31 März 2021

Es beginnt im Sirenenmeer

Ein Logbuch der Redaktion

Alle aktuellen Themen des laufenden PERRY RHODAN-Zyklus wurden bereits mit dem ersten Roman skizziert. In »Sternenruf« – Band 3100 – führten Wim Vandemaan und Christian Montillon die sogenannten Überläufer in die Handlung ein, und es wurde klar, dass sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich mysteriöse Dinge abspielen.

Aber auch der Mars war ein Schauplatz der Handlung: Auf dem ehemals Roten Planeten wird ein hyperphysikalisches Signal wahrgenommen, später bemerkt man auch, dass im Sirenenmeer ein tropfenförmiges Objekt auftauchte. Was dahinter steckt, bleibt anfangs noch unklar.

An diese Ereignisse knüpfen die kommenden vier Romane an. Den Auftakt zu einem Geschehen, das von den Terranern noch nicht durchschaut werden kann, liefert Arndt Ellmer. In seinem »Siebenschläfer« erzählt der dienstälteste Serienautor von den weiteren Ereignissen auf dem Mars.

Der Mars ist auf seiner Nordhalbkugel von ausgedehnten Meeren bedeckt. Dort trifft ein geheimnisvoller Außeririscher ein. Er freundet sich mit einem Jugendlichen an, der auf dem Mars lebt. Ein Informationsaustausch beginnt, den die Polizei und der Geheimdienst nicht unbedingt schätzen. Der Unbekannte ist nämlich – wie er sagt –im Auftrag einer Superintelligenz unterwegs.

Arndt Ellmer zeigt in seinem Roman, der am 19. März 2021 mit der Bandnummer 3109 in den Handel kommt, nicht nur die aktuellen Ereignisse, sondern er stellt auch den Mars vor. Dieser unterscheidet sich deutlich von dem Mars, wie ihn aktuell Sonden und fahrende Roboter zeigen …

Einen ungewöhnlichen Blickwinkel wählte Kai Hirdt für die Fortsetzung. »Gators zweite Chance« erscheint am 26. März 2021 und trägt die Bandnummer 3110. Die Handlung spielt unter anderem auf Umbriel, einem der Monde des riesigen Planeten Uranus.

Der Autor blickt ins Innere eines besonderen Terraners und zeigt dabei einen Mann, der von seiner eigenen Mission überzeugt ist. In seiner Wahrnehmung ist dieser Mann der einzige, der eine ungeheure Bedrohung für Umbriel wahrnimmt, doch niemand scheint ihn ernstzunehmen. Da schmiedet der Terraner einen riskanten Plan, der Umbriel und seine Bewohner retten soll …

Auf eine ferne Welt und ihre direkte Nachbarschaft führt Hubert Haensel in »Die Glasregenwelt«. Der Autor erzählt in diesem Roman mit der Nummer 3111, der am 1. April 2021 veröffentlicht wird, von ungewöhnlichen Menschen, die einen herausfordernden Beruf haben.

Was für manche nach einem Abenteuer klingt, ist für sie harte Arbeit, bei der sie oft ihr Leben riskieren. Doch die beiden Glasfischer, die der Autor ins Zentrum seines Romans stellt, haben nicht nur mit der anstrengenden Natur eines Riesenplaneten zu tun, sondern begegnen auch einem Unbekannten – dieser bezeichnet sich als Galaktischen Kastellan.

Mehr darüber ist in »Ein Kastellan für Apsuhol« zu erfahren. Michelle Stern blickt in ihrem Roman mit der Bandnummer 3112, den es ab dem 9. April 2021 gibt, teilweise in die Vergangenheit der Milchstraße zurück. Sie zeigt die dramatischen Ereignisse während eines galaktischen Krieges und erzählt von Menschen, die dabei helfen, Überlebende zu retten und ihnen eine neue Zukunft zu eröffnen.

Das wiederum hat Auswirkungen auf die Gegenwart der PERRY RHODAN-Serie … und davon wird man in dieser noch mehr lesen. Die kommenden vier Romane sind gewissermaßen der Auftakt für ein größeres Geschehen, das eng mit den Ereignissen in Cassiopeia zusammenhängt.

(Zur Dokumentation ein wenig verspätet nachgereicht ...)

29 März 2021

Die Rollende Stadt

Es ist ein phantastisches Szenario, in das Ben Calvin Hary die Leserinnen und Leser seines Romans entführt. »Die Rollende Stadt« kommt diese Woche in den Handel; es ist der zweite Band unserer Miniserie PERRY RHODAN-Wega. Der Autor siedelt seine Handlung dabei auf zwei Zeitebenen an, beide sind auf ihre Art spannend.

Perry Rhodan stößt auf eine seltsame Zivilisation, die sich in einer Stadt mit merkwürdigen Gesetzen entwickelt hat. Seine Begleiterin verrät ihm in seltenen Pausen mehr über ihre Herkunft. Und über allem schwebt die entscheidende Frage: Wieso hat eine unbekannte Macht das Wegasystem abgeriegelt, und welche Rolle spielt das Galaktische Rätsel, das Rhodan eigentlich im 20. Jahrhundert alter Zeitrechnung längst gelöst hat?

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Schon das Exposé von Michael Marcus Thurner enthielt viele schöne Ideen. Wie sie aber von Ben Calvin Hary umgesetzt wurden, fand ich faszinierend. Der Autor nutzte das Exposé als Grundlage für einen packenden Roman mit überraschenden Wendungen – sehr gelungen!

26 März 2021

Die Glasregenwelt

Auch wenn der Roman am 1. April 2021 erscheinen wird, handelt es sich doch nicht um einen Aprilscherz. Mit »Die Glasregenwelt« hat Hubert Haensel einen Science-Fiction-Roman verfasst, der einen interessanten Planeten und zwei spannende Figuren vorstellt – zudem fügt er dem aktuellen Geschehen in der Milchstraße eine neue Facette hinzu.

Mit dem Autor diskutierte ich übrigens während seiner Arbeit an dem Manuskript über Perspektiven. Eine seiner Figuren wird von ihm in der Ich-Perspektive geschildert. Ist das gut, oder sollten wir das eher lassen? Am Ende einer kurzen Diskussion waren sich Autor und Redakteur einig: Die Erzählperspektive ist richtig.

Schaue ich mir den fertigen Roman an, stelle ich fest: Die Figur des Ich-Erzählers ist mir sehr sympathisch geworden – das hat der Autor richtig gut gelöst. Mir gefällt ohnehin immer, wenn sich Figuren über die Vorgabe des Exposés hinaus entwickeln. Das hat Hubert Haensel nicht zum ersten Mal sehr gut hinbekommen.

25 März 2021

Vurguzz-Werbung mit Ausblick

Der Reim ist nicht gerade genial, aber die gute Absicht zählt: »Hast von Rhodan du genug / nimm von Vurguzz einen Schluck.«

So rumpelreimte Franz X. Ettl im Jahr 1965 in einer Anzeige, die sich unter anderem – per Umdruckverfahren hergestellt – in Fanzines wie dem »Munich Round Up« fand. Darin wies Ettl, der als Zahnarzt arbeitete, auf den Vurguzz hin, den man bei ihm bestellen konnte. Als Maßeinheit gab er »monströses Glurk« an.

Er war übrigens sehr optimistisch, was den weiteren Erfolg der damals gerade seit vier Jahren existierenden PERRY RHODAN-Serie anging. Unter anderem ist ein Heft abgebildet, das die Bandnummer 2531 trägt. Davon träumten 1965 nicht einmal die engagiertesten Fans oder die Autoren des PERRY RHODAN-Teams …

Und dass Vurguzz in den späten 90er-Jahren vom PERRY RHODAN-Marketing als Merchandise-Artikel angeboten werden würde, hätte sich Ettl ebenfalls nicht träumen gelassen. Wobei der Vurguzz der 90er-Jahre mit dem Vurguzz früherer Jahrzehnte weder den Geschmack noch den Alkoholgehalt gemeinsam hatte. Es war ein alkoholisches Getränk mit grüner Farbe, das musste genügen.

24 März 2021

Eine neue Reise zur Wega

Ein Logbuch der Redaktion

Während die Autorinnen und Autoren dabei sind, ihre Romane für die neue Miniserie zu schreiben, möchte ich von den Gedankengängen erzählen, die zu dieser Serie geführt haben. Eigentlich gibt es dafür eine längere Vorgeschichte. Sie hat damit zu tun, dass Michael Marcus Thurner immer wieder mit Ideen auf uns zukam und wir diese nur selten umsetzen konnten.

Der Autor und ich schrieben uns im Verlauf der Jahre oft Mails, in denen wir über Ideen nachdachten, oder wir telefonierten über Konzepte. Wir machten uns häufig Gedanken über mögliche Taschenbuchreihen oder E-Book-Projekte. Manchmal konnten Ideen in der wöchentlichen PERRY RHODAN-Serie umgesetzt werden, manchmal auch darüber hinaus.

Viele Überlegungen kamen allerdings nicht über das Stadium eines Projektes hinaus. Das geschah nicht, weil sie schlecht gewesen wären, sondern weil sie manchmal nicht passten oder niemand so richtig dafür Zeit gehabt hätte.

Aber so wusste ich, dass der Autor stets an neuen Ideen arbeitete. Bei einem der vielen Ideen-Pingpongs, die wir führten, stellte ich eine Frage: »Wie war das eigentlich, als Perry Rhodan im Jahr 1975 in die Raumschlacht im Wegasystem verwickelt wurde?« Ich hatte mich zur Vorbereitung des Jubiläumsjahres 2021, in dem unsere Serie immerhin sechzig Jahre alt wird, zum wiederholten Mal mit den klassischen Geschichten beschäftigt.

Wie wäre es denn, so überlegte ich nicht nur laut in den Räumlichkeiten unserer Redaktion, sondern auch in Mails und Telefonaten, wenn man eine Miniserie machen würde, die ein spezielles 60er-Jahre-Flair verströmen würde? Eine solche Serie würde im Jahr 2021 doch gut passen, und wir könnten pünktlich zum sechzigsten Geburtstag der Serie eine Erinnerung an die »guten alten Zeiten« aufleben lassen.

Ich skizzierte eine allererste Idee, deren Ausgangspunkt mich schon immer faszinierte: »Zwei Raumfahrer von der Erde (Klein und Deringhouse) stranden auf einem Planeten des Wegasystems und müssen sich durch eine völlig fremde Umgebung schlagen, während Perry Rhodan mit seinem Raumschiff im All ums Überleben kämpft.«

In den klassischen Romanen wird die Geschichte der Gruppe Rhodan erzählt, während Major Conrad Deringhouse und Captain Albrecht Klein am Ende erst wieder auftauchen. Was aber haben die zwei Raumfahrer auf Ferrol erlebt, womit haben sie sich in den Wochen dazwischen beschäftigt?

Noch während ich mir diese Gedanken machte, wurde mir klar, dass das als Roman oder gar Miniserie nicht so gut klappen würde. Die Romane spielen 1975. Für alle Stammleser unserer Serie ist es kein Problem, das richtig einzuordnen. Für sie wäre Science Fiction, die im Jahr 1975 spielt, kein Anachronismus und kein Fehler, sondern etwas, das in sich stimmig ist. Außenstehenden Menschen wäre das aber kaum zu vermitteln.

Wir hätten zudem, um nicht zu viele Brüche zu produzieren, bewusst »altmodisch« schreiben müssen: Die Technik der fiktiven Arkoniden hätte dann – je nachdem, wie wir uns entscheiden würden – hinter der terranischen Technik des wirklichen Jahres 2021 zurücktreten müssen. In den klassischen Romanen waren beispielsweise Computer riesenhafte Ungetüme, an tragbare Telefone dachte niemand. Entsprechend sind die Schilderungen in den frühen PERRY RHODAN-Geschichten. Hätten wir das in modernen Romanen so geschrieben, die 2021 veröffentlicht werden, hätte das zumindest für Verwunderung gesorgt.

Mit Michael Marcus Thurner trieb ich diesen Gedanken weiter. Wie könnte man das Thema anders angehen? Wie wäre es, wenn wir die Wega aufgreifen würden, aber nicht so, wie ich es in meiner ersten Idee skizziert hatte?

Es folgte ein Kompromiss: »Die Handlungsebene Wega bleibt – weil sich das zum sechzigsten Geburtstag anbietet –, und es gibt eine Zeitreise in die frühe Zeit zurück«, formulierte ich in einer Mail an den Autor. »Aber letztlich müssen Rhodan und seine Gefährten auf den Welten des Wegasystems eine Art Schnitzeljagd bewältigen, in deren Verlauf sie Aufgaben des frühen Galaktischen Rätsels in neuer Interpretation lösen müssen, um am Ende eine Gefahr aus der Vergangenheit zu beseitigen.«

Konkret wurde ich an dieser Stelle nicht. Eine Überlegung, die ich hatte, betraf einen »Gegner, der vor einer Million Jahren in der Sonne Wega eingekapselt worden ist – so etwas in der Art«, aber letztlich war das nur ein Vorschlag, den ich niederschrieb, damit wir eine Diskussionsgrundlage hatten.

Mir war vor allem klar, dass der Exposéautor selbst seine Ideen entwickeln musste. Nicht die Redaktion schrieb schließlich die Romane, sondern die Autoren waren für die Inhalte verantwortlich.

Nachdem der Autor und ich die wesentlichen Eckpunkte beschlossen hatten, ließ ich Michael Marcus Thurner freie Hand. Er ging – so viel sei verraten – dann natürlich in erster Linie seine eigenen Wege. So muss es ja auch sein! Das Ergebnis lässt sich dann ab dem 19. März 2021 in zwölf einzelnen Romanen lesen …

23 März 2021

Roberts Gedanken zu Band 2300

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«


Welche Richtung wollten wir mit der PERRY RHODAN-Serie und dem kommenden Jubiläumsband einschlagen? Der Roman mit der Bandnummer 2300 sollte im September 2005 erscheinen, und Robert Feldhoff schrieb im Juni 2004 seine grundsätzlichen Überlegungen dazu auf. Wie es bei ihm oft üblich war, ging er dabei strukturell vor: Zuerst machte er sich Gedanken um das »Drumherum«, dann ging er daran, sich um den eigentlichen Inhalt zu kümmern.

Die ersten Sätze seines Konzepts zeigten, wie sehr es ihm um Hintergründe ging: »Perry Rhodan & Co. lassen an einer Fernexpedition arbeiten, deren Ziel die Galaxis Hangay ist. Denn dort soll angeblich eine Negasphäre entstehen – und dort ist die SOL verschollen. Aber das alles dauert einige Jahre.«

Robert wollte einige Ideen fortführen, die er in vorherigen Zyklen aufgebaut hatte. So sollte es für die »Erforschung der Sternhaufen, die (ähnlich wie der Sternenozean) in der Milchstraße gelandet sind«, eine neue Explorerflotte geben. Nach dem »Sternenozean«-Zyklus setzte er auf diese Elemente: »Neue Völker erscheinen! Neue Imperien entstehen. Aus den neuen Sternhaufen.«

Allerdings sollten die Risiken der Raumfahrt erhalten bleiben. Immerhin hatten wir im »Sternenozean«-Zyklus mit der Einführung der Hyperimpedanz angefangen. Raumfahrt musste mühsam und auch eher teuer sein, schnelle Flüge etwa nach Andromeda so gut wie unmöglich werden. »Die Kosten der Raumfahrt sind nach wie vor sehr hoch«, formulierte Robert und kündigte etwas Neues an. »Die Milchstraße arbeitet an einem umspannenden Transmittersystem, so wie die Portale im Land Dommrath.«

Robert Feldhoff dachte oft daran, mit welchen Figuren er welche Geschichte erzählen wollte. Das war ihm ebenso wichtig wie die Struktur eines Romans oder eines Zyklus‘. Figuren trugen eine Geschichte, Strukturen ermöglichten sie. Die Ideen ergaben sich für ihn dann fast wie von selbst. Auch für Band 2300 hatte er eine neue Hauptfigur vor Augen.

»Leon London ist ein achtzehnjähriger junger Terraner, dessen ganze Sehnsucht den Sternen gilt«, skizzierte er. »Aber heute, in der Ära nach der Impedanz-Katastrophe, ist es nicht mehr so einfach wie früher, Raumfahrer zu werden. Zudem hat Leon mit einer höchst unglücklichen Liebe zu kämpfen. Für den jungen Mann geht die Welt unter. Alles ist wertlos, alles ist unwichtig.«

Aus der Sicht von Leon könnten wir die neue Explorerflotte vorstellen. Der junge Mann habe, so Robert Feldhoff, den Willen, von der Erde wegzukommen und vor allem seine »Sehnsucht nach den Sternen zu stillen«. Der erste Flug solle dann in »Richtung Paukenwolke« gehen, in der »tausend neue Sonnenmassen praktisch noch nicht lokalisiert und erforscht sind«. Dabei war geplant, dass sich Leon London und Perry Rhodan kennenlernen.

Die weitere Handlung bezeichnete Robert so: »Aber die Explorer finden etwas, womit sie nicht gerechnet haben: ein fremdes Raumschiff, das offenbar in der Paukenwolke Aufklärung fliegt ... Ein Aufklärer, der sich nicht beobachten lassen will. Beim Kontakt werden sämtliche Schiffe der kleinen Explorerflotte vernichtet. Allein die Einheit mit Rhodan und Leon London entkommt.«

Dann sollte der Nukleus der Monochrom-Mutanten auf der Erde auftauchen. Seine aktuelle Information: »ES ist aus Furcht vor der Negasphäre aus seinem Machtbereich geflohen.« Eine Superintelligenz könne »nicht lange in so unmittelbarer Nähe einer Negasphäre existieren«, vor allem dann nicht, wenn »die Negasphäre zur Aufnahme eines Chaotarchen vorbereitet wird.«

Der Nukleus glaube, dass die Milchstraße keine Chance habe. Weder er noch die Menschheit würden diese Krise überstehen. Er habe nur eine einzige Hoffnung: Er habe »eine extragalaktische Macht zu Hilfe gerufen ...«

Es ist wohl klar, welche Macht das sein sollte: die Friedensfahrer. Robert Feldhoff wollte den jungen Leon London als eine Inkarnation des Nukleus aufbauen, als eine Art »Botschafter und Verkünder für die Außenwelt«. In diesem ersten Konzept zu Band 2300 steckte schon eine »emotionale Verwicklung« für den jungen Helden: »In der mentalen Welt des Nukleus trifft Leon auf das Mädchen X, das erstmals seine große verflossene Liebe vergessen macht!«

Uns beiden war klar, dass nicht jeder Leser solche Themen mochte; das war uns vor allem im Verlauf des »Sternenozean«-Zyklus bewusst geworden. Trotzdem wollte Robert nicht auf die Möglichkeit verzichten, den Hauptfiguren eine glaubhafte Liebesgeschichte anzubieten.

Aber natürlich sollte es in Band 2300 und den folgenden Romanen um das »Große und Ganze« in der Milchstraße gehen. Einige Elemente für die Handlung formulierte er nur in Stichworten: »Neue Völker werden integriert ... das System der Milchstraßen-Portale wird ausgebaut ... Die Expeditionsschiffe für Hangay gehen der Fertigstellung entgegen.« Bereits angedacht war zudem eine Energiezufuhr für die junge Geistesmacht auf der Erde: »Der Nukleus könnte einen Zapfstrahl zu ARCHETIM in der Sonne aufbauen, um sich für die Auseinandersetzungen der Zukunft zu stärken ...«

In dem Konzept wurden die Friedensfahrer als zentrales Element von Band 2300 aufgelistet. Robert sah sie nach einer weiteren Raumschlacht mit fremden Schiffen im Einsatz. Seine Notizen waren sehr klar: »Dieses Mal aber kommt ein seltsames Raumschiff zu Hilfe: Das kleine Raumfahrzeug besitzt annähernd Tropfenform. Es hat eine Länge von 48 Metern, bei einem größten Durchmesser von 22 Metern. Dieselbe Bauart, wie man sie vom Bahnhof der Friedensfahrer kennt!«

Bekanntlich entwickelte sich sehr vieles anders, als es der Exposéautor in diesem ersten Entwurf für ein Exposé aufgeschrieben hatte. Auf dem Weg vom ersten Entwurf über das Exposé bis hin zu einem fertigen Roman kam es zu Diskussionen und Änderungen: Die Mikro-Bestien wurden ein handlungstragendes Element, der Roman spielte zu einem großen Teil auf der Erde und nicht in den Tiefen des Alls.

Aber der Nukleus und andere Ideen aus dem ersten Konzept wurden aufgegriffen und übernommen ...

22 März 2021

Gators zweite Chance

Eine ungewöhnliche Hauptfigur steht im Zentrum des PERRY RHODAN-Romans, der in dieser Woche in den Handel kommt: Truman Oudenkerk nennt sich zu bestimmten Gelegenheiten selbst »Gator« und gilt als ein Meister seines Faches. Allerdings hat er das eine oder andere Problem, und manche seiner Gedankengänge führen zu größeren Problemen.

Davon berichtet Kai Hirdt in »Gators zweite Chance«. Sein Roman spielt mit Ängsten und Sorgen, mit fiktiven Wirklichkeiten und geisterhaften Erscheinungen – er beschäftigt sich sehr mit dem genannten Terraner und zeigt, wie die Geheimdienste im PERRY RHODAN-Universum arbeiten. Mir hat das sehr gut gefallen, ich fand das Manuskript sehr spannend.

21 März 2021

Geheimprojekt für den September

Heute beschäftige ich mich unter anderem mit einem Thema, das noch sehr geheim ist. Außerhalb der PERRY RHODAN-Redaktion wissen davon bislang nur sehr wenige Menschen, weshalb ich an dieser Stelle nichts verraten kann. Aber ich schreibe heute Mails zum Thema und mache mir einige Gedanken zu möglichen Inhalten.

Konkret wird das Ganze erst im Spätsommer, also im September 2021. Das Geheimprojekt hat also etwas mit den 60 Jahre zu tun, die unsere Serie in diesem Jahr feiern kann. Es war ja klar, dass wir das Ereignis für die eine oder andere Idee nutzen würden ...

19 März 2021

Den Neo-Jubel vorbereiten

Während heute der erste Band von PERRY RHODAN-Wega erschienen ist, bereite ich mich weiter auf das nächste Jubiläum vor: Im April veröffentlichen wir Band 250 unserer Serie PERRY RHODAN NEO. Dazu bereiten wir die eine oder andere Aktion vor, und für diese Aktionen müssen teilweise Texte geschrieben werden.

Natürlich helfen die Exposéautoren kräftig mit. Gemeinsam haben wir einige Slogans entwickelt, von den Exposéautoren liegt bereits ein schöner Werkstattbericht vor. Es müssen heute weitere Texte für die Internet-Seite geschrieben werden, während die Marketing-Kolleginnen die Bilder vorbereiten, die in den Sozialen Netzen gestreut werden sollen.

Anders gesagt: Heute erledigen wir die typischen Hintergrundarbeiten. Ohne sie würden manche Leserinnen und Leser aber nicht so schnell mitbekommen, was es bei uns an Neuigkeiten gibt.

18 März 2021

Tagebuch der SOL

Aus der Serie »1000 Bände zurück«


Einen geradezu epischen Roman veröffentlichten wir am 22. Januar 2002: Von Susan Schwartz kam »Tagebuch der SOL«, eine Geschichte, die mehrere Jahre umspannte und die Entwicklung eines ganzen Volkes skizzierte. Das Exposé stammte von Robert Feldhoff, die Datenrecherche erledigte Rainer Castor.

Die Hintergründe, die zu diesem Exposé gehörten, wurden von der Autorin natürlich nicht allesamt eingesetzt. Aber es spricht für die Art und Weise, wie Rainer Castor arbeitete, dass er eine Extraseite erstellte: »Die Hypertakt-Etappen im Überblick (II)« legte genau fest, wie lang die Etappen dauern sollte und wo die wichtigen Stopps eingelegt werden sollten.

Wichtig war aber vor allem Robert Feldhoff, dass die Autorin das Augenmerk auf die Aliens richtete: »Im Zentrum sollten die Mom’Serimer und ihre Stadt stehen, die sie im Mittelteil der SOL errichten, außerdem die menschlichen Aspekte der Reise«, schrieb er in der Einleitung zu dem Exposé. »Der Rest ist Rahmenhandlung.«

Die Autorin hielt sich an diesen Rat. Und so entstand ein Roman, der zweite Teil eines Doppelbandes, der die schnellen und kurzlebigen Mom’Serimer zu neuen Lieblings-Aliens für viele Leser machen sollte.

17 März 2021

Siebenschläfer

Um es gleich zu verraten (und es ist kein riesiger Spoiler, hoffe ich): Der PERRY RHODAN-Roman, der in dieser Woche in den Handel kommt, bildet die direkte Fortsetzung zu einigen Szenen in Band 3100. Ereignisse, die sich zu Beginn des laufenden »Chaotarchen«-Zyklus andeuteten, werden nun weiter erzählt. Dabei hat Arndt Ellmer einen ungewöhnlichen Blickwinkel gewählt.

Als Schauplatz hatte der Autor – und das wurde vom Exposé vorgegeben – den Mars mit seinen Eigen- und Besonderheiten. Der ehemalige Rote Planet ist im PERRY RHODAN-Universum zu unserer aktuellen Handlungszeit deutlich lebensfreundlicher als in unserem Universum. Flache Meere bilden seltsamen Lebewesen eine Heimstatt, junge Menschen haben ihre eigene Jugendkultur entwickelt.

Das alles bildet den Hintergrund für eine ungewöhnliche Begegnung der Dritten Art. Ein Jugendlicher und ein Außerirdischer entwickeln eine gewisse Zuneigung zueinander, ein Geheimdienstchef und ein uralter Terraner mischen sich ein. Und das alles ist nur der Auftakt für ein größeres Geschehen …

16 März 2021

Robert Feldhoff entwickelt das Chaos

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Wir steckten mitten in der Arbeit am »Sternenozean«-Zyklus. Robert Feldhoff verfasste die Exposés, Rainer Castor kümmerte sich um die Datenrecherche, die Autoren schrieben Romane. Es gab Leser, die konnten mit manchen Aspekten des Zyklus nichts anfangen – etwa der Hyperimpedanz oder der Tatsache, dass so viele Frauen wichtige Rollen hatten. Andere bejubelten ihn.

In dieser Phase diskutierte ich mit Robert über Wege, die wir einschlagen konnten. Ich hatte Angst vor einem negativen Leserecho, er aber argumentierte für einen »Neustart« der Serie: »Wir müssen die Terraner wieder klein machen, wir müssen ihnen eine Rolle geben, in der sie als die Schwächeren gegen größere Mächte antreten können.«

In einem Arbeitspapier aus dem April 2004 schrieb er: »Ein Paradigmenwechsel ist an der Zeit. (…) Mit Band 2300 wird die Negasphäre in der Galaxis Hangay Thema.«

Diese Überlegung kannte ich aus vorherigen Gesprächen, sie klang für mich spannend und nachvollziehbar. Eine Negasphäre war ein großes Thema, das sich aber gut in die bisherige Planung einfügen würde. Wir konnten die Kosmologie unserer Serie weiterentwickeln und spannende Geschichten erzählen, während wir gleichzeitig bekannte Völker aus der Versenkung holten.

Robert dachte noch einen Schritt weiter. »Wir können das behandeln als: ›Wie verhindern Perry & Co. die Entstehung der Negasphäre?‹ Wir können dies aber auch als Wendepunkt benutzen: ›Die Negasphäre entsteht.‹« In einigen Schlagworten stellte er vor, was das für die Serie bedeuten würde: »Das Reich des Bösen. Ein Chaotender wird entsandt. Milchstraße, Andromeda, das alles wird in kurzer Zeit unterworfen. Die Menschheit wird zerstreut.«

Dabei berief er sich bewusst auf William Voltz, dessen Arbeit er bewunderte: Voltz hatte ab PERRY RHODAN 650 einen Teil des bisherigen Serienkosmos zerstört, um Raum für Neues zu schaffen. Das Solare Imperium wurde aufgelöst, die Menschheit zersplittert, die Erde in einen fremden Teil des Kosmos geschoben, Perry Rhodan später sogar ins Exil getrieben.

Doch würden die Leser so eine harte Änderung des Handlungsverlaufs erneut akzeptieren? Wir waren uns beide unsicher.

Wichtig war dem Exposéautor, dass das Geschehen unterm Strich positiv verlaufen sollte. Die Geschichten um die Chaosmächte sollten in einen größeren Zusammenhang eingebettet werden. Er dachte an einen Großzyklus, den wir intern als »Friedensfahrer« bezeichneten. Es sollte also nicht um die negativen Mächte des Chaos, sondern letztlich um die des Friedens gehen.

»Der Zyklus ›Sternenozean‹ ab Band 2200 ist Teil eines neuen Großzyklus«, schrieb er in seinem Arbeitspapier. »Der Großzyklus soll 300 Bände umfassen und endet voraussichtlich mit 2500. Wie bei ›Thoregon‹ praktiziert, werden die kommenden Zyklen durch eine große Handlung verbunden.«

Er stellte die gegensätzlichen Positionen dar: »Die große Bedrohung in dieser Phase ist die Negasphäre, die in der Galaxis Hangay entsteht. Quasi in der Nachbarschaft. Die große Vision ist die Organisation der Friedensfahrer, die (…) den Kampf aufnimmt.«

In dieser Phase wusste Robert Feldhoff noch nicht alle Details zu den Friedensfahrern. Das wollte er bei der anstehenden Autorenkonferenz besprechen. Dazu notierte er Fragen: »Haben sie ein Imperium? Eine dezentrale Organisation, allein verbunden durch die Bahnhöfe der Friedensfahrer? Rückt man sie in die Nähe eines kosmischen Greenpeace? Einer kosmischen GSG 9? Eines Pfadfinderclubs, der durch Alaska, Perry und Co. erst den richtigen ›Zug‹ bekommt?«

Die Hinweise der Kolleginnen und Kollegen waren hilfreich, die Diskussion erbrachte eine Reihe von weiterführenden Ideen. Als Robert Feldhoff sein erstes Konzept schrieb, hatte er solche Dinge bewusst offengelassen. Erst einmal ging es ihm – wie so oft – um eine Struktur, um »das Große Ganze«, dem sich die Details unterzuordnen hatte.

Robert war es wichtig, sich die Dimensionen im All klarzumachen. Wenn man die PERRY RHODAN-Serie in mancherlei Hinsicht konsequent zu Ende denke, argumentierte er oft, käme man zu unangenehmen Schlussfolgerungen. So wäre beispielsweise die Menschheit im Konflikt zwischen Chaotarchen und Kosmokraten völlig unwichtig.

Vor allem würde in solchen Sphären nicht in Jahren, sondern in Jahrtausenden »gedacht«: »Die Entstehung der Negasphäre ist den Kosmokraten selbstverständlich bekannt. (…) Schon innerhalb der kommenden zehntausend Jahre wird mit entscheidenden Maßnahmen gerechnet!« Das war sarkastisch gemeint, und sein Nachsatz betonte das noch. »Ein echter Schnellschuss.«

Eines war bei den bekannt langsamen Reaktionen der Hohen Mächte klar: Die Chaosmächte hätten leichtes Spiel, denn für die Chaoshelfer »stellt die erhöhte Hyperimpedanz (…) keine sonderliche Katastrophe dar.« Nachdem wir dieses Handlungselement im »Sternenozean«-Zyklus eingeführt hatten, war klar, dass der nächste Schritt die Abwehr gegen den Angriff der Chaosmächte sein musste – mit einer chancenlosen Menschheit.

Es würde allerdings eine Organisation geben, die frühzeitig den Kampf gegen die Invasoren aufnähme – dazu hatte der Exposéautor die Friedensfahrer auserkoren. Wie das genau ablaufen sollte, darin mussten die Autorinnen und Autoren noch ein wenig »Hirnschmalz« investieren.

Der Exposéautor machte sich auch schon Gedanken zur Struktur von Band 2300. Das klang im ersten Moment immer ein wenig schlicht, aber ich wusste ja, wieviel bei ihm bereits »im Hinterkopf« ablief. Er machte sich Gedanken über einen neuen Hintergrund für die Milchstraße, auch das war in diesem Arbeitspapier nur kurz angerissen.

Wichtig war allerdings: »Die Kosten der Raumfahrt sind nach wie vor sehr hoch. Die Milchstraße arbeitet an einem umspannenden Transmittersystem, so wie die Portale im Land Dommrath.«

Heute weiß man ja, wie die Zyklen »Negasphäre« und »TERRANOVA« wirklich verliefen, welche Romane geschrieben und veröffentlicht wurden, welche Geschichten gut erzählt werden konnten und welche nicht. In jener frühen Phase, als Robert Feldhoff von den Mächten des Chaos erzählen wollte, ging es ihm aber erst einmal um Strukturen und Ordnung.

15 März 2021

Kybernetische Brandung

Ein dynamischer Mausbiber auf dem Titelbild, eine technische Anlage in Not im Innern des Romans: In seinem neuen Band für PERRY RHODAN NEO zeigt Rainer Schorm das Innere von NATHAN, der riesigen Künstlichen Intelligenz, die sich auf dem Mond entwickelt hat.

Der Titel macht klar, dass es komplex wird: »Kybernetische Brandung«. Der Autor erzählt davon, wie sie bedroht wird und wie ein Häuflein von Widerständlern versucht, das schlimmste Chaos zu verhindern.

Spannend sind vor allem die unterschiedlichen Perspektiven, die der Autor wählt. Ob sich nun ein Ilt oder ein Oxtorner durch eine Künstliche Intelligenz kämpfen – das macht schon rein von den Größenverhältnissen einen großen Unterschied aus. Das Gleiche gilt für mancherlei Bedrohung: Wenn sich beispielsweise die »Umwelt« in einem Rechenzentrum drastisch verändert, nehmen das nicht alle in der gleichen Weise wahr …

12 März 2021

Erste Grüße von der Wega

Die Leserinnen und Leser müssen sich noch ein wenig gedulden, ich freute mich heute sehr: Im Normalfall fahre ich einmal oder zweimal in der Woche in den Verlag, ansonsten bleibe ich im »Home Office«. Heute fand ich einen kleinen Stapel frisch gedruckter Heftromane auf meinem Tisch vor: Die Druckerei hatte uns bereits die ersten Exemplare von PERRY RHODAN-Wega geliefert.

Natürlich nicht die gesamte Serie, so schnell geht das ja nicht. Aber der erste Roman, mit dem Michael Marcus Thurner in die Miniserie startet, liegt nun vor. Nur noch wenige Tage, dann ist er digital und gedruckt auch im Handel. Wie immer warte ich gespannt auf die ersten Reaktionen …

10 März 2021

Ich saß an fünfzig Jahren Zukunft

Aus der Serie »10 Jahre zurück«

Schaue ich mir an, was ich vor genau zehn Jahren machte, stelle ich fest, wie intensiv ein bestimmtes Buch eine wichtige Rolle spielte. Ich schrieb Texte für »Fünfzig Jahre Zukunft«, ich schrieb freie Mitarbeiter an, und ich redigierte Texte, die ich von freien Mitarbeitern erhielt.

Das Buch sollte in einer unterhaltsamen und reichhaltig bebilderten Form auf die fünf Jahrzehnte zurückblicken, die es unsere Serie bereits gab. Immerhin stand der PERRY RHODAN-WeltCon 2011 in Mannheim vor der Tür.

Tatsächlich schafften wir es, das Buch zum WeltCon herauszubringen. Es war eine immense Arbeit, und sie musste – wie so vieles – quasi nebenbei erledigt werden: neben dem Start einer neuen Serie, neben dem Umstellen auf E-Books, neben den riesigen Änderungen in der Buchhaltung und neben der Organisation eines WeltCons. Aber wenn ich mir das Buch heute anschaue, bin ich immer noch recht zufrieden damit.

09 März 2021

Kampf der Psi-Giganten

Ungewöhnliche Menschen stehen im Zentrum des PERRY RHODAN-Romans, der in dieser Woche in den Handel kommt. Das Titelbild von Swen Papenbrock liefert eine ruhige, fast gelassen wirkende Einstimmung auf den Roman von Leo Lukas, in dem Mutanten an ihre Grenzen geführt werden. Der Titel des Romans passt hundertprozentig: »Kampf der Psi-Giganten« erzählt von Auseinandersetzungen, bei denen die unterschiedlichen Seiten auch Paragaben einsetzen.

Darüber hinaus erfahren die Leser mehr über die Gharsen, jene unheimlichen Lebewesen, deren Ornamentraumer auf den ersten Blick so eindrucksvoll aussehen. So viel sei an dieser Stelle verraten: Auf die Gharsen sind die Menschen in der kleinen Galaxis Cassiopeia noch nicht zum letzten Mal gestoßen …

08 März 2021

Johnny Bruck steht im Zentrum

Im März 2021 wäre Johnny Bruck hundert Jahre alt geworden. Der Künstler, der jahrzehntelang das Gesicht der PERRY RHODAN-Serie bestimmte, steht deshalb im Zentrum der aktuellen Ausgabe 101 der »SOL«; dabei handelt es sich um das Magazin der PERRY RHODAN FanZentrale.

Unter der Ägide von Christina Hacker, der Chefredakteurin der professionell gestalteten Zeitschrift, gibt es lesenswerte Artikel über Johnny Bruck und sein Werk. Welche anderen Künstler haben ihn beeinflusst, welchen Einfluss hatte er? Spannend!

Mir haben darüber hinaus die Kurzgeschichten besonders gut gefallen: Unter anderem findet sich in dem Heft eine Story von Robert Feldhoff, die der PERRY RHODAN-Autor im Jahr 1996 – ich erinnere mich noch gut – für das »ZEIT-Magazin« geschrieben hat. Schön ist auch eine Kurzgeschichte von Alexandra Trinley, die eine »reale Geschichte« in das Perryversum verlegt.

Wer sich für Hintergründe zur Autorenarbeit interessiert, erfährt mehr in einem langen Interview mit Michael Marcus Thurner. Der Autor erzählt über seine Arbeit an PERRY RHODAN-Wega, der neuen Miniserie, und seinen Plänen, mit dem Motorrad eine große Reise zu unternehmen.

Rezensionen zu aktuellen Romanen, Hintergrunde zum Verein, Artikel über allerlei PERRY RHODAN-Themen: Auf 68 Seiten gibt es sehr viele lesenswerte Themen zu entdecken. Für Mitglieder der FanZentrale ist das Magazin im Vereinsbeitrag enthalten; allen anderen sei es auch zum »Einzelkauf« empfohlen. Informationen dazu gibt es auf der Internet-Seite der FanZentrale.

07 März 2021

Autorenkonferenz für 2021?

Vor genau einem Jahr trafen sich die Autorinnen und Autoren der PERRY RHODAN-Serie sowie die Redaktion zur Autorenkonferenz. Noch wenige Tage zuvor hatten wir uns überlegt, ob wir das überhaupt riskieren sollten; wenige Tage danach war klar, dass es nicht mehr machbar wäre. Die Corona-Pandemie war damals auch in Deutschland im Anmarsch, und niemand konnte sich so richtig vorstellen, was alles noch passieren würde.

Es ist klar, dass wir im Frühjahr und Sommer 2021 keine Autorenkonferenz veranstalten können. Vielleicht sind ab Herbst 2021 wieder persönliche Treffen in einem größeren Kreis möglich; das wissen wir nicht. Derzeit überlegen wir uns intern, inwiefern wir ein Treffen als Videokonferenz veranstalten könnten.

Das ist machbar, das kennen und können wir. Aber es wird nicht vergleichbar sein mit einer »richtigen« Begegnung, die ja ein gemütliches Beisammensein ebenso einschließt wie ernsthafte Diskussionen und auch mal die eine oder andere Auseinandersetzung ... Ich hoffe auf bessere Zeiten!

06 März 2021

Eine Roadmap für Cassiopeia

Bei meiner heutigen Lektüre geht es in die kleine Galaxis Cassiopeia: Von den Exposéautoren kam ein neues Arbeitspapier, eine sogenannte Roadmap, und die werde ich so gründlich wie möglich lesen. Wir nennen das eine Roadmap, weil es ja noch kein konkretes Exposé ist, nach dem man Romane schreiben könnte, sondern eben eine Übersicht zu den nächsten Romanen, ein erster Einblick, auf dem man aufbauen wird.

Die Handlung spielt demnächst auf jeden Fall wieder zwischen den Sternen von Cassiopeia. Dort ist ein wesentlicher Teil des laufenden »Chaotarchen«-Zyklus angesiedelt, dorthin sind Perry Rhodan und die Besatzung der RAS TSCHUBAI gereist. Für mich ist es in dieser Phase immer sehr spannend, welche neue Ideen von den Exposéautoren eingebracht worden sind, welche Figuren wohin geschickt werden und welche Planeten als Schauplätze auftauchen.

04 März 2021

Neuer Schrecken der Hohlwelt?

Im Verlauf der Nuller-Jahren diskutierten wir in der Redaktion immer wieder über Möglichkeiten, das Potenzial klassischer PERRY RHODAN-Zyklen stärker auszuschöpfen. Eine meiner Überlegungen war dabei stets: »Wir müssen versuchen, die einzelnen Zyklen separat zu vermarkten.«

Besonders dafür geeignet schien mir der »Meister der Insel«-Zyklus, der aus hundert Heftromanen oder eben zwölf Silberbänden bestand. Ich wollte ihn in Form von zwölf Taschenbüchern oder auch zwölf großformatigen Paperbacks in den Buchhandel bringen. Damit er für jüngere Leser interessanter aussehen sollte, überlegten wir uns zudem, komplett neue Titelbilder dafür zu nehmen.

Bei einer der Überlegungen in den 90er-Jahren ließen wir das Titelmotiv, das Dirk Schulz für den Roman »Der THOREGON-Plan« für uns angefertigt hatte, mit einer Gestaltung für den Silberband »Schrecken der Hohlwelt« verbinden. Ich fand, dass der Entwurf gut aussah – aber das galt damals für einige Entwürfe. Leider wurde es nie verwirklicht.

03 März 2021

Vor Trojas Toren

Der PERRY RHODAN-Roman, der in dieser Woche erscheint, treibt die Geschehnisse in der kleinen Galaxis Cassiopeia weiter voran. Dort sind in der aktuellen Handlung unserer Serie bekanntlich die Terraner unterwegs. Perry Rhodan und seine Gefährten wollen mehr über den FENERIK wissen, den gestrandeten Chaoporter, und sie sammeln Information zur aktuellen Lage in Cassiopeia.

Die ersten Kontakte zu den dort lebenden Sternenvölkern hat man bereits aufbauen können. Mit dem Trojanischen Imperium hat man unverhofft Freunde gefunden, die man nicht erwartet hat. Und an diese Lage knüpft Oliver Fröhlich mit seinem Roman »Vor Trojas Toren« an. Der Autor zeigt einerseits das Trojanische Imperium, andererseits aber auch die aktuelle Bedrohung für die Menschen dort.

Was passiert, wenn sich ein selbstherrlicher Diktator breitmacht? Und wie verhalten sich die Menschen angesichts einer massiven Bedrohung? Ich war von dem Manuskript sehr angetan und denke mir, dass der fertige Roman auch bei den Lesern sehr gut ankommen sollte.

02 März 2021

Ein Bild von Alfred Kelsner

Wie wird aus einer Skizze eigentlich ein fertiges Titelbild, das wir für einen Roman verwenden? Am Beispiel eines aktuellen Covermotivs von Alfred Kelsner haben Janina Zimmer und Klaus Bollhöfener eine schöne Darstellung erstellt. Diese finde ich sehr gelungen, weil somit »auf einem Blick« klar wird, wie die wesentlichen Schritte von der Skizze bis zum Druck aussehen.

Alfred arbeitet immer noch klassisch: Er macht seine Skizzen auf Papier, er malt seine Bilder auf Pappe. Dazu benutzt er zwar moderne Hilfsmittel – so wird ein wenig gesprüht –, aber er verzichtet darauf, seine Bilder mithilfe eines Computerprogramms nachzubearbeiten. Dadurch sind sie nicht hypermodern, sondern entsprechend im Prinzip dem klassischen Science-Fiction-Stil der 80er-Jahre.

Diesen Stil beherrscht Alfred Kelsner meisterhaft, und deshalb sind seine Bilder vor allem im Original so schön. Wenn so ein Original ins Haus kommt, stellt Klaus Bollhöfener es immer auch einige Zeit in seinem Büro so auf, dass es auch die Kolleginnen und Kollegen in ganzer Größe bewundern können.

Sogar in Zeiten der Pandemie sehe ich mir gern so ein Original an. Und deshalb hat mir sehr gut gefallen, wie die Kollegen die Entstehung des Bildes präsentiert haben.

01 März 2021

Die Welt jenseits der Zeit

Ein Mann in schwarzer Rüstung, hoch zu Ross, der einen Mann in Raumfahrerklamotten angreift – das Titelbild für den kommenden Band unserer Serie PERRY RHODAN NEO wirkt in der Tat ein wenig seltsam. Dabei hat sich Dirk Schulz, unserer Titelbild-Illustrator, sehr genau an eine Szene aus dem Roman gehalten und einen Vorschlag aufgegriffen, den ihm der Autor unterbreitet hat.

Kai Hirdt schickt seine Figuren in diesem NEO-Band tatsächlich auf eine Welt, die für Verwirrung sorgt. Es gelten offenbar Regeln, die sich nicht mit denen des gewohnten Raum-Zeit-Kontinuums vertragen.

Der Titel ist daher sehr gut gewählt: »Die Welt jenseits der Zeit« erweist sich als ein gefährlicher Ort – dort treffen ein Arkonide, ein Oxtorner und ein Mausbiber auf eine mysteriöse Außerirdische, und dort müssen sie eine moralische Entscheidung treffen, die vor allem einem von ihnen nicht leicht fällt.