13 November 2025

Ein Infoblatt zu MYTHOR

Mit MYTHOR ging der Pabel-Moewig Verlag – er hieß damals ein bisschen anders … – in den frühen 80er-Jahren ein gewisses Risiko ein und brachte eine Fantasy-Heftromanserie in den Zeitschriftenhandel. Die Romane wurden von den damals populärsten Science-Fiction- und Phantastik-Autoren im deutschsprachigen Raum geschrieben, die Serie brachte es auf 192 Hefte. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie gern ich die Romane damals las.

Zu Beginn der Nullerjahre brachte die PERRY RHODAN-Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Weltbild-Verlag den ersten Zyklus der Serie noch einmal in den Handel, damals in Form von Hardcover-Bänden. Dabei konnte ich als Redakteur mit Hubert Strassl alias Hugh Walker zusammenarbeiten, dessen Romane ich als Jugendlicher so geliebt hatte.

Wenige Jahre später ging es immer wieder darum, zusätzliche Impulse für die schon betagte Serie zu geben. Aus diesem Grund wurde ein Infoblatt entwickelt, das eine Literaturagentin dafür nutzen konnte, im Ausland mit Verlagen zu sprechen. MYTHOR war in meinen Augen ein Stoff, den potenzielle Leserinnen und Leser in anderen Ländern ebenfalls entdecken konnten. Die Serie wurde auf einem Blatt zusammengefasst; das sollte reichen.

Im Nachhinein muss man sagen: Das hat nicht geklappt. Es kam nicht zu einer weiteren Lizenzausgabe der MYTHOR-Serie, was ich sehr bedauerte. Eine schöne Erinnerung ist dieses Lizenzblatt dennoch.

12 November 2025

Ianus

Schreibt Verena Themsen einen Roman für die PERRY RHODAN-Serie, ist das immer etwas Besonderes. Zumeist wirkt die Autorin im Hintergrund, kümmert sich um die technischen Details der Raumschiffe oder prüft, ob die zahlreichen Daten zu den Romanen stimmig sind. Dadurch bleibt oft zu wenig Zeit für das Schreiben eigener Romane.

Deshalb freut ich mich sehr, dass sie »Ianus« verfasste. Der Roman ist sehr kompakt – und enthält deutlich mehr Text als ein durchschnittlicher Band unserer Serie. Aus diesem Grund mussten wir »Ianus« auch ohne Leserkontaktseite und Glossar veröffentlichen; ich wollte nicht zu viel aus dem Manuskript streichen und opferte dafür lieber redaktionelle Beigaben.

Der Roman an sich hat es nämlich in sich. Mit »Ianus« wirft die Autorin ihre Figuren in die komplexe Gesellschaft eines Planeten. Verena Themsen stellt die obere Schicht der planetaren Gesellschaft ebenso vor wie das Leben am unteren Rand – dabei führt sie eine neue Figur in unsere Serie ein, von der wir an der einen oder anderen Stelle noch etwas hören werden …

11 November 2025

Erinnerungen an Rainer Castor

Ein (verspätet nachgereichtes) Logbuch der Redaktion

Vor zehn Jahren starb ein Autor, der sich über viele Jahre hinweg als unverzichtbarer Teil unseres Teams etabliert hatte. Ich meine damit Rainer Castor, mit dem ich seit Mitte der 90er-Jahre zusammengearbeitet hatte. Und ich erinnere mich sehr gut, wie schockiert wir in der Redaktion waren, als wir die Nachricht von seinem plötzlichen Tod erhielten.

Rainer und ich lernten uns vor über dreißig Jahren kennen. Er war ein PERRY RHODAN-Fan, der sich durch unglaubliches Detailwissen auszeichnete und für den Autor Hans Kneifel wesentliche Teile der Recherche übernahm. Wir unterhielten uns gelegentlich bei Veranstaltungen, wir schrieben uns Briefe.

Eines Tages schickte mir Rainer den Ausdruck einer Datensammlung, die ich unfassbar fand: das sogenannte Grobraster, in dem er die wesentlichen Daten zu den Völkern und Sonnensystemen der Milchstraße zusammenfasste, inklusive weitergehender Vorschläge für Romane oder gar ganze Zyklen. Ich war fassungslos und begeistert zugleich, und ich verbrachte Stunden damit, durch das Werk zu blättern und einzelne Seiten zu lesen.

Es war klar, dass wir zusammenarbeiten mussten. Ich hatte eine gewisse Furcht vor Rainers immensem Wissen, weil ich befürchtete, dass zu viele Daten die Romane überfrachten oder die Autoren zu endlosen Recherchen zwingen würden. Aber Rainer zeigte mit seinen eigenen Werken, die wir als Taschenbücher und später bei ATLAN veröffentlichten, dass es möglich war, den umfangreichen PERRY RHODAN-Kosmos abzubilden und trotzdem eine Geschichte zu erzählen, die gut verständlich war.

Der weitere Verlauf ist bekannt. Beim »Traversan«-Zyklus überzeugt uns Rainer Castor, dass er hervorragend in ein Exposé-Team passte; danach stieg er in die wöchentliche Serie ein und war anfangs für Robert Feldhoff ein wichtiger Kollege. Als Uwe Anton die Exposés übernahm, galt Rainer als der zweite Exposéautor; die beiden verstanden sich als Team. Im Nachhinein war das eine sehr fruchtbare Zeit.

Rainer und ich waren nicht immer einer Meinung: Es gab Romane, mit denen ich meine Probleme hatte, weil sie doch zu viele Daten enthielten. Da stritten wir uns bisweilen: Ihm war es stets wichtig, die Fakten zu zeigen, während ich lieber eine mitreißende Geschichte lesen wollte.

Immer wieder aber zeigte er, wie gut er sich auch darauf verstand, Figuren darzustellen und spannende Szenen zu schildern. Ein hervorragendes Beispiel ist nach wie vor der Roman »Traumzeit« (Band 2039), den wir im September 2000 veröffentlichten und in dem Rainer einen beeindruckenden Blick auf das Arkon-Imperium warf.

Rainers wirkliche Rolle war aber die eines Mannes im Hintergrund. Kolleginnen und Kollegen konnten ihn buchstäblich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und um Hilfe bitten. Innerhalb kürzester Zeit versorgte er sie mit umfangreichen Informationen. Er schuf Grundlagen für unsere Serien, die auch für künftige Autoren wichtig sein werden.

Die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für unsere Serie legte K. H. Scheer – wer sonst? Im Verlauf der Jahrzehnte wurde Kurt Mahr zum »Physiker vom Dienst«, wie man ihn auch nannte. Rainer Castor führte die teilweise widersprüchlichen Daten zusammen und entwickelte neue Hintergründe.

Ich denke oft an ihn. Er war für lange Zeit extrem wichtig für uns und unsere Arbeit. Vielleicht nutze ich den heutigen Tag dazu, mal in einen seiner schon klassischen Romane zu schauen und einige Seiten zu lesen …

(Dieses Logbuch veröffentlicht ich bereits im September 2025 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Redaktion. Aus dokumentarischen Gründen wiederhole ich es hier und heute an dieser Stelle.) 

10 November 2025

In der Endphase eines Zyklus

Ein Logbuch der Redaktion 

Als mir Ben Calvin Hary vor vielen Monaten seine ersten Überlegungen zu einer möglichen Serienhandlung ab PERRY RHODAN-Band 3300 vorstellte, legte er bereits die wichtigsten Eckpunkte fest. Er wusste, was auf der Erde passieren sollte, und hatte einen klaren Plan für den PHOENIX und seine Besatzung. Er kannte die wesentlichen Geheimnisse um Shrell und erzählte mir schon sehr genau, wie er alles auflösen wollte.

Der »PHOENIX«-Zyklus, der nach diesen ersten Gesprächen entstand, ist mittlerweile in einer Phase, in der viele Ereignisse auf ihren Abschluss zusteuern. Für mich als Redakteur ist dabei immer spannend, wie sich die Dinge entwickeln: aus einer ersten Idee über ein detailliertes Exposé bis hin zu einem fertigen Roman. Und weil diese aktuellen Fortschritte meist auch die Leserinnen und Leser interessieren, kann ich an dieser Stelle ein wenig über die kommenden vier Romane erzählen.

Eröffnet wird der Vierer-Block durch den zweiten Teil eines Doppelbandes, den Kai Hirdt verfasst hat. Der Autor stellt die Situation im Wycosystem dar und berichtet von den ungeheuren Problemen, denen sich die Wyconder stellen müssen. Ob und wie ihnen dabei die Besucher aus der Milchstraße helfen können, muss sich zeigen.

Der Roman trägt den Titel »Schneller als der Tod« und die Bandnummer 3344. In den Handel kommt er am 19. September 2025.

Dass danach Andreas Eschbach erneut bei uns mitschreibt, habe ich bei der einen oder anderen Gelegenheit schon erzählt. Am 26. September 2025 erscheint mit »Der 50-Jahres-Plan« ein weiteres Werk unseres Stammgastautors, das an verschiedenen Schauplätzen spielt.

Der Autor zeigt, wie sich Shrell in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat und wie aus einer Freiheitskämpferin eine gnadenlose Mörderin geworden ist. Für die Stammleser sollte es in diesem Roman, der die Bandnummer 3345 trägt, einige Überraschungen geben.

Danach erzählt Wim Vandemaan von der Lage im Wycosystem. In der Heimat der Wyconder bahnt sich ein unfassbares Drama an, das Millionen oder gar Milliarden von intelligenten Lebewesen betrifft. Wie kann das Geschehen aufgehalten werden, ohne weitere Konflikte zu provozieren? Die Ärztin Meg Ontares wird zu einer wichtigen Person – ohne dass sie das unbedingt gewollt hat …

Wim Vandemaans Roman trägt den Titel »In den Katakomben von Rugyra« und die Bandnummer 3346. Er wird am 2. Oktober 2025 veröffentlicht.

Mit »Entscheidung am Zyklonwall« steigt Michelle Stern in spannender Weise in die Endphase des »PHOENIX«-Zyklus ein. Die Autorin rafft diverse Handlungsstränge zusammen und schildert, wie Shrell nach der absoluten Macht greift.

Der Roman mit der Bandnummer 3347 liegt ab dem 10. Oktober 2025 im Handel aus. An seinem Ende werden viele Fragen der laufenden Handlung beantwortet sein – aber es gibt selbstverständlich einige Fortsetzungen …

Diese Endphase des Zyklus gibt den Leserinnen und Lesern noch einmal Gelegenheit, sich die vorherigen Romane vor Augen zu halten. Manche Schilderungen erhalten nun eine andere Bedeutung, manche Handlung der zentralen Figuren lässt sich in einem anderen Licht betrachten.

Das alles fügt sich in meinen Augen sehr gut – das hat der Exposéautor gut geplant. Nun bin ich gespannt, wie die einzelnen Bände bei der Leserschaft ankommen …

(Dieses Logbuch der Redaktion wurde bereits im September 2025 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Redaktion veröffentlicht. Hier reiche ich es aus dokumentarischen Gründen nach.) 

07 November 2025

Ein Sampler, Vol. 2

Wann genau das Taschenbuch mit dem schönen Titel "Light Novel and Manga – Sampler Vol. 2« gedruckt und verbreitet wurde, kann ich nicht genau sagen. Es war entweder 2022 oder 2023; veröffentlicht wurde es von unseren Partnern vom J Novel Club, die auf diese Weise ein Taschenbuch mit Leseproben ihrer wichtigsten Titel herausgaben. Es wurde vor allem im amerikanischen Raum unter die Leute gebracht; ein Exemplar landete im Verlag in Rastatt.

Neben diversen japanischen Serien, die mit Leseproben und Bildern vorgestellt wurden, findet sich auch ein Auszug aus PERRY RHODAN NEO in diesem Taschenbuch. Die ersten Kapitel der englischsprachigen Ausgabe des neunten Romans werden präsentiert; die zuerst japanische und dann englischsprachige Ausgabe enthält je einen Roman von Frank Borsch und von Michelle Stern.

Rein optisch fällt das Taschenbuch kaum auf; bei mir im Regal erhält es trotzdem seinen Ehrenplatz. Es ist ein besonderes Beispiel für eine internationale Ausgabe unserer Serie – so etwas gefällt mir natürlich.

06 November 2025

Leipzig im März 2020

Die Leipziger Buchmesse im März 2020 stand bevor, und in der PERR RHODAN-Redaktion wussten wir nicht, wie wir uns verhalten sollten. Überall in Europa schossen die Zahlen der Corona-Erkrankungen in die Höhe. Es zeichnete sich langsam ab, dass es knifflig sein würde, eine Veranstaltung zu besuchen, auf der sich Zigtausende von Menschen durch Messehallen drängten.

Aber weil wir alle hofften, dass es »schon nicht so schlimm« kommen würde, planten wir weiter unseren Messestand in Leipzig. Ich hielt bereits meinen Ausstellerausweis in den Händen, und ich hatte ein Schild, das mich berechtigte, auf den Parkplatz der Aussteller zu fahren – so etwas war immer sehr praktisch, wenn es darum ging, Lebensmittel, Getränke oder Werbedrucksachen schnell zum Messestand zu bringen.

Für mich beschloss ich im März allerdings, auf keinen Fall zur Buchmesse zu fahren. Mir war es zu riskant. Im schlimmsten Fall, so dachte ich mir, gäbe es eben keinen PERRY RHODAN-Stand auf der Messe. Das war mir lieber, als dass jemand an dieser Pandemie erkrankte, bei der noch niemand genau wusste, wie sie sich bei der einzelnen Person auswirken würde. Wir hatten schon einiges an Geld ausgegeben; unser gesamter Stand war fertig produzier und musste nur noch aufgebaut werden.

Aber dann sagte die Leitung der Messegesellschaft in Leipzig die Veranstaltung ab. Sie hätte vom 12. bis 15. März 2020 stattfinden sollen – das war dann allen zu riskant. Am 16. März wurde der Lockdown beschlossen, am 22. März trat er in Kraft. In Deutschland galt ein Kontaktverbot …

05 November 2025

Wylons Spur

Ein Angriff auf Italien? Das Titelbild des PERRY RHODAN-Romans, der in dieser Woche erscheint, stammt von Dirk Schulz und zeigt ein bedrohliches Szenario: Kugelraumschiffe feuern auf die Erde. Warum das so ist und was das Ziel der Aktion sein sollte, erzählt der Roman.

»Wylons Spur« ist der zweite Band im neuen »PEGASOS«-Zyklus, und er wurde von Kai Hirdt verfasst. Der Autor schildert die weiteren Geschehnisse auf der Erde und im Solsystem. Als eine wichtige Figur setzt er übrigens den Arkoniden Atlan ein.

Wichtig in diesem Roman sind aber auch die Szenen, die in einer nicht gar so weit entfernten Vergangenheit spielen. Das alles hängt zusammen – aber was ist mit der mysteriösen Mumie, um die es anscheinend geht?

Der Roman reißt eine Reihe von Themen an, die für den weiteren Verlauf des Zyklus eine wichtige Rolle einnehmen. Das hat mir sehr gut gefallen – ich finde, das macht auf die weitere Handlung sehr neugierig.