Mir fiel die Einladung in die Hände, die wir von der PERRY RHODAN-Redaktion im Sommer 2006 produziert hatten. Damals stand das Jahr unter dem Motto »45 Jahre PERRY RHODAN«, es gab ein spezielles Logo dafür, und unser Galaktisches Forum während der Buchmesse sollte sich ebenfalls um dieses Thema kümmern.
Kein Wunder, dass sich auch die Darstellung, die Dirk Schulz anfertigte, mit diesem Jubiläum beschäftigte. Das Bild zeigte – im Querformat – die Gesellschaft, die sich zum Geburtstag des Terraners versammelt hatte: der riesenhafte Icho Tolot links am Rand mit einem riesigen Geschenk, Perry und Mondra in der Mitte, Reginald Bull als alter Kumpel rechts im Bild. Ebenfalls zu sehen waren Atlan, Gucky, zwei Siganesen, ein Algorrian, ein Blue und sogar Alaska Saedelaere.
Da im Juni 2016 schon wieder ein Geburtstag ansteht, frage ich mich natürlich: Sollen wir diese Karte einfach fürs Jahr 2016 recyceln? Oder löst das nur Fragen nach Alaska Saedelaere aus?
31 Mai 2016
30 Mai 2016
Arbeiten am Jupiter
Der heutige Montag ist mein ganz spezieller »Jupiter-Tag«. Ich arbeite daran, den aktuellen Roman in die Setzerei zu schieben – sonst wird er nicht rechtzeitig erscheinen. Und ich versuche, eine Leseprobe zusammenzustellen, die separat gedruckt werden soll.
Das ist eine schöne Gelegenheit, in die nahe Vergangenheit zu blicken. Erste Arbeiten an der Miniserie PERRY RHODAN-Jupiter leisteten wir schon im vergangenen Jahr; im April 2016 setzten wir uns in Hamburg zusammen.
Wir, das sind in diesem Fall Dieter Schmidt als Lektor, den ich seit Urzeiten kenne (links im Bild), Kai Hirdt als Autor, den mir auch schon seit gut zehn Jahren bekannt sind (rechts im Bild), und ich selbst. Im Café des Hotels in Hamburg, in dem mich der Verlag einquartiert, besprachen wir im Detail die zwölf Romane, die im zweiten Halbjahr 2016 erscheinen werden – und jetzt sind wir schon alle an der Detail-Arbeit ...
Das ist eine schöne Gelegenheit, in die nahe Vergangenheit zu blicken. Erste Arbeiten an der Miniserie PERRY RHODAN-Jupiter leisteten wir schon im vergangenen Jahr; im April 2016 setzten wir uns in Hamburg zusammen.
Wir, das sind in diesem Fall Dieter Schmidt als Lektor, den ich seit Urzeiten kenne (links im Bild), Kai Hirdt als Autor, den mir auch schon seit gut zehn Jahren bekannt sind (rechts im Bild), und ich selbst. Im Café des Hotels in Hamburg, in dem mich der Verlag einquartiert, besprachen wir im Detail die zwölf Romane, die im zweiten Halbjahr 2016 erscheinen werden – und jetzt sind wir schon alle an der Detail-Arbeit ...
25 Mai 2016
Posbis weinen nicht
Auf manchen Titel, den ich für einen PERRY RHODAN-Roman vergeben habe, bin ich auch noch nach Jahren stolz: Wenn ich tausend Bände zurückblicke, fällt mir hierbei »Posbis weinen nicht« ganz besonders auf. Der Roman wurde von Horst Hoffmann verfasst, das Exposé lieferte Ernst Vlcek – und es war ein Band aus dem Tolkander-Zyklus, den wir mit der Bandnummer 1858 veröffentlichten. Das Titelbild von Swen Papenbrock ist zwar sehr bunt, passt aber zum Inhalt.
»In 47 Tucani beginnen« – so schlicht beginnt das eigentliche Exposé. »Die Posbis rüsten ein Einsatzkommando gegen eine Basiswelt und Produktionsstätte der Tolkander, der man die Bezeichnung Tolk-17 gibt.« Für den Roman selbst wurde noch ein Datenblatt zum Kugelsternhaufen 47 Tucani erstellt.
Sowohl das Datenblatt als auch das eigentliche Exposé sind sehr detailliert. Posbis und Matten-Willys bilden neeben den Menschen die eigentlichen Handlungsträger, aber natürlich unterliegt alles dem Einfluss der Tolkander. Ich mochte den Roman damals sehr gern und redigierte ihn mit viel Vergnügen.
»In 47 Tucani beginnen« – so schlicht beginnt das eigentliche Exposé. »Die Posbis rüsten ein Einsatzkommando gegen eine Basiswelt und Produktionsstätte der Tolkander, der man die Bezeichnung Tolk-17 gibt.« Für den Roman selbst wurde noch ein Datenblatt zum Kugelsternhaufen 47 Tucani erstellt.
Sowohl das Datenblatt als auch das eigentliche Exposé sind sehr detailliert. Posbis und Matten-Willys bilden neeben den Menschen die eigentlichen Handlungsträger, aber natürlich unterliegt alles dem Einfluss der Tolkander. Ich mochte den Roman damals sehr gern und redigierte ihn mit viel Vergnügen.
24 Mai 2016
Science-Fiction-Humor – Teil 1
Wie skurril der Humor der klassischen Science-Fiction-Romane auf heutige Leser wirkt, belegt eine Innenillustration, deren Original ich unlängst Tage in einer tiefen Tiefe des Verlagsarchivs gefunden habe. Sie gehört zum TERRA-Roman 247, zumindest legt das die handschriftliche Notiz auf dem Umschlag sowie auf der eigentlichen Grafik nahe – dieser Band erschien 1962.
Als Zeichner ist ein »Freytag« angegeben, vermutlich handelt es sich um den späteren Autor Hans-Jürgen Freytag, von dem später zwei PERRY RHODAN-Taschenbücher veröffentlicht wurden. Allerdings gibt es dafür keinerlei Beleg. Der Text zu der Illustration lautet (er ist handschriftlich auf der Rückseite des Originals angegeben): »Du kannst dich wieder anziehen. Wir machen Schluß für heute.«
Der Roman selbst, in dem die Illustration abgebildet war, trug den Titel »Sprecher für die Erde«. Als Autor ist Keith Woodcott auf dem Cover angegeben. Und PERRY RHODAN-Fans dürfte das Titelbild sehr bekannt vorkommen ... Johnny Bruck hatte es später für den PR-Roman mit der Bandnummer 650 adaptiert.
Wer sich jetzt über die Qualität des Witzes ärgert, möge bitte berücksichtigen, aus welcher Zeit er stammt. In den 60er-Jahren war die Gleichberechtigung der Frau noch nicht sehr vorangeschritten, und Witze dieser Klasse wurden häufig in »allgemeinen« Postillen veröffentlicht.
Als Zeichner ist ein »Freytag« angegeben, vermutlich handelt es sich um den späteren Autor Hans-Jürgen Freytag, von dem später zwei PERRY RHODAN-Taschenbücher veröffentlicht wurden. Allerdings gibt es dafür keinerlei Beleg. Der Text zu der Illustration lautet (er ist handschriftlich auf der Rückseite des Originals angegeben): »Du kannst dich wieder anziehen. Wir machen Schluß für heute.«
Der Roman selbst, in dem die Illustration abgebildet war, trug den Titel »Sprecher für die Erde«. Als Autor ist Keith Woodcott auf dem Cover angegeben. Und PERRY RHODAN-Fans dürfte das Titelbild sehr bekannt vorkommen ... Johnny Bruck hatte es später für den PR-Roman mit der Bandnummer 650 adaptiert.
Wer sich jetzt über die Qualität des Witzes ärgert, möge bitte berücksichtigen, aus welcher Zeit er stammt. In den 60er-Jahren war die Gleichberechtigung der Frau noch nicht sehr vorangeschritten, und Witze dieser Klasse wurden häufig in »allgemeinen« Postillen veröffentlicht.
23 Mai 2016
Blues auf Tschechisch
Dass Arndt Ellmer ein Spezialist für die Blues ist, genauer gesagt für die Jülziish, wissen die Leser hierzulande schon lange. Seit er für die PERRY RHODAN-Serie tätig ist, hat sich der Autor um die Kultur des exotischen Alien-Volkes stark gemacht. Unter anderem war er in den 90er-Jahren für die Entwicklung der sogenannten »Blues-CD« verantwortlich, in der zahlreiche Details zu den Jülziish-Völkern festgelegt wurden.
Jetzt können sich auch die PERRY RHODAN-Leser in Tschechien von seinen Kenntnissen überzeugen. Dieser Tage erschien »Zakázaná Válka« in der Tschechischen Republik, die Nummer 126 der dort bei Moba laufenden Lizenzausgabe. Das Titelbild ziert ein prächtiger Gataser, in Szene gesetzt von Swen Papenbrock.
Der Roman zählt zum »Terranova«-Zyklus, erschien bei uns mit der Bandnummer 2325 und unter dem Titel »Der verbotene Krieg«. Das war im März 2006 – damit hinken die Leserinnen und Leser ziemlich genau zehn Jahre hinter unserer aktuellen deutschsprachigen Ausgabe her. Der Roman selbst dürfte ihnen viel Spaß bereiten ...
Jetzt können sich auch die PERRY RHODAN-Leser in Tschechien von seinen Kenntnissen überzeugen. Dieser Tage erschien »Zakázaná Válka« in der Tschechischen Republik, die Nummer 126 der dort bei Moba laufenden Lizenzausgabe. Das Titelbild ziert ein prächtiger Gataser, in Szene gesetzt von Swen Papenbrock.
Der Roman zählt zum »Terranova«-Zyklus, erschien bei uns mit der Bandnummer 2325 und unter dem Titel »Der verbotene Krieg«. Das war im März 2006 – damit hinken die Leserinnen und Leser ziemlich genau zehn Jahre hinter unserer aktuellen deutschsprachigen Ausgabe her. Der Roman selbst dürfte ihnen viel Spaß bereiten ...
22 Mai 2016
In der Finalen Stadt
Die Finale Stadt ist – so viel kann ich an dieser Stelle wohl verraten – eine Örtlichkeit, die in der PERRY RHODAN-Serie demnächst eine wichtige Rolle spielen wird. Für mich tut sie das bereits an diesem Wochenende: Ich las zwei der Manuskripte, deren Handlung in dieser Finalen Stadt angesiedelt ist. Dabei fühlte ich mich bestens unterhalten.
Die zwei Manuskripte stammen von Oliver Fröhlich und Michelle Stern, und in beiden geht es um unterschiedliche »Teile« der Finalen Stadt. Sie sind spannend und phantastisch zugleich, und den Helden der betreffenden Romane geschehen unglaubliche Dinge. Bei der Lektüre wird der Phantasiemuskel des Lesers auf jeden Fall sehr gut trainiert ... mir gefiel das sehr gut, und ich hoffe, das wird den Lesern dann auch gefallen, wenn die Romane in einigen Wochen und Monaten in den Handel kommen.
Die zwei Manuskripte stammen von Oliver Fröhlich und Michelle Stern, und in beiden geht es um unterschiedliche »Teile« der Finalen Stadt. Sie sind spannend und phantastisch zugleich, und den Helden der betreffenden Romane geschehen unglaubliche Dinge. Bei der Lektüre wird der Phantasiemuskel des Lesers auf jeden Fall sehr gut trainiert ... mir gefiel das sehr gut, und ich hoffe, das wird den Lesern dann auch gefallen, wenn die Romane in einigen Wochen und Monaten in den Handel kommen.
20 Mai 2016
Der Sternengruft auf der Spur
Der heutige Freitag, 20. Mai 2016, steht im Zeichen einer Exposébesprechung. Ich fahre früh los, ich treffe mich unterwegs mit Christian Montillon, und dann werden wir im Rheinland mit Wim Vandemaan die aktuelle Handlung der PERRY RHODAN-Serie besprechen. Seit der Autorenkonferenz saßen wir nicht mehr zu dritt zusammen – der Austausch mit den Exposéautoren fehlt mir geradezu.
Selbstverständlich wird dem anstehenden »Sternengruft«-Zyklus ein großer Raum gehören. Es gibt schon sehr viele Überlegungen und Planungen, wir haben in den vergangenen Wochen viele Mails zum Thema gewechselt; jetzt können wir uns stärker um die Details kümmern. Wobei ein Ausblick auf die Bände nach dem Jubiläumsband 2900 ebenfalls zum »Programm« unserer Besprechung gehört ...
Selbstverständlich wird dem anstehenden »Sternengruft«-Zyklus ein großer Raum gehören. Es gibt schon sehr viele Überlegungen und Planungen, wir haben in den vergangenen Wochen viele Mails zum Thema gewechselt; jetzt können wir uns stärker um die Details kümmern. Wobei ein Ausblick auf die Bände nach dem Jubiläumsband 2900 ebenfalls zum »Programm« unserer Besprechung gehört ...
19 Mai 2016
Atlans Kommandofehler
Das geht ja jetzt richtig schnell bei unseren Kollegen von Edel. Kaum haben sie die Abonnement-Kunden von Bertelsmann übernommen, läuft die Versandaktion richtig schön an. Dieser Tage wurde beispielsweise das zweite Buch der ATLAN-Grünbände verschickt – und man sieht keinerlei Unterschied zu den vorherigen Büchern.
»Kommandofehler« stammt von Rüdiger Schäfer, der seit einem Jahr für die Exposés bei PERRY RHODAN NEO mitverantwortlich ist. Es handelt sich dabei um den zweiten Band der Polychora-Trilogie, für die Götz Roderer die Exposés schrieb.
Großartig finde ich immer noch den ersten Satz des Romans: »Da kommt eine ganze Korvettenladung Ärger auf uns zu, Sir!« Der Autor fängt den Leser damit gleich mal ein – da weiß man, dass es ein knackiger Roman wird ...
»Kommandofehler« stammt von Rüdiger Schäfer, der seit einem Jahr für die Exposés bei PERRY RHODAN NEO mitverantwortlich ist. Es handelt sich dabei um den zweiten Band der Polychora-Trilogie, für die Götz Roderer die Exposés schrieb.
Großartig finde ich immer noch den ersten Satz des Romans: »Da kommt eine ganze Korvettenladung Ärger auf uns zu, Sir!« Der Autor fängt den Leser damit gleich mal ein – da weiß man, dass es ein knackiger Roman wird ...
18 Mai 2016
Hüter der Gedanken
Wer bisher noch kein Interesse – oder schlichtweg keine Zeit – hatte, die Miniserie PERRY RHODAN-Arkon zu lesen, sollte den Roman »Hüter der Gedanken« auf jeden Fall auf seine Einkaufsliste setzen. Die Nummer zehn unserer Serie wurde von Verena Themsen verfasst, die sich seit Jahren intensiv mit der Welt Arkon, der Geschichte des Arkon-Imperiums und den vielen Aspekten einer ausgedachten Kultur beschäftigt hat.
In ihrem aktuellen Roman taucht die Autorin tief in die Vergangenheit des Imperiums ein. Ohne zu viel zu verraten: Ich verfolgte mit großer Spannung die Reise, die sie ihrer Hauptperson Sidhar abverlangt; das Manuskript machte mir große Freude.
Mit ihrem Roman wandelt sie auf den Spuren von Autoren wie Rainer Castor oder Peter Terrid, die zu ihrer Zeit die arkonidische Kultur zu einem faszinierenden Bestandteil des Perryversums gemacht haben. Und ganz nebenbei beantwortet sie eine Frage, die beispielsweise mich seit Beginn meiner PERRY RHODAN-Leserzeit beschäftigte: Wie war das noch mal mit dem Extrasinn?
In ihrem aktuellen Roman taucht die Autorin tief in die Vergangenheit des Imperiums ein. Ohne zu viel zu verraten: Ich verfolgte mit großer Spannung die Reise, die sie ihrer Hauptperson Sidhar abverlangt; das Manuskript machte mir große Freude.
Mit ihrem Roman wandelt sie auf den Spuren von Autoren wie Rainer Castor oder Peter Terrid, die zu ihrer Zeit die arkonidische Kultur zu einem faszinierenden Bestandteil des Perryversums gemacht haben. Und ganz nebenbei beantwortet sie eine Frage, die beispielsweise mich seit Beginn meiner PERRY RHODAN-Leserzeit beschäftigte: Wie war das noch mal mit dem Extrasinn?
17 Mai 2016
Altes Interview als Internet-Perle
Auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 1998 interviewten die Science-Fiction-Fans Ulrich Bettermann und Florian Breitsameter den damaligen PERRY RHODAN-Redakteur Klaus N. Frick (also mich ...). Es wurde für das PERRY RHODAN-Jahrbuch 1999 vorbereitet und erschien dort auch. Es sollte viele Jahre dauern, bis man es online lesen konnte – seit 2011 ist es auf der Seite SF-Fan.de zu finden.
Unter dem Titel »Lese ich den Schmarrn halt mal ...« gibt es Einblicke in die damalige Arbeit der Redaktion und des Autorenteams. Viele Themen von damals sind völlig überholt, an E-Books und ihren Erfolg dachte damals niemand. Als ich dieser Tage auf das Interview stieß, musste ich bei mancher Passage schmunzeln – die Zeit verändert doch so manche Wahrnehmung.
Unter dem Titel »Lese ich den Schmarrn halt mal ...« gibt es Einblicke in die damalige Arbeit der Redaktion und des Autorenteams. Viele Themen von damals sind völlig überholt, an E-Books und ihren Erfolg dachte damals niemand. Als ich dieser Tage auf das Interview stieß, musste ich bei mancher Passage schmunzeln – die Zeit verändert doch so manche Wahrnehmung.
14 Mai 2016
Invasion ins Perryversum
»Invasion ins Perryversum? – Praktiken der Aneignung einer populären Serie«: So ist ein Aufsatz übertitelt, den Mirjam Nast für das Sachbuch »Kultur_Kultur: Denken. Forschen. Darstellen« verfasste. Dabei handelt es sich um den Tagungsband für den 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Tübingen, der vom 21. bis 24. September 2011 veranstaltet wurde. Das Buch ist bereits 2013 erschienen, ich stieß erst dieser Tage darauf.
Mirjam Nast bezieht sich dabei auf die vielen Interviews, die sie mit Leserinnen und Lesern unserer Serie geführt hat. Unter anderem war sie auf dem PERRY RHODAN-WeltCon 2011 anwesend und sprach mit vielen Fans.
Leider ist ihre abschließende Arbeit – zumindest nach meinen Kenntnissen – noch nicht veröffentlicht worden. Das würde mich sehr interessieren. Vielleicht muss ich glatt einmal eine Dienstreise nach Tübingen unternehmen ...
Mirjam Nast bezieht sich dabei auf die vielen Interviews, die sie mit Leserinnen und Lesern unserer Serie geführt hat. Unter anderem war sie auf dem PERRY RHODAN-WeltCon 2011 anwesend und sprach mit vielen Fans.
Leider ist ihre abschließende Arbeit – zumindest nach meinen Kenntnissen – noch nicht veröffentlicht worden. Das würde mich sehr interessieren. Vielleicht muss ich glatt einmal eine Dienstreise nach Tübingen unternehmen ...
13 Mai 2016
Söldner des Imperiums
Mein Belegexemplar ist noch druckfrisch, zumindest fühlt es sich für mich so an: Band acht der Platin Edition ist auf meinem Schreibtisch gelandet. Die Hardcover-Ausgabe von PERRY RHODAN NEO schreitet also voran, und »Söldner des Imperiums« schreibt die packende Handlung um Mehandor und vor allem Naats weiter.
Der Band fasst vier Romane zusammen, die sehr schön das zeigen, was NEO für mich ausmacht: Frank Borsch als Exposéautor und seine Mitstreiter machen aus den eher tumb wirkenden Naats der klassischen Serie ein Volk von Kämpfern, das viele Gegensätze zu den Menschen aufweist, aber nicht aus brutalen Schlagetots besteht. Auch die Mehandor wirken anders als die klassischen Springer der ersten PERRY RHODAN-Hefte.
Der Band fasst vier Romane zusammen, die sehr schön das zeigen, was NEO für mich ausmacht: Frank Borsch als Exposéautor und seine Mitstreiter machen aus den eher tumb wirkenden Naats der klassischen Serie ein Volk von Kämpfern, das viele Gegensätze zu den Menschen aufweist, aber nicht aus brutalen Schlagetots besteht. Auch die Mehandor wirken anders als die klassischen Springer der ersten PERRY RHODAN-Hefte.
12 Mai 2016
Flotte der Verräter
Die gute Sahira Saedelaere macht sich auf einem Titelbild einfach gut. Das musste sich auch Dirk Schulz gedacht haben, als er die weibliche Hauptperson unserer aktuellen Miniserie PERRY RHODAN-Arkon aufs Cover von Band 9 setzte. Den Roman selbst schrieb Kai Hirdt, er kommt diese Woche unter dem Titel »Flotte der Verräter« in den Handel.
Neben den bekannten Hauptpersonen, zu denen wieder Perry Rhodan und Gucky zählen, präsentiert der Autor übrigens eine Welt, die nur selten in der Serie erwähnt wurde: Glynth taucht – soweit ich das weiß – nur in zwei Taschenbüchern auf, die Glynkoniden sind ein recht originelles Zweigvolk der Arkoniden.
Der Autor erhielt also die Gelegenheit, ein klassisches Planetenabenteuer zu schreiben, und er hat die Chance genutzt. Mir gefiel das Manuskript sehr gut – es leitet zudem geschickt in die Endphase der Miniserie ein und liefert wertvolle Informationen zu den Hintergründen.
Neben den bekannten Hauptpersonen, zu denen wieder Perry Rhodan und Gucky zählen, präsentiert der Autor übrigens eine Welt, die nur selten in der Serie erwähnt wurde: Glynth taucht – soweit ich das weiß – nur in zwei Taschenbüchern auf, die Glynkoniden sind ein recht originelles Zweigvolk der Arkoniden.
Der Autor erhielt also die Gelegenheit, ein klassisches Planetenabenteuer zu schreiben, und er hat die Chance genutzt. Mir gefiel das Manuskript sehr gut – es leitet zudem geschickt in die Endphase der Miniserie ein und liefert wertvolle Informationen zu den Hintergründen.
11 Mai 2016
Die Große Leere wird geplant
Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«
In der Rubrik »Der Redakteur erinnert sich« schreibe ich mehr oder weniger regelmäßig über Dinge, die sich in einer früheren Zeit meiner Redakteurslaufbahn zugetragen haben. Diesmal geht es aber um ein Ereignis, das davor lag und das ich nur anhand von alten Protokollen betrachten kann.
Am 24. und 25. Oktober 1991 trafen sich Dr. Florian F. Marzin, der damalige PERRY RHODAN-Chefredakteur, und Ernst Vlcek, der Exposéautor der Serie, zu einer Besprechung in Wien sowie in Brunn, dem Wohnort des Autoren. Dabei legten die beiden wichtige Grundzüge für den PERRY RHODAN-Zyklus fest, der letztlich die Bände 1600 bis 1799 umfassen sollte, für den es zu diesem Termin aber noch keinen verbindlichen Namen gab.
Entscheidend war dabei eine dringend nötige Klarstellung für den Ausgang des laufenden Linguiden-Zyklus. In Band 1599 sollte dieser seinen Höhepunkt erreichen, die Geschichte mit den Zellaktivatoren zu Ende gehen. Ernst Vlcek und Florian F. Marzin schrieben in ihr Protokoll, welche Kandidaten für Zellaktivatoren mit zum Kunstplaneten Wanderer reisen sollten; ebenso fixierten sie, wer von den Anreisenden ein solches lebensverlängerndes Gerät erhielt.
Zwei Aktivatoren wurden nicht vergeben, für diese sollten die Träger noch gesucht werden. »Dies sind unser neues Mutanten Zwillingspärchen (Weibl.)«, verzeichnet das Protokoll, das am 30. Oktober 1991 verschickt wurde. Zudem verzeichnet es: »Außerdem erhält den 14. ZA Ennox.« Damit war Philipp gemeint, das merkwürdige Wesen, das man später zum Volk der Ennox zählte.
Hauptsächlich ging es in der Besprechung um die Große Leere. Dorthin sollte eine Expedition der Galaktiker gehen, das sollte das Hauptthema des neuen Zyklus sein: »Die Entfernung der Großen Leere zur Milchstraße beträgt 200 Millionen Lichtjahre«, wird festgelegt; dies entspreche einer Flugzeit von drei Jahren. »Diese Flugzeit wird zwischen den Bänden 1649 und 1650 mit der BASIS überbrückt werden.« Und, ergänzend: »Zwischen 1599 und 1600 wird ein Zeitsprung von ca. 25 Jahren stattfinden.«
Sowohl der Redakteur als auch der Autor hatten eine Sonderrolle für Clark Darlton vorgesehen. Der PERRY RHODAN-Gründungsautor war noch aktiv, hatte aber wenig Lust, sich in Exposés und Datenblätter einzulösen. Deshalb plante man folgendes:
»Zu Beginn des neuen Zyklus wird eine Gucky-Nebenhandlung entwickelt, die WE die Möglichkeit gibt, unbeeinflußt von der Haupthandlung einige Romane zu schreiben. Nichtsdestotrotz führt diese wieder relevant in die Haupthandlung zurück. Gucky und Alaska begeben sich auf die Suche nach dem Zwillingspärchen (mit einigen frei zu wählenden Charakteren).«
Für den Einstieg hatte sich vor allem Florian F. Marzin die »Tote Zone« ausgedacht. Diese sollte eine Blase mit rund 10.000 Lichtjahren Durchmesser sein und die Sonne als Zentrum haben. »Mit der Materialisation kommt jede überlichtschnelle Raumfahrt zum Erliegen, sowie sämtliche Geräte die auf Hyperbasis funktionieren.« Auch Guckys Fähigkeiten sollten betroffen sein.
Die Terraner seien damit »überhalb der Lichtschranke« blind. Auch von außen sei kein Eindringen in die Zone möglich. Bei der »TZ«, wie die Tote Zone in dem Protokoll abgekürzt wurde, handle es sich um einen »Nebeneffekt der Abschottung«, den die »Tecs« gegen die »Racs« errichtet hatten. Gemeint waren damit die Arcoana und die Ennox; zu dieser frühen Phase hatten die Autoren noch keinen verbindlichen Namen für die Völker fixiert.
Die »Grobe Abfolge der Romane« sah für Band 1600 den Aufbruch Guckys vor, ebenso den Aufbau der Toten Zone. »Die Raumfahrt kommt zum Erliegen.« Band 1601 wurde schon sehr früh für Kurt Mahr reserviert, der innerhalb des Teams als »Klaus« angesprochen wurde. »In diesem Roman wird es Klaus' Aufgabe sein, die Auswirkungen ... in allen Einzelheiten zu zeigen«, heißt es in dem Protokoll.
Band 1602 beschäftigte sich mit Guckys Expedition; der Seitenstrang war auf rund drei Bände konzipiert. In den Bänden 1603 und 1604 lag der Fokus auf Atlan, der von Arkon aus versuchen würde, die Erde zu erreichen. Weitere Handlungsträger in den zwei Romanen würden Roi Danton und Ronald Tekener sein.
In der Inhaltsübersicht wurde bei Band 1605 erstmals der »Witz« erwähnt, der die frühe Phase des »Ennox«-Zyklus prägen sollte. »Ennox taucht wieder auf der Erde auf, läßt sich von Bully den Witz zuende erzählen und verschwindet wieder, ohne sich um die Probleme der Terraner zu kümmern.«
In dieser Art listete das Protokoll die Bände bis zur Nummer 1617 auf, die Planung war also streckenweise sehr detailliert, beschränkte sich auf der anderen Seite aber oftmals nur auf skizzenhafte Formulierungen. Sehr kurz wurde beispielsweise angedeutet, dass sich die Arcoana – hier noch als »Tecs« bezeichnet – gegen die Zudringlichkeiten der Ennox, die damals noch als »Racs« geführt wurden, wehren wollten und deshalb auch die Tote Zone entstanden war. Damit wurde der Zusammenhang zwischen den Terranern und den Ennox hergestellt, und dieser Kontakt führte letztlich dazu, dass die Terraner auf die Spur des »größten kosmischen Geheimnisses« kamen.
Dadurch werde der Kontakt zur Großen Leere geschlossen. Nach dieser frühen Planung des Zyklus würde in Band 1700 dann das erste der »Spindelwesen« erschaffen werden und der Großzyklus bis Band 1799 abgeschlossen sein. Von der »anderen Seite des Universums« oder den Hamamesch wusste zu dieser frühen Phase des Zyklus noch niemand etwas ...
In der Rubrik »Der Redakteur erinnert sich« schreibe ich mehr oder weniger regelmäßig über Dinge, die sich in einer früheren Zeit meiner Redakteurslaufbahn zugetragen haben. Diesmal geht es aber um ein Ereignis, das davor lag und das ich nur anhand von alten Protokollen betrachten kann.
Am 24. und 25. Oktober 1991 trafen sich Dr. Florian F. Marzin, der damalige PERRY RHODAN-Chefredakteur, und Ernst Vlcek, der Exposéautor der Serie, zu einer Besprechung in Wien sowie in Brunn, dem Wohnort des Autoren. Dabei legten die beiden wichtige Grundzüge für den PERRY RHODAN-Zyklus fest, der letztlich die Bände 1600 bis 1799 umfassen sollte, für den es zu diesem Termin aber noch keinen verbindlichen Namen gab.
Entscheidend war dabei eine dringend nötige Klarstellung für den Ausgang des laufenden Linguiden-Zyklus. In Band 1599 sollte dieser seinen Höhepunkt erreichen, die Geschichte mit den Zellaktivatoren zu Ende gehen. Ernst Vlcek und Florian F. Marzin schrieben in ihr Protokoll, welche Kandidaten für Zellaktivatoren mit zum Kunstplaneten Wanderer reisen sollten; ebenso fixierten sie, wer von den Anreisenden ein solches lebensverlängerndes Gerät erhielt.
Zwei Aktivatoren wurden nicht vergeben, für diese sollten die Träger noch gesucht werden. »Dies sind unser neues Mutanten Zwillingspärchen (Weibl.)«, verzeichnet das Protokoll, das am 30. Oktober 1991 verschickt wurde. Zudem verzeichnet es: »Außerdem erhält den 14. ZA Ennox.« Damit war Philipp gemeint, das merkwürdige Wesen, das man später zum Volk der Ennox zählte.
Hauptsächlich ging es in der Besprechung um die Große Leere. Dorthin sollte eine Expedition der Galaktiker gehen, das sollte das Hauptthema des neuen Zyklus sein: »Die Entfernung der Großen Leere zur Milchstraße beträgt 200 Millionen Lichtjahre«, wird festgelegt; dies entspreche einer Flugzeit von drei Jahren. »Diese Flugzeit wird zwischen den Bänden 1649 und 1650 mit der BASIS überbrückt werden.« Und, ergänzend: »Zwischen 1599 und 1600 wird ein Zeitsprung von ca. 25 Jahren stattfinden.«
Sowohl der Redakteur als auch der Autor hatten eine Sonderrolle für Clark Darlton vorgesehen. Der PERRY RHODAN-Gründungsautor war noch aktiv, hatte aber wenig Lust, sich in Exposés und Datenblätter einzulösen. Deshalb plante man folgendes:
»Zu Beginn des neuen Zyklus wird eine Gucky-Nebenhandlung entwickelt, die WE die Möglichkeit gibt, unbeeinflußt von der Haupthandlung einige Romane zu schreiben. Nichtsdestotrotz führt diese wieder relevant in die Haupthandlung zurück. Gucky und Alaska begeben sich auf die Suche nach dem Zwillingspärchen (mit einigen frei zu wählenden Charakteren).«
Für den Einstieg hatte sich vor allem Florian F. Marzin die »Tote Zone« ausgedacht. Diese sollte eine Blase mit rund 10.000 Lichtjahren Durchmesser sein und die Sonne als Zentrum haben. »Mit der Materialisation kommt jede überlichtschnelle Raumfahrt zum Erliegen, sowie sämtliche Geräte die auf Hyperbasis funktionieren.« Auch Guckys Fähigkeiten sollten betroffen sein.
Die Terraner seien damit »überhalb der Lichtschranke« blind. Auch von außen sei kein Eindringen in die Zone möglich. Bei der »TZ«, wie die Tote Zone in dem Protokoll abgekürzt wurde, handle es sich um einen »Nebeneffekt der Abschottung«, den die »Tecs« gegen die »Racs« errichtet hatten. Gemeint waren damit die Arcoana und die Ennox; zu dieser frühen Phase hatten die Autoren noch keinen verbindlichen Namen für die Völker fixiert.
Die »Grobe Abfolge der Romane« sah für Band 1600 den Aufbruch Guckys vor, ebenso den Aufbau der Toten Zone. »Die Raumfahrt kommt zum Erliegen.« Band 1601 wurde schon sehr früh für Kurt Mahr reserviert, der innerhalb des Teams als »Klaus« angesprochen wurde. »In diesem Roman wird es Klaus' Aufgabe sein, die Auswirkungen ... in allen Einzelheiten zu zeigen«, heißt es in dem Protokoll.
Band 1602 beschäftigte sich mit Guckys Expedition; der Seitenstrang war auf rund drei Bände konzipiert. In den Bänden 1603 und 1604 lag der Fokus auf Atlan, der von Arkon aus versuchen würde, die Erde zu erreichen. Weitere Handlungsträger in den zwei Romanen würden Roi Danton und Ronald Tekener sein.
In der Inhaltsübersicht wurde bei Band 1605 erstmals der »Witz« erwähnt, der die frühe Phase des »Ennox«-Zyklus prägen sollte. »Ennox taucht wieder auf der Erde auf, läßt sich von Bully den Witz zuende erzählen und verschwindet wieder, ohne sich um die Probleme der Terraner zu kümmern.«
In dieser Art listete das Protokoll die Bände bis zur Nummer 1617 auf, die Planung war also streckenweise sehr detailliert, beschränkte sich auf der anderen Seite aber oftmals nur auf skizzenhafte Formulierungen. Sehr kurz wurde beispielsweise angedeutet, dass sich die Arcoana – hier noch als »Tecs« bezeichnet – gegen die Zudringlichkeiten der Ennox, die damals noch als »Racs« geführt wurden, wehren wollten und deshalb auch die Tote Zone entstanden war. Damit wurde der Zusammenhang zwischen den Terranern und den Ennox hergestellt, und dieser Kontakt führte letztlich dazu, dass die Terraner auf die Spur des »größten kosmischen Geheimnisses« kamen.
Dadurch werde der Kontakt zur Großen Leere geschlossen. Nach dieser frühen Planung des Zyklus würde in Band 1700 dann das erste der »Spindelwesen« erschaffen werden und der Großzyklus bis Band 1799 abgeschlossen sein. Von der »anderen Seite des Universums« oder den Hamamesch wusste zu dieser frühen Phase des Zyklus noch niemand etwas ...
10 Mai 2016
Flokati und Perry
Den Roman fand ich schon spitze, nachdem ich diese Leseprobe gefunden hatte: »Ich traf mich mit Boris im Park. Er hatte etwas dabei, mit dem er heftig winkte. Schon von weitem konnte ich sehen, dass es sich um einen dieser Groschenromane handeln musste, die zu Dutzenden am Kiosk auslagen.« Es geht um »Operation Sonnenbaby«, Leticron und Perry Rhodan werden erwähnt ...
Aber natürlich geht es in dem Roman »Flokati oder mein Sommer mit Schmidt« nur am Rande um die PERRY RHODAN-Serie. Sie spielt aber eine Rolle: Martin Schult schreibt über eine Jugend in den 70er-Jahren, in denen Jungs eben Heftromane durchschmökerten – nicht alle, aber viele. Und manche landeten eben bei der größten Science-Fiction-Serie der Welt.
Der Roman ist bei Ullstein erschienen, erst vor zwei Monaten, und ich bin begierig darauf, ihn zu lesen. Denn nicht nur die Leseprobe klingt höchst interessant ...
Aber natürlich geht es in dem Roman »Flokati oder mein Sommer mit Schmidt« nur am Rande um die PERRY RHODAN-Serie. Sie spielt aber eine Rolle: Martin Schult schreibt über eine Jugend in den 70er-Jahren, in denen Jungs eben Heftromane durchschmökerten – nicht alle, aber viele. Und manche landeten eben bei der größten Science-Fiction-Serie der Welt.
Der Roman ist bei Ullstein erschienen, erst vor zwei Monaten, und ich bin begierig darauf, ihn zu lesen. Denn nicht nur die Leseprobe klingt höchst interessant ...
09 Mai 2016
Singh Boncard macht Musik aus dem Perryversum
Ein Logbuch der Redaktion
Wenn es Musik gibt, die aus dem Perryversum stammt und in unsere Welt transferiert worden ist, muss sie eigentlich von Singh Boncard stammen. Der Musiker wurde von Hans Kneifel erfunden, er taucht in verschiedenen Taschenbüchern und Heftromanen auf.
Als ich selbst ein PERRY RHODAN-Leser war, fand ich es völlig faszinierend, dass es einen Musiker in der Serie gab. Das schuf eine eigentümliche Stimmung, die ich ansonsten von Science Fiction nicht kannte. Singh Boncard spielte nie eine Rolle in den Romanen, tauchte nie als Figur auf, seine Musik wurde aber immer wieder erwähnt.
Die Perrypedia verzeichnet über ihn: »Singh Boncard war ein berühmter terranischer Komponist und Musiker des 24. und 25. Jahrhunderts.« Mehr wüsste ich auch nicht. Stücke wie »Clouds Of Magellan« klingen vom Titel her glaubhaft. Man kann sich vorstellen, dass die Menschen im 25. Jahrhundert des Perryversums genau solche Musik gehört haben.
Mit Singh Boncard hat Hans Kneifel auf jeden Fall eine tolle Idee im Perryversum hinterlassen. Auch der Schriftsteller Gisbert Haefs baute den Komponisten in seine Romane ein – die Kunstfigur verließ damit sogar das Universum der größten Science-Fiction-Serie der Welt.
Längst aber ist die Musik in der realen Welt angekommen. Der PERRY RHODAN-Fan Georg Abts hat diese Idee aufgegriffen und macht auf Basis einer erfundenen Figur eigene elektronische Musik. Seit 2005 veröffentlicht er die Musik sogar auf CD; ich habe zuletzt die CD »Lines Of Time« gehört, die bereits 2014 erschienen ist.
Die fünf Stücke auf der CD sind insgesamt 52 Minuten lang; sie tragen Titel wie »Lost in You« oder »Friendship«. Im Prinzip handelt es sich um elektronische Musik, wie man sie schon in den 70er-Jahren gemacht hat; von modernen Sounds der heutigen Zeit wie dem südafrikanischen Gqom oder dem britischen Dubstep ist das alles meilenweit entfernt.
Wenn man sich darauf einlässt, gehen die Stücke auf der CD gut ins Ohr. Die Klänge zirpen manchmal, sie plätschern, und es klingt tatsächlich, als stamme die Musik aus einem anderen Universum, einer Welt, die von Autoren und Künstlern mit Leben erfüllt wird.
Georg Abts ist mit »Lines Of Time« erneut ein Werk gelungen, das ich vor allem den Menschen empfehlen möchte, die beispielsweise früher gern Mike Oldfield oder Jean-Michel Jarre gehört haben. »Lines Of Time« ist nicht unbedingt »blockbuster-tauglich« und kann nicht mit den Epen eines Christopher Franke verglichen werden – aber es ist eine gelungene Ergänzung des PERRY RHODAN-Universums.
Wenn es Musik gibt, die aus dem Perryversum stammt und in unsere Welt transferiert worden ist, muss sie eigentlich von Singh Boncard stammen. Der Musiker wurde von Hans Kneifel erfunden, er taucht in verschiedenen Taschenbüchern und Heftromanen auf.
Als ich selbst ein PERRY RHODAN-Leser war, fand ich es völlig faszinierend, dass es einen Musiker in der Serie gab. Das schuf eine eigentümliche Stimmung, die ich ansonsten von Science Fiction nicht kannte. Singh Boncard spielte nie eine Rolle in den Romanen, tauchte nie als Figur auf, seine Musik wurde aber immer wieder erwähnt.
Die Perrypedia verzeichnet über ihn: »Singh Boncard war ein berühmter terranischer Komponist und Musiker des 24. und 25. Jahrhunderts.« Mehr wüsste ich auch nicht. Stücke wie »Clouds Of Magellan« klingen vom Titel her glaubhaft. Man kann sich vorstellen, dass die Menschen im 25. Jahrhundert des Perryversums genau solche Musik gehört haben.
Mit Singh Boncard hat Hans Kneifel auf jeden Fall eine tolle Idee im Perryversum hinterlassen. Auch der Schriftsteller Gisbert Haefs baute den Komponisten in seine Romane ein – die Kunstfigur verließ damit sogar das Universum der größten Science-Fiction-Serie der Welt.
Längst aber ist die Musik in der realen Welt angekommen. Der PERRY RHODAN-Fan Georg Abts hat diese Idee aufgegriffen und macht auf Basis einer erfundenen Figur eigene elektronische Musik. Seit 2005 veröffentlicht er die Musik sogar auf CD; ich habe zuletzt die CD »Lines Of Time« gehört, die bereits 2014 erschienen ist.
Die fünf Stücke auf der CD sind insgesamt 52 Minuten lang; sie tragen Titel wie »Lost in You« oder »Friendship«. Im Prinzip handelt es sich um elektronische Musik, wie man sie schon in den 70er-Jahren gemacht hat; von modernen Sounds der heutigen Zeit wie dem südafrikanischen Gqom oder dem britischen Dubstep ist das alles meilenweit entfernt.
Wenn man sich darauf einlässt, gehen die Stücke auf der CD gut ins Ohr. Die Klänge zirpen manchmal, sie plätschern, und es klingt tatsächlich, als stamme die Musik aus einem anderen Universum, einer Welt, die von Autoren und Künstlern mit Leben erfüllt wird.
Georg Abts ist mit »Lines Of Time« erneut ein Werk gelungen, das ich vor allem den Menschen empfehlen möchte, die beispielsweise früher gern Mike Oldfield oder Jean-Michel Jarre gehört haben. »Lines Of Time« ist nicht unbedingt »blockbuster-tauglich« und kann nicht mit den Epen eines Christopher Franke verglichen werden – aber es ist eine gelungene Ergänzung des PERRY RHODAN-Universums.
07 Mai 2016
NEO am nächsten
In den Pausen während des Schreibseminars in Wolfenbüttel beschäftige ich mich mit PERRY RHODAN NEO. Unter anderem habe ich die Konzepte vorliegen, die Michael H. Buchholz und Rüdiger Schäfer bei ihrer Besprechung am vergangenen Wochenende in Hannover erarbeiteten. Es geht dabei um die nächste Staffel für die Serie.
Sieht man davon ab, dass ich mit den Namen nicht einverstanden bin, den die zwei Autoren für den Titel der geplanten zehn Bände vorschlagen, gefällt mir die Handlungsübersicht bisher sehr gut. Nach Band 131 wird die Erde wieder stärker ins Zentrum des Geschehens gerückt, aber selbstverständlich beleuchten die beiden auch andere Schauplätze. Es klingt alles sehr interessant ...
Sieht man davon ab, dass ich mit den Namen nicht einverstanden bin, den die zwei Autoren für den Titel der geplanten zehn Bände vorschlagen, gefällt mir die Handlungsübersicht bisher sehr gut. Nach Band 131 wird die Erde wieder stärker ins Zentrum des Geschehens gerückt, aber selbstverständlich beleuchten die beiden auch andere Schauplätze. Es klingt alles sehr interessant ...
06 Mai 2016
PERRY RHODAN-Jupiter in der Arbeit
Die Idee, das dickleibige Buch »Jupiter« zu nehmen, um neue Fakten und Stories zu ergänzen, um daraus eine neue Geschichte zu machen, die zwölf Romanhefte umfasst, entstand bereits im Sommer 2015. Wir können davon ausgehen, dass sich die Leserschaft von Heftromanen und Taschenbüchern zwar überschneidet, in weiten Teilen aber auch voneinander unterscheidet. Also bot es sich an, die Jupiter-Geschichte quasi neu zu schreiben.
Derzeit arbeitet Kai Hirdt am ersten Roman; das entsprechende Bild hat er auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Die Arbeit ist intensiv; schließlich geht es darum, inhaltliche Lücken in der ursprünglichen Geschichte zu schließen und dem Geschehen die neuen Facetten hinzuzufügen. Unter anderem spielt eine neue Figur namens Chayton Rhodan eine sehr wichtige Rolle für die zwölf Romane.
Kai Hirdt, Dieter Schmidt als Lektor und ich wechselten in den vergangenen Wochen viele Mails; wir trafen uns sogar in Hamburg, um dort viele Details zu besprechen. Ich bin derzeit sehr optimistisch, dass wir im Juli 2016 mit einer originellen Science-Fiction-Miniserie in den Handel starten werden.
Derzeit arbeitet Kai Hirdt am ersten Roman; das entsprechende Bild hat er auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Die Arbeit ist intensiv; schließlich geht es darum, inhaltliche Lücken in der ursprünglichen Geschichte zu schließen und dem Geschehen die neuen Facetten hinzuzufügen. Unter anderem spielt eine neue Figur namens Chayton Rhodan eine sehr wichtige Rolle für die zwölf Romane.
Kai Hirdt, Dieter Schmidt als Lektor und ich wechselten in den vergangenen Wochen viele Mails; wir trafen uns sogar in Hamburg, um dort viele Details zu besprechen. Ich bin derzeit sehr optimistisch, dass wir im Juli 2016 mit einer originellen Science-Fiction-Miniserie in den Handel starten werden.
05 Mai 2016
Jour Fixe im Februar
Die regelmäßigen Besprechungen zwischen der PERRY RHODAN-Chefredaktion und der Pabel-Moewig-Verlagsleitung entwickelten sich im Jahr 2005 zu einem wichtigen Ritual. Am Dienstag, 22. Februar 2005, standen zwei Schwerpunkte auf dem Programm. Es ging um den anstehenden Jubiläumsband, und es ging um die Aktivitäten der Redakion im Audio-Bereich.
Der Jubiläumsband 2300 stand vor der Tür, ein neuer Zyklus sollte beginnen. Von Robert Feldhoff lagen inhaltliche Entwürfe vor, die ersten Exposés waren verfasst, die Autoren konnten mit dem Schreiben loslegen. Aber in welche Richtung wollten wir das Marketing entwickeln? Das war deshalb spannend, weil wir dringend neue Wege einschlagen wollten ...
Wichtiger erschien der Hörbuch- und Hörspielbereich. Die Verhandlungen mit Lübbe-Audio, wo der »Sternenozean«-Zyklus als Hörspielserie vorbereitet wurde, waren weit vorangeschritten. Die Redaktion wollte trotzdem weiterhin Hörbücher bei Eins A Medien veröffentlichen. »Ein Partner für Hörbuch, ein Partner für Hörspiel«, so die Logik der Redaktion, die zu diesem Zeitpunkt schwer umstritten war.
Der Jubiläumsband 2300 stand vor der Tür, ein neuer Zyklus sollte beginnen. Von Robert Feldhoff lagen inhaltliche Entwürfe vor, die ersten Exposés waren verfasst, die Autoren konnten mit dem Schreiben loslegen. Aber in welche Richtung wollten wir das Marketing entwickeln? Das war deshalb spannend, weil wir dringend neue Wege einschlagen wollten ...
Wichtiger erschien der Hörbuch- und Hörspielbereich. Die Verhandlungen mit Lübbe-Audio, wo der »Sternenozean«-Zyklus als Hörspielserie vorbereitet wurde, waren weit vorangeschritten. Die Redaktion wollte trotzdem weiterhin Hörbücher bei Eins A Medien veröffentlichen. »Ein Partner für Hörbuch, ein Partner für Hörspiel«, so die Logik der Redaktion, die zu diesem Zeitpunkt schwer umstritten war.
04 Mai 2016
Sammelpunkt Vier-Sonnen-Reich
Es ist ein phantastisches Szenario, das in »Sammelpunkt Vier-Sonnen-Reich« ausgebreitet wird; man kann es sich mit einiger Phantasie sogar einigermaßen vorstellen. Da ist eine Flotte, die aus 20.000 Raumschiffen besteht – und diese Schiffe sind über eine ganze Galaxis verbreitet.
Dummerweise sind aber auch die Schiffe einer anderen Flotte in dieser Sterneninsel unterwegs – und das sind buchstäblich Millionen und Abermillionen von Raumschiffen, es ist die gesamte Endlose Armada. Anders gesagt: Es herrscht ein ziemliches Kuddelmuddel in M 82.
Diese Ausgangsposition legte William Voltz in seinen Exposés bereits anfangs der 80er-Jahre fest. Als ich »damals« die Romane um die Endlose Armada las, fand ich das alles faszinierend. Verblüffende Ideen, ein großer kosmischer Bogen – das war wirklich großes Kino, wie man es nicht einmal in der PERRY RHODAN-Serie jemals zuvor hatte lesen können.
Für die »Fans von früher« ist es sicher eine große Freude, die klassischen Geschichten im Gewand eines Silberbandes neu lesen zu können. Und wer bisher noch nicht so viel Ahnung von der größten Science-Fiction-Serie der Welt hatte, dem sei gesagt: In der »mittleren Phase« der Serie zählen die Geschichten um die Endlose Armada zu den unbestrittenen Höhepunkten!
Ach ja: Und ich habe dieser Tage das Belegexemplar dieses schönen Buches erhalten. Eine wundervolle Ergänzung des Bücherregals!
Dummerweise sind aber auch die Schiffe einer anderen Flotte in dieser Sterneninsel unterwegs – und das sind buchstäblich Millionen und Abermillionen von Raumschiffen, es ist die gesamte Endlose Armada. Anders gesagt: Es herrscht ein ziemliches Kuddelmuddel in M 82.
Diese Ausgangsposition legte William Voltz in seinen Exposés bereits anfangs der 80er-Jahre fest. Als ich »damals« die Romane um die Endlose Armada las, fand ich das alles faszinierend. Verblüffende Ideen, ein großer kosmischer Bogen – das war wirklich großes Kino, wie man es nicht einmal in der PERRY RHODAN-Serie jemals zuvor hatte lesen können.
Für die »Fans von früher« ist es sicher eine große Freude, die klassischen Geschichten im Gewand eines Silberbandes neu lesen zu können. Und wer bisher noch nicht so viel Ahnung von der größten Science-Fiction-Serie der Welt hatte, dem sei gesagt: In der »mittleren Phase« der Serie zählen die Geschichten um die Endlose Armada zu den unbestrittenen Höhepunkten!
Ach ja: Und ich habe dieser Tage das Belegexemplar dieses schönen Buches erhalten. Eine wundervolle Ergänzung des Bücherregals!
03 Mai 2016
Suche nach der Erde
Ein Logbuch der Redaktion
So richtig logisch ist die Reihenfolge nicht, in der ich mir die Hörbücher der Silber Edition vornehme. Deshalb darf es auch niemanden verwundern, dass ich erst dieser Tage die Folge 78 hörte: nach den Folgen 79 und 80 beispielsweise ... Tom Jacobs liest »Suche nach der Erde«, das Hörbuch zählt zum »Konzils«-Zyklus, den ich als Jugendlicher mit großer Begeisterung geradezu verschlungen hatte.
Die Buchausgabe war im Mai 2002 nicht mehr von mir betreut worden, sondern vom dem Redakteur Frank Borsch – deshalb hatte ich sie damals nicht gelesen. Nach gut 37 Jahren führte ich mir jetzt also erneut die Versuche des Arkoniden Atlan zu Gemüte, Verbindung zur verlorenen Erde herzustellen.
Der Inhalt des Silberbandes – und damit der Silber Edition – spannt einen Bogen über Raum und Zeit. Als Hörer erlebt man die Zeit der Larenherrschaft mit, bekommt mit, wie Atlan nach Andromeda vorstößt und wie dort die Maahks gegen die Menschen mobil machen; man ist bei der Begegnung mit Ermigoa dabei, dem mysteriösen »Mädchen von Lemuria«, und erkennt schließlich zusammen mit terranischen Wissenschaftlern, welche Verbindung es von Andromeda zum Mahlstrom der Sterne gibt.
Wer die Geschichten zu ersten Mal liest und hört, für den dürften sie noch genauso verblüffend und spannend sein, wie sie es damals für mich waren. Die PERRY RHODAN-Serie, in der es seit vielen Jahren zum »guten Ton« gehört, dass die Grenzen von Raum und Zeit niedergerissen werden und die Figuren riesige Entfernungen überwinden, vollzog in den zugrunde liegenden Heftromanen im Jahr 1974 eine faszinierende Erweiterung: Handlungen, die an verschiedenen Stellen des Universums spielten, wurden miteinander verbunden.
Seien wir fair: Manche Art der Handlungsführung ginge heute nicht mehr. Wie irrational sich beispielsweise Ermigoa verhält, fiel mir bei der damaligen Lektüre nicht auf, heute hätte ich als Leser damit meine Probleme. Auch die Darstellung der Maahks ist eher eindimensional – die heutigen Autoren bemühen sich darum, mehr Tiefe in die Handlungen ihrer »Exoten« zu legen.
Was aber bleibt, sind herrliche Geschichten. Auch »Suche nach der Erde« ist ein Weltraum-Abenteuer der klassischen Art. Wissenschaftler, die Raum und Zeit überwinden, ein Arkonide, der all seinen Charme für die Menschheit einsetzt, fremde Raumfahrer, die auf verlassenen Raumschiffen siedeln – das alles sind Geschichten, die heute noch viel Spaß machen.
Tom Jacobs liest die Silber Edition sehr elegant. Die einzelnen Figuren hebt er in ihren Eigenheiten hervor und verleiht ihnen jeweils eigene Stärken und Schwächen. Während ich seiner Stimme bei diversen Autofahrten lauschte, reiste ich mit Atlan nach Andromeda und mit terranischen Wissenschaftlern in den Mahlstrom der Sterne. So überwand ich ebenfalls Raum und Zeit und war stets – obwohl ich die Geschichte ja kannte – darauf gespannt, wie es weiterging.
Es ist in der Tat etwas anderes, PERRY RHODAN zu hören, als die Serie zu lesen. Deshalb kann ich nur dazu ermuntern, die Serie auch einmal in dieser Art auszuprobieren!
So richtig logisch ist die Reihenfolge nicht, in der ich mir die Hörbücher der Silber Edition vornehme. Deshalb darf es auch niemanden verwundern, dass ich erst dieser Tage die Folge 78 hörte: nach den Folgen 79 und 80 beispielsweise ... Tom Jacobs liest »Suche nach der Erde«, das Hörbuch zählt zum »Konzils«-Zyklus, den ich als Jugendlicher mit großer Begeisterung geradezu verschlungen hatte.
Die Buchausgabe war im Mai 2002 nicht mehr von mir betreut worden, sondern vom dem Redakteur Frank Borsch – deshalb hatte ich sie damals nicht gelesen. Nach gut 37 Jahren führte ich mir jetzt also erneut die Versuche des Arkoniden Atlan zu Gemüte, Verbindung zur verlorenen Erde herzustellen.
Der Inhalt des Silberbandes – und damit der Silber Edition – spannt einen Bogen über Raum und Zeit. Als Hörer erlebt man die Zeit der Larenherrschaft mit, bekommt mit, wie Atlan nach Andromeda vorstößt und wie dort die Maahks gegen die Menschen mobil machen; man ist bei der Begegnung mit Ermigoa dabei, dem mysteriösen »Mädchen von Lemuria«, und erkennt schließlich zusammen mit terranischen Wissenschaftlern, welche Verbindung es von Andromeda zum Mahlstrom der Sterne gibt.
Wer die Geschichten zu ersten Mal liest und hört, für den dürften sie noch genauso verblüffend und spannend sein, wie sie es damals für mich waren. Die PERRY RHODAN-Serie, in der es seit vielen Jahren zum »guten Ton« gehört, dass die Grenzen von Raum und Zeit niedergerissen werden und die Figuren riesige Entfernungen überwinden, vollzog in den zugrunde liegenden Heftromanen im Jahr 1974 eine faszinierende Erweiterung: Handlungen, die an verschiedenen Stellen des Universums spielten, wurden miteinander verbunden.
Seien wir fair: Manche Art der Handlungsführung ginge heute nicht mehr. Wie irrational sich beispielsweise Ermigoa verhält, fiel mir bei der damaligen Lektüre nicht auf, heute hätte ich als Leser damit meine Probleme. Auch die Darstellung der Maahks ist eher eindimensional – die heutigen Autoren bemühen sich darum, mehr Tiefe in die Handlungen ihrer »Exoten« zu legen.
Was aber bleibt, sind herrliche Geschichten. Auch »Suche nach der Erde« ist ein Weltraum-Abenteuer der klassischen Art. Wissenschaftler, die Raum und Zeit überwinden, ein Arkonide, der all seinen Charme für die Menschheit einsetzt, fremde Raumfahrer, die auf verlassenen Raumschiffen siedeln – das alles sind Geschichten, die heute noch viel Spaß machen.
Tom Jacobs liest die Silber Edition sehr elegant. Die einzelnen Figuren hebt er in ihren Eigenheiten hervor und verleiht ihnen jeweils eigene Stärken und Schwächen. Während ich seiner Stimme bei diversen Autofahrten lauschte, reiste ich mit Atlan nach Andromeda und mit terranischen Wissenschaftlern in den Mahlstrom der Sterne. So überwand ich ebenfalls Raum und Zeit und war stets – obwohl ich die Geschichte ja kannte – darauf gespannt, wie es weiterging.
Es ist in der Tat etwas anderes, PERRY RHODAN zu hören, als die Serie zu lesen. Deshalb kann ich nur dazu ermuntern, die Serie auch einmal in dieser Art auszuprobieren!
02 Mai 2016
»Lemuria« wird entwickelt
Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«
Bei meinem Besuch in München ging es am 13. Januar 2004 vor allem um ein wichtiges Thema: Mit Sascha Mamczak, dem verantwortlichen Lektor für Science Fiction und Fantasy, sprach ich über die nächste »Sechser-Staffel«, die wir bei Heyne veröffentlichen wollten. Das Konzept der geplanten »Lemuria«-Staffel hatte der Kollege für gut befunden, auch die weiteren Abläufe leuchteten ihm ein.
»Hubert Haensel schreibt die Exposés für die sechs Taschenbücher«, erläuterte ich. »Er kennt sich hervorragend mit der PERRY RHODAN-Historie aus und ist dank seiner Arbeit an den Silberbänden in allen Vergangenheitsthemen bestens involviert.«
Bei dieser Wahl legte Sascha Mamczak ebensowenig Widerstand ein wie bei der Tatsache, dass Frank Borsch als Redakteur die Miniserie steuern sollte. Wir waren uns darüber hinaus einig, dass Frank auch den ersten Band schreiben sollte. Sascha kannte Frank bereits, der Autor hatte für Heyne übersetzt. Die beiden standen bereits im Dialog, ob man nicht bei weiteren Themen zusammenarbeiten würde – auch außerhalb von PERRY RHODAN.
»Lasst den Band doch auf der Erde spielen«, schlug Sascha Mamczak vor, der sich ansonsten wenig mit den Inhalten unserer Taschenbücher auseinandersetzte. Damit hätten wir einen stärkeren Anreiz für unsere Stammleser, die Miniserie zu kaufen. Auch für den Vertrieb sei das ein gutes Argument. Ich stimmte zu, das sollte sich machen lassen: Immerhin sollten die lemurischen Generationenraumschiffe letztlich auf Terra starten.
Der Heyne-Kollege legte stets Wert darauf, dass es einen Bezug zu den Science-Fiction-Lesern seines Programms gäbe. Auch für die Vertriebskollegen bei Heyne sei es sinnvoll, einen bekannten Namen zu haben. »Hans Kneifel kennen die alle wegen seiner historischen Romane«, so Mamczak, »und Leo Lukas hat mit ›Wiener Blei‹ sogar einen Preis gewonnen.«
»Unbedingt« aber wollte er Andreas Brandhorst als Autor dabei haben. Er mochte die Arbeiten dieses Schriftstellers, »den brauchen wir für den dritten Band«. Wir müssten ihm allerdings ein Thema geben, das nicht zu viele Vorkenntnisse der PERRY RHODAN-Serie verlangte. Zu diesem Zeitpunkt überlegte ich bereits, Andreas Brandhorst mit einer Vergangenheitshandlung zu betrauen: Immerhin musste ein Teil der Handlung in der Zeit spielen, in der auf dem Planeten Zeut die riesigen Raumschiffe der Lemurer gebaut werden.
»Der fünfte Roman könnte von Thomas Ziegler stammen, mit dem ich schon im Kontakt stehe«, überlegte ich. Da waren wir beide einer Meinung. Sascha kannte zwar nicht die PERRY RHODAN-Romane Zieglers, schätzte aber seine allgemeine Science Fiction sowie die guten Übersetzungen. Wir waren uns einig: Ein Taschenbuch von Thomas Ziegler ergäbe einen echtem »Aha«-Effekt.
Uwe Anton, den wir beide mochten, wollten wir diesmal eher zurückstellen. »Ich brauche auch gute Autoren für die PERRY RHODAN-Heftromanserie«, argumentierte ich. Zudem müsste er sich unbedingt um die ATLAN-Serie kümmern. Mit den Herren Borsch, Brandhorst, Ziegler, Kneifel, Lukas und – natürlich! – Haensel hatten wir auf jeden Fall eine Zusammenstellung, die den Lesern packende Unterhaltung liefern würde und die man dem Vertrieb gegenüber erklären konnte.
»Ich hätte gern wieder Bonus-Themen«, brachte Sascha Mamczak ein ebenso wichtiges Thema auf. Bei den »Andromeda«-Taschenbüchern hatten wir Risszeichnungen und Datenblätter. Bei »Lemuria« könnte das, so schlug ich vor, mit Aliens entsprechend fortgesetzt werden. »Wir bringen zu jedem Buch das Porträt eines coolen Außerirdischen«, überlegte ich. »Das Bild kommt von Swen Papenbrock, der sich sehr gut mit der Serie auskennt, den Text könnte Hubert Haensel liefern.« Sascha fand das interessant, aber diese Porträts sollten »im Buch auch handlungsrelevant sein«.
Bei den »Odyssee«-Taschenbüchern hatte jeweils ein umfangreicher Artikel von Rüdiger Vaas die Romane ergänzt; für »Lemuria« wollten wir ebenfalls ein »großes Bonus-Thema« haben. Unsere gemeinsame Überlegung: »Wir bringen eine Artikelreihe, zusammengestellt von Hartmut Kasper. In dieser Reihe werden wichtige SF-Themen des jeweiligen Buches aufgegriffen und in einen PERRY RHODAN- sowie allgemeinen Science-Fiction-Kontext gestellt.« Das könnte nicht nur die PERRY RHODAN-Leser faszinieren, sondern auch die Leser der allgemeinen Science Fiction ansprechen.
Im ersten Beispiel könnte es beispielsweise um »Generationenraumschiffe in der SF« gehen, angefangen bei den Klassikern von Alfred Elton van Vogt und anderen bis hin zum »Raumschiff der Ahnen« oder der SOL innerhalb der PERRY RHODAN-Serie. Ich stellte mir die Artikel schon richtig vor, und auch Sascha Mamczak war davon angetan.
Im Rahmen unserer Besprechung ging es darüber hinaus um Marketing-Aktionen, gemeinsame Veranstaltungen, Werbetexte und Anzeigen. Könnte Heyne eine vierfarbige Beilage in den PERRY RHODAN-Romanen schalten, wären wir in der Lage, die Bücher entsprechend in unseren Medien zu präsentieren? Als ich an diesem Abend von München aus nach Hause fuhr, war mein Kopf voller neuer Ideen und Planungen. Ich war mir sicher, dass wir mit den sechs Taschenbüchern des geplanten »Lemuria«-Zyklus auf einem richtig guten Weg waren ...
Bei meinem Besuch in München ging es am 13. Januar 2004 vor allem um ein wichtiges Thema: Mit Sascha Mamczak, dem verantwortlichen Lektor für Science Fiction und Fantasy, sprach ich über die nächste »Sechser-Staffel«, die wir bei Heyne veröffentlichen wollten. Das Konzept der geplanten »Lemuria«-Staffel hatte der Kollege für gut befunden, auch die weiteren Abläufe leuchteten ihm ein.
»Hubert Haensel schreibt die Exposés für die sechs Taschenbücher«, erläuterte ich. »Er kennt sich hervorragend mit der PERRY RHODAN-Historie aus und ist dank seiner Arbeit an den Silberbänden in allen Vergangenheitsthemen bestens involviert.«
Bei dieser Wahl legte Sascha Mamczak ebensowenig Widerstand ein wie bei der Tatsache, dass Frank Borsch als Redakteur die Miniserie steuern sollte. Wir waren uns darüber hinaus einig, dass Frank auch den ersten Band schreiben sollte. Sascha kannte Frank bereits, der Autor hatte für Heyne übersetzt. Die beiden standen bereits im Dialog, ob man nicht bei weiteren Themen zusammenarbeiten würde – auch außerhalb von PERRY RHODAN.
»Lasst den Band doch auf der Erde spielen«, schlug Sascha Mamczak vor, der sich ansonsten wenig mit den Inhalten unserer Taschenbücher auseinandersetzte. Damit hätten wir einen stärkeren Anreiz für unsere Stammleser, die Miniserie zu kaufen. Auch für den Vertrieb sei das ein gutes Argument. Ich stimmte zu, das sollte sich machen lassen: Immerhin sollten die lemurischen Generationenraumschiffe letztlich auf Terra starten.
Der Heyne-Kollege legte stets Wert darauf, dass es einen Bezug zu den Science-Fiction-Lesern seines Programms gäbe. Auch für die Vertriebskollegen bei Heyne sei es sinnvoll, einen bekannten Namen zu haben. »Hans Kneifel kennen die alle wegen seiner historischen Romane«, so Mamczak, »und Leo Lukas hat mit ›Wiener Blei‹ sogar einen Preis gewonnen.«
»Unbedingt« aber wollte er Andreas Brandhorst als Autor dabei haben. Er mochte die Arbeiten dieses Schriftstellers, »den brauchen wir für den dritten Band«. Wir müssten ihm allerdings ein Thema geben, das nicht zu viele Vorkenntnisse der PERRY RHODAN-Serie verlangte. Zu diesem Zeitpunkt überlegte ich bereits, Andreas Brandhorst mit einer Vergangenheitshandlung zu betrauen: Immerhin musste ein Teil der Handlung in der Zeit spielen, in der auf dem Planeten Zeut die riesigen Raumschiffe der Lemurer gebaut werden.
»Der fünfte Roman könnte von Thomas Ziegler stammen, mit dem ich schon im Kontakt stehe«, überlegte ich. Da waren wir beide einer Meinung. Sascha kannte zwar nicht die PERRY RHODAN-Romane Zieglers, schätzte aber seine allgemeine Science Fiction sowie die guten Übersetzungen. Wir waren uns einig: Ein Taschenbuch von Thomas Ziegler ergäbe einen echtem »Aha«-Effekt.
Uwe Anton, den wir beide mochten, wollten wir diesmal eher zurückstellen. »Ich brauche auch gute Autoren für die PERRY RHODAN-Heftromanserie«, argumentierte ich. Zudem müsste er sich unbedingt um die ATLAN-Serie kümmern. Mit den Herren Borsch, Brandhorst, Ziegler, Kneifel, Lukas und – natürlich! – Haensel hatten wir auf jeden Fall eine Zusammenstellung, die den Lesern packende Unterhaltung liefern würde und die man dem Vertrieb gegenüber erklären konnte.
»Ich hätte gern wieder Bonus-Themen«, brachte Sascha Mamczak ein ebenso wichtiges Thema auf. Bei den »Andromeda«-Taschenbüchern hatten wir Risszeichnungen und Datenblätter. Bei »Lemuria« könnte das, so schlug ich vor, mit Aliens entsprechend fortgesetzt werden. »Wir bringen zu jedem Buch das Porträt eines coolen Außerirdischen«, überlegte ich. »Das Bild kommt von Swen Papenbrock, der sich sehr gut mit der Serie auskennt, den Text könnte Hubert Haensel liefern.« Sascha fand das interessant, aber diese Porträts sollten »im Buch auch handlungsrelevant sein«.
Bei den »Odyssee«-Taschenbüchern hatte jeweils ein umfangreicher Artikel von Rüdiger Vaas die Romane ergänzt; für »Lemuria« wollten wir ebenfalls ein »großes Bonus-Thema« haben. Unsere gemeinsame Überlegung: »Wir bringen eine Artikelreihe, zusammengestellt von Hartmut Kasper. In dieser Reihe werden wichtige SF-Themen des jeweiligen Buches aufgegriffen und in einen PERRY RHODAN- sowie allgemeinen Science-Fiction-Kontext gestellt.« Das könnte nicht nur die PERRY RHODAN-Leser faszinieren, sondern auch die Leser der allgemeinen Science Fiction ansprechen.
Im ersten Beispiel könnte es beispielsweise um »Generationenraumschiffe in der SF« gehen, angefangen bei den Klassikern von Alfred Elton van Vogt und anderen bis hin zum »Raumschiff der Ahnen« oder der SOL innerhalb der PERRY RHODAN-Serie. Ich stellte mir die Artikel schon richtig vor, und auch Sascha Mamczak war davon angetan.
Im Rahmen unserer Besprechung ging es darüber hinaus um Marketing-Aktionen, gemeinsame Veranstaltungen, Werbetexte und Anzeigen. Könnte Heyne eine vierfarbige Beilage in den PERRY RHODAN-Romanen schalten, wären wir in der Lage, die Bücher entsprechend in unseren Medien zu präsentieren? Als ich an diesem Abend von München aus nach Hause fuhr, war mein Kopf voller neuer Ideen und Planungen. Ich war mir sicher, dass wir mit den sechs Taschenbüchern des geplanten »Lemuria«-Zyklus auf einem richtig guten Weg waren ...
01 Mai 2016
Kindle veränderte viel
Vor ziemlich genau fünf Jahren geschah etwas, das nicht nur den deutschsprachigen Buchhandel ordentlich veränderte, sondern auch PERRY RHODAN »aufmischte«: Amazon brachte den Kindle in den Handel, und auf einmal waren E-Books im deutschsprachigen Raum ein Massenthema. Das ist heutzutage vielen Leuten gar nicht mehr so richtig bewusst ...
Bis 2011 waren PERRY RHODAN-Romane als E-Books etwas, das von den Autoren und von der Verlagsleitung durchaus belächelt wurde. »Das macht die Redaktion halt, aber es bringt nichts.« Wir arbeiteten mit kleinen Partnern zusammen, die teilweise hervorragende Arbeit leisteten, aber in erster Linie eben Leser erreichten, die sich besonders gut informiert hatten.
Ab dem Frühjahr 2011 wurden E-Book-Reader zu einem Massenthema – und mit verantwortlich dafür war das durchaus aggressive Marketing von Amazon. Wir arbeiteten ab dem Spätsommer dann intensiv mit unseren Partnern von der Firma Bookwire zusammen, und in der Folge wuchs unser E-Book-Geschäft rasant an.
Längst gibt es neben dem Kindle eine Reihe von anderen Lesegeräten, die hervorragend sind. Vor fünf Jahren bedeutete er aber eine unglaubliche Veränderung von Lese- und Einkaufsgewohnheiten ...
Bis 2011 waren PERRY RHODAN-Romane als E-Books etwas, das von den Autoren und von der Verlagsleitung durchaus belächelt wurde. »Das macht die Redaktion halt, aber es bringt nichts.« Wir arbeiteten mit kleinen Partnern zusammen, die teilweise hervorragende Arbeit leisteten, aber in erster Linie eben Leser erreichten, die sich besonders gut informiert hatten.
Ab dem Frühjahr 2011 wurden E-Book-Reader zu einem Massenthema – und mit verantwortlich dafür war das durchaus aggressive Marketing von Amazon. Wir arbeiteten ab dem Spätsommer dann intensiv mit unseren Partnern von der Firma Bookwire zusammen, und in der Folge wuchs unser E-Book-Geschäft rasant an.
Längst gibt es neben dem Kindle eine Reihe von anderen Lesegeräten, die hervorragend sind. Vor fünf Jahren bedeutete er aber eine unglaubliche Veränderung von Lese- und Einkaufsgewohnheiten ...
Abonnieren
Posts (Atom)