30 September 2008

»Magira 2008« mit PERRY RHODAN-Beteiligung


Frick-Kurzgeschichte im »Jahrbuch zur Fantasy«

Dieser Tage erschien die aktuelle Ausgabe von »Magira«, dem »Jahrbuch zur Fantasy«. Auf über 450 Seiten befasst sich das Buch mit allen Aspekten der Fantasy-Literatur. Unter den Kurzgeschichten ist auch ein Werk von PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick vertreten: »Träumen von Tanelorn«.

Weitere Geschichten stammen von Neil Gaiman, Falko Löffler und Birgit Erwin. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Artikel und Essays, Buchbesprechungen und Grafiken sowie weitere Beiträge.

Mit Hilfe der ISBN 978-3-935913-08-9 ist das umfangreiche Werk überall im Buchhandel zu erstehen; es kostet 13,90 Euro. Wer mag, kann aber auch den direkten Link wählen: www.magira-jahrbuch.de

Perry-Extra 7 ...

Klammheimlich legte Klaus Bollhöfener heute morgen ein druckfrisches Heft auf den Tisch: Die Druckerei hat PERRY RHODAN-Extra 7 schon fertig; jetzt muss es nur noch »eingeschlaucht« und konfektioniert werden. Andächtig blätterte ich das Heft, dann musste ich es wieder hergeben.

Dafür halte ich jetzt ein Exemplar des vierfarbigen Beilegers in den Händen, zu dem Swen Papenbrock schöne Illustrationen angefertigt hat. Der Titel des ganzen ist »Das Stardust-System«, und mit dem Untertitl »Eine neue Heimat für die Menschheit?« wird auch klar, um was es inhaltlich geht. Mir gefällt's!

29 September 2008

Neues vom Stardust-System

PERRY RHODAN-Extra 7 erscheint am 17. Oktober 2008

Mittlerweile hat sich das PERRY RHODAN-Extra zu einer richtiggehenden Marke entwickelt: Am 17. Oktober 2008 erscheint bereits die siebte Ausgabe. Und auch dieses Heft hat es wieder in sich: Es besteht aus einem Roman, einer Hörbuch-CD und einer vierfarbigen Beilage – das alles wird eingeschweißt ausgeliefert und wird über einen längeren Zeitraum im Handel erhältlich sein als ein »normaler« Heftroman.

Schwerpunkt der Sonderpublikation ist selbstverständlich ein PERRY RHODAN-Roman. Dieser stammt von Hubert Haensel, trägt den Titel »Die Stardust-Maschine« und schildert ein packendes Abenteuer in der »neuen Heimat« für 804 Millionen Menschen. Der Autor, der das Stardust-System in der laufenden PERRY RHODAN-Handlung eingeführt hat, zeigt weitere Details eines faszinierenden Kosmos'.

Ergänzungen grafischer Natur liefert Swen Papenbrock: Der PERRY RHODAN-Titelbildkünstler präsentiert auf acht Farbseiten seine Sicht der neuen Welten. Die Jagd nach Howalgonium-Kristallen, die entstehende Hauptstadt Stardust City und die Begegnung mit Fremdwesen sind einige der Elemente auf seinen Bildern.

Nicht zu vergessen die Novelle »Robotermusik«, die Leo Lukas exklusiv für dieses PERRY RHODAN-Extra geschrieben hat. Im Zentrum der Handlung stehen Perry Rhodan und Gucky, die in ein ungewöhnliches Abenteuer verwickelt werden. Das Hörbuch wird von Josef Tratnik gelesen, die Musik stammt von Leo Lukas persönlich.

Das alles gibt es ab dem 17. Oktober für 3,50 Euro (Österreich: 4,00 Euro; Schweiz: 6,90 Franken) in einer Folienverpackung im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Falls es der jeweilige Händler nicht führt, kann er das Heft über seinen Grossisten nachbestellen: notfalls einfach fragen!

Francis-Besuch

Besuch von H.G. Francis: Mit seiner Ehefrau war der PERRY RHODAN-Altautor auf »Durchreise« und besuchte mich in meinem Büro. Mit strahlender Laune und in bester Gesundheit verbreitete er gute Stimmung und beeindruckte mich mit seiner positiven Energie - super!

Wir gingen in die Pizzeria in der Nachbarschaft und unterhielten uns bei leckerem Essen über die aktuelle Situation. Hans arbeitet derzeit an einem Geheimprojekt, über das man demnächst mehr erfahren wird, und verfasst weiterhin historische Romane.

Der Mann strotzt vor unermüdlicher Schaffenskraft - beneidenswert!

28 September 2008

Antikrieger und Raumfahrer

Ich nutzte heute den letzten warmen Tag des Jahres, was er mutmaßlich wohl auch war, und saß gegen 16 Uhr auf dem Balkon. Und dort las ich das aktuelle PR-Manuskript von Michael Marcus Thurner; das liegt schon seit längerem bei mir, aber ich kam eben jetzt erst dazu.

Es geht um die »Galaxis der Antikrieger« mit ihrer Vielzahl an Völkern, aber es geht eben auch um die Vielzahl an interessanten Wesen, die als Besatzungsmitglieder an Bord der JULES VERNE unterwegs sind. Ein kurzweiliger Roman, der sicher auch den Lesern gefallen wird, wenn er demnächst erscheinen wird.

27 September 2008

Der Monolith lebt

Heute habe ich mir mal einige der Exposés vorgenommen, die Götz Roderer für die aktuellen ATLAN-Taschenbücher verfasst hat. Wie schon gelegentlich gemeldet, kommen die nächsten sechs Taschenbücher als Monolith-Zyklus auf den Markt, das erste wird im Oktober bei Fantasy Productions erscheinen.

Götz Roderer hat eine Unzahl an Ideen und Handlungsvorschlägen in die Exposés gepackt; das liest sich alles in allem sehr spannend und unterhaltsam. Jetzt bin ich natürlich sehr daran interessiert, was die Autorenkollegen daraus machen - die Exposés machen mich auf jeden Fall schon mal sehr neugierig.

26 September 2008

Eine Träne im Knopfloch

Benjamin Golling verlässt uns: Ein Jahr lang war der sympathische und meist auch fröhliche Jungmann aus Remchingen nun als Praktikant in der Abteilung PERRY RHODAN. Er entwickelte sich tatsächlich auch zu einer relevanten Stütze unserer Truppe.

Heute feierte er seinen offiziellen Abschied, ab Oktober ist er als Student in Bayreuth. Als freier Mitarbeiter wird er uns wohl erhalten bleiben. Und ich bin tatsächlich ein wenig traurig, weil ich die Diskussionen und Hänseleien vermissen werde ...

25 September 2008

Jahresplanung 2009

Seit Wochen zittere ich buchstäblich dieser Veranstaltung entgegen: Ich sitze mit dem Controlling zusammen und bespreche die bisherige finanzielle Situation fürs Jahr 2008. Und wir planen die Ausgaben und Einnahmen fürs Jahr 2009.

In anderen Verlagen und in anderen Redaktionen entscheiden das irgendwelche Verlagsleiter über die Köpfe der Redaktion hinweg. Ich bin sehr froh, dass wir das selbst mit bestimmen können. Und dann beiße ich (zwar nicht gern, aber immerhin) in den sauren Apfel und plage mich stundenlang mit Zahlen ab.

Das muss wirklich sein. Das ist richtig wichtig. Und danach bin ich reif für die Insel ... Ich bin Redakteur geworden, weil ich mit Zahlen nicht umgehen kann ...

24 September 2008

Superschicke Bücher

Die ersten Belege der EASTSIDE-Trilogie sind da - und sie sehen toll aus! Drei schicke Paperbacks liegen auf meinem Besprechungstisch im Büro, und sie begeistern jeden. Immer wieder blättere ich sie durch und freue mich darüber. Sabine Kropp und Klaus Bollhöfener haben hervorragende Arbeit geleistet.

Wer den klassischen Blues-Zyklus noch mal neu lesen will, hat jetzt eine Möglichkeit, dies im Paperback zu tun. (Na ja, offiziell erst ab Oktober. Hups ... Wir erhalten ja Vorab-Exemplare ...)

Ich warte jetzt auf weitere Belegexemplare; dann erhalten die drei Paperbacks einen Ehrenplatz im Regal - sowohl im Büro als auch zu Hause.

23 September 2008

Im Einsatz gegen TRAITOR

Ein Logbuch der Redaktion

In der Auseinandersetzung zwischen den freiheitsliebenden Bewohnern der Milchstraße und der alles zerstörenden Kraft der Terminalen Kolonne TRAITOR gab es in den letzten Jahren viele Gefechte, viele Tote und viel Leid – und wie es lange Zeit aussah, haben die Galaktiker so gut wie keine Chance, dem auf sie wartenden Verhängnis zu entkommen. Dass man sich mit diesem Schicksal nicht abfinden möchte, ist bei der Sturheit der Terraner und ihrer Verbündeten wohl kaum zu erwarten.

Für die PERRY RHODAN-Leser heißt das: In immer neuen Versuchen und Unternehmungen treten die Terraner zum Gegenangriff an; sie stiften mit Nadelstichen immer wieder Unruhe in den Reihen des Gegners, und sie beginnen Kommandoaktionen, die irgendwann vielleicht sogar den Sieg bringen könnten. Und das findet sich in den Romanen wieder, von denen ich zwei der nächsten Zeit besonders herausstellen möchte.

Bei Leo Lukas kommt es zu einer gewissen Doppelung, und sein Roman-Titel deutet es schon an: »Der zweite Dantyren« spielt auf die Tatsache an, dass die Kolonnen-Anatomen selbstverständlich nicht nur einen Dantyren »hergestellt« haben, sondern mithilfe ihrer monströsen Technik gleich mehrere der Dualwesen erschaffen konnten. Und es liegt nahe, dass diese Dualwesen eigenständige Intelligenz entwickeln.

Im PR-Roman 2458, der sich um genau dieses Thema kümmert, zeigt Leo Lukas nicht nur das Leben auf einem abgelegenen Planeten der Milchstraße, sondern eben auch, wie sich ein Dualwesen »auf dem Abstellgleis« verhält. Und was passiert, wenn gleich zwei Duale mit ähnlichem oder sogar gleichen Aussehen aufeinander treffen ...

Das ist spannend, das ist auch ein bisschen fies – aber es ist vor allem eine konsequente Fortschreibung der bisherigen Dantyren-Handlung. Ich weiß, dass diese immer wieder die Leserschaft gespalten hat, dass es Leser gab, die damit nicht viel anzufangen wussten, während andere voller Begeisterung über die Dantyren-Geschichte waren. Mit diesem Roman wird auf jeden Fall ein weiterer Aspekt hinzugefügt.

Konsequent ist dann ebenso Wim Vandemaan, von dem der Band 2459 stammt. Über »Komplex Astrovent« möchte ich so viel noch nicht verraten, vor allem will ich nicht die erste Hälfte des Untertitels ausplaudern. Sie verriete möglicherweise zu viel über den Schauplatz und damit über den Inhalt des Romans. Nur so viel: Es geht in dem PERRY RHODAN-Band tatsächlich um eine »kybernetische Konspiration« gegen die Machenschaften der Terminalen Kolonne TRAITOR.

Wim Vandemaan lässt seine Fantasie sprudeln und begeisterte zumindest mich bei der Lektüre seines Romans. Es wäre mir ein großes Vergnügen, ließe sich diese Begeisterung auch auf die Leser übertragen ...

Papierberge

Kaum ist man ein Tag außer Haus, sieht am ersten Arbeitstag danach der Schreibtisch aus, als habe ein Papiertransporter seine Fracht abgeladen: Leserbriefe und Fachzeitschriften, interne Mitteilungen (erkennbar an den speziellen Umschlägen, etwa wenn das Controlling einen über etwas informiert) und diverse Notizblätter.

Und dazu die Mails: Heute morgen waren es 119. Der Spamfilter des Unternehmens ist gut, manchmal zu gut, und gut fünfzig Mails schiebe ich seit Wochen als »Berg« vor mir her - so viele sind es also nicht. Aber als erstes bekomme ich einen Schock, wenn ich morgens meinen Rechner starte.

Schon seltsam. Manchmal kommt mir vor, das Dasein als PERRY RHODAN-Redakteur sei vor zehn Jahren oder auch vor zwei Jahren wesentlich leichter gewesen.

22 September 2008

Dienstfahrt nach Wiesbaden

Heute stand ein Ausflug auf dem Programm: Björn Berenz und ich fuhren mit dem Wagen nach Wiesbaden. Zuerst eine Besprechung mit den Kollegen bei Braingame, die das PERRY RHODAN-Adventure herausgebracht haben - wir sprachen über die Zahlen, die aktuelle Situation und die mögliche Zukunft.

Dann zu 3d-io, die auch in Wiesbaden sitzen und das Spiel letztlich produziert haben. Mit den Kollegen dort sprachen wir über Möglichkeiten, die tolle Grafik des Spiels weiter zu nutzen.

Spannende Fahrt, Regenwetter auf dem Rückweg - alles in allem viele neue Informationen.

21 September 2008

Sommerfeier bei VPM

Darüber habe ich ja noch gar nichts geschrieben: Am Freitag abend, 19. September, war das große VPM-Sommerfest im Hof der Druckerei. Immerhin zeigte sich der miese Sommer noch einmal von seiner halbwegs schönen Seite, so dass man es in der restlichen Sonne ganz gut aushalten konnte.

PERRY RHODAN war durch Sabine Kropp, Björn Berenz und mich vertreten; wir verpassten die Reden, weil wir fleißig in den Büros arbeiteten, und kamen erst hin, als es bereits frisch gezapftes Bier gab. Man muss Schwerpunkte setzen im Leben ...

Leckeres Essen, viele nette Gespräche mit den Kollegen - alles in allem ist so eine Veranstaltung immer eine gute Gelegenheit, sich mit den Kollegen auch »mal so« zu unterhalten, ohne Termindruck und so. War nett, und als ich nach 20 Uhr das Druckerei-Gelände verließ, war die Party gerade dabei, richtig loszugehen.

19 September 2008

Cons und andere Festivitäten

Heute habe ich das INTRAVENÖS 178 geblättert, das Fanzine des ATLAN-Club Deutschlands, dem ich ja auch angehöre. Schönes Heft eines Clubs, der auch nach über zwanzig Jahren seiner Existenz noch recht lebhaft wirkt.

Besonders eindrucksvoll sind die vielen Fotoseiten, die einen Rückblick auf den diesjährigen Con des Clubs bieten. Kritisch anmerken kann ich höchstens, dass es immer dieselben Leute zu sein scheinen - die aber haben sicher viel Spaß gehabt.

Da bekomme ich glatt Lust, mal wieder auf einen Con zu fahren. Auch wenn das ja leider kein privates Vergnügen mehr für mich ist ...

17 September 2008

Gleich drei Romane

Heute meinen's die Kollegen gut mit mir: Nacheinander trafen jetzt drei Manuskripte ein, die ich alle lesen sollte und auch lesen muss. Das ist richtig viel Papier - oder heute sind's eben viele Bits und Bytes.

Morgen mache ich einen Redigiertag, der vor allem ein Texte-Verfassen-Tag sein wird. Aber ich werde auch die Manuskripte lesen. Und ich bin schon mal sehr gespannt darauf, was ich beispielsweise über die mysteriöse »Galaxis der Antikrieger« erfahren werde: Da war das Exposé absichtlich recht zurückhaltend, damit der Autor die Chance hatte, das Thema nach seinem Gusto zu gestalten.

16 September 2008

»Eastside«-Covers

Heute präsentierte Klaus Bollhöfener die Titelbild-Andrucke für die drei »Eastside«-Paperbacks, die ja bereits im Oktober erscheinen werden. Beeindruckend gut fand ich sie: Sie sind klassisch gestaltet, die Schulz-Illustration ist gewohnt gut, und grafisch passt auch alles.

Ich sehe die Bücher schon im Buchhandel vor mir liegen ... Aber davor müssen wir erst noch ein bisschen Werbung und Marketing betreiben. Und mit den Kollegen bei edel/Moewig weiter diskutieren, was man dafür noch alles machen muss und kann.

15 September 2008

Buchmesse-Termine

Nur noch wenige Wochen bis zur größten Buchmesse der Welt - oder zumindest Europas. Die Frankfurter Buchmesse wird zum ersten Mal einen eigenständigen PERRY RHODAN-Stand sehen. Ich bin selbst gespannt, wie das »live« wirken wird.

Offensichtlich auch andere, denn heute ist der Tag der Terminvereinbarungen. Per Mail und per Telefon bemühen sich Autoren, Verlagspartner, Redakteure und Künstler um Termine mit der kleinen PERRY RHODAN-Mannschaft in Frankfurt.

Wie es aussieht, werden wir uns auch in diesem Herbst nicht bei der Buchmesse langweilen. Nicht, dass ich das irgendwie erwartet hätte ...

14 September 2008

Robotermusik

Einen ganz wesentlichen Vorteil hat der Job als PERRY RHODAN-Redakteur: Man bekommt die Romane und alle anderen »Produkte« deutlich vor den Lesern - das ist ein Privileg, das ich selbstverständlich gern nutze.

Ein Beispiel dafür ist das Hörbuch »Robotermusik«, das dem PERRY RHODAN-Extra 7 beigelegt wird. Die Novelle von Leo Lukas wird von Josef Tratnik gelesen; die Musik dabei kommt übrigens auch von Leo Lukas.

Ich weiß jetzt, dass Unither gern Musik komponieren, und ich weiß, wie die Firmen-Hymne der Whistler-Company klingt. Und ich erlebe Perry Rhodan mit Gucky zusammen in einem besonderen Abenteuer. Cool.

13 September 2008

Das Jahr 4 der Innerzeit

Während im Hintergrund die kalifornische Band TILT für gute Laune sorgt, tauche ich gerade tief in das Rote Imperium ein: Ich redigiere Christian Montillons Roman »Requiem für Druufon«, der am Montag an den Heyne-Verlag gehen soll.

Derzeit stecke ich gedanklich in der Vergangenheit des Roten Imperiums, ohne dass ich darüber an dieser Stelle viel erzählen mag. Nur so viel: Wenn Perry Rhodan sie erfährt, wird er nicht unbedingt glücklich sein.

Und ich finde es - trotz des Wochenendes! - ziemlich cool, einen so faszinierenden Roman zu redigieren. Bei dem Regenwetter vor meinem Fenster habe ich eh keine Lust, mit dem Rad irgendwohin zu fahren ...

12 September 2008

SAGITTARIUS entsteht

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Das Ende des Jahres 1979 sah mich in fieberhafter Aktivität: Ich wollte endlich mein Fanzine herausbringen. Meine Kumpels und ich hatten uns auf den Namen SAGITTARIUS geeinigt, und dann ließen sie mich – wie es sich gehörte – ziemlich hängen. Sie fanden es wohl weniger spannend, ein Fanzine herauszubringen, als ich und konzentrierten sich lieber auf das Informationsblatt des Jugendzentrums.

Ich suchte Adressen aus Fanzines heraus, die ich mittlerweile zu Hause hortete, und schrieb potenzielle Mitarbeiter an. Darunter waren Story-Autoren ebenso wie Grafiker oder auch Risszeichner; ich beschränkte mich auf Amateure, weil ich mich nicht an die »großen Namen« herantraute. In diesen November-Tagen hatte ich zwar eine ziemlich große Klappe, wusste aber selbst nicht so recht, wie die Außenwelt auf mich reagieren würde.

Meine Briefe verfasste ich von Hand, ich schrieb sie akkurat auf kariertes Papier. Der Grund dafür war in meinen Augen einleuchtend: Wollte ich ein erfolgreicher Fanzine-Herausgeber und Autor sein, musste ich mit einer Schreibmaschine umgehen können. Also versuchte ich mir, in mühsamer Heimarbeit das Zehnfingersystem beizubringen; in dieser Zeit, in der ich stundenlang Buchstabenkombinationen wie »asdf« übte, wollte ich nicht »falsch tippen« - deshalb schrieb ich per Hand.

Rund zwei Dutzend Briefe schickte ich hinaus. Etwa die Hälfte der Leute antwortete recht schnell; es gab einige Absagen, aber mehrere Menschen schickten bereits Texte und Bilder ein, während andere erst gar nicht reagierten. Darüber hinaus sprach ich mit Klassenkameraden, ob sie mir mit Bildern oder Texten zur Seite stehen könnten.

Zumindest zu den ersten Redaktionssitzungen kamen meine zwei Kumpels aus dem Dorf noch hinzu. Gemeinsam wählten wir aus dem Berg an Geschichten diejenigen aus, die uns gefielen; wir lasen tatsächlich jeden Text und diskutierten ihn. Nicht diskutiert wurde mein Fortsetzungsroman, den akzeptierten die anderen ohne Klagen – wahrscheinlich war mein Argument einleuchtend, man bräuchte eine Fortsetzungsgeschichte, um die Leser bei der Stange zu halten.

Es stellte sich mittlerweile die Frage nach einer Druckerei. In mehreren Gesprächen informierte ich mich über die Möglichkeiten: Kopieren war zu jener Zeit noch richtig teuer, viele Fanzines erschienen im Umdruckverfahren, also mit Hilfe von Matritzen und einem Spritus-Umdrucker. Aber eine ganz neue Technik eroberte damals die Universitätsstädte: Man konnte Kleinoffset drucken, und dafür brauchte man nicht mehr als saubere Schwarzweiß-Vorlagen. Das fand ich toll, das begeisterte mich.

Dank meiner Freunde von »solis orbita« wurde ich mit weiteren Informationen versorgt. Ulrich Hermann erzählte mir in einem Tonbrief etwas von einer Druckerei aus Hannover. Der Nachteil bei Tonbriefen: Man versteht die Dinge zwar, kann sie aber hinterher nicht korrekt schreiben. Also verfasste ich einen handschriftlichen Brief an einen »Sehr geehrten Herrn Uwe Trabe« aus Hannover.

In Wirklichkeit hieß dieser Uwe Draber und war vielleicht vier Jahre älter als ich. Er besaß auch keine Druckerei, wie ich vermutete, sondern hatte nur eine in seinem Umfeld. Er organisierte einen sogenannten SF-Dachverband, in dem er Fanzines publizierte und einen Fanzine-Vertrieb aufbaute. Über diesen wollte ich – so überlegte ich – dann auch meine eigenen Hefte unter die fannische Öffentlichkeit bringen.

Uwe, der mich wahrscheinlich ein wenig seltsam fand, schickte mir einen freundlichen Brief zurück, in dem unter anderem eine Preisliste war. Mit Hilfe dieser konnte ich ausrechnen, was mich der Druck eines Fanzines kostete. Es ging gut, wie ich feststellte; zu jener Zeit arbeitete ich nachmittags nach der Schule entweder in der Landwirtschaft (bei einem Bauern in der Nachbarschaft) oder auf einer Baustelle, zu Stundenlöhnen, die sehr niedrig waren, mir aber meinen Konsum von Heftromanen locker sicherten. Und mit den Ersparnissen konnte ich mir den Druck eines Fanzines leisten.

(Uwe Draber publizierte in den 80er Jahren unter anderen die Magazine »Phantastische Zeiten« und das »Deutsche SF-Magazin«; er schrieb Romane und brachte Story-Sammlungen heraus, bevor er Ende der 80er Jahre in der Versenkung verschwand. Vor einigen Jahren trafen wir uns auf der Frankfurter Buchmesse wieder.)

Das Material lag vor; die Druckerei hatte ich – was blieb, war ein Layout. Ich wurde 16 Jahre alt, die Weihnachtstage kamen und gingen, und ich dachte mir eine Gestaltung für mein erstes eigenes Fanzine aus. Dazu benötigte ich ein Lineal, ein Zehnpfennig-Stück, einige Bogen Letraset – so nannte man die Rubbelbuchstaben – sowie einen Filzstift; Papier nicht zu vergessen.

Mir fiel auf, dass ich meinen Schreibmaschinen-Unterricht bleiben lassen konnte: Um ein Layout zu produzieren, musste ich die in unterschiedlichstem Format geschriebenen Texte schließlich alle abtippen. An Texte, die per Mail eingereicht wurden, war damals nicht zu denken – niemand von uns konnte sich so etwas wie das Internet überhaupt vorstellen. Also beendete ich das offizielle Zehn-Finger-System und brachte mir das Schnell-Tippen selbst bei ...

Mit dem Filzstift und dem Lineal nahm ich mir das Papier vor und versah es mit einem rechteckigen Kasten, jede Außenlinie rund zwei Zentimeter vom Papierrand entfernt. Die Zehnpfennigstücke benötigte ich, um unten in eine Ecke hinein einen Kreis zu malen, in dem ich die Seitenzahl schrieb. Mit Letraset rubbelte ich Zahlen und Titel auf die Blätter, dann nahm ich mir eine Schreibmaschine und tippte die Seiten 2 bis 47 ... Es sah entsetzlich aus.

Immerhin leistete ich mir schicke Grafiken für das Front- und das Backcover, diese kamen von meinem Redaktionskollegen Gunter. Ich war unglaublich stolz auf mein Heft, und ich freute mich sehr, als ich die 48 Seiten mit einem Begleitschreiben zu Beginn des Jahres 1980 in einen Briefumschlag stecken und an Uwe Draber schicken konnte ...

Lieferpannen

Ich komme verspätet ins Büro, weil ich vorher kurz beim Arzt war. Bettina Lang informiert mich, dass es Probleme mit der Druckerei und damit der Auslieferung gab. »Nicht ärgern«, warnt sie, »die drucken schon nach, wir müssen aber was auf die Homepage setzen.«

Kein Problem, ich lasse mir den Sachverhalt erklären: Der Grund sind technische Probleme in der Druckerei, die bis zu den Grossisten in Köln und Troisdorf durchgeschlagen sind. Einzelhändler, die von diesen Grossisten beliefert werden, erhielten deshalb keinen PR-Roman 2456.

Ich tippe eine Meldung für die Homepage, die heute noch online gehen wird. In dieser steht im Prinzip, dass bereits nachgedruckt wurde und die neuen Hefte in den nächsten Tagen ausgeliefert werden. Solche Pannen sind lästig, aber sie passieren leider immer wieder mal ...

11 September 2008

Im Roten Imperium

Tief tauche ich heute in das Rote Universum ein, genauer in den Roman »Requiem für Druufon« von Christian Montillon. Ich beginne damit, den Roman zu redigieren; er muss dringend in die Setzerei, und ich will vorarbeiten, damit am Wochenende nicht alles über mich hereinbricht.

Das Geschehen ist packend, Perry Rhodans Gedanken, Empfindungen und Erlebnisse schildert der Autor intensiv und spannend. Und dann die Blicke in die Vergangenheit – ein Imperium entsteht, das anders ist als »gewöhnliche« Menschenreiche im Perryversum.

Das macht Spaß: Ich liebe es, Romane zu redigieren, die ich selbst gern lesen würde.

10 September 2008

Mehr zu KOLTOROC

Die vier aktuellen Exposés, die wir heute oder morgen an die Autoren rausschicken, haben's schwer in sich; ich habe sie eben noch mal durchgelesen und mit diversen Daten versehen. Robert Feldhoff hat wieder ganze Arbeit geleistet, Rainer Castor hat durch zahlreiche technisch-wissenschaftliche Details ergänzt.

Unter anderem geht es um KOLTOROC, die geheimnisvolle Superintelligenz. Mehr sage ich dazu aus verständlichen Gründen noch nicht ...

09 September 2008

Filmbesuch

Kurz angerissen: Zwei Dokumentarfilmer waren zu Besuch. Geplant ist ein Dokumentationsfilm über PERRY RHODAN.

Konkretes sagen kann man noch nicht, die Absichten sind aber sehr ernsthaft. Wir unterhielten uns zweieinhalb Stunden lang, und wir schieden in besten Einvernehmen. Vielleicht wissen wir in einigen Wochen mehr ...

08 September 2008

Das Rote Imperium ist in Arbeit

Ein Logbuch der Redaktion

Derzeit arbeiten die PERRY RHODAN-Autoren an verschiedenen Projekten gleichzeitig; eines davon wird seine Premiere im Herbst 2008 haben. Gemeint ist die neue Taschenbuch-Trilogie, die wir in Zusammenarbeit mit unserem Lizenzpartner, dem Heyne-Verlag in München, herausbringen werden. Der Titel der Trilogie lautet – wie schon mehrfach gemeldet – ganz klassisch »Das Rote Imperium«.

Da die Frankfurter Buchmesse wieder im Oktober stattfinden wird, ist davon auszugehen, dass Heyne den ersten Band der Trilogie dann dort präsentieren wird. Ich bin darauf schon sehr gespannt, denn damit mündet die gut ein Jahr lang andauernde Vorarbeit in einem fertigen Taschenbuch.

Tatsächlich haben Wim Vandemaan und ich bereits im Herbst letzten Jahres darüber nachgedacht, eine Heyne-Trilogie zu publizieren, in der Ernst Ellert und die Druuf eine Rolle spielen könnten. Wim Vandemaan nahm Kontakt zu Michael Marcus Thurner auf, der sich von der Idee anstecken ließ und selbst weitere Ideen einbrachte.

Ein erstes, sehr grob gehaltenes Ideenpapier ging kurz nach der Buchmesse 2007 an das Lektorat im Heyne-Verlag, wo darüber beratschlagt wurde. Und bereits im Dezember 2007 hatten wir ein »Go!« für die drei Taschenbücher.

Mit den Autoren Wim Vandemaan, Christian Montillon und Michael Marcus Thurner setzte ich mich in der Nähe von Frankfurt zusammen; das Hotel lag einigermaßen zentral, und Michael konnte für die ausführlicheBesprechung direkt von Wien einfliegen. Bei diesem Treffen im Februar 2008 legten wir praktisch alle Eckpunkte der geplanten Trilogie fest; dann konnten die Autoren auch schon mit ihrer Arbeit beginnen. Exposés wurden erstellt, Personen entwickelt, einige faszinierende Details des Roten Imperiums entstanden in Mail-Diskussionen.

Während der Autorenkonferenz im Frühjahr setzten wir uns erneut zusammen und beratschlagten; zu diesem Zeitpunkt standen bereits die ersten Texte, die Titelbilder lagen vor. Unsere Spannung stieg wie eine Fieberkurve, denn wir selbst waren sehr gespannt darauf, wie sich die Stadt München durch die Zeiten bewegt, was mit den Zeittürmen passiert und wie Ernst Ellert in das gesamte Geschehen hineinpasst.

Mittlerweile ist der Sommer so gut wie rum: Der erste Roman ist längst bei Heyne und dürfte in diesen Tagen von der Setzerei in die Druckerei wechseln. Michael Marcus Thurner gibt mit »Die fossile Stadt« einen faszinierenden Einblick in das München des 14. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung, er führt mit Wiesel einen interessanten Charakter ein, und er eröffnet Perry Rhodan einen beeindruckenden Blick in das Rote Imperium. Mehr dazu im November – offiziell – oder Oktober – also inoffiziell ... –, wenn der Roman zur Buchmesse vorliegt.

In der Endphase ist Christian Montillon mit seinem »Requiem für Druufon«.Wahrscheinlich darf ich's verraten, ohne dass er mich schlägt: Wegen seines Engagements bei PERRY RHODAN-Action geriet Christian in einen terminlichen Engpass. Was ich bisher gelesen habe, hat mir dennoch sehr gut gefallen – das wird ein packender Roman, das garantiere ich. Die Galaxis Rotheim und ihre Bewohner wurde so noch nie geschildert ...

Und Wim Vandemaan? Dessen Roman »Die Zukunftsbastion« soll zwar erst im April 2009 veröffentlicht werden, der Autor ist aber schon sehr weit mit seiner Arbeit. Bizarre Sprünge durch die Zeit, heftige Action und ein schockierender Einblick in eine menschliche Kultur – das sind unter anderem die Themen des Romans. Da ich noch nicht alles davon gesehen und gelesen habe, bin ich genauso gespannt wie die Leser, was Hartmut hier wieder zaubern wird.

Wer will, kann die Bücher übrigens schon jetzt vorstellen: in jeder Buchhandlung eurer Wahl, über Versender aller Art wie amazon.de oder natürlich auch direkt im PERRY RHODAN-Shop.

Kisten schleppen

Was macht ein Chefredakteur bei PERRY RHODAN? Er schleppt Kisten über den Dachboden. So zumindest heute morgen.

Mit Praktikant Benjamin Golling und Marketing-Redakteur Björn Berenz räumte ich eine Kammer auf dem Speicher auf und packte Kisten mit Büchern und Druckvorlagen in einen anderen Raum. Irgendwann werden wir dieses Chaos sicher mal in den Griff bekommen ...

Schön ist aber immer, wenn man sieht, welche Perlen sich auf dem Dachboden befinden: Druckvorlagen aus grauer Vorzeit beispielsweise und andere Schätze, die wir hoffentlich irgendwann auch an die Öffentlichkeit zerren können.

07 September 2008

Kneifel-Lektüre

Für den heutigen Sonntag nachmittag habe ich mir eine besondere Lektüre vorgenommen: Hans Kneifels neuestes Manuskript für PERRY RHODAN-Action. Ich bin gespannt darauf, wie der Altmeister die junge Mutantin Tanisha und die schon erfahrene andere Mutantin, deren Namen ich im Augenblick nicht ausplaudern will, in Szene setzt.

Und wenn ich heute noch Zeit dafür übrig habe, kümmere ich mich um Berichte: Ich muss das Protokoll meines Besuches bei der Edel AG zusammentippen, bevor ich wieder alles vergesse ...

Allerdings glaube ich, dass ich heute noch den schön-sonnigen Sonntag nutzen werde: Das Fahrrad steht quasi schon gesattelt im Hof.

06 September 2008

Hörspiel-Lektüre

»Finale für Arphonie«; das ist der Titel des Hörspiel-Manuskriptes, das ich mir vorgenommen habe. Es stammt von Siegfried Antionio Effenberger, der ja für die »Sternenozean«-Hörspiele verantwortlich ist, die STIL in Berlin produziert und Lübbe-Audio herausbringt.

Da alles »rhodan-korrekt« sein muss, schaue ich die Manuskripte noch einmal durch. Stimmt alles, sind die Bezüge sauber herausgearbeitet, lesen sich der Motoklon oder Zephyda oder sonst eine Figur wirklich überzeugend.

Ich bin beeindruckt: Siegfried hat supersauber gearbeitet, es stimmt alles. Das wird sicher ein spannendes Hörspiel.

05 September 2008

Rückblick auf Mittwoch

Mein erster Tag in Hamburg, abends ging ich mit Miriam Hofheinz essen. Die ehemalige Kollegin, jetzt bei libri.de beschäftigt, ist immer noch ein Quell für viele wichtige Informationen aus den Bereichen E-Books und Audio oder elektronische Medien im Allgemeinen und Downloads im Besonderen.

Ich erzählte von Rastatt und den Kollegen, von unseren aktuellen Projekten und von den Projekten der Zeitschriften rings um uns herum. Sie schwärmte von Hamburg, ihrem neuen Arbeitsplatz und den vielen neuen Herausforderungen.

Es war ein supernetter Abend. Und ich gewann den Eindruck, dass Miriam Hofheinz mit ihrem Wechsel nach Hamburg für sich selbst einen riesigen Sprung nach vorne getan hat. (Für uns in Rastatt war's ja ein Verlust.)

Rückblick auf Donnerstag

Am gestrigen Donnerstag, 4. September, war der zweite Tag meines Hamburg-Aufenthaltes: große Besprechung in den Räumen der Edel AG. Zusammen mit Marketing, Lektorat und Verlagsleitung von edel/Moewig besprach ich die laufenden Themen bei PERRY RHODAN sowie Ausblicke auf die Zukunft.

Zu tun gibt's genug: Bei den Silberbänden muss das dreißigjährige Jubiläum ein bisschen gefeiert werden, es kommt die Eastside-Trilogie bei den Paperbacks, und für nächstes Frühjahr steht gleich das nächste Projekt vor der Tür. Dazu schreibe ich mal noch nicht so viel, weil's da noch nicht mal einen Vertrag gibt.

Die Rückfahrt mit der Bahn nutzte ich, um liegengebliebene Manuskripte zu lesen und in Fachzeitschriften zu stöbern. Wann habe ich schon mal Zeit, »brand eins« komplett zu lesen?

Mehnerts Action

Ein Schwerpunkt heute ist der Band 15 von PERRY RHODAN-Action. Verfasst von Achim Mehnert, ist »Trabant der Opulu« ein sehr spannender Roman. Das Werk liegt jetzt in der redigierten Version vor, die ich noch mal durchschaue.

Da es bei der zweiten Staffel von PERRY RHODAN-Action einen neuen Außenlektor gibt, schaue ich die Romane sehr gründlich durch, um zu gucken, was er wie getan hat. Danach gibt es ein umfangreiches Feedback für ihn, das hoffentlich die wesentlichen Aspekte abdeckt.

Was das Redigieren von Romanen angeht, habe ich in all den Jahren eine eigene Systematik entwickelt. Mit der komme ich gut klar, nicht aber unbedingt ein Außenstehender.

Aus diesem Grund müssen wir uns abstimmen. Und der Mehnert-Roman ist heute mal wieder die dafür nötige »Baustelle«.

02 September 2008

Dauerthema Exposés

Robert Feldhoff hat Vorab-Exposés geliefert. »vorab«, das heißt, dass sie noch von Rainer Castor auf inhaltliche Korrektheit gecheckt und mit Daten versehen werden, dass ich aber schon mal reingucken kann. Das tat ich gestern abend.

Heute steht dann der Autoren-Teil an: Ich muss schauen, welche Autoren für welche Romane in Frage kommen. Robert hat da bereits vorgearbeitet und sich überlegt, wer welchen Roman schreiben soll.

Den einen oder anderen muss ich trotzdem absprechen: Klappt es beispielsweise, dass der Autor, den ich gern dafür hätte, auch den geplanten Doppelband übernimmt?

Ein wichtiges und auch spannendes Thema.

01 September 2008

Wie wir Atlans Jugend starteten ...

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Anfangs der 90er Jahre sah der ATLAN-Ablaufplan vom Prinzip her eigentlich ganz einfach aus: Wir nehmen die bisherigen ATLAN-Taschenbücher, lassen sie von Hans Kneifel noch einmal gründlich bearbeiten, streichen viel aus den Taschenbüchern heraus und machen daraus eine Edition, die rund zehn bis zwölf gebundene Ausgaben umfasst. Dass es nicht so einfach wurde, merkten die Beteiligten sehr schnell: Hans Kneifel als Autor, Rainer Castor, damals der »Mann im Hintergrund«, und ich als verantwortlicher Redakteur.

Und im Sommer 1997 zeichnete sich ab, dass die Buchreihe irgendwann ihr natürliches Ende finden würde. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt erst das zehnte ATLAN-Buch erschienen war, der Band »Balladen des Todes«, der im Mittelalter und danach spielt, hatte ich mit Hans Kneifel bereits darüber gesprochen, die Reihe mit Band 13 zum Ende zu bringen. Dann, so nahmen wir an, war die Geschichte der ATLAN-Zeitabenteuer zu Ende erzählt: Der Arkonide Atlan erreicht die Gegenwart und verschwindet in seiner Unterseekuppel, um dem drohendem Atomkrieg zu entkommen.

Es kam anders, und der Vertrieb war nicht unschuldig daran. Die ATLAN-Bücher verkauften sich nämlich ganz ordentlich, und die Buchvertriebsleute forderten die Redaktion auf, sich um eine Fortsetzung der Serie zu bemühen. Aufgrund dieser Forderungen machte ich mir grundsätzliche Gedanken und formulierte am 15. September 1997 ein Grundsatzpapier, das ich als Konzept an die Verlagsleitung weiterleitete.

Die Einleitung klang für mich logisch:

»Inhaltlich endet die ATLAN-Reihe mit Band 13 in der Neuzeit; konkret im Jahr 1971 – kurz vor der Mondlandung Perry Rhodans. Nach Absprache mit dem Autor der geplanten Fortsetzung, Rainer Castor, regt die Redaktion einen Kurzzyklus an, der drei Bände umfasst. In Anlehnung an den bisherigen Untertitel ›Zeitabenteuer‹ könnte dieser Zyklus den Untertitel ›Arkon-Abenteuer‹ oder noch besser ›Imperator von Arkon‹ tragen.«

Mir war klar, dass sich mein Konzept in erster Linie an Menschen richtete, die nicht die geringste Kenntnis von den Inhalten der ATLAN- und PERRY RHODAN-Serie hatte. Also musste ich ein wenig zur Handlung schreiben, das meiner Ansicht nach verständlich klingen könnte:

»Beginn der Handlung: im Jahr 2045, also in der Frühzeit der PERRY RHODAN-Handlung. Atlan übernimmt als Imperator das Reich Arkon und versucht es zu ›retten‹. Gegen Ende gibt er resigniert auf und wird als ›Lordadmiral‹ Chef der Geheimdienstorganisation USO.«

Mit meinen Marketing-Argumenten versuchte ich das zu tun, was ich zu jener Zeit als sinnvolle Strategie betrachtete: zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. »Eine direkte Fortsetzung der ATLAN-Zeitabenteuer ist gegeben; es passt alles logisch«, argumentierte ich, um die Fortsetzung im Buchhandel klarzustellen.

Und andererseits stellte ich inhaltliche Gründe ins Zentrum: »Die Romane haben stärkeren Science-Fiction-Charakter.« Immerhin hatte es gelegentlich Menschen gegeben, welchen die Struktur der ATLAN-Bände nicht nachvollziehbar gewesen war, die also nicht so richtig verstanden hatten, warum die Serie einerseits historisch und andererseits fantastisch war.

Ich schlug bereits Fortsetzungen vor: Sowohl die Jugend- als auch die USO-Romane der alten Heftromanserie präsentierte ich in meinem Konzept, das sich im wesentlichen auf Arbeiten Rainer Castors bezog. Darüber hinaus machte ich klar, welche Arbeiten auf uns zukommen würden.

Als Ausgangspunkt nahm ich »eine Manuskriptlänge von ca. einer Million Anschlägen und ein Seitenumfang von 400 Seiten«, wofür ich eine Kalkulation brauchte. Dass Rainer Castor bereits eine »fertige Diskette« liefern würde, vermerkte ich positiv – zu jener Zeit war das noch nicht selbstverständlich, und an Manuskripte per E-Mail dachte in der Redaktion kein Mensch. Darüber hinaus mussten dringend Verträge erarbeitet und weitere Vorgespräche geführt werden.

Der Zeitplan war ehrgeizig: Die Vertragsverhandlungen mit Rainer Castor wollte ich im Oktober 1997 abschließen; sein Grob-Exposé für die ersten drei Bücher wollte ich ebenfalls Oktober 1997 mit ihm diskutieren. Mit einem Einzel-Exposé für Band 14 rechnete ich für November 1997.

Dann sollte der Autor im Zeitraum Dezember 1997 bis Februar 1998 das Manuskript erarbeiten und an uns schicken; Sabine Kropp sollte es lektorieren. Bereits im Frühsommer 1998 wollte ich ein fertiges Manuskript haben, damit wir Leseexemplare für Buchhändler versenden konnten.

Daraus wurde letztlich nichts, und der Zeitplan kam ganz schön ins Rutschen. Trotzdem bildete dieses Konzept tatsächlich die Basis für die sogenannte Arkon-Trilogie innerhalb der ATLAN-Buchreihe, die aus den Bänden 14 bis 16 besteht. »Imperator von Arkon« erschien im März 1999, wie wir es geplant hatten, Rainer Castor etablierte sich als Arkon- und ATLAN-Spezialist sowie als Experte für komplizierte galaktische Geschichte – und wir schufen eine neue Ebene innerhalb des ATLAN-Kosmos.

Im Nachhinein bin ich froh, dass es in den Jahren 1997/98 auf diese Weise gelungen ist, die ATLAN-Buchreihe auf ein neues Fundament zu setzen und fortzuführen. Die Arkon-Trilogie halte ich nach wie vor für eines der ambitioniertesten Teile des Perryversums – und das nur eine Seite umfassende Konzept vom September 1997 lieferte dafür die Grundlage.

Scheer-Geschichten zum Nachlesen

Ein Logbuch der Redaktion

Denke ich an Karl-Herbert Scheer, kommen mir selbstverständlich in erster Linie seine großen PERRY RHODAN-Romane ins Gedächtnis. Angefangen mit »Unternehmen Stardust« bis hin zu den Jubiläumsbänden der Frühzeit, in denen bedeutende Figuren und Raumschiffe eingeführt wurden: der Haluter Icho Tolot in Band 200, der Freihändler-König Roi Danton in Band 300, das Fernraumschiff MARCO POLO in Band 450. Scheer-Romane prägten die PERRY RHODAN-Serie in ihren Anfängen, und ich habe vor allem die »wichtigen« Bände nach wie vor sehr gut im Gedächtnis.

Ebensowenig vergessen kann ich allerdings die herausragenden Einzelwerke des Schriftstellers, die damals in den gelben Taschenbüchern der Reihe »Utopia Classics« erschienen: Die Centaurus-Trilogie zog mich ebenso wie Einzelromane – »Der Verbannte von Asyth« oder »Korps der Verzweifelten« – als Jugendlichen in ihren Bann. Beeindruckende Technik-Schilderungen, faszinierende Helden und immer wieder ein kosmischer Hauch – das war Science Fiction, wie sie in den fünfziger und sechziger Jahren aufkam und wie man sie auch heute noch lesen kann.

Umso erfreulicher finde ich, dass die Aktivisten des Terranischen Clubs Eden die Buchreihe »Kommandosache K.H. Scheer« publizieren. Mittlerweile liegt ja der fünfte Band vor, er kam zum achtzigsten Geburtstag des Schriftstellers heraus, und ich habe ihn endlich gelesen. Im Stil eines klassischen SF-Romans trägt der »Geburtstagsband« den Titel »CODE 80: Neunzehn-Sechs-Null-Acht«. Die 226 Seiten sehen sehr professionell aus; hinzu kommt ein farbiges Titelbild von Rüdiger W. Wick.

Mir persönlich haben die zwei Erzählungen des Schriftstellers am meisten Spaß gemacht. »Diplomatische Mission« und »Die zweite Phase« erschienen erstmals in Sammelbänden und liegen jetzt erstmals seit Jahrzehnten wieder gedruckt vor; beide Geschichten spielen im PERRY RHODAN-Universum und zeigen sehr schön die Stärken und Schwächen des Autors. Im Prinzip wirken die Texte so, als habe K.H. Scheer versucht, auf möglichst wenig Raum möglichst viel Inhalt mit den stilistischen Mitteln eines Heftromans unterzubekommen – das erzeugt eine sehr komprimierte Erzählweise. Unterhaltsam fand ich das auf jeden Fall.

Neben einer Reihe weiterer Texte – unter anderem ist ein Vorwort von Horst Hoffmann enthalten – faszinierten mich in dem Buch vor allem die historischen Beiträge. Es handelt sich dabei um Fanzine-Auszüge aus den frühen Jahren der deutschen SF-Szene. Ich habe die Beiträge aus dem legendären Fanzine STELLARIS, dem Organ der »STELLARIS-sf-Interessengemeinschaft«, mit großem Interesse gelesen, weil ich diese Art fannischer Geschichtsschreibung schon immer spannend fand und mir mehr Literatur zum Thema wünsche.

Die fünfziger Jahre mit ihrem Aufbruchsgeist werden in diesen Auszügen ebenso lebendig wie die vielen Streitereien zwischen den verschiedenen Fan-Fraktionen. Ein kleiner Nachteil dabei: Da die Texte nicht kommentiert werden, braucht man ein wenig Vorab-Information, um alles zu verstehen; als Neuleser steht man sicher ratlos vor den Texten. Ich fand's lesenswert, unter anderem deshalb, weil neben den Scheer-Kolumnen eben auch die alten Grafiken und Fotos zu bewundern waren. Geschichtsstunde zur Frühgeschichte des Fandoms – sehr schön!

Ich finde, der Herausgeber Kurt Kobler und der Redakteur Joachim Kutzner haben ein Werk zusammengestellt, das rundum gelungen ist: von der Optik bis hin zum Inhalt. Mag sein, dass die kritische Betrachtung des Scheerschen Werks nicht enthalten ist – zum achtzigsten Geburtstag des Autors wäre das meiner Ansicht aber auch nicht angemessen gewesen. Wer mehr über die Vorgeschichte zu PERRY RHODAN und einen seiner wichtigsten Macher wissen will, kommt auf jeden Fall kaum an der Buchreihe des Terranischen Clubs Eden vorbei.