30 April 2020

»Flotte, moderne Popmusik«

Wie sollte ich die Musik der niederländischen Band Sensus eigentlich beschreiben? Als ich im Frühsommer 1986 zum ersten Mal eine Demo-Version des Stückes »More than a million light years from home« hörte, hatte ich zwei Assoziationen: Die Melodie ging sofort ins Ohr – es war ein echter Ohrwurm. Und ich konnte nichts mit dem Stil anfangen. »Das klingt ja wie Modern Talking«, sagte ich sofort und meinte es nicht positiv.

Als ich später für die Kundenzeitschrift »Lies doch mal!« einen kleinen Artikel über die Band, den PERRY RHODAN-Geburtstag und den anstehenden WeltCon schreiben musste, ignorierte ich meinen eigenen Geschmack, sondern überlegte mir, wie die Musik ankommen würde. Ich kam auf die Formulierung, es handle sich um »flotte, moderne Popmusik mit elektronischen Weltraumklängen«, und mir widersprach niemand.

Tatsächlich wurde das Stück zu einem Hit, zumindest für die PERRY RHODAN-Fans. Wer es einmal gehört hat, vergisst es kaum. Und so hat sich die Band Sensus, von der man eigentlich sonst nicht viel mitbekommen hat, in unseren Kreisen, gewissermaßen unsterblichen Ruhm erworben …

29 April 2020

Der neue Imperator

Es ist immer schwierig, sich eine Romanfigur klar vorzustellen, wenn man nur Beschreibungen zur Verfügung hat. Ich finde, dass Dirk Schulz für den Roman »Der neue Imperator« ein sehr gelungenes Bild geliefert hat: Man kann sich somit vorstellen, dass der Mann mit dem eindrucksvollen weißen Bart in der Lage ist, auch ein großes Sternenreich zu regieren – nicht gerade demokratisch, aber mit enormem Willen zur Macht. Ich habe künftig ein klares Bild des neuen Imperators, das meine bisherigen Gedanken quasi ausgelöscht hat.

Den Roman selbst schrieb Susan Schwartz. Die Autorin zeigt viel von dem Hin und Her und den Intrigen auf der sogenannten Kristallwelt. Sie hatte sichtlich Spaß daran, die heimtückischen Spiele der wichtigen Arkoniden zu beschreiben. Und ich denke mir, dass sich dieser Spaß auch auf die Leser übertragen wird.

28 April 2020

Fragen zur Vorplanung

In einer längeren Mail stellte mir ein Leser einige Fragen. Weil die Fragen gut waren, ich sie aber nicht nur in einer Mail beantworten will, greife ich eine wesentliche Frage an dieser Stelle heraus: Wie weit sind wir in der Redaktion oder die Exposéautoren denn eigentlich mit unserer Vorplanung? Die Frage kommt immer wieder, ich weiß – aber sie ist offenbar spannend genug.

Um es unklar zu sagen: Das kann man so genau nicht sagen. Die PERRY RHODAN-Serie wird zwar weitestgehend geplant, anders ginge es ja nicht – aber man plant nicht unbedingt von Band eins zu Band hundert eines Zyklus linear durch. Man entwickelt Ideen, die sich auch mal ändern können, und man entwickelt Ideen, die vielleicht auch erst später umgesetzt werden.

So sind die Exposéautoren derzeit intensiv dabei, den laufenden Zyklus zu Ende zu bringen. Abschließende Exposés entstehen, offene Fragen werden abgearbeitet. Gleichzeitig entstehen Arbeitspapiere zum nächsten Zyklus, mit Band 3100 beginnt dieser zu Beginn des Jahres 2021 – und natürlich muss das entsprechend vorbereitet werden.

Es wird an verschiedenen Stellen parallel gearbeitet, das machen die Exposéautoren in einer Art Wechselspiel. Dazu kommen die Recherchearbeiten, die dafür sorgen, dass die innere Logik unserer Serie stimmt – auf diese Weise steuern wir derzeit die größte Science-Fiction-Serie der Welt.

27 April 2020

Ein Staffelwechsel ist in Arbeit

Übers Wochenende hatte mich PERRY RHODAN NEO gut im Griff: Ein Exposé sowie zwei Romane lagen auf der Halde der dringend zu lesenden Dinge. Die Autoren waren fleißig (und hier stimmt ausnahmsweise die rein männliche Form), und ich hatte einiges zu tun.

Unter anderem hatte ich den Abschlussband zu »Arkon erwacht« vor der Nase. Neben vielen dramatischen Situationen erhalten die Leser auch einen Blick in die nähere Serienzukunft. Wer es »kosmisch« mag, kommt mit diesem Roman auf seine Kosten; da bin ich mir sicher.

In die nächste Staffel, die den schönen Titel »Sagittarius trägt, starten wir dann erst einmal mit weniger Informationsschub. Dazu las ich den ersten Roman, der mit neuen Geheimnissen und neuen Herausforderungen beginnt, und ein Exposé, in dem Perry Rhodan und seine Gefährten schon richtig weit weg von der Erde sind …

An dieser Stelle verrate ich nichts über Inhalte; das wäre schließlich unsinnig. Aber ich erzähle gern über die Arbeit, in der die Autoren und die Redaktion stecken. Die ist im Idealfall spannend und kreativ – so war's eben für mich an diesem Wochenende: ein Staffelwechsel mit Überraschungen!

24 April 2020

Ceres

Es ist der zweite Teil des Dyoversum-Vierteilers, und er kommt am 30. April 2020 in den Handel: Christian Montillon und Susan Schwartz schrieben gemeinsam den Roman mit dem schlichten Titel »Ceres«, und auch dieser Roman spielt in dem unbekannten Universum, in dem sich die Erde und der Mond seit mehr als vier Jahrhunderten befinden.

Was machen Menschen, die sich in einem fremden Raum aufhalten und mit den neuen Örtlichkeiten vertraut machen müssen? Sie vergeben Namen und benennen Dinge. Man kann davon ausgehen, dass das auch in der Zukunft so sein wird. Also nennen Menschen, die es mitsamt ihrer Welt in einen fremden Raum verschlägt, die Himmelskörper, die sie dort antreffen, nach bekannten Dingen aus ihrem Raum.

So ist es zu erklären, dass Perry Rhodan und seine Gefährten völlig verwundert den Planeten Zeut in direkter Nähe der Erde antreffen und dass – was noch verwunderlicher ist – sogar Ceres um die neue Sonne kreist. Rhodan stellt sich einige Fragen, auf die er leider nicht unbedingt die Antworten erhält, die er gerne hätte …

23 April 2020

Portal-Installateure

Aus der Serie »1000 Bände zurück«

Als Rainer Castor das Exposé für den PERRY RHODAN-Band 2062 erhielt, gingen Robert Feldhoff als Exposéautor und ich selbstverständlich davon aus, dass der Autor hier sehr viel Wert auf technische und historische Details legen würde. Aber ich war trotzdem optimistisch: Immerhin sollten zwei junge Mutanten mehr über das System der Galaxis Dommrath herausfinden und in einer abenteuerlichen Handlung auf eines der geheimnisvollen Portale stoßen.

Doch der Autor hatte andere Pläne und benötigte prompt mehr Zeit, als wir geplant hatten. Das Manuskript traf ein, ich las es, und ich war mit seinem Ergebnis nicht so zufrieden: Er hatte mehr Wert auf Fakten und weniger Wert auf Handlung gelegt.

Ich hatte einen »hundertprozentigen Castor« bekommen, mit dem ich meine Probleme hatte. Aber ich wusste, dass es Leser geben würde, die genau diesen Roman sehr mögen würden – also nahm ich das Manuskript an.

So wurde »Portal-Installateure« ein PERRY RHODAN-Band, bei dem die Ansichten von Autor und Redakteur nicht so leicht auf eine Linie gebracht werden konnten. Und es sollte nicht das letzte Mal sein, dass sich Rainer Castor und ich nicht einig wurden …

22 April 2020

Ernst Vlcek und sein Roman »Stalker«

Logbuch der Redaktion

Als im Sommer 1985 der PERRY RHODAN-Roman »Stalker« zum ersten Mal veröffentlicht wurde, lieferte Ernst Vlcek, der Autor, ein ganz besonderes Meisterstück: Er stellte eine neue Hauptfigur für die PERRY RHODAN-Serie vor, die von Anfang an die Leserschaft spaltete. Bis heute gilt der Roman als ein Klassiker der Serie.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich die Hauptperson am Anfang verwirrend fand, sie dann von Roman zu Roman aber mehr mochte. Schon der erste Auftritt kam mir erfrischend vor – das war etwas Neues, so etwas hatte ich bei PERRY RHODAN zuvor nicht in dieser Form gelesen.

Mit Stalker, so der Name seiner Hauptfigur, wurde nämlich eine Figur in die Handlung eingeführt, die log und betrog, die alle möglichen Menschen und Außerirdischen gegeneinander ausspielte und sich nur für die eigenen Interessen – und die seiner Vorgesetzten – verantwortlich fühlte. Dieser Außerirdische spielte in der Serie dann auch eine echte Sonderrolle: die eines eigentlich gemeinen Betrügers, für den man als Leser nach einiger Zeit trotzdem Sympathien entwickelte.

Der Autor des Romans hatte bei der Gestaltung seiner Figur stets eine große Freude, wie er mir gegenüber in mehreren Gesprächen beteuerte. Ernst Vlcek, Jahrgang Januar 1941, lebte in der Nähe von Wien, wo er 2008 bereits verstarb. Er schrieb seit den 60er-Jahren für die verschiedensten Science-Fiction- und Phantastik-Serien. Ab Mitte der 80er-Jahre war er für die PERRY RHODAN-Exposés zuständig, stets mit anderen Co-Autoren.

Vlcek liebte die schrägen Figuren, die ungewöhnlichen Charaktere; das zeigte sich auch bei den Kurzgeschichten, die er verfasste, oder bei seinen Romanen außerhalb der PERRY RHODAN-Serie. Dennoch ist »Stalker« sicher einer der Romane, mit denen der Autor einen besonders großen Einfluss hatte.

Die Figur überdauerte nicht nur mehrere Handlungsjahre, sie sorgte auch in den Jahren danach immer wieder für Diskussionen. Für PERRY RHODAN-Kenner zählt der geheimnisvolle Außerirdische nach all den Jahrzehnten zu den Figuren, die am meisten faszinierten.

Im Rahmen der Buchbearbeitung wurde klar, dass der Heftroman »Stalker« zu einem wichtigen Bestandteil des PERRY RHODAN-Buches mit demselben Titel werden sollte. Hubert Haensel plante in Absprache mit Sabine Kropp – er ist der Autor und Bearbeiter, sie die Redakteurin – diesen Roman entsprechend ein. Bekanntlich werden für unsere Bücher jeweils fünf bis zehn der klassischen Romane zusammengefasst und modernisiert.

»Mit ›Stalker‹ eröffnen wir bei den Silberbänden eine neue Handlungsebene.« So haben wir die Redakteurin in unserer Presse-Information zitiert. »Die ›Vironauten‹-Bücher erzählen vom Aufbruch zu den Sternen und von völlig fremdartigen Außerirdischen, auf die Menschen in den Tiefen des Universums treffen.«

Kern von alledem ist »Stalker«: ein Roman, der seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1985 und trotz geänderter Lesegewohnheiten immer noch seine Fans findet. Ich freue mich auch schon darauf, ihn in gedruckter Form erneut zu lesen oder ihn als Hörbuch zu genießen!

21 April 2020

Zeut

Mit dem Roman »Zeut« eröffnen Susan Schwartz und Christian Montillon die zweite Viererstaffel von Romanen, die im sogenannten Dyoversum spielen. Dorthin haben unbekannte Mächte die Erde und den Mond verfrachtet, ohne dass bislang die Gründe dafür bekannt sind. Darüber werden Perry Rhodan und seine Gefährten sicher im Verlauf der kommenden Romane mehr erfahren.

Der Roman, den ein starkes Titelbild von Arndt Drechsler ziert, trägt seinen Titel nicht zu Unrecht. Zeut war, so die PERRY RHODAN-Historie, der fünfte Planet des heimischen Sonnensystems und wurde im Zuge des Krieges zwischen Halutern und Lemurern vernichtet. Wie kann es dann aber sein, dass es auf »der anderen Seite« eine Welt gibt, die dem klassischen Zeut offensichtlich stark ähnelt?

Diese Frage werden sich bestimmt viele Leser stellen. Perry Rhodan und seine Gefährten sind ebenfalls verwirrt von Unterschieden und Ähnlichkeiten, auf die sie immer wieder stoßen. So viel möchte ich schon einmal verraten: Es gibt nicht auf alle Fragen sofort eine Antwort …

20 April 2020

Ein Who Is Who unserer Redaktion

Ein Logbuch der Redaktion

In den vergangenen Wochen kam immer wieder die Frage auf, wer eigentlich welche Aufgaben in der PERRY RHODAN-Redaktion hat. Das möchte ich kurz an dieser Stelle aufgreifen – gewissermaßen um einen Status zu benennen. Jeder von uns macht mehrere Dinge parallel, ich zeige in diesem Logbuch nur die jeweils wichtigsten; man könnte über jeden von uns ein spezielles Logbuch verfassen. (Das hier sind ja keine Arbeitsplatzbeschreibungen.)

Ein großer Teil unserer Abteilung arbeitet auf Teilzeit-Basis. In Zeiten der Corona-Krise sind wir zumeist im »Home-Office« und an solchen Tagen nicht so leicht zu erreichen. Unsere interne Kommunikation halten wir mithilfe von Telefonaten und E-Mails aufrecht.

Streng genommen besteht unsere Abteilung aus drei Bereichen: dem Marketing, der Redaktion und der Satzarbeit. Deshalb stelle ich sie in der genannten Reihenfolge vor. Die Redaktion wird in der Fan-Öffentlichkeit am stärksten wahrgenommen, deshalb kann sie diesmal am Ende stehen.

Im Marketing ist Klaus Bollhöfener für ganz unterschiedliche Dinge verantwortlich: Er organisiert die Werbung im weitesten Sinn, sorgt also dafür, dass unsere Anzeigen platziert und dass Leseproben oder Plakate gedruckt werden. Dazu gehören auch Kooperationen mit anderen Verlagen. Er organisiert Veranstaltungen wie die Buchmesse oder Lesungen, kümmert sich um die Kooperation mit den Fans und steuert in Zusammenarbeit mit der Repro-Abteilung die Produktion unserer Titelbilder.

Auf die digitale Vermarktung unserer Serie konzentriert sich Janina Zimmer: Sie betreut die Hörbücher und E-Books, sie widmet sich dem PERRY RHODAN-OnlineShop und unserer Internet-Seite. Darüber hinaus ist sie für die Pressearbeit zuständig und wickelt einige Kooperationen mit Partnern innerhalb wie außerhalb des Konzerns ab.

Philine-Marie Rühmann sorgt dafür, dass unsere Informationen in den Sozialen Medien verbreitet werden; sie betreut unsere Auftritte bei Facebook, Twitter und Instagram, kümmert sich um YouTube und mögliche noch neuere Medien – zu ihrem Bereich gehören mittlerweile zahlreiche digitale Werbekampagnen und dergleichen.

Sehr im Hintergrund hält sich Pio Battistig. Der im Elsass lebende Kollege wurde von der Repro-Abteilung zu uns in die Redaktion »überstellt«, unter anderem deshalb, weil er in der Repro vor allem für PERRY RHODAN zuständig war. Seine Aufgabe ist, die Heftromane und Bücher zu »setzen« und damit für den Druck vorzubereiten.

Im Redaktionsbereich ist Sabine Kropp die »Dienstälteste«; sie kam bereits in den späten 80er-Jahren zur damaligen Redaktion »Männer-Romane«. Damals wurden alle Heftromane mit Krimi-, Western- oder Science-Fiction-Inhalten in dieser Redaktion betreut. Sie spezialisierte sich bald auf PERRY RHODAN und betreut heute unter anderem die verschiedenen Buchreihen, sorgt für die Produktion des wöchentlichen Romans und steuert die Lizenz- und Vertrags-Aktivitäten der Abteilung.

Als Schlussredakteurin fungiert Bettina Lang. Sie koordiniert für unsere Heftromane die Abläufe mit der Repro und dem Korrektorat. Sie steht zudem dafür ein, dass die Produktionsdaten für die E-Books und Hörbücher zum idealen Termin bereitstehen und dass alles seinen reibungslosen Lauf nehmen kann.

Regina Focht kam eigentlich »nur« als Elternzeit-Vertretung für Madlen Bihr, hat sich aber bereits als eine wesentliche Stütze unserer Abteilung erwiesen; sie kümmert sich vor allem um buchhalterische Fragen, wickelt die Verträge ab und überprüft Abrechnungen. Ebenso kommuniziert sie mit der Buchhaltung und dem Controlling, und sie übernimmt all die Dinge, die im weitesten Sinne mit Honoraren zu tun haben.

Bleibe noch ich übrig: Klaus N. Frick ist der Chefredakteur der Abteilung, der sich einerseits um die Inhalte der Serie kümmert, sich immer wieder aber auch mit Vertrieb, Marketing und Geschäftsführung der Belange von PERRY RHODAN außerhalb der eigentlichen Redaktion annimmt.

19 April 2020

Mein Konzept zur Kosmos-Chronik

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Es war eine Idee von Eckhard Schwettmann, und wir diskutierten nicht nur einmal darüber. Der Kollege aus dem Marketing-Büro dachte oft darüber nach, wie man die PERRY RHODAN-Serie in einem Buch zusammenfassen könnte. »Kein Lexikon, eher ein Roman, der die ersten 700 Bände nacherzählt«, sagte er bei einer solchen Besprechung.

Seine Idee: Damit könnte man den Lesern in drei Büchern die komplette Serie präsentieren. »Wenn sie die drei Bücher gelesen haben, steigen sie danach direkt in die laufende Handlung ein«, überlegte er.

Wie man ein solches Epos erzählen könnte, sei letztlich natürlich die Aufgabe eines guten Schriftstellers; das sollte weder seine noch meine Aufgabe sein. Doch klar war: Wir mussten uns inhaltlich bewusst sein, was wir wollten, dann erst konnten wir mit einem Autor sprechen und ihn mit dem Roman beauftragen. In einer Diskussion, die wir buchstäblich »zwischen Tür und Angel« führten, kam der Name »Kosmos-Chroniken« ins Spiel. Dabei blieb es dann auch.

Im April 1998 setzte ich mich hin und verschriftlichte die Ideen, die wir bisher gesponnen hatten. Wir sollten sie gemeinsam im Monatsmeeting des Buchverlages präsentieren. Im Moewig-Verlag sollten die »Kosmos-Chroniken« letztlich auch erscheinen. Eckhard und ich stellten uns eine ganze Reihe vor, waren uns allerdings über die Ausgestaltung noch nicht im Klaren.

Immerhin hatten wir bereits einige Ideen zur Optik, die mehrheitlich von Eckhard stammten: »Was bei den Hardcovern silber ist, wird hier schwarz«, schrieb ich in das Konzept. »Dafür wird die Titelschrift etc. in Silber gestaltet, gewissermaßen eine Umkehrung des bisherigen.« Als Titelbild wollten Eckhard und ich ein »Drei-D-Cover« mit sehr vielen Ebenen; damit wurde ein »Videobild«-Charakter erzeugt. Man könnte gewissermaßen ein Raumschiff durchs Bild fliegen lassen. »Sicher sehr effektvoll!«, da waren wir uns sicher.

Wir wollten erst einmal nur ein Buch vorstellen: »Der erste Teil (ohne Numerierung) soll den Lesern der Buchreihe einen leichten Einstieg bereiten und vor allem den Buchhändlern die Backlist-Arbeit vereinfachen«, argumentierte ich. Wenn der Buchhändler nur einen Einzeltitel bestellen musste, hatte er keine Angst davor, eine Reihe mit mehreren Büchern zu präsentieren. Deshalb solle das erste Buch auch einfach nur »Reginald Bull« heißen und – so schrieb ich – »die Geschichte des ältesten Freundes von Perry Rhodan erzählen«.

Ich skizzierte erste Grundzüge der Handlung, die allesamt noch sehr vage waren:

»Erzählt wird die Geschichte der PERRY RHODAN-Serie bis zum Jahr 3457 (entspricht etwa Buch 67); erzählt aus der Perspektive des Jahres 3500. Das ist vom Handlungsaufbau sicher am leichtesten möglich. Die Erde ist Begleiter einer grünen Sonne namens Medaillon, in einer fremden Galaxis, weitab von der Heimat. Reginald Bull, ältester Freund Perry Rhodans, sitzt im Jahr 3500 mit den alten Kollegen zusammen und lässt die Ereignisse Revue passieren – und zwar bis zum Ende der Geschehnisse um die Altmutanten, die in Band 67 abgeschlossen werden.«

Dass es nicht so einfach sein würde, war mir allerdings gleich klar. Ich überlegte mir, wie man das Buch gliedern könnte, und kam recht schnell auf drei Ebenen. Eine davon nannte ich »die Rahmen-Ebene«.

Dazu schrieb ich: »Bull sitzt im Kreis mit Freunden (bitte originelleres einfallen lassen!), und er erzählt seine Sicht der Dinge; das ist die Rahmenhandlung des Buches, die nur kleinen Raum einnehmen soll, die aber in Episodenform die einzelnen Geschichten einbindet. Gleichzeitig hat diese Rahmenhandlung aber auch einen richtigen Anfang und ein richtiges Ende.«

Auf der sogenannten Episoden-Ebene wollte ich Erzählungen platzieren, »die Bullys Sicht der in der PERRY RHODAN-Serie beschriebenen Dinge darstellen«. Darunter verstand ich beispielsweise »die Mondlandung, die Eroberung des Alls, die Kontakte mit den Arkoniden, den Blues, den Meistern der Insel, der Abwehr der Invasionsversuche«. Es sollten aber auch »Erzählungen kommen, die in PR nicht oder nur am Rande erwähnt wurden: der Ausbau der Explorer-Flotte, die Absplitterung der Menschenwelten, die Situation auf der Erde während Perry Rhodans Abwesenheit«.

Ich wusste, dass Eckhard mit diesem Gedankengang nicht einverstanden wäre. Ihm schwebte – so dachte ich – eine Mixtur aus Roman und Lexikon vor, ein Nachschlagewerk fast. Das wiederum konnte ich mir nicht vorstellen. Ich wollte ein unterhaltsames Buch haben, ein Start in die »Kosmos-Chroniken« mit einer großen und spannenden Geschichte.

Trotzdem machte ich mir bereits im ersten Konzept Gedanken zur dritten Ebene, der »Kursiv«-Ebene. »Da es unmöglich ist, 600 PERRY RHODAN-Hefte in einem Hardcover sinnvoll in einer Handlung zusammenzufassen«, schrieb ich selbstbewusst, »müssen eben wichtige PR-historische Ereignisse in ›Datensammlungen‹ des terranisch-historischen Instituts oder so abgedruckt werden; gewissermaßen zwischen Rahmen- und Episoden-Ebene.« Solche Passagen wollte ich kursiv gestalten lassen, dann könne sie der Leser vom eigentlichen Roman klar unterscheiden und nötigenfalls überblättern …

Mein Konzept war am 6. April 1998 fertig, kurz vor einer Tagung des Buchverlages. Ich war ziemlich nervös, weil ich nicht wusste, wie die Vertriebsleute auf das Konzept reagieren würden. Konnte mit den »Kosmos-Chroniken« eine neue Buchreihe starten?

18 April 2020

Zweiter Ausflug ins Dyoversum

Ein Logbuch der Redaktion

In vier Romanen hat Christian Montillon von der Menschheit auf der verschollenen Erde erzählt: von ihrer aktuellen Heimat hinter der Zerozone, von ihren Konflikten mit den interstellaren Nachbarn, von Perry Rhodans Besuch auf der Erde und den anderen Planeten des »neuen« Sonnensystems.

Die Romane mit den Bandnummern 3050 bis 3053 bildeten den Wendepunkt im laufenden »Mythos«-Zyklus, das war von den Exposéautoren auch so geplant worden. Und was mich dabei sehr freute: Den meisten Lesern schien das zu gefallen, der Zuspruch war ausgesprochen groß. Die vier Romane wurden mit viel Lob bedacht – vor allem auch deshalb, so denke ich, weil sich wohl niemand vorstellen konnte, wie die Handlung weitergehen würde.

An der weiteren Handlung arbeiten wir in diesen Tagen intensiv. Uns war bei der Planung von vorneherein klar, dass wir bald wieder zur Erde zurückkehren würden. Die Serie trägt den Titel PERRY RHODAN, also muss der Terraner eine wichtige Rolle spielen. Und wenn Perry Rhodan auf der Erde weilt, die sich in einem anderen Bereich des Kosmos befindet, ist es sehr wichtig, diese Handlungsebene immer wieder ins Zentrum zu rücken.

Das geschieht in Kürze in einem neuen Vierteiler. Intern nennen wir ihn den »Dyoversum«-Vierteiler; der Begriff wird aber nicht auf dem Titelbild zu sehen sein, und wir setzen ihn auch nicht in der Werbung ein. Er fasst vier Romane zusammen, die diesmal nicht ein Autor allein schreibt: Christian Montillon wird von Susan Schwartz unterstützt.

Die Autorin und der Autor teilten sich beim Schreiben die vier Bände ziemlich genau »halb-halb« auf. Das ging recht gut, weil es in jedem Roman eindeutig zu trennende Handlungsebenen gab. Wer aber jeweils welche Kapitel verfasst hat, sollen die Leser selbst herausfinden; das werde ich an dieser Stelle sicher nicht verraten.

Wir haben übrigens etwas beibehalten, was wir beim »Zerozone«-Vierteiler angefangen haben: die kurzen Titel. Band 3062 erscheint unter dem Titel »Zeut«, Band 3063 trägt den Titel »Ceres«, während Band 3064 als »Ferrol« und Band 3065 als »Beteigeuze« in den Handel kommen werden.

Die Untertitel liefern dann noch das eine oder andere ergänzende Detail: Die Topsider spielen eine wichtige Rolle, eine Gegenstandslose Konsulin taucht auf, und die Terraner lernen die Welten Ferrol und Rofus im Dyoversum kennen.

Selbstverständlich werden in diesem Vierteiler nicht alle Fragen beantwortet, die sich die Leser bereits stellen. Auch Perry Rhodan und Co. fragen sich, wie die annähernd gleichen Verhältnisse in der Milchstraße und in der Milchstraße des Dyoversums zu erklären sind.

Ob sie schon eine Antwort auf die vielen Fragen erhalten und wie diese ausfallen wird, soll an dieser Stelle noch nicht beantwortet werden. Offensichtlich aber gibt es in diesem Kosmos unglaublich viele Ähnlichkeiten zur heimatlichen Milchstraße, die eigentlich sehr unwahrscheinlich sein müssten.

Die Autoren werden von weiteren Ausflügen in die neue kosmische Umgebung der Erde erzählen. Perry Rhodan wird erkennen, dass es zwar keinerlei Superintelligenzen und andere kosmische Supermächte gibt, aber dennoch Dinge, die über dem Niveau der Terraner liegen. Und irgendwann muss er versuchen, die Erde an ihren angestammten Platz zurückzubringen. (Wie sich die Erdbewohner dazu verhalten, ist ein anderes Thema – aber das findet in unserer Serie dann auch noch seinen Platz.)

Doch nun geht es erst einmal für vier Bände ins Dyoversum. Die Leser werden – quasi an der Seite Perry Rhodans – die Welt Zeut kennenlernen, die als fünfter Planet um die neue Sonne kreist. Es ist natürlich nicht derselbe Planet Zeut, der vor über 50.000 Jahren vernichtet worden ist; die Ähnlichkeiten allerdings verblüffen alle. Die Leser erfahren auch mehr über das Wegasystem – oder eben sein Äquivalent im Dyoversum – und seine Bewohner.

Es gibt viele Unterschiede, aber auch viele Ähnlichkeiten. Die Fragen für unsere Hauptfiguren werden dadurch sicher nicht weniger. Aber das sind doch spannende Aussichten für die Leser …

17 April 2020

Besuch aus Andromeda

Heute ist der Roman offiziell erschienen, ich bin ein wenig spät dran, auf diese Veröffentlichung hinzuweisen: Rüdiger Schäfer schrieb »Besuch aus Andromeda«, es ist der Band 224 von PERRY RHODAN NEO. Der Autor hat offensichtlich eine Schwäche für Romane, in denen die Galaxis Andromeda im Titel vorkommt – immerhin stammen auch »Sprung nach Andromeda« und »Abschied von Andromeda« von ihm.

Der Roman beginnt verhalten, finde zumindest ich, liefert am Ende aber echt einige krachige Szenen ab. Ohne »spoilern« zu wollen: Unsere Hauptfiguren machen dabei nicht immer die beste Figur. Aber auch das muss eine Serie aushalten, in der eben nicht nur Superhelden durch die Romane laufen.

16 April 2020

Der »Zeitraffer« in der dritten Auflage

In den 80er-Jahren wurden die PERRY RHODAN-Serie in fünf verschiedenen Auflagen veröffentlicht. Es war die Zeit, in der die geburtenstarken Jahrgänge noch jung genug waren, um viel lesen zu wollen, und es war eine Zeit ohne Privatfernsehen, Computerspiele oder gar Internet. Im Verlauf der folgenden Jahre wurde eine Auflage nach der anderen eingestellt.

Recht lang hielt sich die dritte Auflage. Sie wurde bereits 1973 gestartet, fiel vor allem dadurch auf, dass sie einen blauen Balken am unteren Rand des Heftes hatte. Später fiel dieser Balken weg, in den 90er-Jahren wurde die Serie auf Doppelbände umgestellt. Vor allem in den 90er-Jahren ging die Auflage allerdings peu à peu zurück. Lange Zeit war nicht klar, ob er Doppelband 1800/1801 wirklich in den Handel gelangen würde.

Die Redaktion entwickelte auf jeden Fall ein Titelbild. Es sollte im Juli 2007 veröffentlicht werden. Das Motiv von »Zeitraffer«, das 1996 doppelseitig angelegt worden war, sollte auch bei der dritten Auflage übernommen werden. So könnte man das Andenken an Johnny Bruck erneut als Titelbild publizieren.

Doch die Verkaufszahlen sprachen letztlich dagegen. Und so entschied sich die Verlagsleitung, die dritte Auflage von PERRY RHODAN mit dem Doppelband 1798/1799 einzustellen. Was blieb, waren Entwürfe und Andrucke für das Doppelband-Titelbild 1800/1801. Es wäre ein schönes Titelbild geworden …

14 April 2020

Zielpunkt Nebelzone

Seit Roi Danton zum ersten Mal in der PERRY RHODAN-Serie erwähnt worden ist – im legendären Band 300 –, sind mehrere Jahrzehnte vergangen. Und doch ist Michael Reginald Rhodan, wie Danton wirklich heißt, in all dieser Zeit eine der populärsten Figuren der Serie geblieben. Das liegt nicht nur am skurrilen Einstieg in den 60er-Jahren, sondern auch daran, dass er von den Autorinnen und Autoren in all der Zeit immer wieder in dramatische Abenteuer geschickt worden ist.

Ein gutes Beispiel erscheint dieser Tage im Rahmen der aktuellen Miniserie. Olaf Brill schrieb »Zielpunkt Nebelzone«, und in diesem Roman geht Roi Danton mit einer kleinen Gruppe von Raumfahrern in einen höchst riskanten Einsatz. Dabei kann nicht alles so klappen, wie man es sich vor dem Start ausgedacht hat – das weiß auch ein Profi wie Roi Danton …

In den Handel kommt der Roman in dieser Woche. Arndt Drechsler hat ein faszinierendes Titelbild geschaffen, das am Kiosk sowie im E-Book-Shop auffallen sollte. Und mit Ennyas Anchi schuf der Autor einen Charakter, der dem Leser nicht unbedingt gefallen dürfte, mit dem man aber nach einiger Zeit mitfiebert.

09 April 2020

Die Cynos

Ein Logbuch der Redaktion

Zu den Völkern der PERRY RHODAN-Serie, die ich seit vielen Jahren faszinierend finde, zählen die Cynos. Das liegt sicher nicht nur daran, dass die Autorinnen und Autoren bis heute nicht viel über die Geschichte und Herkunft dieses Volkes erzählt haben, sondern daran, dass ich die Cynos bei ihren ersten Auftritten so interessant fand.

Erste Romane des »Schwarm«-Zyklus las ich in den späten 70er-Jahren, in seiner Gesamtheit nahm ich ihn mir erst zu Beginn der 80er-Jahre vor. Und dieser Tage hörte ich mir erneut eine Silber Edition an, ein Hörbuch also, bei dem mich Josef Tratnik mit seiner eindrucksvollen Stimme durch diesen Klassiker der PERRY RHODAN-Serie führt. Es war die Silber Edition 60, die den schönen Titel »Die Cynos« trägt und ein skurril wirkendes Titelbild aufweist.

Enthalten sind Romane von sechs Autoren, und das merkt man auch in der Hörbuchversion, die bekanntlich auf der Buchausgabe aufbaut. Man merkt rein inhaltlich, dass die Konfusion abgeklungen ist, die zu Beginn des Zyklus unter den Autoren geherrscht haben muss.

Die Autoren haben offenbar insgesamt eine klare Vorstellung, was den Schwarm und seine Auswirkungen angeht. Die starken Widersprüche zwischen den einzelnen Romanen sind weitestgehend geschwunden. Auch wenn die einzelnen Autoren sich vor allem um ihre jeweiligen Hauptfiguren kümmerten, die damals immer wichtiger wurden, entstanden eindrucksvolle Szenen, die sich heute im Hörbuch stark anhören.

Alaska Saedelaere wurde im »Schwarm«-Zyklus zu einer kosmischen Figur entwickelt, und die entscheidenden Kapitel sind in diesem Hörbuch enthalten. Für die Action-Fans gibt es weitere Abenteuer mit Sandal Tolk, dem Rächer, der endlich mal ein Stückchen seiner Rache verwirklichen kann. Humoristisch sind die Abenteuer mit Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu, in denen es zu ersten Begegnungen mit den Cynos kommt. Als ich das zum ersten Mal las, fand ich es mitreißend; beim Anhören erwiesen sich manche Szenen nicht mehr als so überzeugend.

Am stärksten sind die Kapitel mit den Terranern, die auf der Welt Obelisk auf die zahlreichen Obelisken stoßen und mit diesen eher unliebsame Begegnungen haben. Hier werden Cyno-Geheimnisse angedeutet, die sich die Serienfiguren noch nicht erklären können – ebenso wie bei den Begegnungen auf der Hundertsonnenwelt, wo ebenfalls geheimnisvolle Obelisken stehen.

Der »Schwarm«-Zyklus kommt im Nachhinein nicht bei allen PERRY RHODAN-Fans gleichermaßen gut an. Das ist nachvollziehbar – man merkt zu deutlich, dass dieser Zyklus aufgrund gesundheitlicher Belastungen nicht gut geplant werden konnte. Trotzdem bietet der Zyklus viele neue Charaktere und ungewöhnliche Begegnungen.

Davon konnte mich die Silber Edition von »Die Cynos« wieder einmal überzeugen. Ich liebe es einfach, mithilfe der Hörbücher in die klassische Zeit der PERRY RHODAN-Serie einzutauchen!

07 April 2020

Die Thesan und der Lordadmiral

Kühl sieht sie aus, sehr kühl und auch unnahbar – eine Frau, die auf den ersten Blick wie eine Terranerin wirken könnte, aber ganz eindeutig eine Außerirdische ist: Arndt Drechsler hat für das Titelbild des kommenden PERRY RHODAN-Romans seine Sicht auf Zemina Paath angefertigt; den Hintergrund bildet eine exotische Stadt.

Der Roman trägt den Titel »Die Thesan und der Lordadmiral«, was die Handlung gut umreißt, und wurde von Michelle Stern geschrieben. Die Autorin erzählt von einem ungewöhnlichen Einsatzkommando, das im Kugelsternhaufen Nuruvrao nach Informationen über die Cairaner sucht. Das bringt nicht nur den zwei Hauptfiguren des Romans neue Erkenntnisse, sondern auch den Lesern …

06 April 2020

Die Planetenmaschine

Schon als junger PERRY RHODAN-Fan mochte ich die Siganesen, diese kleinwüchsigen Terraner-Abkömmlinge. Wie hatte man sich das vorzustellen? Menschen, die von Generation zu Generation kleiner wurden? Eine Kultur, die sich auf Miniaturisierung verstand und deren Angehörige einen Minderwertigkeitskomplex entwickelten? Das las ich damals alles sehr gern, ich liebte Lemy Danger und später auch die Besatzung des PALADIN-Roboters; manche Unlogik der Handlung war mir völlig egal.

Bei PERRY RHODAN NEO gibt es die Welt Siga und ihre Bewohner ebenfalls. Doch die Siganesen werden in dieser Serie, was wohl niemanden überraschen würde, anders dargestellt als in der klassischen Serie. Rainer Schorm, einer der zwei Exposéautoren bei PERRY RHODAN NEO, zeigt dies in seinem kommenden Roman, in »Die Planetenmaschine«.

Der Autor stellt aber nicht nur einen faszinierenden Planeten vor, sondern macht auch erste Andeutungen zu den kommenden Ereignissen in der Serie. Die Planetenmaschine, um die es im vorliegenden Band geht, hat nämlich nicht nur mit Siga zu tun, sondern ebenso mit anderen Welten. Rainer Schorm präsentiert also nicht nur NEO-Siga, sondern ebenso Auszüge aus der Serien-Kosmologie – allerdings werden die Leser die Zusammenhänge noch kaum komplett verstehen. Da kommt noch einiges nach …

03 April 2020

Band 2400 war bereits auf Kurs

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Die neue Verlagsleiterin im Zeitschriftenbereich hatte sich vorgenommen, möglichst schnell in die Themen hineinzufinden, die ihr anfangs noch völlig neu waren. Weil sie PERRY RHODAN nicht kannte, führte das dazu, dass wir uns sehr häufig zu Besprechungen trafen.

Sie lud mich stets zum »Jour Fixe« in ihr Büro ein, wo sie hinter ihrem Schreibtisch saß und ich im Besucherstuhl Platz nehmen konnte. Einige unserer Gespräche waren ein wahres »Abtasten« – wir beide wollten offenbar herausfinden, was wir vom jeweils anderen zu halten hatten.

Am Mittwoch, 28. März 2007, kannten wir uns schon recht gut, also konnten wir an die eigentliche Arbeit gehen. In diesem Fall betraf diese vor allem den anstehenden Jubiläumsband mit der Nummer 2400. Die Autoren und die Redaktion waren redaktionell schon sehr weit, was den Inhalt von »Zielzeit« anging; der Roman sollte im August in den Handel kommen, und wir hatten einige Marketing-Ideen für das »Drumherum« im Visier.

Wir würden, nachdem der Buchverlag verkauft worden war, leider keinen Auftritt mit PERRY RHODAN auf der Frankfurter Buchmesse haben. Trotzdem arbeiteten wir in der Redaktion schon hart daran, einen Ausweg aus der aktuellen Misere zu finden.

Ich stellte der Verlagsleiterin vor, welche Aktionen wir zu dem Band 2400 vorhatten. Unter anderem wollten wir mehr Hörbücher anbieten, dabei mit Partnern zusammenarbeiten. Vielleicht könnte man sogar langfristig daran gehen, jeden einzelnen Heftroman als Hörbuch anzubieten. Eins A Medien als Partner war daran interessiert. Zudem wollten wir Leseproben drucken und verteilen, und wir wollten mit der Aktion »Leser werben Leser« potenzielle Interessenten ansprechen.

Was den Roman anging, so schlug ich ein umlaufendes Titelbild und einen farbigen Mittelteil vor. Die Verlagsleiterin hörte sich alles an, entschied aber erst einmal nichts. Diese Extras beim Roman müsste sie erst einmal kalkulieren lassen, dazu bräuchte sie von mir noch ein ergänzendes Arbeitspapier. Ich versprach, ihr schnellstmöglich alles schriftlich zu liefern.

Nach einigen allgemeinen Themen legte ich meine wichtigste Forderung auf den Tisch: »Wir müssen endlich Anzeigen schalten, die außerhalb der Science-Fiction-Szene platziert werden können.« Beispielsweise gebe es doch im Bauer-Konzern, zu dem der Pabel-Moewig Verlag gehörte, eine Reihe von Zeitschriften, deren Leser sich auch für PERRY RHODAN interessieren könnten – wäre es nicht sinnvoll, diese mit Anzeigen zu erreichen?

Das wolle sie ebenfalls prüfen, versprach mir mein Gegenüber. Anzeigen halte sie für sinnvoll. Wir sollten aber auch, so ihr Vorschlag, mit der Zeitschrift »Unicum« zusammenarbeiten. Diese richte sich vor allem an Studentinnen und Studenten, dort kenne sie zudem einige Mitarbeiter. Ein erster Kontakt sei also schnell hergestellt. »Das wären doch potenzielle Neuleser für Sie«, argumentierte sie, und ich widersprach natürlich nicht.

In der Vorwoche hatte sie bereits mit dem Vertrieb in Wiesbaden gesprochen. Auch dabei war es um den Band 2400 gegangen. Ihre Idee war gewesen, zur Unterstützung dieses Romans sogenannte Tisch-Displays zu produzieren, die man in den Zeitschriftenläden aufstellen könnte. Das sei eine recht neue Methode, den Verkauf zu unterstützen. Allerdings konnte sie nichts genaues dazu sagen.

Nachdem wir uns dem schönen Thema der wöchentlichen PERRY RHODAN-Serie gewidmet hatten, kamen wir zum unangenehmen Thema unserer Besprechung. Die Verlagsleiterin legte mir eine Statistik vor: »Sehen Sie: Wir machen mit der dritten Auflage immer mehr Verluste.« Sie hatte recht, an den Zahlen gab es nichts zu rütteln.

Ich diskutierte nicht zum ersten Mal darüber, die Situation war bekannt. Die Verkäufe gingen zurück, während die Kosten gleich blieben. »Wenn ich mir die Objektrechnung anschaue«, so sagte die Verlagsleiterin, »sind die Zahlen eben einfach rot, und es gibt keine Änderung nach oben.« Wir betrachteten die Zahlen nicht zum ersten Mal.

Die Sachlage war eindeutig: Selbst wenn wir versuchten, noch einmal an den Kosten für die Repro und die Setzerei zu sparen, würde sich das kaum lohnen. Eine Kürzung der Autorenhonorare fand ich nicht sinnvoll: »Bevor wir den Autoren für den Nachdruck praktisch nichts mehr geben können, sollten wir einfach sauber einstellen.«

Wir hatten schon einige Male darüber gesprochen, die dritte Auflage komplett auf Abonnements umzustellen. Es lag eine Kalkulation vor, die von 1000, 2000 und 3000 Exemplaren ausging. Ich bat darum, eine parallele Kalkulation anstellen zu dürfen. Wenn Klaus Bollhöfener, so meine Überlegung, mit seinen Kontakten an das Thema heranginge, müsste man doch bessere Preise aushandeln können.

»Sonst bleibt nur noch, die Serie einzustellen«, sagte die Verlagsleiterin.

Ich widersprach nicht. »Vielleicht schaffen wir es, sie an einen kleineren Verlag zu lizenzieren«, hoffte ich. Ideen gab es, und ich nannte ihr einige Namen.

»Ansonsten sollten wir versuchen, einen sauberen Abschluss hinzubekommen«, argumentierte ich. Der Doppelband 1798/1799 bot sich dafür an; er würde im Juli erscheinen und könnte die laufende Handlung gut abschließen.

Damit war die Besprechung fast zu Ende. Wir unterhielten uns über das aktuelle PERRY RHODAN-Extra, und ich erzählte ihr etwas von meinem Plan, einen »Neustart« für PERRY RHODAN zu machen. Das fand die Verlagsleiterin interessant, sie wollte mehr darüber wissen. Das wiederum fand ich gut – vielleicht ergab sich die Chance, diese Idee endlich einmal zu verwirklichen?

02 April 2020

Tausend Bände Leo Lukas

Im Februar 2001 erschien der Roman »Die Astronautische Revolution«, verfasst von Leo Lukas. Damals konnten sich wohl weder der Autor noch der Redakteur – also ich – vorstellen, dass wir das »Tausend-Bände-Jubiläum« feiern können. Wenn in dieser Woche der aktuelle Roman von Leo Lukas erscheint, zählt er seit 1000 Romanen zum Team der PERRY RHODAN-Autoren.

Ich erinnere mich noch gut an die ersten Romane, die der Kollege schrieb. Sie waren ungewöhnlich, sie prägten teilweise die Kommunikation innerhalb der Fan-Szene. Die »Geste der vollinhaltlichen Zustimmung« ging in den Wortschatz vieler Fans ein. Figuren wie Ruben Caldrogyn aus dem Volk der Sambarkin – die Hauptfigur aus der »Astronautischen Revolution« – blieben den Lesern in Erinnerung.

Darüber hinaus sorgte der Autor auch für Akzente außerhalb der schriftstellerischen Arbeit. Unvergessen bleibt seine Mitarbeit beim PERRX RHODAN-WeltCon 2011, für viel Begeisterung sorgten Auftritte auf dem GarchingCon und anderen Veranstaltungen.

Dass Leo Lukas seit tausend Bänden für PERRY RHODAN tätig ist, freut mich in dieser Woche ganz besonders. Und ich würde mich freuen, wenn es weitere tausend Bände werden könnten!

01 April 2020

Dominic Beyelers Skizze

Auf dem Titelbild des aktuellen PERRY RHODAN-Romans können die Leserinnen und Leser in dieser Woche ein ungewöhnliches Doppel-Porträt bewundern: Es zeigt Gucky und Atlan, zwei der beliebtesten Figuren der Serie, dargestellt in einer Weise, die wohl nicht jeden Geschmack gleichermaßen treffen wird.

Urheber des Bildes ist Dominic Beyeler. Mit dem in Riggisberg in der Schweiz wohnenden Künstler arbeiten wir seit einigen Jahren immer mal wieder zusammen.

Für Band 3059, der diese Woche erscheinen wird, fertigte er vorher eine Skizze an – nachdem er sich mit dem Autor darauf geeinigt hatte, sowohl Gucky als auch Atlan in seinem Stil zu zeigen. Weil ich diese Skizze sehr interessant finde, stelle ich sie an dieser Stelle einmal vor. Man sieht, dass Dominic Beyeler schon nach einer ersten Skizze sehr nahe am später fertigen Bild dran war …

Übrigens setzen wir die Zusammenarbeit mit ihm fort. Vor wenigen Tagen erhielt er einige Angaben zum nächsten Titelbild für die PERRY RHODAN-Serie.