31 Juli 2017

Energie im Perryversum

»Wie haltet ihr es eigentlich im Perryversum mit der Energieversorgung?«, wurde ich dieser Tage gefragt. »Die Raumschiffe brauchen ja viel Energie, Roboter und allerlei Maschinen sowieso.«

Ich eierte ein wenig herum. »Früher standen in jeder Kleinstadt so praktische Fusionsreaktoren herum, mit denen man alles machen konnte. Später saugte man die Energie einfach aus dem Hyperraum. Aber das geht nach dem Hyperimpedanz-Schock nicht mehr ...«

Nachdem ich versucht hatte, unter vielen Verrenkungen den Begriff Hyperimpedanz zu erklären, wurde ich weiter befragt. »Im Perryversum ist Energie kein Problem«, redete ich mich heraus, »sie steht praktisch grenzenlos zur Verfügung und kostet den Normalbürger nichts.«

»Aber dann muss sich doch die Atmosphäre grenzenlos aufheizen«, kam der kritische und nachvollziehbare Einwand. »Wie haltet ihr es da mit der Energiebilanz?«

Um eine lange Diskussion abzukürzen: Bei PERRY RHODAN können wir nicht alle Themen abdecken, die im Leben unserer fiktiven Zukunft eine Rolle spielen. Wir wissen nicht im Detail, wie die Energieversorgung eines einzelnen Haushalts stattfindet, und wir haben eigentlich keine Ahnung, wohin die globale Abwärme geschafft wird.

Ich argumentiere immer, dass wir solche Dinge für eigentliche Geschichte üblicherweise nicht benötigen. Wenn es sinnvoll wird, solche Themen zu bearbeiten, fallen den Autorinnen und Autoren sicher genügend Mittel und Wege ein, sich entsprechende Handlungselemente und Ideen auszudenken.

Wir können nicht versuchen, die Welt der fernen Zukunft völlig glaubhaft darzustellen. Wir können versuchen, sie so abwechslungsreich und nachvollziehbar wie möglich zu präsentieren. Wenn uns das gelingt, gefallen den Lesern die Romane. Ob dann die Energiebilanz der Erde hundertprozentig exakt abgebildet wird, ist da im Allgemeinen nicht so wichtig ...

30 Juli 2017

Zirkon als Urlaubsziel

Als wir vor zwei Jahren beschlossen, die PERRY RHODAN-Planetenromane umzustellen, lautete die Faustformel: »Wir nehmen immer zwei Romane eines Autors, die idealerweise auch inhaltlich in einem Zusammenhang stehen, und machen daraus ein schönes Buch. Dafür gibt es bestimmt genügend Fans, vor allem, weil Rainer Nagel auch noch die sachkundigen Vor- und Nachworte dazu schreibt, in denen Informationen stehen, die bisher so niemand kannte.«

Mit dem aktuellen Planetenroman haben wir das geändert: Der Doppelband 83 und 84 stammt von zwei Autoren. »Das tödliche Paradies« ist ein Roman von Kurt Mahr, der erstmals 1966 erschien, und »Höllentanz der Marionetten« wurde von Hans Kneifel geschrieben und 1968 veröffentlicht. Beide Romane haben den Schauplatz Zirkon als gemeinsames Thema, und das fanden wir interessant.

Man stelle sich das einmal vor – in der Zukunft des Solaren Imperiums fliegt man nicht aus Deutschland auf die Kanarischen Inseln oder sonstwohin, um sich in der Sonne zu aalen, sondern man besteigt auf dem Terrania Space Port ein Raumschiff, das einen zur Urlaubswelt Zirkon bringt. Eine phantastische Vorstellung von einer Zukunft, ersonnen in den 60er-Jahren, als Flugreisen für viele Menschen noch utopisch waren ...

Manchmal kann man als Redakteur neidisch sein auf die Art und Weise, wie man damals die Welt der Zukunft entwickelte. Grundsätzliche Fragen, die man heute umfangreich diskutieren würde – etwa nach der »Behandlung« der Eingeborenen oder der Ökobilanz –, gab es damals einfach noch nicht. Die Autoren fabulierten recht frei drauflos und entwickelten so ihre spannenden Planetenabenteuer.

In den vergangenen fünfzig Jahren hat sich in der »wirklichen Welt« eben doch einiges getan; die Zukunft ist nicht mehr das, was sie einmal war. Das wiederum ist aber ein anderes Thema – und so lange erfreue ich mich an den schönen Beschreibungen einer Urlaubswelt im Solaren Imperium.

28 Juli 2017

Aktuelle Fotoaktion im Sommer 2017

Machen wir uns nichts vor: Es gibt auf unserer Internet-Seite das eine oder andere Bild, das nicht mehr so richtig aktuell ist. Das gilt nicht nur für mich, sondern auch für die Kolleginnen und Kollegen. Also wurden wir heute von zwei Fotografen besucht, die in einem schnellen und erstaunlich unkomplizierten Durchlauf noch einmal alle fotografierten.

Einzeln wurden wir vor die Kamera gebeten, danach ging's an ein Gruppenfoto. Es wurde viel gelacht, wir wurden ein wenig nach links und ein wenig nach rechts geschoben, und irgendwann waren wir hoffentlich alle in der richtigen Position.

Jetzt sind wir gespannt, wie und wann wir die fertigen Fotos erhalten werden. Die kommen natürlich alle auf unsere Internet-Seite; auf die Kommentare der Leser bin ich dann – wie immer in solchen Fällen – sehr gespannt.

(Hier noch mal das halbwegs aktuelle Foto, das im Frühjahr 2017 hinter unserem Verlagsgebäude geschossen wurde. Es zeigt von links: Klaus Bollhöfener, Bettina Lang, Philine-Marie Rühmann, Klaus N. Frick, Madlen Bihr und Sabine Kropp. Es fehlen Kathrin Weil, die im Mutterschutz war, und Pio Battistig, der uns freundlicherweise fotografierte.)

27 Juli 2017

Auf der »Phantastika«

Wer sich mit der Fan-Szene beschäftigt, hat sicher schon mitbekommen, dass in diesem Jahr ein großes Festival für Science-Fiction- und Fantasy-Freunde in Oberhausen stattfinden wird. Allen anderen möchte ich es hiermit ins Gedächtnis rufen ...

Gemeint ist die »Phantastika«, auf die ich an dieser Stelle endlich einmal hinweisen muss. Die Veranstaltung am 2. und 3. September 2017 wird als »galaktisches Event« angekündigt und bietet unter anderem ein PERRY RHODAN-Programm.

Viele Informationen sind schon auf der Internet-Seite der Veranstalter zu finden. Autoren und Zeichner nehmen daran teil, als Redakteur bin ich am Samstag anwesend. Welche Programmpunkte zu welchen Zeiten angeboten werden, weiß ich bisher nicht – aber solche Details können die Verantalter ja noch genauer fixieren.

Die Idee finde ich nach wie vor sehr gut: Man möchte verschiedene Themenwelten rings um Science Fiction und Fantasy unter einem »gemeinsamen Dach« präsentieren, um so die jeweiligen Genres aufzuwerten. Hoffen wir, dass genügend Leserinnen und Leser den Weg nach Oberhausen finden werden!

26 Juli 2017

Die Enklaven von Wanderer

Wenn Wim Vandemaan einen PERRY RHODAN-Roman verfasst, können sich die Leser darauf gefasst machen, eine ganz besondere Lektüre zu erhalten. Am 28. Juli 2017 erscheint »Die Enklaven von Wanderer«, und dieser enthält eine Reihe von faszinierenden Szenen. Es juckt mich in den Fingern, einige davon schon jetzt bekannt zu geben – aber das wäre gemein.

So viel immerhin: Raumfahrer spielen eine Rolle, eine Tänzerin hat ihren Auftritt, Händler ziehen durch ein armseliges Land. Einer der Schauplätze des Romans ist Berlin, die Reise führt zu einem Mond, und eine Reihe von seltsamen »Fragmenten« wird besucht. Das mag in der Kürzestfassung seltsam klingen, entfaltet aber seine Wirkung während der faszinierenden Lektüre.

Ich las das Manuskript mit wachsendem Staunen, nachdem ich schon das Exposé mit einigen seiner Folgerungen verblüffend gefunden hatte. »Die Enklaven von Wanderer« wird sicher seine Freunde in der Leserschaft finden ...

Übrigens: Auch dieser Roman enthält keine Leserseite. Hier war mir ebenfalls jede Zeile des ohnehin sehr eng gesetzten Romans wichtig – da ließ ich lieber die Leserseite entfallen, als zwangsweise halbe Seiten streichen zu müssen.

25 Juli 2017

Auch eine Begegnung der dritten Art

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich« ...

tl_files/comic/images/news/logbuecher/1979_Frick_Story.jpgZu Beginn des Jahres 1979 wusste ich endgültig, dass ich kein »normaler« Jugendlicher war. Ich war gerade mal 15 Jahre alt und hatte das Gefühl, in dem kleinen Dorf im Schwarzwald der einzige Jugendliche zu sein, der völlig aus der Rolle fiel.

Zwar machte ich die üblichen Späße mit den Schulkameraden, aber ich entwickelte eine immer stärkere Faszination für die PERRY RHODAN-Serie und andere Science Fiction. Es konnte passieren, dass ich zu der Wiese ging, wo wir immer Fußball spielten, und irgendwann mit einem Heftroman dasaß und lieber ein spannendes Kapitel zu Ende brachte.

Mir war bewusst, dass die Serie eine Fiktion war, und ich stand nicht in der Gefahr, mich in fremden Welten zu verlieren. Die Abenteuer von Perry Rhodan und seinen Gefährten fand ich aber spannender als den drögen Alltag in der Schule, der mich oftmals grenzenlos anödete. Nachmittags machte ich keine Hausaufgaben, sondern zeichnete Raumschiffe. Mathematikhefte verschönerte ich durch Skizzen von Kugel- und Diskusraumern. Ich träumte nachts von Raumschiffen und Außerirdischen.

Meine Eltern verstanden das noch nicht: Sie nahmen mich zu Verwandtschaftsfeiern mit, obwohl sie wussten, dass ich mich ohne Ende langweilte. Sie wunderten sich über die seltsame Musik, die ich hörte, und gaben es irgendwann auf, mir die Heftromane zu verbieten. Meine Lehrer verstanden das noch weniger; ihnen leuchtete nicht ein, warum ich lieber »Schundromane« las, anstatt mich auf den Unterricht zu konzentrieren.

PERRY RHODAN hatte mich gepackt. Mich faszinierten die Anfänge der Serie, die ich in der vierten Auflage las, ebenso wie die aktuellen Romane, deren kosmische Geschichten ich am stärksten fand. Welches Geheimnis steckte hinter den Loowern, welche Ziele verfolgten die sogenannten Trümmerleute? Wie hingen die Kosmischen Burgen mit der Geschichte der Erde zusammen, und warum stand das Solsystem immer im Zentrum der Geschichte?

Meine Lieblingsfigur war mittlerweile Alaska Saedelaere geworden. Während ich Gucky und seine Späße langsam nervig fand, konnte ich den Transmittergeschädigten immer besser verstehen: Ein Mann, der sich hinter einer Maske verstecken musste, war für einen Jugendlichen eine klarere Identifikationsfigur als ein fröhlicher Außerirdischer.

Mit wachsendem Interesse las ich die »Randtexte« in den Romanen. Auf der Leserkontaktseite wurde gelegentlich auf die Arbeit der Autoren hingewiesen, im PERRY RHODAN-Report erschienen Artikel mit Literatur-Tipps. Ich kaufte mir Science-Fiction-Romane, nachdem diese im Report erwähnt worden waren, und fand, dass die Arbeit eines Science-Fiction-Schriftstellers ungemein spannend sein musste. Er konnte fremde Welten erfinden und seine Leser dorthin entführen.

Ich beschloss, Science Fiction zu veröffentlichen. Vielleicht würde ich in einigen Jahren so bekannt sein, dass ich zum PERRY RHODAN-Team stoßen konnte? Immerhin schrieb ich seit Jahren allerlei Geschichten, und meine Schulaufsätze nach der Art von »mein schönstes Ferienerlebnis« waren schon immer frei erfunden gewesen. Es konnte also nicht so schwer sein, eine erste SF-Geschichte zu entwickeln.

Ein Aufenthalt bei einer Tante brachte im Februar 1979 den entscheidenden Anstoß. Wie immer langweilte ich mich. Während die Erwachsenen Kaffee tranken, Kuchen aßen und sich unterhielten, saß ich herum und wusste nicht, was ich tun sollte. Spazierengehen verbot sich angesichts des Wetters, PERRY RHODAN-Romanhefte hatte ich – wie sonst immer – ausnahmsweise nicht dabei. Ich bat um einen Block und einen Kugelschreiber und verzog mich damit in die Küche. Dort setzte ich mich an den Tisch, dachte gründlich nach und formulierte die ersten Sätze.

Im Wohnzimmer plärrte der Schwarzweiß-Fernseher, die Stimmen der Erwachsenen und das Klirren des Geschirrs waren weit in den Hintergrund gedrängt.

Ich wollte eine Geschichte schreiben, die originell sein sollte. Was also war das Gegenteil bisheriger Geschichten? Ich wollte keinen amerikanischen Raumfahrer als Hauptfigur haben – also nahm ich einen chinesisch klingenden Namen. Ich wollte nicht aus der Sicht der Menschen erzählen – also begann ich mit Außerirdischen. Ich fand, dass Aliens auch von Pflanzen abstammen konnten – also dachte ich mir Pflanzenwesen aus.

Mein Ideengebilde orientierte sich sehr an dem, was ich üblicherweise las. Der Raumfahrer träumte von »Mädchen«, es gab Impulskanonen und telepathische Kontakte – meine bevorzugte Lektüre in jenen Tagen waren nun einmal PERRY RHODAN-Romane, und die damalige Schreibweise färbte komplett auf mich ab. Das zeigte sich bei anderen Texten aus jener Zeit, die teilweise verschollen sind, in weitaus stärkerer Weise.

So entstand »Auch eine Begegnung der dritten Art«, meine erste Science-Fiction-Kurzgeschichte. Sie war nur zwei Seiten lang und erzählerisch sehr schlicht: mit wechselnden Handlungsperspektiven und ohne den Versuch einer ernsthaften Charakterbeschreibung. Die Geschichte des Raumfahrers von der Erde, der zum Alpha-Centauri-System vorstößt, dort auf Pflanzenwesen stößt und von diesen getötet wird, weil diese ihn für ein Monster halten, fand ich ausreichend lang und klar.

Es folgten im Verlauf des Jahres weitere Geschichten und Gedichte; ich experimentierte mit den Genres, versuchte mich an Zeitreisen und sogar an der Fantasy. Viele Texte sind verschollen, einige wurden veröffentlicht, aber »Auch eine Begegnung der dritten Art« war der Anfang für so vieles, was danach kommen sollte.

Später schickte ich die Geschichte übrigens auch an verschiedene Fanzines, sogar an die Leserseite der ATLAN-Serie. Glaube ich meinen handschriftlichen Notizen, wurde sie in der zweiten Ausgabe des Fanzines »Denebola« (erschien im Juni 1980 in Vaihingen/Enz) veröffentlicht, ebenso im Band 100 der zweiten ATLAN-Auflage.

24 Juli 2017

Wo bleiben die Arcoana?

In früheren Jahren und Jahrzehnten – es soll ja auch mal eine Zeit gegeben haben, in der ich nicht bei PERRY RHODAN gearbeitet habe ... – stellten manche Autoren angeblich immer eine ganz bestimmte Frage bei der Autorenkonferenz: »Was macht eigentlich Ovaron?« Gemeint war der Cappin Ovaron, der »doch eigentlich« immer bei großen galaktischen Bedrohungen »mal schnell« vobeikommen und die Menschheit retten könnte.

In späteren Jahren wechselte die Frage. »Wo bleiben die Arcoana?« oder »Perry muss einfach mal zu den Arcoana fliegen, die helfen dann schon« hießen die entsprechenden Aussagen. Klar, die Spinnenwesen aus dem Sheokorsystem könnten bei manchen Fragen helfen. Aber seit mehr als tausend Bänden spielen sie keine Rolle mehr in der Handlung der PERRY RHODAN-Serie.

Die Diskussion darüber, welche Figuren und welche Völker in der Serie auftauchen, beschäftigt uns seit langer Zeit. Will die Serie nicht irgendwann wie ein Telefonbuch aussehen, in dem zahlreiche Detailfakten aufgelistet werden, müssen die Autoren versuchen, eine Auswahl zu treffen. Man muss eine Handlung zuspitzen, um sie erzählen zu können.

Anders gesagt: Wenn es nötig ist, die Arcoana wieder in die Handlung zu holen, werden die Autoren für eine sinnvolle Möglichkeit sorgen. Wenn es angebracht ist, den Gradosima endlich die wichtige Rolle zu geben, die ich ihnen schon lange zuschanzen möchte, werden sich die Autoren sicher ebenso erweichen lassen. Und wenn es sinnvoll erscheint, wird man sicher auch erfahren, was eigentlich derzeit in der Galaxis Anthuresta geschieht ... und so weiter ...

21 Juli 2017

Die NEO-Expokraten waren zu Besuch

Der heutige Freitag, 21. Juli, stand ganz im Zeichen von PERRY RHODAN NEO. Die beiden Autoren Rainer Schorm und Rüdiger Schäfer – seit der aktuellen Staffel steuern sie die Serienhandlung – waren zu Besuch. Es war die erste gemeinsame Besprechung der beiden Exposéautoren mit der Redaktion; von unserer Seite nahmen Bettina Lang und ich teil.

Zu diskutieren gab es viel, unter anderem sahen wir uns aktuelle Zahlen an. Welche Romane sind wie bei den Lesern angekommen, und lässt sich feststellen, welche Werbeaktion etwas eingebracht hat? Welche Romane fanden wir selbst gut, welche Ideen haben nicht optimal funktioniert?

Wir sind und wir waren nicht immer einer Meinung, aber das macht nichts. Die verschiedenen Meinungen wurden ausgetauscht, wir fanden sinnvolle Lösungen.

Die beiden Exposéautoren stellten die Handlung der nächsten Bände sowie ihre weiteren Pläne vor. Vor allem eine weibliche Figur, die in der laufenden Staffel wichtig wird, stand im Fokus der Planungen und Gespräche.

Zwischendurch gingen wir eine Pizza essen und Unmengen von Apfelschorle trinken. Alles in allem war's eine wichtige und auch erfolgreiche Besprechung. (Das Bild zeigt Rainer Schorm, links im Bild, und Rüdiger Schäfer.)

20 Juli 2017

Pakt gegen das Chaos

Ich erinnere mich noch gut daran, wie Robert Feldhoff die Laosoor konzipierte und sich zahlreiche Details zu diesem Volk ausdachte. Es ist jetzt gut zehn Jahre her, seit wir die entsprechenden Romane in deutscher Sprache herausgebracht haben. Sie erscheinen jetzt auch in den Niederlanden – unser Lizenzpartner Big Balloon veröffentlicht die PERRY RHODAN-Serie dort in Doppelbänden.

Publiziert wurde zuletzt der Doppelband 2406/2406, die Romane gehören zum Start des »Negasphäre«-Zyklus. In »Pact tegen de Chaos« und »De Kristal Annalen« spielen die Laosoor eine große Rolle, verfasst wurden die Romane von Horst Hoffmann und Wim Vandemaan. Es werden wichtige Informationen im Kampf gegen die Terminale Kolonne TRAITOR gesammelt ...

Unsere niederländischen Leser können jetzt auch diese große kosmische Geschichte lesen. Es liegt wohl nahe, dass ich mich darüber freue!

19 Juli 2017

Die kanonische PERRY RHODAN-Serie

Als ich »ganz normaler« PERRY RHODAN-Leser war, fand ich es seltsam, welche Widersprüche zwischen der eigentlichen PERRY RHODAN-Serie, den ATLAN-Heftromanen und den Taschenbüchern herrschten. Bei den Autoren schien es keine sehr gute Absprache zu gehen, das störte mich in meiner Lektüre. Später wusste ich, warum das so ist ... und noch später wurde ich PERRY RHODAN-Redakteur.

Seither ist es mein Ehrgeiz, die Serie einigermaßen »auf Linie« zu halten. Der von Fans sehr geliebte Begriff »kanonisch« trifft es gut: Die Serie und ihr Universum sollen ein geschlossenes Bild ergeben.

Abweichungen, die es früher gegeben hat, versuchten wir in der Folge bei neueren Texten zu »begradigen«. Mit Rainer Castor gab es ahrelang einen Autor,  der dieselbe Ansicht hatte, im Zweifelsfall aber strenger war als ich.

Das ergibt folgende »Regeln«: Im Perryversum gilt, was in den veröffentlichten Romanen steht. Gibt es Widersprüche zwischen der wöchentlichen Heftromanserie oder den Silberbänden – ich sage nur »Schlacht im Twinsystem« ... –, gelten die Aussagen in den Heftromanen. Gibt es Widersprüche zwischen Taschenbüchern aus den 60er-Jahren und einer bearbeiteten Neuauflage, gilt die Neuauflage.

Und ein aktuelles E-Book betrachte ich als inhaltlich gleichwertig zu einem gedruckten Roman. Damit sollten entsprechende Fragen beantwortet werden ...

18 Juli 2017

Die geplante PERRY RHODAN-Box

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

In den Jahren nach der Jahrhundertwende wurde der Weltbild-Versand zu einem der größten Buchhändler im deutschsprachigen Raum. Von Augsburg aus erreichten die vierfarbigen Kataloge gut die Hälfte aller Haushalte. Man baute die Online-Versandmöglichkeiten auf, gründete eigene Läden und stieg stärker in das Geschäft mit Eigenproduktionen ein.

Nachdem die PERRY RHODAN-Redaktion ab Ende der 90er-Jahre gleich zwei Reihen mit Fantasy-Büchern – zuerst DRAGON, dann MYTHOR – bei Weltbild hatten platzieren können, folgte im Verlauf der Nullerjahre eine PERRY RHODAN-Buchreihe. In dieser wurden 26 Hardcover-Bände veröffentlicht, die jeweils zwei Planetenromane enthielten.

Danach herrschte lange Zeit eher »Funkstille«: Die jeweiligen Ansprechpartner bei Weltbild wechselten, beim Pabel-Moewig Verlag wurde das Buchgeschäft eingestellt. Erst am Ende der Nullerjahre schaffte ich es, wieder vernünftig wirkende Kontakte herzustellen.

»Wenn Weltbild so viele Menschen erreicht, muss PERRY RHODAN im Katalog enthalten sein«, argumentierte ich. Immerhin kamen unsere Partner von Eins A Medien ab und zu mit einer Silber Edition zum Zuge. Damit tauchte unsere Serie in Form von Hörbüchern im Katalog und im Online-Shop auf. Ich wollte aber auch gedruckte Romane anbieten.

Ich vereinbarte mit einer Dame, die bei Weltbild für den Wareneinkauf verantwortlich war, dass wir eine Sonderproduktion anfertigen würden. In einem schriftlichen Konzept formulierte ich meine Ideen für eine »PERRY RHODAN-Box«.

Ich wollte »zehn PERRY RHODAN-Taschenbücher mit einem Umfang von 128 Seiten« herstellen, die »zu einem sehr attraktiven Preis« an die Kunden verkauft werden sollten. »Die Box wird als Kundenproduktion vom Pabel-Moewig Verlag produziert und bei Weltbild angeliefert.« Ein solches Geschäftsmodell war üblich: Das Risiko war überschaubar, da Weltbild eine vorher festgelegte Menge kaufen würde.
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Meine »Zielgruppe« hatte ich klar im Sinn: »Angesprochen werden sollen durch die zehn Taschenbücher vor allem Menschen, die PERRY RHODAN vom Namen her kennen, vielleicht früher auch gelesen haben, zur aktuellen Heftromanserie aber nur wenig Bezug haben.« Ich überlegte mir eine Box, die ich mir als eine Art »Best of« der Serie vorstellte: spannende Romane, die mir selbst sehr gut gefallen hatten und die sicher auch andere Leute interessieren würden.

Selbstverständlich wollte ich bekannte Bestsellerautoren wie Andreas Eschbach und Gisbert Haefs dabei haben. Meine Vision ging allerdings darüber hinaus: Sollten wir es schaffen, eine Zehner-Box erfolgreich zu verkaufen, dachte ich an ein Folgekonzept. »Dann böte sich tatsächlich an, einen PERRY RHODAN-Zyklus in Form von Zehner-Boxen zu vermarkten, die aufeinander folgen.«

Ähnliche Boxen hatte der Pabel-Moewig-Verlag in den 90er-Jahren und danach immer wieder für Weltbild angefertigt. Vor allem waren Liebesromane, die der Verlag zuvor als Heftromane veröffentlicht hatte, neu in Form von Taschenbüchern angeboten worden. Warum sollte das mit PERRY RHODAN nicht auch funktionieren?

»Jeder Roman wird als separates Taschenbuch gestaltet«, schlug ich vor. »Das Cover und der Titel des ursprünglichen Romans werden übernommen, der jeweilige Rückentext wird neu verfasst und soll auch Serienfremden einen Einstieg ermöglichen.«

Für mich klang das schlüssig, aber ich wollte nicht nur einen Roman veröffentlichen. Ich wollte zudem einen Einstiegstext haben, »der auch dem PERRY RHODAN-Neuling – oder demjenigen, der seit vielen Jahren kein PERRY RHODAN mehr gelesen hat – die Hintergründe ganz kurz umreißt«. Dazu sollte eine Glossar-Seite als Nachschlagewerk dienen.

Bei der Bearbeitung blieb ich sehr vorsichtig. Selbstverständlich müsste man die Klassiker auf neue deutsche Rechtschreibung – in der gemäßigten Variante – umstellen. Inhaltlich bearbeiten wollte ich so gut wie nichts, höchstens Rechtschreibung- und Grammatikfehler entfernen.

Für mich klang das Konzept sehr schlüssig. Ich schlug Klassiker wie »Das Grauen« (1963, erschienen als Band 73) von William Voltz ebenso vor wie recht moderne Bände, etwa Robert Feldhoffs »Die Harmonie des Todes« (1987, erschienen als Band 1328). Verzichten wollte ich nicht auf Andreas Eschbach und seinen Band »Der Gesang der Stille« (1998, erschienen als Band 1935) oder Gisbert Haefs mit »Der eiserne Finger Gottes« (2005, erschienen als Band 2289).

Für alle Romane dachte ich mir einen sehr kurzen Text aus; hier ein Beispiel für Frank Böhmerts »Die Ratten von der JERSEY CITY« (2006, erschienen als Band 2341): »Nachdem ihr Raumschiff von der Terminalen Kolonne erobert worden ist, überleben nur zwei Terraner in den technischen Innereien des Raumschiffs. Zu zweit nehmen sie den Kampf gegen die Mörder auf – dabei sind sie sich selbst die größten Feinde ...«

Wir wollten ein Gesamtpaket liefern: Weltbild sollte fertig gedruckte Taschenbücher erhalten, in ersten Gesprächen legten wir eine Auflagenhöhe sowie die Preise fest. In einer ersten Kalkulation sah auch alles gut aus.

Am 18. Februar 2010 war das Konzept fertig; dann wurde es an Weltbild geschickt. Und während wir miteinander verhandelten, kam es innerhalb des Weltbild-Konzerns zu immer stärkeren Problemen; diese hatten schon 2009 angefangen, wirkten im gesamten Jahr 2010 fort und hielten auch in den Folgejahren an. Einige Kollegen, mit denen wir bisher zu tun gehabt hatten, verließen den Konzern, es änderte sich in kürzester Zeit unglaublich viel.

Und so wurde aus dem eigentlich schönen Konzept einer »Zehner-Box« leider nichts.

17 Juli 2017

Die Psi-Verheißung

Ich mag es, wenn ein Haluter auf dem Titelbild eines PERRY RHODAN-Romans zu sehen ist: Diese Wesen wirken einfach immer recht massiv und eindrucksvoll, da ist man sofort in der Science Fiction daheim. Das Titelbild von »Die Psi-Verheißung« stammt von Swen Papenbrock, es wirkt fast ein wenig zu ruhig.

Dabei gibt es im Roman genug spannende Dinge zu erleben. Zumindest für die Hauptfiguren des Werkes, das in dieser Woche in den Handel kommt und von Oliver Fröhlich verfasst worden ist, passiert ziemlich viel.

Ihre bisherige Existenz geht völlig in die Brüche, und sie müssen am Ende ein neues Leben beginnen. Der Satz »Ich fühlte mich wie benommen«, den der Ich-Erzähler des Romans äußert, passt gut dazu ...

16 Juli 2017

Reginald Bull und die fehlende Leserseite

Zu den Gesetzen, die es bei einer Heftromanproduktion gibt, zählt ganz eindeutig das der festgelegten Seitenzahl: Ein solcher Roman wird klar geplant, und er hat seine 64 oder 80 Seiten. Nicht mehr und nicht weniger, daran kann man nichts ändern. Als Redakteur sind mir die daraus folgenden Abläufe in Fleisch und Blut übergegangen.

Ist ein Roman zu kurz, kann man ihn verlängern – oder man sorgt mithilfe von Eigenanzeigen dafür, dass er »länger läuft«. Das merken die Leser normalerweise nicht. Ist ein Roman zu lang, kann man ihn kürzen. Das ist ein großer Aufwand, den üblicherweise der Autor selbst zu erledigen hat, häufig aber auch der Lektor übernimmt.

Ich erinnere mich sehr gut an Beispiele von Romanen, die ich kürzen musste. In solchen Fällen müssen häufig die »schönen Szenen« entfallen, weil diese eben die Handlung nicht vorantreiben, sondern dafür sorgen, dass »mehr Stimmung« herrscht. Deshalb kann man sie leicht streichen – der Leser bemerkt das nicht, aber ich fand das immer schade.

Bei Romanen wie Hubert Haensels »Reginald Bulls Rückkehr«, der schlichtweg viel zu lang war, hätte man auch einiges streichen können. Aber es hätte den Roman beschädigt, er wäre nicht so gut geworden.

Also entschlossen wir uns dazu, kurzerhand die Leserkontaktseite wegfallen zu lassen. Ich ging und gehe davon aus, dass die Leser lieber einen Romantext lesen wollen und ausnahmsweise auf Leserbriefe verzichten können. (Das wird demnächst wieder geschehen ...)

Damit sparen wir nicht die Leserseite ein; wir haben die wesentlichen Inhalte sowieso nur geschoben. Aber wir entschieden uns bewusst für ein »Mehr an Roman«, wofür ich um Verständnis bitte.

15 Juli 2017

Exposéarbeiten und Maildiskussionen

In dieser Woche habe ich es geschafft, keine Exposés der laufenden PERRY RHODAN-Serie zu verschicken. Dabei liegen zwei konkrete Exposés vor ...

Da sie aber für einen der zwei Exposéautoren sind, dieser also einen Doppelband übernehmen muss, ist es wohl nicht so schlimm, wenn sie erst mit Verspätung an die Kollegen rausgeschickt werden. Im Verlauf der Woche haben Christian Montillon und Wim Vandemaan, die zwei Exposéautoren, und ich vor allem verschiedene Mails zu unterschiedlichsten Detailfragen gewechselt.

So ging es nicht nur einmal um die Gäonen. Einige Details zu ihrer Kultur und zu ihrer Vergangenheit sind zu klären; dasselbe gilt für die Thoogondu.

Je länger wir an so einem Zyklus arbeiten, um so mehr Fragen treten auf – man kann nicht alles im voraus definieren. Romane entstehen immer in einem evolutionären Prozess, Fortsetzungsgeschichten wie PERRY RHODAN sowieso.

Wir machten uns Gedanken über Adam von Aures und tauschten Ideen zu technischen Entwicklungen aus, die in der Handlung eingesetzt werden können. Und natürlich war immer wieder ein Thema, welcher Autor denn welches Thema bearbeiten solle – schließlich müssen unterschiedlichste Termine berücksichtigt werden.

14 Juli 2017

Ein sehr cooler NEO-Perry ...

Er sieht ungewöhnlich aus, aber ich finde ihn auf seine Weise ziemlich cool: Unsere japanischen Partner von Hayakawa präsentieren auf ihrer Internet-Seite bereits den ersten Band ihrer Lizenzausgabe von PERRY RHODAN NEO. In Japan hat man die Figuren unserer Serie schon immer im eigenen Stil dargestellt – das behalten die Kollegen bei der neuen Serie so bei.

Leider haben wir in der Redaktion bislang keine »haptischen« Belegexemplare des ersten NEO-Romans erhalten; da müssen wir uns wohl noch eine Weile gedulden. Aber dieses neuerliche Signal über den Hayakawa-Shop stimmt mich positiv. Mal schauen, ob wir auch erfahren, wie die Serie in Fernost bei den Leserinnen und Lesern ankommen wird ...

13 Juli 2017

Das neue Atlantis vor vierzig Jahren

Es ist vierzig Jahre her: Mit »Das neue Atlantis«, einem Roman von William Voltz, startete die ATLAN-Serie im Sommer 1977 in ein Epos, das die Leserschaft nicht durchgehend begeisterte – um es vorsichtig zu formulieren. Dabei legte der Untertitel die Richtung fest: »Ein uralter Mythos wird Wirklichkeit« machte klar, dass es um Mythen ging, um Geheimnisse aller Art, nicht unbedingt um technisch einwandfreie Science Fiction.

200 Bände lang beschäftigten sich die Autoren – unter wechselnder Exposéführung – und die Leser mit der Reise des Arkoniden Atlan durch einen seltsamen Kosmos: zuerst über den Kontinent Atlantis, dann an Bord des Dimemsionsfahrstuhls durch Zeit und Raum. Mal pendelte die Handlung in eine Fantasy-Richtung, dann wieder spielten Superintelligenzen oder weltraumfahrende Völker eine wichtige Rolle.

Vielen Lesern gefiel diese Achterbahnfahrt durch phantastische Ideenlandschaften, andere hassten es. Da flogen eben auch mal Magier mit einem Raumschiff, da ritten Göttersöhne durch ein Land, das von einem technischen Schutzschirm überspannt war.

Vor vierzig Jahren begann das große Abenteuer mit dem »König von Atlantis«. Ich mochte es, wenngleich nicht jeder Roman brillant war. Es ist schön, sich daran zu erinnern und in den alten Romanen zu blättern ...

12 Juli 2017

Die Tschubai-Chroniken in einem Band

Ein Logbuch der Redaktion

In dieser Woche erscheint ein besonderer PERRY RHODAN-Band, der an ausgewählte Zeitschriftengeschäfte ausgeliefert wird. Es handelt sich dabei um »Die Tschubai-Chroniken«, den diesjährigen PERRY RHODAN-Sonderband. Um was geht es dabei denn eigentlich? Ich will dazu ein wenig weiter ausholen ...

tl_files/comic/images/news/news/PR_Sonderband1_Methankrieg.jpgLiteratur erzählt von möglichen Welten – vor allem die Science Fiction bietet enorme Ausblicke, Unbekanntes zu schildern. Wie können fremde Welten aussehen, wie werden sich die Bewohner dieser Welten verhalten, und was geschieht, wenn Menschen auf Aliens treffen?

Seit es die PERRY RHODAN-Serie gibt, werden solche Fragen gestellt und in den jeweiligen Romanen behandelt. Bekanntlich begann die Serie mit der Landung auf dem Mond – dort traf Perry Rhodan als amerikanischer Astronaut auf die menschenähnlichen Arkoniden und ihr riesenhaftes Raumschiff. Aus dieser Begegnung entwickelten sich Freundschaften und Konflikte über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg.

Davon erzählt die PERRY RHODAN-Serie, seit im September 1961 der erste Roman erschienen ist. Wenn die Menschen ins All vorstoßen, werden sie in Konflikte verwickelt, die – in der fernen Zukunft nicht unwahrscheinlich – mit mächtigen Raumschiffen ausgetragen werden. Was die »Enterprise« für »Star Trek« ist, dürften bei PERRY RHODAN mächtige Schiffe wie die MARCO POLO, die SOL oder neuerdings die RAS TSCHUBAI sein.

Im zweiten PERRY RHODAN-Sonderband spielt die eben genannte RAS TSCHUBAI eine wichtige Rolle. Das riesige Raumschiff ist von der Erde aus gestartet, seine Besatzung hat einen klaren Auftrag: Man möchte Perry Rhodan retten, der offenbar aus der Milchstraße in die ferne Galaxis Orpleyd entführt worden ist. Welche Gefahren allerdings in Orpleyd auf die Menschen von der Erde warten, hat zuvor niemand wissen können.

Die drei Romane in diesem Sonderband erzählen auf mehr als 200 Seiten, wie die RAS TSCHUBAI von einem bisher unbekannten Gegner angegriffen wird, wie sich die Menschen wehren und wie irgendwann Perry Rhodan ins Spiel kommt. Die Trilogie präsentiert dabei Höhen und Tiefen, Action und Kämpfe, Humor und Erinnerungen an die Vergangenheit. Sie zeigt, dass auch ein ganz »normaler« Mensch über sich hinauswachsen kann und wie er gewissermaßen zum Retter für viele andere wird – ohne eigentlich ein Held oder dergleichen zu sein.

tl_files/comic/images/news/news/PR_Sonderband_2.jpgBei den drei Romanen handelt sich um »Der Schwarze Sternensturm« von Michael Marcus Thurner, »Tagebuch des Widerstands« von Susan Schwartz und »Garde der Gerechten«, den Hubert Haensel und Susan Schwartz gemeinsam verfassten.

Die drei Bände wurden von Anfang an als Trilogie geplant, die Autorin und die Autoren wussten darüber Bescheid. Sie wurden erstmals im Dezember 2016 veröffentlicht, ganz klassisch als Heftromane. (Sie wurden auch als E-Books und Hörbücher publiziert, aber das spielt im Zusammenhang mit dem Sonderband keine Rolle.)

Weil wir das entsprechend früh planten, ließen wir auch gleich einige tausend Innenteile extra drucken – diese wurden für den Sonderband neu aufgebunden.

Wir »zielen« damit – und daraus machen wir kein großes Geheimnis – auf Leser, die am Kiosk in die Serie hineinschnuppern möchten.

Gerade im Sommer haben viele Menschen doch wieder Lust darauf, sich auf eine spannende Lektüre einzulassen. Sie kaufen sich häufig für den Aufenthalt am Strand oder am Baggersee spezielle Lektüre. Warum sollte das im Sommer 2017 keinen PERRY RHODAN-Trilogie sein?

Immerhin erhält jemand, der sich auf die Trilogie einlässt, für einen Sonderpreis von nur 3,80 Euro ein Science-Fiction-Abenteuer von mehr als 200 Seiten. Das ist mehr als ein »Schnäppchen«, finde ich, vor allem, weil es auch noch spannend ist.

Ähnliches machten wir ja bereits im Vorjahr: »Der Methankrieg« erschien im Juli 2016, und er enthielt die Original-Heftromane mit den Bandnummern 2844 bis 2846, die von Michael Marcus Thurner und Hubert Haensel verfasst worden waren. Damals verkaufte sich diese Trilogie ganz ordentlich, weshalb wir das Experiment in diesem Sommer wiederholen.

Und jetzt »Die Tschubai-Chroniken« ... Ich hoffe auf viele interessierte Leser!

11 Juli 2017

Gedanken des Chefredakteurs im März 1972

»Die Leserzuschriften der letzten Monate veranlassen mich, einzelne Punkte aufzuführen, die eventuell sehr wichtig sind für die weitere Entwicklung der Perry Rhodan-Serie.« Das schrieb Kurt Bernhardt, der Chefredakteur des Moewig-Verlages für die damaligen Heftromane, am 10. März 1972. »Gleichzeitig sind sie als Diskussionsthema für die nächste Perry Rhodan-Besprechung anzusehen.«

In seinem Schreiben regte der Chefredakteur die Autoren an, einen »regen Briefwechsel mit dem Verlag« anzustreben. Anregungen für den Zyklus ab Band 600 seien willkommen. Er sparte in seinem Rundschreiben aber auch nicht an ausführlicher Kritik an der Arbeit der Autoren.

Unter anderem kritisierte er »die Angewohnheit« der Autoren, »jedesmal eigene, nicht im Exposé geschilderte Personen stark aufzubauen und sie dem Leser gegenüber als bedeutungsvoll hinzustellen«. Zu den Folgen zählte er unter anderem das Gefühl der Leser, »sich getäuscht« zu fühlen ...

10 Juli 2017

Rätsel der Galaxien

Ein Logbuch der Redaktion

Ich weiß recht gut, was es bedeutet, Redakteur einer Science-Fiction-Serie zu sein, die zu allem Überfluss so regelmäßig wie ein Uhrwerk erscheint. Dass seit über zwanzig Jahren eine Serie von Fan-Romanen veröffentlicht wird, die Motive der PERRY RHODAN-Serie verarbeitet, finde ich vor diesem Hintergrund eindrucksvoll.

Die Rede ist von »Rätsel der Galaxien«. Von dieser Serie erschien im Dezember 2016 die Ausgabe 42. Grund genug, endlich einmal ein wenig zurückzublicken und »Rätsel der Galaxien« allen PERRY RHODAN-Lesern stärker ins Gedächtnis zu rufen.

Veröffentlicht wird die Serie vom »Science Fiction Club Black Hole Galaxie«, bei dem das »ie« am Ende einfach dazu gehört. Der Club, der für mich immer mit Hamburg und Umgebung verbunden ist, entstand in den 90er-Jahren, zu einer Zeit also, in der es zu einer Welle von neuen PERRY RHODAN- und Science-Fiction-Clubs kam.

tl_files/comic/images/news/logbuecher/Raetsel_der_Galaxien.jpgRecht schnell hatten Aktivisten aus diesem Club die Idee, eine Serie zu schreiben, die innerhalb des PERRY RHODAN-Kosmos spielen sollte. Der Startschuss fiel bereits Ende 1995. Geplant war, jedem Quartal ein Heft erscheinen zu lassen, geschrieben von unterschiedlichen Autoren, aber nach einem festen Exposé.

Die Handlung beruht auf der Grundlage des Hamamesch-Zyklus. Die ARIGA und ihre Besatzung folgen dem Verderben bringenden Imprint der Hamamesch und reisen nach Hirdobaan. Unterwegs kommt es aber zur Meuterei – und dadurch wird eine Kette von Abenteuern ausgelöst, die das Schiff und seine Besatzung in unterschiedlichste Galaxien führt. Sogar parallele Universen werden erreicht.

Unter anderem strandet man in Fornax, kommt dort in Kontakt mit dem Weisen und dem Narren von Fornax, wird aber auch irgendwann mit Posbis oder der Terminalen Kolonne TRAITOR konfrontiert. Kartanin spielen eine Rolle in der Serie, die Zeitpolizei hat einen Auftritt, die Besatzung wird mit Nocturnenschwärmen konfrontiert, man trifft andere Galaktiker und versucht stets, zurück in die heimatliche Milchstraße zu kommen. Soweit ein grober Abriss der Handlung.

Seit Band eins mit dem schönen Titel »Der lange Weg nach Hirdobaan« veröffentlicht wurde, sind über zwanzig Jahre vergangen. Eine Reihe von Mitarbeitern hat den Club verlassen; andere blieben treu dabei, es kam zu zahlreichen Wechseln im Team. Wegen der Wechsel kam es gelegentlich zu Pausen im Rhythmus; die Termine konnten nicht gehalten werden. Das regelmäßige Erscheinen klappte nicht mehr – verständlich, wenn alle Romane von Menschen in ihrer Freizeit geschrieben werden und auch das Layout sowie der Vertrieb in der Freizeit stattfinden müssen.

Das führte dazu, dass die Serie zeitweise von einem Autor allein verfasst wurde. Alexander Kaiser dachte sich nicht nur die Exposés aus, sondern schrieb auch zahlreiche Romane. Das hatte den Vorzug, dass die Inhalte der Serie besser aufeinander abgestimmt wurden; leider klappte es nicht mehr mit einem regelmäßigen Erscheinen. Die Pausen zwischen den einzelnen Romanen wurden größer und größer. Mittlerweile gibt es wieder ein kleines Team, das weitere Erscheinen der Serie ist offenbar gesichert. Inhaltlich hat man ebenso wieder Fuß gefasst wie terminlich; die Serie kann also zu neuen Ufern aufbrechen.

Ich schaue regelmäßig in »Rätsel der Galaxien« hinein. Nicht jeder Roman gefällt mir, manchmal sind mir zu viele Abschweifungen oder Albernheiten drin. Insgesamt aber ist das Bemühen der Autoren, eine klare Serie innerhalb des Perryversums zu schreiben, nach wie vor bewundernswert. Man kennt sich in der PERRY RHODAN-Serie aus, man arbeitet mit dem vorhandenen Hintergrund, schreckt aber nicht davor zurück, eigene Schauplätze und Figuren zu entwickeln.

Ich würde mir wünschen, wenn die Serie weiter gut laufen würde und wenn sich vor allem mehr Leser für sie interessieren würden. Dann gäbe es einen stärkeren Austausch zwischen den Autoren und Lesern, und das alles wäre für die »RdG«, wie die Serie abgekürzt wird, mehr als von Interesse. Ich hoffe auf eine positive Zukunft für die »Rätsel der Galaxien« und viele weitere Romane!

(Ach ja: Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, schreibe am besten Alexander Kaiser direkt an. Er ist der Exposéautor der Serie, von ihm stammen die meisten Romane. Bei ihm kann man sich über Bestellmöglichkeiten informieren, er kann auch ein Verzeichnis aller Romane und Autoren sowie eine Zusammenfassung der Handlung versenden. Seine Mail-Adresse: Tiff26@gmx.de)

09 Juli 2017

Mal wieder Reginald Bull

Den heutigen Sonntag verbringe ich in gewisser Weise mit Reginald Bull. Der Terraner ist innerhalb der PERRY RHODAN-Serie der älteste Freund des namensgebenden Helden; er startet mit Rhodan zum Mond und ist stets zur Stelle, wenn Not am Mann ist. In den aktuellen Romanen, mit denen ich zu tun habe, spielt er eine wichtige Rolle.

Mir gefällt Bull in diesen Romanen dann, wenn er sich auf seine Menschlichkeit bezieht. Dann ist er nicht der alte Raumadmiral und Vizeadministrator, dann fühlt er sich zuerst den Menschen verpflichtet, denen sein Herz gilt. Das ist eine ganz andere Art, eine Figur darzustellen, als in den 60er-Jahren – zu jener Zeit wurde Bull nicht nur einmal als ein wenig vertrottelt präsentiert.

Im Jahr 2017 ist er eine starke Figur. Ich freue mich darauf, wenn er bald auch für die Leser in die PERRY RHODAN-Serie zurückkommt. Mal schauen, wie die Reaktionen darauf ausfallen werden ...

07 Juli 2017

Was ist denn mit TERRA ASTRA?

Die Frage taucht gelegentlich auf, wenn wir neue E-Books veröffentlichen: »Wie sieht es denn mit den alten TERRA ASTRA-Romanen aus? Wäre es nicht sinnvoll, diese Serie ebenfalls als E-Book herauszubringen?« Die Frage ist nicht unberechtigt – schließlich kam die Reihe damals »aus der PERRY RHODAN-Redaktion«, viele der Romane stammten zudem von PERRY RHODAN-Autoren.

So einfach ist das leider nicht. Unser Verlag hat selbstverständlich die Serienrechte für TERRA ASTRA, die Einzelrechte für die jeweiligen Romane liegen aber – nach all den Jahren – bei den Autoren. Man müsste also viele Einzelgespräche führen.

Teilweise handelt es sich ohnehin um Werke amerikanischer oder englischer Autoren, die in die deutsche Sprache übersetzt worden sind. Man müsste zudem mit den Urhebern, ihren Erben und Agenturen sprechen, ebenso mit den Übersetzern oder deren Rechtsnachfolgern. Und ganz klar: Viele der Werke, die in TERRA ASTRA veröffentlicht worden sind, kamen später bei anderen Verlagen heraus – wir hätten also keine Chance, sie erneut zu bringen.

Eine lückenlose Veröffentlichung der TERRA ASTRA-Reihe ist nicht möglich. (Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass es dafür ausreichend viele Käufer gäbe.) Aber es spräche nichts dagegen, Klassiker der PERRY RHODAN-Autoren, die bei TERRA ASTRA erschienen sind, in einer schönen Edition als E-Books zu veröffentlichen.

Sicher ist dabei aber eins: 2017 werden wir das nicht tun.

06 Juli 2017

Michael Marcus Thurner und sein Roman-Blog-Projekt

Michael Marcus Thurner ist einer der wenigen PERRY RHODAN-Autoren, die sich sehr rege in den Sozialen Netzwerken tummeln. Das sehe ich immer wieder, wenn ich ihm via Twitter oder Facebook begegne oder wenn ich in seinem Blog lese. Dieser ist vergleichsweise schlicht gehalten, bringt aber sehr oft lesenswerte Beiträge über PERRY RHODAN und das ganze »Drumherum«. Das finde ich natürlich gut.

Spannend finde ich seine aktuelle Aktion: Er schreibt in verschiedenen Blogartikeln – bis dato sind es zehn Stück –, wie die Arbeit an seinem aktuellen Roman vorangeht. Dabei geht er gar nicht so sehr auf die Details der Handlung ein, sondern beschreibt, wie es ihm als Autor dabei geht und welche Probleme er dabei zu lösen hat.

So geht es in der ersten Folge um die Vorbereitungen, die ein Autor trifft, bevor er mit dem Schreiben anfangen kann. In der zweiten Folge schreibt er darüber, wie er das Exposé erst einmal »anpassen« muss, bevor es für ihn funktioniert. Im dritten Teil wiederum erzählt er, wie er den Anfang gestaltet und vor welche Schwierigkeiten ihn das stellt.

Die Abfolge von Kolumnen und Artikeln liest sich sehr leicht und unterhaltsam, vermittelt zugleich aber viele Informationen. Wer wissen möchte, wie PERRY RHODAN entsteht und wie Autoren heute arbeiten, sollte unbedingt in den Blog schauen. Es lohnt sich!

05 Juli 2017

Gestohlenes Leben und Unsterblichkeit

Wenn man es genau nimmt, beginnt die PERRY RHODAN-Serie mit einem klassischen Motiv: Es ist die Suche nach der Unsterblichkeit. Diese Suche treibt die Arkoniden an Bord der AETRON zur Erde und ihrem Mond, wo sie auf Perry Rhodan treffen – der Rest der Geschichte ist dann ja bekannt ...

Ich finde es spannend, dass wir mit der aktuellen Handlung jetzt einen Teil dieser Geschichte aufgreifen. Zumindest macht dies Kai Hirdt so.

In seinem PERRY RHODAN-Roman »Gestohlenes Leben«, der mit der Bandnummer 2916 in dieser Woche erscheint, thematisiert er die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit – aus der Sicht von Arkoniden. Ich fand die Art und Weise, wie der Autor das darstellt, sowohl spannend als auch emotional.

Wobei ich mir sicher bin, dass sich viele Leser vor allem über den »Kracher« freuen werden, mit dem der Autor die Leser am Ende seines Romans überrascht. Ganz ehrlich: Als ich die betreffende Szene erstmals vor Augen hatte, fand ich sie schon fast gruselig ...

04 Juli 2017

Band 2999 im festen Blick

Der heutige Tag steht im Zeichen einer besonderen Exposékonferenz: Ich werde gegen zehn Uhr morgens losfahren, unterwegs die Autorin Verena Themsen in mein Auto laden und dann gemeinsam mit ihr ein Hotel in der Nähe von Frankfurt ansteuern. Dort werden wir auf Wim Vandemaan und Christian Montillon stoßen – genau, wir treffen uns zu einer Exposékonferenz außerhalb des Verlages, damit Wim nicht als einziger so weit fahren muss.

Thematisch wissen wir schon, wohin wir wollen; es ist recht klar, was bis Band 2999 der laufenden Serie zu passieren hat. Allerdings geht es jetzt an die Details: Wie wird welche Figur platziert, was geschieht beispielsweise mit Reginald Bull oder mit Atlan? Es gibt viele Ideen, es gibt klare Konzepte, vor allem die Exposéautoren haben sich schon sehr viel ausgedacht.

Wie immer im Verlauf eines Zyklus ändern manche Ideen ihre Vorzeichen. Gewissermaßen ... Man stellt fest, dass manches vielleicht geändert werden muss, damit es für die Leser spannend bleibt. Und genau über solche Dinge werden wir heute sprechen. (Über die Inhalte und Ergebnisse wird danach erst einmal nichts verraten. Wie immer eigentlich ...)

03 Juli 2017

Besuch von Fabylon

Eigentlich ist die Überschrift zu diesem Blog-Text nicht ganz zutreffend: Wir hatten heute Besuch in unserer Redaktion – und die Besucherin war Uschi Zietsch-Jambor. Unter ihrem bürgerlichen Namen leitet sie den Fabylon-Verlag, unter ihrem Pseudonym Susan Schwartz zählt sie zum PERRY RHODAN-Autorenteam und ist bei den Lesern äußerst beliebt.

Bei ihrem Besuch ging es tatsächlich um unterschiedlichste Themen. Wir sprachen über ihre aktuelle Arbeit für PERRY RHODAN und gaben uns gegenseitig einen Ausblick auf die nahe Zukunft, und wir überlegten uns, inwiefern es für die PERRY RHODAN-Redaktion und den Fabylon-Verlag interessant sein könnte, an einigen Punkten intensiv zusammenzuwirken.

Wie immer bei solchen Gesprächen gilt: Nicht alles wird sich umsetzen lassen. Aber manchmal ist es einfach sinnvoll, sich mit einer Autorin – und ihrem Mann – bei einem angenehmen Mittagessen über Projekte, Ziele, Pläne und Hoffnungen zu unterhalten ...


02 Juli 2017

Planetenroman-Doppelband von Horst Hoffmann

Viele Jahre lang Horst Hoffmann die PERRY RHODAN-Serie geprägt: als Chefredakteur, als Betreuer der Silberband-Ausgabe, als Autor für die Heftromane und für die Taschenbücher. Vor allem in den Taschenbüchern zeigte der Autor immer wieder sein Talent für originelle Charaktere und exotische Außerirdische.

In wenigen Tagen erscheint ein Planetenroman-Doppelband mit zwei seiner Romane; ich erhielt ihn bereits am Freitag direkt vom Lizenzpartner Zaubermond und habe ihn heute noch einmal genauer angeschaut. »Kreuzzug des Bösen« erschien bereits 1990, also »vor meiner Zeit«, während der Autor und ich bei »Luminia ruft« – das kam 1994 heraus – zusammenarbeiteten. Beides Mal handelt es sich um Romane, die in der klassischen Zeit der Serie spielen, die wir beide sehr mochten.

Horst Hoffmann erzählt in den zwei Romanen von Explorer-Raumschiffen und ihren Besatzungen, von der Begegnung mit fremdartigen Außerirdischen und von den Konflikten, die dabei entstehen können. Es sind ganz klassische Science-Fiction-Themen, wie sie zu Beginn der 90er-Jahre durchaus »modern« waren, die man aber auch heutzutage noch richtig gut lesen kann. Schön, dass wir diese Neuauflage geschafft haben!