31 Januar 2021

Raumfahrerinnen auf japanisch

Ich mag die japanischen Ausgaben unserer PERRY RHODAN-Romane sehr. Allein schon die Titelbilder erfreuen mich immer – auch wenn ich manchmal nicht sicher bin, was sie zeigen. Das ist bei den aktuellen Taschenbüchern, die in der vergangenen Woche bei uns in der Redaktion eingetroffen sind, nicht anders.

So zeigt das Titelbild von Band 630 – links im in meinem Foto – eine kämpferische Raumfahrerin. Enthalten sind in diesem Taschenbuch die Romane »Der Weg nach Eden« und »Das letzte Chronofossil«. Es könnte sich also um Gesil handeln, die Inkarnation einer Kosmokratin. Ich finde das Motiv auf jeden Fall sehr dynamisch und spannend.

Das Titelbild von Band 631 ist ein wenig ruhiger. Eine Terranerin steht im Vordergrund; es könnte die junge Terranerin Sheela Rogard sein, die in »Schule der Helden« eine wichtige Rolle spielt – das ist einer der zwei Romane, die in dieser Ausgabe enthalten sind. Aber auch hier gilt: So wichtig ist letztlich gar nicht, wer auf dem Titelbild zu sehen ist, denn das Motiv spricht an und macht neugierig.

30 Januar 2021

Fragen zu Okrills

In unserem Diskussionsforum fragte ein Leser, wie alt denn ein Okrill werde. Ich musste passen, ich wusste es nicht. Dabei mag ich diese geheimnisvollen Tiere vom Planeten Oxtorne, seit ich PERRY RHODAN lese. Im »Meister der Insel«-Zyklus zählten der Oxtorner Omar Hawk und sein Okrill Sherlock zu meinen Lieblingsfiguren, und ich mochte auch die Taschenbücher, in denen H. G. Ewers die Welt Oxtorne schilderte.

Kein Wunder, dass ich Okrills heute noch mag. Sogar bei PERRY RHODAN NEO spielt ein Okrill mit – aber das ist ja ein anderes Universum. Die Tiere mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten sind mysteriös, und bis heute wissen die Bewohner des Perryversums nicht genug über sie.

Deshalb weiß niemand so genau, wie alt Okrills werden können. Diese Information wird sich dann in einem Roman finden, wenn sie wichtig wird – bislang sahen die Autoren offenbar keine Notwendigkeit dazu. (Übrigens: Selbst wenn diese Information in einem Datenblatt stünde, hat das noch keine Relevanz. Gültig ist in der PERRY RHODAN-Serie schließlich nur das, was »offiziell« veröffentlicht wurde, also »kanonisch« ist.)

Ich mag Okrills. Ich hätte sicher unglaubliche Angst, stünde ich jemals einem dieser Tiere gegenüber. Aber vielleicht erklärt das ihre Beliebtheit: Sie sehen monströs aus, sie sind faszinierend, aber sie werden in den Romanen immer positiv geschildert. Vielleicht sollte wir mal einen Roman veröffentlichen, der komplett aus der Sicht eines Okrills erzählt wird?

29 Januar 2021

PERRY RHODAN und Leipzig

Zuletzt waren wir mit PERRY RHODAN im März 2019 auf der Leipziger Buchmesse mit einem eigenen Stand vertreten. Wir präsentierten unsere Bücher und Hörbücher, wir zeigten Heftromane und Hörspiele, wir führten viele Gespräche mit Leserinnen und Lesern sowie möglichen Lizenzpartnern. Es war eine wunderbare Veranstaltung, an die ich gern zurückdenke.

Im März 2020 wurde die Leipziger Buchmesse relativ kurzfristig abgesagt: Die Corona-Pandemie hatte auch Deutschland voll erfasst. Die Standgestaltung und andere Dinge konnten wir »abschreiben«.

Was die Buchmesse für das Jahr 2021 anging, wollten wir abwarten. Sie wurde vom März 2021 auf den Mai 2021 verschoben, weil man hoffte, bis zu diesem Zeitpunkt die Pandemie im Griff zu haben. Wir meldeten keinen Stand an, weil wir davon ausgingen, dass auch im Mai die Infektionslage noch sehr kritisch sein würde. Niemand von uns wäre im Mai auf die Buchmesse gefahren, wir hätten das auch keinem unserer Autoren oder Zeichner zumuten wollen.

Heute gab die Messegesellschaft bekannt, dass die Messe nicht stattfinden würde. Martin Buhl-Wagner, der Geschäftsführer der Leipziger Messe, äußert sich in einer Pressemeldung. »Eine Veranstaltung mit mehr als 100.000 Gästen kann unter Gewährleistung der Gesundheit und angesichts der aktuellen Rechtslage nicht stattfinde.«

Wir von der PERRY RHODAN-Redaktion finden diesen Entschluss richtig – auch wenn die Absage der Leipziger Buchmesse natürlich traurig ist. Inwiefern der Ausfall der Messe durch »digitale Formate« aufgefangen werden kann, muss man abwarten. Wir hoffen solange darauf, im März 2022 wieder eine schöne Messe in Leipzig erleben zu können, drei Jahre nach dem letzten Mal also …

28 Januar 2021

Cover-Skizze zu Heft drei

Ende 2002 waren die Arbeiten am dritten Comic-Heft unserer Serie so gut wie abgeschlossen. Die Bilder und Texte standen, das Material war auch schon produktionsbereit. Im Januar 2003 sollte das Heft erscheinen. Frank Borsch als Redakteur stand in ständigem Kontakt zu Karl Altstaetter, der für die Bilder verantwortlich war – und die Kommunikation lief nicht immer so einfach, wie wir uns das im Voraus vorgestellt hatten.

Immerhin hatten wir auch schöne Skizzen, die als Grundlage für die weiteren Arbeiten dienten. Unter anderem gab es gleich mehrere Skizzen für das Titelbild: Es sollte eine krachige Detonation zu sehen sein, mit Perry Rhodan und einer Raumfahrerin, die in Raumanzügen durch das All gewirbelt werden. Ich finde: Diese Darstellung kann sich auch heute noch sehen lassen …

27 Januar 2021

Der Leserwunsch nach einer Maske

Im Frühjahr 2020 herrschte in Deutschland zeitweise eine gewisse Konfusion: Es gab keine Gesichtsmasken zu kaufen, während sich gleichzeitig die Stimmen mehrten, man könnte mithilfe von Masken zumindest den Schutz von Mitmenschen gegen eine Corona-Infektion vergrößern. Auf einmal herrschte Maskenmangel.

Relativ spontan legten wir im Frühjahr 2020 eine Stoffmaske auf, die man in unserem Shop bei einer entsprechenden Bestellung gratis bekam. Die Aktion lief eine gewisse Zeit, dann waren unsere Masken aufgebraucht. Doch immer wieder meldeten sich Leser, dass sie auch eine PERRY RHODAN-Maske haben wollten.

Diese gibt es mittlerweile, und das finde ich gut. Sie basiert auf dem Titelbild des aktuellen Jubiläumsbandes, das Motiv stammt also von Dirk Schulz, Wir haben sie in limitierter Auflage herstellen lassen und verkaufen sie exklusiv über unseren Shop. Es ist keine FFP2-Maske, sondern eine sogenannte Alltagsmaske – das ist zu beachten. In vielen Geschäften genügt sie also derzeit nicht.

Wir haben über das Thema oft und lang diskutiert. Mit einer solchen Stoffmaske kommen wir nun einem häufig geäußerten Leserwunsch nach. (Ich habe mir auch schon eine gesichert.)

26 Januar 2021

Der PERRY RHODAN-Filmklassiker

Es vergeht kein halbes Jahr, in dem nicht jemand mit einer eigentlich interessanten Idee kommt: Wir sollten den klassischen Film »Perry Rhodan – SOL aus dem Weltall«, also die häufig diskutierte Verfilmung aus den späten 60er-Jahren, endlich einmal auf DVD veröffentlichen. Das sei doch spannend, das würde auch heutige Zuschauer interessieren. Sogar professionelle Videoproduzenten schrieben mich schon deshalb an.

Sieht man davon ab, dass ich daran zweifle, dass der schon etwas in die Jahre gekommene Streifen viele Menschen packen würde, können wir von der PERRY RHODAN-Redaktion da gar nichts machen. Der Grund: Wir sind nicht der Urheber dieses Filmes. Selbstverständlich gehören »uns« – also der Bauer Media Group – die Markenrechte zu unserer Serie, so dass niemand etwas veröffentlichen darf, ohne dass wir unsere Einwilligung geben.

Aber der Film ist nicht das Eigentum der Bauer Media Group; so viel kann ich sagen, ohne Einblicke in die rechtlichen Details zu haben. Vor allem kann niemand aus der Redaktion sich dazu äußern oder etwas für eine Veröffentlichung tun. Das können nur die Urheber des Filmes.

25 Januar 2021

Der Eiserne Kontinent

Auch der zweite Teil des Robert-Corvus-Doppelbandes hat es in sich: ein starkes Titelbild von Dirk Schulz, ein spannender Inhalt mit allerlei überraschenden Enthüllungen. Perry Rhodan und seine Gefährten erhalten neue Informationen über die Situation in der kleinen Galaxis Cassiopeia – und diese haben sehr wohl schon etwas mit den Aktivitäten der Chaosmächte zu tun. Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten.

Schön ist ein Lob, das Rhodan zu einem seiner ältesten Freunde sagt: »Du bist ein Held.« Gemeint ist Gucky, der Mausbiber – mir hat sehr gut gefallen, wie Robert Corvus den Ilt in Szene gesetzt hat. Man merkte dem Autor geradezu an, wie ihm die Figur im Verlauf der Zeit ans Herz gewachsen war.

Mit »Der Eiserne Kontinent« zeigt Corvus neue Verbindungen zwischen Andromeda, Cassiopeia und der Milchstraße auf, von denen man bislang nichts wusste. Für Rhodan und seine Begleiter heißt das, dass noch weitere Überraschungen zu erwarten sind …

24 Januar 2021

Die Süddeutsche und unsere Serie

Darüber freute ich mich sehr: Im Newsletter der »Süddeutschen Zeitung«, der schon am 13. Januar 2021 verschickt worden sind, äußert sich Kurt Kister aus der Redaktion der Tageszeitung auch zu PERRY RHODAN. Zitat: »Ich war schon als Kind ein großer Freund von Mutationen und Mutanten, über die ich damals in den Perry-Rhodan-Romanheften gelesen habe.«

Der Redakteur erklärt dann die Serie, und er stellt Iwan Iwanowitsch Goratschin vor, den sogenannten Doppekopfmutanten, der mich als Jungleser damals auch sehr faszinierte. Selbstverständlich geht es in diesem Newsletter, den man auf der Seite »Newsletter Collector« nachlesen kann, vor allem um aktuelle politische Themen – aber PERRY RHODAN ist eben ein Teil des Zeitgeistes, wie das auch 1961 schon der Fall war …

23 Januar 2021

Exposébesprechung im Januar

Am Freitag trafen sich die beiden Exposéautoren Wim Vandemaan und Christian Montillon sowie Sabine Kropp und ich zu einer Exposébesprechung. Wegen der aktuellen Infektionslage gab es keine  persönliche Zusammenkunft, sondern wir nutzten eine Videokonferenz. Technisch verlief alles sehr gut, es gab keine echten Probleme.

Wir blickten auf den vergangenen Zyklus zurück und sprachen über die Reaktionen der Leser. Christian und Wim erzählten vom Online-Abend, Sabine und ich berichteten über die aktuelle Situation im Verlag und in der Redaktion.

Vor allem blickten wir in die nahe Zukunft. Der »Chaotarchen«-Zyklus ist angelaufen, die ersten Romane sind geschrieben, zwei auch schon veöffentlicht – nun ging es darum, die nächsten Schritte einzuleiten. Wir sprachen über die Struktur unserer Zusammenarbeit, aber ebenso konkret über die nächsten Romane: Schauplätze sind die Milchstraße und die kleine Galaxis Cassiopeia, man wird aber auch mehr über die mysteriöse Kluft erfahren.

Die beiden Exposéautoren präsentierten uns eine Roadmap, die für die Handlung bis Band 3150 einen klaren Fahrplan zeigte. Band 3150 bildet dann einen klaren Wendepunkt in diesem Zyklus – und darauf müssen wir gemeinsam hinarbeiten ...

22 Januar 2021

Iratio

Immer wieder diskutiere ich mit Autorinnen und Autoren auch darüber, »was man eigentlich schreiben darf«. Im aktuellen Beispiel ging es um den Roman »Iratio«, der heute offiziell in den Handel kommt. Verfasst wurde er von Rüdiger Schäfer, es ist Band 244 der Serie PERRY RHODAN NEO, und es ist die Lebensgeschichte eines »Bösewichts«, der gegen die Erde kämpft.

Iratio Hondro ist eine Figur, die es bereits in der klassischen PERRY RHODAN-Serie gab. Wir haben wir bei NEO noch einmal aufleben lassen, mit einem anderen Hintergrund natürlich und mit einem anderen Konzept. Die Exposéautoren Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm steckten viel Energie und Herzblut in die Figur.

Doch wie realistisch kann oder darf ein Science-Fiction-Roman sein, der am Kiosk verkauft wird? Immerhin ist Hondro eine Figur, die aus brutalen Verhältnissen kommt und beim Weg in die Zukunft nicht vor Morden aller Art zurückschreckt. Wie krass dürfen die Dialoge sein, wie heftig die Darstellungen?

Ich denke, wir haben gute Kompromisse gefunden und den Roman so angelegt, dass er spannend und realitätsnah ist, ohne zu sehr zu verstören. Wir haben uns ernsthaft darüber unterhalten, ob wir einen Trigger-Hinweis veröffentlichen sollen, uns dann aber dagegen entschieden. Und jetzt bin ich gespannt, ob es den Lesern zu hart oder zu realitsfremd vorkommt …

21 Januar 2021

Die News vor 25 Jahren

Die PERRY RHODAN-News wurden von Klaus Bollhöfener ins Leben gerufen. In einer Zeit, in der es noch kein Internet – zumindest nicht für die breite Masse – gab und man noch nicht an Online-Magazine oder Newsletter denken konnte. Das zwei Seiten umfassende Mini-Fanzine wurde einmal pro Monat an die Mitglieder der PERRY RHODAN-FanZentrale verschickt, die es abonniert hatten.

Es enthielt vor allem Informationen aus der Redaktion, aber auch Hinweise zu Fan-Aktivitäten. Das belegt die Ausgabe 5 sehr schön, die vor einem Vierteljahrhundert an die Abonnenten verschickt wurde.

Das Fanzine enthielt Titel-Informationen zu den Bänden 1799 bis 1801 und einige wenige Spoiler. Dass Alfred Kelsner und Swen Papenbrock künftig die Titelbilder gestalten sollten, wurde ebenso vermeldet wie die Tatsache, dass der Autor Manfred Weinland sein erstes PERR RHODAN-Taschenbuch geschrieben hatte.

Darüber hinaus ging es um das erste Online-Fanzine, das den schönen Namen »Terracom« trug, kommende Fan-Treffen oder die Erwähnung unserer Serie in Fan-Zeitschriften. Nicht fehlen durften einige launige Bemerkungen zur abgelaufenen Exposékonferenz.

 

20 Januar 2021

Die Letzten der Lemurer

Mit einem eindrucksvollen Titelbild – so finde ich – von Dirk Schulz wartet der PERRY RHODAN-Roman auf, der in dieser Woche in den Handel kommt: Robert Corvus schrieb »Die Letzten der Lemurer«, den Roman mit der Nummer 3101. Es ist der erste Teil des aktuellen Doppelbandes, den unser Stammgastautor für unsere Serie verfasst hat.

Der Roman spielt in Cassiopeia, so viel sei verraten. Dabei handelt es sich um eine kleine Galaxis, die zu unserer Lokalen Gruppe zählt und sich gewissermaßen in »Andromeda Licht« aufhält. Der Autor stellt in diesem Roman unter anderem einen interessanten Planeten und seine Bewohner dar. 

Mir hat vor allem gefallen, wie er die »altmodische« Technik der Planetarier sehr glaubhaft geschildert hat. Dadurch ergibt sich für den Leser ein anderer Blick auf technische Gerätschaften – schön!

19 Januar 2021

Die hundertste »SOL« ist großartig!

Ein Logbuch der Redaktion

Ich neige nicht zu Superlativen, zumindest sagt man mir das nach. Bei der Ausgabe hundert der Fan-Zeitschrift »SOL« geht allerdings fast die Begeisterung mit mir durch: Die Jubiläumsausgabe des Magazins der PERRY RHODAN-FanZentrale sieht professionell aus, liegt richtig gut in der Hand und ist vom Inhalt her absolut empfehlenswert. Ein tolles Heft, das ich von vorne bis hinten durchgelesen habe.

Es fängt schon beim umlaufenden Titelbild an. Es zeigt das Raumschiff SOL, und gestaltet worden ist es aus einzelnen Titelbildern der Zeitschrift »SOL«. Ich finde die Optik, für die Raimund Peter verantwortlich zeichnet, absolut beeindruckend. Ein solches Bild betrachte ich nicht nur einmal, bei jedem Blick erkenne ich neue Details. Eine solche Gestaltung ist diesem Jubiläum angemessen. Ergänzt wird der Umschlag durch zwei Poster in der Mitte des Heftes.

Weil es die hundertste Ausgabe einer Zeitschrift ist, dürfen Rückblicke auf die Geschichte nicht fehlen. Ich habe alle Ausgaben der »SOL« gelesen und erinnere mich an viele Abschnitte in der Geschichte des Heftes.

Trotzdem habe ich mir sehr gern noch einmal in Erinnerung rufen lassen, was die bisherigen Chefredakteure Klaus Bollhöfener und André Boyens sowie die aktuelle Chefredakteurin Christina Hacker zu berichten haben. Ebenso lesenswert fand ich die Rückblicke von Günter Puschmann, der für das Layout verantwortlich ist, und von Herbert Keßel, der lange Zeit als Vorsitzender für die Geschicke der PERRY RHODAN-FanZentrale verantwortlich war.

Mir gefällt, wenn die Zeitschrift auch einmal über den Tellerrand blickt. Klar, es ist ein Magazin für die PERRY RHODAN-Leser, aber neben unserer Serie gibt es schließlich viele andere Science-Fiction-Themen.

Deshalb hat mir gefallen, dass der chinesische Bestsellerautor Cixin Liu zu Wort kommt, dessen Romane auch hierzulande viele Leser mögen. Ihm ist die PERRY RHODAN-Serie ein Begriff, und er kennt sich mit der Science Fiction aus, wie sie in den USA oder Westeuropa entstanden ist, wenngleich er seinen eigenen Weg gehen möchte. Interessanter Blickwinkel!

In die nähere Vergangenheit blickt die Zeitschrift mit dem »Fall Gucky«. Christina Hacker hat verschiedene Sichtweisen zusammengestellt und beleuchtet das Thema – den angeblichen Tod des Mausbibers und die Reaktionen, die er ausgelöst hat – sehr ausführlich. Dabei kommt ein Fan ebenso zu Wort wie die einzelnen Autoren, die am »Fall Gucky« beteiligt waren. Ich halte eine solche Nachbetrachtung für spannend; mit dem Abstand einiger Monate wirken manche Konflikte einfach anders.

Natürlich blickt die »SOL 100« auch in die Zukunft, immerhin geht es um Science Fiction. Für PERRY RHODAN wie für PERRY RHODAN NEO gibt es Ausblicke auf das Jahr 2021. Die Kollegen aus Brasilien erzählen, wie sie sich die Zukunft ihrer Ausgabe vorstellen.

Das gesamte Heft ist ein wahres Sammelsurium aus lesenswerten Artikeln. Interviews mit dem Titelbildkünstler Arndt Drechsler und dem Autor Roman Schleifer zählen ebenso dazu wie Besprechungen der aktuellen Romane, Vereins-Interna und ein Bericht zur PERRY RHODAN-Online-Woche. In der Reihe der ohnehin immer lesenswerten »SOL«-Ausgaben wird diese Ausgabe nicht nur wegen des Jubiläums zu etwas Besonderem, sondern ebenso wegen des vielfältig interessanten Inhaltes.

Mitglieder der FanZentrale erhalten das Heft im Rahmen ihres Beitrages; alle anderen können es einzeln bestellen. Es lohnt sich!

18 Januar 2021

Die RAS TSCHUBAI fliegt real

Die RAS TSCHUBAI fliegt in Waschmaschinen, über Tischen, in der freien Natur, über Bierkesseln – Perry Rhodans Flaggschiff ist offensichtlich in der »wirklichen Welt« angekommen. Ich freue mich in diesen Tagen sehr darüber, wie gut die Augmented-Reality-Spielerei aufgegriffen wird, die wir auf den Mittelseiten des aktuellen Jubiläumsbandes unserer Serie präsentiert haben.

Viele PERRY RHODAN-Leser nehmen ihr Smartphone oder ihr Tablet, nutzen die AR-Technologie und nehmen gewissermaßen ein Raumschiff zur Hand, um es schweben zu lassen. In den Sozialen Medien finden sich dazu schon zahlreiche Fotos, und ich bin sicher, dass wir in der Redaktion bislang nur einen Teil davon gesehen haben.

Das freut mich sehr. Wir betrachten diese AR-Anwendung als ein Testfeld. Ob und wie wir dazu eine Fortsetzung machen, müssen wir sehen. PERRY RHODAN ist eine Science-Fiction-Serie, und deshalb betrachte ich es als selbstverständlich, dass wir bei solchen Themen aktuell dabei sein sollten.

16 Januar 2021

Bodenständige Science Fiction?

Zu den Themen, die in PERRY RHODAN-Leserkreisen immer wieder diskutiert werden, zählt die »bodenständige Science Fiction«. Gelegentlich geäußert, die Serie möge »bodenständiger« werden. Ich glaube ja, dass jeder, der das äußert, eine andere Meinung dazu hat, finde die Diskussion aber spannend: Was hieße es denn, wenn man die Serie komplett »bodenständig« machen würde, also auf Superintelligenzen, kosmische Mächte und dergleichen verzichten würde?

Derzeit lese ich einen Science-Fiction-Roman von Hubert Haensel. »Forschungskreuzer Cimarron« erschien erstmals 1979 in Form von zwei TERRA ASTRA-Heften; für die Taschenbuch-Neuveröffentlichung im Jahr 2020 hat sie der PERRY RHODAN-Autor noch einmal überarbeitet. Und in der Tat geht es in dem unterhaltsamen Roman um die Abenteuer einer Raumschiffsbesatzung.

Soweit so bodenständig – die Technik ist sehr »rhodanifiziert«, die Handlung verläuft recht klar und ohne komplizierte Dinge. (Eine ausführliche Rezension folgt, wenn ich mit dem Roman fertig bin.) Aber es gibt offensichtlich Wesen, die im Hyperraum wohnen oder ihn nutzen, und wenn ich richtig spekuliere, manipulieren sie auch gleich Zeit und Raum.

Ist das dann noch »bodenständig«? Oder müsste man schon bei dieser Art von klassischem Heftroman sagen, er sei nicht mehr »bodenständig«? (Für mich ist das noch »bodenständig«, keine Frage, aber ...)

Ist »bodenständig« eine Science Fiction, die Geschichten in der Art erzählt, wie sie der gute Hans Dominik zwischen den Weltkriegen schrieb? Oder ist »bodenständig« das, was man in den USA schlichtweg als »Military SF« bezeichnet?

Ich glaube ja, dass zu PERRY RHODAN seit dem Auftauchen von Harno und anderen Wesenheiten – das war in den 60er-Jahren – gehört, dass es Dinge gibt, die den Horizont gewöhnlicher Menschen übersteigen. Das ist definitiv nicht mehr »bodenständig«, das sehe ich ein. Aber könnte die Serie wirklich so lange existieren, wenn die Autoren auf ES, auf die Kaiserin von Therm, auf den Thoregon-Komplex oder die Terminale Kolonne TRAITOR verzichtet hätte?

Okay, ich lese erst einmal weiter. Aber die Frage beschäftigt mich offensichtlich ...

15 Januar 2021

Der Januar 2011 im Blog

Ich habe heute einmal ein wenig in die Vergangenheit geblickt: Welche Themen haben den PERRY RHODAN-Blog eigentlich im Januar 2011 interessiert? Mir fiel vor allem auf, dass meine Texte in diesem Zeitraum viel kürzer waren als heutzutage – ob und wie ich das beurteilen muss, weiß ich noch nicht.

Am 4. Januar 2011 schrieb ich über »Neues vom PERRY-Comic«. Damals war noch eine Zusammenarbeit in Sachen Comics mit dem Splitter-Verlag geplant; daraus ist leider nichts geworden.

»Presse- und Con-Telefonat« hieß es am 5. Januar 2011. Der PERRY RHODAN-WeltCon 2011 stand vor der Tür, immerhin wollten wir im Jahr 2011 den fünfzigsten Geburtstag unserer Serie groß feiern.

Um den »WeltCon-Prospekt« ging es am 6. Januar 2011. Ich nutzte damals den – eigentlich arbeitsfreien – Feiertag dazu, die Texte für den Prospekt zu schreiben. Wie immer waren wir im Zeitdruck.

Als »Dickster PR-Roman aller Zeiten« betrachtete ich am 7. Januar 2011 die Tatsache, dass wir mit den Kollegen von Heyne zusammen das Buch »Jupiter« veröffentlichten. Das war damals übrigens ein Werk, an dem die Kollegen Christian Montillon und Wim Vandemaan erstmals so intensiv zusammenarbeiteten, wie sie das heute noch tun.

»Noch wenige Stunden« titelte ich am 10. Januar 2011. Die PERRY RHODAN-Autorenkonferenz stand vor der Tür und musste vorbereitet werden. Wir planten den Zyklus nach Band 2600 ...

Zur »Autorenkonferenz 2011« schrieb ich am 11. Januar 2011 nur sehr wenig; mein Bericht folgte später. Es war, wenn meine Rechnung mich nicht verwirrte, die zwanzigste Autorenkonferenz für mich.

14 Januar 2021

Erste Konzepte zu Moewig Fantastisch

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Das Jahr 1999 ging positiv zu Ende: Wir hatten in Mainz einen wunderbaren PERRY RHODAN-WeltCon erlebt, den Klaus Bollhöfener organisiert hatte, ich hatte als Redakteur eine Reihe von gelungenen Manuskripten vorliegen, und der Jubiläumsband 2000 hatte sehr gut eingeschlagen. Ich konnte also positiv in die Zukunft blicken.

Deshalb machte ich mir in den ruhigen Tagen zwischen den Feiertagen einige Gedanken zu »Moewig Fantastisch«. Dabei handelte es sich um eine Idee von Eckhard Schwettmann. Er trug sich seit langem mit dem Gedanken, die klassischen Serien aus dem Moewig-Verlag in aufgefrischter Form aufleben zu lassen. Mit diesen Serien hoffte er auf einen neuen Anlauf im Buchhandel. Das erschien vor allem den Vertriebsleuten als sehr riskant – aber wenn Eckhard von etwas begeistert war, ließ er sich von dieser Begeisterung so schnell nicht abbringen.

»Schreib doch mal auf, wie du so eine Reihe veröffentlichen würdest«, schlug er mir vor. »Ich mache die Marketing-Argumente dazu, und wir schlagen es dem Vertrieb und der Verlagsleitung vor.«

Nach Weihnachten begann ich mit der Arbeit an einem Konzept zu »Moewig Fantastisch«, das ich am 2. Januar 2000 beendete. Es blieb unvollendet, weil nach mehreren Gesprächen klar wurde, dass wir einen anderen Weg einschlagen würden. Aber die Idee, Moewig in einen »Verlag für Unterhaltungsliteratur« zu verwandeln, beseelte uns zu Beginn des Jahres.

Ich dachte bereits an die Frankfurter Buchmesse. Im Jahr 2000 feierte der Moewig-Verlag seinen hundertsten Geburtstag. Eckhard hatte das altehrwürdige Verlagslogo überarbeiten lassen, er hatte eine Reihe von Marketing-Überlegungen entwickelt, und nun wollte ich mit »Moewig Fantastisch« eine inhaltliche Ergänzung liefern.

Die Idee war, zum Jubiläum einen Schuber mit vier Hardcover-Bänden zu veröffentlichen. Jedes der Bücher sollte für sich zu kaufen sein, aber der Schuber unter dem Logo »Moewig Fantastisch« so angelegt werden, dass er für viele Leser zum Sammelobjekt wurde.

»Bei PERRY RHODAN, MYTHOR und ATLAN sollte es sich um neu geschriebene Romane handeln, bei TERRA ASTRA ganz ausdrücklich um einen Nachdruck längst vergriffener Romane«, schlug ich zum Inhalt vor. »Damit werden auch verschiedene Lesergruppen angesprochen.«

Was den Umfang anging, hatte ich bereits gerechnet. Ich wollte vergleichsweise schmale Bücher haben, die 224 Seiten umfassten. Mein Ziel: »Damit können in großzügigerem Satz rund zwei Heftromane in einem preiswerten Hardcover für DM 16,80 publiziert werden.«

Gedanken zur Optik hatte ich mir ebenfalls gemacht, wenngleich die eher amateurhaft anmuteten; man merkte, dass ich kein Grafiker war. Ich wollte Bilder, die »eindeutig einem Gerne zugeordnet werden« konnten. Konkret hieß das: »für PERRY RHODAN-Extra eine schöne Weltraum-Szene mit modern wirkendem Raumschiff, für TERRA ASTRA ein klassisches SF-Bild (eventuell ein uralter Bruck) mit Raketen, für ATLAN ein Action-Bild mit SF-Charakter, für MYTHOR eine spannende Action-Szene mit schwertschwingendem Helden«.

Wichtig erschien mir eine optische Gemeinsamkeit als »verkäuferisches Argument«: Wie war es möglich, den Reihencharakter von »Moewig Fantastisch« so aufzugreifen, dass die Bücher unverwechselbar waren? Jedes Buch sollte eindeutig zu erkennen sein, und ich wollte nicht, dass man beispielsweise PERRY RHODAN und MYTHOR verwechseln konnte.

(Später entwickelten die Grafiker unter der Ägide von Eckhard Schwettmann eine Titelbildgestaltung, die das »M« für »Moewig« aufgriff. Das wurde aber nicht von allen Händlern und Kunden verstanden. Wie es dazu kam und welche Reaktionen es gab, war allerdings nicht mehr Sache der Redaktion, weshalb ich darüber nichts erzählen kann.)

In der Folge skizzierte ich die Idee für eines der geplanten Bücher. Bei PERRY RHODAN hatte ich schneller Ideen, und diesmal griff ich auf einen Gedanken zurück, den ich vor einigen Jahren entwickelt hatte. Die Geschichte sollte zwischen den Bänden 1999 und 2000 spielen.

Vor allem peilte ich »so etwas wie eine positive Utopie« an. Perry Rhodan als Figur sollte »stark in den Vordergrund« gespielt werden. Und: »Wir schaffen zudem ein starkes Internet-Thema.« Zu Beginn des Jahres 2000 war das Internet immer noch ein vergleichsweise neues Medium, das vor allem die »jungen Leute« faszinierte. Was also lag für mich näher als die Kultur der Nonggo, in der wir bereits 1996 eine »Internet-Kultur« in unserer Serie vorgestellt hatten?

»Der Roman spielt auf zwei Ebenen, die eine davon wurde von Arndt Ellmer bereits in einem Heftroman vorgegeben«, schrieb ich: »Auf der einen Handlungsebene bereist Perry Rhodan die anderen Thoregon-Galaxien, auf der anderen Handlungsebene wird das Schicksal der Menschen aus Kalkutta-Süd behandelt, die es auf die Sphärenräder der Nonggo verschlagen hat. Während auf der Rhodan-Handlungsebene so kosmische Themen angerissen werden können, geht es auf der Kalkutta-Handlungsebene vor allem um menschliche Schicksale, die anhand einer Hauptperson geschildert werden können.«

In meinem Arbeitspapier schrieb ich von Menschen, die sich ins Netz einklinken sollten: »Sie bekommen neue Chips verpasst, sie werden selbst teilweise Bestandteile einer gigantischen Matrix.« Der »Anklang an die aktuellen Themen« wie Internet oder die Zukunft der Medien sei beabsichtigt und solle »im Roman auch ausführlich thematisiert werden«. Mit meiner Idee wollte ich an Eckhard Schwettmanns Medienüberlegungen anknüpfen: »Letzten Endes kann ein solcher Roman die PR-Serie wieder zusätzlich in die Diskussion bringen!«

Bekanntlich kam alles ein wenig anders. Von »Moewig Fantastic« – wie das Ganze dann wirklich hieß – erschienen einige Titel, die in eine andere Richtung gingen und sich nicht besonders gut verkauften. Und aus der Nonggo-Idee entstand am Ende ein Roman der Autorenbibliothek, der den Titel »Im Netz der Nonggo« trug und im September 2000 in den Handel kam …

13 Januar 2021

Der Sternenruf ist da

Seit die PERRY RHODAN-Redaktion weitestgehend im »Home Office« arbeitet und seit wir in einer anderen Druckerei unsere Romane herstellen lassen, ist eines meiner Privilegien als Redakteur geschwunden: Ich erhalte die gedruckten Romane nicht mehr ganz so früh wie noch – um ein Beispiel zu geben – vor einem Jahr. Trotzdem freute ich mich sehr, als ich die Ausgabe 3100 auf meinem Tisch vorfand und durchblättern konnte. 

»Sternenruf« ist nicht der erste Jubiläumsband unserer Serie, den ich redaktionell betreuen darf. Trotzdem ist es für mich etwas Besonderes, wenn ein Band mit einer Doppel-Null am Ende erscheint, für den ich mitverantwortlich bin – wieder ist ein Handlungsbogen abgeschlossen, und ein neuer Bogen über hundert Romane beginnt. 

PERRY RHODAN ist ein riesiges Projekt, an dem mehrere Generationen von Autorinnen und Autoren mitwirken und mitgewirkt haben. Und »Sternenruf« bildet einen weiteren großen Baustein, der unsere Serie in die Zukunft trägt. Das mag jetzt pathetisch klingen – aber so empfinde ich es. 

Schön, dass der »Sternenruf« da ist!

12 Januar 2021

Die Woche des Jubiläums

Es war klar, dass ein Band 3100 nicht den »Wumms« auslösen wird wie ein Band 3000 oder 2000. In dieser Woche kommt bekanntlich der Roman »Sternenruf« in den Handel, mit dem wir in die neue Handlungsepoche starten, hinein in den »Chaotarchen«-Zyklus. 

Wir haben uns in der Redaktion also darauf eingestellt, dass sich nur wenige Journalisten für diesen Jubiläumsband interessieren werden – so ähnlich, wie das zuletzt bei Band 2900 der Fall war. Aus diesem Grund verzichteten wir auch darauf, eine Pressekonferenz zu organisieren; wegen der Corona-Pandemie hätte diese ohnehin ausfallen müssen. 

Trotzdem steht diese Woche ganz im Zeichen des Jubiläumsbandes. Lastwagen fahren durch den deutschsprachigen Raum, um die Paletten mit gedruckten Heftromanen zu den Grossisten zu bringen – von dort aus werden die Romane dann an die Zeitschriftenhändler ausgeliefert. Die Abonnement-Exemplare werden verpackt, die E-Books lagern bereits auf den Servern der Shops. 

Sicher wird es ein vermehrtes Aufkommen von Leserreaktionen geben: in Foren und Sozialen Netzwerken, in Form von Leserbriefen und Mails. Leider wird es in diesen Tagen keine Möglichkeit geben, mit Lesern direkt zu sprechen; ich lasse mich aber davon überraschen, was beim PERRY RHODAN-Online-Tag herauskommt Es ist eine spannende Woche …

11 Januar 2021

Cassiopeia im Blick

Ein Logbuch der Redaktion


Was erwartet die PERRY RHODAN-Leser in Band 3100 und den folgenden Romanen? Was kommt mit dem »Chaotarchen«-Zyklus und seinen hundert Bänden auf sie zu? Was haben sich Wim Vandemaan und Christian Montillon ausgedacht, und wie setzen ihre Kolleginnen und Kollegen diese Pläne in die Tat um?

Es sind schließlich nur noch wenige Wochen und Tagen, bis der neue Zyklus beginnt. An dieser Stelle möchte ich ein bisschen über den Inhalt erzählen, dabei allerdings nicht zu viel verraten.

Über einiges zu diesem neuen Zyklus haben wir bereits informiert, anderes ist völlig unbekannt. Die Chaosmächte treten erneut auf den Plan, in unserer Serie haben sie immer wieder wichtige Rollen eingenommen.

Wichtige Handlungsabschnitte der Serie sind von den Chaotarchen und ihren Helfern bestimmt worden. Ich nenne an dieser Stelle nur den »Chronofossilien«-Zyklus, in dem das Dekalog der Elemente gezeigt wird, und die Zyklen »TERRANOVA« und »Negasphäre«, in denen die Autoren vom verzweifelten Kampf gegen die Terminale Kolonne TRAITOR erzählen.

Diesmal geht es – so viel will ich andeuten – nicht um eine Invasion mit riesigen Flotten. Die Gefahr für die Milchstraße und die umliegenden Galaxien ist trotzdem nicht zu verachten. Und wenn ein Chaoporter in einer benachbarten Galaxis strandet, bleibt das nicht ohne Auswirkungen auf die Lokale Gruppe.

Ohne zu verraten, was ein Chaoporter eigentlich ist: Ein solches Instrument der Chaotarchen ist sicher mächtig und gefährlich zugleich. Seine Besatzung und seine Herren folgen Zielen, die kaum mit denen der Menschen in Einklang zu bringen sind. Kein Wunder, dass Perry Rhodan sehr schnell an den Ort eilen muss, von dem man vermutet, dass dort der Chaoporter zu finden ist …

Rhodan fliegt in die kleine Galaxis Cassiopeia, die sich in der Nähe des Andromedanebels befindet. Man bezeichnet sie auch als Andro VII. Über sie ist bislang wenig bekannt. Die Galaxis ist unscheinbar, sie besteht vor allem aus sehr alten Sonnen, woraus man schließen kann, dass bewohnbare Planeten extrem selten sind.

Doch es haben sich einige Kulturen entwickelt, auf die Perry Rhodan und seine Gefährten stoßen werden. Dabei werden sie die eine oder andere Überraschung erleben, und ich könnte mir vorstellen, dass mancher Leser ins Staunen geraten wird. Zu bedenken ist, dass die Galaxis Andromeda mit ihren Satellitengalaxien schließlich eine sehr lange und durchaus »abwechslungsreiche« Geschichte hat.

In Cassiopeia soll offenbar ein Gebilde errichtet werden, das die Bezeichnung Präliminare Panzerung trägt. Um was es sich dabei handelt, erfahren die Terraner allerdings nicht so schnell. Anscheiennd rüstet man sich und bereitet sich auf einen großen Konflikt vor. Wer der Gegner ist und wie diese Panzerung mit dem Chaoporter zusammenhängt, das müssen die Menschen noch herausfinden …

Auch auf dem Mars gibt es eine Entwicklung, die für Aufsehen sorgt. Im Sirenenmeer des Roten Planeten kommt ein Lebewesen zu sich, das man als Jahrtausendschläfer bezeichnen könnte. Es tritt nicht allein auf, wie es schnell bekannt gibt, und seine Botschaften sorgen für Unruhe auf der Erde und den anderen Solaren Planeten.

Welche Rolle diese Schläfer – es sind mehrere – in der Milchstraße spielen und wie das mit den Entwicklungen in Cassiopeia zusammenhängt, das sind die wesentlichen Themen des neuen Zyklus. Selbstverständlich spielen die persönlichen Schicksale wichtiger Hauptfiguren eine Rolle – ebenso treten neue Charaktere auf.

Ich denke, für die Fans von kosmischen Handlungsbögen gibt es genügend Stoff. Und wer sich gern an die »Meister der Insel« erinnert, wird im Rahmen der Andromedahandlung ebenfalls viel Spannung zu lesen bekommen. Mehr kann ich heute beim besten Willen nicht verraten …

09 Januar 2021

Erinnerung an Ernst Vlcek

Heute könnte ein Autor einen »runden Geburtstag« feiern, der sich sehr um unsere Serie verdient gemacht hat. Ich meine damit Ernst Vlcek, der am 9. Januar 1941 geboren worden ist und heute 80 geworden wäre. Leider ist er schon im April 2008 verstorben. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle kurz an ihn erinnern.

Als ich noch ein PERRY RHODAN-Leser war, mochte ich viele seiner Romane. Ich schwärmte lange von seiner Darstellung der Loower, ich mochte seine ungewöhnlichen Charaktere, ich las seine Michael-Rhodan-Taschenbücher sehr gern. Seine Kurzgeschichten, die er außerhalb der PERRY RHODAN-Serie veröffentlichte, fand ich großartig.

Wir lernten uns in den 80er-Jahren irgendwann kennen, seit 1992 arbeiteten wir zusammen: ich als Redakteur, er als Autor. Ich schätzte ihn als Ideengeber, als einen Mann, der immer wieder einen neuen Geistesblitz in die Debatte warf. Wir waren uns häufig uneins darüber, welcher Weg der richtige sein würde, rauften uns aber immer wieder zusammen.

Als er sich als Autor von der PERRY RHODAN-Serie zurückzog, hoffte ich auf viele neue Kurzgeschichten von ihm, auf die Verwirklichung seiner vielen eigenen Ideen, von denen er oft erzählt hatte. Sein viel zu früher Tod verhinderte das. Ich weiß noch, wie traurig ich die Trauerfeier fand, wie erschüttert ich damals war.

Ernst Vlcek war ein Autor, der sich nicht auf ein Genre festlegen ließ. Er mochte die phantastische Literatur in all ihren Spielarten. Ich denke oft an ihn – und an seine faszinierenden Ideen.

(Das Bild stammt aus dem Jahr 2004. Ernst Vlcek besuchte mich in der Redaktion; es war während einer Autorenkonferenz. Von wem das Foto stammt, weiß ich leider nicht mehr.)

08 Januar 2021

Der Stolz der Flotte

Ein Logbuch der Redaktion

Dass ich die Aktivitäten von Fans so schätze, hat sicher damit zu tun, dass ich selbst jahrelang in der Fan-Szene aktiv war. Ich schrieb Geschichten, ich veröffentlichte Fan-Zeitschriften, und ich besuchte Fan-Veranstaltungen. Deshalb freue ich mich auch, wenn ich Fan-Romane lesen kann. Zuletzt schmökerte ich »Der Stolz der Flotte« durch.

Erschienen ist der Roman vor einigen Monaten im Rahmen des Terranischen Clubs Eden (TCE), der seit einigen Jahren mit seinen Fan-Romanen einen echten Erfolg in der Szene hat. Das liegt sicher an den Inhalten: Die Romane spielen in der Zeit des »Meister der Insel«-Zyklus, der nach wie vor äußerst beliebt ist, und vermitteln bewusst eine etwas altmodische Sicht auf die PERRY RHODAN-Serie.

»Der Stolz der Flotte« ist dafür ein typisches Beispiel. Verfasst wurde der Roman von Kurt Kobler, den ich seit vielen Jahren kenne und von dem ich weiß, dass er mit den »Meistern der Insel« und den entsprechenden Romanen sehr gut vertraut ist. Seinen Roman siedelt er deshalb auch in der Zeit des Andromeda-Feldzugs an, allerdings so ziemlich am Ende dieser großen militärischen Auseinandersetzung.

Der Krieg ist zu Ende, es gibt Waffenstillstands- und Friedensverträge, die Terraner wollen abziehen und sammeln ihre Flotten. Doch dann kommt es zu einem Angriff auf die CREST III, auch der Geheimsatellit TROJA spielt auf einmal wieder eine Rolle, und am Ende hüllen sich Teile eines Raumschiffes offenbar in eine hypertechnische Blase …

Wer sich ein wenig mit der deutschsprachigen Science-Fiction-Szene auskennt, wird schnell viele Hinweise auf Menschen finden, die sich in dieser Szene bewegen oder auch bewegt haben. Der Sonderkurier Acim Mehn ist eine Anspielung – auch optischer Art – auf den leider schon verstorbenen Schriftsteller und Science-Fiction-Fan Achim Mehnert aus Köln. Hinter dem für Funk und Kommunikation zuständigen Chris Monti verbirgt sich selbstverständlich der Schriftsteller Christian Montillon.

Uhli Siefen als Bordkoch ist ein Hinweis auf einen Fan aus Köln, Major Dieter Boohn vom Schiff RÖSEN ist unter anderem (unter seinem Namen Dieter Bohn) durch seine Kurzgeschichten für die STELLARIS-Reihe bekannt geworden. Sicherlich habe ich nicht alle Hinweise bemerkt. Schmunzeln musste ich bei der Erwähnung einer Band: Diese trägt den schönen Namen »Bol/Lie« – eine Anspielung auf meinen Marketing-Kollegen Klaus Bollhöfener –, und ihr Hit ist in der Bordmesse zu hören: »Riding down the Frick-Way, going to a show.«

Schlucken musste ich allerdings, als ich von der »Shift-Schule in Sinzig auf Terra« las. Dort gibt es ein »House of Tanks«, abgekürzt »HoT«, und der Ausbilder heißt Captain Fleischer. Das sind alles Anspielungen auf die PERRY RHODAN-Tage, die Werner Fleischer und Elmar Wietor in der kleinen Stadt Sinzig und dort im »Haus der offenen Tür«, kurz »HoT«, veranstalteten. Die beiden engagierten Macher sind leider beide schon verstorben, auf diese Weise erhalten sie ein literarisches Denkmal.

Schauen wir uns den Roman aber an, ohne auf die vielen Anspielungen zu achten, findet man viele bekannte Elemente. Der Autor kennt sich in der Zeit der »Meister der Insel« aus, er weiß bestens Bescheid über die Raumschiffe und ihre Technik, über die Figuren und ihre Geschichte, über die Sternenreiche und ihre Hintergründe. Das fließt in seinem Roman auch immer wieder in Dialoge und Beschreibungen ein – für mich waren es dann streckenweise fast zu viele Details.

Letztlich aber führt Kurt Kobler eine bunte Reihe von Figuren durch seinen Roman: eine Akonin, die sich auf die Seite der Terraner schlägt, eine Handvoll blutjunger Raumfahrer, einige skurrile Charaktere. Offizielle Hauptfiguren der Serie wie Ras Tschubai oder Gucky spielen in diesem Roman ebenfalls mit, nehmen aber nur eine Nebenrolle ein. Der Roman braucht seine Zeit, bis er in Gang kommt, auch deshalb, weil der Autor so viele Erläuterungen bringt, dann aber wird das Ganze flotter.

Irgendwann wird die Handlung komplex: Ein Miniaturuniversum an Bord der CREST entsteht, und die Helden des Romans müssen sich entsprechend durchschlagen. Im letzten Drittel des Romans geht es richtig rund, es gibt viel Action. Gucky teleportiert, terranische Raumsoldaten schießen und werfen mit Bomben – spätestens da fängt der Autor das Spektrum der »MdI«-Geschichten ein.

»Der Stolz der Flotte« ist ein Science-Fiction-Roman mit einem Umfang von rund 160 Seiten. Das Layout kommt professionell rüber, die Innenillustrationen von Raimund Peter finde ich hervorragend. Vor allem am Anfang schwächelt die Story – aber insgesamt erhält man als Leser einen interessanten Ausflug in die klassische Zeit der PERRY RHODAN-Serie.

(Weitere Informationen zu dem Roman und zu den Möglichkeiten, ihn zu bestellen, gibt es auf der Internet-Seite des Terranischen Clubs Eden. Dort kann man ihn für 6,50 Euro plus Porto kaufen.)

07 Januar 2021

Werbung im TERRA-Sonderband

1965 erschien der TERRA-Sonderband 98, und das schmale Taschenheft enthielt die Kurzgeschichtensammlung »Friedhof der Roboter« von H. G. Ewers mit insgesamt zwölf Storys. Interessant ist allerdings auch die Rückseite des Romans: Dort findet sich die Anzeige für ein PERRY RHODAN-Taschenbuch.

Beworben wird der elfte Band der PERRY RHODAN-Planetenromane: »Im Zentrum der Galaxis« von Clark Darlton. Man verzichtete auf jegliche werbliche Aussage. Offensichtlich genügte es, den Titel und den Autor zu nennen, dazu ein wenig aus dem Inhalt zu zitieren – das erste Wort ist dabei dann »Gucky« – und darauf hinzuweisen, dass man diesen Band für 2,40 im Handel erwerben könne.

05 Januar 2021

Die Wega steht im Zentrum

Heute beschäftige ich mich mehrfach mit einer Sonne und ihren Planeten, die es in der wirklichen Welt auch gibt, die im PERRY RHODAN-Universum aber seit frühester Zeit eine wichtige Rolle spielt. Gemeint ist die Wega – zu ihr reisen Perry Rhodan und seine Gefährten in den frühen Tagen der Dritten Macht, dort werden sie in den ersten interstellaren Konflikt verwickelt.

Wer sich die Romane noch einmal ansieht, die in den Jahren 1961 und 1962 zu diesem Themenkomplex veröffentlicht worden sind, kann sicher manche Ungereimtheit finden. Sie boten damals allerdings bislang unbekannte Ideen und waren sehr spannend. Ohne die Jagd nach dem Ewigen Leben und ohne das Galaktische Rätsel wäre die PERRY RHODAN-Serie sicher nicht der Erfolg geworden.

In diesem Jahr feiern wir den sechzigsten Geburtstag unsrer Serie. Da lag es nahe, sich in einer Miniserie mit der Wega zu beschäftigen. PERRY RHODAN-Wega erscheint ab März 2021. Heute richtete ich mein Augenmerk auf ein Roman-Manuskript und auf ein Exposé – hier geht es also flott voran. Ich freue mich sehr auf dieses Abenteuer unter der blauen Sonne!

04 Januar 2021

Die Kinder der Milchstraße

Ein knalliges Titelbild, ein eher nachdenklicher Titel: Der laufende »Mythos«-Zyklus endet mit einem Roman, der die Leser in mancherlei Hinsicht packen sollte. Wer die zwei Männer sind, die man auf diesem Bild kämpfen sieht, möchte ich an dieser Stelle noch nicht klar formulieren. Aufmerksame PERRY RHODAN-Leser wissen das schon längst, den anderen will ich die Spannung nicht im Voraus nehmen.

Michael Marcus Thurner hatte bei diesem Werk einiges zu tun: Wie bei jedem Abschlussband für einen Zyklus mussten auch hier die unterschiedlichen Fäden zusammengefügt werden. Der Autor musste einige Figuren durch die Handlung führen und einen packenden Abschluss finden.

Ob und wie ihm das gelungen ist, mögen die Leser beurteilen. Als Redakteur bin ich da immer ein wenig parteiisch – zudem lese ich die Romane in einer frühen Phase. Mir haben vor allem die Gucky-Festspiele gefallen; der Autor hat im vergangenen Jahr den Ilt sowieso einige Male stark in Szene gesetzt …