31 Oktober 2019

Welt der Hoffnungslosen

Hakrunaam ist der Name eines Planeten, der in der sogenannten Southside der Milchstraße zu finden ist. Dort siedelte Susan Schwartz die Handlung ihres Romans »Welt der Hoffnungslosen« an, der morgen offiziell in den Handel kommt – wegen der verwirrenden Feiertagssituation in dieser Woche dürfte er in vielen Geschäften schon heute oder sogar schon seit Mittwoch zu finden ein. Es handelt sich dabei um Band 212 von PERRY RHODAN NEO, der dritte Band der laufenden Staffel »Das Compariat«.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus zwei hauptsächlichen Perspektiven. In eindrucksvollen Bildern zeigt sie das Leben auf einem Planeten, der wenige oder gar keine Chancen für seine Bewohner bietet. Und sie schildert den Vorstoß von Menschen auf eine Welt, die vor allem viele Gefahren für sie bereitzuhalten scheint. Ein echtes Planetenabenteuer also!

30 Oktober 2019

Weltenenden

Science Fiction ist eine Literaturgattung, die mich als Leser gelegentlich an die Grenzen meiner Erfahrung und Wahrnehmung führen kann. Ein schönes Beispiel dafür ist der anstehende Roman von Verena Themsen, der unter dem Titel »Weltenenden« erscheinen wird. Die Autorin führt ihre Hauptfiguren dabei in einen Raum, der sich herkömmlicher Wahrnehmung entzieht.

Als Leser frage ich mich bei Science Fiction ja immer, wie die beschriebenen Gegenstände und Aktionen auf mich wirken würden. Ich kann mir Dinge wie die Vektormaterie und den Abyssalen Raum durchaus vorstellen, denke aber stets, dass die Wirklichkeit im Universum noch viel faszinierender sein dürfte als jegliche Schilderung im Roman.

In »Weltenenden« vermittelt Verena Themsen die Fremdartigkeit aus der Innensicht ihrer Figuren. Die Begegnungen wirken dann klar und nachvollziehbar, die Faszination des Fremden kommt für mich klar rüber. Andere Autorinnen und Autoren hätten andere Bilder gewählt, Verenas Sicht der Dinge passte zu meinem Blick auf das Perryversum.

25 Oktober 2019

PERRY RHODAN-Klassiker bei Weltbild

Aus der Serie  »Der Redakteur erinnert sich«

Am 27. März 2002 empfingen Sabine Kropp und ich einen wichtigen Besucher in unserem Büro in Rastatt: Richard Mader war für die Firma Weltbild für den wachsenden Bereich der Sammelwerke zuständig. Dazu zählten Bücher – und andere Dinge –, die von Weltbild in einem regelmäßigen Abstand an die Kundinnen und Kunden verschickt wurden.

Wir hatten mit dieser Abteilung schon die neunzehn Bände umfassende DRAGON-Edition veröffentlicht, gefolgt von der aus siebzehn Bänden bestehenden MYTHOR-Edition. Es gab also aus den Jahren zuvor eine Reihe von guten Erfahrungen. Jetzt ging es darum, mit PERRY RHODAN weiterzumachen.

Die Weltbild-Kollegen hatten im Vorfeld unter ihren Kundinnen und Kunden eine Umfrage veranstaltet. Sie hatten gefragt, welche Science-Fiction-Autoren diese Kunden denn eigentlich kennen würden. Schnell stellte sich heraus, dass vor allem Namen wie Clark Darlton, K. H. Scheer oder Hans Kneifel genannt wurden. »Wir sollten vorrangig die Bücher dieser Autoren veröffentlichen«, argumentierte Richard Mader, »das Publikum möchte das offenbar haben.«

Nicht zum ersten Mal in einer solchen Diskussion bat ich darum, auch die aktuellen Autoren zu berücksichtigen. Die von ihm genannten Schriftsteller seien vor allem dann wichtig, wenn es darum ging, die Fans der klassischen PERRY RHODAN-Serie zu begeistern. Und es sei sicher ein Verkaufsargument, wenn wir vor allem solche Titel verwenden würden, die seit langer Zeit vergriffen seien.

»Wollen wir aber neue Leser ansprechen«, so meinte ich, »müssen wir auch versuchen, solche Romane zu veröffentlichen, die moderner wirken und von den heutigen Autoren stammen.« Ich wollte vor allem Robert Feldhoffs Werke veröffentlichen, bei denen ich davon ausging, dass sie aktuell gut ankommen würden.

Wir wurden uns einig. In der Reihe der PERRY RHODAN-Klassiker sollten zuerst klassische Romane der genannten Autoren veröffentlicht werden, dazu aber auch Romane von Ernst Vlcek und natürlich William Voltz. Insgesamt wollten wir dreißig Bücher publizieren; in jedem dieser Hardcover-Bände sollten zwei Taschenbücher enthalten sein.

Die »modernen« Titel sollten später kommen. »Lassen Sie uns erst einmal sehen«, so argumentierte der Kollege, »wie sich die ersten Bände verkaufen.« Wenn wir die Reihe gut eingeführt hätten, könnte man sie ja leicht um weitere Bände ergänzen.

Es war mir dabei schon klar, dass die ersten Titel einer Reihe sich immer besser verkauften als die späteren – viele Kunden abonnierten eine Reihe, verloren irgendwann das Interesse und stiegen aus. Aber ich hoffte darauf, auch solche Autoren publizieren zu können, die ich für aktuelle Leser interessant fand.

Richard Mader legte sehr viel Wert auf die Ausstattung als Klassiker. »Wir sollten nur das Notwendigste an den Texten ändern«, schlug er vor. Er wollte auch die alte Rechtschreibung beibehalten und nur die technisch-wissenschaftlichen Details anpassen. Ein Vor- und ein Nachwort sollte jeweils die zwei Taschenbücher ergänzen und sie inhaltlich in den Serienkosmos sowie in die jeweilige Zeit einordnen.

Wir waren uns recht schnell einig, wer die Bearbeitung übernehmen könnte. Sowohl Sabine Kropp und ich als auch Richard Mader hatten sehr gute Erfahrungen mit Michael Nagula gemacht. Der Autor kannte die PERRY RHODAN-Serie hervorragend, er war mit der Serienhistorie vertraut und war darüber hinaus ein Experte für die Science Fiction im Allgemeinen.

Was ebenfalls wichtig war: Wir wussten alle, dass er seine Termine einhalten konnte und Manuskripte pünktlich lieferte. Bei einer Serie, in der monatlich ein neues Buch erscheinen sollte, musste absolute Termintreue herrschen.

Bei den Titelbildern wurden wir uns nicht so schnell einig. Die Weltbild-Kollegen stellten sich vor, dass sie für die Reihe die klassischen Taschenbuch-Motive von Johnny Bruck nutzen konnten. Sie würden sie allerdings in einen anderen Rahmen stellen. Vielleicht sei es sogar möglich, auch bei dieser Veröffentlichung auf Drei-D-Bilder zu setzen.

Das fand ich eher heikel. »Bei den Drei-D-Bildern denkt der Kunde doch an die Silberbände und deren Inhalt«, argumentierte ich. »Bei einer Zweitverwertung der Taschenbücher sollten wir andere Cover verwenden.« Das fanden alle Beteiligten einleuchtend, die Idee mit den Bruck-Bildern wollten wir aber beibehalten.

Wir sprachen in der weiteren Diskussion über die geplante Auflagenhöhe: Weltbild wollte sehr moderat einsteigen und hoffte auf eine Steigerung. Festgelegt wurden die Garantiesumme und die Produktionskosten, die in einen Entwurf für einen Lizenzvertrag einfließen sollten. Den wiederum müssten wir dann ebenso »intern« durchsprechen, wie es auf der Weltbild-Seite geschehen musste. Starten sollte das Projekt schon bald – angedacht waren der März 2003.

Aber wir waren sicher, dass die Bedingungen für beide Seiten gut waren. Einer erfolgreichen Zusammenarbeit bei den PERRY RHODAN-Klassikern stand nichts im Weg.

24 Oktober 2019

Die verschobene Rechtschreibreform

In den 90er-Jahren wurde das Thema »neue Rechtschreibung« immer wichtiger für die deutschsprachigen Verlage. Auch für die PERRY RHODAN-Serie wurde es drängend, weil immer mehr Verlage auf die neue Linie umschwenkten; nicht nur einmal kam es zu heftigen Diskussionen dazu: Welche der vielen Rechtschreibregeln sollte man wie umsetzen? Am 19. August 1999 verschickte die Redaktion ein Rundschreiben an alle Autorinnen und Autoren sowie die freien Mitarbeiter der Redaktion.

»Das es in letzter Zeit immer öfter Diskussionen über Sinn und Unsinn der neuen Rechtschreibung gab, bietet es sich an, zumindest einmal en detail nachzuschauen, wie die deutschen Nachrichtenagenturen mit diesem Thema umgehen«, hieß es in dem Schreiben. Beigelegt waren – wie damals üblich kam das Schreiben mit der Post und in einem Briefumschlag – zahlreiche Kopien, die zeigten, die beispielsweise die Deutsche Presse-Agentur (dpa) ihre Rechtschreibregeln festlegte.

»Die PERRY RHODAN-Redaktion setzt die Rechtschreibreform vorerst nicht um«, stand darüber hinaus in dem Brief. »Wir beschäftigen uns aber intern mit den entsprechenden Regen, um für Diskussionen gewappnet zu sein.« Gut ein Jahr später erfolgte dann auch die Umstellung bei PERRY RHODAN und allen anderen Serienprodukten der Redaktion.

23 Oktober 2019

Eine verspätete Teamtagung

Seit vielen Jahren startet die PERRY RHODAN-Redaktion mit einer sogenannten Teamtagung ins jeweilige Jahr: Die Redaktion sitzt zusammen, oft unterstützt durch einen Autor, eine Autorin oder einen Künstler, und diskutiert die Themen, die für die kommenden Monate von Relevanz sind. Meist gibt es zum Halbjahr noch eine Zwischendurch-Tagung.

Im Jahr 2019 läuft einiges anders, was in diesem Fall durch den Jubiläumsband 3000 ausgelöst worden ist. Der »Mythos«-Zyklus sorgte dafür, dass wir die Teamtagung zum Jahresanfang nicht pünktlich starteten – und deshalb fand die Zwischendurch-Tagung nicht im Sommer statt, sondern im Herbst.

Am Mittwoch, 23. Oktober 2019, saßen die Kolleginnen und Kollegen der PERRY RHODAN-Redaktion im großen Besprechungsraum; diskutiert wurde den ganzen Tag. Zu besprechen waren unter anderem geänderte Aufgaben – wer übernimmt in den nächsten Monaten welche Projekte? –, aber auch mögliche neue Aufgaben.

Und natürlich blickten wir schon konzentriert auf den Anfang des nächsten Jahres; wir wollen unseren Lesern schließlich wieder einige neue Überraschungen bieten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Jahreswechsel 2019/2020 mit viel Elan und vielen Ideen gut meistern werden ...

21 Oktober 2019

Fünfzig Jahre ATLAN

Ein Logbuch der Redaktion

Heute vor fünfzig Jahren wurde der erste »Ableger« der PERRY RHODAN-Serie ins Leben gerufen, der im Heftromanformat erscheinen sollte: Mit »Das galaktische Syndikat« von K. H. Scheer startete die ATLAN-Serie. Der 17. Oktober 1969 ist also ein Datum, das zu feiern ist (wir machen das im Verlauf der nächsten Wochen durch einige E-Book-Aktionen). Ich nutze die Chance, ein wenig auf ATLAN zurückzublicken.

Als K. H. Scheer an der ATLAN-Serie arbeitete, machte sich der Schriftsteller sehr viele grundsätzliche Gedanken. Das Exposé für den ersten Roman ist für die damaligen Verhältnisse sehr umfangreich, es umfasst zwei Dutzend Seiten. Scheer musste tatsächlich eine Reihe von Dingen als Exposéautor erst einmal grundsätzlich festlegen.

So schrieb er beispielsweise zum Verhältnis der ATLAN- zur PERRY RHODAN-Serie: »Beide Serien werden indirekt miteinander verknüpft.« Die Verbundenheit zwischen den beiden Haupthelden solle »ausschließlich durch knappe Hinweise in Dialog und Prosa sichergestellt« werden. Ziel bei seiner Festlegung sei »die absolute Ausschaltung einer Überschneidungsgefahr der beiden Serien«.

Noch klarer formulierte es Scheer im folgenden Absatz: »USO-Spezialisten greifen niemals in Geschehnisse ein, die von Rhodan innerhalb der Rhodan-Serie erledigt werden.« Atlan beschäftige sich »mit den internen Aufräumungsarbeiten« der Menschheit. Scheer charakterisierte die Serie folgendermaßen: »in ihrem Charakter eine Mischung aus anspruchsvoller Science Fiction, Abenteuer und in erster Linie der Kriminalistik«.

In der Tat begann die Serie mit einem starken Hang zum Science-Fiction-Krimi; die sogenannten USO-Abenteuer wurden vor allem aus der Sicht der USO-Spezialisten Ronald Tekener und Sinclair M. Kennon erzählt. In den ersten paar Dutzend Romanen der Serie kämpfen die beiden Agenten mithilfe eines großen Netzwerkes in der Milchstraße gegen die Machenschaften der Condos Vasac und anderer Organisationen. Später folgen andere Fälle und Aufgaben ...

Ich werde hier nicht versuchen, die komplette Geschichte der ATLAN-Serie nachzuzeichnen. Irgendwann wurden die sogenannten Atlan-Jugendabenteuer zwischen die USO-Geschichten eingestreut, liefen diesen bald den Rang ab und veränderten den Charakter der Serie. ATLAN wurde zu einer Science-Fiction-Serie, die schon zwischen den Bänden 200 und 299 immer stärkere Fantasy-Aspekte aufwies.

Nach Band 300 – das war die Zeit, in der ich irgendwann als Leser einstieg – erzählte die ATLAN-Serie die Geschichte des geheimnisvollen Weltenfragments Pthor, das sich auf der Erde als Atlantis manifestierte. Die einzelnen Romane spielten immer stärker mit Fantasy-Elementen, es tauchten sogar Magier auf. Für viele Leser wie mich waren das faszinierende Geschichten, die sich kaum um die Logik des PERRY RHODAN-Universums kümmerten; andere aber hassten sie.

Kein Wunder, dass man nach Band 500 auf die SOL wechselte und klassische Weltraumabenteuer in den Vordergrund schob. Aber auch in dieser Zeit ließen es sich die Autoren – und mit Marianne Sydow die einzige Autorin – nicht nehmen, ihren phantastischen Ideen zu folgen. Als Leser war ich ab Ende der 70er-Jahre dabei, und zeitweise mochte ich die ATLAN-Serie mit ihren teilweise schrägen Ideen mehr als die PERRY RHODAN-Serie.

Allerdings wurde es mir irgendwann zu schräg. Ich hörte nach Band 800 mit der Lektüre der wöchentlichen ATLAN-Romane auf; die Einstellung mit Band 850 fand ich zwar traurig, aber auch nicht verwunderlich. Offensichtlich hatte das Konzept nicht mehr bei genügend Lesern seinen Anklang gefunden.

Dem ATLAN-Club Deutschland ist es zu verdanken, dass die ATLAN-Fanzine-Serie – unter Federführung von Rüdiger Schäfer, heute einer der Exposéautoren von PERRY RHODAN NEO – weitere Geschichten mit dem unsterblichen Arkoniden brachte. Anfang der 90er-Jahre startete die Buchausgabe, Ende der 90er-Jahre konnte ich als Redakteur den »Traversan«-Zyklus als erste ATLAN-Serie platzieren.

Und so gab es seit dem offiziellen Ende der Serie immer wieder neue ATLAN-Serien: Taschenbücher und Heftromane, in denen vor allem abenteuerliche Science Fiction erzählt wurde, manchmal mit einem starken Krimi-Element, manchmal aber auch eher kosmisch. Ganz in der Tradition also, wie sie von K. H. Scheer im Jahr 1969 begründet worden war: eine Serie, die parallel zu PERRY RHODAN läuft, im selben Universum angesiedelt ist, aber eigenen Gesetzen folgt ...

20 Oktober 2019

NEO auf dem BuchmesseCon

Wie in jedem Jahr, so zählte auch 2019 der BuchmesseCon zu den Muss-Terminen für mich. Am Samstag, 19. Oktober 2019, fuhr ich nach Dreieich; wegen eines unverhofften Staus auf der Landstraße brauchte ich viel länger, als ich geplant hatte.

Das hatte zur Folge, dass ich keine Zeit für die vielen Programmpunkte hatte und kaum dazu kam, die Kleinverlage anzusehen, die sich im Bürgerhaus an zahlreichen Ständen präsentierten. Ich stand lange im Freien herum, um dort mit Leuten zu sprechen, dann stand ich im Eingangsbereich und unterhielt mich dort mit Leuten.

Und zack!, war es 19 Uhr, und ich eilte in den Veranstaltungsraum, in dem PERRY RHODAN NEO präsentiert werden sollte. Rüdiger Schäfer, einer der zwei Exposéautoren, leitete die Runde. Mit mir saßen die Autorinnen Lucy Guth und Michelle Stern sowie die Autoren Oliver Plaschka und Rainer Schorm am »Referenrentisch«. Gut fünfzig Leute hatten sich versammelt.

Rüdiger hatte sich hervorragend vorbereitet und stellte uns haufenweise Fragen, auf die wir so gut wie möglich antworteten. Danach folgten Fragen aus dem Publikum; insgesamt hatte ich den Eindruck einer sehr gelungenen und positiven Veranstaltung.

Vom restlichen BuchmesseCon bekam ich nicht mehr viel mit. Ich verabschiedete mich von einigen Leuten, ging noch zum Essen ins Restaurant im Bürgerhaus und fuhr gegen 22 Uhr in Richtung Süden. Ein gelungener Con, und im nächsten Jahr brauche ich wohl ein besseres Zeit-Management.

18 Oktober 2019

Zwischen den diversen Lizenz-Welten

Wenn ich als PERRY RHODAN-Redakteur auf der Buchmesse unterwegs bin, trage ich ein Namensschild. Das sieht seriöser aus, und man erkennt gleich, zu welcher Serie ich gehöre. (Spreche ich privat mit jemandem, nehme ich das Schild allerdings nicht ab. Vielleicht sollte ich dieses Verhalten noch einmal überdenken ...) Und so ergeben sich auch immer wieder Treffen zwischendurch, wenn ich zwischen den Ständen unterwegs bin.

Tatsächlich entwickelten sich am zweiten Messetag einige interessante Gespräche weiter. Man weiß ja nie, was aus welchem Plaudern und Sprechen wirklich wird; ich unterhielt mich auf jeden Fall mit potenziellen Lizenzpartnern oder auch Autoren.

PERRY RHODAN ist bekannt, die Serie hat einen guten Ruf, und manche Leute überlegen sich eben, was man aus dem Thema »sonst noch so« machen kann. Schauen wir mal, was letztlich aus solchen Gesprächen wird ...

17 Oktober 2019

Der Mann mit der Perry-Tasche

»Man erkennt Sie gleich«, sagte der Mann, den ich zuvor noch nie gesehen hatte, mit dem aber trotzdem ein Termin vereinbart worden war. »Sie sind der Mann mit der Perry-Tasche.« Man merkt: Ich war auf der Frankfurter Buchmesse, und schon am ersten Tag gibt es amüsante Messegespräche.

Tatsächlich war ich heute als einziger aus der PERRY RHODAN-Redaktion in Frankfurt, um mich dort in das Getümmel der Messehallen zu stürzen. Ich sprach mit Verlagspartnern, mit denen wir zusammenarbeiten – etwa mit Fischer TOR, wo man doch sehr angetan von dem Erfolg des Andreas-Eschbach-Buches ist –, oder traf mich mit Kollegen aus anderen Verlagen, um fachzusimpeln.

Zwischendurch ergab sich immer wieder die Gelegenheit, »zwischen den Ständen« einen Autor oder Dienstleister zu treffen und zwei, drei Sätze miteinander zu reden. Letztlich ist eine Buchmesse vor allem eine Möglichkeit, die gesamte Branche »auf einem Haufen« zu haben. Da ist es dann nicht mehr wo wichtig, ob wir einen PERRY RHODAN-Stand haben oder der Redakteur allein unterwegs ist ...

16 Oktober 2019

Der Schreiende Stein

Schreiben zwei Autoren – oder in diesem Fall: zwei Autorinnen – gemeinsam einen Roman, gibt es bei den Lesern immer ein gewisses Rätselraten: Wer hat eigentliche welche Teile des Romans verfasst? Das dürfte bei »Der Schreiende Stein« auch so sein.

Band 211 unserer Serie PERRY RHODAN NEO kommt diese Woche in den Handel, wurde von Michelle Stern und Lucy Guth geschrieben und hat mir sehr gut gefallen. (Ich musste übrigens auch ein wenig raten, welche Autorin für welche Szenen verantwortlich zeichnet.)

Wenn man es genau nimmt, führt dieser Roman erst so richtig in die Handlungsstaffel »Das Compariat« ein. Der Vorgängerband von Oliver Plaschka spielte noch zu einem großen Teil auf der Erde und dem Mond, stellte die Ausgangslage für Perry Rhodan und seine Gefährten dar und führte erst dann hinaus ins All. (Ich will an dieser Stelle nicht zu viel vom Inhalt verraten.)

Richtig los geht's in »Der Schreiende Stein«. Die Besatzung der FANTASY stößt auf die Grenzen eines bisher unbekannten Sternenreiches, die Menschen an Bord werden mit Herausforderungen konfrontiert, auf die niemand vorbereitet ist. Und sie lernen eine Welt kennen, die sie als unheimlich empfinden können …

15 Oktober 2019

Kurz vor der Buchmesse 2019

Mir geht es in diesen Stunden und Tagen so wie vielen anderen Menschen in der Literatur-Branche: Ich bereite mich auf die Frankfurter Buchmesse vor. Ich weiß nicht, die wievielte es für mich ist – seit 1993 bin ich jedes Jahr als PERRY RHODAN-Redakteur an den Main gereist, davor einige Male in privater Mission.

Seit wir als Verlag sowie als Redaktion in Frankfurt keinen eigenen Messestand mehr haben, fahre ich mit leichtem Gepäck: Ich werde am Donnerstag und Freitag die Messe besuchen, während ich am Samstag nur zum BuchmesseCon gehe. (Früher herrschte von Donnerstag bis Sonntag eine gewisse Anwesenheitspflicht.)

Ich habe eine Reihe von Terminen vereinbart: mit Autoren und Verlagskollegen, mit Dienstleistern und potenziellen Lizenzpartnern. Wie immer weiß man nicht, was bei welchem Termin herauskommen wird. Das wiederum finde ich aber spannend … Ich freue mich schon darauf, die Messehallen in Frankfurt zu betreten!

14 Oktober 2019

Graue Materie

In der fernen Galaxis Ancaisin stoßen die Besatzungsmitglieder der RAS TSCHUBAI auf Phänomene, die selbst weitgereisten Raumfahrern wie Perry Rhodan völlig unbekannt sind. Gemeint ist die Graue Materie, auch Vektormaterie genannt, deren unheimliche Effekte zur Auslöschung von Welten führen können …

Geschrieben wurde der Roman »Graue Materie« von Uwe Anton und Christian Montillon. Christian sprang zu einem Zeitpunkt ein, als der Roman bereits in der Produktion war: Deshalb steht nur Uwe Anton als Autor auf der Titelseite, während beide Autoren auf der dritten Seite zu lesen sind. Wer nun welchen Teil geschrieben hat, tut hier nichts zur Sache – entscheidend ist das Gesamtwerk.

Die Leser lernen neue Außerirdische kennen, sie erfahren mehr über eine ferne Galaxis, und sie erleben, welche Wirkung die Graue Materie wirklich hat. Das gelungene Titelbild von Arndt Drechsler bietet hierfür eine wunderbare Abrundung. Finde zumindest ich …

13 Oktober 2019

Die Höllenfahrt der SOL

Diskutiere ich mit Autorinnen und Autoren darüber, welche Titel ihre jeweiligen Romane haben sollen, ist das nicht immer einfach. Manchmal wollen die Kollegen einen Titel haben, den es schon einmal gibt, und manchmal stellen sie sich Dinge vor, die einfach nicht sinnvoll sind oder nicht »verkäuferisch« klingen. Es gibt also immer wieder einen Kampf zwischen Redakteur und Autor, welcher Titel denn nun der wirklich ideale ist.

Wegen der religiösen Untertöne fand ich »Die Höllenfahrt der SOL« anfangs durchaus heikel. Olaf Brill, der Autor des Romans, konnte mich aber davon überzeugen, dass genau dieser Titel ideal sei. Wenn der Roman in den Handel kommt, es ist der zehnte der »Mission SOL«-Miniserie, können sich die Leser davon überzeugen – Dirk Schulz hat sowieso ein starkes Titelbild dazu geliefert.

Der Autor steigt gleich mit dem Thema »Höllenfahrt« in den Roman ein, erläutert das christliche Motiv, das dahinter steckt. Und dann lässt er es zeitweise ziemlich krachen: sowohl nach außen hin als auch im Innern der Figuren. Mir gefiel das sehr gut.

11 Oktober 2019

Arndt Drechsler und der Stromkasten

Ein Logbuch der Redaktion

Wann die »Aktion Stromkasten« für die PERRY RHODAN-Redaktion begann, lässt sich nicht mehr so genau herausfinden. Irgendwann sickerte die Information bis zu uns durch: In Rastatt werden die Stromkästen im Rahmen einer Kunstaktion von Künstlern bemalt. Seit 2014 lief diese Aktion, und es hatten schon mehrere bekannte Künstler daran teilgenommen; die Presse hatte darüber berichtet. Das Ziel war, Stromkästen im gesamten Stadtgebiet zu kleinen Kunstwerken zu veredeln.

In einer der Teamrunden, zu denen wir uns einmal pro Woche in meinem Arbeitszimmer an den Besprechungstisch zusammensetzen, sprachen wir über das Thema. Unser kleines Problem: Der Verlag war in Rastatt, aber niemand in der Redaktion hatte seinen Hauptwohnsitz dort.

Bettina Lang fand trotzdem: Es wäre doch gut für die PERRY RHODAN-Serie, an einer solchen Aktion mitzuwirken. Immerhin sei der Verlag in dieser Stadt ansässig, und es würde dabei helfen, öffentlich »Flagge zu zeigen«. Sie versuchte, weitere Informationen über die Aktion zu erhalten – aber weil anderes eine höhere Priorität hatte, versackte die Idee im Verlauf der Zeit.

Im März 2019 wurde uns die Teilnahme angeboten: Joachim Weber, der künstlerische Leiter des Projekts, schrieb eine Mail an die PERRY RHODAN-Redaktion. »In diesem Jahr planen wir wieder zehn Stromkästen, die in der Innenstadt bemalt werden sollen«, informierte er uns. »Gerne würden wir Ihnen einen Stromkasten zur Verfügung stellen.«

Diesmal war auch unsere Lage eine andere: Madlen Bihr wohnte mittlerweile in Rastatt, in direkter Nähe zur Fußgängerzone und zum Rathaus. Sie übernahm die Kommunikation mit den entscheidenden Personen und kümmerte sich um die Abwicklung. Recht schnell war klar: Die Veranstalter würden sich darum kümmern, dass der Künstler für sein Bild ein Honorar bekommt, während wir als Redaktion die Kosten für Anreise und Unterkunft übernehmen würden.

Wir entschieden uns für Arndt Drechsler, der auch große Lust auf das Projekt hatte. Er wurde eingeladen und auf das Projekt »StadtKUNSTwerke« hingewiesen. Der Künstler bereitete sich daheim akribisch auf seine Arbeit in Rastatt vor: Unter anderem bastelte er sich eine Schablone, damit er die Größenverhältnisse des Stromkastens besser einschätzen konnte. Schließlich sollte sein Motiv auch möglichst gut aussehen.

Am Montag, 26. August 2019, fuhr Arndt Drechsler mit seiner Lebensgefährtin von Leipzig, wo er wohnt, nach Rastatt, wo er in einem Hotel in der Innenstadt einquartiert wurde. Mit der Arbeit begann er am folgenden Tag. Bei strahlendem Sonnenschein und sehr hohen Temperaturen gestaltete Arndt »seinen« Stromkasten im Zentrum von Rastatt. Immerhin gab ihm ein Schirm etwas Schatten, sonst hätte er in der prallen Sonne arbeiten müssen.

Nach der Mittagspause unternahmen Klaus Bollhöfener, Madlen Bihr, Janina Zimmer und ich einen Ausflug in die Innenstadt. Eigentlich wollten wir dem Künstler eine gewisse moralische Unterstützung bei seiner Arbeit geben – aber als wir eintrafen, war Arndt schon fertig. Wir bewunderten das Motiv, das er auf den Stromkasten gemalt hatte: eine Darstellung der »klassischen« SOL, also ohne Goldfarbe und ohne Verlängerung. Daraufhin gingen wir mit Arndt noch ein Eis essen, abends besuchten seine Lebensgefährtin und er im privaten Rahmen die PERRY RHODAN-Redakteurin Sabine Kropp und ihre Familie.

Eine kleine Pressekonferenz war für den folgenden Tag anberaumt. Eigentlich sollte auch der Oberbürgermeister kommen, aber er hatte keine Zeit. Immerhin fanden sich einige Interessenten sowie zahlreiche Vertreter der Lokalpresse ein. Vor dem Stromkasten mit dem Raumschiff SOL versammelten wir uns zu einer Gruppe, wobei jeder versuchte, wenigstens ein bisschen im Schatten zu stehen.

Olaf Kaspryk, der Geschäftsführer der Stadtwerke Rastatt, erläuterte die Hintergründe der Kunstaktion. Jeder brauche Strom, die Kästen seien für die Versorgung sehr wichtig, aber die meisten Leute würden sie nicht wahrnehmen. Im Rahmen einer solchen Aktion bringe man sie stärker ins Bewusstsein.

Arndt Drechsler erzählte von seiner Arbeit mit Acrylfarbe und Schablone; im Anschluss gab er noch ein Radio-Interview. Ich stellte die PERRY RHODAN-Serie vor, die mit ihrer Redaktion seit den 80er-Jahren in Rastatt ist. Es war eine gelungene Presseveranstaltung bei hochsommerlichen Temperaturen knapp unter der 40-Grad-Marke.

Das Schönste bei der Aktion: Arndt durfte den fünfzigsten Stromkasten bemalen, es war also gewissermaßen ein Jubiläum. Und er meinte, wenn man ihn ließe, würde er gern noch einmal nach Rastatt kommen und bei einer weiteren Aktion dieser Art mitwirken.

10 Oktober 2019

Vorarbeit zur »Rohr-Reihe«

Offensichtlich lief bei den Vorbereitungen für die neue Taschenbuchreihe, die im Erich Pabel Verlag erscheinen sollte, nicht alles so rund: Am 4. Januar 1979 schrieb Kurt Bernhardt, der PERRY RHODAN-Chefredakteur in München, einen Brief an die Herstellung in Rastatt; angesprochen wurde ein Herr Bischoff. Es ging um die geplante Reihe »W. D. Rohr – Utopia Bestseller aus Raum und Zeit«.

»Ich habe Sie darum gebeten, mir einen bestimmten Auslieferungstermin für den Start dieser neuen Taschenbuchreihe mitzuteilen«, vermeldete der Chefredakteur. Immerhin schicke er bereits die ersten zwei Manuskripte für diese neue Reihe an den Verlag hinaus. Es gehe jetzt darum, »diesen Termin festzulegen«.

Offensichtlich lagen noch keine Terminpläne vor, ebensowenig gab es einen endgültigen Entwurf für die Reihe. »Notwendig ist, dass Sie den Entwurf … an uns zurückschicken, da wir mit unserer Grafikerin die entsprechenden Titelbildentwürfe machen müssen«, schrieb Bernhardt.

Es schien dann ja doch alles gutzugehen: Im März 1979 erschien bereits »Die Schrecklichen von Charrar«, der erste Band der neuen Taschenbuchreihe. Drei Dutzend weiterer Romane sollten folgen, alle mit einem Umfang von 160 Seiten.

08 Oktober 2019

Taschenheft-Reihen in der weiteren Planung

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Bei der PERRY RHODAN-Konferenz am 26. November 2008 standen drei wichtige Themen im Fokus: die Entwicklung der aktuellen Verkaufsauflage, die Serie PERRY RHODAN-Action und mein erneuter Versuch, sogenannte Taschenhefte in den Zeitschriftenvertrieb zu bringen. Die Beratung mit der Geschäftsleitung und dem Vertrieb war entsprechend anstrengend und zog sich über fast drei Stunden.

Bei der wöchentlichen PERRY RHODAN-Serie war kurz vor der Konferenz der Band 2450 erschienen. Robert Feldhoff hatte mit »Evolux« einen spannenden Roman vorgelegt, der den Serienkosmos um eine Werftwelt der Kosmokraten und weitere kosmische Themen erweiterte. Nachdem es gelungen war, die Verkaufsauflage zu steigern, war diese aber wieder abgesackt. Mich frustrierte das, und ich erkannte keine Logik dahinter. »Die Romane sind gut«, so argumentierte ich.

Mein Vorschlag: Wenn mit Band 2500 ein neuer Jubiläumsband veröffentlicht würde, sollten wir diesen entsprechend vorbereiten. »Wir hatten 2005 die Bastelbögen«, meinte ich, »das hat damals doch gut funktioniert.«

In der Tat hatten wir nach dem Zyklusstart mit Band 2300 eine Stabilisierung der Auflage festgestellt. Ob das an den Bastelbögen, den Titelbildern oder den Romaninhalten gelegen hatte, ließ sich nicht herausfinden – aber als Erfolg hatte ich diese Aktion damals dennoch betrachtet.

Vertrieb und Geschäftsleitung fanden das Thema nach einiger Diskussion gut. Wir vereinbarten, neue Bastelbögen in den Romanen zu veröffentlichen. Idealerweise sollte die Aktion um Band 2490 herum starten – dann könnten wir das entsprechend bewerben. Klaus Bollhöfener sollte das Thema in Angriff nehmen; ich wusste von ihm, dass er in der Fan-Szene die richtigen Personen auf ein solches Projekt ansprechen konnte.

Weiter ging es mit PERRY RHODAN-Action. Hier hatten sich die Auflagenzahlen ebenfalls nicht gut entwickelt, die dritte Staffel lief leider schwach. »Es liegt nicht an den Romanen«, beteuerte ich auch an dieser Stelle; diese seien gut. Aber wir hätten für die neue Staffel »keinerlei Werbung betrieben und sie quasi unter der Hand« bekannt gemacht. Außerhalb der Stammkundschaft wusste – so behauptete ich – niemand etwas von der Serie. »Das kann nicht gut gehen.«

In der Diskussion, die sich anschloss, ging es um die Titelbilder: Die Geschäftsführung war für eine andere Umschlagsfarbe, der Vertrieb wollte mehr Action, während ich dafür plädierte, uns vor allem auf Aktionen im Vertrieb zu konzentrieren. Für Band 25 schlug ich vor, ein Poster beizulegen, um die Wertigkeit des »kleinen Jubiläums« zu erhöhen. Auch über eine Preiserhöhung wurde diskutiert.

Letztlich ging es mir in dieser Besprechung vor allem um den dritten Schwerpunkt. Seit einiger Zeit arbeitete ich daran, unsere »Produktfamilie« auszuweiten. Ich wollte mit Taschenheften in den Zeitschriftenvertrieb: Gemeint waren schmale Taschenbücher mit 160 Seiten Umfang, die über den Zeitschriftenhandel verkauft wurden und erst gar nicht in den Buchhandel kamen. Nachdem wir keinen Buchverlag mehr hatten, glaubte ich, dass wir mit solchen Produkten erfolgreich sein könnten.

Unsere Agentur hatte nach Vorschlägen von Klaus Bollhöfener und mir eine Reihe von Entwürfen angefertigt. Diese gingen in verschiedene Richtungen: Ich hatte ein Science-Fiction-Thema vorgeschlagen, aber ebenso ein Krimi-Thema oder etwas, das sich eher an Fantasy-Leserinnen richten sollte. Die unterschiedlichen Entwürfe breitete ich auf dem Besprechungstisch aus, die Diskussion begann.

Erstaunlicherweise wurden vor allem jene Titelbilder besonders positiv bewertet, die wir auf ein weibliches Publikum zugeschnitten hatten. Zu meinen Konzepten hatte unter anderem eine neue Fantasy-Serie gehört, für die es bereits inhaltliche Überlegungen von Susan Schwartz gab. Wir könnten damit recht schnell loslegen, schlug ich vor. Fantasy sei ein Trendthema, und in unseren Frauenzeitschriften könnte man dafür kostengünstige Werbung schalten.

Tatsächlich fanden die Kollegen unter anderem die Entwürfe für »Coco Zamis« oder »Dorian Hunter« spannend. Meine Idee war zu jener Zeit: Wir nehmen die bereits bearbeiteten Versionen der Hardcover-Bände, die im Zaubermond-Verlag veröffentlicht wurden, und machen daraus Taschenhefte. Wie das im Detail aussehen würde, wusste ich noch nicht genau – man musste auf jeden Fall redaktionelle Arbeit in die Romane stecken.

»Aber«, so argumentierte ich, »wir müssen hier den Autoren nur ein Nachdruckhonorar bezahlen, nicht komplett neue Romane schreiben lassen.« Und wir könnten vergleichsweise schnell mit einem solchen Projekt starten. Ich schlug vor, die Kollegen sollten in die jeweils ersten Romane der potenziellen Serien hineinschauen, um sich selbst ein Urteil bilden zu können.

»Wobei wir uns ja noch überlegen müssen, wer das alles redaktionell betreut«, sagte ich am Ende der Diskussion. Alle sahen mich verwundert an. Ich versuchte es zu erklären: Wenn wir neue Serien starten wollten, müsse die jemand steuern. Auch wenn es »nur« Nachdrucke seien, müsse sich jemand um die Produktion kümmern, müsse jemand Vorspanntexte und Vertriebsinformationen schreiben. Nichts gehe von selbst, jemand müsse verantwortlich sein.

Das Argument der Geschäftsführung: Solche Aufgaben könnten allesamt von freien Mitarbeitern erledigt werden. Man bräuchte dann nur eine Redaktionsassistenz, die Texte und Bilder in die Herstellung weiterreichte. An dieser Stelle war ich froh, dass die Besprechung zu Ende ging. Mir war klar, dass ich noch einiges an Rede- und Diskussionsbedarf hatte, bevor ich meinen Plan mit den Taschenheften verwirklichen konnte …

07 Oktober 2019

Ancaisin

Das Bild der Raumfahrerin, die auf etwas sitzt, das man nicht genau erkennen kann und auch nicht muss, und dabei hinaus ins All sitzt, finde ich faszinierend. Michael Marcus Thurner hat sich dieses Motiv als Titelbild für seinen Roman »Ancaisin« ausgesucht, und Arndt Drechsler hat ihm den Gefallen getan.

Das Bild und der Roman sind somit ein schöner Start in eine neue Sterneninsel. Perry Rhodan und seine Gefährten sind mal wieder in einer fernen Galaxis unterwegs. Der Roman bildet den Auftakt zu einem Abschnitt unserer Serie, der aus mehreren Romanen besteht.

Er stellt interessante Außerirdische vor und weist auf ein kosmisches Phänomen hin, das in Ancaisin offenbar existiert und von dem wir in den kommenden Romanen noch öfter hören werden. Mit Gry O'Shannon – der Astronautin auf dem Titelbild – führt der Autor zudem eine Hauptfigur in die Serie ein, die künftig mehr Bedeutung erlangen wird.

02 Oktober 2019

Wir starten ins Compariat …

Ein Logbuch der Redaktion

Die Science Fiction lebt zu einem großen Teil davon, die Begegnung von Menschen mit Außerirdischen zu schildern. Für PERRY RHODAN und auch PERRY RHODAN NEO gilt das ebenso wie für viele Bücher, Filme und Comics dieses Genres.

Perry Rhodan und seine Gefährten treffen in den Tiefen des Alls auf Außerirdische unterschiedlichster Art. Sie schließen Freundschaften, sie geraten in Konflikte, sie haben Streit, und sie werden Partner – wie das unter Menschen eben auch geschieht.

Unsere Serie PERRY RHODAN NEO greift dabei in hohem Maße die Elemente auf, die bereits in der klassischen PERRY RHODAN-Serie eine wichtige Rolle gespielt haben. Wichtige Völker sind die Arkoniden und die Blues – in unterschiedlicher Darstellungsweise –, es gibt Posbis und Haluter, Topsider und Ferronen.

Es gibt Dinge, die in beiden Serien sehr ähnlich sind, und es gibt Dinge, die sich stark unterscheiden. Meiner Ansicht nach sind die Unterschiede der Grund dafür, warum beide Serien so gut nebeneinander existieren können.

Mit der nächsten Handlungsstaffel bringt PERRY RHODAN NEO eine Handlungsebene ins Spiel, die aus der klassischen Serie praktisch unbekannt ist. Die Figur des Merkosh wurde zwar aus PERRY RHODAN entnommen, zu seiner Herkunft erfuhren die Leser damals aber nichts. Das ändert sich nun bei PERRY RHODAN NEO: Wir haben definiert, dass der geheimnisvolle Außerirdische aus einem Sternenreich kommt, das sich als Compariat bezeichnet.

Dieses Sternenreich gibt wiederum der neuen Staffel seinen Namen. Am 4. Oktober 2019 eröffnen wir mit der Bandnummer 210 eine neue Handlungsstaffel, die den Titel »Das Compariat« trägt. Dabei spielt ein großer Teil der Romane in einer Region der Milchstraße, die bisher als unerforscht gilt. Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm – von ihnen stammen das Konzept und die Handlungsvorgaben – haben in ihren Arbeitspapieren eine Reihe von phantasievollen Ideen vorgelegt, die derzeit von den Autorinnen und Autoren mit Leben erfüllt werden.

Dabei verlassen Perry Rhodan und seine Gefährten jenen Bereich der Milchstraße, den die Leser bereits kennen: das nähere Umfeld der Erde und die sogenannte Lokale Blase. Zwar sind die Raumfahrer in unserer Serie schon weiter gekommen – unter anderem nach Andromeda –, trotzdem gehen sie auf eine Reise, von deren Gefahren sie noch nichts ahnen können.

Wie es gelingt, mit dem Raumschiff FANTASY ins All zu stoßen und welche Probleme bis zum Start zu bewältigen sind, das erzählt Oliver Plaschka in seinem ersten Roman zur neuen Staffel. Die weiteren Geschehnisse schildern Lucy Guth und Michelle Stern, Susan Schwartz und Rainer Schorm sowie andere Autoren, die teilweise noch gar nicht hundertprozentig feststehen.

Sie stellen die neue Besatzung des Raumschiffes FANTASY vor und zeigen die Bewohner von fremden Welten. Es kommt zu unheimlichen Begegnungen; neue Freundschaften werden geschlossen, während sich das Weltbild der Menschen verändert.

»Das Compariat« ist eine Handlungsstaffel mit phantastischen Ideen und spannenden Charakteren – das kann ich schon jetzt versprechen. Und »Rettet Rhodan!« von Oliver Plaschka ist der packende Auftakt zu einem neuen großen Abenteuer.

01 Oktober 2019

Rettet Rhodan!

Selten haben wir über einen Titel so lange diskutiert wie über den für Band 210 von PERRY RHODAN NEO. Der Titel für einen Roman soll ja neugierig machen, aber nicht zu viel verraten. Er darf durchaus originell sein, sollte aber so gehalten sein, dass die Leser interessiert sind. Und so weiter …

Ich bin froh, dass der Kollege aus dem Nachbarbüro seinen genialen Vorschlag hatte. »Rettet Rhodan!« ist um Längen besser als jeder Vorschlag, der mir vorher ins Hirn gekommen ist. In Verbindung mit dem starken Titelbild von Dirk Schulz macht die Zeile einen richtig guten Eindruck.

Oliver Plaschka zeigt in seinem Roman darüber hinaus eine beeindruckende Bandbreite an Charakteren, die allesamt ihrer eigenen Agenda folgen. Sowohl Perry Rhodan selbst als auch viele Neben- und Hauptfiguren geben sich ein Stelldichein.

Wer PERRY RHODAN NEO bisher nicht kannte, erhält einen leichten Einstand in die aktuelle Handlungsebene, wer die Serie schon liest, wird viele Figuren wiedertreffen, die seit langem zur Serie gehören. Ein gelungener Start in die neue Handlungsstaffel »Das Compariat«!