29 Februar 2016

Aufbruch nach Andromeda

Ein Logbuch der Redaktion

Kurz nach dem Jahreswechsel hörte ich wieder einmal eine aktuelle Folge der PERRY RHODAN-Silber-Edition durch. Es war die Nummer 27, sie trägt den schlichten Titel »Andromeda«. Es handelt sich also um das Hörbuch zum gleichnamigen Silberband – und dieser basiert wiederum auf den Heftromanen mit den Nummern 250 bis 259, wobei man einige Bände zwischendurch ausgelassen hatte.

Silber Edition 27 »Andromeda«Die einzelnen Romane waren 1966 in den Handel gekommen, die Autoren verfassten sie nach Exposés von K H. Scheer. Horst Hoffmann hatte das entsprechende Buch bereits 1987 zusammengestellt. Das Hörbuch wurde 2011 publiziert, und ich hörte es zu Beginn des Jahres 2016. Allein diese Jahreszahlen machen deutlicih, um was für ein umfangreiches Generationenprojekt es sich bei PERRY RHODAN handelt.

Und worum geht es eigentlich? Wenn mich jemand fragte, was in dem Hörbuch passierte, sagte ich stets ganz einfach: »Es geht um den Aufbruch nach Andromeda« – alles andere davor sei schließlich »reines Vorgeplänkel« gewesen. In der Tat ist es so: Mit dem Silberband 27 sowie der davon abgeleiteten Silber Edition trat die PERRY RHODAN-Serie zu einem neuen Sprung an.

Die Romane nach Band 250, die diesem Silberband zugrunde liegen, zählen für meinen Geschmack zu den Höhepunkten der frühen Serie. Sie spielen im Jahr 2404, die Menschheit steht vor großen Herausforderungen. Im Vorfeld der Galaxis Andromeda sind Stützpunkte errichtet worden – Sonden hat man aber offensichtlich keine ausgeschickt –, und in der Folge geht es weiter in die fremde Sterneninsel hinein. Das neue Flaggschiff der Menschheit wird vorgestellt – die CREST III faszinierte damals die Leser und dürfte heute die Leser ebenfalls ansprechen.

Starke neue Figuren wie Kalak, der Paddler, oder Lucky Log, der Psi-Roboter, tauchen in dieser Phase der Serie auf. Sie prägen den »Meister der Insel«-Zyklus und weitere Zyklen – und sie werden jetzt im Hörbuch erneut lebendig. Darüber hinaus frönt Perry Rhodan in gewisser Weise seiner Leidenschaft: Wieder einmal kapert er ein fremdes Raumschiff, wieder einmal reist er in Verkleidung ins Zentrum einer gegnerischen Macht.

Das Hörbuch setzt die Schauplätze toll in Szene: Die Plattform KA-preiswert wird mit einem echten Kracher vorgestellt, das Zentrum der Galaxis entpuppt sich als Todesfalle für die Terraner, und dann gibt es das Wrack-System, in dem sich genug Raum für Spannung und Action finden ...

Der »MdI«-Zyklus gilt als einer der Höhepunkte der frühen PERRY RHODAN-Serie, und dieser Band belegt das sehr schön. Die Autoren schreiben phantasievoll – gelegentlich unbeeindruckt von mancher Handlungslogik – und abenteuerlich, ihre Geschichten verblüffen heute noch.

Dank Josef Tratnik, der dieses Hörbuch »eingesprochen« hat, blieb ich stets an der Geschichte. Tratnik ist ein hervorragender »Vorleser«, ich mag seine Stimme. Er prägt vor allem mittlerweile mein Bild der klassischen PERRY RHODAN-Serie. Die neuen Romane werden von anderen Schauspielern gelesen, was ihnen automatisch einen anderen Charakter verleiht – Tratnik stellt Rhodan militärisch-knapp dar, was zur damaligen Zeit passt, lässt Gucky albern und Icho Tolot mit extrem tiefer Stimme sprechen.

»Andromeda« ist ein erneutes Beispiel dafür, wie bei mir die klassischen Geschichten lebendig werden. Darüber kann ich mich immer wieder aufs Neue freuen ...

28 Februar 2016

Perry und die Musik

»Welche Musik hört eigentlich Perry Rhodan?« Diese Frage stellte mir das Team von Florianfilm vor über fünf Jahren, als mich die Kollegen in meinem Büro besuchten, um mich zu interviewen. Bekanntlich kam 2011 der Dokumentarfilm über die PERRY RHODAN-Serie in die Kinos, und da passten sowohl ihre Frage als auch meine Antwort.

Ich antwortete damals, dass ich es nicht wüsste. Perry Rhodan würde wohl eher die Musik seiner Jugend hören, also »Bill Haley & His Comets«, so vermutete ich. Rhodan würde Stücke wie »Rock Around The Clock« geliebt haben, als er bei der US-Armee war.

Es stellt sich die Frage, ob solch ein Musikgeschmack die Jahrtausende überdauert. Heute könnte ich eine solche Frage nicht mehr so eindeutig beantworten. Ist Perry Rhodan ein Fan von gatasischer Vokalmusik, hört er vielleicht gerne die Stilllieder, die man beispielsweise an Bord der RAS TSCHUBAI mag? Das weiß ich nicht.

Sitze ich an einem Manuskript, fallen mir solche Fragen immer wieder ein. Ich halte sie nicht für unwichtig, weil Musik viel über einen Menschen aussagt. Auch über einen Menschen, der die relative Unsterblichkeit verliehen bekommen hat.

27 Februar 2016

Ad Astra gesungen

Nicole Grbavac sang, Alex Strauch komponierte – die Musik, die zum fünfunddreißigsten Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht wurde, passte in die Zeit. Im Sommer 1996 war House als Musikstil angesagt, vielen Produzenten setzten auf diesen Sound, und in den Clubs wurde zu dieser Spielart der elektronischen Musik getanzt. In diese Zeit passte die Musik, die Alex Strauch unter seinem Künstlernamen »EFX« präsentierte.

»Perry Rhodan, Saviour From Space« – so lautete eine der Textzeilen. Die Single der beiden, die unter dem Namen Universal Star Project firmierten, kam pünktlich zur 35-Jahres-Feier der PERRY RHODAN-Serie heraus und fand durchaus Anklang.

Die Presse-Resonanz war positiv, der »Südkurier« berichtete ebenso darüber wie zahlreiche Musikzeitschriften. Der erste Marketing-Knaller von Eckhard Schwettmann, der seit dem Sommer 1996 das Marketing für die größte Science-Fiction-Serie der Welt verantwortete, war damit erfolgreich gestartet worden.

House war zu der Zeit nicht unbedingt der Musikstil, den ich bevorzugte. Aber die Single gefiel mir. Nicole sang klasse, Alex hatte ein Gespür für die richtigen Klänge, und Bear Music sorgte dafür, dass die Stücke aufwendig produziert wurden. Die zwei jungen Leute lernte ich nur einmal kennen, ich fand sie beide sympathisch – schade ist eigentlich nur, dass nicht mehr draus wurde und ich den Kontakt zu ihnen verlor.

26 Februar 2016

Die Vital-Maschine

Endlich fand ich die Zeit und die Ruhe, mir die zehnte Folge der »Plejaden«-Hörspiele anzuhören. »Die Vital-Maschine« ist bereits vor drei Wochen erschienen, aber manchmal geht eben nicht alles so flott, wie man es gerne selbst hätte. Dieses Hörspiel packte mich wieder – was für ein Ritt!

Die Geräusche sind eine Wucht, die eingesetzten Sprecher überzeugen durch die Bank. Noch einmal geht es um die Lkandoner, noch einmal wird die Jagd auf die Unsterblichkeit thematisiert. Sie ist ein Grundbestandteil der PERRY RHODAN-Mythologie und nimmt deshalb auch in den Hörspielen eine zentrale Rolle ein.

Von meiner Seite aus gibt's auf jeden Fall ein großes Kompliment an Zaubermond: Wie die Kollegen bei diesem Hörspiel-Verlag es geschafft haben, eine eigenständige PERRY RHODAN-Geschichte zu vertonen, das ist schon richtig klasse. Die zehn Hörspiele bilden eine erzählerische wie akustische Einheit, sie ergänzen das Perryversum an sich um einige neue Facetten, und sie bringen jeweils neue akustische Elemente ein. So hat man die PERRY RHODAN-Serie noch nie gehört!

25 Februar 2016

Sprungsteine der Zeit

Die Titelbilder bei PERRY RHODAN NEO werden seit der Nummer eins von Dirk Schulz gestaltet – unter tatkräftiger Hilfe etwa von Horst Gotta. Beim Titelbild der Nummer 116 gibt es eine kleine Hintergrundgeschichte, die ich nur anreißen möchte: Wenn der Autor – also Michael H. Buchholz – es möchte, kann er sie bei Gelegenheit selbst ein wenig detaillierter erzählen. (Er hatte es ja auch vor.)

Die Szene auf dem Titelbild entspricht ziemlich genau einer Szene aus dem Roman. Als ich sie im Exposé las, war meine erste Reaktion ein lautstarkes »Echt jetzt?«; ich nahm nicht an, dass es eine glaubhafte Szenerie sein könne. Michael H. Buchholz konnte aber tatsächlich die Kopie eines Fotos präsentieren ... und als ich die Szene im Roman »Sprungsteine der Zeit« las, war ich sehr davon angetan.


Neben dieser Obskurität erfahren die Leser in diesem Roman mehr über die »Brüste der Imperatrice« oder die Kleingalaxis Canis Major und welche Rolle sie im NEOversum spielt. Anders gesagt: Der Roman steckt so pickepackevoll mit Informationen, dass ihn auch nur ein Autor schreiben konnte, der von Anfang an in der Exposéarbeit steckt.

24 Februar 2016

NEO-Mehrfachpackung

In diesen Tagen hält mich PERRY RHODAN NEO ganz schön auf Trab. Die Autoren arbeiten an den abschließenden Romanen der »Posbis«-Staffel, während gleichzeitig die ersten Romane der neuen Staffel »Arkons Ende« auf die Vollendung zulaufen. Dazu kommen Exposés zu »Arkons Ende«, es geht also an allen möglichen Stellen voran.

Die Planung der Exposéautoren läuft sehr weit im voraus ab. Das heißt allerdings nicht, dass sie nicht noch Ideen der Autoren oder – selten! – der Redaktion aufgreifen und einbauen können. Und deshalb freue ich mich in diesen Tagen über die vielen NEO-Texte, die ich erhalte ...

23 Februar 2016

Vorarbeiten zu »Ara-Toxin«

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Zu den sogenannten Heyne-Miniserien zählt der sechs Bände umfassende »Ara-Toxin«-Zyklus. Wesentliche Vorarbeiten hierzu liefen im Dezember 2006 an, zu einer Zeit also, in der die PERRY RHODAN-Redaktion in einer Phase massiver Umbrüche stand. Zum Monatsanfang hatten wir erfahren, dass der Moewig-Buchverlag schließen würde. Niemand wusste, wie es mit den PERRY RHODAN-Silberbänden weitergehen würde.

Für mich war die Devise klar. »Umso wichtiger ist es, dass wir im Buchhandel mit Taschenbüchern vertreten sind«, argumentierte ich. Wenn keiner wüsste, in welchem Verlag oder zu welchen Konditionen im folgenden Jahr die Silberbände im Handel seien, müssten wir von unserer Seite stärker aktiv werden. Den Buchhandel hielt ich in all den Jahren für eine wesentliche Stütze der Marke PERRY RHODAN, und es war klar, dass die Moewig-Schließung für große Verwirrung bei den Händlern sorgen würde.

Aber zuerst ging es darum, die Inhalte festzuklopfen. So telefonierte ich beispielsweise mit Frank Böhmert. Ich mochte seine Romane, ich kannte ihn seit Jahren, und ich wünschte mir stets, dass er mehr für PERRY RHODAN schreiben würde.

Im Telefonat wirkte er durchaus interessiert, sagte aber sehr klar, dass er sich in den Jahren 2007 und 2008 verstärkt auf eigene Projekte konzentrieren wolle. »Ich will auch mal wieder einige Romane übersetzen«, kündigte er an. Im Jahr 2007 könnte er nichts für uns machen, im Jahr 2008 aber wieder zur Verfügung stehen.

Damit war ein Wunschkandidat für die nächste Heyne-Staffel weggefallen. Es wurde Zeit, dass ich mit Michael Marcus Thurner telefonierte, der die nächsten sechs Taschenbücher konzipieren sollte. Wir verabredeten uns für den Dienstag, 5. Dezember.

An diesem Tag stand ich schrecklich unter Strom: Ich führte Gespräche über die Zukunft der PERRY RHODAN-Bücher, ich diskutierte mit den Kollegen des Moewig-Buchverlages über deren Zukunft – wir alle waren angespannt und gestresst. Umso wichtiger fand ich es, mit dem Kollegen aus Wien an einem Thema für das nächste Jahr zu arbeiten.

Im Vorfeld hatten wir uns bereits einige Mails geschickt, auch Wim Vandemaan hatte sich mit Ideen beteiligt. Wir waren uns einig, dass es um die Aras und ein medizinisches Thema gehen sollte. »Als Nebenhauptfigur neben Perry Rhodan möchte ich Julian Tifflor«, verlangte Michael Marcus Thurner. Darüber hinaus fand er die Idee interessant, Gucky als zusätzliche Figur einzusetzen. »Da bin ich mir aber noch nicht sicher.«

Wir diskutierten über die Mobys, die wir in der Handlung haben wollten; selbstverständlich musste man für das geheimnisvolle Ara-Toxin oder Aratoxin – die Schreibweise variierte zu jener Zeit fast täglich – noch einen wissenschaftlich-biologischen Hintergrund erarbeiten. Michael wollte zudem einen Vorschlag von Robert Feldhoff aufgreifen. Der PERRY RHODAN-Chefautor hatte ihm geraten, den bekannten Mediziner Zheobitt als weitere wichtige Figur einzusetzen. Das fand ich gut; Zheobitt war als Figur gut bei den Lesern angekommen und sollte auch in einer sechsteiligen Taschenbuchstaffel gut zu beschreiben sein.

Schwieriger wurde die Autorenfrage. Frank Böhmert war von uns fest eingeplant worden, jetzt musste ich Michael von seiner Absage berichten. Er wollte Leo Lukas als Autor für den ersten Band. Das bot sich an: Die zwei Kollegen könnten sich bei diesem Band einige Male in Wien besprechen, um Details vorzubereiten, die nicht unbedingt im Exposé stehen mussten.

Für Band zwei wollte Michael dann Uwe Anton einplanen, den dritten Band wollten wir für einen Autoren »freihalten«, der von außerhalb des Teams kommen sollte. Unter anderem dachte ich an Gisbert Haefs, mit dem ich schon seit einiger Zeit über einen Gastromans sprach.

Für Band vier und das dazu gehörende Thema hatten wir noch keinen Autor. Ich hoffte auf Andreas Brandhorst, hatte von diesem aber auf eine entsprechende Mail-Anfrage noch keine Antwort erhalten.

Sicher waren wir in einem: Band fünf sollte Wim Vandemaan schreiben, der sich durch seine ersten Romane empfohlen hatte; mit Band sechs wollte Michael Marcus Thurner dann »seinen« Zyklus abschließen.

Der Zeitplan für ihn war eng genug: Bis Mitte Januar 2007 wollten wir einen Roh-Entwurf für die sechs Exposés haben, danach musste er an die Dialoge des PERRY RHODAN-Computerspiels gehen, an dem unsere Partner von Braingame bereits intensiv arbeiteten. Für PERRY RHODAN-Heftromane aber, so sah es in diesen Tagen aus, würde Michael Marcus Thurner in den nächsten Monaten womöglich kaum noch Zeit haben ...

Ein Telefonat am selben Tag und zum selben Thema führte Miriam Hofheinz. Während ich mich mit den Autoren beschäftigte, kümmerte sie sich bereits um die Vermarktung. Sie telefonierte mit den Verantwortlichen bei Random House Audio – dort war man durchaus interessiert daran, parallel zum »Ara-Toxin«-Zyklus in gedruckter Form auch gleich die Hörbücher zu veröffentlichen.

»Die brauchen allerdings schon jetzt eine grobe Inhaltsangabe und auch Aussagen zu den Autoren«, sagte sie. Eine klare Antwort konnte ich noch nicht geben: Die Exposés waren in einem frühen Stadium, die Autorenplanung stand noch nicht. »Nicht unüblich wäre auch, die Hörbücher jeweils drei Monate nach dem Buch zu bringen«, schlug Miriam in der Folge vor. Das erschien mir sicherer, und das wollte sie so mit Random House Audio besprechen.

Zu diesem Zeitpunkt waren wir sehr optimistisch, dass wir Hörbücher und Taschenbücher quasi parallel veröffentlichen könnten. Und wir waren vor allem optimistisch, dass die plötzlich entstandene neue Situation – nämlich ohne eigenen Buchverlag – von uns rasch für eigene Initiativen genutzt werden sollte ...

22 Februar 2016

Autorenkonferenz im Februar 2016

Ein Logbuch der Redaktion

Dass wir die diesjährige Autorenkonferenz ausgerechnet auf die Höhepunkte der Faschingszeit legten, war durchaus Absicht: Es waren die einzigen Termine, an denen alle PERRY RHODAN-Autoren auf einmal nach Karlsruhe reisen konnten. Aus diesem Grund trafen wir uns am Rosenmontag und Faschingsdienstag in Karlsruhe ... wobei es in dem von uns gewählten Hotel recht faschingsarm zuging.

 © Michael Marcus ThurnerDie eigentliche Konferenz begann am Montag, 8. Februar 2016 im kleinen Kreis. Um zehn Uhr morgens traf ich – nachdem ich mit dem Fahrrad durch die Stadt gefahren war – im Hotel ein, wo ich zu einer Exposébesprechung geladen hatte. Eigentlich wollte ich mit Wim Vandemaan und Christian Montillon in ein schönes Café in der Nähe spazieren, angesichts des Wetters ließ ich es. Es regnete ununterbrochen, und ich war schon beim Radfahren ein wenig nass geworden.

Im Besprechungsraum des Hotels diskutierten wir die aktuelle Situation: Welche Romane und welche Exposés standen in welchem Stadium, was musste noch getan werden? Wir sprachen über aktuelle Kritiken der Leser und bereiteten die Konferenz vor. Immerhin sollten die Exposéautoren ein wenig über die geplante Handlung verraten, und wir wollten mit den Autoren eine konstruktive Diskussion führen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnte ich schon zum Beginn der Konferenz rufen. Die österreichischen Kollegen, also Michael Marcus Thurner und Leo Lukas, waren bereits am Vorabend eingetroffen; als besonderen Gast begrüßte ich diesmal Rüdiger Schäfer, der für PERRY RHODAN NEO am Tisch saß.

Mein »kurzer Bericht der Redaktion« dauerte ein wenig länger als geplant. Ich stellte die Aktivitäten und Ergebnisse des vergangenen Jahres dar, berichtete über die Auflagenentwicklung sowie die Zusammenhänge zwischen E-Books und gedruckten Romanen. Danach informierte Rüdiger Schäfer die Kollegen über den Stand der Dinge bei PERRY RHODAN NEO: Welche Inhalte stehen im Zentrum, wohin steuert die aktuelle Handlung?

Nach den Berichten kam die eigentliche Arbeit. Wir diskutierten über Terminprobleme und die Qualität der Romane. Nicht alles war bei den Lesern gut angekommen – ich finde es immer spannend, gemeinsam nach den Gründen dafür zu suchen.
Die Exposéautoren präsentierten im Anschluss daran die weitere Handlung. Der kurze »Sternengruft«-Zyklus ab Band 2875 wurde vorgestellt, danach ging es an den großen Handlungsbogen ab dem Jubiläumsband 2900, bevor erste Skizzen für die Handlung nach Band 3000 in den Raum geworfen wurden.

Ich kannte die Ideen der Exposéautoren aus dem vorherigen Gespräch bereits, fand sie aber erneut beeindruckend. Die Autoren hatten Einwände oder ergänzende Vorschläge, es entwickelte sich eine abwechslungsreiche Diskussion, die wir auch nach einer Kaffee- und Rauchpause weiterführten. Sabine Kropp, die neben mir saß, schrieb die vielen Ideen auf; das entstehende Protokoll wird für die Exposéarbeit eine wichtige Grundlage sein.

Nach einer Pause und dem gemeinsamen Abendessen – an dem Katrin Weil und Klaus Bollhöfener vom Marketing teilnahmen – ging es an den »Kurs 3000«. Dabei diskutierten wir nicht nur über die Handlungskonzeption, sondern auch darüber, welche Marketing-Ideen man »drumherum« anbieten könnte. Die Autoren waren so engagiert bei der Sache, dass wir erst lange nach 22 Uhr in den »Feierabend« gehen konnten.

Dieser fand an der Hotelbar statt; letztlich drehten sich die vielen Gespräche dann doch wieder um PERRY RHODAN, Science Fiction, Autorenarbeit und Konzeptionen. Kreative Menschen können nicht einfach aus der Kreativarbeit in den Ruhestand wechseln – das zeigte sich hier wieder ... Als ich zu vorgerückter Stunde mit dem Rad nach Hause fuhr, regnete es immerhin nicht mehr.

Weiter ging es am Dienstag, 9. Februar 2016, recht früh: Wir begannen um neun Uhr, wobei hier eher kleine Themen im Vordergrund standen. Beispielsweise ging es um die redaktionellen Seiten: Michelle Stern bekam viel Lob für die Leserkontaktseite, Verena Themsens Engagement bei den Risszeichnungen wurde begrüßt, für den PERRY RHODAN-Report ging es um eine »sinnvolle« Zukunft.

Gegen zwölf Uhr gab’s ein Mittagessen, da waren die österreichischen Kollegen aber schon auf dem Weg nach Wien. Nacheinander verließen auch die anderen Autoren das Hotel, gegen 14 Uhr war die Konferenz vorüber.

12 Februar 2016

Die Arkon-Leseprobe

Normalerweise produzieren wir eine eigene Leseprobe für eine neue Serie oder einen neuen Handlungsabschnitt ein wenig früher ... bei PERRY RHODAN-Arkon machten wir eine Ausnahme. Erst diese Woche kam die Leseprobe zu »Der Impuls« aus der Druckerei.

Das ist insofern nicht schlimm, weil es die »Arkon-Edition« ja noch eine Weile gibt, also die zwölf Heftromane in einem »Gesamtpaket«. Es ist vor allem auch deshalb sinnvoll, weil wir die Leserproben auf der Leipziger Buchmesse verteilen möchten, also in vier Wochen.

Das kleine Heft umfasst 24 Seiten im praktischen A6-Format. Früher hatten Vokabelhefte in der Schule dieses Format – ich finde es praktisch und eingängig. Viele Leser nutzen es, um sich kurz über neue Romane zu informieren.

Das Ziel ist selbstverständlich, dass wir mit dem tollen Titelbild von Dirk Schulz genügend Leser ansprechen, damit sie sich den Roman von Marc A. Herren genauer anschauen. Unter anderem werden wir den PERRY RHODAN-Abonnenten so eine Leseprobe schenken – dann sehen wir ja schnell, wie die Werbeaktion ankommt ...

11 Februar 2016

Raumschiff zu verkaufen

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Zu den Themen, die Arndt Ellmer schon immer interessierten, zählten das Raumschiff BASIS und die geheimnisvolle Hamiller-Tube. Wir hatten bereits in den frühen 90er-Jahren darüber gesprochen, und ich wusste, dass er gern mehr über die BASIS schreiben wollte.

Im Frühjahr 1997 – leider ist der genaue Termin nicht mehr feststellbar – reichte der Autor ein Exposé ein: Es trug den Titel »Raumschiff zu verkaufen« und sollte die Grundlage für einen Roman mit eben diesem Titel werden.

Wie es für Arndt Ellmer stets typisch war, arbeitete er in seinem Exposé sehr exakt; die Daten standen alle schon früh fest. Kein Wunder, dass er präzise einstieg: »Die Entscheidung fällt am 13. Juni 1227 NGZ«, schrieb er. Sein Roman sollte in der Zeit spielen, die zwischen den Bänden 1799 und 1800 lag – also zwischen dem abgelaufenen Hamamesch- und dem neuen Thoregon-Zyklus.

Grundlage für sein Exposé waren wirtschaftliche Überlegungen. Laut seinen Angaben würde eine »Grundsanierung der BASIS« nach ihrem Rückflug von der Großen Leere »mindestens 20 Milliarden Galax« kosten. Zudem: »Selbst eine Billigwerft könnte die Summe von 18 Mrd. kaum unterschreiten.«

Das Exposé listete weitere technische Details auf und stellte klar, dass sich Homer G. Adams persönlich um die Verhandlungen mit den Springern kümmern würde. Diese seien sogar bereit, »ihr Rusuma-System hoch zu verschulden«, so die Argumentation des Autors.

Auf meinen Ausdruck des Exposés kritzelte ich handschriftlich ein »na ja«, weil ich mir das nicht so richtig vorstellen konnte. Genau so argumentierte ich später im Gespräch mit Arndt Ellmer direkt. Niemand von uns hatte zu diesem Zeitpunkt ein klares Bild, wie die wirtschaftlichen Verbindungen innerhalb der – fiktiven – Menschheitsgalaxis funktionieren würden.

Wir sprachen gelegentlich darüber, wie beispielsweise eine Wirtschaftsordnung aussehen würde, wenn rund 300.000 besiedelte Planeten in einem permanenten Austausch von Währungen und Waren stünden. Oder wie würde eine Wirtschaftsordnung funktionieren, wenn die Menschen bis zu 200 Jahre alt werden könnten und es weiterhin eine Verzinsung von vielleicht fünf bis sechs Prozent auf gesparte Guthaben gäbe?

Daraus leiteten sich stets weitere Fragen ab: Wieviel waren in dieser Zukunft denn 20 Milliarden Galax wert? Überstieg ein solcher Wert wirklich die Wirtschaftskraft eines Sonnensystems, dessen Bewohner vor allem von Handel lebten? Weil das alles so unklar war, bat ich Arndt später auch darum, in diesen Punkten absichtlich »schwammig« zu sein.

Klarer war das Exposé in allen Details der weiteren Handlung. Arndt machte klar, welche Intrigen die Springer und die Blues schmieden; was die unterschiedlichen Machtgruppen wirklich mit der BASIS vorhaben sollten, war dem Autor in dieser Phase des Exposés sicher nicht klar.

Von vorneherein hatte der Autor einen »Strohmann« eingeplant. Diesen wollte er immer wieder auftauchen lassen, als immerwährendes Geheimnis gewissermaßen: »Von Anfang bis Ende des Romans durchzieht etwas den Text wie ein Faden«, formulierte er. Dem Leser solle der Eindruck vermittelt werden, dass »da noch jemand ist, den man nicht sieht, der nicht offen agiert und dennoch ständig zugegen scheint«. Das klang geheimnisvoll, das fand ich bei der Lektüre interessant.

Eine meiner handschriftlichen Notizen belegt das: »Der Strohmann könnte cooler Doppelagent plus Marionette zugleich sein« krakelte ich an den unteren Rand der Seite. Darüber hinaus schlug ich in einer weiteren Kritzel-Notiz vor: »Roman endet mit: ›Besuch für dich. Ein gewisser Tizian Granett ...‹ Oder so!«

Der Autor machte sich so konkrete Gedanken über die Wirtschaftlichkeit und die Figuren in seinem Roman. Ebenfalls war ihm klar, welchen Planeten er als Schauplatz der Handlung haben wollte: »Zudem ist das Sonnensystem mit Stiftermann III praktisch Niemandsland, also der richtige Ort für Leute, die unter sich bleiben wollen«, stand auf der dritten Seite seines Konzeptes.

Ich fand das alles überzeugend. Ich war zudem sicher, dass sich viele Leser für die BASIS und ihre Entwicklung interessieren würden. Also sprach ich bei einem Arndt-Ellmer-Besuch in der Redaktion das Exposé mit dem Autor durch. Wir vereinbarten, dass er auf Basis dieses Exposés ein Taschenbuch schreiben sollte.

Ich plante es mit der Bandnummer 410 ein, es sollte im Januar 1998 in den Buchhandel kommen. Dem Kollegen nannte ich den 30. August 1997 als Abgabetermin.

Tatsächlich erschien der Roman zum genannten Termin und unter dem geplanten Titel in der PERRY RHODAN-Reihe. Die Taschenbücher wurden zu jener Zeit im Burgschmiet-Verlag veröffentlicht und zeichneten sich durch eine eher ungewöhnliche Titelgestaltung aus.

Die Handlung hatte der Autor auf das Jahr 1229 festgelegt; als Kosten für die Modernisierung der BASIS nannte er jetzt 200 Milliarden Galax – das wirkte glaubhafter als die zuvor genannten Summen. Sein Taschenbuch schuf eine neue »inhaltliche Heimat« für die BASIS und legte somit den Grundstock für weitere Abenteuer, die auf diesem Schiff spielen sollten: So wurden später sogar Rollenspiel-Abenteuer verfasst, die als Handlungsort die BASIS hatten. Aber das war bereits gut zehn Jahre danach ...

10 Februar 2016

NEO bricht auf ins Meer der Sterne

Ein Logbuch der Redaktion

Ich weiß noch sehr gut, mit welcher Euphorie wir im Herbst 2011 in das große Abenteuer mit PERRY RHODAN NEO starteten. Niemand wusste, ob und wie das Projekt ankommen würde, und deshalb hatten wir bei jedem Roman, an dem wir arbeiteten, eine gewisse Sorge: Funktioniert das eigentlich, was wir machen? Kommen die Ideen an, die sich Frank Borsch ausdenkt? Werden die Romane überhaupt gekauft?

In einem Pressetext ließ ich mich Ende des Jahres 2011 mit einem Satz zitieren, hinter dem ich immer noch stehe: »Es ist die neue Welt der klassischen PERRY RHODAN-Serie, frisch serviert mit den erzählerischen Mitteln von heute.« So fasste ich vor allem am Anfang oft zusammen, was wir eigentlich mit NEO machen wollten.

NEO Platin-Edition 7: Cover von Dirk SchulzNach einer gewissen Zeit stellte sich so etwas wie Routine ein. Wir hatten die Serie am 30. September 2011 gestartet, und im Verlauf des Frühjahrs und Sommers 2012 wurden wir sicherer in unserer Arbeit. Verschiedene Abläufe wurden gestrafft, mit Helmut Ehls fanden wir einen externen Lektor, der eng mit dem Exposéautor und dem Redakteur – also mir – zusammenarbeitete. Wir drei trafen uns regelmäßig in Freiburg, um aktuelle Themen zu besprechen.

Im Sommer 2012 starteten wir mit großen Erwartungen in die vierte Handlungsstaffel – diese sollte den Titel »Vorstoß nach Arkon« tragen und zwölf Bände umfassen. Frank Borsch hatte die Staffel entsprechend vorgeplant und mir die Eckpunkte mitgeteilt. Ich mochte die Mixtur, die er gewählt hatte, und fand sie sofort ansprechend.

Im Prinzip vermengte der Roman »Zielpunkt Arkon«, mit dem die Staffel starten wollte, zwei unterschiedliche Themen. Das eine war die kühne Science-Fiction-Vision, den Mars in eine lebensfreundliche Welt zu verwandeln, das andere war der geplante Vorstoß der Menschen ins Herz eines galaktischen Imperiums. Perry Rhodan sollte in diesen Romanen mit seinen Gefährten endlich nach Arkon vorstoßen – aber natürlich würde dabei sehr viel passieren.

Mit diesem Roman sollte die Serie zu einem neuen Handlungsschauplatz aufbrechen. Und das war die Geschichte von »Zielpunkt Arkon«. Perry Rhodan startet mit einem altersschwachen Raumschiff und einer gemischten Besatzung in die Unendlichkeit. Sein Ziel ist Arkon, das Zentrum des größten Sternenreiches in der Milchstraße.

Wie nicht anders zu erwarten, geht einiges schief. Die Menschen stoßen auf die Militärmacht der Arkoniden, sie treffen vor allem mit den Naats zusammen. Das merken sie aber nicht sofort. Zuerst steigen sie in ein Raumschiff, brechen auf, träumen von einer Reise in eine neue Welt.

Verfasst wurde »Zielpunkt Arkon« von Leo Lukas. Der in Wien lebende und arbeitende Schriftsteller ist auch als Kabarettist erfolgreich, hat Fernsehauftritte oder organisiert Theaterabende. Der Autor kennt sich also mit dem »Kulturgeschäft« bestens aus.

Kein Wunder, dass er in seinem Roman ungewöhnliche Schwerpunkte setzte: Einer seiner Helden war beispielsweise ein Koch. Die eigentliche Nebenfigur wurde von dem Autor mit einem echten Knalleffekt eingeführt. Ich finde es deshalb gut, dass wir von dem Koch in den aktuellen NEO-Romanen immer mal wieder etwas hören ... manche Nebenfiguren haben in der Tat ein langes Leben.

Und selbstverständlich freue ich mich sehr, wenn wir den siebten Band der Platin Edition veröffentlichen. »Das Meer der Sterne« setzt die ersten Romane der genannten Staffel in eine Hardcover-Edition um.

Verantwortlich für die Betreuung ist Sabine Kropp als Redakteurin, die inhaltliche Arbeit wurde von Michael Thiesen vorgenommen. Und ich bin sicher, dass auch die Leser im März 2016 – wenn der Band erscheint – die spannenden Geschichten mögen werden ...

09 Februar 2016

PR 2850 in Arbeit

Ich bin nicht der Autor, der den Roman mit der Bandnummer 2850 geschrieben hat; da dieser Roman aber in den nächsten Tagen in unsere Verlagsherstellung muss, beschäftige ich mich derzeit mehr oder weniger intensiv mit ihm. Dabei geht es weniger um den Roman als solchen – diesen redigiere ich ja nicht –, sondern um die damit zusammenhängenden Tätigkeiten.

So gibt es beispielsweise einen speziellen Mittelteil, der zwar schon geschrieben worden ist, zu dem ich aber noch einiges tun muss. Oder es geht um den einen oder anderen Text, der rings um diesen »Halbzeitroman« zu verfassen ist. Romane mit einer »50« am Ende der Bandnummer sind bei den Lesern stets beliebt – also muss dazu ein wenig mehr als üblich »getrommelt« werden.

08 Februar 2016

Autorenkonferenz 2016

In wenigen Stunden beginnt die diesjährige Konferenz der PERRY RHODAN-Autorinnen und -Autoren. Per Bahn und per Auto sind die Kollegen in diesen Stunden unterwegs nach Karlsruhe, wo wir diesmal tagen werden – hoffentlich unbeeinflusst vom mehr oder weniger bunten Narrentreiben in den Straßen der Stadt.

Zu besprechen gibt es viel: Die weitergehende Handlung wird diskutiert, der »Kurs 3000« ist sicher ein Thema, und wir werden über allerlei »Randbereiche« reden. Wie geht es mit den Miniserien weiter, welche Schwerpunkte setzen wir in Sachen Marketing, was bedeutet manche Veränderung für die Autoren? Und natürlich spielt auch das persönliche Miteinander eine wesentliche Rolle bei einer solchen Konferenz – unter Teammitgliedern darf es gern ein wenig »menscheln«.

07 Februar 2016

Zwischentage gewissermaßen

Manchmal ist ein Wochenende zur Erholung da, manchmal aber dient es dazu, sich in gewisser Weise zu sortieren. So ging es mir unter anderem an diesem Sonntag, 7. Februar, der stark »rhodanifiziert« wurde. Zumindest stundenweise ...

Einerseits war ich damit beschäftigt, Notizen zu konkretisieren und zu verschriftlichen, die ich während der vielen Telefonate und Dienstreisen in den vergangenen zwei Wochen angefertigt hatte – gekritzelt wäre hier übrigens das bessere Wort ... Aber das musste unbedingt sein, weil aus manchen Gesprächen der vergangenen zwei Wochen neue Projekte und damit auch neue Arbeit entstehen werden.

Andererseits beschäftigte mich aber auch die anstehende Autorenkonferenz. Mit den PERRY RHODAN-Autorinnen und -Autoren werde ich am Montag und Dienstag zusanmmensitzen, um über die weitere Handlung unserer Serie zu sprechen. Das sollte ich zumindest ansatzweise vorbereiten. damit ich verstehe, von welchen Dingen die Autoren sprechen werden ...

06 Februar 2016

Plejaden-Musik

Was ich ja noch gar nicht geschrieben habe, was mir aber dieser Tage sehr gut gefallen hat: Bei den Hörspielfolgen neun und zehn der »Plejaden«-Serie hat unser Lizenzpartner Zaubermond eine Reihe von schönen Extras auf die CDs draufgepackt. Damit meine ich die Bonus-Soundtracks – im Prinzip handelt es sich dabei um Musik, die speziell für diese Hörspiele komponiert worden ist und die man bei den zwei Folgen in kompletter Länge hören kann.

Die Musik ist elektronisch, sie klingt oftmals sphärisch, manchmal wie eine Sinfonie, dann wieder ein wenig jazzig; aberwechslungsreich ist das alles sowieso, und wenn ich genau hinhöre, erkenne ich auch die Szene wieder, zu der die Musik ursprünglich komponiert worden ist. Andreas Meyer ist für die Musik verantwortlich – erst bei den Bonusstücken erkennt man so richtig, was für einen guten Job er geleistet hat. Klasse!

05 Februar 2016

Tagung zwischen Schnee und Weinbergen

Ein Logbuch der Redaktion

Seit über einem Dutzend Jahren gehört es zur guten Tradition für die PERRY RHODAN-Redaktion, in den ersten Wochen des Jahres eine sogenannte Teamtagung abzuhalten. Für 2016 hatten wir dafür den Freitag, 22. Januar 2016, anberaumt. ABlick aus dem Tagungsraumls »externes Mitglied« hatten wir einen unserer zwei Exposéautoren eingeladen: Christian Montillon sollte unsere Tagung durch seine Ideen und einen kritischen »Blick von außen« bereichern.

Als Tagungsort diente ein kleines Hotel im Rebland. Damit ist die Weinregion gemeint, die sich in der Nähe von Baden-Baden an den sonnigen Hängen des Schwarzwaldes entlang zieht. Wir tagten also zwischen den Weinbergen, den Wald hinter uns, die Rheinebene zu unseren Füßen. Alles war tief verschneit, es wirkte kalt. Wie in früheren Jahren sorgte das Personal dafür, dass wir ausreichend mit Kaffee und anderen Getränken sowie allerlei Leckereien versorgt wurden.

Am Freitagmorgen begannen wir mit dem »internen Teil«, an dem Christian noch nicht teilnahm. Wir schauten uns an, wie wir unsere Arbeitsbereiche im neuen Jahr besser verteilen könnten: Welche Schwerpunkte müssen gebildet werden, wie ist welcher Kollege sinnvoll einzusetzen?
Von links nach rechts: Bettina Lang, Katrin Weil und Sabine Kropp
Gegen elf Uhr ging es an einen Jahresrückblick; Christian Montillon stieß zu uns. Im Jahr 2015 waren einige Dinge richtig gut gelaufen, fanden wir: Mit dem Band 2800 waren wir in einen neuen Zyklus gestartet, die Planetenabenteuer hatten ein neues Zuhause gefunden, und mit den PERRY RHODAN-Comics war eine schöne Erweiterung unseres Kosmos in den Handel gekommen.

Es hatte auch einige Dinge gegeben, die uns nicht so gut gefallen hatten. Einige Projekte waren nicht optimal gelaufen, ein Projekt hatten wir gar nicht erst »ins Laufen« gebracht. (Dass ich an dieser Stelle nicht über Themen spreche, die nicht funktioniert haben, ist hoffentlich nachvollziehbar. Zu viele Interna möchte ich dann doch nicht ausplaudern.)
Christian Montillon
Auf die Analyse der Vergangenheit folgte die Gegenwart in Form eines leckeren Mittagessens, dem sich der Blick in die nahe Zukunft anschloss: Wir planten das Jahr 2016, soweit das zu machen ist.

2016 steht kein Jubiläumsband in der Erstauflage an, dafür können wir im September feiern, dass es unsere Serie schon seit 55 Jahren gibt. Wir haben die Miniserie PERRY RHODAN-Arkon am Start, wir werden bei PERRY RHODAN NEO weitere Staffeln bringen, und wir wollen darüber hinaus die eine oder andere Neuerung veröffentlichen.

Wir diskutierten teilweise durchaus kontrovers. Wer übernimmt welche Aufgabe, welche Aufgaben sind überhaupt sinnvoll, was können vielleicht freie Mitarbeiter »von außen« steuern? An Themen mangelte es nicht, die Diskussionen waren manchmal anstrengend. Gegen 18 Uhr machten wir vorerst Feierabend.

DKlaus N. Frick und Klaus Bollhöfener im Gesprächa es erst um 19.30 Uhr ein Abendessen geben sollte, unternahmen Christian Montillon und ich einen Spaziergang. Zwischen den verschneiten Weinbergen sprachen wir über den Inhalt der laufenden Romane und machten uns Gedanken über weitere Projekte. Das machte Spaß und war appetitanregend: Als wir zurück ins Hotel kamen, hatte ich wieder ein wenig Hunger.

Nach dem Abendessen gingen wir nicht mehr in den Konferenzraum, sondern blieben am Ecktisch. Bei einem Glas Wein oder Mineralwasser wechselten wir fleißig zwischen privaten und geschäftlichen Themen hin und her. Es wurden Ideen diskutiert, die sich auf PERRY RHODAN bezogen, und allerlei Albernheiten erzählt, die kaum einen Zusammenhang mit der Arbeit aufwiesen.

So ging eine schöne Teamtagung in entspannter Atmosphäre zu Ende. Ich fand, dass sie viel gebracht hatte – und freue mich jetzt schon auf die demnächst kommende Autorenkonferenz.

04 Februar 2016

Bei Bookwire

Die Firma Bookwire ist nicht nur damit beschäftigt, die E-Books der PERRY RHODAN-Serie zu den Shops und damit zu den Kunden zu bringen; die Kolleginnen und Kollegen in der rührigen Firma in Frankfurt arbeiten mit vielen Verlagen zusammen. Nachdem der erste »Publishers Day« ein echter Erfolg gewesen war, fand am heutigen Donnerstag, 4. Februar 2016, die zweite Veranstaltung unter diesem Namen statt.

Vom Pabel-Moewig Verlag waren Katrin Weil vom PERRY RHODAN-Marketing und Klaus N. Frick aus der PERRY RHODAN-Redaktion im Literaturhaus in Frankfurt zugegen. Wir hörten spannende Vorträge, wurden sehr gut verköstigt, diskutierten mit Kollegen aus der Verlagsbranche und reisten am Ende eines »vollgepackten« Tages mit vielen neuen Eindrücken wieder nach Hause. Bis zum nächsten »Publishers Day«!

03 Februar 2016

Der Vlcek-Vierer

Schon als ich »damals« die vier PERRY RHODAN-Romane mit den Bandnummern 939 bis 942 las, fragte ich mich nach dem Grund: Warum schrieb Ernst Vlcek in diesem Frühjahr1979 die vier Romane am Stück, und wie schaffte es der Autor, vier Bände so kompakt zu liefern? Lag vielleicht ein Fehler vor? Üblich waren damals Einzel- oder maximal Doppelbände, einen Vierer-Block empfand ich als ungewöhnlich.

Da diese Frage immer wieder von Fans aufgegriffen wird, recherchierte ich dieser Tage in den alten Exposés. Tatsächlich ist es so: Alle vier Exposés wurden direkt für Ernst Vlcek geschrieben, und er lieferte dafür einig Hintergründe. Umfangreich waren die Exposés nicht: Für 939 und 940 gab es ein Exposé, ebenso für die Bände 941 und 942.

»Die Komplexität des Margor-Themas läßt uns keine andere Wahl, als auch die beiden letzten Bände zu diesem Thema von einem Autor, in diesem Fall E. Vlcek, schreiben zu lassen«, formulierte es William Voltz auf dem Exposé für den Doppelband 941/942. Als Termin für die zwei Romane wurden der 18. und 25. April 1979 festgelegt, verschickt wurde das Exposé am 6. März 1979.

»Ich bitte dafür um Verständnis«, ergänzte Voltz weiter. »Wer diee vier Exposés liest, wird einsehen, daß einfach keine andere Möglichkeit besteht.« In beiden  Exposés finde »Ideeengut des Autors Verwendung«, schrieb Voltz weiter. In der Tag hingen dem Exposé vier weitere Seiten an, die Ernst Vlcek mit »Technische Daten und Charakterisierungen« überschrieb.

Im Gesamt-Exposé bat William Voltzum ein »Achtung«: Da das Thema mit den beiden Bänden abgeschlossen sei, solle der Autor »auf keinen Fall neue und eigene Entwicklungen bringen, die wir dann im Raum stehen haben«.

Das »kosmische Leuchtfeuer«, in das sich am Ende der Mutant Boyt Margor verwandeln solle, wurde übrigens für die Zyklen nach Band 1000 geplant: Es solle »dahingehend eine Rolle spielen, daß es Perry Rhodan den Weg weisen wird!«, schrieb Voltz weiter. Eine interessante Spekulation ...

02 Februar 2016

Neue Ritter für Frankreich

Die französischen PERRY RHODAN-Leser können zum Beginn des Jahres den Abschluss des Zyklus »Die Kosmischen Burgen« erleben. Das Taschenbuch mit dem Titel »Le Nouveau Chevalier« und der Bandnummer 331 fasst die abschließenden Heftromane des Zyklus zusammen.

Auf den ersten dreißig Seiten des Taschenbuches sind umfangreiche Lexikon-Einträge enthalten, in denen die bisherigen Handlungsverläufe präsentiert werden. Wer sich also auf den Roman einlässt, erhält die volle Ladung an Informationen – einige Leser werden das sicher überblättern, andere Leser werden es hoffentlich als wertvollen Hintergrund betrachten.

01 Februar 2016

Die achte Platin-Edition

In dieser Woche werkeln Sabine Kropp und ich am achten Buch der Platin-Edition. Sie stellt die Seiten zusammen, die vom Außenlektor noch einmal durchgesehen worden sind, und kümmert sich um das Titelbild sowie die anderen Details. Ich muss noch die Geschichte lektorieren, die in diesem Band enthalten ist.

Es geht in dieser Geschichte um sogenannte Graulinge; so heißen die Außerirdischen, die eine wichtige Rolle spielen. Das passt gut zu dem NEO-Buch, das sowieso von der Konfrontation der Menschen mit Topsidern und Naats lebt und in dem viele verschiedene Aliens auftauchen ...