29 März 2019

Die Autorenkonferenz zum Kurs 3000

Ein Logbuch der Redaktion

Lange im Voraus rätselten wir, wie es in diesem Jahr mit der Autorenkonferenz laufen sollte: Wäre es sinnvoll, kurz vor der Veröffentlichung des Bandes mit der Nummer 3000 alle Autorinnen und Autoren nach Rastatt einzuladen? Oder wäre es vielleicht besser, sich erst danach zu treffen, um dann gemeinsam in die neue Zeit zu blicken.

Wir entschieden uns für das »Danach«. Und weil es wegen der Ferien und Feiertage bei manchen Autoren nicht anders möglich war, trafen wir uns ausgerechnet an Fasching in Rastatt – die Konferenz begann an einem Donnerstag, der in manchen Landesteilen Baden-Württembergs als »Weiberfasnet«, in anderen schlicht als »der Schmotzige« bekannt ist.

Ich merkte es, als ich abends ins »Hotel am Schloss« kam. Im großen Saal lief laute Musik, kostümierte Menschen tanzten und feierten laut. Im Nebenraum saßen die PERRY RHODAN-Autorinnen und -Autoren; es wurde gegessen und getrunken.

In der Tat ging es bei unserem gemeinsamen Abendessen sehr diszipliniert zu. Wir sprachen über allgemeine Themen, in kleinen Gesprächsrunden wurde die Konferenz gewissermaßen vorbereitet. Leider waren Susan Schwartz und Michael Marcus Thurner verhindert, dafür hatten wir Rüdiger Schäfer als Exposéautor von PERRY RHODAN NEO eingeladen – es sollte schließlich während der eigentlichen Konferenz intensiv um die Arbeit mit und an Exposés gehen.

Nachdem wir am Vorabend recht lang getagt hatten – die Autorenrunde hatte sich erst spät in der Nacht aufgelöst –, ging es am Freitagmorgen, 1. März 2019, mit der eigentlichen Konferenz los. Walter A. Fuchs, unser Geschäftsführer, nahm während des Vormittags teil. Er informierte über den aktuellen Stand der Dinge bei den wöchentlichen Romanen, lobte die starke Zusammenarbeit beim Band 3000 und gab einen positiven Ausblick auf die nahe Zukunft.

Weil Katrin Weil ausgefallen war, übernahm ich die Aufgabe, über das Marketing zu berichten. Ich stellte dar, welche Aktivitäten rings um Band 3000 gelaufen waren, und ich erzählte von den kommenden Aktivitäten. Eine rege Diskussion über Miniserien und Social Media, mögliche Verfilmungen und Bücher schloss sich an.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen gingen wir intensiv an die Inhalte der kommenden Romane. Wim Vandemaan und Christian Montillon hatten eine sogenannte Roadmap vorbereitet, in der sie die Handlung bis Band 3050 skizziert hatten. Darin beschrieben sie nicht nur die weitere Entwicklung in der Milchstraße, sondern auch eine anstehende Fernreise – in eine bislang nicht bekannte Region des Universums – und Hintergründe zu den vergangenen Jahrhunderten.

In der anschließenden Diskussion sprachen wir intensiv über Figuren innerhalb der Serie oder die Art und Weise, wie Perry Rhodan in besonderen Romanen dargestellt worden war. Wie hatte sich beispielsweise K. H. Scheer mit unserer Hauptfigur beschäftigt, wie machte es William Voltz – und welche Rückschlüsse können wir daraus für unsere Arbeit ziehen?

Ausführlich diskutierten wir über Leserkritiken, die Wim Vandemaan exemplarisch zusammengefasst und an uns verteilt hatte. Die Frage stellten wir uns auch in diesem Jahr wieder: Was erwarten die Leser, wie denken die unterschiedlichsten Lesergruppen? Hier waren die Auffassungen der Autoren sehr unterschiedlich – letztlich hat jeder Leser seinen individuellen Geschmack und seine Vorlieben, und das kann man nicht alles auf eine Linie bringen.

Weil wir ohnehin schon in der Diskussion waren und uns über Erwartungen austauschten, ging es intensiv weiter. Wir sprachen über Terminverschiebungen, aber auch über die inhaltliche Qualität mancher Romane – hier waren ebenfalls manche Aussagen der Leser sehr wichtig. Solche Diskussionen finde ich immer spannend; wir sind nie einer Meinung, sind aber immer alle der Ansicht, dass wir möglichst gute Romane veröffentlichen wollen.

Als der Nachmittag langsam zu Ende ging, nahm der Geräuschpegel im Restaurant zu. Die ersten Faschingsnarren kamen, um im anderen Nebenraum zu feiern. Da wir unser Abendessen im Restaurant einnahmen, nicht in unserem Konferenzraum, bekamen wir das »live und in Farbe« mit. Aus diesem Grund flüchteten die Autoren und die Redaktion später in den Konferenzraum, wo wir in gemütlicher Atmosphäre die vielen offenen Punkte besprachen.

So endete die Autorenkonferenz in diesem Jahr wieder in einer positiven Stimmung, die uns dazu brachte, in eine hoffentlich interessante und gewinnbringende Zukunft zu schauen.

28 März 2019

Kampf der Immunen als Hörbuch

Wer immer sich mit Science Fiction beschäftigt, weiß genau, dass er phantastische Literatur liest (oder ansieht oder hört …). Da bin ich keine Ausnahme. Mir ist klar, dass es den Hyperraum nicht in der Form gibt, wie wir ihn in der PERRY RHODAN-Serie schildern. Ich habe aber keine Probleme damit, mir vieles vorzustellen, weil der Hyperraum – um bei dem Beispiel zu bleiben – innerhalb der Serie stimmig und einheitlich geschildert wird.

Es gibt allerdings Science-Fiction-Themen, mit denen habe ich meine Probleme. So habe ich in der PERRY RHODAN-Serie – ich gestehe es – nie so richtig verstanden, was die Galaktische Feldlinien-Gravitationskonstante mit der Intelligenz zu tun hat. Ein Schwarm, der durch das Universum reist, manipuliert diese Konstante. Mit dieser Veränderung kann er die Intelligenz erhöhen …

Aber gut: Wir haben es mit Science Fiction zu tun, also akzeptiere ich das. Vor allem deshalb, weil der gesamte »Schwarm«-Zyklus auf der Prämisse aufbaut, die Galaktische Feldlinien-Gravitationskonstante könne in unerwünschter Weise manipuliert werden. In der Folge bricht in diesem Zyklus eine galaxisweite Verdummung aus, die Zivilisation der meisten Planeten löst sich buchstäblich auf.

Der zweite Silberband des »Schwarm«-Zyklus trägt den Titel »Kampf der Immunen«; ich hörte zuletzt die entsprechende Silber Edition an. Die eindrucksvolle Stimme von Josef Tratnik führte mich zurück in die Zeit des Solaren Imperiums, vor allem brachte sie mich zu einem Zyklus, den ich anfangs der 80er-Jahre zuletzt gelesen hatte. Ich stellte mich auf das Zusammentreffen mit neuen Völkern und neuen Helden ein.

An den Anfang der Silber Edition erinnerte ich mich nicht einmal mehr. William Voltz schickte in »Die Ausgestoßenen« seine neue Lieblingsfigur Alaska Saedelaere in einen riskanten Einsatz. Zusammen mit dem Mutanten Fellmer Lloyd und einem weiteren Terraner steuert er ein Raumschiff an, das den Schwarm verlassen hat. Man merkt, dass die Autoren zu diesem Zeitpunkt noch nicht so richtig wussten, was sie selbst mit dem Schwarm vorhatten – trotzdem ist der Einstieg unterhaltsam und spannend.

Klarer wird die Handlung im Hörbuch, wenn Sandal Tolk auftaucht. Ich mochte den Barbaren vom Planeten Exota-Alpha sehr, als ich die Heftromane erstmals las, und war positiv überrascht, wie unterhaltsam sich die Geschichte für mich immer noch anhörte. Hans Kneifel lieferte in den frühen 70er-Jahren mit Sandal Tolk eine Identifikationsfigur für jugendliche Leser. Im Prinzip vermischte er Science Fiction mit Fantasy-Elementen, und das gefällt mir immer noch.

Klar läuft sich die Sandal-Tolk-Geschichte ein wenig tot. Vor allem dann, wenn der junge Mann im weiteren Verlauf des Hörbuches mit einem Heer aus Robotern, die normalerweise Gartenarbeiten erledigen, zum Sturmangriff auf ein riesengroßes Raumschiff bläst. Erstaunlicherweise störte mich manche Unlogik in der Geschichte nicht – sie war einfach unterhaltsam.

Ähnliches gilt für das Duo, dessen Abenteuer später H. G. Ewers erzählen sollte. Bei ihrem ersten Auftritt wurden der Marsianer Tatcher a Hainu und der Albino Dalaimoc Rorvic noch von William Voltz »betreut«. Die skurrilen Streitereien zwischen den beiden Raumfahrern gehörten aber ebenso zum Geschehen wie die – später – legendäre Kaffeekanne. Das ist durchaus spannend und ähnelt nicht dem späteren Klamauk.

Zu den neuen Völkern, die in diesem Hörbuch zum ersten Mal auftauchen, zählen die Cheborparner. Mit Cheborparczete Faynybret, genannt »CheF«, kommt eine neue interessante Figur ins Geschehen – die Vorgeschichte dazu, die Clark Darlton in seinem Roman »Der Flug der GATOS BAY schilderte, fehlt leider in diesem Silberband. So erhält man als Leser und Hörer vor allem ein actiongeladenes Geschehen an Bord von Quinto-Center.

Höhepunkt und Abschluss des Hörbuches bilden die Geschehnisse auf Wanderer. Als sie für den Silberband bearbeitet wurden, fielen große Teile des Originalromans einer sinnvollen Kürzung zum Opfer. Trotzdem fand ich die Handlung streckenweise seltsam, als ich sie anhörte – wie damals bei der ersten Lektüre des Heftromans.

Wenn die Superintelligenz ES »verdummt«, weil an der Gravitationskonstante etwas verändert wurde, fällt das Verständnis schwer. Aber ich hatte ohnehin – wie eingangs erwähnt – meine Probleme mit dieser grundlegenden Idee …

Was bleibt, ist ein Hörbuch, das mir viel Freude bereitet hat. »Kampf der Immunen« ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich in der klassischen Zeit der PERRY RHODAN-Serie die bisherigen Weltraumabenteuer mit immer komplexeren Themen verbanden. Und Josef Tratnik sorgt dafür, dass man dieser Geschichte über 18 Stunden hinweg gebannt lauscht.

27 März 2019

Zucht und Hege der Cortez

Aus der Reihe »Der Redakteur erinnert sich«

Als ich am 22. August 1995 versuchte, ein Protokoll zu schreiben, merkte ich, wie schnell ich an meine Grenzen stieß. Ich wollte die abgelaufene Exposékonferenz zusammenfassen, und bei manchen meiner handschriftlichen Notizen wusste ich schon nach einem Tag nicht mehr genau, wie ich sie verschriftlichen sollte.

Ernst Vlcek und Robert Feldhoff als Exposéautoren sowie ich als Redakteur hatten zum ersten Mal ohne Dr. Florian F. Marzin die Handlung für einen neuen Zyklus entworfen. Wir hatten viele der Ideen übernommen, die mir Robert bereits im Frühjahr in Wolfenbüttel erzählt hatte. Noch steckten wir im »Hamamesch«-Zyklus, doch es stand Band 1800 vor der Tür, zu dem wir einen ganz neuen Zyklus eröffnen wollten.

Wir hatten die Protokolle vorheriger Exposébesprechungen betrachtet und uns entschlossen, die bisherigen Gedanken zu dem geplanten »Cortez«-Zyklus – so der Arbeitstitel – großmaßstäblich über Bord zu werfen. Dieses Konzept hatte vor allem auf den Wünschen unseres Chefredakteurs aufgebaut und war teilweise in einem Zweiergespräch zwischen Ernst und Florian entstanden.

Allerdings sahen wir uns in der Pflicht, nachträglich zu einigen von Florians Vorschlägen zu stehen. Aus diesem Grund tauchte immer noch der Begriff »Cortez« in meinem Protokoll auf, der Arbeitsbegriff für die »neuen« Außerirdischen. Wir hatten uns bei vorherigen Besprechungen keine Gedanken darüber gemacht, wie die »Cortez« aussehen sollten. Das sollte nun besser werden, das war unser erklärtes Ziel.

Immerhin hatten wir klar getrennt, wer sich um welche Handlungsebene kümmern würde. Robert Feldhoff würde das gesamte »Thoregon«-Thema vorantreiben, die Geschichte um das Zeitrafferfeld und die Erde, aber auch um die Reise, die Perry Rhodan unternehmen sollte. Ernst Vlcek wollte als Schwerpunkt von der Invasion erzählen, die in der Milchstraße für große Unruhe sorgen sollte – immerhin war er an den ersten »Cortez«-Überlegungen beteiligt gewesen.

Aber das Durcheinander aus alten und neuen Ideen sowie aus einem Konzept, das weder die Autoren noch ich gemocht hatten, und Roberts »Zeitraffer«-Idee hatte sich in einem chaotischen Aufschrieb niedergeschlagen. Mir war schon klar, dass wir das Ergebnis unserer Besprechung noch einmal ändern würden, als ich damit begann, alles »sauber zu schreiben«. Manches passte einfach nicht zusammen.

In meinem Protokoll fand sich immerhin eine Zwischen-Überschrift mit dem schönen Titel »Die Cortez – Zucht und Hege«. Unter diesem Begriff hatten wir ein Konzept für die Invasion zusammengestellt, die den Völkern der Milchstraße drohen sollte. Später sollten daraus die verschiedenen Völker der Tolkander werden; im August 1995 dachten wir noch nicht so weit.

Wir wussten auch nicht, wie Perry Rhodan und seine Gefährten dieser Gefahr eigentlich Herr werden sollten. Wir waren zu dieser Zeit gerade so weit, dass wir vorhatten, die Aktivatorträger von der Menschheit zu trennen. Mit Camelot und der GILGAMESCH – auch das ein Entwurf von Florian – hatten wir Eckpunkte festgelegt, auf denen wir aufbauen konnten. Aber was sollte aus den »Cortez« noch alles entstehen?

»Ausgangspunkt für die Entwicklung sind die Eier«, schrieb ich im Protokoll. »Aus denen entwickeln sich eigentlich nur zwei Hauptrichtungen; die eine nennen wir die Philosophen, die ANDEREN sind Arbeiter, Krieger, Erkunder, Techniker etc.« Die Aufgabe der ANDEREN sei, »die Mutterwerdung der Philosophen zu unterstützen«. Während die Philosophen bei der Geburt sterben sollten, würden die ANDEREN weiterleben.

Das Vorgehen der Cortez-Truppen formulierte ich in meinem Protokoll folgendermaßen: »Die Krieger riegeln teilweise durchaus unbewohnte Planeten ab, mit ganz massiven Kräften. Darauf bauen die Techniker die Brutstätten. Die ›Heiligen Wesen‹ werden von den Kriegern und Technikern sehnsuchtsvoll erwartet.«

Wir wussten zu diesem Zeitpunkt nichts über die »Heiligen«, das war ein Begriff, der sich mir aus meinen Notizen kaum erschloss. Sie sollten die Eier bringen und eine Art von intelligenten Beutelwesen sein.

Wenn aus den Eiern dann ANDERE schlüpfen würden, sollten diese »gleich in die normale Kultur integriert« werden. Ganz anders die Philosophen: Wenn sie schlüpfen, sollten sie sofort auf einen fremden Planeten teleportieren, wo sie dann zu einer neuen Mutter werden könnten. Man müsste sie also »theoretisch nur finden und ausschalten, um die ganze Cortez-Kultur zu erledigen«, notierte ich.

Weiter schrieb ich auf: »Die Philosophen benötigen für ihre Mutterwerdung bewohnte Planeten, als eine Art von Resonanzboden von Milliarden intelligenter Wesen.« Dieser Resonanzboden sollte – in den Gehirnen der Philosophen quasi – eine »Art Mini-Universum« bilden. In diesem wiederum sollte die Mutter heranwachsen.

»Wichtig ist, dass die Mutter quasi immer dieselbe ist«, fügte ich hinzu. Die Philosophen sollten wie ein Datenträger funktionieren, der immer wieder die Erinnerungen der gesamten Cortez-Kultur in die neue Mutter einlegen würden. Diese würde dann von Mal zu Mal größer.

»Auf diese Weise wurde schon mindestens eine Galaxis verwüstet (die unsere Helden auch finden)«, notierte ich sehr knapp in diesem Konzept. Die Mutter werde von Mal zu Mal größer. Ihr Ziel sei, »irgendwann einmal eine Superintelligenz zu werden«.

26 März 2019

Halbraum-Havarie

Ein monströses Gebiss und ein humanoider Mann mit grüner Haut, der davor flieht – Swen Papenbrock hat es gut verstanden, den inhaltlichen Charakter des anstehenden Romans von Uwe Anton sehr schön einzufangen. In der Tat gibt es entsprechende Szenen im Band 3006 unserer Serie, der im Verlauf dieser Woche erscheinen wird. Der Titel »Halbraum-Havarie« passt übrigens inhaltlich hervorragend.

Ein Volk, das erstmals in Zusammenhang mit dem Atopischen Tribunal in der Milchstraße eine Rolle gespielt hat, kehrt in die Handlung unserer Serie zurück. Perry Rhodan geht in einen riskanten Einsatz. Und es gibt einige neue Informationen zur aktuellen Situation in der Menschheitsgalaxis …

25 März 2019

Die Cosmolodics mal wieder

Weil ich während der Buchmesse ständig die Langspielplatte »Ad Astra« der Cosmolodics im Regal sah, entschied ich mich spontan, mir eine CD zu schnappen und sie während der Rückfahrt von Leipzig nach Karlsruhe anzuhören. Zum Hintergrund: Die Platte, die wir zum PERRY RHODAN-WeltCon 2011 mitveröffentlicht hatten, wurde von Leo Lukas sowie einigen Musikern eingespielt und aufgenommen.

Ich hatte sie seit längerem nicht mehr im CD-Player, also war es eine Wiederbegegnung. Und ich stellte fest: Die Platte ist sehr vielseitig, ich mag sie immer noch.

Es gibt jazzig-verspielte Stücke, das eher alberne »Ad Astra, Terraner«, das sich aber hervorragend zum Mitsingen eignet, oder auch das todtraurige »In Memoriam«. Bei manchen Stücken kommen mir die Bilder des PERRY RHODAN-WeltCons 2011 in Mannheim wieder zum Bewusstsein, andere Stücke lösen keine Emotion bei mir aus.
 
Insgesamt empfand ich die Platte – nach all den Jahren – als sehr frisch und unterhaltsam. Deshalb entschloss ich mich, die CD erst mal im Auto zu lassen. Meine Mitfahrer_innen werden sich mehr oder weniger freuen, denke ich …

24 März 2019

Ein Ausklang in guter Laune

Der letzte Tag auf der Leipziger Buchmesse hatte es noch einmal in sich. Zwar war der Ansturm der Besuchermassen nicht ganz so stark wie am Samstag, trotzdem hatten wir am Sonntag alle Hände voll zu tun. Ununterbrochen kamen Menschen an den PERRY RHODAN-Stand, um sich dort über unsere Serie zu informieren.

Christian Montillon erwies sich als Fels in der Brandung. Er informierte über unsere Serie, er half interessierten Besuchern, er packte Prospekte auf den Tisch oder kümmerte sich um den Kaffee. Wenn der Exposéautor irgendwann nicht mehr Romane schreiben möchte, können wir ihn als Messehelfer gut einsetzen.

Ernsthaft: Man merkt in solchen Minuten und Stunden, dass wir bei PERRY RHODAN eben ein Team sind, in dem man zusammenarbeitet. Das macht dann mehr Spaß, und es gibt dem gemeinsamen Projekt einen schönen Schub. So brachten wir die Messe am Ende auch erfolgreich und positiv zu Ende.

23 März 2019

Der dritte Messetag im März 2019

Wie kann man eine Buchmesse beschreiben, wenn man selbst nur wenig mitbekommen hat? An diesem Samstag, 23. März 2019, war der PERRY RHODAN-Stand – und das gilt für viele Stände ringsum – so belagert, dass wir zeitweise den Stand kaum hätten verlassen können. Die Besucher standen an den Bücherregalen, sie umlagerten die signierenden Autoren und Zeichner, und sie stellten unendlich viele Fragen.

Immer wieder wurden wir mit Fragen bestürmt, für die man eine echte Sachkenntnis brauchte. »Wo kann man in die Silberbände einsteigen?« oder »Ist der Band 3000 noch irgendwo zu erhalten?« waren typische Fragen. Immer wieder kamen auch Fragen wie »Was kann ich meinem Mann schenken?« oder auch »Ist der Junge mit zehn Jahren noch zu klein oder ist PERRY RHODAN schon etwas für ihn?«

Das Spannende in Leipzig ist stets: Man kommt mit vielen Leuten in Kontakt, die lesen wollen, die sich für unsere Serie interessieren und die nach einem guten Einstieg suchen. Da kann immer wieder Abhilfe geschaffen werden, denke ich.

22 März 2019

In Noels Ballroom

»Noels Ballroom« ist ein Irish Pub in Leipzigs Süden, und dort fand am Donnerstagabend, 21. März 2019, die Vorstellung von Andreas Eschbachs Roman »Perry Rhodan – das größte Abenteuer« statt. Die Räumlichkeiten sahen aus wie ein altes Theater: Kinositze, dahinter Stehtische, vorne eine Bühne auf der sich recht pünktlich Andreas Eschbach als Autor und Uve Tschner als Vorleser niederließen. Teschner ist derjenige, der den Roman für den Argon-Verlag als Hörbuch eingelesen hat.

Es war ein gelungenes Programm, durch das Teschner führte. Er las einige Sequenzen vor, er befragte aber auch Andreas Eschbach, der viel über seine Arbeit erzählte. Wie denn das war mit dem Perry Rhodan, wie er als Jugendlicher die Serie kennenlernte, wie er seine ersten Texte schrieb und wie er sich an die Arbeit mit dem monumentalen PERRY RHODAN-Roman machte.

Ich fand die Veranstaltung klasse. Und die zahlreich erschienenen Besucher fanden das Ganze wohl auch gut. Es wurden am Ende noch viele Bücher gekauft und signiert, die Zustimmung wirkte sehr hoch. Auch der Autor und der Vorleser wirkten sehr zufrieden.

20 März 2019

Interviews und Erinnerungen in der »SOL«

So lange habe ich noch nie für die Lektüre einer »SOL«-Ausgabe gebraucht wie diesmal. Das liegt nicht daran, dass die Ausgabe 93 des Magazins der PERRY RHODAN-FanZentrale irgendwie schlecht wäre, sondern daran, dass es an der Zeit haperte. Und 64 Seiten im A4-Format benötigen dann doch einige Stunden, die ich mir irgendwie »freischaufeln« musste.

Weil der ATLAN-Autor Achim Mehnert – er schrieb auch für viele andere Serien – im vergangenen Jahr so plötzlich gestorben ist, bildet sein Tod in gewisser Weise einen Schwerpunkt. Eine Reihe von Nachrufen, verfasst von Kollegen, gibt ihm einen würdigen Abschied. Man wird ihn vermissen.

Positiv finde ich auch andere Inhalte des Heftes. So las ich mit großem Interesse das Interview mit Erich von Däniken, der einen starken PERRY RHODAN-Bezug hat. Ich selbst kann mit vielen seiner Aussagen nichts anfangen, auch in diesem Interview nicht, fand es aber interessant; immerhin kam man früher bei der Lektüre des PERRY RHODAN-Magazins nicht an seinem Namen vorbei.

Weitere Interviews wurden mit dem Autor Hubert Haensel und dem Fan Mikhail Bocharov geführt. Darüber hinaus gibt es in dem Heft weitere lesenswerte Beiträge – etwa über PERRY RHODAN in Taiwan oder zum Gastroman von Andreas Brandhorst, über Bautechniken der Zukunft oder die »Überalterung« der Science-Fiction-Leserschaft. Dazu kommen Club-Interna, Rezensionen und anderes.

Wieder einmal ist eine rundum unterhaltsame und informative Ausgabe entstanden, die in professionellem Layout glänzt. Das klassisch wirkende Titelbild schuf Stefan Wepil. Und wer sich für das Heft interessiert, kann es über den SpaceShop der FanZentrale beziehen.

19 März 2019

Entscheidung auf Kahalo

»Ich fürchtete mich inzwischen vor dem Erwachen« – wer das denkt, ist die Hauptfigur im anstehenden Roman unserer Serie PERRY RHODAN NEO. Dieser erscheint offiziell in dieser Woche, hat die Bandnummer 196, stammt von Susan Schwartz und trägt den Titel »Entscheidung auf Kahalo«.

Wer sich schon länger mit dem PERRY RHODAN-Kosmos beschäftigt, dem ist Kahalo ein Begriff. Schon vor dem legendären Zyklus um die sogenannten Meister der Insel – also den klassischen Romanen 200 bis 299 – wurde Kahalo zu einem Mythos für Perry Rhodan und seine Gefährten.

In der klassischen Serie öffnet die Suche nach Kahalo praktisch den Zugang zur Galaxis Andromeda und zu einer bisher unbekannten Vergangenheit der Erde. Dass es sich bei NEO ein wenig anders verhält, dürfte niemanden überraschen.

Susan Schwartz erzählt ihre Geschichte auf verschiedenen Handlungsebenen. Nicht nur die Suche nach Kahalo spielt eine Rolle, sondern auch die Suche nach einem Mutanten. Ein kleines Mädchen spielt dabei eine besondere Rolle – vor allem die menschlichen Szenen haben mir in diesem Roman besonders gut gefallen.

18 März 2019

Die zweite Welle auf tschechisch

Warum der Roman »Die zweite Welle« von Uwe Anton in Deutschland die Bandnummer 2360 trägt und in Tschechien mit der Nummer 161 veröffentlicht wird, ist ein wenig knifflig zu erklären. Es hat damit zu tun, dass unser erster tschechischer Partner vor einigen Jahren leider verschwunden ist, worauf Bastei Moba den Vertrieb übernommen hat.

Bei Neustart, der mit dem »Sternenozean«-Zyklus erfolgt, fing man mit einer neuen Nummer eins an. Ich hoffe, das ist jetzt einigermaßen nachvollziehbar. Den »normalen« Leser in Tschechien dürfte es weitestgehend egal sein.

Auf dem Titelbild des Heftromans kommt das Motiv von Alfred Kelsner sehr gut zur Geltung, finde ich. Raumschiffe vor dem Hintergrund eines Planeten oder der Unendlichkeit des Alls sehen immer beeindruckend aus. Und um Raumschiffe geht es in diesem Roman aus dem »TERRANOVA«-Zyklus oft genug ...

15 März 2019

Wiege der Menschheit

»Ein Äon aus Blut und Eisen braucht den Mann, der das Schwert.« Das steht auf einer Tafel, die eine Statue auf dem geheimnisvollen Planeten Tellus erläutert. Und Perry Rhodan steht verblüfft vor diesen Statuen, versucht sie in Einklang zu bringen mit seiner eigenen Vergangenheit und seinen Erinnerungen.

Das ist nur eine der vielen starken Szenen in dem Roman »Wiege der Menschheit«, der in der nächsten Woche mit der Bandnummer 3005 erscheint. Geschrieben wurde er von Andreas Brandhorst, und es ist ein Gastroman – schon bei der Lektüre des Manuskripts hat er mir sehr gut gefallen. Man merkt, dass sich der Autor mit Science Fiction auskennt und weiß, wie man einen packenden Roman in diesem Genre schreiben muss.

Gastautoren haben schon immer eine besondere Note in unsere Serie eingebracht. Das ist diesmal auch der Fall. Vor allem freut mich, dass der Autor sichtlich Spaß mit seinem Werk hatte. Ich bin sicher, diese Freude wird sich auf die Leser übertragen.

14 März 2019

Ein Konzept für Taschenhefte

»Insgesamt verliert der Heftroman seit Jahren immer mehr Leser.« So begann ich ein Arbeitsblatt, das ich am 11. April 1996 an die damalige Verlagsleitung richtete.

Der Heftroman sei offenbar »out«, nachdem Pabel-Moewig alle Serien eingestellt habe und auch bei Bastei-Lübbe einige Serien wie »Dämonenland« vor dem Aus stünden. Das Arbeitsblatt sollte der erste Versuch der Redaktion sein, den Bereich der sogenannten Taschenhefte zu besetzen.

Unterm Strich skizzierte ich zwei Serien, beides Mal ganz eindeutig Science Fiction. Die eine Serie sollte eher technisch orientiert sein und auf ein eher männliches Publikum abzielen, die andere Serie sollte Leserinnen ansprechen, die sich bisher in erster Linie für Romane von Marion Zimmer-Bradley und andere Autorinnen interessierten.

Das generelle Ziel war, mit den Taschenheften zu experimentieren. »Wenn sich beide Reihen auf dem Markt etabliert haben, werden die PERRY RHODAN-Nachauflagen auf Taschenheft umgestellt«, überlegte ich in dem Arbeitspapier. Es wurde nie umgesetzt …

(Und ich stelle eben fest, dass das ein Thema für eine größere Folge von »Der Redakteur erinnert ist« sein müsste. Für die damalige Zeit war manche Aussage in dem Arbeitspapier recht prophetisch.)

13 März 2019

Ein Klappkonn in Katzenfurt

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Im Verlauf der 80er-Jahre schloss ich mich dem einen oder anderen Verein an, der sich mit Science Fiction beschäftigte. Mit am längsten blieb ich im PERRY RHODAN-Briefclub Bullys Schreibtisch (PRBCBS) – das lag aber sicher nicht daran, dass man sich dort intensiv mit der PERRY RHODAN-Serie beschäftigt hätte. Stattdessen ging es in den Zeitschriften des Clubs um alle möglichen Themen, die einzelne Mitglieder interessierten; man diskutierte buchstäblich »über Gott und die Welt«.

Der Club veranstaltete regelmäßige Treffen. Die nannte man »Klappkonn«, abgeleitet von den Begriffen »Club« – verwirrenderweise englisch ausgesprochen – und »Con« und waren eher familiär. Im Schnitt kam kaum mehr als ein Dutzend Leute zusammen. Am Wochenende des 22. bis 24. März 1985 war ich zu einem solchen Klappkonn unterwegs.

Zu der Zeit absolvierte ich bei der Bundeswehr meinen Wehrdienst. Normalerweise saß ich in einer Kaserne in Bruchsal. In meiner Kompanie gab es Wehrpflichtige, die nicht nur über ein Auto verfügten, sondern auch nördlich von Baden-Württemberg wohnten. Ich schloss mich einer Gruppe anderer Wehrdienstleistender an und fuhr in deren Auto mit.

Zehn Kilometer später hatten wir bereits eine Panne, schafften es aber bis auf einen Parkplatz. Während die anderen drei beim Auto blieben, reiste ich in kleinsten Etappen per Anhalter weiter, geriet aber an einen Fahrer, dessen Auto ebenfalls eine Panne hatte. Nach einem halben Tag auf der Autobahn hatte ich Baden-Württemberg tatsächlich noch nicht verlassen; es war eine seltene Pechsträhne in meiner Karriere als »Tramper«. Letztlich landete ich frustriert in Frankfurt und fuhr von dort aus mit der Bahn weiter.

Katzenfurt ist ein Ortsteil von Ehringshausen, einige Kilometer nördlich von Wetzlar gelegen. Veranstalter war Axel, der im PRBCBS das wichtige Amt eines Kassierers ausübte. Im elterlichen Haus wohnte er im Untergeschoss, wo ein größeres Zimmer als Raum für den Con diente. Die schlafenden Besucher wurden auf die verschiedenen Stockwerke verteilt.

Am Bahnhof von Katzenfurt stand eine Telefonzelle. Ich hatte erfreulicherweise genügend Kleingeld dabei und rief bei Axel an. Keine zehn Minuten später rollte er mit seinem Auto vor und chauffierte mich zu sich nach Hause. Nach einer kleinen Odyssee durch Baden-Württemberg und Hessen war ich endlich angekommen.

Der Con hatte bereits begonnen. Gut ein Dutzend Science-Fiction-Fans waren da, ich kannte die meisten. Axel hatte einen Computer aufgestellt, und der bildete zu diesem Zeitpunkt das Zentrum der kleinen Veranstaltung: Die meisten hatten sich um den Bildschirm versammelt und verfolgten mit großem Gejohle dem Verlauf eines Action-Spiels. 1985 konnte sich noch nicht jeder Haushalt einen Computer leisten, auch ich träumte von einem solchen Gerät.

Obwohl ich Computerspiele spannend fand, hatte ich keine Lust, mein Wochenende damit zu verbringen. Ich aß etwas – in einem Nebenraum hatte Axel eine Art Büffet aufgebaut, an dem wir uns finanziell beteiligten – und trank zwei Bier. Immerhin waren auch einige andere Besucher eher daran interessiert, Bier zu trinken und zu reden.

Zu den Fans, mit denen ich mich an diesem Abend am meisten unterhielt, zählten der Autor Achim Mehnert, der zu jener Zeit mit seinen Geschichten für Aufsehen sorgte und unlängst erst verstorben ist, oder Michael Haitel, der heute in seinem Verlag p.machinery vielen deutschsprachigen Autoren in Sachen Science Fiction und Fantasy schöne Buchveröffentlichungen ermöglicht.

Wie es sich zu jener Zeit gehörte, hatte Axel eine Schreibmaschine mitten in den Raum gestellt, dazu einen Stapel Papier. Damit wurden die Impressionen des Wochenendes geschrieben. Wer immer wollte, setzte sich an die Schreibmaschine und notierte, was ihm in den Sinn kam.

Viele Notizen und Impressionen waren witzig – wobei sich der Witz nur denjenigen erschloss, die in genau jenem Augenblick im Raum waren. (Schon eine Woche später wusste kaum noch jemand, was an mancher Bemerkung eigentlich lustig sein sollte.) Manche schrieben Aufsätze, ich notierte beispielsweise ausführlich, wie ich per Anhalter und per Bahn nach Katzenfurt gereist war.

Zu vorgerückter Stunde kam es zu einem kleinen Konflikt zwischen Achim Mehnert und mir, den die anderen mit viel Gelächter quittierten. Ich hatte ihm eine Fantasy-Geschichte für sein Fanzine »Denebola« geschickt, die ihm nicht gefallen hatte. »Sie hat ja keine richtige Handlung«, sagte er. »Da sitzt ein Typ die ganze Zeit herum und tut nichts.«

Ich beharrte darauf, dass die Geschichte nun mal den Titel »Wartend auf jemand« trage. Das müsste so sein, das sei der Sinn der Story. Aber er ließ sich nicht beirren, er wollte die Fantasy-Geschichte nicht veröffentlichen. In solchen Fragen waren wir beide starrsinnig.

»Dann schreibe ich eben eine neue Story«, murrte ich, setzte mich an die Schreibmaschine und begann zu tippen. Die laut klappernde Tastatur hielt zuverlässig jene Fans vom Schlafen ab, die sich im Nebenraum bereits zur Ruhe gelegt hatten.

Ich schrieb schnell und schaffte es tatsächlich, eine sehr kurze Kurzgeschichte zu verfassen. Sie war nicht sonderlich geistreich, enthielt praktisch keinen Science-Fiction-Aspekt und würde sicher niemals einen Preis gewinnen. Stolz zog ich die betippten Seiten aus der Schreibmaschine, zeigte auf den Titel »Leicht verträumt« und hielt sie Achim Mehnert entgegen.

Sie gefiel ihm nicht, was mich nicht wunderte, und er wollte sie auch nicht für sein Fanzine haben. Wir entschlossen uns, die Geschichte in einem Fanzine des PERRY RHODAN-Briefclubs Bullys Schreibtisch zu veröffentlichen, und waren damit alle endlich einer Meinung. Es ging schon auf vier Uhr, als Achim und ich unsere amüsante Differenz beigelegt hatten …

Mit derlei harmlosen Späßen und Fan-Angelegenheiten ging der erste Tag des Klappkonns vorüber. Das Wichtigste bei solchen Treffen war ohnehin, dass ich mich mit Leuten zusammensetzen konnte, die sich für Fan-Zeitschriften, Kurzgeschichten und Science Fiction interessierten. Solche Menschen kannte ich aus meiner Heimatstadt nicht, und in der geistigen Einöde einer Bundeswehr-Kaserne fand ich sie ebensowenig.

(Nachträgliche Anmerkung: Bei Menschen, die nichts mehr mit unserer Szene zu tun haben oder von denen ich nichts mehr weiß, habe ich die Namen verändert oder die Nachnamen weggelassen.)

12 März 2019

Werbung in unseren Romanen

Es war eine Frage im Galaktischen Forum, dem Diskussionsforum unserer Internet-Seite: Wie sieht es denn mit der Werbung in unseren Romanen aus? Warum sind so wenige Anzeigen in unseren Romanen enthalten? Ich versuche mich an einer öffentlichen Antwort ...

Als ich anfing, in der PERRY RHODAN-Redaktion zu arbeiten, fragte ich immer wieder danach, wie die Anzeigen in unseren Heftromanen zustande kämen. Ich erfuhr, dass viele der »Fremdanzeigen«, die wir veröffentlichten, gar nicht direkt bezahlt waren. Der Anzeigenkunde buchte ein »Paket«, zu dem die PERRY RHODAN-Romane gehörten – es landete aber letztlich kein Geld auf unserer Kostenstelle. (Grob vereinfacht.) Man kann also nicht sagen, dass in PERRY RHODAN früher mehr Anzeigen waren als heute.

Heute sieht es so aus, dass wir praktisch nur Eigen- oder Austauschanzeigen veröffentlichen. Eigenanzeigen weisen auf unsere eigenen Serien und Bücher hin, erwähnen Lizenzprodukte oder unseren Shop. Das halte ich für sinnvoll – damit erfahren unsere Leser, was wir über den wöchentlichen Roman hinaus noch alles veröffentlichen.

Austauschanzeigen machen wir mit Partnern in anderen Verlagen – etwa Bastei-Lübbe, Heyne oder Piper –, was dazu führt, dass unsere Anzeigen in Taschenbüchern und auf Heftromanen zu sehen sind. Damit nehmen uns andere Leser von Science Fiction und phantastischer Literatur wahr, gleichzeitig erkennen unsere Leser, was es neben unserer Serie noch zu erkennen gibt. Das halten wir für sinnvoll.

Ich hätte natürlich nichts gegen bezahlte Anzeigen in unseren Heftromanen. Warum sollte nicht ein Automobil-Konzern bei uns inserieren oder eine Firma für Elektronik-Produkte? Aber machen wir uns nichts vor: Solche Anzeigen platzieren die Agenturen lieber gleich online oder in auflagenstarken Zeitschriften. Daran wird sich so schnell kaum etwas ändern …

11 März 2019

Leipzig steht quasi vor der Tür

In all dem Getümmel der vergangenen Woche, in all der Euphorie über das überwältigende Echo, das wir durch Band 3000 erhalten haben – fast wäre untergegangen, dass die Leipziger Buchmesse auch schon wieder ansteht. Diese Woche wird die Palette gepackt und auf den Weg geschickt, damit in der nächsten Woche ein schöner Messestand auf die hoffentlich vielen zehntausend Besucher warten wird.

Zu den Autogrammstunden und Aktivitäten am Stand haben wir uns ja an offizieller Stelle bereits geäußert. Wir sind in der Halle 2 untergebracht, in direkter Nähe zur Fantasy-Leseinsel; wir werden also ununterbrochen durch Lesungen aus allerlei phantastischen Büchern beschallt. Das wird sicher nicht ganz so einfach für meine Gehörnerven werden ...

Ansonsten haben wir am Stand H 404 eine Reihe von Terminen geplant. Ich treffe mich mit Autorinnen und Autoren, mit Verlagskollegen und Lizenzpartnern. Man wird tratschen, man wird sich locker unterhalten, es wird auch das eine oder andere sehr ernsthafte Gespräch geben. Eine Messe soll ja stets Raum für offene Gedanken bieten – ich bin schon sehr gespannt.

Zum ersten Mal habe ich die Stadt Leipzig im Jahr 1989 besucht, nicht wegen der Buchmesse, sondern aus privaten Gründen. Das ist dreißig Jahre her, und damals lag Leipzig in einem anderen Land – manchmal vergisst man solche Zeitenwechsel. Als PERRY RHODAN-Redakteur komme ich schon seit 1997 nach Leipzig. Traditionen und Erwartungen also ...

10 März 2019

PRVJ und danach ...

Ich bin sehr froh, dass die sechs Kurzromane der Reihe »Die verlorenen Jahrhunderte« – bei uns intern als PRVJ abgekürzt – so gut angekommen sind. Die Rezensionen sind positiv, die Verkaufszahlen bislang ordentlich; wir in der Redaktion waren von den Titelbildern und den Kurzromanen sehr begeistert. Aus unserer Sicht hat alles richtig gut geklappt.

Ob und wie es nach der ersten Veröffentlichung in Form von sechs E-Books weitergeht, muss man sehen. Eine Möglichkeit wäre sicher, alle sechs Kurzromane zu einem umfangreichen E-Book zusammenzupacken.

Das sehe ich aber noch nicht so schnell – davor gibt es einige andere PERRY RHODAN-Themen, die ich dringend als E-Books veröffentlicht haben möchte. (Wir haben eine redaktionsinterne To-Do-Liste, die wir endlich mal wieder in Angriff nehmen sollten.)

»Die verlorenen Jahrhunderte« sehe ich durchaus in gedruckter Form, vielleicht sogar als Print On Demand bei uns selbst. Ob wir dann aber sechs einzelne Taschenbücher machen, die dann eher schmal und preisgünstig wären, oder ein dickes Taschenbuch, das entsprechend hochpreisig wäre, müssen wir intern noch diskutieren. Es gibt für beide Wege eine Reihe von Pro- und Kontra-Argumenten.

Aber seien wir fair: Das wird vor dem Sommer sicher nicht passieren. Zuvor müssen wir noch die entscheidenden Weichen für die nächste Miniserie stellen und dafür sorgen, dass die »normale« Produktion gut läuft.

09 März 2019

Schaak voor de Chaos

Ich weiß noch, wie mich Swen Papenbrocks Titelbild faszinierte, als wir »Schach dem Chaos« zum ersten Mal veröffentlichten. Das war im Frühjahr 2009, und Michael Marcus Thurner erzählte in diesem Roman von einem wagemutigen Plan der Raumfahrer um Perry Rhodan.

Unsere Leser in den Niederlanden können diesen Roman jetzt auch lesen. Er wurde unter dem Titel »Schaak voor de Chaos« veröffentlicht.

In den Niederlanden wird unsere Serie als Doppelband publiziert. Band 2489 wird also mit Band 2490 ausgeliefert, in einem 132 Seiten starken Heftroman und einem gewissermaßen doppelten Titelbild. »Die dunken Gärten« von Wim Vandemaan werden damit zu »De donkere Tuin«. Damit erhalten die Fans in unserem Nachbarland einen packenden Doppelband, der die Geschehnisse um die Negasphäre weiter vorantreibt.

08 März 2019

Nach der Konferenz

Es ist schon wieder eine Woche vergangen, seit sich das PERRY RHODAN-Autorenteam in Rastatt getroffen hat. Weil ich danach einige Tage frei hatte, komme ich erst heute dazu, mich um die vielen Dinge zu kümmern, die wir bei diesem Treffen besprochen haben. Es wurden schließlich einige Ideen ausgetauscht, danach wurden Mails gewechselt. Von Wim Vandemaan kam ein weiterführendes Arbeitspapier, das ich zwar schon gelesen habe, zu dem ich aber noch weitere Ideen notieren möchte.

Wir sprachen vor einer Woche nicht nur über Ideen, sondern ebenso über Abläufe. Meine Notizen sind umfangreich, und ich habe sie noch lange nicht alle durchgeschaut. Beispielsweise sprachen wir darüber, wie wir welche Figuren aufbauen wollen. Wie soll Perry Rhodan in der Serie platziert werden, welche Figuren wollen wir stärker in den Vordergrund schieben? Es dauert immer einige Zeit, bis die Ergebnisse einer solchen Konferenz in Exposés festgehalten werden , um dann in Romanen veröffentlicht zu werden …

07 März 2019

Das Triumvirat der Ewigen

Es war viel Arbeit für den Autor – und weil es so viel Arbeit war, kam auch sehr viel Text zusammen: Der Band 3003 der PERRY RHODAN-Serie kommt praktisch »ohne Innereien« in den Handel, also ohne Risszeichnung, Glossar und Leserkontaktseite. Letztlich war uns der Roman in diesem Fall wichtiger, also entschlossen wir uns gegen eine starke Kürzung.

Michael Marcus Thurner erzählt darin von der sogenannten Gewitterstadt und ihren geheimnisvollen Herrschern. Perry Rhodan lernt die seltsamen Männer kennen, die über diesen Mikrokosmos regieren. Verbindungen zur Zeit vor dem Weltenbrand werden offenbart, neue Erkenntnisse zur aktuellen Situation in der Milchstraße gewonnen.

Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Roman vor allem für jene Leser von großem Interesse ist, die es mögen, wenn Zusammenhänge geknüpft werden, die mehrere Zyklen umspannen. Sie erhalten zudem einen spannenden Blick auf Menschen, die für ihre großen Ziele jeglichen Widerstand überwunden haben und auch weiterhin überwinden wollen …

02 März 2019

Wir feierten den dreitausendsten Roman

Ein Logbuch der Redaktion

Das Literaturhaus in München ist eine ideale Kulisse, um das Jubiläum der PERRY RHODAN-Serie zu feiern. Das stellte ich am vergangenen Wochenende eindeutig fest.

Dreitausend Bände wurden erreicht, und dieses Jubiläum wollten wir in einem würdigen Rahmen begehen. Klaus Bollhöfener organisierte die Veranstaltung, tatkräftig unterstützt von der PERRY RHODAN-Autorin Susan Schwartz und den Mitgliedern des PERRY RHODAN-Stammtisches in München.

Ich fuhr am Freitagabend, 8. Februar, nach München. Zusammen mit mir reiste Katrin Weil vom PERRY RHODAN-Marketing an – sie kümmerte sich an diesen Tagen um die Pressearbeit und um die Social-Media-Aktivitäten vor Ort.

Am Abend hatten die Fans einen Sonderstammtisch organisiert, der an diesem Abend zwischen fünfzig und sechzig Besuchern hatte. Weil ich ein wenig erkältet war, wollte ich den Freitag ruhig beschließen. Mit einigen Menschen, die im selben Hotel untergebracht waren wie ich, aß ich zu Abend; recht früh ging ich ins Bett.

Dafür ging es am Samstagmorgen, 9. Februar, in guter Stimmung und in aller Frühe los. Vom Hotel zum Literaturhaus hatten wir einen schönen Spaziergang von einigen hundert Metern. Das Literaturhaus selbst war schon mit der PERRY RHODAN-Optik versehen worden. Vitrinen im Eingangsbereich zeigten eine beeindruckende Sammlung zu unserer Seriengeschichte, überall boten sich Aufsteller und großformatige Bilder als Fotomotive an.

Vor einem gut gelaunten Publikum in einem Saal, der bis zum letzten Platz ausverkauft war, eröffneten Susan Schwartz und Klaus Bollhöfener die Veranstaltung. Humorvoll erläuterten sie, was die Besucher erwarten würde, und wiesen auf einige Besonderheiten hin. Dann übergaben sie mir das Mikrofon, und ich versuchte in einer Viertelstunde, den Bogen von den ersten Romanen über die Jubiläumsbände 1000 und 2000 bis zum aktuellen Serienhöhepunkt zu spannen.

Danach verließ ich den Saal, sprach mit Journalisten, trank etwas und kam leider erst dann wieder in Saal, als Götz Roderer mit seinem Vortrag schon sehr weit war. Was ich sah und hörte, war aber spannend: eine Verbindung der realen Raumfahrt mit den Theorien der klassischen PERRY RHODAN-Serie, untermalt von Bildern, Tönen und Filmen – toll gemacht.

Mit dem Autor Kai Hirdt sowie Rüdiger Schäfer als Moderator durfte ich erneut auf die Bühne. Wir erzählten von unseren Planungen, was eine neue Miniserie betrifft, verzichteten aber auf zu viele »Spoiler«. Die Serie wird »Mission SOL« heißen und startet im Juni 2019; es geht dabei natürlich um das klassische Raumschiff unserer Serie. Es gab einige Fragen aus dem Publikum, auf die wir noch ein wenig ausweichend antworten mussten.

Die Programmpunkte zu Robert Corvus und seinem Roman »Das Imago-Projekt« sowie zu den PERRY RHODAN-Hörbüchern verpasste ich. In der Zeit musste ich Pressefragen beantworten und ließ mich von Fans in Einzeldiskussionen verwickeln. Das muss so sein – deshalb fahre ich auf solche Veranstaltungen.

In der Pause genehmigte ich mir einen kurzen Spaziergang durch die kühle Luft, aß eine Kleinigkeit im Bistro im Erdgeschoss, trank etwas und eilte dann die Treppe hoch ins Obergeschoss. Weil ich unterwegs in Einzelgespräche verwickelt wurde, verpasste ich Teile des Programms. Immerhin bekam ich mit, wie Rainer Schorm und Rüdiger Schäfer – unter Moderation des eloquenten Hermann Urbanek – über den Band 200 von PERRY RHODAN NEO sprachen.

Ebenso sah und hörte ich Johannes Rüster, der den neuen Roman von Andreas Eschbach vorstellte. Der Referent zog Verbindungen zu Dagobert Duck und Forrest Gump, zwei anderen Figuren der populären Kultur, und las immer wieder winzige Szenen aus »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer« vor. Der Vortrag kam hervorragend an, auch die darauf folgende Videosequenz mit Andreas Eschbach.

Einige der weiteren Programmpunkte verpasste ich komplett. Erst als es um die »Reise zu den Dunkelwelten« ging, eilte ich wieder auf die Bühne. Mit Robert Corvus als einem der drei Autoren der »Dunkelwelten«-Trilogie und Rüdiger Schäfer als Moderator lieferte ich mir ein munteres Wortgefecht, bei dem sicher die eine oder andere interessante Information dabei war.

Von den eigentlichen Programmpunkten zu Band 3000 bekam ich leider nicht viel mit. Vom Ausblick auf den »Mythos«-Zyklus mit den Exposéautoren Christian Montillon und Wim Vandemann sah und hörte ich den Abschluss, ebenso war ich bei den Fragestunden im Raum. Es wurde viel gelacht, es gab einige handfeste Informationen, insgesamt herrschte eine wunderbare Stimmung.

Danach löste sich die Veranstaltung auf; die Autoren gaben Autogramme, auch ich durfte ein wenig signieren. Ich führte einige Einzelgespräche, hörte dabei die Meinungen vieler Leser. Die meisten Besucher der Veranstaltung machten sich danach auf den Rückweg, ich ging mit den Autoren und Dozenten noch zum Abendessen.

Am Ende zogen wir alle das gleiche Fazit: Es war eine hervorragend organisierte Veranstaltung, in der alle an einem Strang zogen und alle Programmpunkte pünktlich und flott abliefen.

01 März 2019

Die Autorenkonferenz beginnt

Die diesjährige Autorenkonferenz begann am Donnerstagabend, 28. Februar 2019, in eher gemütlicher Stimmung. Nicht alle Kollegen waren da, einige wie Wim Vandemaan kamen zu sehr vorgerückter Stunde. Wir saßen im Nebenraum des Hotels, in dem wir die Autoren einquartiert hatten, während im großen Gastraum eine Faschings-Party lief.

Gesprochen wurde über »Gott und die Welt«, aktuelle Romane und Beziehungen, Kollegen und Verlagsbekanntschaften. Die Themen flogen buchstäblich über den Tisch, hin und her und immer wieder wechselnd – wie das eben so ist, wenn sich Menschen einmal im Jahr treffen. Wir wussten ja auch: Die eigentliche Arbeit beginnt am Freitag abend.

Das Bild hier soll einen kleinen Einblick geben: Es zeigt Oliver Fröhlich und Hubert Haensel, die beide aus Bayern angereist waren.