30 Juni 2022

»Perry Rhodan Dag« im Jahr 1978

Zu einer »Perry Rhodan Manifestatie« riefen die PERRY RHODAN-Fans in den Niederlanden im Frühjahr 1978 auf. Mit Anzeigen in Fanzines wurde auf den »Perry Rhodan Dag« aufmerksam gemacht, der am 6. Mai 1978 im Kongresszentrum in Amsterdam stattfinden sollte.

Als Ehrengäste wurden die beliebten Autoren William Voltz und Walter Ernsting alias Clark Darlton angekündigt, dazu Erich von Däniken, der zu jener Zeit in PERRY RHODAN-Krisen ebenfalls recht populär war. Im Programm warb man aber nicht nur mit der Science-Fiction-Serie aus deutschen Landen, sondern auch mit einer Video-Vorführung der aktuellen Science-Fiction-Filme aus dem englischsprachigen Raum.

29 Juni 2022

Ein Interview auf englisch

Dass unsere Zusammenarbeit mit dem J Novel Club anlaufen konnte, war dem Engagement von Jonathon Collis zu verdanken. Der in Berlin wohnende Amerikaner knüpfte die Kontakte zwischen dem amerikanischen Verlag, für den er arbeitet, und unserer Redaktion. Wir trafen uns einmal am Rand der Buchmesse in Frankfurt, alle anderen Kontakte liefen dann über Telefon und Mail.

Und irgendwann schrieb er mich an. Ob ich nicht für ein Interview zur Verfügung stehen könnte? Ich sagte zu, und er schickte mir die Fragen. Freundlicherweise führten wir das Interview in deutscher Sprache, weil mein englisch nicht brauchbar genug dafür wäre.

Mittlerweile ist das Interview in englischer Sprache erschienen. Man kann es auf der Internet-Seite des J Novel Clubs nachlesen. Ich erzähle darin ein wenig von meiner Arbeit und zu dem, was wir eigentlich machen. Ich hoffe, dass es viele Leser finden wird.

28 Juni 2022

Das schwarze Verwehen

Mir gefällt das Titelmotiv, das Dirk Schulz für den aktuellen PERRY RHODAN-Band gewählt hat, sehr gut. Das Bild zeigt eine Situation aus dem Roman »Das schwarze Verwehen«, den Michelle Stern verfasste und der in dieser Woche in den Handel kommt. Was man darauf genau sieht, muss ich an dieser Stelle nicht schreiben; das erklärt sich während der Lektüre des Romans quasi von selbst.

Drei Serienfiguren sind in diesem Roman unterwegs, die ich beide mag und über die wir gestern auch im Rahmen unserer Autorenkonferenz diskutiert haben. Alaska Saedelaere ist als der Mann mit der Maske schon seit langer Zeit eine zentrale Figur, die mal stärker im Vordergrund stand, dann aber auch mal für Jahre im Hintergrund verschwand. Recht neu sind Gry O’Shannon und Anzu Gotjian, zwei Frauen mit eher seltsamen Fähigkeiten.

Was die Terraner im Innern des Chaoporters erleben und wohin es sie verschlägt, das schildert die Autorin mit viel Phantasie und einem Sinn für schöne Szenen. Das Rostland mit seinen Gefahren wird ziemlich lebendig – ich mochte die Stimmung, die sie mit mancherlei Szene erzeugt. Phantastisch!

27 Juni 2022

Ein lockerer Konferenz-Start

Am Sonntag, 26. Juni 2022, trafen die Autorinnen und Autoren in Rastatt ein, alle zu unterschiedlichen Zeiten – was an den Verkehrsverhältnissen und an den Zuständen bei manchen Zügen der Deutschen Bahn lag –, aber bei wunderschönem Sommerwetter. Wir trafen uns in einer Pizzeria in der Innenstadt, wo wir unter freiem Himmel essen, trinken und vor allem viel reden konnten.

Immerhin hatten wir uns seit zwei Jahren nicht mehr gesehen, und eine Zoom-Konferenz kann ein persönliches Beisammensein nicht ersetzen. Es wurde also auch viel über private Dinge gesprochen (»Wie geht's den Kindern?«), Corona war immer wieder ein Thema, aber natürlich ging es auch um Science Fiction im Allgemeinen, die PERRY RHODAN-Serie im Besonderen und verschiedene literarische Themen.

Robert Corvus, der zum ersten Mal offiziell als Teamautor anwesend war, erzählte von seinem Besuch im Literaturhaus. Wim Vandemaan berichtete von seiner Tätigkeit an einem aktuellen Dokumentarfilm. So verstrich der Abend wie im Flug – und wir werden am heutigen Montag, 27. Juni 2022, mit viel positiver Energie in die eigentliche Konferenz starten ...

Das Bild zeigt Robert Corvus (links) und Leo Lukas (rechts im Bild) beim gemütlichen Abendessen in Rastatt.

24 Juni 2022

Die Konferenz 2022 vorbereiten

In wenigen Tagen beginnt die PERRY RHODAN-Autorenkonferenz. Im vergangenen Jahr veranstalteten wir sie nur digital, sprich, wir kommunizierten über Video miteinander. Das fanden alle anstrengend und nicht so kommunikativ wie ein persönliches Treffen. Deshalb wollen wir das in Kürze wieder haben.

Die Autorinnen und Autoren bereiten die Konferenz auf ihre Weise vor, ich beschäftige mich heute auch mit den Inhalten. Es gibt ein schönes Thesenpapier, ich habe mir selbst schon viele Notizen gemacht. Es geht hauptsächlich um den kommenden Zyklus und dessen Schwerpunkte, wir werden aber auch über Marketing und dergleichen sprechen. Wenn alles gut geht, kann ich im Verlauf der nächsten Woche die eine oder andere Information folgen lassen …

23 Juni 2022

Ein Redakteur wird gesucht

Es war eine seltsame Anzeige, die von der PERRY RHODAN-Redaktion ab dem Frühjahr 1996 in den Romanen der wöchentlichen PERRY RHODAN-Serie platziert werden sollte. Unter anderem erschien sie in Band 1815, der im Juni 1996 veröffentlicht wurde.

Gesucht wurde ein Redakteur zur »Verstärkung unseres Redaktionsteams«, der idealerweise zwischen 25 und 35 Jahren alt sein und »möglichst redaktionelle Erfahrung« mitbringen sollte. Wie viele Menschen sich auf die Anzeige in jenen Monaten bewarben, erfuhr man in der Redaktion nie – das wurde strikt geheim gehalten.

Man entschied sich dann kurzerhand, die Redaktion beim damals aktuellen Stand zu halten (Sabine Bretzinger und Klaus N. Frick) und lieber jemanden fürs Marketing einzustellen. Ab Juni 1996 war dann Eckhard Schwettmann als Marketingleiter für PERRY RHODAN tätig – und die Arbeitsgebiete bei der größten Science-Fiction-Serie der Welt sollten sich grundsätzlich ändern …

22 Juni 2022

Der Rote Stern

Ich finde das Titelbild, das Alfred Kelsner für den PERRY RHODAN-Roman dieser Woche gemalt hat, sehr beeindruckend: Das abstürzende Raumschiff vermittelt Dynamik, die Kuppelstadt sieht bedroht aus, und die planetare Landschaft erinnert an die klassischen Motive eines Johnny Bruck. Dass man auf dem Bild nicht den titelgebenden Roten Stern sieht, ist für mich zu verschmerzen.

Der Roman, verfasst von Uwe Anton, selbst stellt unter anderem Perry Rhodan und Gucky ins Zentrum der Handlung. Es gibt aber auch eine Galaktische Kastellanin, einige Soldaten aus dem Chaoporter und allerlei Durcheinander, das unsere Helden entwirren müssen. Die Handlung ist turbulent, und am Ende sind alle um einige Informationen reicher.

21 Juni 2022

Die Ceynach-Jägerin

Torytrae ist eine Jägerin; sie verdient ihr Geld damit, auf den Welten von Naupaum jene zu jagen, die gegen die strengen Ceynach-Gesetze verstoßen haben. Das ist die Ausgangsposition für den kommenden Roman bei PERRY RHODAN NEO, der in dieser Woche erscheint – und wer beim ersten Satz nichts verstanden hat, möge sich nicht grämen: Der Autor schildert die ganze Geschichte so spannend und mitreißend, dass keine Fragen offenbleiben.

Ben Calvin Hary ist für den Roman mit der Bandnummer 282 verantwortlich. Der Autor zeigt nicht nur die Abenteuer von Perry Rhodan und seinen Gefährten, sondern auch die Innensicht von Torytrae. Dabei erfährt man mehr über die Situation in Naupaum und die Zustände auf manchen Welten.

Wer die klassischen Romane kennt, dem empfehle ich die vergleichende Lektüre. Wie wurde Torytrae damals in den Romane vorgestellt, wie macht der Autor das heute? Das ist spannend – finde zumindest ich.

20 Juni 2022

Quartams Opfer

Als Lucy Guth ihren ersten Beitrag für PERRY RHODAN-Atlantis verfasste, schaffte sie es, einen arkonidischen Wissenschaftler sehr klar und sehr plastisch vorzustellen. Der Name dieser Figur lautete Quartam da Quertamagin. Im achten Roman unserer Miniserie, der in dieser Woche in den Handel kommt, greift sie diese Figur erneut auf.

Der Arkonide wurde von ihr als arrogant und intelligent zugleich in die Handlung eingeführt. Dabei bleibt die Autorin auch. Er ist kein Sympathieträger, keiner jener Romanfiguren, bei denen man üblicherweise mitfiebert. Ich fand ihn aber so interessant, dass ich sein Schicksal spannend fand und unbedingt wissen wollte, wie die Autorin ihn durch die Geschichte führt.

Der titelgebende Arkonide steht für die Handlungsebene Atlantis. Es gibt noch eine zweite Handlungsebene in diesem Roman, in der es unter anderem um Perry Rhodan geht. Unseren Terraner haben wir nämlich nicht vergessen …

19 Juni 2022

Ein langer Spaziergang bei Altleiningen

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Nach dem Mittagessen unternahmen Uwe Anton, Christian Montillon, Wim Vandemaan und ich einen ausgiebigen Spaziergang durch den Wald bei Altleiningen. Wir hatten das Arbeitspapier gelesen, das Wim für den Zyklus ab Band 2700 vorgelegt hatte. Es war in vielen Punkten sehr locker gehalten, bot aber eine gute Gesprächsgrundlage. Beim Spaziergang erzählte Wim wesentlich ausführlicher, als es ein Papier machen konnte, was er sich darüber hinaus vorgestellt hatte.

Wim schlug einen Zeitsprung von achtzig Jahren zwischen Band 2699 und Band 2700 vor. Das sei ausreichend, um neue Figuren und neue Techniken einzuführen. Außerdem müsste man Zeit schaffen, damit der Mond – so die Idee – von einer fremden Macht übernommen werden konnte. Spannend an den Überlegungen fand ich, dass es keine Invasion von außen geben würde, sich aber noch näher zu definierende Gegner im Solsystem festsetzen sollten.

Der Autor skizzierte mündlich einige seiner Gedanken zum Atopischen Tribunal, die er noch in Zusammenhang mit den Laren und ihrer Geschichte bringen wollte. »Stellt euch ein Wesen vor, das buchstäblich am Ende der Zeit lebt, in einer Evolution, die nach den Kosmokraten und Chaotarchen kommt!«

Er erzählte von den Jenzeitigen Landen und vom Atopischen Tribunal. Das war alles noch nicht völlig ausgereift, wie ihm selbstverständlich bewusst war, aber es war gleichzeitig klar, dass Wim hier erste Ideen präsentierte, die für einen kompletten Zyklus ausreichten.

Christian, Uwe und ich hielten teilweise dagegen, wenn wir Dinge kritisch fanden, versuchten an anderen Stellen allerdings auch, so viel wie möglich zu ergänzen. So sprangen wir von Thema zu Thema, berauschten uns an der einen oder anderen »Spinnerei«, und bei alledem vergaßen wir, richtig auf den Weg zu achten. Zwar verirrten wir uns nicht im Wald, aber unterm Strich gingen wir einen riesigen Bogen und kamen erst nach einem sehr langen Spaziergang zurück auf die Straße und über diese bis zur Burg.

Dort setzten wir uns wieder an den Tisch, genossen Kaffee und Kuchen, Mineralwasser und Saft, und gingen an die Struktur unserer Arbeit. Wir fixierten die weiteren Abläufe im Detail.

Während Uwe Anton am Exposé für Band 2680 arbeite, solle schon das Exposé für den Jubiläumsband 2700 verschickt werden. Damit würden wir einen terminlich hervorragenden Vorlauf schaffen. Das sollte ausreichen, die Grundlagen für den neuen Zyklus zu erarbeiten. Wir wollten einen Auftakt schaffen, der auch dazu dienen konnte, neue Leser anzusprechen.

Ich formulierte eine Ideal-Vorstellung für den Start in den neuen Zyklus: Band 2700 sollte Andreas Eschbach schreiben, danach wollte ich gern einen Doppelband 2701/2702 von Hubert Haensel, haben, und Band 2703 könnte ein weiterer Gastautor verfassen.

Als nächsten Schritt musste ich aber das Autorenteam informieren; die Kolleginnen und Kollegen wussten ja nichts von unserer geheimen Besprechung. Ich notierte mir die Eckpunkte eines Informationsschreibens, dessen Inhalte ich mit Uwe, Christian und Wim absprechen würde. »Ich zeige euch die Mail, bevor ich sie rausschicke«, versprach ich.

Mit Rainer Castor, der seit Jahren die Hintergründe für die aktuelle Zyklusplanung erarbeitete, wollte ich zuvor noch telefonieren; diesen Kollegen musste ich als ersten Autor ins Boot holen. »Er ist für unsere Arbeit unverzichtbar«, argumentierte ich, und niemand widersprach.

Die Fans wollten wir frühestens im Herbst 2012 informieren. Das sollte ausreichen. Auch hier würde ich einen Text formulieren und mit den drei Autoren absprechen.

Wir gingen an diesem Tag nicht mehr spazieren; der lange Aufenthalt im Wald hatte durchaus angestrengt. Beim Abendessen diskutierten wir später wieder über die Inhalte, redeten uns die Köpfe heiß über Dunkelwelten und Atopische Richter, verschollene Monde und neue Raumschiffe.

Der nächste Morgen begann früh. In der Pension Jasber trafen wir uns um neun Uhr zum Frühstück, dann fuhren wir nach gemütlichem Beisammensein los. Ich war an diesem Samstag, 14. April 2012, am frühen Nachmittag wieder daheim, den Kopf voller neuer Ideen und Konzepte.

17 Juni 2022

Die Verfilmung ist nur ein Thema

Die aktuelle Ausgabe 106 der Zeitschrift »SOL«, die ich dieser Tage endlich lesen konnte, ist eine Wundertüte, vollgepackt mit Informationen und lesenswerten Texten, professionell gestaltet und inhaltlich mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Christina Hacker und ihr Team schaffen es immer wieder, eine spannende Ausgabe zusammenzustellen, die nicht nur Leute ansprechen sollte, die sich mit PERRY RHODAN bereits auskennen.

Die Ausgabe 106 legt einen kleinen Schwerpunkt auf die Verfilmung der Serie. Es gibt einen Artikel von mir, in dem ich über die Euphorie schreibe, die im Jahr 2000 kurzzeitig herrschte. In weiteren Beiträgen geht es um den alten Film aus den 60er-Jahren und die Tatsache, dass es eben immer noch keine neue Verfilmung unserer Serie gibt.

Das aber ist nur ein Thema in dieser vollgepackten Ausgabe. Natürlich werden wieder aktuelle Romane besprochen, aber spannender fand ich die ausführlichen Beiträge. So bin ich zwar mit einigen Details nicht einverstanden, aber den Artikel über Marianne Sydow fand ich wichtig und spannend zugleich.

Die Interviews mit dem Autor Sascha Vennemann und dem Verlagsleiter Peter Hopf geben interessante Hintergründe preis, die Texte über aktuelle Fan-Aktivitäten lese ich ohnehin immer gern, und der Übersichtsartikel zu Atlantis fasste die Informationen über den fiktiven Kontinent in faszinierender Weise zusammen.

Ich las die 68 Seiten des Magazins komplett, und ich fand sie durch die Bank gelungen. An mancher Stelle bin ich anderer Ansicht als die Autorinnen oder Autoren, aber das ist nicht schlimm – alle Meinungen sind selten auf eine Linie zu bringen.

Die Ausgabe 106 der »SOL« ist auf jeden Fall wieder richtig gut geworden: meine Empfehlung nicht nur für die Mitglieder der PERRY RHODAN-FanZentrale, sondern für alle, die sich für unsere Serie interessieren!

14 Juni 2022

Der ColoniaCon 24 war ein Fest

Ein Logbuch der Redaktion

Es sollte das erste Fan-Treffen für mich seit über zwei Jahren werden: Am Samstag, 14. Mai 2022, fuhr ich mit Janina Zimmer vom PERRY RHODAN-Marketing nach Köln. Der ColoniaCon 24 stand an, die beliebte Fan-Veranstaltung wurde vierzig Jahre alt.

Wir trafen uns morgens um acht Uhr in Karlsruhe, kamen gut durch den Verkehr und waren kurz nach elf Uhr in Köln. Zwischen dem Jugendpark und der Therme, wo sich schon immer ein Schotter-Parkplatz befindet – im Schatten der Zoobrücke gewissermaßen –, stellte ich mein Auto ab. Dann spazierten wir in aller Ruhe zum Jugendpark.

Dort war es mit der Ruhe schnell vorüber. Es waren so viele Menschen zu begrüßen, so viele Gesichter zu sehen, die ich seit langem nicht mehr wahrgenommen hatte …

Am Eingang wurden die Impfnachweise kontrolliert, im Innern der Räumlichkeiten herrschte Maskenpflicht. Wer sich im Freien aufhielt, konnte die Maske natürlich herunternehmen – eines der vielen Belege dafür, dass dieser Con eben nicht in den »alten Zeiten« stattfand. Mir gefiel, dass es dazu keine unnötigen Diskussionen gab. Wer keine Maske tragen wollte, konnte sich schließlich bei bestem Wetter im Freien aufhalten, wo er oder sie alle Leute traf, die es zu treffen galt.

Janina und ich verloren uns rasch aus den Augen. Sie wurde von Robert Corvus mit vielen Menschen bekannt gemacht; später sah ich sie immer nur im Gespräch mit anderen Besuchern. Für die Marketing-Kollegin waren die vielen Diskussionen eine wichtige Grundlage für weitere Ideen; sie notierte sich sehr viel.

Gegen zwölf Uhr hatte ich meinen ersten Programmpunkt: Zusammen mit Thomas Kass, Robert Corvus und Hermann Ritter saß ich auf der Bühne. Es ging um Achim Mehnert, der viel zu früh verstorben und jahrzehntelang eine zentrale Person der ColoniaCons gewesen war.

Wir erinnerten an die Romane und Fanzines des Schriftstellers und Fans, wir erzählten Geschichten, und im Hintergrund sah man auf der Leinwand immer wieder Bilder von Achim. Ich fand, dass wir das ganz gut machten; den Zuschauern schien es ebenfalls zu gefallen.

Danach beschäftigte ich mich vor allem damit, mit anderen Menschen zu reden. Es waren mehrere Autorinnen und Autoren aus dem PERRY RHODAN-Umfeld da, dazu kamen zahlreiche andere Menschen, die sich ganz allgemein kreativ betätigten. Bei strahlendem Sonnenschein konnte man sich auf eine Mauer oder eine Bierbank setzen, etwas essen und trinken und sich dabei gut unterhalten. An einem Kiosk direkt neben dem Jugendpark wurden einfache Gerichte angeboten (Pommes frites oder Bratwürste), Getränke gab es an der Theke im Erdgeschosse des Jugendparks.

Zu einem Programmpunkt eilte ich wieder ins Gebäude hinein. Ich hatte vor, mich ins Publikum zu setzen, um mir dort anzuhören, was auf der Bühne gesagt wurde. Letztlich bat man mich schnell dazu. Und so nahm ich – obwohl ich nicht auf dem Zettel stand – an zwei weiteren Programmpunkten teil: Es ging um PERRY RHODAN NEO und um PERRY RHODAN-Atlantis.

Die Autorinnen und Autoren erzählten von ihrer Arbeit an den jeweiligen Serien, ich gab ein wenig Auskunft darüber, wie es allgemein aussähe und wie es möglicherweise im kommenden Jahr weitergehen könne. Weil ich vieles selbst nicht im Voraus sagen kann, blieb ich oft im Ungefähren, brachte aber hoffentlich doch die eine oder andere sinnvolle Information: etwa, dass es 2023 wohl sicher eine weitere Miniserie geben wird.

Danach bekam ich nicht mehr viel von der eigentlichen Veranstaltung mit. Den Programmpunkt über die Altleser verpasste ich, die Lesungen rauschten außerhalb meiner Wahrnehmung an mir vorüber, und die Veranstaltungen in der Kegelbahn – einem Raum im Erdgeschoss – sah ich praktisch gar nicht. Dort ging es um andere Serien und allgemeine Science Fiction.

Für mich präsentierte sich der ColoniaCon als eine PERRY RHODAN-Veranstaltung, aber das lag schlicht an meiner eigenen Wahrnehmung. Und so verbrachte ich den Rest des Nachmittags im Freien. Mit Hermann Ritter unterhielt ich mich lang über gemeinsame Bekannte aus der Szene, mit Lucy Guth sprach ich über neue Projekte; ich sah mir Bilder an und kaufte Bücher, ich war ohne Pause beschäftigt.
Irgendwann war 19 Uhr, und es kam mir gar nicht so spät vor. Die Stunden waren in rasender Geschwindigkeit verstrichen; anders konnte ich das nicht sagen.

Mit Janina ging ich zu meinem Auto, das mittlerweile sehr eng zugeparkt worden war: Der Parkplatz unter der Zoobrücke, der um elf Uhr noch fast leer gewesen war, erwies sich um diese Zeit als völlig überfüllt. Heerscharen von Menschen waren unterwegs, um auf den Rheinwiesen den Abend zu genießen. Janina lotste mich über den chaotischen Parkplatz, dann konnten wir losfahren.

Die Rückfahrt verlief ohne große Probleme. Wir unterhielten uns über den Con und ließen viele der Gespräche noch einmal Revue passieren. Um halb elf Uhr waren wir in Karlsruhe. Von dort aus hatte es die Kollegin dann noch einmal gut zwanzig Minuten, bis sie daheim war.

Ein langer Arbeitssamstag war zu Ende …

13 Juni 2022

Ein Geheimtreffen in Altleiningen

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Als ich am Freitagmorgen, 13. April 2012, von Karlsruhe aus über die Rheinbrücke hinüber nach Rheinland-Pfalz fuhr, wusste ich natürlich, dass an diesem Tag einiges bei PERRY RHODAN anders werden würde. Die Ausmaße ahnte ich allerdings nicht – in die Zukunft sehen kann schließlich niemand.

Am Vormittag traf ich in Wattenheim ein. Christian Montillon hatte für mich – und für die anderen – je ein Zimmer in der Pension Jasber gebucht. Die Pension lag am Rand des Orts, war eher einfach eingerichtet, wirkte aber gemütlich.

Die Wirtsleute machten einen aufgeschlossenen Eindruck, und zu Christians Wohnung waren nur wenige hundert Meter zurückzulegen. Von der einen Seite der Pension aus fiel der Blick auf die Autobahn, während man von der anderen Seite die Hügelwelt des Pfälzerwaldes betrachten konnte.

Zeit dafür hatten wir nicht. Immerhin stand ein Treffen bevor, an dem Uwe Anton, der als Exposéautor seit einiger Zeit die PERRY RHODAN-Serie steuerte, sowie Wim Vandemaan und Christian Montillon teilnahmen.

Unsere Agenda war einfach: Wir wollten herausfinden, wie wir die neue Zusammenarbeit angehen sollten. Schon im Voraus hatte ich in Telefonaten und Mails mit den drei Autoren einige wesentliche Eckpunkte definiert. Wir waren uns über die grundsätzliche Richtung einig.

Uwe Anton hatte unter schwierigsten Bedingungen die Exposéarbeit übernommen. Robert Feldhoff war zu jener Zeit krank gewesen und seine Arbeit nicht weiter leisten können. Grundlagen für den Zyklus ab Band 2500 hatte er buchstäblich im Krankenhausbett erarbeitet. Robert und ich hatten zeitweise über SMS kommuniziert, weil sich das als eine praktikable Lösung herausgestellt hatte.

Da es nicht mehr anders ging, hatte Uwe »mitten im Betrieb« mithilfe von Ideenpapieren, die Robert geliefert hatte, die Arbeit übernommen, anfangs als Krankheitsvertretung. So konnte die Arbeit an PERRY RHODAN nahtlos fortgesetzt werden: Der Zyklus ab Band 2500 begann, die Exposés wurden verfasst, die Romane kamen von den Autorinnen und Autoren und gingen in die Produktion.

Und während Uwe noch damit beschäftigt war, mitten in den Vorbereitungen zu einem neuen Zyklus mit den Autorinnen und Autoren zu kommunizieren und die Exposés zu erarbeiten, starb Robert Feldhoff. Ich erinnerte mich noch viel zu gut an den Schock, der mich damals erfasste, und an Uwes Bereitschaft, »für einige Zeit« einzuspringen.

Seit jenen tragischen Monaten waren einige Jahre vergangen. Uwe hatte die Exposéarbeit engagiert übernommen, hatte vor allem viel mit Rainer Castor zusammengearbeitet, wollte den dauernden Termindruck aber reduzieren. Es war klar, dass ein Team diese Arbeit weiterführen sollte, und mit Christian Montillon und Wim Vandemaan stand nun ein solches Team in den Startlöchern.

Die eigentliche Besprechung absolvierten wir nicht in Wattenheim, sondern auf der Burg Altleiningen, die sich nur wenige Kilometer von Christian Montillons Wohnhaus entfernt erhebt. Die Burg liegt wunderschön zwischen bewaldeten Hügeln, und sie ist von einem Netz von Wander- und Spazierwegen umgeben. Ich kannte die Örtlichkeit schon, denn wir hatten an dieser Stelle bereits wegen PERRY RHODAN-Action getagt. Für Uwe Anton und Wim Vandemaan war die Burg allerdings neu.

Zuerst saßen wir im Cafébereich zusammen und unterhielten uns über den Stand der Dinge. Uwe zeigte auf, wie er sich den weiteren Verlauf des Zyklus vorstellte. Immerhin war er in der Planung schon über den Band 2650 hinaus – es ging auf den Zykluswechsel zu.

Er präsentierte uns, wie die Handlung in der Milchstraße weiterlaufen sollte. Welche Gefahren würden auf die Bevölkerung im abgeschotteten Solsystem zukommen, was in fernen Galaxien passieren? Perry Rhodan operierte in der Serie aktuell in Chanda, Alaska Saedelaere weilte in Escalian. Uwe Anton informierte uns über den Hintergrund für die mysteriöse Figur namens Ramoz. Es sollte mehr über die Superintelligez QIN SHI bekannt werden, das Raumschiff LEUCHTKRAFT eine große Rolle spielen.

Während Uwe die Hintergründe vor uns darlegte, klang alles schlüssig. Die Handlung lag wie auf einem Silbertablett vor mir. Es würde allerdings nicht einfach werden, die vielen Ideen in »mundgerechte Portionen« zu zerlegen, sprich, das Thema so aufzubereiten, dass man daraus Exposés und vor allem spannende Romane machen konnte. Uwes Arbeitspapier zu den gleichen Themen las sich bereits komplexer.

Der Ansatz war aber richtig und steckte voller Ideen. Sah man von einigen Anmerkungen ab, fand ich die Handlungsplanung spannend und zielführend. Wim und Christian stimmten zu: Das Konzept war stimmig, wir sollten damit weitermachen.

Der Plan war: Uwe sollte seine normale Exposéarbeit fortsetzen, um den laufenden Zyklus abzuschließen, während Christian und Wim parallel damit beginnen sollten, den nächsten Zyklus zu konzipieren. Band 2700 wäre der Trennungspunkt zwischen den Exposés, das ließe sich vetraglich auch gut regeln.

Wir würden also zweigleisig fahren. Damit würden wir unterm Strich viel Zeit gewinnen und könnten jeglichen Rückstand sowie bei den Exposés als auch bei den Romanen gut aufholen. In einem nächsten Schritt sollten sich Christian und Wim im Sommer treffen, mit dem Ziel, die ersten zwölf Romane des neuen Zyklus klar zu strukturieren.

03 Juni 2022

Einige Tage Pause

Um es kurz anzukündigen: In den nächsten Tagen wird auf dieser Seite pausiert. Der Redakteur gestattet sich, einige Tage freizumachen, und lässt dann in dieser Zeit seinen Rechner auch aus.

Geplant ist, dass es am 17. Juni 2022 weitergeht. Hoffe wir, dass alle Planungen auch funktionieren ...

Tolcais Totenspiele

Wie hat man sich eigentlich so einen Roboter vorzustellen, der den Kosmokraten dient? Der kommende Roman unserer Serie PERRY RHODAN-Atlantis gibt darauf zwei Antworten: Die eine stammt vom Titelbild, die andere aus dem Roman selbst.

Auf dem Titelbild zeigt Arndt Drechsler Zakrzewski seine Ansicht eines solchen Roboters. Mag sein, dass sie nicht der Darstellung entspricht, die in den 70er-Jahren etwa von Laire veröffentlicht wurde – ich finde diese neue Version stimmungsvoll und ansprechend. So könnte ich mir auf jeden Fall den Kommandanten eines Kosmokratenschiffes vorstellen …

Der Roman selbst gibt einen anderen Blick auf den Roboter und seine Machenschaften bei. Kai Hirdt schrieb den siebten Roman unserer Miniserie, der den Titel »Tolcais Totenspiele« trägt. Auf beiden Schauplätzen der Romanhandlung gibt es eindrucksvolle Szenen, die den Lesern die aktuelle Entwicklung drastisch und klar vor Augen führen. Spannend!

02 Juni 2022

Informationen zur Serie

Im Frühjahr 2004 stellte das PERRY RHODAN-Marketing – federführend war Klaus Bollhöfener, der von Frank Borsch bei den Texten unterstützt wurde – eine neue Infobroschüre zusammen. Sie trug den schlichten Titel »Informationen 2004« und präsentierte auf acht Seiten im A4-Format die aktuelle Serie.

Den Schwerpunkt legte man dabei auf die Buchveröffentlichungen. Nach zwei Seiten, in denen allgemein über die Serie informiert wurde, kamen zwei Seiten, die die aktuellen Silberbände auflisteten – und auf einer Viertelseite die aktuellen Heftromane zeigte –, gefolgt von zwei Seiten, auf denen andere Bücher wie die Kosmos-Chroniken, die Biografien oder die Autorenbibliothek gezeigt wurden. Auf der letzten Seite präsentierte man die Sonderprodukte.

Zur Verteilung kam die Broschüre bei Cons und Buchmessen. Die Auflage betrug mehrere tausend Exemplare.

01 Juni 2022

Besuch im Sonnenschein

Am Mittwoch, 25. Mai 2022, erhielten wir in der PERRY RHODAN-Redaktion einen ungewöhnlichen und positiven Besuch: Christina Hacker, die Chefredakteurin der Fan-Zeitschrift »SOL«, kam mit ihrem Mann vorbei. Wir zeigten ihr die neuen Räumlichkeiten im Verlag, die sie noch nicht kannte, und später setzten wir uns auf den Balkon, wo wir uns über aktuelle Themen unterhielten.

Dabei ging es auch um die Texte, die Christina Hacker für uns schreibt. Seit längerem ist sie ja für die Rubrik »Fan-Szene« zuständig, die alle vier Wochen erscheint und Fans, Fanzines und Clubs vorstellt. Ebenso sprachen wir über die »SOL« und die anstehenden Fan-Veranstaltungen, über Sonderproduktionen und Romane, über das Wetter und private Dinge – wie das eben so ist, wenn man sich nach langer Zeit wieder persönlich trifft.

Christina hatte leckeren Kuchen mitgebracht, den sich Katrin Weil, Madlen Bihr und ich aus der Redaktion schmecken ließen. Dazu gab’s frischen Kaffee und einen – wenig romantischen Blick – auf den Bahnhof von Rastatt sowie den Schwarzwald dahinter.

Das Bild zeigt (von links): Christina Hacker, Klaus N. Frick und Madlen Bihr.