30 Juli 2021

Nach dem Zykluswechsel

Es ist eine schöne Tradition bei PERRY RHODAN, dass ein neuer Zyklus mit einer »Doppel-Null« anfängt und der Roman mit einer »50« in der Bandnummer gewissermaßen einen Wendepunkt oder Wechsel innerhalb eines Zyklus markiert. Zum ersten Mal setzte K. H. Scheer dieses Prinzip ein, als 1966 der Roman »Die 6. Epoche« erschien (Band 250); übrigens ein immer noch spannendes Werk und ein echter Wendepunkt des »MdI«-Zyklus.

Derzeit beschäftigen wir uns – also die Exposéautoren und ich – unter anderem mit dem anstehenden Wendepunkt des »Chaotarchen«-Zyklus. Wie der Roman mit der Nummer 3150 heißen soll und was in ihm passieren wird, steht eigentlich schon seit Beginn des aktuellen Handlungsabschnitts fest. Die Details der Romane, die davor und danach spielen, legen wir aber erst in diesen Tagen fest.

Wie immer stellt sich die Frage: Welche Figuren übernehmen welche Aufgabe? Unser Titelheld spielt in Band 3150 eine wesentliche Rolle, das hatten wir schon früh festgelegt. Wie aber passen Gucky und Atlan ins Bild, was tun Figuren wie Vetris-Molaud oder ein mysteriöser Mann mit einer Gesichtsmaske?

Die Vorabexposés liegen vor, über die Details diskutieren wir, die Autoren sind an der Arbeit. Damit sind wir schon im Jahr 2022, wenn man es genau nimmt – einige Romane, über die wir derzeit reden, erscheinen erst in jenem Jahr.

29 Juli 2021

Eine Karte mit Gucky als Dank

Im Jahr 1966 war man im Moewig-Verlag in München wohl immer noch sehr angetan von dem Erfolg, den die PERRY RHODAN-Serie erzielt hatte. Also rief man zu einem Wettbewerb auf, bei dem Slogans zur Serie gekürt werden sollten. Den Aufruf veröffentlichte man in Band 250 der Serie, der als Jubiläumsband bewertet wurde: »Jubiläumsband mit dem großen 10.000-Mark-Preisausschreiben« stand auf dem Titelbild von »Die 6. Epoche«.

Nach Angaben des Verlages trafen Tausende von Postkarten mit Vorschlägen ein. Sie wurden ausgewertet, es wurden Preisträger gekürt, und man veröffentlichte zahlreiche Slogans.

Für die Leser, die einen Slogan eingereicht hatten, verschickte der Verlag ein schönes Dankeschön: eine Karte mit Gucky-Motiv – der Mausbiber mit einer Mohrrübe – und einem freundlichen Satz. »Dem Teilnehmer am Perry-Rhodan-Preisausschreiben in Anerkennung für die eingesandten Slogans und mit den besten Empfehlungen überreicht vom Moewig-Verlag-München« (der falsche Bindestrich entstammt dem Original).

28 Juli 2021

Die Sternen-Schem

In Interviews sage ich den Leuten oft, dass wir mit der PERRY RHODAN-Serie eine fiktive Zukunftsgeschichte der Menschheit erzählen. Das habe ich mir nicht selbst ausgedacht, diese Aussage habe ich irgendwann von einem der Autoren aufgegriffen. Aber ich finde sie nach wie vor stimmig.

Solche »future history«-Geschichten gibt es in der Science Fiction schon sehr lange, und ich habe sie als Leser immer gern gehabt. Man erfährt etwas über die Geschichte einer Welt, eines Sonnensystems oder einer ganzen Galaxis – in historisches Epos gewissermaßen.

Der Roman, den wir in dieser Woche veröffentlichen, erzählt auch eine Geschichte, die einen längeren Zeitraum umfasst. »Die Sternen-Schem« ist ein Wesen, das für ein Volk von Planetenbewohnern offenbar von großer Bedeutung ist. Die Lebewesen auf dieser Welt haben aber keine Ahnung, wer sich wirklich hinter dieser Bezeichnung verbirgt.

Was das alles bedeutet und welche Zusammenhänge es mit der Erde gibt, das erzählt Susan Schwartz in diesem Roman. Die Autorin gibt dabei auch Einblicke in eine fremde Kultur. Das stimmungsvolle Titelbild, das mir sehr gut gefällt, stammt übrigens von Arndt Drechsler.

27 Juli 2021

Eine echte Marketing-Besprechung

Seit wir in der PERRY RHODAN-Redaktion die letzte »echte« Besprechung absolviert haben, sind mehrere Monate vergangen. Irgendwann im Spätsommer 2020 saßen wir im großen Besprechungsraum zusammen – zu diesem Zeitpunkt sah es aber schon so aus, als ob die zweite Corona-Welle bald losgehen würde.

Am heutigen Dienstag saßen wir in einem noch größeren Raum zusammen; wir machten eine Marketingbesprechung. Jeder von uns hatte seinen eigenen Tisch, wir hielten gut vier Meter Abstand voneinander. Aber in dieser Runde fühlte ich mich beispielsweise sehr sicher.

Wir unterhielten uns über die Aktivitäten rings um unser Serienjubiläum. Katrin Weil stellte die geplanten E-Book-Aktionen vor, Janina Zimmer informierte über die Online-Jubiläumsfeier, Klaus Bollhöfener sprach über Anzeigen in Zeitschriften und den geplanten Besuch in unserer Werbeagentur.

Ich fand das sehr angenehm. Zwar haben wir uns alle mittlerweile an Videokonferenzen gewöhnt – aber so ein persönliches Beisammensein hat eben doch seine Vorteile. Und ja … wir haben auch ein wenig getratscht dabei. Aber der »soziale Kitt« darf bei so etwas auch nicht fehlen.

25 Juli 2021

Noch etwas am Sonderband

Im September erscheint der PERRY RHODAN-Sonderband zu unserem sechzigsten Seriengeburtstag. Am heutigen Tag beschäftige ich mich gelegentlich damit. An einem letzten Text müssen noch Ergänzungen geschrieben werden, dazu formuliere ich noch die eine oder andere werbende Aussage.

So viel sei verraten: Mit diesem Sonderband blicken wir auf die Anfänge der Serie zurück, erzählen ein wenig von der Gegenwart, lassen uns gratulieren und vergessen bei alledem auch nicht die Zukunft. Sabine Kropp, unsere Redakteurin, ist für das Romanheft verantwortlich und gibt es in den nächsten Tagen dann in die finale Produktion. 

Ich freue mich auf das fertige Heft! (Es ist eines der zwei Projekte, die wir zu unserm Seriengeburtstag veröffentlichen.)

23 Juli 2021

Finale auf Tramp

Ich liebe das Titelbild, das Dirk Schulz für den zehnten Band unserer Miniserie PERRY RHODAN-Wega angefertigt hat. Die zwei Ilts und die Raubkatze wirken energiegeladen und wütend; man sieht ihnen an, dass sie in Problemen stecken, diese aber grundlegend lösen wollen.

Das passt zu dem Roman von Lucy Guth, der heute offiziell veröffentlicht wird. Die Autorin, sonst bei PERRY RHODAN NEO aktiv, hat damit zum ersten Mal im »originalen« Serienuniversum veröffentlicht. Mit dem Mausbiber Gucky und seinen Begleitern hat ihr das Exposé auch eine dynamische Truppe zur Verfügung gestellt, die von der Autorin durch eine spannende Handlung geführt wird.

»Finale auf Tramp« – dieser Titel heißt aber nicht, dass man im Rahmen der Miniserie nie wieder von der Welt der Mausbiber hören wird. So viel Andeutung darf sein: Da kommt noch ein bisschen nach …

22 Juli 2021

Das Drei-Länder-Treffen in Karlsruhe – Teil 3

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Im Biergarten des »fünf« stießen an diesem Abend des Dienstags, 28. Juni 2011, noch zwei Personen zu unserer kleinen Gruppe: Heidrun Imo – beim WeltCon für die gesamte Optik zuständig – sowie Stephan Zerfowski von unserer Werbeagentur. Mit den Leo Lukas und Marc A. Herren saßen also die Leute am Tisch, auf denen zu dieser Zeit die Hauptlast des WeltCons ruhte.

Sowohl Heidrun als auch Stephan hatte Unterlagen dabei, die zeigten, wie die Optik des WeltCons aussah. Einiges davon kannte ich schon, für Leo war es zumeist völlig neu. Unser Ziel war, vieles in einem einheitlichen »Look« zu präsentieren: Die Besucher sollten schließlich mit vielen eindrucksvollen Fotos nach Hause fahren.

Die Pulte, an denen die Redner stehen, und die Tische, an denen die Programmpunkte ablaufen sollten, mussten – so der Gedanke – eine spezielle WeltCon-Optik haben. Auch die Tische, an denen sich die Clubs und Stammtische präsentierten, wollten wir optisch gleich ausstatten. »Damit es nicht wie Kraut und Rüben aussieht«, war meine Ansicht dazu.

Die Agentur bekam eine Reihe von Aufträgen: Was würde es kosten, solche Tisch- und Pultverkleidungen herzustellen? Ebenso fragten wir nach bedruckten Stoffbahnen, die als Kulissen dienen konnten. Stephan Zerfowski notierte sich die Anfragen, Heidrun Imo zeichnete teilweise erste Scribbles auf ihren Notizblock.

Wir sprachen auch weitergehende Themen an. So diskutierten wir über die Figur des Dschingiz Brettzeck.

Das »hübsches auflockernde Element« war von Leo zuerst als Sprechfigur eingeplant gewesen, maximal als Handpuppe, die man im Mozartsaal auf der Bühne sehen könnte. An diesem Abend überlegten wir uns weitere Möglichkeiten: Wie wäre es denn, wenn eine ferngesteuerte »Antigravscheibe« durch den Saal fliegen würde, auf der sich eine Swoon-Puppe befinde – und diese würde nicht nur über den Köpfen der Zuschauer herumkurven, sondern auch ein »beinhartes Interview« mit einem der »Offiziellen« führen?

Vor allem Marc begeisterte sich für die Idee, die wir alle gut fanden. Wie sollten wir das aber bewerkstelligen? Man musste sicher mit den Verantwortlichen des Kongresszentrums in Mannheim sprechen, um herauszufinden, ob so etwas überhaupt erlaubt war. Und dann benötigten wir jemanden, der ein solches Ultraleichtmodell baute. Konnte es mit Propellern fliegen, brauchten wir Drähte, die dann jemand durch die Halle spannen musste? Und wer sollte die Stimme der Puppe übernehmen?

An diesem Abend fanden wir alles hochspannend, es wurde an unserem Tisch in einer Ecke des Biergartens auch viel gelacht. Im späteren Verlauf der Planung wurde diese Idee recht schnell abgespeckt – immerhin hatte Dschingiz Brettzeck als spottender Journalist aus dem Volk der Swoon später dennoch einen Auftritt auf dem Con.

Wir sprachen ab, wie wir die Partner von Eins A Medien in das Programm einbinden wollten. Beispielsweise sollte Josef Tratnik aus einem PERRY RHODAN-Roman vorlesen. Genügte es, den Schauspieler mit seiner eindrucksvollen Stimme auf der Bühne zu präsentieren, oder war es sinnvoll, ihn mit zusätzlichen Effekten optischer Art zu begleiten?

Wie sollten wir PERRY RHODAN NEO vorstellen? Die neue Science-Fiction-Serie aus unserer Redaktion bildete schließlich einen Schwerpunkt des WeltCons. Eine Möglichkeit wäre, schlicht einen Vortrag auf der Bühne zu halten. Oder wir würden das Ganze mit einem Interview koppeln: Mike Hillenbrand, unser Conferencier, könnte in einer Talkrunde mit Frank Borsch, dem Exposéautor, davon erzählen, was in PERRY RHODAN NEO passieren würde.

Egal was – wir wollten es mit einem »Scribble-Video« kombinieren. Ein Zeichner oder eine Zeichnerin könnte parallel dazu Bilder anfertigen, die hinter der Gesprächsrunde auf der Leinwand zu sehen waren.

Unser Ziel war bei vielen der geplanten Programmpunkte, nicht nur sitzende und sprechende Menschen auf der Bühne zu haben. Deshalb sollte die Show-Band oft zum Einsatz kommen, und darum machten wir uns Gedanken dazu, welche Bilder im Hintergrund zu sehen sein könnten.

»Wir brauchen etwas, das den Sonntagmorgen bunter gestaltet«, argumentierte Leo Lukas. Der Con sollte um 10.30 Uhr mit einem Programmpunkt zum »All-Mächtigen« anfangen. Wie aber wäre es, wenn wir eine Trailer-Show anbieten würden? »PERRY RHODAN-Autoren präsentieren die Trailer zu den kommenden Kinofilmen mit Science-Fiction- und Fantasy-Motiven«, schlug der Autor vor.

Einen solchen Programmpunkt könnten wir schon um zehn Uhr starten. »Dann sind die Besucher zeitig im Saal«, kommentierte ich. Schließlich wusste ich aus eigener Erfahrung, dass man als Besucher eines Cons gern mal die »frühen« Programmpunkte sausen ließ und erst um elf oder zwölf Uhr bei der Veranstaltung auftauchte.

Nachdem Stephan Zerfowski und Heidrun Imo gegangen waren, blieben die beiden Autoren und ich noch sitzen. Wir redeten über den gerade frisch gestarteten PERRY RHODAN-Zyklus, über die Resonanz der Leser sowie die aktuellen Romane, an denen wir alle arbeiteten – so wurde es ein spannender und unterhaltsamer Ausklang für einen arbeitsreichen Tag.

Leo hatte es an diesem Abend nicht weit nach Hause. Ich fuhr Marc in die Oststadt und war um halb zwei Uhr im Bett. Am nächsten Morgen nahm Leo ein Taxi zum Bahnhof und reist zurück nach Wien.

Ich fuhr wieder in die Oststadt, lud Marc ins Auto und begab mich mit ihm ins Büro. Immerhin mussten wir dort gleich die vielen Notizen der vergangenen Stunden und Tage in konkrete Arbeit verwandeln …

Das Drei-Länder-Treffen in Karlsruhe – Teil 2

Am Dienstagmorgen, 28. Juni 2011, stand ich früh auf. Ich trank Kaffee, frühstückte eine Kleinigkeit und saß kurz nach sieben Uhr an meinem Computer. Ich checkte die Mails, schrieb an Autorinnen und Autoren, beantwortete Anfragen in Sachen WeltCon und schrieb Texte für die Internet-Seite.

Ich holte Leo Lukas vor dem Hotel ab, in dem er abgestiegen war. Marc fuhr mit der Straßenbahn quer durch die Stadt. Den Vormittag verbrachten wir in meinem Wohnzimmer. Die Sonne schien, es war herrliches Wetter, und wir planten weiter. Im Fokus stand vor allem der Samstag.

Im Kongresszentrum Rosengarten stand uns ausreichend Raum für ein schönes Programm zur Verfügung: zwei sehr große Säle, diverse Nebenräume und vor allem ein Treppenhaus und breite Gänge. »Wir brauchen für das Programm einen gewissen Spannungsbogen«, argumentierte Leo Lukas. »Wir wollen die Besucher fesseln, und das geht nur, wenn wir ihnen zwischendurch auch Möglichkeiten zur Entspannung anbieten.«

Recht schnell wurde klar: Wir hatten eigentlich zu viele Ideen und zu viel Programm. Würden wir alles so umsetzen, wie wir es vorhatten, würden sich manche Programmpunkte gegenseitig Konkurrenz machen. Ich verwies auf meine Erfahrungen bei den großen internationalen WorldCons: Weil da manchmal bis zu 15 oder 20 Programmpunkte – dort heißen sie »Panels« – angeboten werden, kann das zu Frust führen, weil man immer etwas verpassen muss.

»Ich habe mich da manchmal, wenn drei tolle Panels parallel liefen, dazu entschlossen«, so erzählte ich, »gar keinen zu besuchen, sondern an die frische Luft zu gehen.«

Wichtig sei, so Leo Lukas, dass wir für alle Tage und für jeden Saal einen sogenannten Inspizienten hätten. Ich guckte wohl ein wenig verwirrt, denn er musste mir den Begriff erklären: Diese Person sei zuständig für den Ablauf, vor allem im Backstage-Bereich. Wer musste wann auf die Bühne, welche technischen Geräte seien nötig? Wir legten entsprechende Verantwortlichkeiten fest (um sie dann bis zum eigentlichen Con praktisch zu vergessen).

Wir diskutierten über das Bühnenbild oder die optische Ausgestaltung einzelner Programmpunkte. Die Sachkenntnis, die Leo Lukas mitbrachte, half uns weiter – er stand bereits im Kontakt zu den Technikern des Rosengartens in Mannheim und würde ein entsprechend gutes Bühnenbild sowie eine schöne Licht-Technik erschaffen. Gelegentlich verwies ich auf die Kostenfrage – aber es war uns zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass wir den Rahmen sprengen würden.

Raimund Peter könnte den Kontakt zu einem bekannten Salzburger Bühnenbildner herstellen, erzählte Leo Lukas. »Der Mann ist Science-Fiction-Fan« und sei ein »richtig guter Mann« der unter anderem die sogenannte Weltraumhalle im Haus der Natur in Salzburg gestaltet hatte.

Ich fand die Idee zwar gut, wir setzten sie aber nicht um. Grund: Wir hätten eine weitere Person bezahlen müssen, die sicher zwei- oder dreimal von Salzburg hätte nach Mannheim reisen müssen. »Wir haben ein Budget, auch für die Optik«, mahnte ich mehrmals an diesem Tag.

Das kleine Mittagessen nahmen wir in einem italienischen Restaurant in der Nähe ein, dem »L’Incontro«. Wir saßen im Freien, wir hatten unsere Unterlagen dabei, aber wir unterhielten uns mehr über die allgemeine Arbeit und nicht über den WeltCon. Wenn zwei Autoren und ein Redakteur zusammensitzen, bleibt es nicht aus, dass sie auch über die Inhalte der PERRY RHODAN-Serie diskutieren.

Danach ging es in meinem Wohnzimmer weiter. Wir legten einige Personalien fest. Teilweise kamen wir schnell voran, weil Vorgespräche geführt worden waren, und teilweise sprachen wir über Abwesende und legten ihre Positionen fest, ohne dass sie davon wussten.

So fixierten wir, dass sich Bettina Lang um das Gemeinschaftsbild aller PERRY RHODAN-Künstler kümmern sollte. Geplant war, während des Cons von Dirk Schulz, Arndt Drechsler, Swen Papenbrock und Alfred Kelsner gemeinsam ein Bild malen zu lassen – wie wir das künstlerisch bewerkstelligen wollten, sollte die Kollegin mit den vier Künstlern besprechen.

Leo Lukas wollte ein »Galaxionär-Quiz« auf der Bühne veranstalten; das hatten wir fest eingeplant. Er berichtete, dass er Stefan Friedrich als Mitarbeiter hatte gewinnen können. Stefan gehörte zu den Menschen, die seit Jahren die Cons in Garching bei München organisierten; wir kannten und schätzten ihn alle. »Stefan ist ein echter Lichtblick«, lobte Leo. »Er legt sich mächtig ins Zeug und hat bereits eine ganze Reihe von Anregungen und Entwürfen vorgelegt.«

Völlig offen war noch, wer die geplanten Dia-Shows erstellen sollte. Wir nahmen diesen Begriff, auch wenn uns klar war, dass es sich um Powerpoint-Präsentationen handeln würde.

Ein weiteres Thema, das wir als positiv notierten, aber nie umsetzten: Beim Programmpunkt »PERRY RHODAN-International« wäre es – so fanden wir – ein »schöner Abschluss, wenn in verschiedenen Sprachen der Anfang von Band 1 vorgelesen würde«.

Der Nachmittag verstrich mit vielen Details, die wir besprachen und fixierten. Danach packte ich die beiden Autoren in mein Auto, wir fuhren in die Nordstadt von Karlsruhe. Dort gingen wir in den Biergarten des »fünf«, eines Restaurants, das praktischerweise direkt neben dem Hotel lag, in das wir Leo einquartiert hatten.

Das Drei-Länder-Treffen in Karlsruhe – Teil 1

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

»Nur noch drei Monate bis zum WeltCon!« Bei unseren fast täglichen Besprechungen wurde bei Marc A. Herren – der als Projektleiter für den WeltCon 2011 eingestellt worden war – und mir die Nervosität langsam größer. Marc arbeitete längst mehr Stunden, als er laut Vertrag zu erfüllen hatte, und ich hatte mit dem Start einer neuen Serie, die PERRY RHODAN NEO heißen sollte, den verlagsinternen Umstrukturierungen, einem Con-Buch und der Umstellung bei unserem E-Book-Vertrieb sehr viel zu tun.

Eigentlich hatte niemand von uns Zeit für eine längere Besprechung, aber sie musste sein. Der Autor Leo Lukas, der als Künstlerischer Leiter des WeltCons fungierte, sollte nach Karlsruhe kommen. Wir hatten uns im Frühjahr in Wien getroffen, nun stand das nächste Treffen an.

»Dann haben wir ein Drei-Länder-Treffen«, witzelte ich im Vorfeld, als klar wurde, dass ein Autor aus der Schweiz, ein Autor aus Österreich und ein Redakteur aus Deutschland zusammensitzen würden.

Am Montag, 27. Juni 2011, ging es los. Ich arbeitete sehr viel, machte zwischendurch kaum Pause und war am frühen Abend ziemlich erschöpft. Gegen 18 Uhr verließ ich das Büro, fuhr nach Hause, zog mir frische Kleidung an und fuhr gleich wieder los.

Es war ein sehr heißer Tag, auch am frühen Abend. Ich holte zuerst Marc A. Herren in der Wohngemeinschaft in der Oststadt ab, in der er zu der Zeit einquartiert war, dann fuhr ich zum Hauptbahnhof. Dort trafen wir auf Leo Lukas. Der Autor hatte es vorgezogen, mit der Bahn von Wien nach Karlsruhe zu reisen, was unterm Strich – rechnet man all die Warte- und Umsteigezeiten ein – nicht viel länger dauerte als mit dem Flugzeug, dafür aber ökologischer und auch preiswerter war.

Leo checkte in seinem Hotel ein, wir warteten vor der Tür. Nachdem sich der Autor frischgemacht hatte, fuhren wir weiter. Wir stellten mein Auto in der Weststadt ab, gingen zu Fuß einige hundert Meter und besuchten das »Braustüble«. Dabei handelte es sich um ein badisches Restaurant mit schönem Biergarten, in dem es leckeres Bier, allerlei Säfte und handfestes Abendessen für uns gab.

Wir saßen an einem lauschigen Platz in der Ecke, und während wir auf das Bestellte warteten, legten wir los. Leo Lukas hatte nach unserer Besprechung in Wien den Auftrag übernommen, die offizielle Musik für den Con einzuspielen. Auf der Bühne sollte eine Band das Programm begleiten, die den schönen Namen »Cosmolodics« trug.

»Das muss man sich vorstellen wie in einer großen Fernseh-Show«, argumentierte er nicht zum ersten Mal. »Die Auftritte der Künstler – in unserem Fall der Autoren, der Zeichner und der Redaktion – werden auf der Bühne von der Musik der Cosmolodics eingerahmt.«

Teile der Musik kannten wir schon, er arbeitete an weiteren Stücken. Wir sprachen über mögliche Tonträger. Wir wollten auf dem Con am offiziellen Verkaufsstand die CDs mit der Musik zum Verkauf anbieten.

»Lass uns nicht nur CDs machen«, schlug ich vor. »Bei unseren Lesern sind viele Leute dabei, die auch gerne Vinylscheiben haben. Die sind zum Sammeln eh schöner.« Niemand widersprach mir an diesem Punkt, und so beschlossen wir, die Musik der Cosmolodics sowohl auf CD als auch als Langspielplatte anzubieten.

Unser Essen kam, wir aßen und tranken. Währenddessen ging unsere Besprechung weiter. Wir wurden ziemlich konkret, was die einzelnen Musikstücke anging. Kein Wunder, Leo Lukas hatte vorgearbeitet und sehr konkrete Vorstellungen.

Das Stück »Hall of Fame« sollte es gleich mehrfach geben, Leo Lukas dachte an bis zu vier Teile. Diese waren für die Auflockerung zwischen den Programmpunkten gedacht, damit waren auch Umbaupausen zu überbrücken.

»Stell dir entsprechende Bilder vor, die wir auf der Leinwand zeigen«, erläuterte er. »Sie präsentieren die jeweiligen Figuren unserer Serie, dazu läuft das entsprechende Stück.« Je ein »Hall of Fame« würde es für Reginald Bull, Atlan, Gucky und Mondra Diamond geben. Das geplante Stück »Perry Rhodan Hall of Fame – In Memoriam« sollte dann im großen Saal live gesungen und gespielt werden.

An diesem Abend besprachen wir die Grundzüge des Programms für den Freitag. Wir waren uns einig, dass es ein »bunter« Abend werden sollte: Autorenlesungen, lockere Gesprächsrunden auf der Bühne, vielleicht sogar ein Science-Fiction-Film – Marc schlug bereits einen aktuellen Film aus der Schweiz vor – und auf jeden Fall die Verleihung des Stardust-Awards.

Mit diesem Preis sollten Science-Fiction-Kurzfilme ausgezeichnet werden. Die Idee war von Klaus Bollhöfener zusammen mit Robert Vogel, dem »Rasenden Reporter«, entwickelt worden; es fehlte aber an zahlreichen Details: Wer sollte den Preis verleihen, wie sollten wir die Filme hinterher entsprechend würdigen?

Auch die »Erste Mannheimer Lesenacht der Phantastischen Literatur« war für diesen Abend geplant. Wir wollten versuchen, die Agentur Schrift-Art als Co-Veranstalter zu gewinnen; so legten wir es im Biergarten fest.

Bei den Autoren, die lesen sollten, schlug Leo Lukas allen Ernstes den Nobelpreisträger Günter Grass vor: »Warum nicht?«, argumentierte er. »Er hat auch phantastische Werke verfasst, er würde gut passen, vielleicht hat er Lust. Wir müssen ja nur fragen.« Die Idee wurde zwar notiert, aber nie umgesetzt. Uns war letztlich klar, dass wir auch so viele gute Autorinnen und Autoren für eine solche Lesenacht kannten.

Der Abend raste wie im Flug an uns vorüber. Wir arbeiteten diszipliniert, jeder schrieb die für ihn wichtigen Punkte auf. Zuletzt fuhr ich die beiden Autoren in ihre jeweiligen Unterkünfte: den einen in die Ost-, den anderen in die Nordstadt. Bis das alles erledigt war, hatten wir ein Uhr nachts. Gegen halb zwei Uhr lag ich im Bett, den Kopf voller Gedanken zum kommenden WeltCon.

21 Juli 2021

Schatten im System

Nach einer längeren Pause meldet sich Ruben Wickenhäuser in dieser Woche im Team von PERRY RHODAN NEO zurück. Sein Roman trägt die Bandnummer 257 und den Titel »Schatten im System«. Er spielt hauptsächlich an Bord der SOL und in direktem Umfeld des Raumschiffes.

Der Autor widmet sich vor allem den einzelnen Menschen an Bord. Er stellt einzelne Schicksale vor und zeigt, wie sie mit dem Großen Ganzen zusammenhängen. Sein Roman bildet im Prinzip ein riesiges Mosaik eines Raumschiffes …

20 Juli 2021

Mondmörder

Was ich an PERRY RHODAN schon als junger Leser geschätzt habe und heute als Redakteur immer noch mag, ist die Tatsache, dass die Serie so vielseitig ist. Jeder Autorin und jede Autorin bringt seine oder ihre eigene Note ein, kein Roman ähnelt dem anderen. Im größten Science-Fiction-Universum der Welt sind Liebesgeschichten ebenso möglich wie Krimis, beinharte Weltraum-Action ebenso wie kosmische Reisen.

Der kommende Roman von Kai Hirdt ist, wenn man möchte, ein Science-Fiction-Krimi. »Mondmörder« spielt auf dem Erdmond und erzählt von Verbrechen und einem Ermittler, der versucht, diese aufzuklären. Das Problem dabei: Die mutmaßlichen Täter sind Roboter, und sie verhalten sich anders, als man es bislang von Robotern gewöhnt ist.

Wie der Autor seine Geschichte aufbaut, wie er falsche Spuren legt und wie sich am Ende alles auflöst – das hat mir sehr gut gefallen. Das Titelbild von Dirk Schulz ist eine wunderbare Ergänzung zu einem Roman, der ganz nebenbei noch eine faszinierende Kultur vorstellt.

19 Juli 2021

Zwischen den NEO-Staffeln

Heute beschäftige ich mich immer wieder mit PERRY RHODAN NEO. Während wir mit den Veröffentlichungen gerade in der Mitte der laufenden Staffel »Die Tiefe« sind, arbeiten wir bereits an der kommenden Staffel. Die abschließenden Manuskripte der laufenden Staffel liegen vor, wir haben das erste Manuskript der neuen Staffel vor uns.

Heute arbeitete ich aus diesem Grund an einer Leseprobe, die wir in einem PERRY RHODAN-Roman veröffentlichen werden. Natürlich stellen wir sie auch auf unserer Internet-Seite und in den Sozialen Medien zum Download zur Verfügung. Ich versuche darüber hinaus, den einen oder anderen Text für unsere Internet-Auftritte zu schreiben.

Wie immer gilt dabei: Die Texte sollen neugierig machen, aber nichts verraten. Immerhin ist schon jetzt klar, dass es um Arkon gehen wird. Atlan spielt eine wichtige Rolle, und man wird von Leticron, dem Überschweren, mehr als nur einmal hören …

16 Juli 2021

Der falsche Mehandor akustisch

Ärger auf einem Raumhafen: Die Besatzung der STELLARIS hat angeblich die Kennung eines Walzenraumers der Mehandor. Was da genau schiefgelaufen ist, weiß anfangs keiner. Offensichtlich spielt hier jemand falsch – aber wer und wieso?

So lässt sich die Prämisse für »Der falsche Mehandor« zusammenfassen. Die Geschichte stammt von Michael G. Rosenberg und wurde 2014 als STELLARIS-Geschichte 45 veröffentlicht. Ich habe sie dieser Tage in der Hörbuchfassung gehört, die es bei Eins A Medien als Gimmick zur Silber Edition 59 für die Abonnenten gab.

Gelesen wird diese Version von Axel Gottschick. Wie immer stolpere ich über Aussprachen, die ich anders gehalten hätte (die »Swoon« würde ich als »Swuhn« aussprechen, aber das ist meine Sicht der Dinge) – so ist das immer, wenn man sich die Namen im eigenen Kopf zurecht gelegt hat.

Der Sprecher stellt die Figuren gut dar, vor allem der epsalische Kapitän wirkt immer eindrucksvoll. Und so wird aus der Krimi-Kurzgeschichte ein ganz anderes Audio-Erlebnis ... schön!

15 Juli 2021

Aufkleber für THOREGON

Am 17. Juli 1997 kamen die ersten 4000 Aufkleber mit dem »Thoregon«-Logo aus der Druckerei Stark in Malsch. Die Aufkleber sollten von den PERRY RHODAN-Lesern »offensiv« getragen werden und basierten auf einer Idee der Redaktion.

Der Aufkleber war sechseckig – nach den sechs Galaxien, die sich in der laufenden Romanhandlung zur Koalition Thoregon zusammengeschlossen hatten. Das Symbolbild einer Galaxis stand im Zentrum des Motivs. Die Aussage »THOREGON – Heft No. 1800-1990« stimmte nicht ganz, weil schon damals klar war, dass die Handlung über den Jubiläumsband hinaus laufen würde.

Eckhard Schwettmann, der PERRY RHODAN-Marketingleiter, sah diese Aussage aber als einen Schritt in Richtung Band 2000. Es ging ihm auch bei diesem Aufkleber darum, auf den Jubiläumsband hinzuarbeiten.

Von dem sechseckigen Aufkleber wurden noch mehrere Nachauflagen gedruckt und verbreitet. Leider haftete er auf Autos nicht lange, was seine Beliebtheit reduzierte.

14 Juli 2021

Andromeda-Prequel – endlich

Es dauert manchmal seine Zeit, bis ich es schaffe, die Texte zu lesen, die ich mir vorgenommen habe; Papier hat bei mir daheim die Angewohnheit, sich zu Stapeln zu versammeln, die von Woche zu Woche größer werden. So kam ich erst an diesem Wochenende dazu, »Andromeda-Prequel« durchzuschmökern.

Dabei handelt es sich um den fünften Teil einer Reihe von Fan-Romanen, die in der Zeit der Meister der Insel angesiedelt sind, in der klassischen Zeit unserer Serie also. Veröffentlicht wurde der Roman bereits 2016, verfasst wurde er von Michael Pfrommer und Kurt Kobler. Und es gibt eine Reihe von amüsanten Szenen, die den Roman stark von anderen Geschichten unterscheiden.

Ich versuche an dieser Stelle nicht, die 192 Seiten zusammenzufassen. Der Roman ist in einen Zyklus eingebettet, und man versteht am Anfang nicht gleich, was vorher passiert ist. Am Ende wiederum wird man mit einem Cliffhanger aus der Lektüre entlassen und sollte sich den nächsten Teil sichern.

Die Geschichte ist recht kompliziert, weil ein Paralleluniversum eine wichtige Rolle einnimmt. In diesem spielen viele Ereignisse im Jahr 2005, und in dieser Welt gibt es eine Science-Fiction-Serie namens PERRY RHODAN, die auf seltsame Weise mit den realen Ereignissen zusammenhängt, die den Figuren des Romans widerfahren. Das klingt nicht nur verwirrend, das ist es auch …

Aber wenn die Meister der Insel ihre Intrigen schmieden, ist das eben manchmal recht komplex. Irgendwelche arabischen Terroristen spielen – so viel sei angedeutet – auch noch eine Rolle. Es wird ziemlich viel geschossen, ein gewisser Plofre teleportiert viel, und … ach, es ist schon sehr abwechslungsreich.

»Andromeda-Prequel« ist ausgesprochen flott geschrieben und macht über weite Strecken hinweg richtig Spaß. Wer den klassischen »MdI«-Zyklus kennt, kommt immer wieder auf seine Kosten. Und wer eine Geschichte mag, in der es manchmal verzwickt zugeht, wird sich auch nicht langweilen.

(Noch kann man diesen Fan-Roman auf der Internet-Seite des Terranischen Clubs Eden bestellen. Dort steht zudem eine Leseprobe zur Verfügung.)

13 Juli 2021

Der unsichtbare Dritte

Einige Leser haben es bemerkt: Der Titel des PERRY RHODAN-Romans, der in dieser Woche erscheint, wurde vor Jahrzehnten auch schon für einen Hollywood-Film verwendet. Wir besprachen das im Vorfeld, als wir den Titel für den Roman mit der Bandnummer 3126 festlegten, und entschieden uns dann für den Vorschlag des Autors: Es wird wohl kaum eine Verwechslungsgefahr zwischen unserem Roman und dem Film geben …

Kai Hirdt schrieb damit eine vielschichtige Agentengeschichte, die den Auftakt zu weiteren Verwicklungen gibt. Die Kastellane wirken im Solsystem, sie sehen sich als Gesandte der Superintelligenz ES, aber natürlich ist nicht jeder Erdenbewohner damit einverstanden, was sie machen und planen. Vor allem Reginald Bull, der älteste Freund Perry Rhodans, steht immer wieder im Zentrum.

Mir gefiel sehr gut, wie der Autor seine Handlung aufbaute. Mit seiner Hauptperson – der Heldin wider Willen – schuf er eine spannende Erzählperspektive, die mich bei der Lektüre des Manuskriptes packte und faszinierte.

12 Juli 2021

Klassische Silberbände nochmal neu?

Die Frage, wie wir mit den klassischen PERRY RHODAN-Romanen umgehen sollen, stellen wir uns immer wieder aufs Neue. Bei der Umsetzung der Romane aus den 60er-Jahren in E-Books haben wir uns klar dazu entschieden, die Originalversionen zu nehmen, keine Veränderungen, wie sie bei der dritten oder vierten Auflage umgesetzt worden sind. Wir haben allerdings die neue Rechtschreibung eingeführt.

Als William Voltz ab 1978 die PERRY RHODAN-Heftromane der frühen 60er-Jahre für die Silberbände durcharbeitete und neu zusammenführte, griff er zeitweise stark in die Inhalte ein. Manche Passagen wurden gestrichen, Widersprüche eliminiert, Handlungselemente stark gestrafft. So entstand eine moderne Ausgabe der PERRY RHODAN-Serie.

Der erste Band der Silberbände ist auch schon über vierzig Jahre alt. Das ist nicht mehr so modern wie 1978. Wäre es dann nicht sinnvoll, eine neue Bearbeitung zu versuchen? Diese Frage stellen wir uns immer wieder intern; bisher haben wir es nicht einmal versucht. Es stellt sich ja die Frage, wer es machen soll. Und die zweite Frage: Wer soll das kaufen? Aber die Idee ist und bleibt interessant ...

10 Juli 2021

Die Kartanin im Blick

Das PERRY RHODAN-Buch mit dem schönen Titel »Der Kartanin-Konflikt« ist längst in der Druckerei; die Kollegin beschäftigt sich schon mit dem Folgeband. Ich habe heute damit angefangen, mich mit dem Thema näher auseinanderzusetzen. Der Grund: Ich habe die Informationstexte für unsere Internet-Seite zu schreiben.

Dabei werden Erinnerungen wach! Der Silberband mit der Nummer 155 enthält Romane, die ich in der Mitte der 80er-Jahre selbst sehr gern gelesen habe. Vor allem die Romane, in denen die frechen und aufmüpfigen Kartanin auftauchten, mochte ich sehr. Das fand ich damals sehr frisch – und ich hoffe, dass das die heutigen Leser auch so empfinden werden.

09 Juli 2021

Die Jubiläumsfeier wird digital

Leider zieht sich Corona-Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen länger hin, als man sich das vor eineinhalb Jahren vorgestellt hat. Die Auswirkungen spüren alle am eigenen Leib – und wir stellen es in diesen Tagen unter anderem bei den Veranstaltungen fest. Es gibt kein »richtiges« Fest zu 60 Jahren PERRY RHODAN, zumindest nicht mit einem wirklichen Beisammensein, etwa in Form eines Cons oder sonstigen Fan-Treffens.

Es gibt aber eine Online-Veranstaltung, die von den Kolleginnen aus dem Marketing organisiert wird. Sie findet am 10. September 2021 statt, und wir sind in diesen Tagen dabei, die ersten Grundlagen dafür zu erarbeiten. Wer schon einmal an einem Online-Abend teilgenommen hat, weiß einigermaßen, was ihn oder sie erwarten könnte.

Unser Ziel ist, dass wir mit den Leserinnen und Lesern, die an der Online-Jubiläumsfeier teilnehmen, zumindest virtuell anstoßen können. (Ich überlege mir derzeit noch, ob ich mir ein Wein- oder ein Bierglas neben den Computer stelle …) Denn 60 Jahre PERRY RHODAN – das müssen wir feiern!

08 Juli 2021

Interview-Tour in Prag

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

Der 7. Mai 1999 hatte es in sich: Mit Robert Feldhoff war ich in Prag unterwegs. In der Hauptstadt der Tschechischen Republik war kurz zuvor der Roman »Grüße vom Sternenbiest« in tschechischer Übersetzung erschienen, und so wurden wir zu mehreren Presseterminen geschleppt.

Unter anderem trafen wir auf den Redakteur eines Musik- und Szene-Magazins, den wir beide recht sympathisch fanden. Das Lokal war ein Café, das mit vielen Plakaten an alte Filme erinnerte und – das passte sehr gut – in einem schon recht staubigen Kino untergebracht war. Wir führten das Gespräch in englischer Sprache, was zeitweise recht witzig war: Weder unser Gesprächspartner noch wir beide waren so richtig darin … aber es klappte.

Ich schoss einige Fotos, die wir teilweise auf unserer Internet-Seite veröffentlichten. Leider kam ich mit meiner Kamera nicht besonders gut klar, weshalb ich nicht so viele Aufnahme aus Prag nach Hause mitbrachte.

07 Juli 2021

Leuchtfeuer auf Graborflack

Ich muss es endlich gestehen: Eine Pilotin namens Gillian Wetherby ist meine liebste Figur in unserer Miniserie PERRY RHODAN-Wega. Die junge Frau verschlägt es aus der Zeit der Dritten Macht in die Gegenwart des PERRY RHODAN-Universums, sie ist schlagkräftig und mutig, und sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Das wurde in den bisherigen Romanen der Serie auch gut erzählt.

Im neunten Roman gibt es einen großartigen Dialog zwischen ihr und Perry Rhodan. Wetherby ärgert sich darüber, dass sie zu wenig zu tun hat, und sagt Rhodan ordentlich die Meinung. Erzählt wird das Ganze im kommenden Band der Serie, der den Titel »Leuchtfeuer auf Graborflack« trägt und von Arno Endler geschrieben worden ist.

Den Autor habe ich bei einem Seminar in Wolfenbüttel kennengelernt. Er hat zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht – unter anderem in der Zeitschrift »c‘« –, dazu einige Romane, und er hat bei PERRY RHODAN NEO einige Male gezeigt, wie gut er sich darauf versteht, einen glaubhaften Blick in die Zukunft zu werfen. In seinem Roman geht’s um ein großes Trick- und Täuschungsmanöver, soviel sei verraten, und Gillian Wetherby spielt immer wieder eine Rolle.

Auch wenn sie nicht immer zufrieden ist: »Mir schmerzt der Hintern vom Warten«, beschwert sie sich zwischendurch. »Ich sitze ihn schon flach.« Nachvollziehbar …

06 Juli 2021

Die Flüsterfürstin

Sie geben der unbekannten Welt den Namen Carat – und sie stürzen sich in ein tödliches Abenteuer … So könnte man die Handlung des Romans »Die Flüsterfürstin« umschreiben, der von Ben Calvin Hary verfasst worden ist. Er kommt als Band 256 der Serie PERRY RHODAN NEO in dieser Woche in den Handel.

Mir hat sehr gut gefallen, wie der Autor seine Spannungen über beide Handlungsebenen hinweg aufbaut. Sowohl die Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, als auch die packenden Entwicklungen in der Seriengegenwart sind so geschrieben, dass mich das Manuskript bei der Lektüre sehr fesselt.

»Geschichte neigt dazu, sich zu wiederholen« – dieser Satz steht zu Beginn des zehnten Kapitels, und er passt gut auf wesentliche Teile des Romans. Die Impression, die Dirk Schulz als Titelbild gezaubert hat, liefert eine schöne Ergänzung dazu.

05 Juli 2021

Ein Hauch von Vitalenergie

Die kleine Galaxis Cassiopeia spielt erst seit Band 3100 eine Rolle in unserer Serie; vorher war sie nie erwähnt worden. In der galaktopolitischen Struktur des Perryversums ist die Galaxis bisher auch nicht in Erscheinung getreten. Kein Wunder: Es gibt keine größeren Mächte zwischen den Sonnen der Sterneninsel, sondern nur einige winzige Sternenreiche.

Auf eines davon treffen Perry Rhodan und seine Begleiter im kommenden PERRY RHODAN-Roman von Uwe Anton. Dieser trägt den Titel »Ein Hauch von Vitalenergie« und erscheint in dieser Woche. Der Autor zeigt eine Welt der Tefroder, auf der diverse Geheimdienstler aktiv sind.

Mir gefiel bei der Lektüre des Manuskriptes vor allem das Hin und Her der Geheimdienste. Es wird intrigiert und gemogelt, gehandelt und auch geschossen – und es gibt die eine oder andere Begegnung, die unsere Leser hoffentlich verblüffen wird.

02 Juli 2021

Fackeln und Mistgabeln

Bereits 2015 wurde die Kurzgeschichte »Fackeln und Mistgabeln« veröffentlicht. Es war eine Story aus der STELLARIS-Reihe, genauer gesagt, die Nummer 47, und verfasst wurde sie von Kai Hirdt. Ich hörte sie dieser Tage erstmals als Hörbuch an und habe mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt.

Die Geschichte spielt trotz des Titels nicht auf einem Hinterwäldlerplaneten, sondern an Bord des Raumschiffes STELLARIS. Der Konflikt zwischen einem terranischen Passagier und einem Besatzungsmitglied aus dem Volk der Unither steht im Zentrum. Natürlich gibt es die eine oder andere Komplikation, und am Ende gibt es eine unterm Strich positive Lösung.

Die Geschichte gefiel mir schon damals, als wir sie veröffentlichten, und ich hörte sie sehr gern in der Interpretation durch den Sprecher Hanno Dinger. Im Prinzip ist es eine Geschichte über Vorurteile und wie diese sich äußern können, locker und mit leichtem Humor erzählt. Ich finde es stark, dass die Welt von PERRY RHODAN so viele Facetten aufweist!

01 Juli 2021

Sherman Space mal wieder gehört

1969 kam die erste Schallplatte heraus, die PERRY RHODAN-Musik präsentierte. Wie gut sich die Single »Countdown« verkaufte, weiß ich nicht; bei den Lesern der Serie wurde sie jahrelang diskutiert. Man wusste nicht so richtig, wer das Titelstück »Countdown« sang, und es wurde sogar spekuliert, hinter dem Sänger namens »Sherman Space« verberge sich Udo Jürgen.

Als junger PERRY RHODAN-Fan wusste ich, dass es die Platte gab; sie war damals schon legendär. Selbst erhielt ich sie erst in den 90er-Jahren, als sie Hermann Ritter für mich auf einem Flohmarkt kaufte. Der Fan Willi Diwo fand irgendwann heraus, wer Sherman Space war, und schrieb darüber mehrere Artikel. Heute ist das alles kein Geheimnis mehr, jahrzehntelang rankten sich aber viele Legenden um die Single

Das Titelstück kann man sich heute noch gut anhören. »Countdown« ist tatsächlich – wie die Werbung damals behauptete – »der Schlager für alle Perry Rhodan Fans«. Das Stück ist durchaus schmissig, hat eine gute Melodie und setzt sich rasch im Ohr fest. Die angenehme Stimme des Sängers trägt dazu bei, dass das Stück nicht gerade verstört; von daher passt es wunderbar in die späten 60er-Jahre.

Die B-Seite der Single ist nicht weiter erwähnenswert: »Omicron 3« zeichnet sich durch »spacige« Geräusche, eingestreute Worthülsen wie »Was sagt die Biopositronik« oder »fünfdimensional neutral« oder gar »Linearflug oder Lichtsprung – das ist hier die Frage« aus, die wohl nach Science Fiction klingen sollen. Streckenweise erinnert das eher an ein Hörspiel.

Am Ende wird das Stück dann rockig: Schlagzeug und Gitarre setzen ein, dazu ertönt ein Saxophon, bevor ein Mann völlig entrückt »Perry Rodan« singt und man ein Geräusch vernimmt, das wohl ein startendes Raumschiff sein soll. Ich habe das Gefühl, hier habe Uwe Reuß alias Sherman Space halt noch ein wenig musiziert, damit sein musikalisches Können entsprechend gewürdigt wird.

Insgesamt ist die gesamte Platte noch ganz ordentlich. Aber klar: Man sollte schon Fan der PERRY RHODAN-Serie sein, um sie richtig gutzufinden …