29 April 2022

Wenn Sascha Vennemann erzählt …

Seit Ben Calvin Hary unseren Videokanal bei YouTube betreut, ist unser »Perryversum« auf dieser Videoplattform enorm gewachsen. Ich sehe mir die aktuellen Videos immer gern an, ich mag sie sehr. 

Leider klappt es nicht immer, sie immer dann anzugucken, wenn sie neu sind. Deshalb kam ich erst dieser Tage dazu, das Video anzugucken, das schlicht unter dem Titel »Der Neue« steht.

Ben Calvin Hary macht ein Interview mit Sascha Vennemann, von dem vor zwei Wochen sein erster Roman erschienen ist, den der Autor für das PERRY RHODAN-Universum geschrieben hat. Was ich spannend finde: Die Autoren erzählen auch ein wenig darüber, wie das Lektorat bei PERRY RHODAN abläuft und die Zusammenarbeit der Autoren mit der Redaktion. (Ich bekomme da ein wenig »mein Fett« weg, wenn die beiden von meinem Feedback erzählen.)

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Einblicke in die Arbeit von Schriftstellern auch für Menschen interessant ist, die sonst keine Ahnung von PERRY RHODAN haben. Ein schöner Einblick!

28 April 2022

Siraprint und die Werbung

Im Verlauf des Jahres 1996 verstärkte die Firma Siraprint ihre Werbung in den PERRY RHODAN-Romanen, nachdem der Vertrag schon seit einiger Zeit lief. Unter anderem wurde auf der Rückseite von PR-Band 1815, der im Sommer 1996 veröffentlicht wurde, auf »das ultimative Perry Rhodan Outfit« aufmerksam gemacht.

Zu sehen waren verschiedene T-Shirt-Motive, unter anderem auch mit dem »Pax Terra«-Logo sowie eine Baseballkappe. Angeboten wurden T-Shirts sowie Longsleeves.

Als »Model« diente stets Klaus N. Frick, der damalige PERRY RHODAN-Redakteur. Sein Gesicht ist nur auf dem Motiv links oben zu erkennen – und auch da wollte er den Kopf unbedingt senken –, ansonsten wurde es in der Repro »entfernt«.

27 April 2022

Die schlafende Göttin

Im Universum von PERRY RHODAN NEO ist der Mars ein besonderer Planet, noch besonderer als in unserer Realität oder im klassischen PERRY RHODAN-Universum. Das zeigt sich auch im kommenden Roman unserer Serie: Lucy Guth schrieb »Die schlafende Göttin«, der in dieser Woche in den Handel kommt und unter anderem in der Unterwelt des Roten Planeten spielt.

Um wen es sich bei der titelgebenden Göttin handelt, möchte ich an dieser Stelle nicht ausplaudern. Wer den Rückentext des Romans liest oder die dazu gehörenden Informationen im Internet liest, wird schnell die richtigen Überlegungen anstellen. Ansonsten kann man sich ja auch überraschen lassen.

Es gibt auf jeden Fall neue Details zur Geschichte des Mars und seinen Bewohnern. Der Arkonide Atlan und seine Begleiterin stoßen auf seltsame Wesen und stolpern buchstäblich durch eine Unterwelt, die bislang so gut wie unbekannt war. Den emotionalen Abschluss des Romans fand ich zutreffend und passend.

26 April 2022

Kampf der Kastellanin

Titelbilder von Dominic Beyeler sind immer eine Spur anders – das zeigt sich auch bei der kommenden PERRY RHODAN-Ausgabe. Auf dem Titelbild ist Vinoi-Ioniv Etter zu sehen, eine Galaktische Kastellanin, die zudem über die Gabe verfügt, eine Para-Diffusorin zu sein. In diesem Roman spielt sie eine wichtige Rolle, weshalb der Titelbildkünstler aus der Schweiz sie aufs Cover hievte.

Den Roman selbst verfasste Susan Schwartz. Wieder einmal kann die Autorin ihr Talent ausspielen, originelle Aliens zu präsentieren. Das gilt nicht nur für den schrägen Narrenfresser, sondern auch für eine Angehörige des Volkes der Keji und die auf dem Titelbild gezeigte Kastellanin.

Pläne werden geschmiedet und umgesetzt, Intrigen werden geschmiedet und blockiert – es passiert viel in diesem abwechslungsreichen Roman. Schön!

25 April 2022

Der Raumschiffsfriedhof

Das Titelbild von Arndt Drechsler ist wuchtig, der Roman selbst ist spannend: Olaf Brill schrieb »Der Raumschiffsfriedhof«, und dieser vierte Band unserer Miniserie PERRY RHODAN-Atlantis kommt in dieser Woche in den Handel. Es handelt sich um einen Roman, der ausschließlich im All und an Bord von Raumschiffen spielt – die Hauptfiguren haben sich weit von Atlantis und seinen Bewohnern entfernt.

Im Vorfeld diskutierten wir darüber, ob die Außerirdischen, die in diesem Roman als Schrottsammler auftauchen, in dieser Epoche unserer Serienvergangenheit überhaupt schon eine eigene Raumfahrt beherrschen. Kann man sie wirklich auftauchen lassen, und welche Rolle spielen sie im Großen Imperium der Arkoniden?

Einiges von dem, was wir uns ausdachten, wird sich weder in diesem Roman noch in einem anderen Werk jemals wiederfinden, vermute ich – aber manchmal ergibt es sich, dass man Festlegungen treffen muss, die für unsere Serie von Bedeutung sind. Da kommt sich unsereins nicht mehr wie ein Redakteur vor, sondern fast wie ein Forscher und Wissenschaftler …

22 April 2022

Live im Südwestrundfunk

Baden-Württemberg wird 70 Jahre alt – und der regionale Südwestrundfunk feiert das auf seine Weise: Sendungen werden aus Städten des Bundeslandes live gesendet. Am Freitag, 22. April 2022, war Rastatt an der Reihe: Auf dem Marktplatz stand ein Bus, der eine mobile Sendezentrale enthielt, dazu war ein Informationsstand aufgebaut worden. Man sendete also nicht aus dem Funkhaus, sondern aus der Innenstadt von Rastatt.

Weil die PERRY RHODAN-Serie seit vielen Jahrzehnten in Rastatt beheimatet ist, war es klar, dass sie ein Thema der Sendung sein würde. Man bat mich als Redakteur zu einem Interview, und ich kam dieser Einladung sehr gern nach. Wie es sich für einen öffentlich-rechtlichen Sender gehört, war alles sehr gut organisiert.

Es gab einen Kameramann, der das Interview filmte – so dass man es im Internet live angucken konnte. Ich lernte die Moderatorin Stefanie Anhalt und den Moderator Corvin Tondera-Klein kennen, die sich als sehr sympathisch erwiesen, und ich wurde von Corvin Tondera-Klein zu PERRY RHODAN ausgefragt.

Die rund drei Minuten für das Interview waren ruckzuck vorbei, dann lief ein wenig Musik, und in der Zeit erzählte ich den beiden darüber hinaus von PERRY RHODAN: wie das mit dem Autorenteam so läuft, was wir sonst so alles machen und so weiter. Und weil das so viel »Input« war, wurde ich noch einmal für eineinhalb Minuten kurz interviewt.

Für unsere Marke PERRY RHODAN war das sicher eine schöne Gelegenheit, mal wieder an der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Den Südwestrundfunk – vor allem SWR 1 – hören nun einmal sehr viele Menschen ...

21 April 2022

Der Rohbau des Pabel-Hauses

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

In Rastatt sprach man seit den späten 50er-Jahren nur vom »Pabel-Haus«: Gemeint war das große Gebäude des Pabel-Moewig-Verlags, das im Herbst 2021 von der PERRY RHODAN-Redaktion – die einzige Redaktion, die in dem Haus noch tätig war – verlassen wurde.

Im Sommer 1956 war das damals topmoderne Gebäude am Ortsrand von Rastatt errichtet worden: ein großer Bau, in dem unten die Druckerei und oben die Verlagsräumlichkeiten untergebracht waren, mit einem großzügigen Glausbau am vorderen Teil, gekrönt durch ein sogenanntes Turmzimmer und den großen »Pabel«-Schriftzug. Aus diesem Schriftzug wurde später das große »VPM«, das auch alle Menschen sahen, wenn sie mit dem Zug durch Rastatt fuhren.

Die ungeteerte Straße im Vordergrund des Bildes ist heute die Niederwaldstraße, wo seit Oktober 2021 die PERRY RHODAN-Redaktion ansässig ist. An der Stelle des Backsteingebäudes am linken Bildrand erhebt sich seit einem Dutzend Jahren ein modernes Geschäftsgebäude, in dem der Pabel-Moewig-Verlag ein Stockwerk »übernommen« hat. Und hinter dem Verlagsgebäude, das damals den Stadtrand markierte, erstrecken sich zwei Wohngebiete, die ineinander übergehen …

20 April 2022

Im Garten der ESTARTU

Die Begegnung der Menschen mit der fremden Mächtigkeitsballung Estartu veränderte das Weltbild der Terraner – und für die Leser auch den Blick auf den PERRY RHODAN-Kosmos r. Als ich Mitte der 80er-Jahre die entsprechenden Romane erstmals las, war ich sehr auf die Auflösung gespannt: Wieso waren die Verhältnisse in den zwölf Galaxien so, wie sie von den Autoren geschildert wurden? Und wie waren die Zusammenhänge zwischen ES und ESTARTU eigentlich? 

Im Mai erscheint das PERRY RHODAN-Buch, das auf diese Fragen viele Antworten gibt – aber längst nicht alle Details liefert. Es schließt den aktuellen Handlungsbogen um die Vironauten ab und leitet direkt über zum kommenden Zyklus, in dem es um die Gänger des Netzes geht.

Wer sich für kosmische Geschichte interessiert, kommt in diesem Buch auf seine Kosten. Und wer Geschichten um Aliens und ihre Geheimnisse mag, für den gilt das ebenfalls. Als ich in den 80er-Jahren die Romane um ESTARTU und die Wunder der zwölf Galaxien erstmals las, war ich von den Ideen teilweise sehr verblüfft und begeistert – mal schauen, ob sich das auch auf die heutige Zeit übertragen lässt.

19 April 2022

Der Genetische Algorithmus

Bei seinem Titelbild zu Band 3166 unserer Serie liefert Dirk Schulz die interessante Darstellung einer Keji – so kann an sich diese Bewohner des Chaoporters FENERIK also vorstellen. Um eine Keji geht es auch im Roman, den Oliver Fröhlich verfasst hat und der in dieser Woche erscheint. Sein Titel lautet »Der Genetische Algorithmus«, und mich hat er bei der Lektüre des Manuskriptes ziemlich begeistert.

Der Autor erzählt tatsächlich eine Lebensgeschichte, und ich mag solche Darstellungen von außerirdischen Kulturen. Aus der Innensicht einer Keji zeigt er die Kultur und ihre Besonderheiten. 

Mit seinem Roman wirft er zudem ein ganz anderes Licht auf einige Handlungselemente, die seit Band 3100 den laufenden »Chaotarchen«-Zyklus bestimmen. Vor allem die Aufklärung am Schluss des Romans sollte für einige Leser überraschend sein …

14 April 2022

Ein letzter Tag auf der Messe

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Der Sonntag auf der Frankfurter Buchmesse 1993 wurde zäh. Ich führte meine Gespräche mit Lesern, und so verstrich der Nachmittag. Dabei wurde ich recht müde; die Nächte waren stets zu kurz gewesen.

Auf einmal stand eine Kollegin des Buchverlages neben mir. Ich solle mit ihr kommen, ich hätte ein Interview. »Ich?«, fragte ich verblüfft zurück.

Tatsächlich war es so. Florian F. Marzin war nicht am Stand, von den Vertriebsleuten konnte oder wollte niemand etwas über PERRY RHODAN sagen, also blieb nur ich übrig. Mit einer jungen Frau, die für den Bayerischen Rundfunk arbeitete, setzte ich mich an den Rand des Messestandes.

Sie baute ihr Aufnahmegerät und ein Mikrofon auf, und nach einer kurzen Tonprobe legte sie gleich mit der ersten Frage los: »Wie stehen Sie zu den Vorwürfen, PERRY RHODAN verbreite faschistische Inhalte und Ideen?«

Ich starrte sie an und überlegte mir noch, ob mir jemand einen Streich spielen wolle. Das war die erste Frage eines Interviews? Die Reporterin war jünger als ich; vielleicht wollte sie zeigen, dass sie besonders kritische Interviews führen konnte.

»Können Sie das Ding kurz ausmachen?«, fragte ich sie und wies auf das Aufnahmegerät.

Sie nickte und schaltete ab. Dann hielt ich ihr einen etwa drei bis fünf Minuten andauernden Vortrag über meine politische Einstellung, mein Engagement gegen Neonazis und andere Themen. Als ich damit fertig war, bat ich sie, das Interview weiterzuführen.

Sie lächelte. »Woher kommt der große Erfolg der PERRY RHODAN-Serie?«, fragte sie dann. Der Rest des Interviews verlief in angenehmer Stimmung.

Nachdem die Reporterin des Bayerischen Rundfunks gegangen war, wurde mir ein Reporter der BILD-Zeitung geschickt, der eine allgemeine Reportage über die Buchmesse schrieb. Ich mochte die Zeitung nicht, wusste aber, wie wichtig sie war, und gab deshalb ein sehr höfliches und braves Interview.

Kaum hatte ich dieses Gespräch beendet, stand eine blonde Frau in dunkelblauem Kostüm vor mir, vielleicht anfangs fünfzig und mit einer voluminösen Frisur, die durch viel Haarspray in Form gehalten wurde. Ich hatte sie am vorigen Tag gelegentlich aus der Ferne gesehen, wusste aber nicht, wer sie war.

Sie stellte sich als die freiberufliche Pressebeauftragte des Verlages vor, und sie schien nicht sehr angetan zu sein, dass ich »einfach so« mit Journalisten sprach. »Man muss da sehr genau darauf achten, was man diesen Leuten sagt«, belehrte sie mich. »Sonst schreiben die, was sie wollen.«

Ich versuchte, ihr klarzumachen, dass ich einige Jahre in der Öffentlichkeitsarbeit tätig gewesen war, aber das schien sie nicht zu interessieren. »Es wäre hilfreich, wenn ich eine Pressemappe hätte«, schlug ich vor, »die könnte man den Journalisten in die Hände drücken, und sie wüssten die offiziellen Zahlen, Daten und Fakten.«

Es gab tatsächlich einen offiziellen Pressetext des Verlags, in dem PERRY RHODAN am Rand erwähnt wurde, aber nur die Bücher. Die Heftromane wurden buchstäblich totgeschwiegen, als seien sie mit dem Buchverlag nicht in Einklang zu bringen. Zwar formulierte sie es sehr zurückhaltend, aber im Prinzip sagte mir die Pressedame genau das: Bei PERRY RHODAN brauche man keine Presse-Unterlagen, normalerweise interessierten sich keine Journalisten für uns. Sie ließ mich dann stehen, weil ein wichtiger Besucher an den Messestand kam, mit dem sie sprechen musste.

Ich war nach diesem Gespräch etwas frustriert. Soweit ich wusste, trug unsere Serie erheblich zu den Umsätzen des Buchverlags bei. Trotzdem nahm man sie nicht richtig ernst. Das wollte ich künftig ändern, so durfte es nicht weitergehen.

Irgendwann war dieser Messetag auch vorüber. Ich fühlte mich ziemlich erledigt: Den ganzen Tag über hatte ich mich in der überhitzten Messehalle aufgehalten, immer mit Anzug und Krawatte. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, mich auf der Buchmesse angesteckt zu haben: Der Hals kratzte bereits, die Nase juckte.

Ich verabschiedete mich von den Leuten, die noch am Stand zu tun hatten – es waren nicht mehr viele –, bevor ich mit Hermann Ritter das Messegelände verließ. Wir fuhren noch einmal nach Weiterstadt, wo wir mit seiner Freundin zu Abend aßen und wo ich mich umziehen konnte. Spät reiste ich mit der Bahn nach Rastatt zurück, von dort aus mit dem Auto in das Dorf, in dem ich wohnte. Nach Mitternacht war ich endlich daheim.

Am Montag ging ich übrigens wieder ins Büro. Ich wunderte mich, dass die anderen Verlagsangestellten, die auf der Buchmesse gewesen waren, allesamt fehlten. Die hätten »messefrei«, informierte man mich; im Vorfeld hatte mir das niemand gesagt.

Ich hatte ohnehin zu tun und beschäftigte mich gleich wieder mit Hans Kneifels aktuellem ATLAN-Manuskript …

13 April 2022

Die Cybora-Etappe

Eine Reihe von ungewöhnlichen Charakteren wird im kommenden Roman von PERRY RHODAN NEO aufgeboten, in schnell aufeinander folgenden Kapiteln in Szene gesetzt von Rainer Schorm. Auf dem Titelbild hat Dirk Schulz einen dieser Charaktere verewigt. Wobei ich bei der Lektüre feststellte: Ich fand ausgerechnet einen Überschweren am Interessantesten; mit seinen Problemen und Handlungen wird er sympathisch, obwohl er eigentlich unsympathisch sein sollte.

Faszinierend ist der Schauplatz, den der Autor gewählt hat. Die Welt Cybora und ihr direktes Umfeld sind bislang kaum dargestellt worden; um diesen Planeten ranken sich in der Welt von PERRY RHODAN NEO einige Mysterien, und diese werden jetzt ein Stück weit gelüftet …

12 April 2022

Fluchtpunkt Venus

Es ist der dritte Roman unserer aktuellen Miniserie, und es ist der erste Roman, den der Kollege bei einer unserer Serien veröffentlicht: »Fluchtpunkt Venus« erscheint in dieser Woche, er stammt von Sascha Vennemann, und mir hat die Zusammenarbeit mit dem Autor sehr gut gefallen.

Der Autor hat ja eine Aufgabe übernommen, die nicht ganz so einfach ist: Sein Roman spielt auf der Venus – aber auf der Venus des PERRY RHODAN-Universums. Dabei handelt es sich also um eine Welt, die anders aussieht als die Venus in unserer Wirklichkeit. Auf der Venus im Perryversum wuchert ein gigantischer Urwald, bewegen sich riesenhafte Dinosaurier durch sumpfige Wälder.

Das widerspricht der bekannten Realität, muss im Roman aber in sich schlüssig »aussehen«. Und dazu gibt es die halbintelligenten Bewohner der Venus … Ich finde, der Autor hat sich an dieser Stelle hervorragend aus der Affäre gezogen; seine Venus wirkt lebendig, und die Geschichte auf ihr ist spannend. Schön!

11 April 2022

Die Jahrmillionenkarte

Das Titelbild von Dirk Schulz ist schon eindrucksvoll genug, der Roman von Michelle Stern ist es ebenfalls: In dieser Woche kommt »Die Jahrmillionenkarte« in den Handel, ein Roman mit »kosmischen Hauch« und großer Spannung. Mir hat die Art, wie die Autorin ihre Figuren durch die Geschichte führt, sehr imponiert. Ich bin sicher, dass viele Leser das ebenfalls mögen werden.

Hauptfiguren sind Sichu Dorksteiger und Icho Tolot; beides sind Figuren, mit denen die Autorin schon oft und auch sehr gut gearbeitet hat. Daneben spielen haufenweise Topsider eine Rolle, und das Ganze steht natürlich mit den aktuellen Aktivitäten eines Chaoporters und seiner Besatzung in Zusammenhang.

10 April 2022

Nasses Wasser und T-Shirt

Seit einigen Jahren wickeln wir unsere T-Shirts über den Anbieter Spreadshirt ab. Das funktioniert ganz gut, und es wird von unseren Lesern auch positiv aufgenommen. Meine Kolleginnen aus dem Marketing überraschen dabei immer wieder mit schönen neuen Ideen.

Aktuell gibt es ein Motiv, das mich besonders freut: »Das Wasser ist nass« ist ein schon klassisches Zitat unserer Serie, das von K. H. Scheer im Band 50 verwendet wurde. In diesem Roman taucht erstmals die Figur des Arkoniden Atlan auf – im September 2022 gibt es diese Figur also seit 60 Jahren.

Das T-Shirt-Motiv passt also wunderbar in dieses Jahr, das wir ein wenig auf Atlan und seine Geschichte(n) ausrichten werden. (Ich muss mir auch noch eines kaufen …)

08 April 2022

Der BuchmesseCon 1993

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Der Samstag, 9. Oktober 1993, brachte in seinem Verlauf noch einige sehr nette Begegnungen. Am Stand der Verlagsunion Pabel-Moewig auf der Frankfurter Buchmesse kam ich gut in Fahrt. Ich unterhielt mich mit PERRY RHODAN-Lesern, die ich schon kannte, oder führte Gespräche mit Menschen, die Informationen über die Serie brauchten.

Über einen Messebesucher freute ich mich besonders: Dr. Helmut W. Pesch kam vorbei. Ich hatte ihn zu Beginn der 80er-Jahre in der Fan-Szene kennengelernt. Als junger Mann hatte er für die MYTHOR-Serie Illustrationen und Karten angefertigt, längst hatte er seine Karriere in der Branche angefangen und war nun für das Buchprogramm bei Bastei-Lübbe verantwortlich.

Mit ihm und Florian Marzin hatte ich eine schöne Kaffeerunde, bei der ich einiges über die Arbeit anderer Verlage erfuhr. Florian und Helmut erzählten von ihren Terminen mit Literaturagenten auf der Messe und ihren Gesprächen mit bekannten Schriftstellern. Für mich als jungen Redakteur war das alles sehr spannend.

Kurz vor Feierabend ließ sich auch Achim Mehnert bei uns sehen. Ich freute mich sehr, den Fan und angehenden Profi-Schriftsteller aus Köln zu treffen. Wir kannten uns seit den frühen 80er-Jahren, wir hatten uns oft gegenseitig besucht. Stolz zeigte ich ihm den Messestand, vor allem unseren Besprechungsraum und die kleine Küche, aus der ich ihm etwas zu essen und zu trinken organisierte – nach einem langen Messetag schmerzten ihm nicht nur die Füße, sondern er hatte auch Hunger und Durst.

Essen, Trinken und Plaudern: Wir kamen leider nicht so früh aus dem Buchmessegelände hinaus, wie wir das eigentlich geplant hatten. Achim fuhr, ich saß auf dem Beifahrersitz. Wir hatten die Verkehrsverhältnisse in der Innenstadt von Frankfurt völlig falsch eingeschätzt und standen kurz nach Verlassen der Messe im Stau.

Wir rollten in einem Tempo durch die Stadt, das jeder Fußgänger übertreffen konnte, und benötigten lang bis zum Südbahnhof. Das lag sicher auch daran, dass wir beide ortsfremd waren und Achim in seinem Auto auf luxuriöse Dinge wie eine Straßenkarte oder einen Atlas verzichtete. Als wir endlich am Con ankamen, war fast halb neun Uhr.

Hermann, der sich zwischen den Con-Besuchern ziemlich langweilte, empfing uns mit ziemlich schlechter Laune. »Wo wart ihr denn so lang?«, maulte er zu Recht und ließ sich erst nach einiger Zeit besänftigen. Er versicherte, auf dem Con sei nicht viel los, und wir sollten erst einmal etwas essen gehen.

In diesem Jahr war der BuchmesseCon vor allem ein Treffen der Horror-Fans; Gespräche über Serien wie »John Sinclair« oder »Professor Zamorra« herrschten vor, und die Science Fiction fristete ein Schattendasein. Nachdem Achim und ich kurz durch die Räumlichkeiten des Cons gegangen waren, fanden wir die Idee, eine Pizzeria zu besuchen, viel ansprechender.

Wir waren nicht die einzigen, die den Con verließen; es war gut ein halbes Dutzend Science-Fiction-Fans, die auf einmal loszogen. Einige hundert Meter weiter steuerten wir eine Pizzeria an. Ob dort jemand einen Tisch reserviert hatte oder ob wir einfach so viel Platz fanden, erfuhr ich an diesem Abend nicht.

Es wurde auf jeden Fall sehr lustig. Ich aß eine Pizza, trank einige Gläser Bier und ein bisschen Grappa – das hatte ich mir, so fand ich, nach dem langen Messetag auch verdient. Und weil ich nicht fahren musste, wollte ich die Lage ausnutzen.

Hermann als Fahrer blieb nüchtern, verhielt sich inmitten der lautstarken Meute an Science-Fiction-Fans allerdings, als hätte er zu viel Alkohol im Blut. Er riss einen Witz nach dem anderen, er ließ sich auf ein Duell ein, das er verlor und an dessen Ende er mit nacktem Oberkörper im Lokal zu sitzen hatte. Ich brach fast zusammen vor Lachen, den anderen am Tisch ging es sehr ähnlich.

Wir fuhren irgendwann von Frankfurt nach Weiterstadt, wo ich mich zu vorgerückter Stunde schlafen legte.

Am nächsten Morgen hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem Aufstehen und fühlte mich einigermaßen verkatert. Hermann bekam mich aber wach, bugsierte mich mithilfe von schwarzem Kaffee in sein Auto und fuhr mit mir nach Frankfurt.

Wir schafften es tatsächlich, schon um neun Uhr am Messestand des Verlages zu sein, wo ich mir gleich wieder einen Kaffee gönnte. Wenn ich mir allerdings die Kolleginnen und Kollegen ansah, ging es mir gleich besser. Offensichtlich hatte man an der Hotelbar noch lange »getagt«, so richtig fit war niemand.

Aber am Sonntag hatten die meisten Verlagsangestellten keine Termine mehr: Es kamen keine Buchhändler mehr auf die Messe, auch keine Lizenzgespräche waren zu führen.

Dafür ließen sich die PERRY RHODAN-Leser sehen, und das wiederum betraf Arndt Ellmer und mich. Beispielsweise besuchte eine Delegation des Science-Fiction-Clubs Universum aus dem Saarland unseren Messestand. Ich kannte die Leute teilweise, weil sie 1986 beim WeltCon in Saarbrücken als Helfer tätig gewesen waren. Ihre Reihe »Zeitraffer«, in der einzelne Zyklen unserer Serie kurz zusammengefasst wurden, mochte ich sehr, und ich nutzte sie regelmäßig als Nachschlagewerk.

So ergaben sich im Verlauf des Tages noch mehrere angenehme und positive Gespräche. Ich bekam das Gefühl, auf dieser Messe nicht ganz unnötig zu sein …

07 April 2022

Schilder für den KosmosKontor

Ab Beginn der 90er-Jahre gab es die sogenannten PERRY RHODAN-Stützpunkthändler. Gemeint waren Buchhändler, die alle PERRY RHODAN-Bücher vorrätig hatten. Dafür bekamen sie vom Buchvertrieb die eine oder andere Sonderkondition, auch Verkaufshilfen und dergleichen.

1997 hatte Eckhard Schwettmann eine Idee: »Wir ändern diesen Begriff – damit er mehr nach unserer Marke klingt.« Ein solcher Stützpunkthändler sollten künftig als »KosmosKontor« fungieren. Inwiefern diese Idee bei den Buchhändlern ankam, erfuhr die Redaktion nie; weder das Marketing noch der Vertrieb informierten gern über die Erfolge solcher Aktionen.

Im April 1997 ließ Eckhard Schwettmann darüber hinaus spezielle Aufkleber produzieren. Sie zeigten den Schriftzug »KosmosKontor« sowie einige Planeten und Sterne sowie einen stilisierten Kugelraumer. Dem weiteren Erfolg der Aktion stand so nicht mehr viel im Weg …

05 April 2022

Teamtagung im April

Am Dienstag, 5. April 2022, traf sich die PERRY RHODAN-Redaktion zum ersten Mal seit über zwei Jahren in voller Belegschaft zu einer PERRY RHODAN-Teamtagung. (Alle testeten sich morgens daheim, so dass wir möglichst viel Sicherheit hatten.) In einem Gasthaus in Rastatt, wo wir mit Kaffee, Mineralwasser, leckeren Süßigkeiten und einem herzhaften Mittagessen versorgt wurden, diskutierten wir über die aktuelle Situation unserer Redaktion sowie die Pläne für die kommenden Monate.

Ein wichtiges Thema war der Jubiläumsband mit der Bandnummer 3200, der das Jahr 2022 abschließen wird. Wir sprachen über Verknüpfungen redaktioneller Themen mit Marketing-Aktivitäten, über die Entwicklung unseres OnlineShops, über anstehende Veranstaltungen, über Autorinnen und Autoren, über inhaltliche Konzepte und Arbeitszeiten – ein sehr umfangreiches Programm.

Das Bild zeigt den Besprechungsraum und unser Team (von links): Pio Battistig, Bettina Lang, Madlen Bihr, Philine-Marie Rühmann (stehend), Katrin Weil, Janina Zimmer und Klaus N. Frick. Das Foto wurde von Sabine Kropp geschossen. Und wenn wir es schaffen, liefert jemand von uns noch einen weiteren Bericht zu diesem Tag.

04 April 2022

Lloyd und das Chaofaktum

Einen Roman mit ungewöhnlichem Blickwinkel schrieb Michael Marcus Thurner, und er kommt in dieser Woche in den Handel. Die Rede ist von »Lloyd und das Chaofaktum«, in dem tatsächlich Fellmer Lloyd die Hauptrolle einnimmt. Neben dem Mutanten ist Julian Tifflor einer der Hauptpersonen – was stark dafür spricht, dass es sich um ein »Zeitabenteuer« der besonderen Art handelt.

Ich gestehe, dass ich schon das Exposé für diesen Roman spannend fand. Was Michael Marcus Thurner daraus gemacht hat, begeisterte mich aber: Die PERRY RHODAN-Serie spiegelt sich gewissermaßen in diesem Werk, das buchstäblich die Jahrtausende umspannt.

Ich mag die klassischen Romane, die den Mythos unserer Serie begründet haben, und an diese Zeit erinnert mich »Lloyd und das Chaofaktum«; gleichzeitig merkt man diesem Roman an, dass er in unserem Jahrhundert verfasst worden ist und nicht vor Jahrzehnten. Ein spannender und gelungener Spagat, wie ich finde!

03 April 2022

Blicke nach Cassiopeia

An diesem Wochenende beschäftige ich mich vor allem mit einer kleinen Galaxis, die der großen Sterneninsel Andromeda vorgelagert ist. Ich meine damit natürlich Cassiopeia, wo seit Beginn des laufenden »Chaotarchen«-Zyklus ein wichtiger Teil der laufenden Handlung spielt.

In den Manuskripten, die ich am Samstag und Sonntag lese, und in den Texten, die ich an diesen zwei Tagen schreiben möchte, geht es um Cassiopeia und die verfahrene Situation dort. Bekanntlich ist FENERIK aus dieser Sterneninsel verschwunden, nicht aber alle Truppen des Chaoporters. Auch die Terraner sind nicht komplett abgezogen.

Es kommt unter anderem zu einer Art Showdown, so viel kann ich verraten. Und ganz nebenbei zeigen die Autoren noch eine interessante außerirdische Kultur – schöne Zusammenhänge!

01 April 2022

Festung Arkonis

Für manchen Leser mag das Titelbild ungewohnt sein – ich finde die Darstellung von Rowena aber gelungen. Arndt Drechsler-Zakrzewski hat Perry Rhodans Gegenspielerin in diesem Roman hervorragend präsentiert; so kann ich sie mir gut vorstellen. Und bei künftigen Bänden unserer Miniserie PERRY RHODAN-Atlantis werde ich dieses Bild im Kopf haben.

Den Roman selbst mochte ich ebenfalls sehr. Lucy Guth, die bisher vor allem bei PERRY RHODAN NEO ihr Talent für gute Charaktere bewiesen hat, erzählt von einer Wanderung über einen mysteriösen Kontinent. Das Geschehen ist abwechslungsreich und liefert schöne Einblicke.

Atlantis ist auf jeden Fall mehr als nur eine historische Geschichte – Perry Rhodan muss sich mit einem Wissenschaftler und seinen Robotern sowie anderen Gefahren auseinandersetzen. Zusammen mit Sichu Dorksteiger und Caysey, einer jungen Frau aus einem der atlantischen Stämme, versucht er, am Leben zu bleiben und Informationen zu sammeln. Weil er ja irgendwann in seine eigene Zeit zurückkehren möchte …