31 Mai 2014

Vertrag im Februar

Am 2. Februar 1961 wurde einer von den Verträgen geschlossen, die für die Gründung der PERRY RHODAN-Serie essentiell wurden: zwischen dem Moewig-Verlag in München und dem Autor Walter Ernsting, wohnhart in Irschenberg. Er bezog sich auf die Besprechung vom 25. Januar 1961, bei der beschlossen worden war, eine »utopische Romanserie« unter dem Titel »Perry Rhodan – der Erbe des Universums« herauszubringen.

»Zwischen dem Autor und dem Verlag besteht Einigkeit darüber«, so formulierte es der Vertrag, dass der Autor in Zusammenarbeit mit Karl-Herbert Scheer »einer Reihe guter und geeigneter Mitarbeiter bedient«, die er »im Sinne der Gesamtlinie genau« zu instruieren habe. Der Autor sollte bis Ende März 1961 ein erstes Manuskript verfassen, im Verlauf des Jahres 1961 sollten es mindestens neun sein.

Aus diesem einen Vertrag wurden bekanntlich Hunderte. Und aus der Besprechung vom 25. Januar 1961 wurde die größte Science-Fiction-Serie der Welt.

30 Mai 2014

Werbung für Platin

Dieser Tage haben unsere Partner von der Edel AG ihre Prospekte an die Buchhändler verschickt. Im offiziellen Prospekt sind sechs Seiten für PERRY RHODAN reserviert – das habe ich mit großer Freude gesehen.

Auf zwei Seiten wird die neue Buchreihe vorgestellt: Die Platin Edition – so nennen die Edel-Kollegen die Hardcover-Ausgabe von PERRY RHODAN NEO. Band eins kommt jetzt im Oktober 2014, nicht im August, wie es ursprünglich geplant war.

Auf weiteren zwei Seiten werden ersten zwei Bücher gezeigt, auf den nächsten zwei Seiten folgen die Silberbände. PERRY RHODAN wird, so hoffen wir damit, im Herbst 2014 mit neuer Energie in den Buchhandel starten. Dem Edel-Vertrieb drücke ich dabei die Daumen.

29 Mai 2014

Markenschutz und Titelschutz

Der Titelschutzanzeiger war vor allem in den 90er-Jahren eine unverzichtbare Lektüre für Menschen, die in der Medienbranche tätig waren: Er informierte auf wenigen Seiten kurz und bündig über aktuelle Entwicklungen der Verlage – als ein gedrucktes Faltblatt. In der Ausgabe 253 für die Woche 13 des Jahres 1996 wurden unterschiedliche Produkte per Titelschutz angemeldet.

Ein Rechtsanwalt wollte sich »Banale Grande« schützen lassen, der Werner-Verlag wollte »Die zukünftige Stadt«, und die Plattenfirma BMG Ariola Miller GmbH sicherte sich »Schlager Express«. Viel wichtiger aber war der Titelschutz, den die Verlagsunion Pabel Moewig für PERRY RHODAN einreichte.

Die Serie sollte »für alle Medien, insbesondere Druckerzeugnisse, Rundfunk- und Fernsehsendungen sowie elektronische Medien jeder Art« geschützt werden. Dieser Schritt war damals einer der ersten, mit denen Eckhard Schwettmann als erster Marketingleiter für PERRY RHODAN überhaupt den Markenschutz für die Serie einleitete.

28 Mai 2014

Im Frühjahr nach Wolfenbüttel

Ein Logbuch der Redaktion

In den vergangenen Jahren zeichneten sich die Science-Fiction-Seminare in der beschaulichen Stadt Wolfenbüttel unter anderem durch eines aus: durch kaltes Wetter. Meist versammelten sich die Autorinnen und Autoren sowie wir Dozenten im Winter – doch beim ersten Seminar im Jahr 2014 war alles anders.

Vom Freitag, 25. April, bis Sonntag, 27. April, lachte buchstäblich die Sonne über Wolfenbüttel. Als Dozent an der Bundesakademie für kulturelle Bildung, wo ich zusammen mit Uwe Anton an diesem Wochenende tätig war, genoss ich in den Pausen das herrliche Wetter und die gemütliche Atmosphäre in den schönen Straßen der Stadt.

GEngagiert: Dr. Olaf Kutzmutz von der Bundesakademie leitete durch das Seminar in Wolfenbüttel. Foto: Peter Wayandearbeitet wurde dennoch – und damit legten wir gleich am Freitag los. Uwe Anton und ich hatten selten so eine bunt gemischte und gleichzeitig so anspruchsvolle Seminarrunde vorgefunden. Rechtsanwälte und Designer, Lehrerinnen und ein Landwirt, Texter und Programmierer – die Autorenrunde erwies sich als ein Querschnitt durch die Bevölkerung, der sicher nicht repräsentativ war. Alle Teilnehmer einte, dass sie gerne schreiben und dass sie ihre schriftstellerische Tätigkeit verbessern wollten, idealerweise soweit, dass sie auch Kurzgeschichten und Romane veröffentlichen könnten.

Wie immer war der Freitag ein »Aufwärmtag«: Dr. Olaf Kutzmutz, der literarische Leiter der Bundesakademie, erläuterte das Programm, dann besprachen wir die Seminarregeln und erzählten in einem Werkstattgespräch aus der schriftstellerischen Arbeit und der Tätigkeit von Verlagen.

Natürlich diskutierten wir über die Texte, die von den Autorinnen und Autoren eingereicht worden waren. Das Seminar hatten wir unter den Oberbegriff »Zugespitzt« gestellt, wir hatten spannende Texte angefordert – und jetzt ging es darum, gemeinsam mit den Teilnehmern herauszufinden, was denn eigentlich Spannung war und ob sie sich in den Texten wiederfinden ließ.

NSeminarpause: PERRY RHODAN-Autor Uwe Anton und PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick unterhalten sich im Garten der Bundesakademie über aktuelle Romanprojekte. Foto: Peter Wayandachdem wir am Freitagabend das »gemütliche Beisammensein« ein wenig sehr in die Länge gezogen hatten, so dass ich erst um drei Uhr nachts im Bett lag, stellten wir am Samstag gleich die ersten Schreibaufgaben. Die Teilnehmer mussten nach unseren Vorgaben eine Szene schreiben, wofür sie nur eine festgelegte Zeit hatten, und anschließend wurde die Szene im Plenum besprochen. Selbstverständlich gab es unterschiedliche Meinungen und Betrachtungsweisen – interessant ist dabei stets, wie verschieden man einen Text lesen und analysieren kann.

Bei der Textkritik nahm ich meist die Perspektive des »pingeligen« Redakteurs ein, der auf stilistische Schwächen hinwies, während Uwe Anton immer wieder auf die Struktur der Geschichte verwies. Auf sprachliche Feinheiten ging Olaf Kutzmutz ein, der bei vielen Texten zeigte, wo man bei einer genauen Betrachtungsweise verbessern und zuspitzen konnte.

Der Samstag endete wieder spät in der Nacht, der Sonntag war für mich dann ein wenig anstrengend. Trotzdem schafften wir ihn gut, und die anschließende Seminarkritik verlief recht positiv. Ich hatte das Gefühl, ein spannendes und abwechslungsreiches Seminarwochenende hinter mich gebracht zu haben, bei dem wir Dozenten ganz nebenbei und in den Pausen viel über PERRY RHODAN, aktuelle Romane und gemeinsame Projekte sprachen.

27 Mai 2014

Der Schwarm-Zyklus in der Planung

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Auch wenn im Frühjahr 1995 in der PERRY RHODAN-Redaktion nicht viel zum Guten stand – Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen waren reihenweise entlassen worden, ein weiterer Umzug innerhalb des Verlages stand uns bevor –, mussten wir selbstverständlich alles so planen, als ob sich rings um uns nichts ändern würde.

Das galt insbesondere für die PERRY RHODAN-Bücher, die zu jener Zeit vom Buchvertrieb wegen ihrer guten Verkaufszahlen sehr gemocht wurden. Im Buchverlag erwartete man von der Redaktion, dass die Bücher regelmäßig in der Setzerei landeten; wie das geschah, interessierte niemanden.

»Viermal im Jahr fallen die PERRY RHODAN-Bücher vom Himmel« – so bezeichnete in dieser Zeit eine Kollegin die abwartende Haltung der Vertriebskollegen.

Immerhin hatten wir einen Mann, der uns von außen hervorragend zuarbeitete, so dass es nie zu terminlichen Engpässen kam. Horst Hoffmann, der die Bücher inhaltlich betreute, war immer sehr akkurat, was die Termine anging.

Und so reichte er bereits im April 1995 ein Konzept ein, das den gesamten Schwarm-Zyklus umfasste. Aus den 69 Heftromanen wollte er acht Bücher machen, beginnend mit dem Silberband 55. Erscheinen sollte dieser im Spätsommer 1996 – Horst Hoffmann war also erfreulicherweise über ein Jahr »vor der Zeit«.

In seiner Einleitung verwies er darauf, dass der »69 Hefte umfassende Zyklus besser geeignet« sei als der vorherige. Damit meinte er den Cappin-Zyklus, bei dem vor allem die zweite Hälfte durch teilweise starke Längen gekennzeichnet war. Horst Hoffmann hatte zwischenzeitlich überlegt, die Hefte 450 bis 499 in ein einziges Buch zu packen: in eine einzige Nacherzählung der fünfzig Heftromane. Ich hatte davon abgeraten, und Dr. Florian F. Marzin, unser Chefredakteur, hatte sich meinen Argumenten angeschlossen.

Beim PERRY RHODAN-Silberband 55: »Der Schwarm«Schwarm-Zyklus würde einiges anders laufen. Der Zyklus lasse sich, so der Autor, »thematisch gut aufteilen«, jedes Buch habe nach seiner Planung »einen eigenen Schwerpunkt im Gesamtgeflecht«. Wenn er die geplanten acht Bände umsetzen könne, seien wir »gut im Maß«, ohne dass wir zu viel kürzen müssten.

Der Zyklus sei von »vielen Kritikern zu unrecht unterschätzt worden«. In seinem Arbeitspapier verwies der Autor auf die teilweise faszinierenden Völker und auch auf Figuren, »die weit über ihr Ende hinweg beliebt« waren. Das Heimliche Imperium der Cynos, die geheimnisvolle Kytoma oder der Anzug der Vernichtung wurden von ihm als wichtige Rätsel genannt, »die zum Teil erst viel später sehr wichtig« wurden.

Horst Hoffmann betrachtete den Zyklus als einen Einstieg in »die moderne Rhodan-Serie«; den Autoren sei das »damals sicher so klar noch nicht« gewesen. Nach dem »grausamen Cappin-Zyklus« sehe er optimistisch in die Zukunft.

Für den ersten Band, der den Titel »Der Schwarm« tragen und mit der Nummer 55 erscheinen sollte, schlug er insgesamt sechs Romane vor: die Eröffnungsbände von K.H. Scheer und William Voltz, darüber hinaus einen weiteren Voltz-Roman sowie einen Vlcek-, einen Kneifel-. und einen Darlton-Band. Bewusst entfallen lassen wollte er zwei Ewers-Romane sowie einen Band von Clark Darlton und Hans Kneifel.

Das Ziel lag klar auf der Hand: Der Einstieg in den neuen Zyklus sollte gleich spannend beginnen und auf zu viele Längen sowie Nebenhandlungen verzichten – ungeachtet der Tatsache, dass diese oftmals sehr originell waren. Immerhin brachte der erste Band nach dieser Planung die Rückkehr der MARCO POLO in die Milchstraße und die Feststellung, dass die gesamte Galaxis von der sogenannten Verdummung betroffen war.

Als Band 56 war »Kampf der Immunen« vorgesehen, für den Horst Hoffmann darüber hinaus den Alternativtitel »Testfall Rorvic« vorschlug. In seinem Konzept verwies er auf die Schwierigkeiten, die sich mit dem Inhalt der ausgewählten Original-Heftromane ergaben: Offenbar wurde in der Serie damals ausgesagt, dass die Verdummungsstrahlung dazu dienen solle, die Superintelligenz ES auszuschalten – das sei aber ein Widerspruch zu weiteren Erkenntnissen in den folgenden Zyklen.

Als Möglichkeit eins schlug Horst Hoffmann vor, die Superintelligenz BARDIOC früher ins Spiel zu bringen, allerdings nur in Andeutungen. Sie könnte doch einen »Langzeitplan gegen ES programmiert« haben. Als zweite Möglichkeit bot er an, »den Unfug einfach« herauszunehmen. In diese Richtung ging er später bei der weiteren Bearbeitung des Zyklus – eine zu frühe Erwähnung der Mächtigen und der Superintelligenzen hätte die Silberbände in eine völlig andere Richtung entwickelt.

Buch 57 sollte den Titel »Das Heimliche Imperium« tragen; der Bearbeiter bot darüber hinaus »Das große Sterben« an. Die zweite Variante bezog sich auf die Menschen des Homo Superior, die in der Heftromanhandlung der frühen 70er-Jahre stark eingeführt worden waren und die man dann schnell wieder aus der Serie geschrieben hatte. Dieses Sterben sollte im Silberband 57 geschildert werden.

Für die Bände 58 (entweder »Die Gelben Eroberer« oder »Die Fünfte Kolonne«), 59 (»Herrscher des Schwarms«), 60 (»Die Cynos«) und 61 (»Götzendämmerung«) lieferte der Autor ebenso Titellisten, Inhaltsangaben und Titelvorschläge.
Beim geplanten Buch 62 ging er stärker ins Detail. »Die neuen Herrscher« könnte es heißen, aber auch »Das Tabora« oder »Schlüssel zur Macht« oder »Ovarons Corps«. Darüber hinaus bot er einen Ausblick, der vom »Schwarm«-Zyklus bis in die nähere Zukunft reichte – mit Figuren wie Kytoma, die er als »eine der faszinierendsten Figuren überhaupt« bezeichnete, ebenso mit Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu.

Das Arbeitspapier fand ich richtig gut. Es lieferte eine klare Auflistung und konnte im Prinzip eins zu eins umgesetzt werden. Ich diskutierte das Arbeitspapier zuerst mit Sabine Bretzinger – heute Kropp – und Florian F. Marzin, unserem Chefredakteur. Dann telefonierte ich mit Horst Hoffmann und gab ihm »grünes Licht«.

Dass die Bücher dann teilweise andere Titel hatten und der Zyklus neu gegliedert wurde, lag in der Natur der Sache. Spätestens bei der Detailarbeit ändern sich immer die Inhalte der PERRY RHODAN-Bücher, seien diese noch so gut geplant ...

26 Mai 2014

Falsche Untertitel spät bemerkt

Manche Fehler merkt man erst viele Jahre, nachdem sie geschehen sind – oder man vergisst sie komplett und bekommt sie erst Jahre später vor die Nase gehalten. Ein schönes Beispiel ist der PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 2200 und dem Titel »Der Sternenbastard«, der von Robert Feldhoff verfasst wurde und der im Oktober 2003 in den Handel kam.

Als Untertitel steht im gedruckten Roman: »Die SOL geht auf große Reise – der Weg zum Ersten Thoregon«. Tatsächlich war dieser Untertitel schon einmal veröffentlicht worden, es war derjenige von Band 2164. Wie konnte das passieren?

Wir änderten damals ab Band 2200 die Gestaltung der Seite drei. Dafür musste ein sogenanntes Dummy-Cover gebaut werden, und als Grundlage nahm man damals wohl den Band 2164. In der Setzerei wurden die von mir gelieferten Texte ordnungsgemäß eingesetzt und ausgetauscht – bis auf den Untertitel, da blieb der vom Dummy-Text stehen.

Ach so, richtig ist natürlich folgender Text: »Er ist der Sohn eines Terraners und einer Arkonidin – und verfügt über eine seltsame Gabe«. Das klingt sofort logischer und passt hundertprozentig zur Handlung des Romans. Na also.

25 Mai 2014

Gesil kommt

Der Sonntag sollte ein gemütlicher werden – also setzte ich mich an diesem 25. Mai 2014 mit dem Anfang des Silberbandes 127 auf den Balkon. Hubert Haensel hatte mir die ersten Seiten geschickt, damit ich mir einen Eindruck verschaffen konnte, und da ich wieder einmal sehr neugierig war, las ich mich ein.

Die zugrunde liegenden Romane hatte ich anfangs der 80er-Jahre schon einmal gelesen, seither nicht mehr. Trotzdem erinnerte ich mich gut an die Faszination, welche die Figur Gesil auf mich ausgeübt hatte. (Das tut sie im Roman ja auch auf zahlreiche Männer an Bord der SOL. Aber das ist Inhalt des Buches, weshalb ich an dieser Stelle nichts dazu schreiben möchte.) Ich stellte fest, dass die Geschichte immer noch gut ist und einen echt fasziniert – das dürfte auch 2014 noch der Fall sein ... sehr schön!

24 Mai 2014

Im April 1993

Am 5. und 6. April 1993 fand eine wichtige Exposékonferenz statt, an der ich offiziell teilnahm – sie wurde in Rastatt veranstaltet. Neben mir nahmen Dr. Florian F. Marzin als Chefredakteur sowie die Autoren Arndt Ellmer und Ernst Vlcek daran teil.

Bereits am 7. April setzte ich mich hin und tippte das Protokoll dieser Konferenz – es wurde mit einem alten Nadeldrucker ausgedruckt, nachdem ich mit Wordstar gearbeitet hatte. Interessante Konferenzthemen betrafen unter anderem die Arcoana und die Ennox, jene Völker, mit denen unsere Helden in den Romanen um Band 1650 herum zu tun hatten. Und es gab Ausblicke auf die Handlung, die ab Band 1700 zu erwarten war ...

23 Mai 2014

Baukau und seine Vorschau

Seit einigen Tagen habe ich sie auf dem Schreibtisch: die erste Verlagsvorschau von Baukau Media, dem Buchverlag Eckhard Schwettmann, unserem ehemaligen PERRY RHODAN-Marketing- und Moewig-Verlagsleiter, sowie seinem Bruder Volker Schwettmann. Die beiden setzen neue Akzente in der Science-Fiction-Szene, und das finde ich gut.

Die erste Verlagsvorschau präsentiert das Programm für das Jahr 2014 und den Anfang von 2015. Klasse sind die ATLAN-Bücher, gespannt bin ich auf die Edition Utopia mit Hardcover-Ausgaben der klassischen Science-Fiction-Romane, die K.H. Scheer verfasst hat. Diese Romane las ich als Jugendlicher sehr gern, und wenn sie in einer schönen Neuausgabe vorliegen, ist das für jeden Science-Fiction-Fan ein Grund zur Freunde.

22 Mai 2014

Perry und Eritrea

Sie sind schon ein gutes Gespann: Perry Rhodan und Eritrea Kush. Das bemerkte ich erneut, als ich den zweiten Band der Miniserie PERRY RHODAN-Stardust »satzfertig« machte. Der Aktivatorträger und die Admiralin agieren echt gut gemeinsam, sie sind nicht immer einer Meinung, werden aber als starke Charaktere eingeführt und präsentiert.

Im Verlauf der zwölf Romane durchlaufen die beiden Figuren möglicherweise eine zusätzliche Entwicklung. Das hängt immer davon ab, wie die Autoren die Figuren darstellen – nichts an einer solchen Miniserie ist von Anfang an in Stein gemeißelt, sondern verändert sich während des Schreibens und Konzipierens. Und möglicherweise gibt's im Verhältnis der beiden sowieso die eine oder andere Überraschung ...

21 Mai 2014

Braingame erarbeitet eine eigene PERRY RHODAN-Seite

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

»Wenn wir jetzt bald das Spiel veröffentlichen, müssen wir auch eine eigene Homepage bauen« – so definierte Axel Ruske, der Geschäftsführer des Computerspiele-Herstellers Braingame, im Frühjahr 2007 seine Marschrichtung. In der Tat sah alles gut aus: Das PERRY RHODAN-Spiel, das immer aufwendiger wurde, näherte sich langsam seiner Vollendung, und jetzt ging es darum, die Öffentlichkeit auf das Geheimprojekt vorzubereiten.

Aus diesem Grund entwickelte eine Gruppe von Braingame-Mitarbeitern und Kollegen aus einer Internet-Firma ein Konzept für eine neue PERRY RHODAN-Internet-Seite. Diese Seite sollte vor allem das Computerspiel, das zu dieser Zeit noch in Arbeit war, präsentieren und die Nutzer nebenbei über die Welt von PERRY RHODAN informieren. Am 22. Juni 2007 kam das Konzept für die Seite auch zu uns in die PERRY RHODAN-Redaktion, wo es intensiv diskutiert wurde.

Interessant fanden wir, dass man von zwei »Hauptzielgruppen« ausging: einerseits »Gamer«, also Computerspieler, andererseits aber PERRY RHODAN-Fans. Man nahm ebenso an, dass ein »Großteil der Zielgruppe« zur sogenannten Silver-Generation zu zählen sei, also Spielern, die älter waren als der Durchschnitt. Immerhin aber wurde bei beiden Zielgruppen angenommen, dass sie mit der »Nutzung von Computer und Web i.d.R. sehr vertraut« und zudem »größtenteils in Communities im Netz organisiert« seien.

Als wichtig betrachtete man allerdings die Bedürfnisse der zwei unterschiedlichen Hauptzielgruppen. Die Computerspieler dürften sich in erster Linie »für das Spiel und Hintergrundinformationen über Engine, Neuerungen, spezielle Technik etc.« interessieren, während für die PERRY RHODAN-Fans vordergründig allerlei »Informationen bzgl. des Spielinhaltes und Handlung« wichtig seien.

Klar war von Anfang an, dass die Internet-Seite »primär als Marketinginstrument zur Bekanntmachung des Spiels« dienen sollte. Darüber hinaus wollte man über sie allgemeine Informationen verbreiten oder für die »Erhöhung der Kundenbindung« sorgen. Geplant waren die Einbindung eines Shopsystems und anderer Dinge.

Immerhin sollte die Seite von Anfang an auch »möglichst browserunabhängig funktionieren«. Man plädierte im Konzept für ein zeitgemäßes und innovatives Design. Unter anderem wollte man Video-Trailer und umfangreiches Bildmaterial sowie zahlreiche Möglichkeiten zum Download einbinden.

Im detaillierten Konzept ging es um die Optik der Internet-Seite: »Generell stehen die Bilder auf den einzelnen (Unter-)Seiten im Vordergrund, da die Qualität dieser u.a. ein Verkaufsargumente des Spiels sind, durch das man sich auch von Konkurrenten abhebt.« Man wollte die Texte allerdings möglichst kurz halten, »um den User nicht mit Informationen zu überschütten und im Extremfall zu langweilen«.

Auf Basis dieses ersten Konzeptes erfolgten zahlreiche Diskussionen und Gespräche. Anfangs war vor allem Miriam Hofheinz für die Kommunikation mit Braingame zuständig; sie telefonierte zeitweise fast täglich und wechselte zahlreiche Mails. Unter ihrer Ägide wurde das Projekt vorangetrieben – zumindest was die PERRY RHODAN-Seite anging. Sie sorgte dafür, dass die entsprechenden Inhalte von uns auf den jeweiligen Internet-Seiten bei Braingame zu sehen waren, und platzierte die jeweiligen Hinweise.

Wir einigten uns darauf, die Spieler zu »kanalisieren«. Wer Fragen zur Serienhandlung stellte, sollte auf unser Forum oder auf die eigentliche PERRY RHODAN-Seite gelotst werden. Wer sich für das Spiel interessierte und hier Bedarf an Informationen hatte, den wollten wir auf das Forum der Braingame-Seite verweisen. »Unsere Moderatoren sollen nicht auch noch Tipps für Spieler moderieren«, argumentierte ich in einem Gespräch. »Und unsere Entwickler wollen nicht darüber Auskunft geben, was in welchem Roman passiert ist und wieso welche Figur sich wie verhält«, wurde mir prompt entgegnet.

Immer wieder sprachen wir uns wegen der Details ab, in diesem Sommer 2007 gab es unglaublich viel Kommunikation in Sachen Computerspiel. Gelegentlich wurde ich eingebunden, die meiste Zeit regelte es aber Miriam Hofheinz selbst in direkter Kommunikation mit Braingame und deren Mitarbeitern.

Und irgendwann war die Seite fertig: Wir waren sehr stolz auf sie, lobten die einzelnen Bilder, fanden die Trailer und Kurzfilme klasse und erfreuten uns an der beeindruckenden Darstellung der PERRY RHODAN-Welt.

Bis das Spiel letztlich erschien, dauerte es noch über ein halbes Jahr. Aber der Juni 2007 bildete den Startschuss für die entsprechende Internet-Seite, und die wiederum war später auch die wesentliche Plattform für das Spiel und sein »soziales Umfeld«.

Die zerstörte Welt


Wenn am 30. Mai 2014 der PERRY RHODAN-Roman 2754 mit dem Titel »Die zerstörte Welt« in den Handel kommt, gibt es nicht nur ein knalliges Titelbild von Swen Papenbrock, sondern auch einen Roman, der von zwei Autoren geschrieben worden ist. Von einer Autorin und einem Autoren, um es genauer zu sagen: Michelle Stern und Christian Montillon zeichnen verantwortlich.

Welches Kapitel nun von welchem Beteiligten stammt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Es ist kaum herauszufinden, denke ich.

Perry Rhodan spielt auf jeden Fall eine wichtige Rolle in diesem Roman, der streckenweise eine »metaphysische Komponente« aufweist, wenn man es in einem komplizierteren Deutsch sagen möchte ... Eins ist jetzt schon sicher: Da werden die Lesermeinungen wahrscheinlich wieder stark auseinandergehen.

20 Mai 2014

Ein Zeitrafferfeld als Idee

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

So umständlich hatte Robert Feldhoff eigentlich nie zuvor ein Gespräch begonnen. »Ich würde dir gern eine Idee vorschlagen, von der ich noch nicht so genau weiß, wie du sie findest.« Er wirkte unschlüssig. »Aber wir haben ja jetzt die Zeit und die Gelegenheit, das zu tun, also möchte ich zumindest mal darüber reden.«

Wir waren auf dem Weg in den Aufenthaltsbereich der Schünemannschen Mühle. Wir wollten einen Kaffee trinken, vielleicht auch ein wenig reden. Dass Robert gleich so ernsthaft auf mich zukommen würde, überraschte mich. »Leg los!«, forderte ich ihn auf, durch seine wenigen Aussagen bereits stark interessiert.

Gemeinsam stiegen wir die Treppe in den zweiten Stock hinauf, gingen bis ans Ende des Flurs, balancierten dabei unsere gefüllten Kaffeetassen und ließen uns in der Sitzecke nieder. Eigentlich könnten wir schön auf die Dächer von Wolfenbüttel schauen, von unten rauschte der kleine Fluss herauf – aber wir hatten beide keinen Blick dafür.

»Ich bin ja nicht so zufrieden mit der aktuellen Suche nach einem neuen Zyklus«, sagte Robert langsam.

Ich wusste, was er meinte. Wir steckten in diesem Mai 1995 noch mitten in der Arbeit zum laufenden Hamamesch-Zyklus, wussten aber gleichzeitig, dass wir den Handlungszyklus ab Band 1800 vorbereiten mussten. Band 1800 war für den Februar 1996 geplant, und bisher gab es kein Konzept, das alle überzeugte.

Bisherige Überlegungen der Exposéautoren Ernst Vlcek und Robert Feldhoff waren von Dr. Florian F. Marzin, unserem damaligen Chefredakteur, als unbrauchbar abgelehnt worden. Meinen Konzepten war es ähnlich geschehen; mittlerweile war ich ziemlich frustriert, was meine Ideen anging. Auf der anderen Seite gab es eine Idee des Chefredakteurs, von der wir sicher waren, dass man sie umsetzen konnte, von der aber niemand begeistert war.

»Wir haben ja den Mars ausgetauscht«, sagte Robert, »ohne zu wissen, was wir mit dem neuen Planeten anfangen wollten.«

Er hatte völlig recht. Im Verlauf des Ayindi-Zyklus hatte sich der Mars zu einer kristallisierten Welt entwickelt. Danach erst war er evakuiert worden. In den Bänden darauf hatten die Menschen und die Ayindi den Roten Planeten gegen Trokan ausgetauscht – eine Welt von der »anderen Seite des Universums«.

Ich sprach intern immer vom »Neo-Mars«, ein Begriff, den außer mir niemand benutzte; während Ernst Vlcek aus »Kontra« immerhin das Wort »Trokan« gezaubert hatte. Aber wir hatten in der Tat nicht die geringste Ahnung, was wir mit der neuen Welt machen sollten, die jetzt um die Sonne kreiste.

»Wie wäre es denn«, so überlegte Robert laut, »wenn wir Trokan in eine Art Zeitrafferfeld hüllen würden?« Ich wirkte irritiert, und er brachte weitere Aspekte seiner Idee vor. »In diesem Feld gibt es eine Evolution, die tierisch schnell abläuft – und am Ende gibt es ein neues Volk im Sonnensystem.«

»Und was machen wir mit dem?«

Das wusste Robert noch nicht, aber er argumentierte sowieso auf einer ganz anderen Ebene. Mit einem völlig veränderten Trokan und einem neuen Volk im Sonnensystem könnte man die Handlung ganz anders gestalten. Auf einmal müssten die Terraner nicht mehr in die Fremde reisen, um neue Abenteuer zu erleben – die Fremde komme gewissermaßen zu ihnen.

»Und wer weiß, was wir dann aus dem ganzen Thema entwickeln«, schloss er seine Argumentation.

Ich fand die Idee gut, ich brachte wenig Einwände dagegen auf, sondern schob eher Fragen nach. Welche Maschine sollte denn das machen, welcher Hintergrund für das Zeitrafferfeld sollte es geben? Solche Details hatte Robert tatsächlich noch nicht erarbeitet, ihm ging es um die »Eröffnung eines neuen Spielfeldes«, um eine Erweiterung bisheriger Möglichkeiten.

Recht schnell diskutierten wir weiter, überlegten uns, welche Reaktionen ein Perry Rhodan oder auch die Regierung der Liga Freier Terraner zeigen würde; das Gespräch ging nicht lang, schaukelte sich aber schnell zu einer Art Brainstorming auf. Robert notierte nur wenig, das machte er sowieso selten, aber ich sah ihm an, wie es in ihm arbeitete.

Auf einmal hörten wir Schritte, die näherkamen. Unser Gespräch verstummte sofort, wir wandten die Köpfe. Es war Dr. Hartmut Kasper, der literarische Leiter der Bundesakademie, und wir wollten selbstverständlich nicht, dass er als Außenstehender mitbekam, über welche Themen wir sprachen. Immerhin war er Germanist und kein Schriftsteller, und hätte man uns zu diesem Zeitpunkt gesagt, dass er ab 2013 unter seinem Pseudonym Wim Vandemaan selbst PERRY RHODAN-Exposéautor sein würde, hätten wir das keine Sekunde lang geglaubt.

»Es geht weiter«, sagt er in seiner sanften Art. »Die Teilnehmer warten.«

Wir waren zum ersten Mal an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel, Robert Feldhoff und ich waren zum ersten Mal als Dozenten an einem Seminar, alles war neu für uns. Es leuchtete ein, dass wir die Autorinnen und Autoren, die ebenfalls zum ersten Mal an einer solchen Veranstaltung teilnahmen, nicht zu lange warten lassen wollten. Es war der Samstagmorgen, wir hatten den Leuten eine erste kurze Schreibaufgabe gestellt und waren sehr gespannt darauf, welche Ergebnisse sie uns präsentieren würden.

Robert und ich wechselten einen Blick. Es geht weiter, hieß das. Wir sahen ein, dass wir wieder in den Seminarraum mussten, um uns dem Seminar zu widmen.

»Sie haben nach der Mittagspause noch eine Weile Zeit«, fügte Hartmut Kasper hinzu. »Da können Sie sich garantiert weiter besprechen.«

Wir nickten beide. Die Idee war gut – und an diesem Wochenende wollten wir daran weiterknobeln. Vielleicht konnten wir ein Konzept entwickeln, das sogar Dr. Florian F. Marzin überzeugen konnte ...

19 Mai 2014

Andreas Kuschke ist tot

Gestern erreichte mich die Nachricht: Der Science-Fiction-Fan Andreas Kuschke ist bereits in der Nacht vom 11. auf den 12. Mai 2014 gestorben; wie es heißt, »an den Folgen eines Herzinfarktes«. Auch wenn ich ihn nicht so gut kannte, traf mich die Nachricht doch sehr. Andreas Kuschke war Jahrgang 1949, er wurde also nur 65 Jahre alt – ich mochte stets seine ironisch-distanzierte Haltung zu vielen Dingen der Welt und der Fan-Szene, die sich von der Aufgeregtheit der heutigen Zeit positiv abhob.

Andreas Kuschke war PERRY RHODAN-Leser und wirkte in den 90er-Jahren an diversen Fanzines mit. Er war stets kritisch, aber auf eine angenehme Art – ein wenig ironisch, stets schmunzelnd und mit einem Herz für die Schwächen anderer Menschen.

Zuletzt gehörte er zu jenen Fans, die die Diskussionsplattform »SF-Netzwerk« betreuten; darüber hinaus war er Geschäftsführer und Archivar des Science-Fiction-Clubs Deutschland e.V. – er drängte sich nicht an das Licht der Öffentlichkeit, zählte aber über Jahrzehnte hinweg zu den »Aktivposten« der Szene.

Er wird vielen fehlen.

18 Mai 2014

Platin Edition

Seit längerem ist die PERRY RHODAN-Redaktion mit Edel Germany in Verhandlungen, was eine Buchausgabe von PERRY RHODAN NEO angeht. Diese Buchausgabe soll hochwertig sein und vor allem die Leser ansprechen, die Science Fiction im Buchhandel kaufen und nicht in der Heftroman- oder Taschenheft-Ecke im Zeitschriftenhandel – dabei handelt es sich ja häufig um völlig unterschiedliche Lesergruppen. Das Projekt steht unter dem Arbeitstitel »Platin Edition«, die Verträge stehen, jetzt wird gearbeitet.

Die redaktionelle Bearbeitung der ersten vier NEO-Bände ist abgeschlossen, die Setzerei hat die Seiten »zusammenlaufen« lassen, die Titelbilder stehen bereits. Derzeit sind wir an der Feinabstimmung. Es ist noch nichts fixiert. Und erst nachdem alles sauber und klar definiert ist – auch der Erscheinungstermin –, werden wir das auch offiziell thematisieren und bekanntgeben.

16 Mai 2014

Endstation Cestervelder

Selten hatten wir in den vergangenen Jahren so viele Probleme mit einem Titel wie mit dem von Band 2753. Zuerst tippte Michelle Stern bei ihrem Roman »Endstation Cestervelder« den Planeten mit »f« auf den Titel; dann übernahm ich es für die Titelvorschau – und ebenso übernahm es dann die Grafik für die Innenseiten. Hätte es nicht noch rechtzeitig jemand gemerkt, hätten wir lauter »felder« gedruckt ...

Aber gut, das kann passieren ... wobei letztlich ja eben nichts passiert ist. In Michelles Roman geht es um den Planeten Cestervelder und auch ein wenig um die historischen Traumata der Laren. Ein zerstörter Planet, ein Klagelied an eine angeblich glorreiche Vergangenheit – das alles verbindet sich in dem Roman mit einem klassischen Perry-Rhodan-Abenteuer. Schöne Sache, wie ich finde.

15 Mai 2014

Arkon im Zug

Wenn ich schon eine Dienstreise unternehme – so wie am Donnerstag, 15. Mai, wenn ich nach München fahre –, nutze ich die Chance stets, Manuskripte und Exposés zu lesen. Diesmal hatte ich mir einen Packen PERRY RHODAN NEO mitgenommen: zwei Exposés und ein Manuskript, mit allem war ich ein wenig spät dran.

Das Manuskript erwies sich als richtig spannend. Es spielt noch einmal im Arkonsystem und zeigt die Entwicklungen dort. Noch einmal treffen Perry Rhodan, Atlan und ihre Gefährten auf die Gegenspieler, nämlich den Regenten und seine Hand.

Am besten gefielen mir bei der Lektüre die Hintergründe, die der Autor lüftet. Man erfährt mehr über die Geheimnisse des Leerraums, und auch über das mysteriöse Ringen verrät er einiges. Ich bin mir sicher, dass die NEO-Fans diesen Roman ebenfalls schätzen werden.

14 Mai 2014

SOS aus dem Weltall

Bisher war es so, dass ich die PERRY RHODAN-Romane, die wir für die Reihe der Planetenromane auswählten, sehr gut kannte: Ich hatte sie irgendwann einmal gelesen, manche von ihnen auch selbst als Redakteur betreut. Mit »SOS aus dem Weltall« kommt in wenigen Tagen ein Roman in den Handel, den ich selbst nie gelesen habe – und den werde ich mir zur Lektüre vorknöpfen.

Den Roman schrieb Clark Darlton bekanntlich auf Basis des uralten PERRY RHODAN-Films; er hat also mit der eigentlichen Serie wenig zu tun. Aber damit hat der Roman einen hohen Faktor an Skurrilität – es handelt sich gewissermaßen um eine »Anderswelt«-Version von PERRY RHODAN.

Ergänzt wird der Roman übrigens durch die Kurzgschichte »Die Reise nach Eden«, und das wunderschöne Titelbild stammt von Dirk Schulz. Ich finde, das ist ein schönes »Package«, das nicht nur mir gefallen dürfte.

13 Mai 2014

Terra im Schussfeld

Druckfrisch landete das Buch 139 der Bertelsmann-Ausgabe auf meinem Schreibtisch. Der Band heißt »Terra im Schussfeld«, gehört zum Zyklus »Kosmische Hanse« und entspricht dem Silberband mit der Nummer 123. Wie immer sieht das Buch schick aus – sofern man auf die dunkelblaue Rahmenfarbe steht.

Was mir bis heute unklar ist: Wer sind die Käufer und Leser der Bertelsmann-Ausgabe? Man trifft sie selten, ich habe in all den Jahren nur sehr wenige Gespräche mit Clubkunden geführt, die PERRY RHODAN abonniert hatten. Sie sind auf jeden Fall sehr treu – die meisten haben die PERRY RHODAN-Serie in dieser Form seit vielen Jahren abonniert.

12 Mai 2014

Ein Hilferuf der Redaktion

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Nachdem in den Monaten zuvor die Arbeitsbelastung immer weiter gestiegen war, verfasste ich im Oktober 2000 eine Art Hilferuf, die ich in Form einer Aktennotiz an die Geschäftsleitung des Verlages sandte. Sie stand unter der Überschrift »Neue Objekte nur mit mehr Kräften möglich« und sollte im Verlauf der folgenden Monate tatsächlich eine Erleichterung mit sich bringen.

»Die Aufgaben innerhalb der dreiköpfigen PERRY RHODAN-Redaktion haben sich in den letzten eineinhalb Jahren überproportional erhöht«, argumentierte ich. Neben allen PERRY RHODAN-Reihen hatten wir im Vorjahr eine 19 Bände umfassende »Dragon«-Serie bei Weltbild veröffentlicht; im Jahr 2000 war bereits die »Mythor«-Serie mit großem Erfolg angelaufen. Diese komplette Arbeit wurde damals »von der Redaktion praktisch in Überstunden abgewickelt«. Dazu kamen die »Plophos«- und »Terrania«-Bücher, die exklusiv beim Bertelsmann-Club erschienen, sowie diverse Sonderprojekte.

Sollte die kleine Mannschaft aus einem Chefredakteur, einer Redakteurin und einer Redaktionsassistentin weiterhin so viele Produkte in den Handel bringen oder gar neue Projekte ankurbeln, benötigten wir dringend eine Unterstützung. Ich forderte »eine Aufstockung der Redaktion um einen Volontär (eine Volontärin) oder einen Jungredakteur (eine Jungredakteurin)«.

Tatsächlich hatte sich die grundsätzliche Arbeit durch eine Reihe von Veränderungen zugespitzt, die nichts mit neuen Produkten, sondern mit »Umstrukturierungen« zu tun hatte. Unter anderem hatte man schon zwei Jahre zuvor das Korrektorat zwar nicht komplett gestrichen, aber einen kompletten Korrekturlauf eingespart. Seither las die Redaktion selbst noch einmal Korrektur, meist zwischen den Terminen, meist in reichlicher Hektik und unter einem unnötigen Zeitdruck.

Es ging gewissermaßen um eine »Drittkorrektur« der wöchentlichen Erstauflage und der zwei Doppelbände, die alle zwei Wochen erschienen. Zudem überprüften wir die sogenannten Blaupausen der Heftromane auf ihre Richtigkeit, weil die Revision in der Druckerei weggefallen war. Ich hatte selbst festgestellt, dass die Zahl der Fehler in den veröffentlichten Romanen seitdem gestiegen war, was bisher in den »oberen Etagen« kaum störte.

Die zahlreichen Marketing-Aktivitäten, die Eckhard Schwettmann gestartet hatte, blieben nicht ohne Einfluss auf die Redaktion. Ich schrieb vermehrt Pressetexte, Sabine Kropp hatte mehr Anfragen von Lizenznehmern auf dem Tisch, und auf einmal mussten wir uns intensiv um die Inhalte von Hörspielen oder geplanten Computerspielen kümmern. Das machte alles Spaß, musste aber bewältigt werden.

Was aber am stärksten auffiel, war eine Veränderung, die im Verlag die wenigsten mitbekamen: Es war das Internet, das die Kommunikation mit den PERRY RHODAN-Lesern massiv veränderte. Sie seien, so argumentierte ich, »mittlerweile größtenteils an das Netz angeschlossen und wollen kommunizieren«. Die Zahl der Leser-Kommentare per Mail hatte sich innerhalb eines Jahres vervielfacht. Zwar fing Arndt Ellmer in seiner Funktion als »LKS-Onkel« das meiste auf, trotzdem blieb genügend bei uns hängen.

Womit niemand gerechnet hatte, war die »Vielzahl wünschenswerter neuer Kontakte«, die wir pflegen wollten: »Fans müssen darüber informiert werden, was sie auf ihren Homepages tun dürfen und lassen müssen.« Solche Probleme gab es bei keiner anderen Zeitschrift innerhalb des Verlages, von den Kollegen im Buchbereich hatte niemand etwas mit dem Internet zu tun.

Das Internet erzeuge »unheimlich viel Neues«, argumentierte ich. Es gebe »buchstäblich Hunderte von Homepages, die in Bezug zu unseren Produkten stehen«. Es sei nötig, dass die Redaktion »zumindest stichprobenweise« immer wieder im Netz nach PERRY RHODAN-relevanten Seiten suchte. Was ich damals in meinem Arbeitspapier verschwieg, war die Tatsache, dass es bereits Möglichkeiten gab, komplette PERRY RHODAN-Romane im Netz zu erhalten: illegal und häufig schlecht eingescannt, kopiert und verbreitet ...

Es war klar, dass schon die laufenden Projekte mit dem vorhandenen Stamm an Mitarbeitern kaum zu schaffen waren. Wir brauchten Hilfe und Unterstützung, auch unter dem Gesichtspunkt, dass wir neue Serien in die Welt setzen wollten.
Sowohl mit Bertelsmann als auch mit Weltbild hatte ich schon mehrfach diskutiert, eigene Serien zu schaffen, vielleicht außerhalb der Science Fiction und eher im Fantasy-Bereich. Ebenso hatte ich Konzepte für Taschenbücher und Heftromane entwickelt, die wir nicht umsetzen konnten, weil wir keine Zeit dafür hatten.

Mein Arbeitspapier endete mit dem Punkt, mit dem es angefangen hatte: mit dem Wunsch nach Veränderung und Verstärkung. Eine Zeit der Diskussion folgte. Da aber Eckhard Schwettmann als Moewig-Verlagsleiter auf meiner Seite stand, stieß ich bei der Geschäftsleitung zumindest auf Interesse ... (Wenige Monate später fingen Frank Borsch als Redakteur und Miriam Hofheinz als Marketingassistentin bei PERRY RHODAN an.)

11 Mai 2014

Zukunftswerkstatt

Mal wieder in alten Unterlagen geblättert: Um den PERRY RHODAN-WeltCon 2011 vorzubereiten, traf sich die PERRY RHODAN-Redaktion am Mittwoch, 8. Dezember 2010, zu einer »Zukunftswerkstatt« im benachbarten Best Western Hotel. Anwesend waren nur die Kolleginnen und Kollegen der PERRY RHODAN-Redaktion: sonst niemand aus dem Verlag und auch keine Autoren.

Hauptsächliches Ziel war, einen Fahrplan für den PERRY RHODAN-WeltCon festzulegen: Es ging um Organisation und Marketing. Darüber hinaus hatte Bettina Lang, die die interne Veranstaltung organisierte, auch noch »Reflexion und Optimierung« als wichtige Tagesordnungspunkte aufgeschrieben.

Tatsächlich legte die Veranstaltung, die von 9.30 bis 17.30 Uhr dauerte, die wesentlichen Grundlagen dafür, dass wir im Jahr 2011 einen PERRY RHODAN-WeltCon mit rund 2800 zahlenden Besuchern veranstalteten mit PERRY RHODAN NEO eine komplett neue Serie starteten und darüber hinaus den Einstieg in das »neue« E-Book-Geschäft begannen.

10 Mai 2014

Buchhandlungsbegehung

Wir hatten früher eine Verlagsleiterin, die eines Tages früher aus dem Büro ging. Davor kündigte sie allen an, sie mache jetzt eine »Buchhandlungsbegehung«. Anders gesagt: Die Person, die dafür verantwortlich war, dass unser Verlag seine Bücher veröffentlichte, ging so selten in eine Buchhandlung, dass sie das extra ankündigen musste.

Bei mir ist das anders. »Leider ...« Ich kann an keiner Buchhandlung vorbei, ohne sie zu betreten. Meist kaufe ich auch ein neues Buch.

Und so war ich heute in der großen »Thalia«-Buchhandlung im Einkaufszentrum Ettlinger Tor in Karlsruhe. Erfreut stellte ich fest, dass es immer noch eine schöne Science-Fiction- und Fantasy-Ecke gibt, und ich freute mich über die ordentliche Platzierung der PERRY RHODAN-Silberbände.

Denn wären diese nicht gut genug gestanden, hätte ich sie nach vorne geräumt. Das mache ich auch in Zeitschriftenläden – ich kann da nicht aus meiner Haut und sorge stets dafür, dass PERRY RHODAN gut platziert ist.

09 Mai 2014

Der Mahlstrom der Sterne akustisch

Ein Logbuch der Redaktion

In meiner doch recht vollständigen PERRY RHODAN-Lesergeschichte gibt es einige wenige Lücken. Dazu zählen mehrere Romane, die zum Laren-Zyklus gehören, also zu den Heftromanen zwischen Band 650 und 699 – warum ich die »damals« nicht gelesen habe, weiß ich aber gar nicht mehr. Umso gespannter war ich jetzt aber darauf, die Abenteuer anzuhören.

DasCover Silber Edition 77 tat ich ausgiebig. In den vergangenen Tagen und Wochen lief im CD-Player meines Autos »Im Mahlstrom der Sterne«, die Hörbuchumsetzung des gleichnamigen Silberbandes.

Um es vorwegzunehmen: Andreas Laurenz Maier, der Sprecher des Hörbuches, machte für meinen Geschmack seine Sache sehr gut. Er betont die Wörter selbstverständlich anders als Josef Tratnik, und seine Darstellung eines lispelnden Guckys ist sicher nicht jedermanns Geschmack – aber er sorgt dafür, dass die klassische Geschichte auch für heutige Ohren spannend und interessant herüberkommt.

Die Geschichte setzt zu einem Zeitpunkt ein, an dem die Verzweiflung der Menschen riesengroß ist: Aufgrund der Bedrohung durch die Laren und Überschweren sind die Terraner zu einer verzweifelten Flucht aufgebrochen, mit der Erde und dem Mond als »Transportmittel«, dazu Zigtausende von Raumschiffen. Der Sprung, der mithilfe eines Transmitters durch den Hyperraum führen soll, bringt die Menschen aber nicht ans erwünschte Ziel, sondern in einen unbekannten Kosmos.

Der sogenannte Mahlstrom der Sterne ist eine Region, die von seltsamen physikalischen Gegebenheiten beherrscht ist und wo die Raumfahrt sehr schwerfällt. Zuerst müssen die Menschen mit allen Problemen fertig werden, die eine unmittelbare Folge ihrer Flucht sind – dazu zählen politische Unruhen ebenso wie detonierende Energiespeicher. Dann beginnt eine vorsichtige Erforschung des naheliegenden Raumes, bei dem die Menschen recht schnell mit einem Wesen in Kontakt treten, das sich als Zeus bezeichnet. Wer sich hinter der Maske des griechischen Göttervaters verbirgt und welche Hintergründe das alles hat, finden die Terraner aber erst Stück für Stück heraus.

Der Vorstoß in den unbekannten Raum und die durchaus skurrile Konfrontation mit Zeus bilden den zweiten Schwerpunkt der Silber Edition, der vor allem den Mahlstrom und seine Umgebung darstellen soll. Mir gefiel die erste Hälfte besser, die von den Menschen auf der Erde und ihren immensen Problemen berichtet: Wie kommt man eigentlich damit zurecht, wenn man weiß, dass man wohl nie wieder das Licht der heimatlichen Sonne sehen wird?

Das große kosmische Abenteuer, das im Mahlstrom der Sterne für die Menschheit – und vor allem für Perry Rhodan und einige seiner engsten Gefährten – beginnen wird, bahnt sich in diesem Hörbuch noch nicht an. Es liefert vor allem packende Weltraum-Action mit vielen Elementen, die zur klassischen PERRY RHODAN-Serie gehören: die Konfrontation mit dem Unbekannten, der teleportierende Mausbiber und der tatkräftige Reginald Bull, die kühnen Techniker und Forscher, die mit viel Energie ins All vorstoßen.

Die Autoren um William Voltz, die die originale Geschichte vor gut vierzig Jahren entwickelten, boten haufenweise spannende Abenteuer, die sich auch heute noch gut lesen – und vor allem hören! – lassen können. Mir machte das erneut Spaß, und es ist ein schönes Gefühl, die alten Geschichten so frisch erneut zu vernehmen.

Hier geht's zur Produktseite von Eins A Medien.

Hier geht's zur Produktseite von Amazon.

08 Mai 2014

Im Stardust-Lektorat

Am heutigen Tag arbeite ich wieder einmal daheim, im »Home Office«, wie man das so schön nennt. Die Aufgabe ist klar: Ich redigiere den ersten Roman von PERRY RHODAN-Stardust, der morgen dann auch schon in die Setzerei muss. Der Roman entstand nach einem Exposé von Uwe Anton, unter anderem hat er Perry Rhodan als Hauptperson.

In den vergangenen Jahren habe ich nicht mehr so viel redigiert; das meiste wird von den Kollegen Alexander Huiskes bei PERRY RHODAN und Helmut Ehls bei PERRY RHODAN NEO erledigt. Nur selten muss ich einspringen, und das ist heute der Fall. Ich hoffe, dass die weiteren Romane unserer neuen Miniserie dann von unserer neuen Lektorin – Informationen folgen! – bearbeitet werden können ...

06 Mai 2014

Originelle Titeleien

Ich mag's, wenn sich Autoren (und Autorinnen) beim Schreiben ihrer Romane noch den einen oder anderen Kniff einfallen lassen, der zusätzliches Vergnügen bei der Lektüre ergibt – zumindest bei den Lesern, die auf solche Kniffe stehen. Im aktuellen Fall ist es der Roman »Wächter des Archivs« von Michelle Stern, der als Band 69 von PERRY RHODAN NEO erscheint; er kommt am 9. Mai 2014 in den Handel und hat ein schönes Titelbild von Dirk Schulz.

Die Autorin hat jedes ihrer 31 Kapitel mit einem Doppelbegriff ausgestatt, zwei Hauptwörter (manchmal auch noch ein Adjektiv dabei), verbunden durch ein »und«. Dass passt zu einem Roman, in dem Terraner und Arkoniden, Mehandor und Naats, Volater und Taa auftauchen, eine bunte Mischung aus Figuren und Handlungsträgern also, die von der Autorin durch eine unterhaltsame Handlung geschickt werden.

05 Mai 2014

Besuch von Christian Montillon

Manchmal genügt es nicht, sich per Mail oder per Telefon zu unterhalten – man muss sich auch mal an einen Tisch setzen. Das war heute wieder einmal der Fall: Christian Montillon besuchte mich in der PERRY RHODAN-Redaktion. Wir saßen zuerst mit Sabine Kropp in ihrem Büro zusammen, wo wir die aktuellen Themen besprachen, dann gingen wir zum Mittagessen.

Unter anderem ging es um die Autoren, die nach Band 2765 zum Zug kommen, und wie wir sie »sinnvoll« in die Abläufe integrieren können. Darüber hinaus sprachen wir über einige unserer Haupt- und Nebenfiguren und deren Auftauchen in der laufenden Handlung.

Der Arkonide Atlan war dabei nur eines von mehreren Themen, allerdings so ziemlich das wichtigste; die entsprechenden Romane dazu dürften im Spätsommer 2014 in den Handel kommen. Wie immer hatten wir damit ein Treffen, das nur drei Stunden dauerte, aber sehr ergiebig war.

04 Mai 2014

Noch ein Gastroman

Während der Gastroman von Tanja Kinkel bereits in der Produktion steckt – sprich, er wird lektoriert, damit ihn die Autorin noch einmal prüfen und freigeben kann –, habe ich bereits den nächsten Gastroman vor mir. In diesem Fall ist es die Sonntagnachmittagslektüre auf dem Balkon – wenn es nicht zu windig ist –, auf die ich mich schon sehr freue.

Von wem der Gastroman stammt, möchte ich heute noch nicht ausplaudern. Das werde ich im Verlauf der Woche sowieso noch erledigen; dazu habe ich mich im Youtube-Video »Neues aus der Redaktion« geäußert, das in dieser Woche ins Netz gestellt wird. Hier nur die Andeutung, dass der Roman mit Tanja Kinkels Werk in gewisser Weise einen Doppelband bildet ... und so etwas hatten wir ja noch nie.

03 Mai 2014

Zur Zukunft des Lesens

Seit zwei, drei Jahren wird in der Buchbranche immer wieder der Begriff des »Social Reading« diskutiert: Während Leser gewissermaßen gemeinsam ein Buch lesen, tauschen sie sich ununterbrochen über die Lektüre aus. Das ist für PERRY RHODAN-Leser nichts Neues: Schon in den 60er-Jahren diskutierte man über Fanzines und die Leserkontaktseite, und seit Ende der 90er-Jahre gibt es das Forum.

Doch wie geht es weiter? Derzeit diskutiert man in der Branche darüber, inwiefern Autoren direkt die Einflüsse ihrer Leser übernehmen könnten. Also ein »Social Writing«, der Schwarm, die Intelligenz aller Leser beeinflusst dann den Autor – oder die Autorin.

Das haben wir bei PERRY RHODAN auch schon immer. Selbstverständlich fließen Ideen und Anregungen der Leser in die Arbeit der Autoren ein. Das war so, und das wird immer so bleiben. Das gehört zum Moralischen Kode der Serie.

Doch hier stellt sich ebenfalls die Frage nach der Zukunft. Ist es in naher Zukunft möglich, einen Roman wirklich gemeinsam mit vielen Lesern zu schreiben? Der Autor schreibt, die Leser beteiligen sich aktiv daran?

Ich weiß noch nicht, wohin dieser Hase läuft. Ich weiß nicht einmal, ob ich solche Überlegungen und Gedankengänge selbst gut fände, wenn sie umgesetzt würden. Aber ich finde, einer Science-Fiction-Serie steht es gut zu Gesicht, in solcher Form in die Zukunft zu blicken.

02 Mai 2014

Intravenös 226

Dass ich seit vielen Jahren Mitglied im ATLAN-Club Deutschland (ACD) bin, habe ich schon oft genug ausgeplaudert; diese Information dürfte an dieser Stelle hier kaum irritieren. Und meist lese ich die Club-Fanzines auch recht genau durch – bei der aktuellen Ausgabe 226 hat mir vor allem der starke Atlan- und PERRY RHODAN-Schwerpunkt gefallen.

In einer witzigen Kurzgeschichte erläutert Holger Döring, dessen Texte das Fanzine echt bereichern, das »Zeit-Flimmern« im Waringer-Institut, in einer weiteren Kurzgeschichte geht es um eine Friedensmission in der Zeit des Solaren Imperiums, zuletzt gibt es eine knallige Action-Geschichte mit Atlan. Dazu liefert er einen Artikel, der nachzuvollziehen versucht, wann in PERRY RHODAN die Gedankengänge der Helden wie präsentiert werden.

Was ich zudem witzig fand: ein halutisches Gedicht, die »Halutische Steineisentorte«. Auf so etwas muss man erst einmal kommen.Trauriger ist dann eher die »Ode an einen Spieler« – aber gelungen ist die ebenfalls.

Der PERRY RHODAN NEO-Autor Rüdiger Schäfer, im ACD normalerweise das aktivste Mitglied, wird hier glatt auf den zweiten Platz verdrängt. Von ihm stammen aber auch genügend Beiträge. So erfuhr ich übrigens in seinem Artikel, dass wir viele aktuelle deutsche Begriffe einem Mann namens Philipp von Zesen verdanken ... Fanzine-Lesen bildet also echt!

01 Mai 2014

Konferenz im Jahr 1974

Das Protokoll der PERRY RHODAN-Konferenz vom 17. Mai 1974 wurde von Hans Kneifel verfasst; der Autor stellt darin in trockener Weise die Ergebnisse zusammen. H.G. Ewers fehlte krankheitsbedingt und ließ sich entchuldigen, K.H. Scheer erläuterte die galaktopolitischen Zusammenhänge in den Resten des Solaren Imperiums.

In der Diskussion ging es unter anderem um den weiteren Verbleib der Erde, die es in der laufenden Handlungsplanung in den Mahlstrom der Sterne verschlagen hat. Gefordert wurde eine Erklärung dazu, wie die einzelnen Völker des Konzils der Sieben zueinander stehen, welche gesellschaftlichen Abstufungen es gäbe.

Darüber hinaus wurde die ATLAN-Serie thematisiert; dieser Teil der Besprechung verlief laut Hans Kneifel »in beneidenswerter Kürze«. Diskutiert wurde das Ende des Imperators Orbanaschol und die Zukunft Atlans.