30 März 2012

Ellert auf französisch


Die französischen Kolegen bei Univers Poche haben mittlerweile Band 285 ihrer Taschenbuchreihe veröffentlicht. Das Cover von »Le Retour d'Ernst Ellert« gefällt mir richtig gut, auch wenn es mit dem Inhalt nicht viel zu tun hat.

Enthalten sind Teile des Silberbandes 95, »Mensch aus dem Nichts«; unter anderem geht es um den Sieben-D-Mann, selbstverständlich Ernst Ellert sowie den Vario 500. Eine bunte Mischung von Romanen, die hierzulande im Jahr 1977 erstmals veröffentlicht worden sind.

29 März 2012

Packender Thurner-Doppelband

Ein Logbuch der Redaktion

Alaska Saedelaere als Hauptfigur, das Reich der Harmonie als Schauplatz: Mit seinem demnächst erscheinenden PERRY RHODAN-Doppelband stellt Michael Marcus Thurner einige Geheimnisse der laufenden Handlung in einen neuen Zusammenhang. Dabei lässt er eine Reihe von außergewöhnlichen Außerirdischen auftauchen und erzählt kosmische Geschichte ...

Der Wiener Schriftsteller steigt mit dem Roman »TANEDRARS Ankunft« in das Geschehen ein. Das lange angekündigte Ritual von Ankunft und Aufbruch findet statt; es erfasst die Wesen im Reich der Harmonie. Alaska Saedelaere bekommt vieles von dem mit, was rings um ihn geschieht, vor allem aber bekommt er Hintergründe vermittelt.

Der Terraner erfährt, wie die geheimnisvolle Superintelligenz TANEDRAR über das Reich der Harmonie regiert. Dabei handelt es sich bekanntlich um Escalian, eine besondere Sterneninsel: Bei dieser Doppelgalaxis haben sich die Hauptgalaxien Netbura und Tafalla zu einem beträchtlichen Teil durchdrungen und sind bereits verschmolzen; dazu kommen die deutlich kleineren Satellitengalaxien Arden und Dranat. Bewohnt werden diese Galaxien von unzähligen Wesen, die sich teilweise extrem voneinander unterscheiden.

Michael Marcus Thurner lässt viele exotische Wesen auftauchen, aus deren Sicht er die Geschehnisse schildert. Er zeigt, wie sich TANEDRAR manifestiert und wie das auf ein einzelnes Wesen wirkt: faszinierend geschildert, mit einem kosmischen Hauch verbunden - ein Roman also, der ein wahrhaft großes Geschehen schildert.

»TANEDRARS Ankunft« kommt am 30. März 2012 in den Handel, am 5. April 2012 folgt dann »Der Maskenschöpfer«. Diesmal erfährt Alaska Saedelaere mehr über die Vergangenheit der Superintelligenz, er nimmt am Leben eines fremden Wesens teil. Fartokal Ladore, so der Name des Wesens, ist eine interessante Hauptfigur, deren außergewöhnliches Schicksal sie mit dem Leben der Superintelligenz verbindet.

Saedelaere - und damit der Leser - weiß hinterher mehr über das Reich der Harmonie: In welchem Zusammenhang stehen die Masken, die von den meisten Wesen getragen werden, mit dem zwanghaften Drang zur alles ausfüllenden, perfekten Harmonie? Warum werden Wesen, die dieser Harmonie nicht angehören können, heftig bekämpft? Und welche Ziele hat der rätselhafte Feind, der angeblich mit einer Streitmacht bereit steht und die friedlichen Sterneninsel angreifen möchte?

Saedelaere muss sich nicht zum ersten Mal in seinem langen Leben einem uralten Geheimnis stellen. Seine Konfrontation mit einem Puppenwesen, sein seltsames Cappin-Fragment und seine Verbindung zum mysteriösen Raumschiff LEUCHTKRAFT - das alles wird von Michael Marcus Thurner in einen spannenden Doppelband gepackt, der mir bei der Lektüre sehr viel Spaß bereitet hat.

Diesen Spaß, so denke ich, werden dann zu Beginn des Aprils 2012 auch die PERRY RHODAN-Leser haben ...

28 März 2012

Bernd Perplies und sein »Schritt in die Zukunft«

Mit »Schritt in die Zukunft« feiert Bernd Perplies seinen Einstieg bei PERRY RHODAN NEO. Der Autor, der in den letzten Jahren durch seine Fantasy-Romane einem großen Leserkreis bekannt wurde, liefert Band 15 der Serie - und dieser Roman erscheint am 13. April 2012.

Im Roman selbst stehen die Begegnungen der Menschen mit Außerirdischen im Zentrum. Nachdem Perry Rhodan auf dem Mond auf die Arkoniden getroffen ist, sind zur Handlungszeit des Romans gerade mal einige Wochen vergangen. Und im Spätsommer 2036 - in dieser Zeit spielt der Roman - hat sich die Welt für die Menschheit buchstäblich gedreht.

Die seltsamen Fantan haben beispielsweise die Erde erreicht. Sie tun aber nichts von dem, was befürchtet oder erhofft wird. Sie führen weder Krieg noch suchen sie den friedlichen Kontakt. Statt dessen interessieren sie sich für Besun - ein bisher unbekannter Begriff - und stehlen, was ihnen spontan gefällt. Das regt den Widerstand von Menschen, die Situation auf der Erde spitzt sich zu.

Währenddessen ist Perry Rhodan in einem fremden Sonnensystem unterwegs: Zwischen den Welten der blauen Sonne Wega wird er zum Zeugen eines unbarmherzigen Krieges. Die echsenartigen Topsider greifen die menschenähnlichen Ferronen an. Eigentlich möchte Rhodan für Frieden sorgen, doch längst hat er andere Probleme: Mit seinen Gefährten kämpft er verzweifelt ums Überleben ...

Mehr verraten wir an dieser Stelle nicht zum Inhalt des ungewöhnlichen Romans. Ab dem 13. April 2012 gibt es ihn in gedruckter Form im Zeitschriftenhandel, als E-Book auf den bekannten Portalen sowie als Hörbuch im Download bei Eins A Medien.

27 März 2012

In Erinnerung an Hans Kneifel

Ein Logbuch der Redaktion

Die überraschende Nachricht vom Tod Hans Kneifels hat mich erschüttert: Zuerst erfuhr ich, dass er im Krankenhaus liege, zwei Tage später kam bereits die Mitteilung, dass er verstorben sei.

Der Autor, mit dem ich zuletzt im Februar telefoniert hatte, war mir über Jahrzehnte hinweg ein Begleiter. Als Jugendlicher las ich seine Romane, als Redakteur arbeiteten wir intensiv zusammen. Zuletzt hatten wir darüber gesprochen, inwiefern es möglich sei, die ATLAN-Zeitabenteuer im Jahr 2012 oder 2013 erneut in den Handel zu bringen, vielleicht in Form von Taschenheften oder in einer schönen E-Book-Version.

Als jugendlicher PERRY RHODAN-Leser und in den späten 70er-Jahren gehörten die Kneifel-Romane zu meinen Favoriten. Ich litt und kämpfte mit Sandal Tolk, ich reiste mit Vivier Bontanier durchs All, ich trank und liebte mit Atlan in den Jahrhunderten der Erde. Hans Kneifel hatte die Gabe, die »Nebensächlichkeiten« des Lebens so unterhaltsam und plastisch zu schildern, dass es mich nicht im Geringsten störte, wenn beispielsweise die Handlung des jeweiligen Romans nicht vorangetrieben wurde.

Im Herbst 1980 lernte ich Hans Kneifel sogar persönlich kennen. Es war eine einseitige Bekanntschaft: Auf dem PERRY RHODAN-WeltCon in Mannheim wechselte ich einige wenige Sätze mit dem Autor aus München. Für ihn war es die Begegnung mit einem x-beliebigen Fan, für mich war es das Zusammentreffen mit einem Idol meiner Jugend.

Irgendwann distanzierte ich mich von ihm. Anfangs der 80er-Jahre las ich gerne andere Science Fiction, und ich hatte die Figuren satt, die Hans Kneifel schuf. Seine Helden tranken gerne, sie rauchten gerne, sie gingen gerne mit »Mädchen« aus und hinterher auch mit ihnen ins Bett, und wenn ihnen ein Vorgesetzter blöd kam, dann reagierten sie mit flapsigen Sprüchen und »sarkastischem Grinsen«. In meinen Augen war das eine Ansammlung von Klischees, mit denen ich nicht viel anfangen konnte. Die Autoren, die ich zu dieser Zeit mochte, schrieben völlig anders.

Ich brauchte einige Zeit, bis sich mein Verhältnis zu dem Autor veränderte. Das begann zu Beginn der 90er-Jahre. Als junger PERRY RHODAN-Redakteur übernahm ich unter anderem die Betreuung der ATLAN-Buchreihe. Hans Kneifel hatte völlig andere Vorstellung von Art und Umfang der Reihe als der damalige Chefredakteur. Als neuer Kollege musste ich mich zwischen zwei Positionen stellen und versuchen, den möglichst besten Kompromiss dabei zu finden.

Die Telefonate, die wir in den Jahren 1992 bis 1994 führten, waren nicht immer einfach und vor allem nicht immer von großer Harmonie gekrönt. Aber wir näherten uns langsam an - vor allem, als ich endlich erkannte, dass genau das, was ich jahrelang an seinen Romanen nicht gemocht hatte, gewissermaßen sein Markenzeichen war.

Hans Kneifel überzeugte mich in den 90er-Jahren erneut, als er als Autor anspruchsvoller historischer Romane auf sich aufmerksam machte. Das wohl stärkste und erfolgreichste Werk dieser Tage war »Hatschepsut - die Pharaonin«, das als Hardcover im Franz Schneekluth Verlag, München, erschien. Ich las es, und ich tauchte bei der Lektüre dieses historischen Romans in die beeindruckende Welt des alten Ägyptens ein.

In seinem Roman entwarf der Autor ein glaubwürdiges Porträt der Pharaonin Hatschepsut und der Epoche, in der sie regierte. Als erste Frau auf dem Thron musste sie sich mehr anpassen als alle anderen Herrscher vor ihr; das ging so weit, dass die Herrscherin bei der Krönungszeremonie mit einem künstlichen Bart aufwarten musste. Hatschepsut kam als Halbwüchsige auf den Thron, sie hatte mit dem klammheimlichen Widerstand der Priester zu kämpfen und musste sich vor allem gegen Ende der Rivalität ihres Nachfolgers erwehren. Als sie bemerkte, wie sich ihre Zeit dem Ende näherte, zog die Pharaonin eine bemerkenswerte Konsequenz - und verschwand buchstäblich aus der Geschichte ...

Das faszinierende Panorama zog mich in seinen Bann, und seither las ich eine Reihe weiterer historischer Kneifel-Romane. Die Zeit, in der ungestüme Helden durch die Seiten seiner Romane ritten, war vorüber; Kneifels Helden waren jetzt eher nachdenkliche Charaktere - das fand ich aufs überzeugend und stark.

Und wir arbeiteten immer wieder zusammen: Hans Kneifel verfasste einzelne Bände für die Taschenbuch-Reihen, er schrieb PERRY RHODAN-Gastromane und steuerte Einzelbände zu den »neuen« ATLAN-Zyklen bei. Wie in den alten Zeiten, so spaltete sein Werk auch jetzt wieder die Leserschaft in Menschen, die es ablehnten, und Menschen, die es bejubelten.

Er wollte noch so viel schaffen, doch dazu ist es nicht gekommen. Ich hätte es spannend gefunden, mit ihm die angedachten Projekte zu verwirklichen - wir hatten beide Lust dazu, und ihm war die Begeisterung darüber anzumerken. Jetzt ist Hans Kneifel tot.

Was mir bleibt, sind seine Werke, und es bleiben die Erinnerungen an einen Autor, der streitbar war und eigensinnig, der einen wahrhaft eigenständigen Stil hatte und der sich nicht verbiegen ließ.

26 März 2012

Topsider-Cover

So langsam wird Wim Vandemaan zum Experten für Titelbilder, auf denen Topsider zu sehen sind. Wir erinnern uns: Mit seinem Roman »Totentaucher« begann vor wenigen Jahren die ATLAN-Taschenbuchserie bei Fantasy Productions.

Und jetzt liegt druckfrisch sein demnächst erscheinender NEO-Roman auf meinem Tisch: »Die Giganten von Pigell«, die Nummer 14 der Reihe. Vorne drauf sieht man zwei Topsider in Action-Pose, im Innern gibt es aber zudem kosmische Themen.

25 März 2012

Eine Autorin für NEO

Meine Sonntags-Lektüre, die ich wegen privater Verpflichtungen nicht zu Ende bringen konnte, war PERRY RHODAN NEO; ein Manuskript, das zur dritten Staffel der Serie gehört und dessen Lektüre mir unterm Strich viel Spaß bereitet hat. Der Roman stammt von einer Autorin, soviel sei verraten.

Es ist ein Name, der im Zusammenhang mit PERRY RHODAN NEO noch nicht genannt wurde, zumindest nicht von mir. Und nach Lektüre dieser Manuskript-Hälfte behaupte ich selbstsicher: Diesen Namen wird man in »unserem Umfeld« noch öfter lesen.

24 März 2012

Ich schattenlorde wieder

Ein Teil meiner Lese-Aufgaben an Wochenende bezieht sich nicht auf PERRY RHODAN, sondern auf unsere andere Serie: Gemeint ist der SCHATTENLORD – und dabei handelt es sich um die direkte Fortsetzung der zwanzig Bände umfassenden ELFENZEIT-Serie, auf die ich nach wie vor stolz bin.

Der SCHATTENLORD läuft seit Januar 2012 im Vertrieb von Bertelsmann, genauer: von BS Editionen, und man kann die Bücher nur im Abonnement erhalten. Meine Lektüre ist jetzt der siebte Band der Serie; verfasst hat ihn Michael Marcus Thurner. Der Roman ist ganz schön düster – die eigentlich so lebensfrohe Heldin muss sich gegen finstere Bedrohungen zur Wehr setzen und wächst dabei über sich hinaus. Sehr spannend.

23 März 2012

Monolith in Grün

Das finde ich super: Der Monolith-Zyklus kommt jetzt auch als Hardcover in den Handel. Das Konzept für den Zyklus erdachte ich, die eigentliche Arbeit in Form von Exposés und Romanen hatte dann ein Autorenteam um Götz Roderer.

Druckfrisch habe ich jetzt den ersten Band auf dem Tisch: »Planet der Silberherren« von Uwe Anton, veröffentlich in der »Edition Perry Rhodan«, sprich bei Bertelsmann. Damit konnte auch niemand rechnen, als ich mir anfangs der 90er-Jahre erstmals Gedanken über einen Monolithen auf einer fremden Welt machte ...

22 März 2012

Tschechischer Sternenozean


Dieser Tage kamen die Belegexemplare unserer tschechischen Lizenzpartner. Wie immer freue ich mich darüber, dass PERRY RHODAN dort wächst und gedeiht: Man steckt in der zweiten Hälfte des »Sternenozean«-Zyklus.

Ganz frisch sind sind die Bände 2275 und 2276, die in Tschechien mit den Bandnummern 76 und 77 in den Handel kommen. Irgendwie wirken die Romane der Kollegen Hubert Haensel und Uwe Anton so anders, wenn der Text auf dem Cover so fremdartig aussieht ...

21 März 2012

Exterra 55

Ich mag Fanzines, und ich mag Fanzines, die von Clubs herausgegeben werden - die werden ja immer seltener. Am meisten mag ich Fanzines, in denen über PERRY RHODAN geschrieben wird; der Grund liegt wohl auf der Hand. Deshalb las ich heute in der Mittagspause mit Vergnügen die Ausgabe 55 des Fanzines »Exterra«, das der SFC Universum herausgibt.

Nachrufe auf Hans Kneifel und H.G. Francis, zwei elend lange Artikel von Robert Hector, ein sechs Seiten langer Leserbrief von Uwe Lammers, den dieser als »eher kurz« betrachtet, dazu eine Fortsetzungsgeschichte sowie Buchbesprechungen - eine eigentlich bunte Mischung, die aber darunter leidet, dass gut achtzig Prozent des Heftes von zwei Mitarbeitern stammen. Aber damit muss ein Club-Fanzine wohl leben.

20 März 2012

Ein Termin zum Schattenlord

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn Susan Schwartz nach Rastatt kommt, ist das immer eine Freude: Die Autorin, die für zahlreiche PERRY RHODAN-Romane verantwortlich zeichnet, bringt stets eine tüchtige Portion guter Laune mit - und bei ihrem letzten Besuch hatte sie zudem einen Packen an Ideen, Überlegungen und Vorschlägen bei sich.

Der Grund: Wir besprachen uns wegen unserer Fantasy-Serie »Schattenlord«. Der »Schattenlord« ist die direkte Fortsetzung der erfolgreichen »Elfenzeit«-Serie, von der insgesamt zwanzig Bände erschienen sind - diese gibt es im Abonnement bei BS Editionen sowie als E-Book, bislang aber nicht im allgemeinen Buchhandel.

Am »Schattenlord« selbst arbeiten Susan und ich seit dem Herbst 2010; seither wurden vier Romane verfasst, die seit Anfang Januar 2012 regulär ausgeliefert werden. Den ersten Band schrieb Susan Schwartz selbst; er trägt den Titel »Gestrandet in der Anderswelt«. Die Abonnenten der »ersten Stunde« haben ihn bereits vorliegen, ebenso »Stadt der goldenen Türme« von Michael Marcus Thurner. Die Resonanz ist bislang sehr positiv.

Gespannt bin ich natürlich, wie der dritte Roman ankommen wird. »Herrscher des Drachenthrons« stammt von Claudia Kern; neben den romantischen Teilen der Geschichte gibt es auch Horror-Elemente, die sicher den einen oder anderen Leser zum Gruseln bringen werden. Den Abschluss des ersten Handlungsblocks bildet übrigens »Der Fluch des Seelenfängers« von Susan Schwartz.

In allen vier Bänden geht es um das Schicksal einer Gruppe von Menschen, die aus den Ferien zurück in die Heimat fliegen wollen. Doch leider kommt es zu einem Ereignis, das sich bislang niemand erklären kann, und alle landen in der geheimnisvollen Anderswelt. Dort ringen die Menschen seitdem ums Überleben: gejagt von mysteriösen Wesen, unter dem Druck des dämonischen Schattenlords und im Konflikt mit den Widrigkeiten der Natur.

In meinem Gespräch mit Susan Schwartz ging es vor allem um die Fortsetzung der Serie. An den Bänden fünf bis acht wird derzeit eifrig geschrieben: »Sturm über Morgenröte« von Susan Schwartz sowie »Der Gläserne Turm« von Claudia Kern sind bereits fertig, und »Das Blaue Mal« von Michael Marcus Thurner wird in den nächsten Tagen erwartet. Damit ließe sich das Epos theoretisch beenden, aber selbstverständlich wollen wir eine weitere Fortsetzung.

Gemeinsam wälzten wir bei dem Besuch die verschiedensten Ideen. Susan Schwartz erzählte mir von ihren Planungen: Welches Schicksal wartet auf welche Figur, wie geht es mit Laura, der eigentlichen Heldin der Serie, denn wirklich weiter? Und wer verbirgt sich hinter dem Schattenlord, der als Drahtzieher des ganzen Geschehens gilt?

Ich war selbst fasziniert von den vielen Ideen und staunte angesichts mancher geplanter »Auflösung« des Geschehens. Wenn wir die »Schattenlord«-Serie fortsetzen können, kommt noch viel Spannendes auf die Leserinnen und Leser zu.

Nach abwechslungsreichen, informativen und auch lustigen Stunden fuhr Susan Schwartz wieder ab. Solche Besuche liebe ich: Man hat hinterher das Gefühl, viel geleistet und gearbeitet zu haben, und fühlt sich geradezu positiv aufgeladen!

19 März 2012

Rückfahrt und Frei-Tag

Der Sonntag ist auf der Leipziger Buchmesse meist ein schlapper Tag: Man lungert am Stand herum, spricht mit den Besuchern und ist froh, wenn man endlich aufbrechen kann. Das war am gestrigen 18. März 2012 tatsächlich anders - bis zum bitteren Ende waren wir in Gesprächen, hatten wir spannende Besuche und wurden wir mit interessanten Themen konfrontiert.

Trotzdem war ich froh, als ich nach fünf Stunden Fahrt über die Autobahn wieder glücklich in der Heimat war. Den heutigen Montag nach der Messe habe ich frei (ich muss noch Alturlaub »abfeiern«) und nutze die Chance, einige liegen gebliebene Dinge abzuarbeiten. Aber ich schaue eben auch die Messenotizen durch ...

18 März 2012

Ausgesprochen netter Abend

Der Ausklang der Buchmessse an einem Samstag abend ist traditionell gemütlich: Wir gehen Abendessen, und zwar in der Innenstadt von Leipzig. Mit dabei sind Frank Borsch und Dirk Schulz, dazu der Fantasy-Autor Kai Meyer sowie die Ex-Kollegin Miriam Hofheinz.

Bei leckeren Pizza-Mörderportionen, italienischem Rotwein und vielen dummen Sprüchen vergeht die Zeit im Nu. Als wir Stunden später das Restaurant verlassen, sind wir pappsatt und fühlen uns glücklich.

17 März 2012

Gewinnspiel und Preisverleihung

Unser Gewinnspiel, das mithilfe von City Cards in Leipzig und auf der Buchmesse gestreut wurde, interessierte recht viele Messebesucher - unsere improvisierte Verlosungskiste war anständig gefüllt. Um 15 Uhr versammelten sich gut zwei Dutzend Schaulustige vor unserem Messestand, und ich begann die Verlosung.

Ein Paket mit NEO-Romanen kam unter die Leute - allerdings war die Preisträgerin nicht da. Ein MP3-Player mit NEO-Hörbüchern wurde verlost - der Empfänger war ebenfalls nicht da. Beide Personen bekommen ihre Preise per Post.

Immerhin war die Person, die den Hauptgewinn erhielt, auf der Messe anwesend. Zwar stand er nicht bei der eigentlichen Verlosung am Platz, aber er tauchte später auf und bekam seinen schicken E-Book-Reader ausgehändigt.

Schöne Veranstaltung mit einem sympathischen Messe- und E-Book-Partner: finde ich super! Gerne wieder ...

16 März 2012

Reihenweise Gespräche am Stand

Der Freitag ist in Leipzig immer der stressigste Tag für mich: An diesem Tag sind die meisten Verlagskollegen da, tummeln sich Autoren als Fachbesucher auf der Messe – also gibt es viele Termine am Stand und viele Einzelgespräche. Wie immer wird man erst hinterher sehen, was dabei wirklich herauskommen wird.

Unter anderem traf ich mich heute mit den Vertriebsleuten der Edel AG – im Herbst steht bei den Silberbänden »Der Terraner« an, und das soll entsprechend vorbereitet werden. Und ich hatte ein schönes Gespräch mit Eins A Medien, die jetzt auch ein wenig außerhalb des bisherigen Hörbuch-Programms aktiv werden möchten.

15 März 2012

Leipzig 2012, Tag eins

Die erste Buchmesse in diesem Jahr, diesmal wieder Leipzig, und dann mein erster Tag: Ich führte Gespräche mit Verlagsollegen (Heyne, Bertelsmann, Tandem), sprach mit Autoren (Frank Böhmert, Boris Koch, ganz kurz mit Markus Heitz), sprach mit ehemaligen Kollegen (Eckhard Schwettmann) und ging heute abend lecker essen.

Mit Klaus Bollhöfener saß ich in einer Pizzeria, die ich im letzten Jahr als schrecklich, im vorletzten Jahr aber als ziemlich lecker empfunden hatte. Also versuchte ich es – rein für die Statistik – in diesem Frühjahr noch einmal. Diesmal war alles lecker. Es steht also zwei zu eins für Qualität.

14 März 2012

Trauerfeier für einen Klassiker

Es war keine schöne Dienstreise, die mich an diesem Mittwoch, 14. März 2012, nach München brachte: Ich nahm an der Trauerfeier für Hans Kneifel teil, ein trauriger Anlass, den ich mir gern erspart hätte.

Immerhin spielte das Wetter mit: Die Sonne schien, und es war vergleichweise warm. Mit Susan Schwartz, Marc A. Herren und Hubert Haensel waren Autorenkollegen aus dem PERRY RHODAN-Team anwesend; ebenfalls nahm Gisbert Haefs, der langjährige Freund des Verstorbenen, an der Trauerfeier teil.

Gisbert hielt auch eine der drei schönen Trauerreden. Es war ein würdevoller Abschied für einen Mann, dessen Romane uns alle geprägt haben.

13 März 2012

Mailbox geleert

Dieser Tage leerte ich endlich mal wieder meine Mailbox. Genauer gesagt: Ich räumte auf. Unter anderem kippte ich den Ordner mit den »gesendet«-Mails in den virtuellen Mülleimer. Dabei war ich ganz schön entsetzt.

Im Juli 2011 schrieb ich 1184 Mails. Im August 2011 war es deutlich weniger; ich schrieb »nur« 1056 Mails, war in dieser Zeit aber auch eine Woche im Urlaub. (Mein Jahresurlaub 2011.) Der September 2011 brachte dann die Rekord-Marke - kein Wunder, vor dem WeltCon ging es rund: 1557 Mails verließen meinen Computer.

Danach wurde es wieder harmlos: 753 im November, 914 im November, schlappe 757 im Dezember. Damit kann ich leben.

12 März 2012

Silberband-Werbung

Wie schnell die Zeit rast, merke ich unter anderem daran, dass ich in den letzten Tagen bereits an der Werbung für die nächsten Silberbände bastelte. Gemeint sind die PERRY RHODAN-Hardcover, die im zweiten Halbjahr 2012 erscheinen werden.

Rein inhaltlich sind es Kracher: Umgesetzt werden die Heftromane nach Band 1000, es geht um die Neue Galaktische Zeitrechnung und die Kosmische Hanse; die Superintelligenz Seth-Apophis greift nach der Milchstraße, und man hört erstmals vom geheimnisvollen Virenimperium ...

11 März 2012

2650 und die Folgen

Die Lektüre von Ideen- und Arbeitspapieren prägt unter anderem meinen Sonntag: Demnächst steht PERRY RHODAN 2650 vor der Tür – ein solcher »Fünfziger-Band« wird traditionell als Wendepunkt eines Handlungsabschnitts betrachtet und muss entsprechend vorbereitet werden.

Natürlich geht es nach diesem Roman gleich weiter: Unter anderem geht es in den Ideenpapieren darum, was auf der Erde oder in der fernen Galaxis Chanda passiert, wie sich Perry Rhodan selbst oder die Menschen im abgeschotteten Solsystem verhalten. Eine abwechslungsreiche und sehr spannende Lektüre steht mir bevor.

10 März 2012

Unangenehme Textarbeiten

Es gibt Tage, da hasse ich meinen Beruf. Der heutige Samstag verspricht, einer von diesen Tagen zu werden: Ich habe Textarbeiten vor mir, die wichtig sind, die mich aber eher traurig machen.

Heute muss ich den offiziellen Nachruf auf Hans Kneifel verfassen, der auf der PERRY RHODAN-Homepage und in den PERRY RHODAN-Heftromanen erscheinen soll. Und während ich mir überlege, was ich schreiben soll, kommen so viele Erinnerungen hoch: an gelungene Romane, an viele Gespräche, an Briefe und Telefonate.

09 März 2012

Hanns Kneifel ist tot

Ich bin immer noch ziemlich geschockt: Der lange Zeit in München lebende PERRY RHODAN-Altmeister verstarb nach einer kurzen Krankheit - ich habe noch vor wenigen Wochen mit ihm telefoniert.

Als Autor prägte er die deutschsprachige Science Fiction über Jahrzehnte hinweg, seine historischen Romane brachten ihm seit den 90er-Jahren zahlreiche neue Fans ein: Hanns Kneifel war ein Autor, der zahlreiche farbenprächtige und spannende Romane verfasste.

In den Abendstunden des Mittwoch, 7. März 2012, verstarb der beliebte Schriftsteller nach kurzer schwerer Krankheit in München. Die immer noch fassungslose PERRY RHODAN-Redaktion trauert mit der Familie.

08 März 2012

Roman und Michael-Che

Zuletzt hörte ich »Schatten der Vergangenheit«, eine STELLARIS-Kurzgcschichte, die der in Wien lebende Autor Roman Schleifer verfasst hat. Eingelesen wurde sie von Michael-Che Koch, und das empfand ich als eine interessante Mischung.

Schleifers Text ist vor allem eine spannende Agenten-Geschichte, die eben an Bord eines ganz gewöhnlichen Raumschiffes spielt. Und Koch, den ich bislang noch nicht gehört hatte, liest das ganze sehr enegiegeladen: mit rauher Stimme, mit starken Betonungen, mit einem auffallenden Hang zur Action. Gewöhnungsbedürftig – das hat was!

07 März 2012

Vom Leser zur Hauptperson

Ein Logbuch der Redaktion

Während des PERRY RHODAN-WeltCons 2011 bekam ich von vielen Programmpunkten leider nicht viel mit. Unter anderem verpasste ich einen großen Teil der Auktion, die am Sonntag ab 15 Uhr von Hermann Ritter und Marc A. Herren moderiert wurde. Ich erfuhr immerhin von dem großen Echo, das eine spezielle Versteigerung auslöste: Der PERRY RHODAN-Leser Martin Felten kämpfte geradezu darum, einen Auftritt in einem PERRY RHODAN-Roman zu haben.

Marc A. Herren, der bei der Auktion auf der Bühne stand, sah es danach für sich als Ehrensache an, den Leser auch entsprechend zu »verarbeiten«. Uwe Anton verfasste das Exposé für den Roman und schrieb im Vorfeld: »Der Autor wird also gebeten, die Figur freundlich und kompetent zu schildern und sich nach Belieben aus dem anhängenden Lebenslauf zu bedienen.«

Der Roman, in dem all dies geschieht, kommt am 9. März 2012 mit der Bandnummer 2638 in den Handel. Sein Titel lautet: »Zielpunkt Morpheus-System«. Tatsächlich spielt ein Mathematiker namens Martin Felten in diesem Roman eine wichtige Rolle. Er wird in einen Zusammenhang mit den Todringern von Orontes gebracht, im Verlauf des Romans trägt er nicht nur einmal zur Lösung von Problemen bei.

»Vorgestellt« wird er durch eine Begegnung mit Mondra Diamond. Sie nimmt ihn als »durchschnittlich groß« wahr, als »eine leicht untersetzte, dennoch stattliche Erscheinung«. Bei der Begegnung mit Mondra trägt er »ein Hemd mit dem Logo des Konsortiums und bequeme schwarze Hosen, wie sie bei zivilen Mitarbeitern an Bord von Raumschiffen häufig anzutreffen sind«.

Sie informiert sich in einem Datenholo über den Mann, der am 28. Oktober 1415 NGZ auf dem Kolonialplaneten Pays Aigre geboren worden ist. Mittlerweile lebt der Mathematiker, der eher als »Schreibtischtäter« gilt, in der Hauptstadt Ittstein. Das sind selbstverständlich alles Anspielungen auf die Wohnorte des »wirklichen« Martin Felten, der ursprünglich aus dem Sauerland stammt.

Andere Anspielungen beziehen sich auf die privaten Verhältnisse: Er sei »eines von fünf Kindern - eine Schwester und drei Brüder - einer Agrarfamilie«, er habe »mit zwei Frauen Eheverträge abgeschlossen, aber jeweils nicht verlängert«. Und er sei »trotz seines noch jungen Alters bereits vierfacher Vater und zweifacher Großvater«.

Als »Versicherungsmathematiker« habe er für eher »kleine Unternehmen gearbeitet und mehrere Arbeiten« veröffentlicht, ehe ihn Homer G. Adams ins Konsortium geholt habe. Der Autor hat sich auch bei solchen Passagen am »wirklichen Leben« des PERRY RHODAN-Lesers »bedient«.

Im »Perryversum« hat sich der Mathematiker in seiner Freizeit mit den Quolnäer Keretzen beschäftigt, die seitdem zu einem echten Fachgebiet für ihn geworden sind. Zudem hat er »die Natur eines hyperenergetischen Zündimpulses entschlüsselt« ... Und das erweist sich im Verlauf des Romans ebenfalls als sehr wichtig.

Ich will nicht weiter ins Detail gehen, der Roman soll für sich selbst sprechen. Nicht zuletzt durch den Auftritt Martin Feltens ist »Zielpunkt Morpheus-System« ein ungewöhnlicher PERRY RHODAN-Band - ein Beleg dafür, wie Autoren und Leser in mancherlei Hinsicht intensiv zusammenarbeiten können.

06 März 2012

Die SOL-Nummer 65

Wenn ich die neue SOL erhalte, das Magazin der PERRY RHODAN-FanZentrale, lese ich das Heft normalerweise von vorne bis hinten durch. Diesmal ist das ein wenig anders, die Nummer 65 enthält auf 64 Seiten im A4-Format zu viel schwaches Material: unsäglich langweilige Artikel von Dr. Robert Hector beispielsweise.

Schön ist der Beitrag zm »Kampfzzeichnen« der PERRY-Comics, lesenswert ist wie immer »Der galaktische Beobachter«, durchaus gelungen sind die kurzen Beiträge von Matthias Hinz. Die Vereins-Interna lösen bei mir eher Stirnrunzeln aus, die Kurzgeschichten fand ich nicht so spannend. Na ja, nicht jedes Heft kann so gut wie die vorherige Ausgabe sein.

05 März 2012

Die Logik von Markennamen

In seinem Roman »Tod unter fremder Sonne« erwähnt Marc A. Herren einige Namen von Firmen, die es heute gibt und von denen der Autor glaubt, dass es sie im Jahr 2036 auch noch gibt. Das halte ich für einen schriftstellerischen Kunstgriff, der zusätzliche Authentizität schafft; amerikanische Autoren wie Stephen King machen das seit über dreißig Jahren.

Interessant ist, dass es Leser gibt, die das als »bezahlte Werbung« oder auch als »Product Placement« betrachten. Kopfschüttelnd denke ich darüber nach, wie das ablaufen sollte.

Wie habe ich mir das denn vorzustellen? Der internationale Medienriese Facebook stellt fest, dass es eine Romanserie aus Deutschland gibt, in der das Jahr 2036 eine Rolle spielt, und beschließt, Geld dafür zu bezahlen, dass er drei, vier Mal im Roman erwähnt wird?

04 März 2012

Der Kurd und der Perry

Der Kurd-Laßwitz-Preis ist so ziemlich der renommierteste Preis für Science Fiction im deutschsprachigen Raum, auch wenn er nicht dotiert ist. Seit 1981 gibt es ihn, und in ihm stimmen »die professionell in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätigen Autoren, Übersetzer, Lektoren, Verleger, Graphiker und Fachjournalisten über die besten Neuerscheinungen des Vorjahres ab«, wie es so schön heißt.

Fürs Jahr 2011 sind jetzt die Nominierungen verschickt worden; die Unterlagen gingen »an 237 deutschsprachige SF-Schaffende«, und die Wahl endet am 30. April. Im Bereich »Sonderpreis für einmalige herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF 2011« wurde das »Das Perry-Rhodan-WeltCon-Team (Frick & Imo & Herren & Bollhöfener & Ritter & Lukas) für den SF-Con zum 50. Geburtstag« der PERRY RHODAN-Serie nominiert.

Das freut mich schon mal sehr. Jetzt müssen wir schauen, ob wir gewinnen – PERRY RHODAN hat in den Kreisen der »anspruchsvollen« Science Fiction schon immer einen sehr schweren Stand gehabt ...

03 März 2012

Whocain sehen und ...

Ich fühle mich wie ein Wiederholungstäter – auch wenn ich das Thema vor bald zehn Jahren angefangen habe, lässt es mich nicht los: Zuletzt hörte ich mir »In der Hölle von Whocain« an: ein PERRY RHODAN-Hörspiel aus dem »Sternenozean«-Zyklus, die Nummer 38, um es genau zu sagen, aufgenommen von STIL in Berlin und veröffentlicht von Lübbe-Audio.

Grundlage für das Hörspiel waren zwei Romane von Leo Lukas, an die ich mich noch gut erinnere: Menschen stoßen in das Zentrum der Kybernetischen Kultur vor, treffen auf barbarisch wirkende Kybb-Cranar – das mochte damals im gedruckten Heftroman nicht jeder Leser, ich fand es konsequent. Und konsequent hört sich das ganze jetzt auch in der Audio-Version an, das hat STIL wieder mal super hingekriegt.

02 März 2012

Die Autorenkonferenz 2012

Ein Logbuch der Redaktion

Die diesjährige Konferenz des PERRY RHODAN-Autorenteams litt aus meiner Sicht unter einem Problem: Ich war krank. Zwar hatte ich kein Fieber, aber ich fühlte mich schon während der Tage vor der Konferenz so richtig »unfit«, hustete und nieste und machte insgesamt einen schlappen Eindruck. Normalerweise hätte man da gesagt: »Der Mann muss ins Bett!« Und natürlich hätte mich jeder Arzt sofort krankgeschrieben.

Dummerweise ging das nicht, also schleppte ich mich am Sonntagabend, 19. Februar 2012, nach Rastatt, wo die Autoren nacheinander im Hotel eintrafen. In den letzten Jahren hat es sich eingebürgert, die Konferenz mit einem gemütlichen Abendessen »ohne festes Programm« zu beginnen.

Vor dem Abendessen saß ich mit Uwe Anton zusammen; wir besprachen die Fragestellung, die wir an die Autoren richten wollten, und betrachteten kurz den aktuellen Stand der Dinge. Unter anderem geht es in solchen Gesprächen darum, welcher Autor gerade bei welchem Projekt mitwirkt - auch außerhalb unserer Serie - und wie man ihn bei den nächsten Romanen einplanen kann.

Beim Abendessen saßen wir an einem runden Tisch, was ich immer sehr kommunikativ finde. Es wurde eifrig durcheinander geredet, wobei an diesem Abend die allgemeinen Themen vorherrschten: neue Science-Fiction-Romane und -Filme, aktuelle Entwicklungen im privaten Umfeld, aber ebenso natürlich PERRY RHODAN. Ich schwächelte ziemlich und fuhr gegen 22 Uhr nach Hause.

Die eigentliche Konferenz begann am Montagmorgen, 20. Februar 2012. Mit Verena Themsen konnte ich eine neue Kollegin begrüßen, von der wir sicher noch viel hören werden. Dann wechselten wir aber erst einmal für eine Stunde das Thema: PERRY RHODAN NEO stand im Zentrum.

Frank Borsch als Chefautor und Elke Rohwer als Redakteurin fragten die Autoren nach ihrer Sicht der Dinge, nach ihren Meinungen und nach ihren Zielen. Es entwickelte sich eine Diskussion, in der es um Haupt- und Nebenfiguren bei NEO ebenso ging wie um eine Leserseite oder um Vertriebsprobleme.

Nach NEO ging's zu allgemeinen Themen über: Den Vormittag bestritt ich mit einer Art Kurzvortrag zum aktuellen Stand der Redaktionsarbeit; dann wechselten wir zu einem Rückblick aufs letzte Jahr über. Wir diskutierten, was gut und was schlecht angekommen war; ebenso schauten wir uns an, welche Romane von den Lesern wie bewertet worden waren. Teilweise konnten wir die Leserkritik nachvollziehen, teilweise nicht - aber das ist ja immer so.

Der Nachmittag gehörte der inhaltlichen Diskussion: Wie geht es in der fernen Galaxis Chanda weiter, was geschieht auf der vom Universum abgeschotteten Erde, und wie entwickelt sich die Milchstraße, wenn das Solsystem nicht an seinem gewohnten Platz ist? Uwe Anton präsentierte sein Konzept bis zum Ende des laufenden Zyklus; dann ging es an die Details.

In drei Arbeitsgruppen entwickelten die Autoren wesentliche Elemente für die zweite Zyklushälfte - die Ergebnisse wurden im Plenum vorgetragen und diskutiert. Das klang spannend und abwechslungsreich, so sehr, dass wir uns alle schon auf die anstehenden Romane freuen können.

So raste der Tag buchstäblich vorüber. Das Abendessen nahmen wir in der nahe gelegenen Pizzeria ein; wo ich mich immer unwohler fühlte. Nach dem Essen ging ich deshalb auch rasch nach Hause und legte mich ins Bett. Wie es heißt, tagten einige der Autoren hinterher noch in der Hotelbar; von zwei Kollegen wird gemunkelt, sie seien erst ins Bett gegangen, als schon die Sonne über Rastatt aufgegangen sei.

Egal, was die Legenden sagen: Die Autorenkonferenz fürs Jahr 2012 legte wieder wichtige Grundsteine für die anstehenden Herausforderungen - ich fand sie gut!

01 März 2012

Der Monolith wächst auf Papier

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Am Dienstagabend, 12. Februar 2008, hatte ich in meiner Stammkneipe auf einem halben Dutzend kleiner Notizzettel das Thema für einen ATLAN-Sechsteiler konzipiert. Danach ließ mich die Sache nicht mehr los. Das war außergewöhnlich: Ständig schrieb ich mir irgendwelche Ideen auf, und ein Teil meines sozialen Umfeldes hatte sich schon daran gewöhnt, dass ich meist einen Kugelschreiber oder gleich einen Notizblock mit mir herumschleppte.

Die meisten dieser Ideen notierte ich mir allerdings, ohne sie dann weiter zu verfolgen - meist aus Zeitgründen. Dieses Monolith-Thema fesselte mich jedoch länger. Vielleicht lag es daran, dass es nach gut 17 Jahren wieder aus der Versenkung aufgetaucht war und jetzt »verarbeitet« werden wollte. Und so saß ich bereits am nächsten Vormittag mit den kleinen Zetteln in der Hand an meinem Schreibtisch und übertrug die Daten auf karierte A4-Blätter.

Unter anderem legte ich eine Tabelle an, wobei ich die Linien schlicht »von Hand« zog. Das ganze sah improvisiert und unsauber aus; aber ich wollte damit ja nur arbeiten. Ich orientierte mich an dem System, mit dem Robert Feldhoff und ich gut zehn Jahre zuvor den Traversan-Zyklus konzipiert hatten: erst einmal nach der Struktur gliedern, dann die vorhandenen Ideen kanalisieren, zuletzt weitere Ideen hinzufügen.

Ganz links trug ich schlicht die Bandnummern ein, ganz rechts die Namen von potenziellen Autoren. Dazwischen kamen Spalten, deren Rubriken ich als »Planet«, »was erfahren sie?« oder »Lovestory« bezeichnete. Eine weitere Spalte, für die ich keine Überschrift fand, sollte charakterisieren, welche Richtung der jeweilige Roman einschlagen sollte.

Wichtig war mir von Anfang an, dass jeder Autor einen »eigenen Planeten als Spielwiese« haben sollte. Idealerweise handelte es sich dabei um eine Welt, die innerhalb des PERRY RHODAN-Universums noch nie eine Rolle gespielt hatte, oder um ein Volk, über das man so gut wie nichts wusste. Ich glaubte, dass solche Themen gerade bei den ATLAN-Taschenbüchern passend angesiedelt wären.

Das sah im Beispiel des Planeten Thanaton so aus: Zuerst kam »Planet Thanaton / Lemurer / Terra-Kolonie«, dann »Monolith entdeckt - Genveränderung bei Lemurern - Atlan versagt bei Einsatz«, zuletzt noch »Agenten - Politik - Action - Exotik«. Für eine Liebesgeschichte hatte ich offensichtlich keine Idee, und die Autorin, die ich mir »ausgesucht« hatte, schrieb den Band letztlich sowieso nicht.

Beim Planeten Zartiryt stand »Planet am Rand eines Black Hole - rotglühend, zerfressen«, womit ich die Stimmung, so hoffte ich, gut umschrieben hatte; dann »hektische Suche nach anderen Monolithen - das hier war der erste - aber Atlan nicht der einzige, der forscht - es gibt einen Bösewicht«.

Ich gebe zu, das klingt schreiend primitiv, aber zu diesem Zeitpunkt ging es mir darum, die Struktur für den Zyklus herauszufinden. Als Richtung nannte ich »Hardcore-Techno mit Science-Aspekt«, und als Autor hatte ich Götz Roderer angedacht.

So ging es weiter. In den weiteren Spalten gab es eine »eher romantische SF-Fantasy-Mixtur à la Steampunk« (für Hans Kneifel), einmal »richtig fremdartig«, einmal »Kampf im Leerraum - Niedrig-Schwerkraft-Action - SF-Krimi« (hier überlegte ich, Konrad Schaef einzusetzen) oder auch »Detektive und Mutanten - Tipa am Ende«.

Als Schauplätze knobelte ich an »Lumbagoo - Mond um Riesenplanetensystem mit vierzig Planeten und 250 Monden«, an »Chlorgaswelt mit Gradosima-Nachkommen - extrem strenge Gesellschaft - Schii-thihakat« (was immer ich damit meinte) oder auch »Tarey-Hauptwelt - originelle Zivilisation«.

Daran sieht man, worauf ich hinaus wollte: Ich plante, endlich mal eines der menschlichen Sternenreiche ins Zentrum der Handlung zu stellen, über die man in der klassischen PERRY RHODAN-Serie so gut wie nichts erfahren hat. Gemeint ist die Tarey-Bruderschaft, die genau in der Zeit, in der die ATLAN-Taschenbücher angesiedelt sind, auch einen Beitrag zum galaktischen Intrigenspiel leistet.

Darüber hinaus wollte ich ein kosmisches Geheimnis einarbeiten, »dessen Rätsel Atlan und seine Mitstreiter unter enormem Zeitdruck lösen müssen«, wie ich mir notierte. Es sollte mit den Monolithen zusammenhängen, und die wiederum wollte ich anfangs mit dem Krieg zwischen den Halutern und Lemurern verknüpfen. Könnte das ein altes Fallensystem der Lemurer sein, eine Waffe vielleicht, mit der diese gegen die Haluter angetreten waren?

Wenn ich aber die Lemurer mit den Monolithen verband, konnten die dann überhaupt so alt sein? An diesem Punkt meiner Überlegungen beendete ich das Kritzeln mit der Tabelle. Die sah ohnehin schon reichlich unsauber aus; ich war mir sicher, dass ich mit meinen eigenen Notizen bald nichts mehr anfangen konnte. Aber aufgeben wollte ich nicht, dafür faszinierte mich das gesamte Monolith-Thema schon viel zu sehr.

Vielleicht sollte ich noch einmal von einem anderen Gesichtspunkt aus arbeiten? Ich hatte eine Struktur geschaffen, mehr nicht, und ich hatte dieser einige wenige Ideen untergeordnet. Wie aber wäre es, wenn ich jetzt anfinge, systematisch die einzelnen Ideen weiterzuspinnen, vielleicht sogar parallel? Vielleicht entstand dann ein weitergehendes Konzept, das ich dann Sabine Kropp präsentieren konnte?

Das aber würde eher eine Arbeit für den Abend sein; zumindest nahm ich mir das vor. Die reguläre Arbeit musste schließlich vorher erledigt werden, und so schob ich Atlan und sein Monolith-Problem in eine Schublade und hoffte, dass es dort bliebe ...