31 Dezember 2010

Guten Rutsch!

Den gelegentlichen und regelmäßigen Lesern dieses Redaktions-Blogs wünsche ich einen guten Rutsch ins Jahr 2011 - ich hoffe, wir sehen uns dann alle in Mannheim beim WeltCon 2011!

30 Dezember 2010

Ein Wort noch zum Jahrbuch

Ein Logbuch der Redaktion

Das Jahr 2010 neigt sich seinem Ende zu, und ich komme jetzt erst dazu, ein Logbuch der Redaktion zum PERRY RHODAN-Jahrbuch 2009 zu verfassen. Das ist in der Tat schon sträflich spät, und ich schäme mich ein wenig – allerdings fühle ich mich für die Verspätung in gewisser Weise nicht verantwortlich ... »Schuld« an alledem sind die Aktivisten des SFC Universum, die ihr Jahrbuch reichlich spät veröffentlicht haben und dies dann mit so viel Umfang sowie interessanten Details vollstopften, dass ich eben einfach Zeit benötigte, das alles zu lesen und durchzustöbern.

Denn eines kann ich schon jetzt sagen: Das PERRY RHODAN-Jahrbuch 2009 ist für jeden PERRY RHODAN-Interessierten eine absolute Fundgrube, die lesenswerte Informationen und Hintergrundberichte en masse enthält. Kompakter und vielseitiger kann ein PERRY RHODAN-Rückblick gar nicht ausfallen.

Die fast 500 Seiten, die sich hinter dem umlaufenden Titelbild des PERRY RHODAN-Illustrators Swen Papenbrock verbergen, sind professionell gestaltet; die Lektüre wird dadurch zu einem zusätzlichen Lesevergnügen. Kein Wunder: Frank Zeiger und Andreas Schweitzer vom SFC Universum haben jetzt zum fünften Mal das Jahrbuch zusammengestellt und verstehen es, die Informationen zu bündeln und sinnvoll aufzubereiten.

Selbstverständlich sind die sogenannten PERRY RHODAN-Zeitraffer der eigentliche Schwerpunkt des Buches. In diesem Fall hat Michael Thiesen alle Romane des Jahres 2009 zusammengefasst und mit einem Anhang versehen, der zahlreiche Stichworte auflistet. Das bezieht sich nicht nur auf die Romane der wöchentlichen Erstauflage, sondern ebenso auf die Reihen PERRY RHODAN-Action und PERRY RHODAN-Extra.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass das jemand komplett durchliest – als Nachschlagewerk und zum »Drinrumblättern« ist die Sammlung an Zeitraffern allerdings unverzichtbar. Ähnliches gilt für die zahlreichen Übersichten, etwa zum Inhalt der redaktionellen Beilagen, oder die Chronologie des Jahres 2009. All diese Texte und Listen sind als Nachschlagewerke gedacht, und dafür sind sie sehr gut geeignet. Auch im Internet-Zeitalter ist ein handliches Buch hilfreich, wenn man kurzfristig etwas nachschauen möchte.

Lesenswert fand ich die Rezensionen und Kommentare: Nicht alles hat den Autorinnen und Autoren des Jahrbuches gefallen, und so gibt es durchaus kritische Worte. Die finden sich sowohl in den Jahresrückblicken als auch in den Besprechungen – das ganze ist aber so formuliert, dass sich wohl niemand von den Autoren auf den Schlips getreten fühlt.

Conberichte und ein Blick in das Fandom runden den gelungenen Band ab. Ich kann das PERRY RHODAN-Jahrbuch jedem Interessierten nur empfehlen; es ist absolut informativ.

Zu bestellen ist es übrigens nur über die Club-Homepage des SFC Universum, nicht etwa über Buchhandlungen oder allgemeine Internet-Versender. Es kostet 13 Euro, und ich würde bei einem solchen Bestellvorgang ohnehin vorschlagen, sich generell auf der Seite des aktiven Clubs umzuschauen – die haben nämlich noch mehr zu bieten!

Fragen zum Fanfilm-Award

Nachdem einem langen Telefonat in Sachen Fanfilm-Wettbewerb, das ich mit Robert Vogel geführt habe, bin ich neugierig. Deshalb stelle ich einige Fragen an die aktiven Fans - und ich bin auf Antworten gespannt.

- Wer arbeitet schon konkret an einem Filmprojekt?

- Wer benötigt vielleicht technische oder inhaltliche Hilfe?

- Wer hat darüber hinaus Kontakte zu Filmschaffenden außerhalb der PERRY RHODAN-Szene, mit denen man zusammenarbeiten könnte? (Wenn ja, bitte Mail an klaus.frick@vpm.de ... gerne auch vertraulich.)

Der Stardust Award und der PERRY RHODAN-Fanfilm-Wettbewerb sind uns sehr wichtig; wir halten das für eine wunderbare Geschichte, wo Fans ihre Kreativität zeigen können!

29 Dezember 2010

Conbuch-Layouts

Bis zum WeltCon 2011 sind es noch neun Monate, und ich stecke schon gut in den Vorbereitungen. Heute nahm ich mir die Layouts für das Conbuch vor; die ersten Artikel wurden bereits »gesetzt« und liegen in einer ersten Version vor.

Das sieht bislang alles sehr ordentlich aus. Details müssen ergänzt, Bilder nachgereicht, Bildunterschriften verfasst werden. Nichts außergewöhnliches also, aber ein Thema, das intensiv bearbeitet werden muss.

28 Dezember 2010

Wie wir ATLAN retten wollten

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Im Sommer 2003 war ATLAN ein Dauerthema für mich. Die ATLAN-Bücher, die bei Moewig als sogenannte Blaubände erschienen, liefen nicht mehr so gut wie fünf Jahre zuvor. Es fiel den Vertriebskollegen deutlich schwerer, die Bücher in die Buchhandlungen zu bringen, und so ging die Auflage auffallend zurück.

Vor allem »die Backlist schwächelte«, um es mit den Worten des Buchvertriebs zu sagen. Das hieß: Die älteren ATLAN-Bücher verkauften sich nicht mehr gut, sie wurden in den Buchhandlungen schon gar nicht mehr angeboten und konnten nur auf Bestellung geliefert werden.

Bei einer internen Tagung des Moewig-Verlages wurde ernsthaft und laut darüber nachgedacht, die ATLAN-Buchreihe einzustellen und vor allem keine Bücher mehr nachzudrucken. Das sei schließlich billiger, als die Reihe lieferbar zu halten und ständig neue Bände zu produzieren. Ich argumentierte damals mit den Sammlern, die schließlich jeden Band kauften und denen man nicht vermitteln könnte, wenn die Reihe »mitten im Zyklus« eingestellt würde.

Auch auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2003 war ATLAN ein Thema, das in unterschiedlichen Gesprächsrunden diskutiert wurde. Uns war klar, dass wir etwas tun mussten - und zwar auf unterschiedlichen Gebieten. Innerhalb der Abteilung dachten wir uns mehrere Möglichkeiten aus; ich sprach oft mit Sabine Kropp über das Thema und überlegte mir Wege aus der laufenden Krise.

Auch mit der Verlagsleiterin des Zeitschriftenbereiches führte ich sehr konstruktive Gespräche, bei denen es um mögliche neue Wege ging. Am 31. Oktober 2003 stand schließlich ein Konzept, das ich für sehr sinnvoll hielt und das wir im Folgejahr zu einem großen Teil umsetzen konnten.

Wir taten etwas, bei dem ich dachte, von den Fans ein wenig »Prügel« zu erhalten: Die ATLAN-Jugendabenteuer, die sonst nicht offiziell in Zyklen unterteilt waren, erhielten von uns jetzt einen Zyklen-Charakter. Mit Band 24, der im Frühjahr 2004 erscheinen würde, sollte ein neuer Handlungsabschnitt starten.

Ich definierte »Die Varganen« als neuen Zyklus und argumentierte gegenüber den Vertriebsleuten: »Dieser neue Handlungsabschnitt erfordert für Neuleser keine besonderen Vorkenntnisse. Der neue Zyklus wird in den PERRY RHODAN-Heftromanen sowie den anderen Informationsmedien beworben.«

Darüber hinaus schlugen wir eine neue Optik vor: »Die Gestaltung der ATLAN-Bücher wird oft als sehr altmodisch betrachtet«, schrieb ich in meinem Konzept. Wir wollten »leichte Veränderungen des Covers« haben, zu denen Sabine Kropp um diese Zeit bereits zahlreiche Entwürfe hatte anfertigen lassen - und mit diesen wollten wir für frischen Wind im Handel sorgen.

Darüber hinaus schlugen wir etwas vor, was möglicherweise die Stammleserschaft nicht lieben würde: »Die klassischen ATLAN-Titelbilder sind häufig nicht so attraktiv«, sagte ich offen. »Aus diesem Grund kommt künftig ein neuer Zeichner zum Einsatz, der für etwas modernere Cover sorgen wird.« Dieser Zeichner war Arndt Drechsler, der seitdem die Titelbilder der ATLAN-Bücher und ATLAN-Taschenbücher prägt.

Zum Start des neuen Zyklus »Die Varganen« wollten wir einen speziellen Prospekt produzieren. Zielgruppe sollten Händler ebenso sein wie Endverbraucher. Im Prospekt wollten wir zudem stärker auf die Autoren eingehen, weil das einen deutlichen Bezug im Handel schafft - Hanns Kneifel und Rainer Castor als Aushängeschilder.

Selbstverständlich planten wir Aktivitäten im Internet, was im Jahr 2003 immer noch kein Massenmedium war. Auf der PERRY RHODAN-Homepage würden wir der Start des neuen ATLAN-Zyklus ausführlich präsentieren, unter anderem wollten wir die einzelnen Bücher, den Bearbeiter und die klassischen Autoren vorstellen.

Was ich für am wichtigsten hielt, war aber eine Aktion außerhalb der Buchreihe. Dafür brachte unsere Zeitschriften-Verlagsleiterin großes Interesse auf, während die Buchverlagskollegen eher passiv blieben. Wir verknüpften diese Aktion mit einem Gewinnspiel und diversen Aktionen innerhalb der Fan-Szene.

Wir stellten den Start einer neuen ATLAN-Miniserie vor, die ab Mai 2004 laufen sollte. Ich kündigte ein zweiwöchentliches Erscheinen an, ebenso die Publikation von zwölf Romanen. In jedem dieser Romane wollten wir redaktionell sowie durch Werbung auf die ATLAN-Buchreihe hinweisen. Mein Hintergedanke, den ich nicht in mein offizielles Konzept schrieb, war natürlich, die ATLAN-Miniserie hinterher in Buchform erneut zu publizieren.

Ironischerweise war die ATLAN-Miniserie danach relativ erfolgreich, so dass wir später eine fortlaufende ATLAN-Serie veröffentlichen konnten. Und die vielen Aktionen rings um ATLAN, die wir uns ausgedacht hatten, führten im Jahr 2004 tatsächlich dazu, dass sich die Auflage stabilisierte. Die Aktion »Rettet Atlan« vom Oktober 2003 brachte somit den Fortgang der Reihe mit sich - allerdings um den Preis, dass die PERRY RHODAN-Redaktion sich noch stärker um vertriebliche sowie werbliche Aktivitäten des Buchverlages zu kümmern hatte. (»Wenn ihr wollt, dass eure Bücher gut laufen, müsst ihr in euren Heften dafür trommeln.«)

Ein Vorschlag in meinem Aktivitäten-Konzept wurde übrigens nicht umgesetzt: eine Vertriebsaktion nämlich, bei der wir die Buchhändler aktivieren wollten. Die Idee war schlicht: Ein Buchhändler sollte Pakete kaufen und dafür ein »Extra« erhalten. Würde ein Buchhändler beispielsweise je einen Band des ATLAN-Zyklus »Jugendabenteuer« (Bücher 17 bis 23) sowie drei Stück des Bandes 24 zum Start des »Varganen«-Zyklus in seine Regale stellen, würde es über PERRY RHODAN eine zusätzliche Belohnung geben.

ATLAN wurde durch die Aktion in der Tat »gerettet« und läuft nach wie vor; wir publizierten 60 zusätzliche Heftromane und seither mithilfe unseres Partners Fantasy Productions mehrere Taschenbuchzyklen. Im Nachhinein waren das Arbeitspapier sowie die vielen Gespräche mit den Vertriebsleuten also erfolgreich ...

27 Dezember 2010

Hörbücher neu aufgemacht

Nach wie vor stark finde ich das Engagement unserer Partner von Eins A Medien - was die alles in Sachen PERRY RHODAN herausbringen, ist sensationell. So erscheint dieser Tage die vierte MP3-Sammelbox.

Was das ist? Eine fette CD-Box, die zwanzig weitere Episoden des Negasphäre-Zyklus enthält. Auf den zehn MP3-CDs befinden sich die Zyklus-Episoden 61-80 in Form von ungekürzten Lesungen - und das ist PERRY RHODAN in konzentrierter Form. Klasse!

24 Dezember 2010

Frohes Fest

So ... jetzt auch im Redaktions-Blog:

Ich wünsche den mehr oder weniger regelmäßigen Leserinnen und Lesern dieses Blogs (und allen anderen natürlich auch!) ein entspanntes und ruhiges Weihnachtsfest!

23 Dezember 2010

Endspurt vor Weihnachten

Die Kolleginnen und der Kollege der Abteilung PERRY RHODAN waren schlauer als ich: Die haben heute alle frei. Und so sitze ich allein im Büro, versuche zu arbeiten, soviel es geht, und bemerke, wie ich mich gestresst fühle.

Kein Wunder: Das Telefon klingelt buchstäblich ununterbrochen. Man könnte meinen, die Welt ginge unter, wenn ich nicht gleich an den Apparat ginge. Und so werde ich den letzten Tag vor Weihnachten eben hektisch und gestresst verbringen. Blöd.

22 Dezember 2010

Starker Fan-Kalender

Gestern fischte ich - nebst anderen Dingen - einen wunderschönen Fan-Kalender aus meinem Briefkasten: Der Atlan-Club Deutschland hat seinen diesjährigen Kalender dem fünfzigjährigen Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie sowie dem klassischen Romanzyklus »Meister der Insel« gewidmet. Alle Bilder beziehen sich auf diesen Zyklus.

Dabei sind durchaus bekannte Fan-Künstler wie Klaus G. Schimanski, Petra Kufner oder Robert Straumann und andere. Aber auch die ehemalige ATLAN- und PERRY RHODAN-Autorin Marianne Sydow ist mit einem Werk vertreten. Ein sehr gelungener Kalender, der im PERRY RHODAN-Redaktionsbüro einen schönen Platz erhalten wird.

21 Dezember 2010

eBooks find' ich gut

Immer mehr eBooks gibt es im PERRY RHODAN-Programm - das finde ich gut, auch wenn ich selbst gar nicht die Zielgruppe bin (ich lese nach wie vor lieber auf Papier, und die Manuskripte lese ich eh als Ausdrucke ...). Jetzt hat unser Lizenzpartner Readersplanet die nächste eBook-Staffel auf seine Homepage gestellt: PERRY RHODAN-Extra 1 bis 10 im Paket.

Ich weiß noch, dass wir das erste PERRY RHODAN-Extra als ein echtes Experiment betrachtet haben. Mittlerweile hat sich das Heftkonzept als Reihe etabliert: Die abgeschlossenen PERRY RHODAN-Romane, die von unterschiedlichen Autoren stammen, erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch das find' ich gut!

20 Dezember 2010

Postermappen-Rückblick

Als ich vor über dreißig Jahren in das Science-Fiction-Fandom einstieg, bekam ich als Jung-Fan und Jung-Fanzinemacher vom Verlag eine Postersammlung geschenkt. Das war damals wohl üblich - im Jahr 1980 betrieb der damalige Erich Pabel Verlag so sein eigenes Marketing.

Zusammengestellt wurde die Mappe von William Voltz, damals der Exposéautor, und sie enthielt zwölf klassische Motive von Johnny Bruck, jeweils als großformatige Poster. Ich fand das großartig! Und jetzt wird eine solche Mappe von uns über die PERRY RHODAN-Homepage versteigert. Yep!

19 Dezember 2010

Cover-Gedanken

Zwar erscheint der PERRY RHODAN-Band 2600 erst im Juni 2011, aber wir machen uns natürlich schon jetzt Gedanken zu diesem Roman. Mit Uwe Anton mailte ich heute unter anderem wegen des Covers und vor allem der Motive, die darauf zu finden sein sollten.

Diese Überlegungen müssen wir dann noch mit dem Künstler auf eine Linie bringen, der das Cover gestalten soll. Aber es ist ja klar, dass sich zuvor der Autor und der Redakteur intensiv mit dem Thema beschäftigen müssen ...

18 Dezember 2010

Erneutes Schwartz-Doppel

Am gestrigen Freitag ist der erste Teil eines PERRY RHODAN-Doppelbandes erschienen, verfasst von Uschi Zietsch alias Susan Schwartz – es ist der zweite Doppelband, den die »Stammgastautorin« in diesem Jahr zu unserer Serie beisteuerte.

PR-Heftroman 2574 trägt den Titel »Das Lied der Vatrox« - die Hauptperson ist eine Wissenschaftlerin, die in ferner Vergangenheit ihre Machenschaften vorantreibt. Direkte Fortsetzung ist »Flucht nach Anthuresta«, der nächste Woche an die Verkaufsstellen kommt – als PERRY RHODAN-Roman 2575.

17 Dezember 2010

Hardcover-Planung

Der heutige Freitag steht ganz im Zeichen der PERRY RHODAN-Bücher. Die sogenannten Silberbände gibt's seit 1978, und sie werden seit vielen Jahren von Hubert Haensel betreut. Er besucht Sabine Kropp und mich, um über die weitere Planung zu sprechen.

Immerhin ist jetzt zu klären, wie die Heftromane nach Band 1000 sinnvoll in Silberbände umgearbeitet werden. Welche Schwerpunkte sind festzulegen, wohin geht die Richtung? Wird sicher interessant.

16 Dezember 2010

Mein erster Trip nach Chotebor


Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Der gemeinsame Ausflug, den Robert Feldhoff und ich im Mai 1999 in die Tschechische Republik unternahmen, erreichte am Samstag, 8. Mai, einen gewissen Höhepunkt: Wir sollten an diesem Tag den großen tschechischen Con besuchen. Dieser fand nicht in Prag statt, wie wir in unserer Naivität vorher angenommen hatten, und auch nicht in einem Vorort, sondern in Chotebor, einer kleinen Stadt mitten in Tschechien.

Wir wurden in aller Herrgottsfrühe von unserer freundlichen Reiseleiterin im Hotel abgeholt. Während wir beide uns ein wenig zerknittert fühlten, war sie bester Laune und packte uns in ein Taxi. Mit diesem verließen wir Prag und steuerten über die Autobahn sowie diverse Landstraßen die tschechische Provinz an. Irritiert stellten Robert und ich fest, wie weit Chotebor wirklich von Prag entfernt war; die Fahrt durch ausgedehnte Waldgebiete und entlang kleiner Gemeinden dauerte gut zwei Stunden.

Chotebor erwies sich als gesichtslose Kleinstadt, die keinen großen Eindruck auf mich hinterließ. Das Congebäude war der örtliche Kulturclub, und dieser wiederum sah aus wie ein Bürgerhaus, wie sie in den 70er Jahren auch in Westdeutschland aus dem Boden gesprießt waren: viel Beton, im Innern Holz, das ganze mit einem rustikalen Charme. Immerhin gab es in der Umgebung eine Reihe ruhiger Nebenstraßen sowie Grünflächen, wo man spazieren gehen konnte.

Während Robert und ich von unserer Reiseleiterin her durch das Gebäude geschleust wurden und nacheinander den Converanstaltern die Hände schüttelten, erfuhren wir ein wenig mehr über die Veranstaltung. Der sogenannte Avalcon war in der Tschechischen Republik seit langem eine Traditionsveranstaltung, die jeweils mehrere Programmschienen aufwies. Unter anderem gab es ein literarisches Programm, eine spezielle »Star Trek«-Schiene und einen UFO-Kongress mit halbwegs wissenschaftlichen Vorträgen.

Die Programm-Informationen, die man uns in die Hände drückte, konnten wir mangels Sprachkenntnissen nicht lesen. Immerhin gab es einige Besucher, die gut deutsch konnten; zeitweise stellte man uns sogar eine Dolmetscherin zur Seite. Ich schätzte, dass an die 250 Fans anwesend waren, die sich großzügig auf die insgesamt sieben Veranstaltungsräume verteilten. Mir kam so vor, als sei der Saal, in dem ständig irgendwelche Filme gezeigt wurden, der wichtigste – dieser Saal war zumindest immer gut gefüllt.

Wir platzierten einige der mannsgroßen PERRY RHODAN-Aufsteller und brachten mithilfe unserer Reiseleiterin kostenlose Heftromane der tschechischen Ausgabe unters Volk. Da Robert und ich die einzigen ausländischen Gäste waren, standen wir immer wieder im Zentrum des Interesses. Mit einigen der Veranstalter aßen wir später in einem Nebenraum zu Mittag; die Unterhaltung fand in einer munteren Mischung aus deutsch, tschechisch und englisch statt.

Und dann hatten wir auf einmal eine richtige »Lücke« in dem ohnehin sehr sanft strukturierten Programm. Wir beschlossen, uns die Stadt anzuschauen, schnappten uns Äpfel als Nachtisch und gingen spazieren. Chotebor wirkte recht geruhsam, zumindest in der direkten Nachbarschaft des Conlokals herrschten Grünflächen und gemütlich wirkende Häuser vor. Wir bummelten ein wenig in der Sonne und unterhielten uns.

Robert, der mir zuvor ein paarmal zugeschaut hatte, wie ich im Con geknipst hatte, nahm mir meine bescheidene Spiegelreflexkamera ab. Ich wusste, dass er jahrelang fotografiert hatte, und sich wesentlich besser auskannte. »Du musst auch mal ein Motiv schräg nehmen«, sagte er und »schoss« eine ganze Serie von Bildern von mir, während ich einen Apfel verspeiste.

Später musste Robert zu »ernsthaften« Programmpunkten auf die Bühne; in einem sehr gelungenen Vortrag präsentierte er die tschechische PERRY RHODAN-Ausgabe sowie den ersten Space Thriller im Nachbarland. Es schlossen sich Diskussionen mit Fans, Autoren und Übersetzern an: Gefragt wurde beispielsweise nach der Art und Weise, wie unsere Serie gestaltet wird und wie wir den Arbeitsaufwand »managen«.

Ebenso interessierten sich die Conbesucher für die Kooperation mit den Kollegen in Prag. Zu der Zeit arbeitete der tschechische Verlag mit einem Team von sechs Übersetzern, von denen vier für die Hefte und zwei für die Taschenbücher zuständig waren. Das war sogar für mich neu, und bei diesem Con lernte ich auf diese Weise viel über unsere Lizenzpartner. Glücklicherweise hatten wir bei diesem Programmpunkt eine fähige Übersetzerin vor Ort, die rasch und sehr korrekt vom Deutschen ins Tschechische und zurück übersetzte; ansonsten hätten wir den Umweg übers Englische machen müssen.

Anschließend kam ein – für mich – gemütlicher Teil. Robert musste noch viel signieren. Die Fans ließen sich Unterschriften auf T-Shirts und Bücher, auf Kalender und Bilder malen; sie freuten sich über die Mitbringsel unserer Marketing-Abteilung, die wir großzügig verschenkten.

In der Zwischenzeit verteilte ich Feuerzeuge und anderen Kleinkram, und unterhielt mich mit dem Macher einer slowakischen PERRY RHODAN-Homepage. Darüber hinaus traf ich Tschechen wieder, die 1992 den von mir mitveranstalteten FreuCon besucht hatten; wir diskutierten, tranken Bier und amüsierten uns sehr gut. Schnäpse vermieden wir, so gut es ging, den einen oder anderen nahmen wir trotzdem.

Am Abend schieden wir in bester Freundschaft von den supernetten Veranstaltern des Cons in Chotebor. Unsere Reiseleiterin geleitete uns per Taxi zurück in die Hauptstadt; ich saß vorne, während sie hinten den müden Robert in eine anstrengende Unterhaltung verwickelte. Wir ließen uns am Hotel absetzen, heuchelten völlige Übermüdung und waren heilfroh, als wir unsere Ruhe hatten.

Gemeinsam bummelten wir ein weiteres Mal durch die Altstadt, tranken später noch Bier in einer kleinen Kneipe und kamen erstaunlich früh ins Hotel zurück. Es reichte an diesem Abend tatsächlich ...

Immerhin nutzten wir am Sonntag die Rückfahrt für die Arbeit: Wir saßen von Prag nach Dresden im selben Zug, dort trennten sich unsere Wege. Und auf dem Weg diskutierten wir angeregt über das PERRY RHODAN-Exposé 1999 und die Möglichkeiten, die verzweigte Handlung des laufenden Zyklus zu einem »guten Ende« zu bringen.

15 Dezember 2010

Das zwölfte Extra

Wir bereiten uns schon auf das Frühjahr 2011 vor. In meinem Fall heißt das, dass ich mir intensiv Gedanken über das nächste PERRY RHODAN-Extra mache - und dass ich diese Gedanken dann an die möglichen Autoren weiterleite. Wobei ich davon ausgehe, dass Christian Montillon wieder das Exposé schreiben wird.

Darüber hinaus müssen wir aber auch die Inhalte und den Autor diskutieren. Und wir müssen uns Gedanken darüber machen, wer denn dann die Novelle verfasst ...

14 Dezember 2010

Noch eine Negasphäre

Das finde ich stark: Die Umsetzung der PERRY RHODAN-Heftromane in Hörbücher ist schon im Download ein schöner Erfolg, den wir unseren Partnern von Eins A Medien zu verdanken haben. Und jetzt gibt es eben diese Hörbücher auch als MP3-CDs.

Mir liegt die vierte Box vor, sinnigerweise »Negasphäre 4« genannt. Enthalten sind die Romans 2461 bis 2480 als Hörbücher auf insgesamt zehn CDs - der Hammer! Es sind mehr als 65 Stunden, die man auf diese Weise serviert bekommt.

13 Dezember 2010

Zwei Termine in Köln

Ein Logbuch der Redaktion

Der Mittwoch, 24. November 2010, hatte es in sich: Ich fuhr mit der Bahn nach Köln, um dort zwei wichtige Termine zu absolvieren. Bei solchen Gelegenheiten hat sich die Bahn empfohlen. Erstens ist die Bahn tatsächlich schneller als jedes Auto, zweitens kann ich bei einer solchen Fahrt in aller Ruhe lesen.

In diesem Fall handelte es sich bei meiner Lektüre um aktuelle Datenblätter und Arbeitspapiere sowie Fachzeitschriften; es schadet einem PERRY RHODAN-Redakteur sicher nicht, sich mithilfe von »bild der wissenschaft« über den aktuellen Stand der Astrophysik auf dem Laufenden zu halten. Ich langweilte mich während der zwei Stunden dauernden Reise tatsächlich keine Sekunde.

Direkt vor dem Eingang zum Hauptbahnhof traf ich Uwe Anton. Mit dem Exposé-Autor ging ich einige hundert Meter durch den kühlen Nieselregen, bis wir in einer vernünftig wirkenden Pizzeria anhielten und uns dort an einem Tisch niederließen. Es war kurz vor der Mittagszeit, und so bot es sich an, gleich etwas zu essen.

Wir besprachen die aktuelle Entwicklung der PERRY RHODAN-Handlung: Was läuft gut, was läuft weniger gut, wo haben wir Verbesserungsmöglichkeiten, welche Romane haben den Lesern besonders gut gefallen? Eine solche inhaltliche Bestandsaufnahme halte ich stets für sinnvoll, weil wir uns so auf den aktuellen Stand bringen.

Anschließend ging es an die inhaltliche Arbeit – teilweise besprachen wir bereits den PERRY RHODAN-Zyklus, der mit Band 2600 beginnen wird. Hierzu müssen jetzt schon erste Entscheidungen getroffen werden. Der Handlungsschauplatz ist ebenso wichtig wie der Autor dieses Bandes, aber auch die Schwerpunkte, die ab diesem Roman die Handlung bestimmen werden. Wie setzen wir Perry Rhodan selbst ein, welche Rolle spielt Mondra Diamond, und brauchen wir ab Band 2600 überhaupt Romane, die auf der Erde spielen?

Selbstverständlich diskutierten wir ebenso Ideen für den laufenden Zyklus, der noch lange nicht zu Ende ist. Der Höhepunkt und Abschluss des Zyklus' stehen vor der Tür; hier müssen wichtige »Pflöcke eingeschlagen« werden. In der Milchstraße, in Anthuresta und an anderen Schauplätzen geschehen in der aktuellen Romanhandlung nämlich entscheidende Dinge, die wir entsprechend gewichteten.

Wir verließen die Pizzeria, spazierten ein wenig durch den Nieselregen, um Luft zu schnappen oder sie mit Zigarettenrauch zu verschlechtern, und machten in einem Café noch einmal halt. Dort ging es uns erneut um den laufenden Zyklus; unter anderem musste festgelegt werden, wer den abschließenden Doppelband schreiben wird. Ich bin sicher, dass die Wahl des Autors den einen oder anderen Leser überraschen wird – hoffentlich positiv!

Einige hundert Meter weiter betraten wir das Büro der Firma Florianfilm. Dort wurden wir von den Angestellten der Filmproduktionsgesellschaft begrüßt, vor allem aber von André Schäfer, dem Regisseur. Ebenfalls anwesend war Hartmut Kasper, der für Florianfilm als Autor tätig ist, wenn er nicht als Wim Vandemaan für PERRY RHODAN schreibt.

Nach einigen Vorgesprächen saßen wir in einem Nebenraum und sahen uns die PERRY RHODAN-Dokumentation auf einem Großbildschirm an: Über 90 Minuten wurde die PERRY RHODAN-Serie präsentiert, unterhaltsam und witzig, zum Staunen anregend und faszinierend. Autoren im Gespräch, Autoren in der Diskussion, Literaturkritiker und Fans, die Witwen von K.H. Scheer und William Voltz – eine beeindruckende Abfolge von Bildern und Informationen. Ich war hinterher völlig begeistert, und ich freue mich schon jetzt darauf, den Film irgendwann in einem schönen Kino anschauen zu können.

Über die Details sprachen wir anschließend: Die 90-Minuten-Dokumentation soll im Frühjahr 2011 in möglichst vielen Kinos zu sehen sein, bevor eine 52-Minuten-Version im September 2011 beim Fernsehsender Arte gezeigt wird. Bei einigen Vorführungen sollen Autoren anwesend sein, so dass wir eine Chance hätten, PERRY RHODAN im Jubiläumsjahr von einer attraktiven Seite zu präsentieren. Viele Ideen, die wir in der Runde besprachen, sind bislang nicht spruchreif, weshalb ich an dieser Stelle nichts über sie erzählen kann – es dürfte aber ein spannendes Jahr 2011 werden ...

Als ich am Abend nach Karlsruhe zurückfuhr, den Kopf voller neuer Ideen und überraschender Bilder, war ich richtig guter Laune. Solche Dienstreisen liebe ich!

12 Dezember 2010

Jupiter-Leseprobe

Hoppla, da waren die Kollegen im Heyne-Verlag aber mal wieder schnell: Kaum haben wir die Satzfahne durchgeguckt, kaum habe ich letzte Änderungen an die Kollegen bei Heyne geschickt - schon ist die Leseprobe online.

Sie ist auf der Homepage des Randomhouse-Gruppe zu finden. Und sie gibt meiner Ansicht nach einen knappen Einblick in den 1000-Seiten-Wälzer ...

11 Dezember 2010

Leo, Uwe, Susan

Viel Lesestoff fürs Wochenende: Ich sollte einen aktuellen Roman von Leo Lukas lesen, der mir in der »Vorabversion« vorliegt und in dem unter anderem Mondra Diamond eine wichtige Rolle spielt. Von Uwe Anton liegt ein neues Exposé vor, dazu ein Arbeitspapier.

Dann noch Susan Schwartz ... Sie ist zwar in den Urlaub entfleucht, hat mir aber ein wenig Arbeit dagelassen: das Manuskript zum ersten Band unseres neuen Fantasy-Projektes. Sehr schön!

10 Dezember 2010

Taschenhefte für 2011

Nachdem sich die PERRY RHODAN-Planetenromane im Format der Taschenhefte doch ganz gut bewährt haben, wird die Reihe im Jahr 2011 weiter fortgesetzt. In diesen Tagen muss ich mir Gedanken darüber machen, welche Titel wir bringen.

Von Rainer Nagel, der die Reihe als Außenlektor betreut, liegt eine sehr gute Übersicht vor. Nach bisherigem Stand der Dinge werde ich diese übernehmen - einige Details müssen dennoch geprüft werden.

09 Dezember 2010

Weihnachtsrabatt auf alle Kunstdrucke

20 Prozent für die PERRY RHODAN-Leser

Seit über einem Jahr kann man die schönsten PERRY RHODAN-Titelbilder als Kunstdrucke bei Ooge.com erwerben. Aus zahlreichen Mails und Telefonaten wissen wir, dass das Angebot bei unseren Lesern sehr gut ankommt.

Wie schon letztes Jahr, gewährt unser Lizenzpartner ooge.com allen PERRY RHODAN-Fans einen Preisnachlass auf ihre »Weihnachtsgeschenke«.

Der Code hierfür lautet: PRW12

Diese Gutschein-Nummer bitte notieren oder kopieren! Im Warenkorb gibt es ein dafür vorgesehenes Eingabefeld. Durch den Spezialcode wird dann der Bestellwert um 20 Prozent reduziert.

Das Team von ooge.com versichert, dass alle Bestellungen, die bis zum 20. Dezember getätigt werden, noch pünktlich zum Fest ausgeliefert werden!

08 Dezember 2010

WeltCon-Meeting, eintägig

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des PERRY RHODAN-WeltCons, der bekanntlich im September 2011 stattfinden wird. Die PERRY RHODAN-Redaktion und ein Kollege aus unserer Werbeagentur diskutierten die zahlreichen offenen Fragen und Themen - das dauerte einen kompletten Tag.

Von der umfangreichen Tagesordnung bekamen wir aber nicht alles erledigt. Aber wir hatten hinterher alle ein besseres Gefühl für die Veranstaltung; das wird nächstes Jahr eine abwechslungsreiche Sache!

07 Dezember 2010

Expos schieben

Der Arbeitstag ging am gestrigen Abend zu Hause weiter: Ich las ein neues Manuskript, in dem Alaska Saedelaere die Hauptrolle spielte, und stöberte aktuelle Fachzeitschriften durch.

Dazu hörte ich obskure Bands aus Südamerika, deren Namen ich meist nicht mal aussprechen konnte. Und eigentlich wollte ich noch an ein Exposé gehen - solche Lektüre macht nämlich Spaß -, aber das musste ich wohl auf den heutigen Abend schieben. Schauen wir mal.

06 Dezember 2010

2600 in 2011

Mit PERRY RHODAN-Band 2600 beginnt ein neuer Romanzyklus; an den Details arbeitet Uwe Anton bereits intensiv. Ideenpapiere werden hin- und hergeschickt, Daten werden erarbeitet. Die Feinheiten werden sicher bei der Autorenkonferenz im Januar 2011 erarbeitet - dann gibt es auch weitere Informationen für die Leser.

Schon jetzt ist allerdings klar, dass die Handlungsebene mit Alaska Saedelaere eine wichtige sein wird. Darüber hinaus wird es aber andere Entwicklungen geben - mal schauen, ob ich dazu in diesem Jahr noch einiges verraten kann.

05 Dezember 2010

Entziffern für Ideen

Auf der Rückfahrt von Hamburg nach Karlsruhe hatte ich eine Reihe von Ideen, von denen einige womöglich für die aktuelle PERRY RHODAN-Handlung brauchbar wären. Das Problem ist nur: Ich notierte sie mir in Stichworten, und der Zug ruckelte manchmal ganz schön.

Anders gesagt – ich kann nicht mehr alles lesen, und ich erinnere mich nicht mehr bei jedem Stichwort daran, was ich damit gemeint habe. Ganz schön blöd. Eine interessante Beschäftigung für den Sonntag nachmittag.

04 Dezember 2010

Berichte tippen

Nach zwei Tagen in Hamburg bin ich jetzt wieder in der Heimat - sprich im "home office", wie man das so schön neudeutsch nennt. In Karlsruhe versuche ich zusammenzufassen und zusammenzuschreiben, was ich besprochen habe; das Ziel sind kleine Protokolle.

Mit den Protokollen kann dann die Arbeit besser organisiert werden. Erfreulich ist, dass die Kollegen von Edel bereits ihr Protokoll geliefert haben - damit wäre der Teil der Arbeit schon einmal erledigt.

03 Dezember 2010

Seminar mit kleiner Gruppe

Ein Logbuch der Redaktion

Seit ich zum ersten Mal nach Wolfenbüttel fuhr, um dort ein Seminar für angehende Science-Fiction-Autoren zu bestreiten, sind sage und schreibe 15 Jahre vergangen. Im Frühsommer 1995 ging es zum ersten Mal in die kleine Stadt in Niedersachsen, wo ich an der Bundesakademie für kulturelle Bildung mein Debüt als Dozent gab.

Am Wochenende des 19. bis 21. November 2010 war es wieder so weit - diesmal ging es um die Science-Fiction-Kurzgeschichte, und als mein Kollege war der PERRY RHODAN-Autor Frank Borsch mit »an Bord«. Wir hatten uns im voraus per Mail und per Telefon über die Abläufe verständigt. Darüber hinaus brachten wir Aufgaben mit, die wir den Autoren stellen wollten.

Die Gruppe war diesmal recht klein: Aufgrund einiger Absagen hatten wir es nur mit neun Autorinnen und Autoren zu tun. Das stellte sich aber als ausreichend heraus. Für alle Texte stand uns richtig viel Zeit zur Verfügung, und wir konnten uns weitestgehend auf die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmer einstellen.

Interessant war diesmal, dass wir getrennte Örtlichkeiten benutzten. Während wir im Gästehaus der Akademie übernachteten und dort auch Frühstück sowie Abendessen einnahmen, lief das Seminar im Schloss ab. Das brachte jedesmal einen erfrischenden Spaziergang im kühlen Herbstwetter mit sich ... auch gut!

Wir starteten an diesem Freitag, 19. November, mit viel Optimismus in das Seminar, stellten uns vor, baten die Autoren um ihre Vorstellung und erzählten viel über die Arbeit von Schriftstellern und Redakteuren. Frank Borsch hielt einen kurzen Vortrag über die Entwicklung der SF-Kurzgeschichte, informierte dabei auch über die wichtigsten Autoren und ihre stilistischen Richtungen.

Nach dem Abendessen ging es bereits an die Textarbeit: Wir nahmen uns die Kurzgeschichten vor, die von den einzelnen Autoren eingeschickt worden waren, und diskutierten gemeinsam darüber. Auf eine Anregung von Frank Borsch hin sammelten wir erst einmal die positiven Meinungen zu den Geschichten, bevor es an die Textkritik ging.

Das lief sehr gut - wir gingen teilweise sehr detailliert an die Texte heran und zeigten auf, was gut und was weniger gut geschrieben war. Erst nach 22 Uhr beendeten wir für diesen Tag das Programm.

Es ging am nächsten Morgen mit dem Besprechen der Texte weiter. Damit wurden wir im Verlauf des Nachmittags fertig. Anhand eines »8-Punkte-Plans«, den der amerikanische Autor Kurt Vonnegut einmal erstellt hatte, präsentierte Frank Borsch danach eine Möglichkeit, wie man seine eigenen Kurzgeschichten besser machen kann. Eine ganz wichtige Lehre aus dem Vonnegut-Plan, die für die meisten Autoren zutraf: Beginne die Geschichte am spätest möglichen Zeitpunkt - das bringt nämlich entsprechend Spannung und Dynamik ins Geschehen.

Dann gab's die erste Schreibübung, ausgehend von einer banal klingenden Aufgabe: In einem Raumhafen existiert eine Gepäckausgabe, und in dieser gibt es ein Problem - die Autoren sollten aus diesen wenigen Angaben eine Szene erarbeiten und diese innerhalb einer Stunde schreiben.

Ich fand interessant, welche neuen Texte die Teilnehmer nach dieser Übung präsentierten. Manche hatten es trotz des Zeitdrucks geschafft, ganze Kurzgeschichten zu schreiben, andere brachten humoristische Einlagen, aber jeder lieferte eine Textprobe, die überraschend und auf ihre Weise gelungen war.

Am Samstag abend ging die offizielle Arbeit bis nach 22 Uhr; hinterher unterhielten wir uns in einer großen, gemütlichen Gruppe, und es war wohl nach drei Uhr, als die letzten endlich ins Bett kamen. Trotzdem saßen am Sonntag morgen wieder alle an ihren Arbeitsplätzen.

Wir stellten noch eine Aufgabe, diskutierten erneut die Texte durch, beantworteten zahlreiche Fragen - und dann war auch schon zwölf Uhr mittags. Die Teilnehmer lieferten in einer Abschlussrunde noch Lob und Tadel für die Dozenten sowie die Bundesakademie, und dann konnten wir das Seminar offiziell beenden.

Mir hatte es selbst wieder viel Spaß gemacht, den Teilnehmern hoffentlich ebenfalls. Und ich lasse mich gern davon überraschen, wie sich die einzelnen Autoren in den nächsten Jahren entwickeln werden ...

02 Dezember 2010

Durch Schnee nach Hamburg

Eine Dienstreise im tiefen Winter, in einem Großraumwagen der deutschen Bahn, hinter mir ein Dutzend fröhlich lachender und eifrig trinkender Damen, vor mir ein ständig telefonierender Herr: wie so oft. Immerhin habe ich gute Lektüre dabei, bisher gab's einen Teil von Marc A. Herrens aktuellem PERRY RHODAN-Manuskript.

In Hamburg geht's heute zu Edel, unserem Vertriebspartner bei den PERRY RHODAN-Silberbänden. Heute abend treffe ich mich mit Dennis Ehrhardt vom Zaubermond-Verlag, da geht es unter anderem um "Dorian Hunter".

01 Dezember 2010

Revidierte Satzfahne

Am letzten November-Tag kam die Mail von Heyne - also gestern. Anbei sei die revidierte Satzfahne des JUPITER-Paperbacks, also nach dem Einarbeiten aller Korrekturen. Ob ich da noch mal kurz drüberschauen könnte? Am ersten Dezember-Tag bräuchte man bereits meine Antwort - also heute.

Kein Problem, teilte ich per Mail mit. Sind ja nur 1008 Seiten, das mache ich locker. Da ich aber einige andere Dinge »nebenbei« zu erledigen hatte, kann ich mich jetzt ein wenig über meine lockere Ansicht ärgern; ein bisschen reingucken in die Seiten sollte ich schließlich doch, und das braucht eben Zeit.