30 April 2012

Dienstreise nach Waldems

Als PERRY RHODAN-Redakteur lernt man in Gedanken und in Romanen das Universum kennen – und in der wirklichen Welt kommt man in wichtige Städte und noch wichtigere Dörfer. So am Montag, 30. April 2012: Mit Sabine Kropp fuhr ich nach Waldems, einer kleinen Gemeinde nördlich von Wiesbaden, landschaftlich reizvoll zwischen bewaldeten Hügeln gelegen.

Gewandert wurde nicht viel, die Landschaft sahen wir nur aus dem Auto. Wir besuchten die Firma Ulisses, die seit einem Jahr immer wichtiger für uns wird: Die ATLAN-Taschenbücher und die ATLAN-Blaubände erscheinen bei Ulisses, und die Firma hat den Nachbestell-Service für die Heftromane übernommen. Gesprächsstoff gab's also genug.

29 April 2012

Wochenend-Mails

Da ist man einmal einen ganzen Tag (Samstag), einen Abend (Freitag) und einen halben Tag (heute, Sonntag) nicht am Computer – und prompt scheint die Mailbox überzuquellen. So war zumindest der Eindruck, als ich am heutigen Sonntag, 29. April 2012, den Rechner anmachte und mein Webmail startete.

Seien wir realistisch: Vieles davon waren Facebook-Benachrichtungen (die sollte ich aber zumindest mal kurz angucken, um mitzubekommen, was die Leute über »mich« schreiben) und Newsletter, aber es blieben einige Dutzend ernsthafter Mails übrig. Und mit denen bin ich dann den Abend über beschäftigt – was zugegebenerweise auch Spaß machen kann ...

27 April 2012

Besuch aus Bielefeld

Besuch ist eine feine Sache - vor allem, wenn es sich um netten Besuch handelt. Gestern war Dirk Schulz bei uns in den Büros, gewissermaßen auf der Durchreise; zu besprechen gibt es schließlich immer viel.

Unter anderem ging es natürlich um aktuelle Titelbilder: Es stehen neue Motive bei PERRY RHODAN NEO vor der Tür. Ebenso sprachen wir über die Planung eines gemeinsamen Auftritts auf den demnächst anstehenden Buchmessen. Und da Dirk hauptberuflich auch noch eine Werbeagentur betreibt, ging es ebenso um Grafik, Optik, Werbung und so weiter.

26 April 2012

Blick in Lemurias Vergangenheit

Ein Logbuch der Redaktion

Zu den packendsten Geschichten des Perryversums gehören Einblicke in die Vergangenheit der Erde sowie des Roman-Kosmos - beispielsweise zurück nach Lemuria, der Ersten Menschheit. Als wir vor neun Jahren den sogenannten Lemuria-Zyklus veröffentlichten, insgesamt sechs Taschenbücher im Heyne-Verlag, griffen wir genau diese Mythen auf.

Unser Partner Eins A Medien setzt diesen Zyklus seit einiger Zeit im Hörbuch um. Zuletzt lauschte ich »Exodus der Generationen« von Andreas Brandhorst, dem dritten Teil des Zyklus - leider hat der Autor seitdem keinen Beitrag mehr fürs PERRY RHODAN-Universum verfasst.

Gelesen wird das Hörbuch von Josef Tratnik, und wie immer ist es eine ganz hervorragende Aufnahme. Es gibt mehrere Handlungsebenen, im Wesentlichen lässt es sich aber auf zwei reduzieren: einmal die Handlung in der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, in der Perry Rhodan versucht, hinter die Geheimnisse der Lemurer zu kommen, und auf der anderen Seite die Handlung in der lemurischen Vergangenheit.

Als Hörer - und als Leser - erhalte ich Einblick in die frühen Versuche der Lemurer, ins All vorzustoßen. Rund 50.000 Jahre vor Christi Geburt ist die Erste Menschheit dabei, zuerst den Mond zu erreichen und dann erste Stationen im All zu erbauen. Der nächste Schritt ist der Bau großer Raumschiffe ...

Erzählt wird diese Vergangenheitshandlung aus der Sicht eines jungen Mannes, der als Chronist dient und über Jahrzehnte hinweg miterlebt, wie der Vorstoß ins All vorbereitet wird. Er tritt in Kontakt zu einem mysteriösen Wissenschaftler, der vor den Gefahren warnt, die in den Tiefen des Kosmos lauern, und gleichzeitig den Bau riesiger Sternenarchen plant.

Andreas Brandhorst entwirft in seinem Roman das Panorama der Ersten Menschheit, inklusive einer Wirtschafts- und Sozialordnung, die sich von unserer heutzutage unterscheidet. Der Roman schildert in faszinierender Weise, wie Geheimnisse gelüftet werden und wie die Menschen ins All aufbrechen.

Das wiederum wird von Josef Tratnik richtig klasse umgesetzt - ich litt und lebte mit den alten Lemurern, und ich tauchte mit Perry Rhodan in die Traumwelt der Erinnerungen ein.

Ein ohnehin schon sehr gelungener Roman wurde durch Tratniks Stimme in ein tolles Hörbuch verwandelt - sehr schön! Ich freue mich bereits auf das nächste Hörbuch des Lemuria-Zyklus.

(Wer mag, kann übrigens auf der Internet-Seite von Eins A Medien einer kostenlosen Hörprobe lauschen. Bestellen kann man das Hörbuch überall im Buchhandel, aber auch über Versender wie amazon.de.)

25 April 2012

Die dritte NEO-Staffel fest im Blick

Ein Logbuch der Redaktion

Vor ziemlich genau einem Jahr begannen wir mit den Feinarbeiten an PERRY RHODAN NEO – und derzeit sind wir mit viel Energie, Elan und Exposé-Ideen dabei, die dritte Staffel unserer Serie vorzubereiten. Da kommt einiges auf die Leser zu, das kann ich schon jetzt versprechen. Vor allem diejenigen, die Spaß an kosmischem Geschehen haben, dürften bei den Romanen auf ihre Kosten kommen.

Aber zuvor müssen wir die laufende Staffel zu Ende bringen. Das Geschehen im Wega-System steuert auf seinen Höhepunkt zu, die Fantan auf der Erde nerven die Menschen mit ihrer Jagd nach Besun – und all diese Entwicklungen führen am Ende zusammen.

Der Roman, in dem die meisten Geschehnisse kulminieren, trägt den eindeutigen Titel »Finale für Ferrol« und stammt von Christian Montillon. Er kommt mit der Bandnummer 16 in den Handel.

Verraten will ich nicht viel, höchstens das: Wer als »alter« PERRY RHODAN-Leser weiß, wie die Auseinandersetzung zwischen Topsidern und Ferronen ausgeht, wird von der Auflösung, wie sie in NEO geschildert wird, sehr überrascht sein ...

Mit einem prophetischen Titel geht es am 11. Mai 2012 in die dritte Staffel von PERRY RHODAN NEO. Frank Borsch, der bekanntlich die Exposés der Serie verfasst, schrieb auch »Der Administrator«, den siebzehnten Band. Der Roman leitet die neue Staffel mit einem Rätsel ein – gleichzeitig gibt er einen Einblick in die neue Welt, wie sie sich nach der Mondlandung entwickelt.

Das Staatsgebilde, das in der Wüste Gobi entsteht, ist noch klein, doch für viele Menschen ist Terrania City längst zu einem Symbol geworden, zu einer Stadt, die viele Sehnsüchte bündelt. Was jetzt fehlt, ist ein Mensch, der dieses Symbol trägt, ein Administrator also, der für die Zukunft steht. Was genau geschehen wird und wer letztlich der Administrator wird, verrät dieser Roman.

Bereits mit dem zweiten Band der neuen Staffel stellen wir eine neue Autorin vor: Es ist Michelle Stern, die mit Band 18 ihren Einstand bei PERRY RHODAN NEO gibt. Bisher kannte man sie von PERRY RHODAN-Extra, der ELFENZEIT-Serie oder diversen anderen Science-Fiction-Serien – ich betrachte sie schon jetzt als Bereicherung des Teams und hoffe, dass sie weitere Romane schreiben wird.

Ihr Roman heißt »Der erste Thort«; er wirft einen faszinierenden Blick auf die Ferronen und die kosmischen Geheimnisse, die sich um das Wega-System ranken. Der Roman ist abwechslungsreich und spannend, es passiert richtig viel, und am Ende warten einige Überraschungen auf die Leser ...

Soweit die kleine Vorausschau auf die nächste Staffel: Es kommt noch mehr auf die Leser zu, aber darüber schreibe ich zu gegebener Zeit ...

24 April 2012

Finale für Staffel zwei

Heute kam er druckfrisch auf meinen Tisch: der sechzehnte Band von PERRY RHODAN NEO, verfasst von Christian Montillon und mit dem Titel »Finale für Ferrol«. Das Cover zeigt die ziemlich dynamische Ansicht eines Raumschiffs, das sich gerade aus den Fluten eines Ozeans erhebt.

Wir haben damit schon das Ende der zweiten Staffel erreicht - damit ist ein weiterer Handlungsabschnitt zu Ende. Noch einmal geht's mit Fantan, Ferronen und Topsidern rund; Christian liefert einen furiosen Abschluss.

23 April 2012

Extrem limitierter Fan-Comic

Anfang der Nullerjahre begann Hartmut Großer mit seinem ehrgeizigen Projekt, die ersten PERRY RHODAN-Romane in einen Comic umzusetzen. Diesen gestaltete er mit einem frisch gekauften Grafikprogramm, das er auf diese Weise testen konnten. Es entstanden Dutzende von Comic-Seiten, die praktisch außerhalb des Lichtes der Öffentlichkeit blieben.

In einer extrem limitierten Auflage wurde jetzt »Unternehmen Stardust« publiziert. Der kleine Hardcover-Band ist eindeutig als Fan-Produktion gekennzeichnet, und ich bin stolz darauf, ein Exemplar erhalten zu haben. Das ist nicht professionell, man kann das »Produkt« nirgends kaufen - aber ich finde es cool.

22 April 2012

Kurt Luif ist tot

Auch wenn ich ihn nicht gut kannte, hat mich heute abend die Nachricht vom Tod des Wiener Schriftstellers, Übersetzers und Literaturagenten Kurt Luif getroffen: Nach Angaben von Phantastik-News ist er am Samstag abend in Wien gestorben.

Als Neal Davenport schrieb er Horror-Romane, unter anderem für die Serie »Dämonenkiller«. Für PERRY RHODAN fädelte er in den 70er-Jahren die Lizenzgeschäfte mit Japan ein, die bis heute laufen. Er gehörte zum Wiener Freundeskreis um den leider auch schon verstorbenen PERRY RHODAN-Autor Ernst Vlcek.

21 April 2012

Extra 15 als Exposé

Auch wenn wir gerade mitten im Frühling 2012 stecken, machen wir uns bereits Gedanken über den Herbst 2012. Irgendwann im November soll nämlich wieder ein neues PERRY RHODAN-Extra kommen – und dafür liegt jetzt ein Exposé vor. Dieses hat Uwe Anton verfasst, wir haben darüber diskutiert, und unsere Diskussion hält noch an.

Ich finde die bisherige Konzeption gelungen, ebenso den grundsätzlichen Gedanken »hinter« der Handlung. Wird Zeit, dass wir das Exposé an einen Autor oder eine Autorin hinausschicken ...

20 April 2012

Frauenpower in Holland


Einen schönen PERRY RHODAN-Doppelband gab es in diesem Frühjahr 2012 für unsere Leser in den Niederlanden; das Belegexemplar des Doppelbandes liegt seit einigen Tagen bei mir auf dem Schreibtisch. Veröffentlicht wurden die zwei Romane mit den Bandnummern 2131 und 2132, beide aus dem Zyklus »Das Reich Tradom«.

»De Schwarmer« lässt sich auch ohne niederländische Sprachkenntnisse gut verstehen - es handelt sich offensichtlich um einen Roman, in dem es um die Aarus geht. Verfasst wurde der Band von Susan Schwartz.

Auch der zweite Teil des Doppelbandes stammt von einer Autorin: Claudia Kern schrieb »De Saltan-Woordvoerder«. Und ich erinnere mich bei beiden Romanen noch sehr gut an den Inhalt und an die faszinierenden Außerirdischen, die jeweils auftauchten ...

19 April 2012

Toufec im Zentrum

Eine wichtige Nebenfigur beschäftigt mich in letzter Zeit immer wieder. Ihr Name ist Toufec. Erstmals taucht die Figur in den »40er-Bänden« des laufenden PERRY RHODAN-Zyklus auf, danach noch öfter. Verschiedene Autoren werden sich mit ihr beschäftigen oder tun es bereits.

Es handelt sich um einen Menschen, so viel kann ich sagen. Aber es ist ein besonderer Mensch, und viele der Geheimnisse um diese Figur werden sich erst nach Band 2656 des laufenden Zyklus enthüllen. Mir gefällt bislang sehr gut, was das Autorenteam aus einer Idee von Wim Vandemaan macht ...

Bernd Perplies veröffentlichte Roman bei PERRY RHODAN NEO

Seit vor einem halben Jahr PERRY RHODAN NEO gestartet worden ist, erfreut sich die neue Science-Fiction-Serie einer wachsenden Beliebtheit. Neben den Autoren, die seit Jahren für PERRY RHODAN aktiv sind, bringen weitere Schriftsteller zusätzlich frischen Wind ins Team. Der aktuelle »Neuzugang« ist Bernd Perplies, der bisher vor allem durch seine Fantasy-Werke bekannt geworden ist. Sein Roman »Schritt in die Zukunft« erschien am 13. April 2012 als Band 15 von PERRY RHODAN NEO.

Bernd Perplies, Jahrgang 1977, wohnt in Wiesbaden; seit über zehn Jahren ist er als Journalist und Autor im Bereich der phantastischen Literatur tätig. Er übersetzte zahlreiche Romane, darunter viele Titel der »Star Trek«-Serie, und arbeitete unter anderem als Redakteur für die Website »filmportal.de«. Mit dem PERRY RHODAN-Kosmos ist er als Leser seit seiner Jugend verbunden.

Mit dem Fantasy-Jugendroman »Tarean - Sohn des Fluchbringers« trat er 2008 an die breite Öffentlichkeit, die humorvolle Jugend-Fantasy-Serie »Drachengasse 13« verfasst er zusammen mit seinem Kollegen Christian Humberg. 2010 und 2011 veröffentlichte er die erfolgreiche Trilogie »Magierdämmerung«, die im Steampunk-Genre angesiedelt ist.

Sein Entschluss, sich an PERRY RHODAN NEO zu beteiligen, fiel auf dem PERRY RHODAN-WeltCon 2011: »Ich sah, dass sich mir hier eine Chance bot, die sich vielleicht so schnell nicht wieder bieten würde: meine Liebe für die Science Fiction, meine Hochachtung vor diesem gewaltigen Genre-Projekt PERRY RHODAN und meine Begeisterung fürs Fabulieren zu verbinden.«

Am 13. April 2012 erschien nun »Schritt in die Zukunft«, der fünfzehnte NEO-Band. Im Roman selbst stehen die Begegnungen der Menschen mit Außerirdischen im Zentrum: mit den echsenartigen Topsidern, mit den völlig fremdartig wirkenden Fantan sowie mit den menschenähnlichen Ferronen. In einem fremden Sonnensystem wird Perry Rhodan zum Zeugen eines unbarmherzigen Krieges. Zwischen den Welten der blauen Sonne Wega muss der Astronaut um das eigene Überleben sowie um den Frieden von zwei Sternenvölkern kämpfen ...

Der Roman wird übrigens in drei verschiedenen Versionen angeboten: in gedruckter Form im Zeitschriftenhandel, als E-Book auf den bekannten Portalen sowie als Hörbuch im Download bei Eins A Medien.

18 April 2012

Schwimmende Siedlungen

Mit einem herrlich bunten Science-Fiction-Abenteuer durfte ich mich in den letzten zwei Tagen beschäftigen: Ich las das Manuskript eines Romans unserer Serie PERRY RHODAN NEO. Der Roman führt auf einen Planeten des Wega-Systems, über den bislang so gut wie nichts bekannt ist und der vor allem in der NEO-Serie noch keine Rolle gespielt hat.

Häufig taucht das Wort »eigenartig« im Text des Romans auf. Wer weiß, dass der Autor dieses Wort auch im täglichen Sprachgebrauch sehr oft benutzt, wird sich nicht wundern ... Sein Werk führt auf jeden Fall durch einen spannungsgeladenen Kosmos.

17 April 2012

Kelsner-Cover

Heute traf ein Paket von Alfred Kelsner ein; den Inhalt bilden die demnächst kommenden vier PERRY RHODAN-Titelbilder. Der Künstler arbeitet nach wie vor mit »echten« Farben und Bildern, und er verschickt dann die Originale - damit ist er heutzutage tatsächlich eine Ausnahme.

Ich bin immer wieder fasziniert, die Originale anzuschauen. Raumschiffe und kosmische Hintergründe, aber auch planetare Motive: Das alles stellt Alfred Kelsner in seinem ganz eigenen Stil vor - mir gefällt das!

16 April 2012

Atlan und die Doppelgänger

Buchstäblich druckfrisch landete heute das ATLAN-Buch mit der Nummer 40 bei mir auf dem Tisch. Sein Titel: »Die Doppelgänger«. Das ist gewissermaßen ein Jubiläum, aber wir machen da jetzt keine große Zeremonie. Obwohl ... die Serie hätte es verdient.

Die ersten paar Jahre betreute ich als Redakteur die Serie; seit langem ist Sabine Kropp dafür zuständig. Wichtig ist aber, wer den Inhalt zusammenstellt: Das ist Rainer Castor, und wie er es schafft, aus den Heftromanen der 70er-Jahre richtig ordentliche Bücher zu erarbeiten, das finde ich klasse.

15 April 2012

Konzept für sechs ATLAN-Romane

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Am Mittwoch, 13. Februar 2008, stand für mich fest: Der Monolith ließ mich nicht mehr los. Was anfangs der 90er-Jahre bei einer Reise durch Australien entstanden war und was ich an einem Abend in der Kneipe vertieft hatte, musste jetzt buchstäblich aus dem Kopf. Es nutzte nichts, wenn ich versuchte, den Monolith und die damit zusammenhängenden Überlegungen zu ignorieren - das schaffte ich sowieso nicht.

Also setzte ich mich nach Feierabend hin und schrieb all das zusammen, was mir durch den Kopf ging, und strukturierte es so sinnvoll wie möglich. Dabei griff ich auf meine Notizen zurück, die mittlerweile mehrere »Schmierzettel« füllten. Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel: ein Auszug aus einer Datei, die ich vor vielen Jahren von Rainer Castor erhalten hatte - mit dieser hatte er für Hans Kneifel und sich selbst den Hintergrund für eine Reihe von Romanen entwickelt, die im 35. Jahrhundert alter Zeitrechnung spielen sollten.

Bisher waren die ATLAN-Bände bei Fantasy Productions immer in Trilogien erschienen: Drei Romane erzählten eine Geschichte, die am Ende möglichst abgeschlossen sein sollte. Das Ziel war von vorneherein, die drei Bände nach einigen Jahren als »dicke Klopper« zu vermarkten oder sie auch einem anderem Verlag als Lizenzthema anzubieten.

Mit einem Zyklus, der sechs Bände umfassen sollte, glaubte ich, diese Ziele ebenfalls erreichen zu können. »Eine grundlegende Autorenarbeit in punkto Exposés ist einmal für ein Jahr zu liefern«, argumentierte ich. Und: »Werbung und Marketing können ein ›größeres Paket‹ in einem interessanten Zusammenhang vorstellen. Einzelbände gehen unter.«

Ich plädierte stark gegen Einzelbände, wie sie zu der Zeit von Fantasy Productions bevorzugt wurden, weil ich an eines immer glaubte: Der PERRY RHODAN- und ATLAN-Leser mochte komplexe Geschichten, die sich über einen längeren Zeitraum zogen. Einzelne, in sich abgeschlossene Taschenbücher, die in den 70er- und 80er-Jahren sehr beliebt gewesen waren, hatten bereits zu Beginn der 90er-Jahre ihre Attraktivität verloren.

Für den kosmischen Hintergrund griff ich auf das Szenario zurück, das Robert Feldhoff während des »Sternenozean«-Zyklus' entwickelt hatte. Zitat aus meinem Konzept: »Vor sieben Millionen Jahren erschuf ES die Hyperkokons. Einer davon ist der Ordhogan-Nebel, der in der PR-Haupthandlung nur erwähnt wurde, aber nie eine Rolle spielt. Die Hyperkokons gerieten in Vergessenheit.«

Meine Geschichte sollte von einer galaktischen Hochzivilisation ausgehen, die vor 1,1 Millionen Jahren aktiv gewesen ist. Deren Angehörige finden heraus, dass es die uralten Hyperkokons gibt. Ihre Angehörigen erschaffen in der Folge gigantische Bauwerke, die sie als Monolithen tarnen, mit deren Hilfe sie den Zugang zu einem Hyperkokon finden wollen - zum Ordhogan-Nebel nämlich.

Das ganze hatte einen direkten Bezug zur ATLAN-Trilogie, die Rainer Castor verfasst hatte und die in den ATLAN-Büchern 14 bis 16 veröffentlicht worden war. Auch wenn ich das nicht aussagen wollte, sollte es einen klaren Zusammenhang geben: »Im Großen Galaktischen Krieg vor über einer Million Jahren wurde diese unbekannte Zivilisation von den Horden von Garbesch ausgelöscht; auch viele der Stationen wurden dabei vernichtet.«

Einen zweiten Zusammenhang wollte ich zum Krieg zwischen Lemurern und Halutern vor 55.000 Jahren herstellen. Lemurische Forscher - so meine Überlegung - kommen während des Krieges hinter das Geheimnis dieser uralten Technik. Auch sie wollen zu dem Hyperkokon bei Ordhogan vorstoßen, um Milliarden von Menschen zu retten. Das geht schief: »Die Welten mit den Monolithen wurden verheert, teilweise vernichtet«, heißt es lakonisch in meinem Konzept.

Hundert Jahre vor Beginn der Handlung - so meine Überlegung - kommen Wissenschaftler der Tarey-Bruderschaft auf die Spur der lemurischen Unterlagen; seither forschen sie nach den Monolithen und ihrem Geheimnis. Nicht nur die Tarey-Bruderschaft sucht nach dem uralten Mysterium, sondern auch eine andere Gruppierung, die finstere Absichten hegt. Atlan und die Mitglieder der USO sollten zwischen diese zwei Fraktionen geraten, idealerweise verbunden mit einer persönlichen Mission des Arkoniden.

Inwiefern ich die Kultur der Tarey-Bruderschaft sinnvoll verwenden wollte, war mir zu dem Zeitpunkt nicht klar. Im Konzept schrieb ich dazu nichts; auf das ursprünglich von Rainer Castor stammende Arbeitsblatt kritzelte ich einige Anmerkungen. Diesem Papier verdankte ich überhaupt den Hinweis darauf, dass die Tarey-Bruderschaft vor allem von ehemaligen Mongolen besiedelt wird - in der Regierung gibt es Clanmeister und Clanbrüder, und die Religion selbst ist abgeleitet vom buddhistischen Schamanismus.

Laut dem Castor-Arbeitspapier, das sich vor allem auf die ATLAN-Heftromane 77 und 78 bezog, lag die Hauptwelt rund 17.000 Lichtjahre von der Erde entfernt; zur Bruderschaft gehörten insgesamt 201 Systeme. Es gab nicht sehr viele Fakten, die durch die klassische ATLAN-Serie vorgelegt wurden; das fand ich gut. Das würde einem Exposé-Autor, der sich intensiv um den Monolith-Zyklus und seine Geheimnisse kümmern sollte, sicher hervorragend ins Konzept passen: Dann konnte er sich sehr viel selbst ausdenken ...

14 April 2012

Schattenlord-Samstag

Der heutige Samstag steht im Zeichen des Schattenlords, zumindest teilweise. Von Susan Schwartz kam das aktuelle Manuskript der von uns produzierten und über den Bertelsmann-Club veröffentlichten Fantasy-Buchreihe SCHATTENLORD, und dessen Lektüre will ich auf jeden Fall heute beginnen.

Im Roman selbst geht es nach wie vor um das Schicksal von Menschen, die es auf unbegreifliche Weise in die Anderswelt verschlagen hat, in einen Bereich zudem, der von seltsamen Mächten beherrscht wird. Dummerweise gibt es eine Frist: Schaffen es die Menschen in einer bestimmten Zeit nicht, den Weg zurück in ihre Welt zu finden, werden sie sterben.

13 April 2012

Expo-Konferenz 2012

Ich bin wieder auf einer Dienstreise, diesmal an einen Ort, der in gewisser Weise schon für PERRY RHODAN-Geschichte steht - und aus diesem Grund erzähle ich mal lieber nicht genau, wo er ist. Tatsache ist, dass wir am heutigen Freitag sehr lange in einer Burg tagen werden.

Es steht die aktuelle Exposé-Konferenz an, die für das Jahr 2012 weitere Weichen stellen soll. Wir müssen klarlegen, wohin die Reise bis zum Band 2699 geht - im Detail, versteht sich. Und wir müssen jetzt schon einmal festlegen, was nach Band 2700 kommen wird.

12 April 2012

200-mal die News

Die »PERRY RHODAN-News« begannen zu einer Zeit, als für die meisten das Internet noch nicht so bekannt war - und es gibt sie immer noch, dem Internet zum Trotz. Gemeint ist das doppelseitig kopierte Blatt im Format DIN A 4, das die PERRY RHODAN-FanZentrale herausgibt und das man über den Verlag Achim Havemann beziehen kann.

Die Nummer 200 erscheint im April 2012. Jeden Monat kam seither ein solches Mini-Fanzine heraus - das finde ich super, und das zeugt von großem Durchhaltevermögen. Den Machern des kleinen Fanzines kann ich echt nur gratulieren und weiterhin viel Spaß wünschen!

03 April 2012

Perplies'sche Zukunft

Druckfrisch liegt der erste Roman auf meinem Schreibtisch, den Bernd Perplies dem PERRY RHODAN-Universum beigesteuert hat: Es ist »Schritt in die Zukunft«, der aktuelle Band 15 von PERRY RHODAN NEO.

Der Roman enthält einige echte Kracher-Szenen (ich sage nur: »Golden Gate Bridge«) und ist meiner Ansicht nach sehr abwechslungsreich. Mir hat die Lektüre richtig gemundet - ab dem 13. April können auch die Leser darüber urteilen ...

02 April 2012

PERRY-Drucker ...

Als ich bei PERRY RHODAN anfing, in den frühen 90er-Jahren also, wurden die damaligen Taschenbücher häufig in Frankreich gedruckt. Die Druckerkollegen im Nachbarland waren einfach preiswerter als hierzulande.

Schaue ich aber ins aktuelle PERRY RHODAN-Taschenbuch der französischen Kollegen, stelle ich fest, dass es in Deutschland gedruckt wird. Es ist die Firma GGP Media, die zum Bertelsmann-Konzern gehört. Schon lustig, wie sich die Zeiten ändern ...

01 April 2012

Die Buchmesse in Leipzig im Jahr 2012

Ein Logbuch der Redaktion

Die diesjährige Buchmesse in Leipzig war, glaubt man den einschlägigen Berichten, wieder einmal ein riesiger Erfolg: Unmengen von Besuchern kamen auf das Messegelände am Rande der Autobahn, zahlreiche Preise wurden vergeben, und alle waren hinterher glücklich.

Das Wetter sorgte auf jeden Fall für strahlende Gesichter. Während der gesamten Buchmesse-Zeit schien die Sonne, es war frühlingshaft warm. Viele Besucher saßen im Freien herum und bevölkerten die Flächen außerhalb der Hallen.

Auch die PERRY RHODAN-Redaktion besuchte die diesjährige Messe. Ich selbst war vom Donnerstag, 15. März, bis Sonntag, 18. März 2012, vor Ort. Wie in den letzten Jahren war unser Stand in der sogenannten Comic-Halle. Hier tummelten sich vor allem Manga-Kids, Comic-Fans und jüngeres Publikum - eine schöne Möglichkeit, junge Leute mit PERRY RHODAN in Berührung zu bringen.

Das übrigens ist für mich ein wichtiges Ziel auf der Buchmesse in Leipzig: Ich trat mit Lesern in direkten Kontakt. Dutzende von Jugendlichen standen jeden Tag am Messestand, betrachteten unsere Bücher, nahmen sie manchmal fast schon andächtig aus den Regalen und sahen sie staunend an. Zahlreiche Fragen mussten beantwortet werden, mit vielen Lesern kam ich in Gespräche - das ist immer wieder spannend.

Natürlich hatten wir zahlreiche »reguläre Termine«, sprich, wir unterhielten uns mit Autoren und Zeichnern, mit Journalisten und Vertretern ausländischer Verlage, mit Kollegen anderer Verlage oder mit Partnern. Wir sprachen über neue Projekte, mögliche Kooperationen und neue Lizenzen. Wie immer ist die Buchmesse ein Treffen, bei dem man viele Ideen spinnt, und es können nicht alle Ideen so umgesetzt werden, wie man es sich vorstellt.

In diesem Jahr besuchte ich keine Lesung außerhalb des Messegeländes. Das ist eigentlich schade, denn »Leipzig liest« lädt an den Messetagen zu Hunderten von Veranstaltungen, andererseits ging es einfach nicht. An jedem Abend war ich unterwegs, und ich war hinterher immer froh, nicht zu viel Termine wahrgenommen zu haben.

Am Freitagabend ging ich beispielsweise mit Frank Borsch, Dirk Schulz und Heidrun Imo in die Moritzbastei, wo alljährlich die Buchhändler-Party stattfindet. Dort traf ich Kollegen der Verlage Heyne und Piper, Lyx, Carlsen und Ullstein - um nur einige zu nennen -, unterhielt mich mit Autoren wie Kai Meyer, Michael Peinkofer und Markus Heitz und trank das eine oder andere Bier.

Schön fand ich die Autogrammstunden bei uns am Stand: Dirk Schulz zeichnete mit einer wahren Engelsgeduld allerlei Bilder in die Bücher von Besuchern, Frank Borsch diskutierte mit den Besuchern über NEO und die anderen laufenden Projekte. Frank hatte darüber hinaus eine Lesung, in der er am Sonntag vor allem jugendlichen Besuchern die Serie nahebrachte.

Als Heidrun Imo und ich am Sonntagabend mit dem Auto von Leipzig zurück nach Karlsruhe fuhren, waren wir uns einig: Wie immer war die Buchmesse Leipzig eine Veranstaltung, die anstrengend, aber gleichzeitig befriedigend war. Eigentlich freue ich mich schon aufs nächste Jahr ...