verkauft das erste Buch, das Ende das nächste Buch.« Anders gesagt: Nur wenn der Autor (oder die Autorin) es schafft, sein (oder ihr) Buch so gut abzuschließen, dass sie Leser nach »mehr« hungern, besteht die Chance, dass es ein zweites oder drittes Buch geben wird.

»Leider« schafften wir es nicht so ganz, dieses Thema erschöpfend zu behandeln. Der Grund lag darin, dass der Diskussionsbedarf der Autorinnen und Autoren ausgesprochen groß war. Auch nicht schlimm: Letztlich geht es bei einem solchen Seminar darum, dass die Teilnehmer nicht nur etwas über die eigenen Texte lernen, sondern auch ein Gefühl dafür bekommen, wie man andere Texte beurteilt und damit etwas für sich selbst erfahren kann.

So hatten die Teilnehmer für das Seminar drei Texte einreichen müssen: ein Exposé für ihr Romanprojekt, das sie vorstellen möchten, einen Brief, mit dem sie sich bei einem Verlag bewerben können, sowie die ersten fünf bis zehn Seiten aus dem geplanten Roman. Und über all das sprachen wir. Interessant dabei wie immer: die Vielzahl an Ideen, stilistischen Ausrichtungen und Handlungsvorschlägen. Es gab Military-SF ebenso wie Fantasy, sogar ein historischer Roman und ein literarisches Experiment befanden sich in den von den Teilnehmern präsentierten Texten.

Drei Tage spannender Diskussion also, die in den Pausen ebensowenig aufhörte wie »nach Feierabend«: Wir unterhielten uns in diesen »Leerzeiten« über die Schreib-Praxis und über PERRY RHODAN oder über Science Fiction im Allgemeinen, aber auch über Arbeitslosengeld und Religionen, Kindererziehung und Afrika-Reisen, Berufswahl und »Gender«-Unterschiede.

Übrigens sind dies alles Themen, die in Romane einfließen können und sogar für Science-Fiction-Themen durchaus spannend sein dürften – ein Schriftsteller benutzt letztlich seine gesamte Umwelt als Vorlage, als Hintergrund für Romane und als Inspirationsquelle für Ideen, Figuren und Handlungsverläufe.

Ich fuhr am Mittwoch, 3. Oktober, mit einer gewissen Trauer zurück von Wolfenbüttel: Mehrere Jahre hat Andreas Eschbach mit seiner Art, Seminare zu führen und zu begleiten, die Science-Fiction-Schreibkurse in der Bundesakademie geprägt. Es ist zwar nachvollziehbar, dass er für sich den Entschluss gefasst hat, damit aufzuhören, aber es ist ebenso festzustellen, dass er »uns allen« sehr fehlen wird.

23 September 2007

Das geheimnisvolle Projekt »Elfenzeit«

Susan Schwartz und die PERRY RHODAN-Redaktion entwerfen eine Fantasy-Serie

Im letzten halben Jahr beschäftigten sich Susan Schwartz und die PERRY RHODAN-Redaktion mit einem Projekt, das bislang im Geheimen blieb: Die Autorin und die Redaktion konzipierten in gemeinsamer Arbeit eine Fantasy-Serie, die aber nicht beim Pabel-Moewig Verlag erscheinen soll (zumindest nicht gleich), sondern im Vertrieb eines anderen Verlages.

Die Serie trägt den Namen »Elfenzeit« und soll sich in der Konzeption vorrangig an weibliche Leser richten. Den Vertrieb übernimmt der Bertelsmann-Club, in dem es die Bücher vorerst exklusiv geben wird. Im Herbst diesen Jahres startet ein erster Probelauf, dann wird man weitersehen.

Die Exposés für die Romane - bisher sind vier Bücher verbindlich eingeplant - stammen von Susan Schwartz, die auch den ersten Band der neuen Serie geschrieben hat. Band zwei verfasste übrigens ein gewisser Michael Marcus Thurner. Die Autorinnen der Bände 3 und 4 geben wir beizeiten bekannt.

Für die Titelbilder zeichnet Dirk Schulz verantwortlich; sie haben bisher alle begeistert, die sie gesehen haben. Das Lektorat des ersten Romans übernahm Klaus N. Frick.

Soweit in aller Kürze zu der neuen Buchreihe, die im Hardcover-Format erscheinen wird. Als inhaltliche Eckpunkte seien Paris, die Anderswelt sowie zwei Elfen genannt - weitere Details ersparen wir an dieser Stelle.

Und weil es nur ein Probelauf ist, verzichten wir vorerst darauf, die Bezugsquellen zu nennen. Sobald es die Bücher »richtig« gibt, informieren wir natürlich ausführlichst!

20 September 2007

Exposé-Besprechung in Bielefeld

Ein Logbuch der Redaktion


»Seit der Autorenkonferenz sind schon wieder einige Monate vergangen.« So begann ich unlängst ein Telefonat mit Robert Feldhoff. »Es wird Zeit, dass wir uns mal wieder treffen und die aktuellen Projekte und Romane besprechen.« Gesagt getan, innerhalb kürzester Zeit hatten wir einen Termin vereinbart und fuhren mal wieder nach Bielefeld.

Warum eigentlich Bielefeld? Das hat verschiedene Gründe: Da Robert Feldhoff in Norddeutschland wohnt und ich im tiefen Süden meine Zelte aufgeschlagen habe, ist es ganz praktisch, sich gewissermaßen auf »halber Strecke« zu treffen. Zudem wohnt in Bielefeld der PERRY RHODAN-Titelbildzeichner Dirk Schulz, der in den letzten Jahren durch seine sogenannten Master-Grafiken sowie durch grundsätzliche Titelbild-Entwürfe viel zum Erscheinungsbild der PERRY RHODAN-Serie beigetragen hat.

Am Mittwoch, 5. September, trafen wir dann ein. Robert war etwas früher angereist und hatte bereits im Hotel eingecheckt. Er nutzte meine »Verspätung« - ich hatte mich mit Hartmut Kasper in Dortmund am Bahnhof getroffen, um dort die aktuelle Arbeit an den Heyne-Taschenbüchern zu besprechen –, um mit Dirk Schulz über den neuen PERRY RHODAN-Comic zu diskutieren.

Bei unserem gemeinsamen Abendessen im »Pepper's« in der Bielefelder Innenstadt ging es vor allem darum, die aktuellen Reaktionen auf unsere Romane zu diskutieren. Ich berichtete von der beeindruckenden Wirkung auf den PERRY RHODAN-Jubiläumsband 2400 sowie die wachsende Zahl der Abonnenten – hier scheint sehr viel sehr erfolgreich verlaufen zu sein. Wir sprachen ebenso über Leserreaktionen und Mails an die Redaktion: Gerade vor und nach dem Jubiläumsband erhielten wir sehr viel Post, sowohl in brieflicher als auch in elektronischer Form.

Dirk Schulz, der als Mit-Inhaber einer Werbeagentur sehr viel von Zielgruppen-Analysen versteht, brachte strategische Überlegungen ins Spiel, und ich berichtete aus dem Verlagsgeschäft. Wir besprachen an diesem Abend also sehr viel Hintergrund-Dinge, die natürlich in die tägliche Arbeit einfließen werden, wenngleich sie mit dieser erst einmal nichts zu tun haben.

Intensiv an die inhaltliche Arbeit ging es am folgenden Tag, also am Donnerstag, 6. September. Im Besprechungsraum der Agentur Animagic nahmen Robert und ich uns gemeinsam die kommenden Romane vor, ebenso die damit zusammenhängenden »Autoren-Fragen« (wer schreibt welche Handlungsebene?) und andere Dinge. Einige neue Informationen zum Handlungsverlauf waren mir selbst unbekannt – Robert entwickelt permanent neue Ideen, die er entsprechend einarbeitet.

Bis zum Zyklus-Zwischenstand, also dem Band 2450, weiß Robert sehr genau, was in den einzelnen Romanen zu passieren hat; Änderungen sind natürlich trotzdem möglich. Die Bände bis zur Nummer 2499 sind noch nicht im Detail festgelegt, hier ist noch viel an Ideenarbeit nötig, aber wir sprachen selbstverständlich bereits darüber. Und einige Worte zum Band 2500 und dem daraufhin folgenden Zyklus verloren wir tatsächlich ebenfalls ...

Seien wir ehrlich: Daneben ging es eben auch um die Heyne-Taschenbücher, um PERRY RHODAN-Extras und um das PERRY RHODAN-Computerspiel – wir hatten den ganzen Tag über viel an Gesprächsbedarf. Zwischendurch nutzten wir sogar das schöne Wetter und gingen auf den Hügeln am Stadtrand Bielefelds ein wenig spazieren. Für die Entwicklung von Ideen ist eine solche »Auszeit« stets eine gute Methode.

Beim Abendessen stieß Bernd Kronsbein zu unserem Trio. Er ist freier Redakteur und arbeitet unter anderem für Heyne sowie andere Verlage, hat aber auch schon für uns einiges an Textarbeiten erledigt. Von ihm und seinen Erfahrungen von »außerhalb« kann unsereins nur profitieren – ohne jetzt ernsthaft in die Details gehen zu wollen.

Um es kurz zu machen: Die drei Tage waren randvoll mit Diskussionsstoff und inhaltlicher Arbeit. Im Zug nach Bielefeld und zurück las ich zudem viele liegen gebliebene Manuskripte, etwa aus der ATLAN-Taschenbuchstaffel, so dass ich drei komplette Tage im Perryversum hinter mich bringen konnte.

Für mich als Redakteur, der doch sehr oft auch mit trockener Zahlen-Materie zu tun hat (die internen Planungsdiskussionen etwa ...), ist ein solcher kreativ Ausflug zwar durchaus anstrengend, gleichzeitig aber ungeheuer beflügelnd. Es macht Spaß, an dieser größten Science-Fiction-Serie der Welt mitarbeiten zu können!

14 September 2007

Ein PERRY RHODAN-Taschenbuch exklusiv und kostenlos

»Zielzeit«-Sonderaktion auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober

Der PERRY RHODAN-Roman »Zielzeit« von Robert Feldhoff, erschienen als Band 2400 der laufen-den Heftromanserie, ist erst seit einigen Wochen auf dem Markt. Auf der Frankfurter Buchmesse vom 10. bis 14. Oktober 2007 wird der Roman jetzt neu herausgebracht.

»Zielzeit« erscheint als Taschenbuch – exklusiv und kostenlos und nur auf der Frankfurter Buchmesse. Und jeder PERRY RHODAN-Leser kann eine Gratis-Ausgabe davon erhalten!

Konkret: Am Stand der Firma Buch Bücher DD AG (Halle 4.0, Stand A 1338) steht eine Druckmaschine. Mit dieser zeigen die Experten des Unternehmens, wie man druckfrische Bücher direkt erstellen kann: »Print on demand« in einer Live-Vorführung.

Gedruckt wird der Roman »Zielzeit« von Robert Feldhoff. Am Samstag, 13. Oktober, und Sonntag, 14. Oktober, also an den Besuchertagen der Buchmesse, können die Messebesucher an diesem Stand ihr kostenloses Taschenbuch abholen – solange Vorrat reicht, natürlich nur. Vorbestellungen sind deshalb sinnvoll.

Besonderer Effekt: Jeder Leser kann sein Buch »personalisiert« haben. Konkret heißt das, dass in jedem Buch ein Vorwort ist und dass ein Leser, der sich rechtzeitig meldet, in diesem Vorwort seinen persönlichen Namen finden kann. Jedem Leser sein eigenes Buch – das gab es bei PERRY RHODAN noch nie!

Was ist dafür zu tun? Jeder, der ein solches Buch haben möchte, muss sich mit vollem Namen und seiner Adresse über unsere Homepage registrieren. Dann kann er das Buch auf der Buchmesse am Stand abholen, oder er bekommt es nach der Messe zugeschickt.

Wer übrigens ein Autogramm haben möchte, kommt auch auf seine Kosten: Autor Robert Feldhoff und Zeichner Dirk Schulz sind zeitweise am Stand von Buch Bücher DD AG und signieren die »Zielzeit«-Taschenbücher.

Weitere Informationen gibt es auf der PERRY RHODAN-Homepage: www.pr2400.de

Darüber hinaus ist die PERRY RHODAN-Serie bei folgenden Verlagen am Stand vertreten; wer die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr besucht, kann also zielbewusst bummeln gehen:

Am Stand des Splitter-Verlages in Halle 3.0 (Stand H 826) signiert der PERRY RHODAN-Illustrator Dirk Schulz Romane, Autogrammkarten und Comics; es gibt zudem die Leseprobe für das geplante PERRY RHODAN-Comic-Buch.

Die neuen PERRY RHODAN-Taschenbücher stellt der Heyne-Verlag aus: Halle 3.0, Stand F 110.

Das PERRY RHODAN-Gesellschaftsspiel präsentiert der Verlag Frankh-Kosmos an seinem Stand: Halle 3.0, D 124.

Die PERRY RHODAN-Silberbände sind am Stand der Firma edel entertainment in Halle 3.0, E 101.

Das Standardwerk »All-Mächtiger!« gibt es am Stand des Hannibal-Verlages, Halle 3.0, E 144.

Bei Lübbe-Audio sind die neuen PERRY RHODAN-Hörspiele zu bewundern; der Stand gehört zum Gemeinschaftsstand der Hörbuchverlage in Halle 4.0, B 139.

12 September 2007

Wieder ein gelungenes Jahrbuch


Erneut hat der SF-Club Universum ein PERRY RHODAN-Jahrbuch herausgebracht – und wieder ist es ein gelungenes Buch geworden, das jeden Fan begeistern dürfte. Unter der Ägide von Frank Zeiger und Andreas Schweitzer entstand die 376 Seiten starke Zusammenstellung, die Artikel, Besprechungen und Tabellen enthält.

Tatsächlich habe ich mich lange in das Buch vertieft, das Fan-Arbeit auf höchstem Niveau bietet. Der Einfachheit halber zitiere ich aus der Informationsschrift des Clubs, die im wesentlichen das auflistet, was ich selbst für relevant halte: »Was war wichtig im Jubiläumsjahr der PERRY RHODAN-Serie? Das PERRY RHODAN-Jahrbuch 2006 gibt darauf eine Antwort.«

Einen Schwerpunkt in dem Buch bilden dabei die »Zeitraffer«, in denen Michael Thiesen gewohnt kenntnisreich die Handlung der PERRY RHODAN- und ATLAN-Romane des vergangenen Jahres zusammenfasst. Bei der Lektüre wird vieles wieder lebendig: Die »Zeitraffer« sind eine wunderbare Methode, um sich einen Zyklus noch einmal in Erinnerung zu rufen oder einfach zu recherchieren.

Darüber hinaus werden alle PERRY RHODAN-Publikationen des Jahres 2006 kritisch und informativ unter die Lupe genommen: die Silberbände ebenso wie die ATLAN-Taschenbücher, die PERRY-Comics der Alligator-Farm oder die neuen Hörspiele, das Rollenspiel oder die Zeitschrift SOL. Die Zusammenstellung in diesem PERRY RHODAN-Jahrbuch lässt tatsächlich keine Fragen offen; man muss schon ein bisschen suchen und stochern, um die eine oder andere winzige Lücke zu finden.

Darüber hinaus gibt es Berichte zu den Fan-Veranstaltungen des vergangenen Jahres: Der FrankenCon in Schwannstetten, der PERRY RHODAN-Con in München und der KeinCon in Wien werden ausführlich gewürdigt. Und wem all dies nicht genügt, der wird mit seitenlangen Tabellen und Übersichten weiter informiert.

Das PERRY RHODAN-Jahrbuch 2006 liefert einen Rundum-Service, der beim interessierten PERRY RHODAN-Fan Staunen auslösen kann: So viel gibt es, so viel kann man lesen, hören und anschauen, was mit dem größten Science-Fiction-Universum der Welt zu tun hat. Respekt, vollen Respekt – und ein fettes Dankeschön an die Macher dieses tollen Buches!

Ganz zuletzt möchte ich noch die Optik loben. Ausgestattet ist das Buch mit einem umlaufenden Titelbild von Swen Papenbrock; beigelegt ist ein Risszeichnungsposter von Mark Fleck. Beide Beiträge sind hervorragend und machen schon rein optisch auf das Buch neugierig. Und was das Layout angeht, so braucht sich das Werk ebensowenig zu verstecken: Eine saubere Gestaltung und zahlreiche Cover-Abbildungen in Schwarzweiß machen die PERRY RHODAN-Serie und ihr Umfeld im Jahresrückblick noch einmal erlebbar.

Es handelt sich bei dem PERRY RHODAN-Jahrbuch zwar um eine Fan-Publikation, gleichzeitig ist sie aber auch ein »richtiges Buch«, das man sich gern ins Regal stellen mag. Zu beziehen ist es direkt über die Homepage des SFC Universum. Die 376 Seiten kosten 13 Euro – und sie sind ihr Geld wert.

Ich lege allen Lesern dieser Besprechung den Kauf dieses Buches ans Herz. Das lohnt sich!

27 August 2007

Der LEMURIA-Klopper ist da!


Alle sechs LEMURIA-Taschenbücher in einem voluminösen Trade-Paperback


Der sechs Taschenbücher umfassende PERRY RHODAN-Zyklus LEMURIA wurde in den Jahren 2004 und 2005 von unserem Lizenzpartner, dem Heyne-Verlag, publiziert. An der atemberaubenden Geschichte schrieben die Autoren Frank Borsch, Hans Kneifel, Andreas Brandhorst, Leo Lukas, Thomas Ziegler und Hubert Haensel mit – verfasst wurden die Romane nach einem Exposé von Hubert Haensel und unter redaktioneller Leitung von Frank Borsch. Die Titelbilder stammten von Oliver Scholl.

Besonders tragisch: Den Roman »Die letzten Tage Lemurias« verfasste Thomas Ziegler als letztes Werk vor seinem plötzlichen Tod.

Jetzt liegen alle sechs Taschenbücher in einer umfangreichen Ausgabe als Trade-Paperback vor: 1214 Seiten umfasst das Werk, es kostet 15 Euro – die ideale Lektüre für den Urlaub.

Offiziell erscheint das Buch im September 2007; in vielen Buchhandlungen ist es aber schon im August zu haben. Mit Hilfe der ISBN 978-3-453-52294-7 kann es überall im Buchhandel bestellt werden, ebenso über Versender wie amazon.de.

Zur Handlung des Sechsteilers noch ein kurzer Auszug aus dem Informationstext:

Man schreibt das Jahr 1327 NGZ. Nach einem tragischen Unfall stößt Perry Rhodan auf ein gigantisches Raumschiff unbekannter Herkunft. Mit einem kleinen Team dringt er in das Schiff vor - und kommt dabei einen Exodus auf die Spur, der über 50.000 Jahre vor unserer Zeit im sagenumwobenen Lemuria seinen Ausgang genommen hat. Doch was ist das Ziel dieser Reise?

20 August 2007

Erste Ausgabe des Fanzines BULLY


Jung-Fan publiziert ein Buch als Fanzine – oder ein Fanzine als Buch?


Pascal Bothe ist erst 14 Jahre alt. Das hält den jungen Mann aber nicht davon ab, ein eigenes Fanzine herauszubringen. Das Werk nennt sich »Bully«, ist seit Mitte Juli da und wurde als Book on Demand erstellt – sprich, es ist ein gebundenes Paperback, sieht also halbprofessionell aus.

Auf 84 Seiten gibt es Kurzgeschichten und Artikel, teilweise sogar von professionellen Autoren sowie von Fans, die schon seit langem aktiv sind. Unter anderem geht es um die Entstehung der Rüsselmops-Briefmarke oder um die »Posbikrieg«-Taschenbücher. Das farbige Titelbild stammt von Michael Gottfried.

Ein respektabler Start. Wer mal einen ersten Blick riskieren möchte, gehe auf die entsprechende Homepage.

17 August 2007

Nach dem Zykluswechsel – und darüber hinaus

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn das 2400ste PERRY RHODAN-Heft unter dem Titel »Zielzeit« erscheint, markiert dieser Roman von Robert Feldhoff einen Wendepunkt im laufenden Handlungsbogen, der sich im weitesten Sinne mit der Terminalen Kolonne TRAITOR und den Friedensfahrern beschäftigt. Wie schon einmal in einem anderen Logbuch der Redaktion erwähnt, kommt es zu einer Gliederung der Handlungsfäden in drei verschiedene Richtungen, die aber alle miteinander verknüpft sind.

Jetzt aber ein kleiner Appetitanreger zur Handlung der nächsten Romane. Wer Band 2400 noch nicht gelesen hat, möge bitte die Lektüre dieses Textes hier einstellen – er verrät logischerweise schon einiges über den Roman, dessen Handlung und die daraus resultierenden Konsequenzen.

Den direkt anschließenden Band verfasste Michael Marcus Thurner; sein Roman 2401 erscheint unter dem Titel »Vorstoß in die LAOMARK«. Die LAOMARK – das erfahren Rhodan und seine Begleiter sehr schnell – ist ein gigantisches Gebilde, mit dem die JULES VERNE und ihre Besatzung sehr unfreiwillig in Kontakt gerät.

Doch Terraner, Mausbiber und Haluter wären nicht Terraner, Mausbiber und Haluter, wenn sie nicht sofort versuchen würden, aus einer aussichtslosen Situation das beste zu machen, was möglich ist. Es entwickelt sich unter anderem eine halsbrecherische Verfolgungsjagd, in deren Verlauf einiges zu Bruch geht und sich das Verhältnis zwischen den Terranern und den Laosoor nicht eben konfliktfrei gestaltet ...

Weiter geht es mit einem Doppelband von Christian Montillon, der mit einem »großen Knall« aufwartet. Der Begriff »groß« ist hier durchaus wörtlich zu nehmen; Perry Rhodan und seine Gefährten kommen um das eine oder andere Staunen nicht herum. Roman 2402 trägt den Titel »Der GESETZ-Geber«, und dieser GESETZ-Geber ist ein Gebilde, das besondere Aufmerksamkeit genießt – auch in der Vergangenheit des PERRY RHODAN-Universums gibt es kosmisch-stellare Intrigen, bei denen sich mächtige Wesen über die Interessen schwächerer Wesen hinwegsetzen.

Ein zentrales Thema im Montillon-Doppelband ist übrigens, dass Perry Rhodan sich gegen seinen Willen mit einer ganz neuen Aufgabe beschäftigen muss: Der Terraner muss eine Mission als Dieb erfüllen, allerdings ist er nicht allein unterwegs, sondern in der Gesellschaft sogenannter Meisterdiebe, die einen klaren Plan verfolgen.

Das ist dann auch das Thema im Roman 2403, der den Titel »Mission CHEOS-TAI« trägt und von einem riskanten Manöver handelt. Die Absichten eines geheimnisvollen Auftraggebers werden in diesem Roman auf jeden Fall deutlicher als bisher, und Perry Rhodan weiß, dass er ein gewisses Spiel nicht länger als nötig mitspielen darf ...
Und dann kommt Band 2404, geschrieben von Arndt Ellmer. In »Versteck am Black Hole« geht es deutlich action-lastiger zu (nicht, dass ich damit behaupten wollte, die anderen Romane kämen ohne Action aus); es kommt zu heftigen Kämpfen in der Akkretionsscheibe und am Rand eines Schwarzen Loches.

Mehr kann ich zu den nächsten Romanen wirklich nicht guten Gewissens verraten. Der neue Zyklus startet auf jeden Fall mit einer Prise Action, aber ich kann darüber hinaus emotionale Konflikte auf unterschiedlichen Ebenen versprechen. Es geht um Freundschaft und Feindschaft, um Liebe und körperliche Anziehung, um Familienbeziehungen und Hass, um enttäuschte Gefühle – und »ganz nebenbei« lernen wir mehr über das Volk der Laosoor kennen, erfahren, was eine Aeganerin auszeichnet, und erkennen die Gefahren, die von der Pressor-Garde ausgehen.

Als Leser dieser Romane bekommt ihr zudem weitere Informationen über die Galaxis Phariske-Erigon und die Konflikte, die in dieser Sterneninsel toben. Ich kann einige »Aha«-Effekte versprechen und bin sicher, dass ihr euch bei diesen Romanen bombig unterhalten werdet.

15 August 2007

Zahlenspielereien

Ein Logbuch der Redaktion

Ich saß an diesem Donnerstag abend, 9. August, in meinem Hotelzimmer und war einigermaßen ratlos. Bisher war ich – keine Ahnung warum – davon ausgegangen, dass ich bei der Pressekonferenz am nächsten Tag so viel gar nicht zu tun haben würde, und an diesem Abend hatte ich erfahren, dass es am besten wäre, wenn ich durch die Veranstaltung leiten würde. Und ich hatte auch noch zugestimmt.

So saß ich im Hotelzimmer, einen Block und einen Stift in der Hand, und dachte mir eine Moderation aus. Ich überlegte mir, wie ich die Pressekonferenz einleiten könnte, wie ich von Mensch zu Mensch überleiten würde, und wie ich es vor allem schaffen konnte, das ganze mit einigen originellen Zahlenbeispielen zu untermauern.

Was interessierte denn die Journalisten wirklich? Sicher nicht die Details der PERRY RHODAN-Handlung, sicher nicht die Hintergedanken, die sich Redaktion und Autorenteam im Verlauf eines langen Jahres machten. Die Journaliten wollten sicher allerlei Krimskrams wissen, dachte ich mir, und dazu brauchten sie anschauliche Beispiele.

Also begann ich zu rechnen. Ich nahm die PERRY RHODAN-Heftromane als Basis, also insgesamt 2400 Stück, und ich nahm ebenso die im deutschsprachigen Raum verkaufte Auflage von etwa einer Milliarde Romane. Ich ignorierte die über 900 ATLAN-Heftromane sowie die über 400 PERRY RHODAN-Taschenbücher ebenso wie einzelne Kurzgeschichten und weiteres Material, das jeglichen Rahmen gesprengt hätte.

Dennoch kamen respektable Zahlen heraus ...

Wenn man beispielsweise von 2400 Heftromanen ausging, die eine durchschnittliche Anzahl von 180.000 Anschlägen (also Zeichen eines Heftromans inklusive der Leerzeichen, die nötig sind, um eine Zeile »aufzufüllen«) besaßen, kam man auf die irrsinnige Zahl von 432 Millionen Anschläge. So viel haben die PERRY RHODAN-Autoren in 46 Jahren geschrieben – eine beeindruckende Zahl.

Rechnet man 2400 Heftromane mal 60 Seiten (also grob geschätzt; es gibt Hefte, die haben mehr oder weniger Umfang), kommt man auf eine Zahl von 144.000 Heftromanseiten, die von den Autoren verfasst wurden. Ich rechnete es später auf 150.000 Seiten hoch und hoffe, dass man mir diese absichtliche Ungenauigkeit verzeihen wird.

Rechnet man für einen Roman nur die Dicke von fünf Millimetern, was vorsichtig geschätzt ist, kommt man bei einer Milliarde verkaufter Heftromane auf einen Turm mit einer Höhe von 500 Kilometern. Das ist höher als der Kölner Dom – und es ist vor allem weiter im Weltraum als die Internationale Raumstation ...

Und wenn man davon ausgeht, dass ein Roman 100 Gramm wiegt (tut er nicht, es ging mir nur um die Anschaulichkeit), erhält man unglaubliche 100.000 Tonnen.

Ich war selbst baff, nachdem ich mir diese Zahlen gegen Mitternacht auf einem Blatt Papier ausgerechnet hatte. Manchmal macht man sich als Redakteur selbst gar nicht klar, wieviel Papier man eigentlich im Lauf seines Berufslebens umsetzt.

Übrigens waren die Journalisten ebenfalls beeindruckt. Vielleicht fühlt sich jemand dazu ermutigt, weitere PERRY RHODAN-relevante Zahlen auszurechnen, die Außenstehende beeindrucken – ich finde so etwas auf jeden Fall sehr spannend.

14 August 2007

Eine Pressekonferenz zu Band 2400

Ein Logbuch der Redaktion


Bild: Hans Greis, Eins A Medien (links), und Klaus N. Frick, PERRY RHODAN-Redaktion

Damit auch genügend Menschen erfahren, dass die PERRY RHODAN-Serie in diesem Jahr nicht nur ein Jubiläum feiert, sondern auch noch viele andere Dinge starten, veranstalteten wir am Freitag morgen, 10. August 2007, eine Pressekonferenz in Köln. Die Stadt am Rhein hatten wir uns ausgesucht, weil dort das Hörbuch-Label Eins A Medien sitzt, mit dem wir gemeinsam die wöchentlichen Lesungen publizieren werden.

Miriam Hofheinz und ich reisten bereits am Donnerstag abend, 9. August, an. Zum gemeinsamen Abendessen im Hotel Radisson in Köln-Deutz fanden sich Dr. Jürgen Pütz ein, der die Veranstaltung mit seinem Pressebüro organisierte, ebenso Hans Greis von Eins A Medien und Hartmut Kasper alias Wim Vandemaan.

Nachdem wir viele Details des geplanten Presse-Events durchgesprochen hatten, diskutierte ich mit Hartmut viele Einzelheiten zu kommenden Romanen und Sonderaktionen rings um PERRY RHODAN. Hartmut, der derzeit mitten in der Arbeit an seinem Taschenbuch steckt, das im Rahmen des »Ara-Toxin«-Zyklus bei Heyne erscheinen wird, sprudelte über vor neuen Ideen, bei denen wir erst einmal schauen müssen, wie wir diese alle verarbeiten können.

Da Miriam Hofheinz und Jürgen Pütz bereits am Donnerstag abend die schönen PERRY RHODAN-Transparente aufgezogen und somit den Raum dekoriert hatten, war am Freitag morgen für mich wenig zu tun. Ich unterhielt mich mit den zwei Sprechern – Tom Jacobs und Gregor Höppner – der wöchentlichen PERRY RHODAN-Lesung, die etwas früher gekommen waren, und führte einige Pressegespräche.

Und mit einer leichten Verspätung begannen wir – kurz nach elf Uhr. Ich erzählte den anwesenden Journalisten etwas über PERRY RHODAN, dann lasen Tom Jacobs und Gregor Höppner aus dem Roman »Zielzeit« (Band 2400) von Robert Feldhoff vor.

Die Details dieses Projektes müssen an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholt werden; den Journalisten erzählte ich an diesem Vormittag sicher drei Mal, dass es sich um eine Weltneuheit handelte, eine wahre Premiere: Die erfolgreichste Serie der Welt wird in einer wöchentlichen Lesung präsentiert, jede Woche vier Stunden mit einem Hörbuch, das zum Download im Internet bereit steht.

Nach einer erneuten Überleitung durch mich sprach Prof. Dr. Hans Esselborn vom Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität zu Köln. Der Literaturwissenschaftler stellte PERRY RHODAN in einen zeitgeschichtlichen Zusammenhang und formulierte unter anderem ein Statement: Man könne anhand der Serie eine »Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland« schreiben.

Danach erzählte Uwe Anton, wie eigentlich ein PERRY RHODAN-Roman entsteht. Hier gab es auch erstmals Fragen der Journalisten, die wissen wollten, wie das Zusammenspiel der Autoren und des Exposé-Autors abläuft, und die sich sehr genau nach den schriftstellerischen Freiheiten der einzelnen Mitarbeiter erkundigten.

Den Abschluss bildete Hans Greis von Eins A Medien. Er berichtete über die Arbeit im Studio und die Arbeit, die es kostet, neue Sprecher zu finden und auszubilden. Auch hier stellten die Journalisten einige Fragen; es wurde fleißig fotografiert, und hinterher diskutierte man im kleinen Kreis bei Häppchen und Getränken weiter.

Da erfreulicherweise der Kölner Autor Achim Mehnert meiner Einladung gefolgt war, unterhielt ich mich anschließend noch sehr lange mit ihm. Gemeinsame Projekte und weitere Dinge haben wir lose vereinbart – die ersten Ergebnisse werden die PERRY RHODAN-Leser noch in diesem Jahr 2007 zu Gesicht bekommen ...

Soviel zu der kleinen Reise nach Köln, wobei ich von der Stadt nicht das geringste gesehen habe. Aber das Radisson-Hotel ist ja auch eine Reise wert, wie mir scheint ...

Einen sehr schönen Bericht zu der Pressekonferenz – inklusive einiger Fotos – gibt es übrigens auf der Homepage des Terranischen Clubs Eden, kurz TCE.

13 August 2007

»BARDIOC« als echter Edelband


Ein Logbuch der Redaktion

Wenn in diesem November der Silberband 100 erscheint, erreicht PERRY RHODAN einen neuen Rekord: Noch nie kam eine Buchreihe mit Fortsetzungs-Charakter auf eine solche Bandnummer. Das ist ein Grund zum Feiern!

Das Wichtigste ist dabei der Inhalt, den Hubert Haensel mit sachkundiger Hand aus den klassischen Romanen des Jahres 1977 zusammengestellt hat. Immerhin gibt es ein »großes Thema« zu erzählen, das immer noch zu den Meilensteinen der PERRY RHODAN-Serie gehört. Ich erinnere mich selbst noch gut daran, wie ich damals die entsprechenden Romane las und buchstäblich mit offenem Mund dem Geschehen in fernen Galaxien und ferner Vergangenheit folgte.

PERRY RHODAN-Band 850 wurde damals von William Voltz geschrieben, dem Chefautor der Serie und dem beliebtesten deutschsprachigen Science-Fiction-Schriftsteller jener Tage. In seinem Roman schildert er die fantastische Geschichte einer Superintelligenz und ihre Entwicklung über Äonen hinweg. Perry Rhodan »erlebt« diese Entwicklung persönlich mit - in einem unglaublichen Traum, den die Superintelligenz mit ihm teilt.

Erstmals wird bekannt, dass Bardioc vor Jahrmillionen in Wirklichkeit einer der sogenannten Mächtigen war. Als unsterbliches Wesen erhielt er von unbekannten Auftraggebern von »jenseits der Materiequellen« seine Aufträge und reiste mit Kosmischen Burgen durch das Universum, erbaute einen Schwarm erbaute und sandte dann Sporenschiffe aus. Die Mächtigen folgten in dieser Vergangenheit einem noch geheimnisvollen Plan, der dazu diente, das Leben im Universum zu verbreiten und später die Saat für eine Entwicklung hin zur Intelligenz zu legen.

Als 1977 diese Romane auf den Markt kamen, präsentierten sie eine andere Art von PERRY RHODAN als die bisher bekannte: Nun wurde der Kampf der Menschheit eingebunden in ein seit Jahrmillionen währendes Ringen um das Universum, um einen Krieg, den wir heutigen Leser als den Konflikt zwischen Chaotarchen und Kosmokraten kennen. William Voltz' Vision legte einen wertvollen Grundstock für die Serie, der bis heute gilt.

Kein Wunder, dass wir diesen Roman und seinen Titel aussuchten, als es darum ging, den Silberband 100 zu fixieren. Bei seiner Bearbeitung arbeitete Hubert Haensel auch genau diese Details heraus.

Damit das Jubiläum gebührend gefeiert werden kann, erscheint dieser Meilenstein der PERRY RHODAN-Geschichte in zwei Varianten: klassisch in der gewohnten Silberband-Ausstattung - und modern als großformatiges Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen. Diese »Edelband«-Ausstattung unterscheidet sich inhaltlich nicht vom »normalen« Silberband, wirkt aber durch ihre Optik deutlich »größer« und edler.

Wir verstehen dieses Buch in Sonderausstattung als ein Extra für unsere treuen Leser, als ein Geschenk-Tipp fürs Weihnachtsgeschäft zugleich. Ich finde diese neue Gestaltung sehr zeitgemäß und ansprechend, und ich bin sicher, dass auch Leser (und Buchhändler!) zu diesem Blickfang greifen werden.

Auf jeden Fall ist das PERRY RHODAN-Buch ein weiteres Novum: ein PERRY RHODAN-Buch, das in zwei Ausstattungsvarianten auf den Markt kommt. Viel Spaß dabei!

Ein neuer Zyklus mit drei Handlungsebenen

Ein Logbuch der Redaktion

Sonderlich lang ist es ja nicht mehr, bis der Negasphäre-Zyklus starten wird. Also lasse ich einige Informationshäppchen auf die Leser los, die hoffentlich nicht zu viel verraten, die statt dessen schon ein bisschen neugierig machen sollen.

Zumindest am Anfang gliedert sich die Handlung des nun folgenden Zyklus in drei verschiedene Schwerpunkte, die sich tatsächlich an drei Hauptpersonen festmachen lassen: an Norman, dem Klonelefanten, an den Mom'Serimern und an ... Halt, stopp, Kommando zurück!

Noch mal: Die Handlung wird sich auf drei Schwerpunkte konzentrieren, von denen einer an der Person Perry Rhodans, einer an der Person Atlans und einer an der Person Reginald Bulls festgemacht werden soll. Diejenigen unter Euch, die nicht zu viel über die künftige Handlung erfahren wollen und sich komplett überraschen lassen wollen, sollten jetzt mit der Lektüre aufhören. Und sie sollten den Mittelteil des Jubiläumsbandes 2400 nicht lesen – dort steht nämlich einiges über den künftigen Zyklus, das ich hier nur »anreißen« will.

Wie wir schon gelegentlich andeuteten und was sich auch bei Lektüre der Leseprobe schon abzeichnet: Perry Rhodan wird an Bord der JULES VERNE einen sogenannten Kontextsprung machen. Dieser schleudert ihn zwanzig Millionen Jahre in die Vergangenheit, in eine Zeit, in der es einen riesigen Konflikt in der Lokalen Gruppe der Galaxien gibt.

In diesen Konflikt ist auch die Superintelligenz ARCHETIM verwickelt, die in der Vergangenheit der Milchstraße ihre Verantwortung für Milliarden von Lebewesen unternommen hat. Zusammen mit anderen Superintelligenzen hat sie den Kampf gegen die entstehende Negasphäre in der fernen Galaxis Tare-Scharm aufgenommen. In dieser von Chaos und Willkür regierten Zone könnten Perry Rhodan und seine Begleiter – wenn alles gut geht – beobachten, wie es im Innern einer Negasphäre aussieht und wie man gegen sie vorgehen kann.

Der Kampf der Terraner in der Vergangenheit ist ein Vorstoß ins Ungewisse, wie ihn Menschen noch nie gewagt haben. Doch rasch müssen Rhodan und seine Begleiter erkennen, dass aus der geplanten Beobachtungsmission ein Kampfs um Überleben wird.

Atlan, der unsterbliche Arkonide, ist in der Handlungsgegenwart mit dem Raumschiff RICHARD BURTON unterwegs. Ihr Ziel ist die Proto-Negasphäre Hangay, jener Raum also, in dem die Mächte des Chaos bereits wirken. Atlan und seine Begleiter fungieren als eine Speerspitze Terras – in ihrer Begleitung befinden sich immerhin die mysteriöse Parapositronik ESCHER und drei riesige LFT-BOXEN, quaderförmige Raumschiffe von gigantischen Ausmaßen.

Und auch die SOL ist wieder dabei: Das goldene Hantelraumschiff, das seit langer Zeit vermisst wird, operiert ebenso im Zielgebiet wie die Raumschiffe der unterdrückten Völker der Galaxis Hangay ... Es gibt ein Wiedersehen mit Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay, den unsterblichen Aktivatorträgern, und vielen anderen bekannten Personen.

Bleibt noch Reginald Bull, Perry Rhodans ältester Freund. Nicht zum ersten Mal ist der Terraner, seit einiger Zeit der Residenz-Minister für Verteidigung, dafür verantwortlich, dass die Erde im Kampf gegen eine intergalaktische Bedrohung standhalten kann. Der Vernichtungsschlag gegen die Menschheit droht, falls der TERRANOVA-Schirm fallen sollte.

In dieser Zeit kommt ein verlockendes Angebot eines alten Freundes: Den Terranern wird ein »Utopia« geboten, ein sicherer Hafen, an dem sie Zuflucht finden könnten vor den Truppen der Terminalen Truppen TRAITOR. Doch ist das sinnvoll für die Menschheit? Soll sie flüchten, oder soll sie weiterkämpfen?

So stehen in drei Bereichen des Universums, getrennt durch Raum und Zeit, drei alte Freunde und ihre Begleiter vor dramatischen Entscheidungen. Es steht nicht mehr und nicht weniger auf dem Spiel als die Zukunft für alle Menschen ...

07 August 2007

Der PERRY RHODAN-Herbst

Ein Logbuch der Redaktion

Jubiläen muss man feiern, wie sie kommen: Das gilt auch für die PERRY RHODAN-Serie, die im zweiten Halbjahr 2007 gleich zwei große Jubiläen begehen kann. Als im September 1961 mit »Unternehmen STARDUST« der erste Roman der Serie auf den Markt kam, war allein schon das Jahr 2007 noch ferne Utopie ...

Mit Heft 2400 in der Heftromanserie erreicht die größte Science-Fiction-Serie der Welt eine Band-nummer, mit der beim Start tatsächlich niemand rechnete. Und mit Buch 100 der Silberband-Reihe wird die umfangreichste Buchreihe der Welt zu einem neuen Jubiläum geführt.

Wir starten bereits in wenigen Tagen in den Jubiläums-Herbst – ich hoffe ja, dass das Wetter in diesem August 2007 nicht durchgehend herbstlich wird und uns noch einige echte Sommertage schenken kann ... am 17. August erscheint auf jeden Fall Band 2400 mit dem Titel »Zielzeit«, geschrieben von Robert Feldhoff.

Parallel dazu beginnt die wöchentliche Lesung der PERRY RHODAN-Heftromane, wofür in den letzten Wochen »hinter den Kulissen« fieberhaft gearbeitet wurde. Immerhin gibt es ein derartiges Projekt bislang nirgends auf der Welt. Wir betreten damit Neuland, und hierfür muss viel an Grundlagenarbeit geleistet werden.

Verantwortlich für die wöchentliche Lesung sind – wie schon bekannt – unsere Partner von Eins A Medien, denen wir auch die wunderbare PERRY RHODAN-Silber-Edition zu verdanken haben. Die Lesung wird zum Download über die gängigen Portale (claudio, audible, sofort-hoeren etc.) sowie unsere Homepage www.pr2400.de vertrieben. Natürlich gibt es die aktuellen Romane dann auch zum Download als E-Book sowie als Mobilebooks für verschiedene Handy-Formate.

Am 8. September 2007 feiern wir den 46. Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie. Da es kein »runder« Geburtstag ist, der auch noch am Wochenende liegt, wird sich die Feierlichkeit wohl darauf beschränken, dass wir virtuell »anstoßen«. Immerhin kommt in diesem Monat auch das 99. PERRY RHODAN-Buch heraus, das den Titel »Strandgut der Sterne« tragen wird.

Zwei Neuigkeiten können wir für den Oktober 2007 ankündigen. So erscheint das PERRY RHO-DAN-Gesellschaftsspiel im Kosmos-Verlag; gleichzeitig werden wir auf der Buchmesse die neue Taschenbuch-Staffel vorstellen, die im Heyne-Verlag veröffentlicht wird: der sechs Bände umfassende »Ara-Toxin«-Zyklus.

Im November 2007 erscheint der hundertste Band der Silberbände: »Bardioc« wird als normaler Silberband sowie in einer »Edelausgabe« auf den Markt kommen.

Am 16. November 2007 publizieren wir das PERRY RHODAN-Extra 5. Der Heftroman wird 3,50 Euro kosten und mit einer exklusiven Beilage versehen sein. Weitere Details zum Inhalt geben wir alsbald auf der PERRY RHODAN-Homepage bekannt.

Den Höhepunkt im Herbst diesen Jahres bildet selbstverständlich das Adventure-Computerspiel »Perry Rhodan«. Es wird von der Firma Braingame hergestellt und unter dem Premium-Label Deep Silver von Koch Media vertrieben.

Gründe genug, so glaube ich, sich als PERRY RHODAN-Fan und -Leser aufs zweite Halbjahr 2007 zu freuen!

02 August 2007

Die »Gänger des Netzes« starten

Ein Logbuch der Redaktion

Am 31. August 2007 erscheint der Doppelband 1300/1301 in der Fünften Auflage – und damit beginnt ein neuer PERRY RHODAN-Zyklus. Grund genug, auf dieses Paperback hinzuweisen und den folgenden Zyklus entsprechend zu würden.

»Die Gänger des Netzes« war 1986 der Einstieg in eine neue Handlungsebene, und auch der Zyklus wurde in der Folge als »Gänger des Netzes«-Zyklus oder kurz GdN-Zyklus bezeichnet. Mit dem gemeinsam geschriebenen Roman legten die damaligen Exposé-Autoren Kurt Mahr und Ernst Vlcek den Grundstock zu einem farbenprächtigen PERRY RHODAN-Zyklus, in dem die Leser grundsätzlich neue Dinge über den Aufbau des »Perryversums« erfuhren.

Ausgangspunkt für diesen Roman ist die Reise eines Virenschiffes, mit dem die drei Ritter der Tiefe reisen, die aus der Milchstraße verbannt worden sind: Perry Rhodan, Atlan und Jen Salik. Ebenso an Bord sind der Haluter Icho Tolot und der Mausbiber Gucky, aber auch die Mutanten Fellmer Lloyd, Ras Tschubai und der Wissenschaftler Geoffry Abel Waringer. Gemeinsam erreichen sie die ferne Doppelgalaxis Absantha-Gom/Absantha-Shad, die zur Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ESTARTU gehört

In der fremden Galaxis treffen Rhodan und seine Begleiter auf Testare – seine Verbindung zu den Terranern erkläre ich an dieser Stelle aus Platzgründen nicht –, und von diesem erfahren sie mehr über das psionische Netz, die Kosmonukleotide und die Vorgeschichte der Superintelligenz ES.

So erfahren die Gefährten beispielsweise, dass das Kosmonukleotid DORIFER für eine fünfzig Millionen Lichtjahre durchmessende Raumkugel verantwortlich ist, in dem es die kosmischen Konstanten »regelt«, und sie erfahren vom Psionischen Netz, das diesen Raum durchzieht. Die sogenannten Gänger des Netzes wiederum sind eine Geheimorganisation, die sich gegen den Kriegerkult wenden, der in der Mächtigkeitsballung herrscht.

Weitere Handlungselemente dieses fantastischen Romans sind Eirene, die Tochter Perry Rhodans und der Kosmokratin Gesil, die sich in ein seltsames Wesen zu verwandeln beginnt und sich dann den Gängern des Netzes anschließt, und Icho Tolot, der feststellen muss, dass der Kriegerkult seine Finger längst in andere Galaxien ausgestreckt hat. Und dann taucht der mysteriöse KLOTZ auf, ein achtzig Kilometer langes Gebilde, das eine starke Psi-Strahlung von sich gibt ...

Der Einstiegsband in den neuen Zyklus hat es somit wahrlich in sich: Zwei fantasievolle Autoren warfen ihre zahlreichen Ideen zusammen und kreierten ein Konzept, das kosmische Bezüge wie Kosmonukleotide und interuniverselle Sprünge zusammenbrachte mit familiären und menschlichen Themen, etwa den Vater-Tochter-Konflikt Perry Rhodans.

Im zweiten Teil des Doppelbandes - »Eirenes Spur« von H.G. Francis – setzt sich das Geschehen übrigens fort. Im Psionischen Netz beginnt Perry Rhodan nämlich höchstpersönlich eine Verfolgungsjagd, wie sie der Terraner noch nie zuvor erlebt hat ...

Im weiteren Verlauf des Zyklus werden die Terraner mehr über den Kriegerkult herausfinden, sie werden die Welten der Wahrscheinlichkeit kennenlernen, und sie werden erfahren, aus welchem Grund der KLOTZ in ihrem Kosmos gestrandet ist. Eine Odyssee durch Zeit und Raum wird eingeleitet, in-klusive eines Geschehens, das in drei Galaxien spielt – und die Leser werden erfahren, wie all diese Geschehnisse zusammenhängen.

Soweit zum künftigen GdN-Zyklus. Ich beneide die Leser, die ihn jetzt neu kennenlernen werden: Auf sie warten farbenprächtige Abenteuer, die zum abwechslungsreichsten gehören, was in 46 Jahren PERRY RHODAN-Geschichte geschrieben wurde. Und die von bunten Charakteren lesen werden, an die sich die »Altleser« noch heute gern erinnern: die kämpferische Terranerin Nikki Frickel ebenso wie die Kartanin Dao-Lin-H'ay ...

Aber mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten – ich möchte niemandem die Spannung nehmen. Die »Gänger des Netzes« warten auf jeden Fall schon!

Pflichtlektüre für alle SF-Interessierten


Eine Empfehlung der Redaktion

Es gibt eine Handvoll Romane und Erzählungen, die zum »Kanon« der Science Fiction gehören, die also Texte sind, die man kennen sollte, wenn man sich einigermaßen mit dem Genre beschäftigt hat. Dazu zählt die Novelle »Behold The Man« des britischen Schriftstellers Michael Moorcock, die 1966 erstmals erschien; später wurde sie zu einem Roman verlängert, der jetzt endlich in einer kompletten Neuübersetzung als Taschenbuch vorliegt.

Somit kommen nun auch jüngere SF-Fans in den Genuss, dieses Meisterwerk lesen zu können - wer die Novelle aus früheren Publikationen kennt, sollte sich das Komplettwerk trotzdem nicht entgehen lassen. Zudem wird ein kenntnisreiches Nachwort des Lektors Carsten Polzin mitgeliefert, das man sich aber erst nach der Lektüre des Romans zu Gemüte führen sollte: Es verrät sehr viel von der Handlung und legt zudem einen interessanten Gedankengang vor, der mir beispielsweise nie in den Sinn gekommen ist.

Zur Handlung nur so viel: Karl Glogauer ist ein junger Brite jüdischer Herkunft, der in den 60er Jahren massive Probleme mit seiner Identität hat; Grund dafür sind seine jüdisch-spießige Erziehung und alle Probleme, die er dachte, hinter sich gebracht zu haben. Als er die Chance bekommt, eine Zeitreise anzutreten, zögert er nicht und reist in die Vergangenheit - konkret in die Zeit, in der Jesus Christus nach der christlichen Überlieferung im heutigen Israel aktiv war. Glogauer trifft auf Johannes den Täufer und auch auf Jesus selbst, und er erkennt, dass er seine wahre Bestimmung tatsächlich in dieser fernen Vergangenheit gefunden hat ...

Die Geschichte des Romans wird von Michael Moorcock nicht chronologisch erzählt: Während es eine Vergangenheitshandlung gibt, in der sich der halb wahnsinnige Karl Glogauer durch das Palästina des Jahres 29 nach Christi Geburt schleppt, gibt es immer wieder Rückblenden auf seine eigene Vergangenheit in den 50er und 60er Jahren, auf philosophische Gedanken und sexuelle Spiele, auf seine Konflikte mit seinen Eltern und die mit seinen Freundinnen.

»I.N.R.I - oder die Reise mit der Zeitmaschine« ist nur vordergründig eine Zeitreisegeschichte. Natürlich geht es um die möglichen Veränderungen, die eine Reise in die Vergangenheit mit sich bringt, gleichzeitig aber verweigert der Autor jegliche technisch-wissenschaftliche Diskussion. Der Roman ist im besten Sinne moderne Literatur der 60er Jahre, in der eine unglaubliche Aufbruchsstimmung herrschte, in der man neue Ansichten ausprobierte und in den Romanen verschiedene Einflüsse verarbeitete.

Philosophische Diskussionen tauchen auf, immer wieder spiegelt sich in Glogauers Problemen die Welt jener Zeit wieder - und letztlich stellt auch dieser Moorcock-Roman die Frage nach dem Kern der Realität: Wieviel von unserer Welt, die wir erkennen können, sind wirklich real, welche Bestandteile bilden wir uns ein, und welche werden uns durch kulturelle Gedankenwelten eingeprägt?

Mag sein, dass dies jetzt sehr komplex klingt. Als ich die Novelle in der deutschen Erstübersetzung las - das dürfte jetzt gut 27 Jahre her sein -, war ich von der Zeitreise-Idee komplett begeistert. Bei der erneuten Lektüre im Jahr 2007 fand ich ganz andere Elemente, die mich an diesem Roman faszinierten.

Ich bleibe aber dabei: Dieser Roman ist eines jener Werke, die man gelesen haben sollte, wenn man sich für fantastische Literatur im weitesten Sinne interessiert. Neben Robert A. Heinleins »Im Kreis« gehört »I.N.R.I.« zu den absoluten Klassikern der Science Fiction: Wenn Ihr in diesem Jahr nur einen einzigen SF-Roman kaufen wollt, ist dieser gerade mal 190 Seiten starke Band auf jeden Fall das MUSS!

»I.N.R.I - oder die Reise mit der Zeitmaschine« erschien als Taschenbuch im Piper-Verlag und kostet 7,95 Euro. Mit Hilfe der ISBN 978-3-492-28618-3 ist der Roman in jeder Buchhandlung zu bestellen; ebenso selbstverständlich über diverse Versender wie amazon.de.