25 Oktober 2016

Phantome in Terrania

(Vorbemerkung: Heute schaue ich bewusst einmal wieder tausend Bände in die Vergangenheit. Es geht um den Band 1879, der im Zyklus »Die Heliotischen Bollwerke« spielt.)

Ernst Vlcek hatte eine Phantasie, die bei ihm oft über die Stränge schlug. Bei der Entwicklung der Dscherro wollte es der Exposéautor »so richtig krachen« lassen. Das merkt man schon im Exposé des Romans, der unter dem harmlosen Titel »Phantome in Terrania« erschien und bei den Lesern nicht gerade für Begeisterung sorgte – der Band enthielt den ersten Auftritt der monströsen Dscherro.

Als Beispiel für einen besonders gefährlichen Dscherro-Krieger benutzte Ernst Vlcek den »brutalen Fellokk«; damit wollte er einen Witz über Robert Feldhoff machen, der das mit gelassenem Humor hinnahm. Die Dscherro sollten, so das Exposé, nicht als »lustiges Völkchen« geschildert werden, sondern als »kompromisslos-brutale Ausbeuter«.

Der Autor stellte mehrfach klar: »Sie dürfen nie humorig oder lächerlich dargestellt werden.« Das gelang ihm in diesem Roman auch (der im Lektorat sogar ein wenig »entschärft« werden musste), in dem er die bösartigen Außerirdischen mit viel Freude am Detail in die Handlung einführte.

Sein Ziel war dabei eindeutig: Er wollte die »High-Tech« der Terraner mit der rohen Gewalt der Dscherro konfrontieren, gleichzeitig auch Themen wie Geiselnahme in der Handlung verarbeiten. Die Leser mochten das in der Mehrheit überhaupt nicht – aber das konnten die Autoren und die Redaktion nicht wissen, als die entsprechende Handlung im Sommer 1997 vorbereitet wurde.

Keine Kommentare: