23 Dezember 2021

Kleine Winterpause

Auch der PERRY RHODAN-Redaktionspost geht – wie die Social-Media-Kolleginnen – in eine kleine Winterpause. Der Stress muss für einige Tage ruhen.

Die nächste Meldung in diesem Blog gibt es deshalb nach aktuellem Plan erst am 3. Januar 2022. Wir wünschen euch ein schönes Fest und einen guten Rutsch nach 2022. Bleibt gesund!

Paradimjäger

Aus der Serie »1000 Bände zurück«


Ich wusste, dass Robert Feldhoff eine gewisse Freude daran hatte, Geschichten mit Raumjägern zu schreiben. Schon 1998 hatte er den Roman »Raumpiloten« veröffentlicht, und auch ich als Redakteur hatte an der Geschichte meine Freude gehabt.

Im Oktober 2002 folgte mit »Paradimjäger« eine indirekte Fortsetzung davon; diesmal mussten junge Piloten in einer heldenhaften Aktion gegen starke Gegner antreten. Im Exposé legte der Autor sich damals selbst eine extrem kurze Inhaltsangabe zurecht: »Als die ersten Paradimjäger einsatzbereit sind, werfen sich der junge Pilot Kisch Fakir und Tausende weitere den Katamaren des Reich entgegen ...«

Damit lässt sich die Handlung des dynamischen und temporeichen Romans sehr gut zusammenfassen. Feldhoff schaffte es, einen Halbzeitband für den laufenden Zyklus zu schreiben, der es in sich hatte und die Leser auf die actionreiche Fortsetzung einstellte.

22 Dezember 2021

Die zweite Genesis

Mit großen Schritten eilt die aktuelle Handlungsstaffel bei PERRY RHODAN NEO auf ihren Abschluss zu. Diese Woche erscheint »Die zweite Genesis«, verfasst von Rainer Schorm; der Band trägt die Nummer 268. In diesem Band beleuchtet der Exposéautor das Geschehen im Arkonsystem, in dem es zu einer Revolte der Überschweren kommt – die Söldner des Imperiums sind nicht mehr einverstanden damit, ständig für die Arkoniden den Kopf hinzuhalten und ansonsten nicht für wichtig erachtet zu werden.

Ich gestehe, dass meine Lieblingsfigur nicht zu den Besatzungsmitgliedern der SOL gehörte. Der Autor nahm mit Tanictrop eine spezielle Figur und stellte diese zeitweise ins Zentrum der Geschichte.

Tanictrop und seine Kumpane gehören zu einer Subkultur auf Arkon und denken deshalb anders als fanatische Militärs oder intrigante Adelige. Diese Darstellung der Subkultur und ihrer Denke hat mir sehr gut gefallen! (Aber gut … ich hatte schon immer ein Herz für Subkulturen, das passt also!)

21 Dezember 2021

Zoom-Konferenz mit Gast

Die abschließende Exposébesprechung des Jahres 2021 fand am Montag, 20. Dezember 2021, via Zoom statt. Die beiden Autoren Christian Montillon und Wim Vandemaan sowie ich als Redakteur sprachen über den noch laufenden Zyklus, aber vor allem schon über die Bände nach dem Jubiläumsband 3200 – dieser steht ja bereits in einem Jahr auf der Startrampe. Als Gast hatten wir Michael Thiesen dabei, der uns mit seinen Recherchen seit vielen Jahren unterstützt.

In der laufenden Zyklusplanung ging es noch einmal um die Rolle der Galaktischen Kastellane und den Aufbau möglicher neuer Figuren. Wie sollen diese neuen Figuren platziert werden, und welche von ihnen werden in den nächsten Zyklus hinübergeschoben?

Der Zyklus ab Band 3200 wird nicht nur in der Milchstraße und deren naher kosmischer Umgebung spielen, sondern ebenso Fernreisen bieten. Deshalb ging es in unserem Gespräch auch um die möglichen Zeiten, die man für manche Flüge brauchen würde – und natürlich ging es in dieser Phase darum, die vielen Ideen zu bündeln, die schon auf dem Tisch liegen.

Ob und wie wir eine Autorenkonferenz im Jahr 2022 machen werden, stand ebenfalls zur Diskussion. Wegen der aktuellen Gesundheitslage ist es nicht zu verantworten, im Frühjahr eine Autorenkonferenz mit persönlichem Zusammentreffen zu machen. Womöglich wird es also wieder eine Zoom-Konferenz sein müssen ...

20 Dezember 2021

Der Preis des Entkommens

Im laufenden »Chaotarchen«-Zyklus steht der Halbzeitband bevor und damit ein Wendepunkt. Deshalb schließt der Roman, den wir in dieser Woche veröffentlichen, auch die erste Hälfte ab. Verfasst wurde »Der Preis des Entkommens« von Oliver Fröhlich – der Autor stellt einige Aktivatorträger vor ungeahnte Herausforderungen.

Ohne zu viel zu verraten: Die Handlung spielt vor allem in der kleinen Galaxis Cassiopeia, in der zuletzt ein Chaoporter gestrandet ist. Was dort Perry Rhodan und seine Begleiter alles machen und tun, hat Auswirkungen, die allerdings über den Rahmen von Cassiopeia hinausgehen.

Oliver Fröhlich treibt die aktuellen Ereignisse in der kleinen Galaxis voran, und er blendet in das Innere eines höchst geheimnisvollen Raumschiffs. In meinen Augen ist das ein sehr gelungener Abschluss einer Zyklushälfte …

 

19 Dezember 2021

Dialekte im Interkosmo

Ich stolperte in einem Manuskript über eine Formulierung, die mich stutzig machte: Der Kollege schrieb von unterschiedlichen Ausprägungen im Interkosmo, sprich, es ging um Dialekte. Bisher war davon ja nie die Rede, zumindest erinnerte ich mich nicht daran. Dann aber wurde mir bewusst, dass der Autor natürlich komplett recht hatte.

Man sieht ja in einem vergleichsweise kleinen Land wie Deutschland, wie sehr sich die Dialekte unterscheiden. Oftmals wechselt der Zungenschlag von Dorf zu Dorf.

Ich wohne in Karlsruhe – und die Leute, die dreißig Kilometer weiter nördlich wohnen, sprechen völlig anders als jene, die dreißig Kilometer weiter südlich wohnen. Im Norden wird der badische Dialekt zum Kurpfälzischen, im Süden kommt der alemannische Einschlag bereits zur Geltung. Gehe ich nach Westen und über den Rhein, stoße ich in der Pfalz auf andere Mundarten, und fahre ich den Berg hoch, lande ich bald im Schwäbischen.

Warum also soll es in der Zukunft des PERRY RHODAN-Universums nicht ein Interkosmo als »Hochsprache« geben, das zahlreiche Ausprägungen auf den unterschiedlichsten Welten hat? Die Menschen auf Plophos sprechen anders als die Bewohner von Ertrus, von Zalitern und Ekhoniden ganz zu schweigen. Und man kann davon ausgehen, dass es auf den jeweiligen Welten natürlich lokale Dialekte und Soziolekte hat.

Was heißt das für unsere Romane? Es gibt Interkosmo, und das verstehen eigentlich alle – zumindest die Bewohner der Liga Freier Galaktiker –, aber die lokalen Dialekte und Sprachformen unterscheiden sich so stark, dass sie wie eigenständige Sprachen wirken. Ob und wie das die Autorinnen und Autoren in den jeweiligen Romanen schildern, wird man dann sehen müssen …

17 Dezember 2021

Der Zeitraffer und der Mythos

Ich kann nicht behaupten, dass ich die Ausgabe 27 der Fan-Publikation »Zeitraffer« gelesen hätte. Das wäre eine schamlose Übertreibung. Aber ich habe sie sehr gründlich geblättert, immer mal wieder einen Eintrag gelesen und am Ende über die Listen gestaunt. Schließlich war ich an den Grundlagen für diese Fan-Publikation beteiligt und kenne sie daher recht gut.

Der »Zeitraffer« widmet sich nämlich in dieser Ausgabe dem »Mythos«-Zyklus. Die 388 Seiten fassen die einzelnen Romane des Zyklus von Band 3000 bis 3099 zusammen, dazu kommen Fußnoten und weiterführende Informationen. In diesem Buch – anders kann man es nicht nennen – stehen Dinge, die ich vergessen habe, und viele Details, die garantiert niemand in der Leserschaft »auf dem Schirm« hat.

Michael Thiesen und das Team des Science-Fiction-Club Universums (SFCU) verlegen diese Fan-Publikationsreihe schon seit vielen Jahren, die Anfänge dafür wurden in den 80er-Jahren gelegt. Mittlerweile sehen die schönen Paperbacks recht professionell aus und schmücken jedes Science-Fiction-Bücherregal. Das finde ich toll! Vor allem für Leser, die gerne Hintergründe mögen, ist die Reihe sehr empfehlenswert.

16 Dezember 2021

Der Unsterbliche und die Exposés

Mit dem PERRY RHODAN-Band »Der Unsterbliche« erreichte die Science-Fiction-Serie zu Beginn des Jahres 1962 einen wichtigen inhaltlichen Höhepunkt: K. H. Scheer als Exposéautor erzählt darin unter anderem, wie Perry Rhodan und seine Gefährten die Kunstwelt Wanderer erreichen und erstmals auf die Superintelligenz ES stoßen. Das Titelbild von Johnny Bruck gilt zu Recht eines der wichtigsten Titelbilder unserer Serie.

Spannend ist allerdings, dass rings um diesen Band eine Reihe von Redaktionsentscheidungen getroffen worden. Das Exposé wurde am 12. September 1961 an die Kollegen verschickt, und in ihm wies K. H. Scheer auf diese Entscheidungen hin. So hatte sich beispielsweise W. W. Shols nach seinem kurzen Gastspiel in der Serie dazu entschlossen, aus dem PERRY RHODAN-Team auszusteigen. Er hätte Band 18 schreiben sollen.

Kurzerhand hatte Clark Darlton diesen Roman übernommen. Und so wurde aus »Die Rebellen von Tuglan« nicht nur ein einfaches Planetenabenteuer, sondern der erste Auftritt des Mausbibers Gucky. Man darf gern darüber spekulieren, was Shols aus der Figur gemacht hätte.

Zwischendurch hatte man offensichtlich überlegt, dem Kollegen Kurt Mahr den Band 18 zu überlassen, aber dieser hatte schon die Bände 16 und 17 geschrieben und war kaum in der Lage, gleich noch einen Band zu verfassen. Im Zuge dieses Umbesetzens hatte Scheer übrigens bereits den Band 13 übernommen; den hätte nämlich ebenfalls eigentlich W. W. Shols schreiben können.

Scheer hatte also einiges an Stress hinter sich, als er endlich mit der Arbeit an »Der Unsterbliche« beginnen konnte. Es wurde trotzdem ein extrem wichtiger Roman ...

15 Dezember 2021

Virtuell an der LMU

Nicht zum ersten Mal hielt ich einen Vortrag an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Leider fand die Veranstaltung auch in diesem Jahr nicht »live« statt, sondern musste virtuell ablaufen. Ich war mit einigen Dutzend Buchwissenschaftlerinnen in einem Zoom-Meeting und erzählte denen etwas über die PERRY RHODAN-Serie.

Dabei ging es vor allem um die Geschichte der Serie, unsere Art des Zusammenarbeitens – wie funktioniert denn so ein Autorenteam? – und auch darum, wie sich das mit den E-Books im Verlauf der Jahre entwickelt hat. Ich gab viele Informationen und hoffe, die Leute damit nicht überfordert zu haben.

Wieder einmal sah ich das Problem bei so einer virtuellen Besprechung: Stehe ich in einem Raum und habe die Menschen direkt vor mir, bekomme ich schnell mit, ob ich sie langweile und ob sie gedanklich abschweifen – dann kann ich reagieren und lauter sprechen oder sonst etwas tun. Im virtuellen Raum sehe ich keine körperlichen Reaktionen; die meisten Studierenden waren auch für die Kamera nicht zu sehen.

Ich halte es für sehr wichtig, unsere Serie immer wieder in die Öffentlichkeit zu bringen. Buchwissenschaftlerinnen und Buchwissenschaftler – es waren praktisch nur Frauen – sind letztlich potenzielle Multiplikatoren. Und wenn sie mit einem positiven PERRY RHODAN-Gefühl in ihr weiteres Studium gehen, kann uns das ja nicht schaden.

13 Dezember 2021

Maskerade

Ein beeindruckendes Titelbild, das ein wenig zur aktuellen Jahreszeit passt, hat Dirk Schulz für das Titelbild des Romans gezaubert, der in dieser Woche erscheinen wird: »Maskerade« von Susan Schwartz ist Band 3148 der PERRY RHODAN-Serie – ein weiterer Schritt auf den mittleren Band und einen Wendepunkt des laufenden »Chaotarchen«-Zyklus zu.

Die Autorin blickt dabei in das Innere eines mysteriösen Raumschiffs, aber auch in das Innenleben einer faszinierenden Figur. Dabei blendet sie in die Vergangenheit unserer Serie und spielt mit unterschiedlichen Realitäten. Dabei entsteht ein vielschichtiger Roman, der mir gut gefallen hat, als ich das Manuskript zur Lektüre vor mir hatte.

12 Dezember 2021

Im Jahresendspurt

Weil ich zwischen Weihnachten und Neujahr einige Tage lang frei haben möchte – das muss ja auch mal sein –, versuche ich heute tatsächlich, mir einen Überblick zum Stand der Dinge zu verschaffen: Was muss bis Weihnachten noch alles erledigt werden, was kann locker auf das Jahr 2022 geschoben werden, welche Termine drücken im Augenblick besonders stark?

Ein solches Vorgehen ist nicht ungewöhnlich, und ähnlich findet man es in praktisch allen Berufsgruppen. Bei mir geht es heute vor allem darum, die drei Serien zu strukturieren, die mich in diesen Tagen beschäftigen: PERRY RHODAN steuert in die zweite Hälfte des »Chaotarchen«-Zyklus, bei PERRY RHODAN NEO steht die neue »Leticron«-Staffel an, und bei PERRY RHODAN-Atlantis sind noch sehr viele Grundlagen festzulegen.

Was immer wieder vergessen wird: Bei der Arbeit eines Redakteurs geht es häufig gar nicht so sehr darum, selbst Ideen zu entwickeln – dafür sind in unserem Fall die Autoren da –, sondern eine Struktur zu schaffen, die dafür sorgt, dass die Ideen der Kreativköpfe besonders gut platziert werden können ...

10 Dezember 2021

Atlan in der Karibik

Die Figur des Arkoniden Atlan steht seit vielen Jahren in der Gunst der Leserinnen und Leser sehr weit oben. Besonders beliebt sind dabei die Abenteuer, die Atlan in der Vergangenheit der Erde erlebt hat – bekanntlich hat sich der Arkonide einige tausend Jahre sowohl in einer Tiefseekuppel als auch an der Oberfläche der Erde aufgehalten.

Derzeit freue ich mich immer wieder aufs Neue über eine Fortsetzungsgeschichte, die in den Fanzines der »Intravenös«-Reihe veröffentlicht werden. Bei diesem Fanzine handelt es sich um eine Publikation des ATLAN-Clubs Deutschland.

Ganz aktuell erschien die Ausgabe 292. Einen großen Teil des Heftes nimmt die genannte Atlan-Geschichte ein: Susanne Modl erzählt »Ein karibisches Abenteuer«, diesmal ist es schon der vierte Teil. Atlan bewegt sich zwischen Seefahrern und Piraten, zwischen Sklavenhändlern und Soldaten, zwischen Franzosen und Spaniern; er macht Maske, er kämpft mit dem Degen, er segelt zwischen den Inseln.

Das ist sehr unterhaltsam geschrieben und wird richtig flott erzählt. Es gibt gelegentlich sogar Humor, unterm Strich ist es aber ein farbenprächtiges Abenteuer in der Zeit der Piraten und Banditen ... Respekt!

09 Dezember 2021

Die rumänische Lizenzausgabe

Am 30. März 1995 unterschrieb die deutsche Seite, am 17. April 1995 folgte die rumänische Seite: Danach war der Lizenzvertrag über eine PERRY RHODAN-Ausgabe in Rumänien perfekt. Den Vertrag hatte die Lizenzabteilung in der Verlagsunion Pabel-Moewig ausgearbeitet, unterschrieben wurde er von Dr. Florian F. Marzin.

Der in Bukarest ansässige Verlag ProfiCon wollte PERRY RHODAN in Rumänien als Heftroman veröffentlichen und dazu auch die Original-Titelbilder nutzen. Geplant war eine Eins-zu-Eins-Publikation. Sicherheitshalber wollten die rumänischen Kollegen nur ein Heft pro Monat veröffentlichen.

Offensichtlich ist nie eines dieser Hefte erschienen, und was aus dem rumänischen Partner wurde, ist nicht bekannt. In der Folge erlosch der Verlag schlicht – weil die eine Seite nicht »geliefert« hatte …

07 Dezember 2021

Die Aloren

Ein ungewöhnliches Duo auf dem Titelbild und auch im Innern des Romans: Lucy Guth beleuchtet in ihrem kommenden Roman für PERRY RHODAN NEO eine Berufsgruppe, von der man selten liest, und innerhalb dieser Berufsgruppe einen Minderheit von Spezialistinnen. Dabei greift sie ein Science-Fiction-Motiv auf, das es zwar schon lange gibt, von dem man aber eher selten liest: Wie sieht es denn mit der Medizin der Zukunft auf, und wie würden sich Menschen an ihre Gerätschaften anpassen?

Dabei spielt ihr Roman nicht in der Zukunft, sondern in der Vergangenheit. Das mag seltsam klingen, ist aber so: Derzeit ist die Handlung von PERRY RHODAN NEO tief in der Vergangenheit angesiedelt.

Perry Rhodan und seine Gefährten sind mitten zwischen den Fronten des großen Krieges gestrandet, den Maahks und Arkoniden führen. Die Menschen wollen in ihre Gegenwart zurück und schauen nichts mehr, als dass sie versehentlich den Ablauf der Zeit verändern. Aber kann man sich aus allem heraushalten, wenn rings um einen herum eine Katastrophe nach der anderen zu beobachten ist?

06 Dezember 2021

Das Ende der Zweifler

Es ist ein Gegenspieler der besonderen Art, mit dem sich Atlan auseinandersetzen muss: Der Arkonide kämpft gegen die Munuam, gegen eine Meute des Chaoporters FENERIK. Und Robert Corvus setzt das Ganze großartig in Szene. Ich finde übrigens auch das Titelbild, das Dominic Beyeler zu »Das Ende der Zweifler« gemalt hat, echt stark. Der Roman, der in dieser Woche erscheinen wird, hat es also mehrfach in sich.

Meine liebste Erzählperspektive in diesem Roman ist übrigens die eines »Bösewichts«. Der Autor geht tief in diese eigentlich negative Figur hinein und macht sie dadurch auf besondere Weise lebendig. Es ist eine andere Perspektive, und er hält sie bis zum konsequenten Ende durch …

05 Dezember 2021

Kontinent der Geheimnisse

Die ersten Exposés liegen bei den Autorinnen und Autoren, die ersten Titelbilder entstehen – wir sind schon fleißig dabei, die wichtigsten Grundlagen für die kommende PERRY RHODAN-Miniserie zu erarbeiten. Diese trägt den Titel PERRY RHODAN-Atlantis und wird ab März 2022 in den Handel kommen. Davor müssen wir noch einiges erledigen.

Heute schreibe ich beispielsweise Texte für die geplante Leseprobe. Die werden wir nicht nur als eine Beilage zu den wöchentlichen PERRY RHODAN-Romanen veröffentlichen, die wird es darüber hinaus auch gedruckt geben. Geplant ist ein Heft im A6-Format, wie wir das in früheren Jahren ebenfalls getan haben. Es wird selbstverständlich ebenso eine digitale Leseprobe geben.

Aber zuerst müssen dafür die werblichen Texte stehen, mit denen ich mich heute beschäftigen. Es nutzen ja die tollsten Romane und die besten Titelbilder nicht, wenn niemand mitbekommt, dass es eine neue Serie geben wird ...

02 Dezember 2021

Die Pangalaktischen Statistiker

Aus der Serie »1000 Bände zurück«


In einem packenden Doppelband präsentierte Arndt Ellmer im Oktober 2002 ein Volk ungewöhnlicher Fremdwesen und dessen Vorgeschichte. Der PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 2146 und dem Titel »Die Pangalaktischen Statistiker« lieferte den Abschluss für eine kosmische Geschichte, die viele tausend Jahre zusammenfasste. Das ist heute genau 1000 Romane her.

In seinem Exposé lieferte Robert Feldhoff damals eine knappe Beschreibung: »Die zehn Cynos um Kirrik und Kamattagira entwickeln sich zu den Pangalaktischen Statistikern von Wassermal.« Er ahnte aber bereits die Diskussionen, die es mit Lesern deshalb geben würde: »Allerdings sollte der Autor darauf achten, dass die Cynos nicht entzaubert werden, sondern dass Geheimnisse stehen bleiben«, schrieb Feldhoff in seinem »Hinweis«, den er vor das eigentliche Exposé platzierte.

Der Exposéautor wusste, dass das Thema zwar gut war, aber ein gewisses Risiko in sich barg. »Da die Geschichte des Doppelbandes viele Jahrtausende umfasst, muss eine dramaturgische Klammer gefunden werden, die Anfang und Ende miteinander verbindet«, schrieb er deshalb in einen zweiten Hinweis. Er verwies auf eine Liebesgeschichte, die im Exposé angelegt wurde und die zentral für den Doppelband sei.

01 Dezember 2021

Einer war immer dabei

Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit unseren Partnern von Spreadshirt eine Reihe von neuen Motiven für T-Shirts und Tassen anbieten können. Sie stehen unter dem Slogan »Einer war immer dabei«, womit die 60 Jahre der PERRY RHODAN-Serie in einem kurzen Satz zusammengefasst werden.

Hintergrund für alles ist ein wunderbares Video, das Ben Calvin Hary auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht hat. In rund einer Minute stellt er die 60 Jahre vor, die unsere Serie schon hinter sich gebracht hat, wobei er wesentliche Ereignisse dieser Zeit in extrem kurzen Bildern raff. Das Fazit dabei ist: »Einer war dabei«.

Weil das Thema so gut ankam, beschlossen wir, daraus T-Shirt-Motive zu entwickeln. Ich finde, das ist eine tolle Idee der Marketing-Kolleginnen und unseres YouTube-Autorenkollegen – die kann man sich selbst schenken oder auch anderen Leuten aus Präsent unter den Weihnachtsbaum legen.

30 November 2021

Die Methanwelt

Ein ungewöhnlicher Schauplatz, Erinnerungen an einen längst vergangenen Krieg und aktuelle Probleme: In seinem Roman »Die Methanwelt«, der in dieser Woche erscheint, wirft Michael Marcus Thurner einen Blick auf das Geschehen in der Milchstraße. Die wohl wichtigste Figur des Romans ist Atlan – der Arkonide erkennt aufgrund seiner Erfahrung einige Zusammenhänge schneller als andere Milchstraßenbewohner.

Der Roman ist ein typisches Beispiel dafür, wie vielfältig sich die PERRY RHODAN-Serie präsentiert. Wir haben eine Handlung, die ständig voranschreitet, jede Woche eine neue Geschichte, die weiter in die Zukunft reicht. Und gleichzeitig gibt es in der Serienhandlung immer wieder Blicke »nach hinten« oder »zur Seite«, wodurch andere Aspekte beleuchtet werden oder die Vergangenheit aus einem anderen Winkel gezeigt wird.

Eine Galaxis mit Hunderten von Milliarden Sonnen und ebensovielen Welten und Monden wird – geht man nach der Logik unserer Serie – im Verlauf von undenklichen Zeiten immer wieder Sternenreiche hervorgebracht haben, von denen man noch nie gehört hat. Und es ist nachvollziehbar, dass gelegentlich Spuren davon auftauchen. Das wird in »Die Methanwelt« unter anderem schön thematisiert …

29 November 2021

Kein nostalgischer Blick auf Traversan

Ein Logbuch der Redaktion


Betrachtet man die PERRY RHODAN-Serie und den Serienkosmos über die Jahrzehnte hinweg, stellt man fest, dass es immer wieder Entwicklungen gibt, mit denen niemand so richtig rechnete. Eine davon ist das »Revival« des Heftromans – und stark dazu beigetragen hat sicher die ATLAN-Serie, bei dieser vor allem der »Traversan«-Kurzzyklus. Von den Erfahrungen, die in den späten 90er-Jahren mit »Traversan« gesammelt wurden, zehrten die Redaktion und das Autorenteam noch Jahrzehnte danach.

Dabei sah es in der ersten Hälfte der 90er-Jahre nicht besonders gut aus. Der Heftroman steckte in einer starken Krise, die sich schon in den 80er-Jahren abgezeichnet hatte. Einige Verlage gaben auf, zahlreiche Serien wurden eingestellt. Zu den Serien, die das Zeitliche segneten, zählte bereits in den 80er-Jahren die ATLAN-Serie. In den 90er-Jahren folgten bei PERRY RHODAN die Nachauflagen und die Taschenbücher. Die Verlagsunion Pabel-Moewig schien sich vom Heftroman zu verabschieden: Verschiedene Zeitschriften wurden gegründet, der Buchverlag stärker ausgebaut.

In diese Phase fiel die Entscheidung, mit ATLAN einen Neustart zu wagen. Dieser Neustart sollte nur zwölf Romane umfassen, und wir wollten uns an amerikanischen Comics orientieren: eine sogenannte Miniserie, die neben einer Hauptserie läuft. Die klare Auflage der Geschäftsleitung war, dass das Projekt »nebenbei« zu produzieren sei. Die Kosten sollten so niedrig wie möglich bleiben.

Im Nachhinein muss man klar sagen: Dass wir jede Woche einen Roman veröffentlichten, war sehr ambitioniert. Bei späteren Miniserien verlegten wir uns deshalb auf einen Erscheinungsrhythmus von zwei Wochen.

Bei »Traversan« kam alles wie eine Lawine auf meine Kollegin Sabine Kropp und mich zu: Romane, die übers Wochenende fertiggestellt werden mussten, Lektorate über Nacht und ein mörderischer Zeitdruck vom ersten bis zum letzten Tag. Aber danach waren wir stolz auf das, was wir geleistet hatten.

Die Miniserie bildete in vielerlei Hinsicht eine Premiere: Es war der erste Handlungsabschnitt des größten Science-Fiction-Universums der Welt, den Robert Feldhoff allein als Exposéautor gestaltete. Zu der Zeit arbeitete er bei PERRY RHODAN noch mit Ernst Vlcek zusammen, der gewissermaßen sein Mentor war. Darüber hinaus war es der erste Zyklus, für den Rainer Castor die Datenrecherche übernahm. Später sollte seine gründliche Arbeit für den gesamten PERRY RHODAN-Kosmos von größter Bedeutung sein.

Wir probierten bei »Traversan« vor allem alles Mögliche aus: neue Autoren wie Rainer Castor und Frank Borsch, bislang unbekannte Titelbildzeichner wie Andreas Adamus, frische Abläufe innerhalb der Redaktion, ganz andere Gestaltungsmuster – wir bauten die Layouts der Heftromanseiten in bislang unbekannter Weise – und vor allem eine neue Art von Geschichte.

Die zwölf Romane waren in sich abgeschlossen, sie boten aber einen Ausweg am Ende: eine Möglichkeit, weitere Geschichten mit Atlan in der spannenden Zeit des großen Arkon-Imperiums zu erzählen. Dies geschah durch den Roman »Fluchtpunkt Schemmenstern« von Frank Borsch.

Bei der Planung der zwölf Romane gingen wir ebenfalls andere Wege. Wir hatten die erste Besprechung zu dieser Serie in eine Pizzeria in Hamburg-Altona, wir setzten zum ersten Mal bewusst auf eine »Emotionalisierung« der Handlung – in dem wir die Liebesgeschichte von Anfang an festlegten –, und wir dachten gleich an eine Lizenzierung in Buchform oder in Form von Hörspielen.

Darüber hinaus wurde die Welt des Arkon-Imperiums zum ersten Mal so richtig plastisch dargestellt. Dazu zählten höfische Sitten und Gebräuche ebenso wie das Karaketta-Rennen mit seiner Action oder der Philosophie des Dagor. Viele der Grundlagen, die Rainer Castor vor allem erarbeitete, wurden in zahlreichen Romanen der folgenden Jahre und Jahrzehnte verarbeitet.

Blicke ich heute auf die zwölf »Traversan«-Romane und den nachgeschobenen »Schemmenstern«-Einzelband, fällt mir auf, wie sehr sie in ihrer Zeit verhaftet sind. Es sind typische Heftromane mit schneller Action und flotten Dialogen, sie enthalten viele Ideen, wie sie in der Science Fiction üblich sind. Vor allem aber sind sie – so finde ich immer noch – packendes Lesefutter: abenteuerliche Science Fiction eben.

Umso mehr freue ich mich darüber, dass im Hirnkost-Verlag nun eine neue »Traversan«-Ausgabe erschienen ist. Ich bin sicher, Robert Feldhoff und Rainer Castor hätten sich darüber sehr gefreut!

28 November 2021

Die neue »SOL« überzeugt wieder

Ich habe in den vergangenen Tagen die Ausgabe 104 der Zeitschrift »SOL« gelesen und kann immer noch nicht genau sagen, was mir am besten gefallen hat. War es die schöne Kurzgeschichte »Verlorene Gefühle« von Michael Mühlener, in der Alaska Saedelaere eine wichtige Rolle spielt? Waren es die interessanten Einblicke in das aktuelle Geschehen in der PERRY RHODAN-FanZentrale, in der ich ja seit Gründung eines der vielen Mitglieder bin?

Selbstverständlich hat es sich für mich gelohnt, den Schwerpunkt dieser Ausgabe zu lesen. Mein Kollege Klaus Bollhöfener ist nach vielen Jahren bei PERRY RHODAN – wir arbeiteten immer nebeneinander, getrennt durch eine dünne Bürowand – in den Ruhestand gegangen, und in vielen Beiträgen wird an seine Arbeit erinnert. 

Klaus organisierte nicht nur die vielen Marketing-Aktivitäten unserer Abteilung, sondern engagierte sich auch stark in der Fan-Szene, baute vor allem die FanZentrale auf und steuerte über Jahre hinweg die »SOL«. Die Beiträge über ihn sind abwechslungsreich und gelungen, ich habe sie alle sehr gelesen.

Darüber hinaus enthält das 68 Seiten starke und in professionellem Layout gestaltete Magazin haufenweise andere Beiträge. Aktuelle Romane werden kritisch besprochen, es gibt Rückblicke auf alte Planetenromane und einen Band der »Space Thriller«, die Architektur innerhalb unserer Serie wird gewürdigt, und ich kann mich in einem schönen Artikel mit der arkonidischen Sprache vertraut machen. Eine gelungene Mixtur, die von Christina Hacker wieder einmal mit sicherer Hand zusammengestellt worden ist.

Die »SOL« 104 gibt es wie immer bei der PERRY RHODAN-FanZentrale. Ein lohnenswertes Heft, an dem ich nichts zu meckern habe!

26 November 2021

Stillleben im November

Kurz vor der Mittagspause in der PERRY RHODAN-Redaktion: Der Redakteur gönnt sich noch einen Kaffee und einen Schokoriegel, bevor es weitergeht mit dem aktuellen Manuskript.

Mittagessen gibt's heute erst später, zuerst muss die Arbeit erledigt werden. Die Zwänge, die Zwänge ...

25 November 2021

Presseaktion zum Geburtstag

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Eckhard Schwettmann stand in der Tür unseres Büros und strahlte uns an. »Die Presse steigt voll auf unser Thema ein, das ist großartig.« Er hielt einige Ausdrucke in der Hand, die er schwenkte, als seien es Trophäen.

Sabine Bretzinger und ich sahen uns verwirrt an. Wir verstanden nicht gleich, was er meinte. Der neue Kollege, der erst seit einigen Tagen im Verlag war und eine Marketing-Abteilung für PERRY RHODAN aufbauen sollte, war gern bereit, uns zu erläutern, was gerade ablief.

Wir schrieben den Juni 1996, PERRY RHODAN wurde schließlich 35 Jahre alt, und das Jubiläumsjahr lief bereits. Einen WeltCon, den wir vorgeschlagen hatten – etwa in Bad Godesberg –, hatte die »oberste Etage« bereits im Vorjahr abgelehnt; nun stand ein großes Fan-Treffen in Garching bei München bevor.

Eckhard zeigte uns den Artikel, den eine Tageszeitung über PERRY RHODAN gebracht hatte, und eine handschriftliche Notiz aus der Verlagsleitung. »Der Con in Garching wird schon in den Medien vermeldet«, sagte er stolz, »da läuft die Pressearbeit also gut.« Der Verlagsleiter sei sehr mit der bisherigen Arbeit zufrieden.

Sabine und ich waren immer noch verwirrt. Wie es sich herausstellte, hatte der Verlagsleiter die Information aus der Presse erhalten, sie allerdings nicht an uns weitergeleitet, sie dann aber so an Eckhard übermittelt, dass dieser glaubte, die »obere Etage« habe die Presse »im Griff«. Ich schaffte es, die gute Laune zu behalten – immerhin schien die Pressearbeit zu funktionieren, und das war positiv genug.

Tatsächlich war einiges anders gelaufen. Die Verlagsleitung hatte ursprünglich mit einer Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit zusammenarbeiten wollen. Der »Deal«, den man ausgehandelt hatte, war allerdings nicht positiv für die Redaktion gewesen: Wir hätten den »Input liefern« müssen, sprich, die Texte hätte allesamt ich verfassen müssen, und dann hätten die Kollegen dieser Agentur meine Texte so lange umgeschrieben, bis sie ihnen gefallen hätten. Mit diesen Texten wären sie in der Folge an die Journalisten herangetreten.

»Das können wir doch auch selbst, und das schneller und besser«, hatten Sabine Bretzinger und ich argumentiert. Das Argument, dass wir auf diese Weise viel Geld sparen konnten, überzeugte offensichtlich am schnellsten. Die Zusammenarbeit mit der Agentur wurde damit geschoben, später geriet das Thema ohnehin in Vergessenheit.

Mir war das Recht: Einige der Ideen, die man in der Agentur entwickelt hatte, klangen vernünftig, andere wirkten auf mich vor allem teuer und übertrieben. So wollte man »Walking Acts« damit beauftragen, durch die Fußgängerzonen großer deutscher Städte zu ziehen: Damit waren Schauspieler gemeint, die sich als Serienfiguren verkleiden sollten, um dann das potenzielle Publikum mit Informationen zu versorgen.

»Verkleidet sich dann jemand als Gucky, und wer macht den Icho Tolot?«, hatte ich bei einer Besprechung gespottet, war aber nicht verstanden worden. Das Kostenargument hatte eher gezogen als mein Sarkasmus: Auf der einen Seite stand eine Agentur, deren Kosten sich im sechsstelligen D-Mark-Bereich bewegen würden, auf der anderen Seite zwei Verlagsangestellte, die ihre Arbeit notfalls in unbezahlten Überstunden erledigten.

Im Mai hatten Sabine und ich dann eben unsere Presseaktion organisiert. Wir hatten die Adressen von Zeitungen, Zeitschriften und Radiostationen in München ermittelt, teilweise mithilfe der Fans, die wir in München kannten, und denen dann ein Schreiben zugeschickt. Manche Adresse kannten wir noch aus dem Vorjahr – über den plötzlichen Tod von Johnny Bruck hatten damals viele Medien berichtet. Unser Schreiben hatte einen Brief und einen Text enthalten, mehr nicht, dazu das Angebot, weitere Informationen direkt von uns zu bekommen.

»Alles Weitere kann ja dann die Marketing-Abteilung übernehmen«, schlug Eckhard vor. Damit waren Sabine und ich einverstanden. Wir hatten den Stein ins Rollen gebracht, aber mir war sehr recht, wenn ich mich danach wieder um meine eigentliche Arbeit kümmern konnte: die Romane redigieren, mit den Autoren kommunizieren, Texte für das »Drumherum« schreiben.

Eckhard hatte weitergehende Pläne. »Wir sollten vor allem an das Lokalfernsehen herantreten«, argumentierte er. Zeitungen allein genügten nicht mehr; in den 90er-Jahren seien Fernsehsender als Multiplikatoren sinnvoller. Ich verwies auf den Sender TV München, der sich schon gemeldet hatte – damit hatten wir eine gute Grundlage.

Der neue Kollege erinnerte sich an seine vielen Bekannten. Diese saßen vor allem in Köln bei Funk und Fernsehen sowie bei den in diesen Jahren stark florierenden Stadtmagazinen. »Die kennen aber weitere Leute, auch in München«, versprach er. »Dann werden wir doch sehen, was sich machen lässt.«

Die Presseaktion sei gut angelaufen, lobte er uns, nun müsse man die bisherige Arbeit erweitern. Er wolle selbst nach Garching fahren und auf dem Con sowohl die Fans treffen als auch sehen, wie so eine Veranstaltung ablaufe. Wenn man PERRY RHODAN größer machen wolle, brauche man die Fan-Szene.

Den Ansatz wiederum fand ich gut. In den vergangenen Jahren hatte ich den Eindruck gewonnen, in den »oberen Etagen« halte man die Leser unserer Serie für ein lästiges Übel: Sie schrieben Briefe, die man beantworten musste, sie wollten regelmäßig mit sauber gedruckten Romanen beliefert werden, und sie waren kritisch. Damit kam eine Verlagsleitung, die ihren Schwerpunkt weniger bei Heftromanen und eher bei Frauen- und Rätselzeitschriften sah, nicht unbedingt klar.

Eckhard Schwettmann könnte, so hoffte ich, nicht nur eine Wende für PERRY RHODAN nach außen hin, sondern auch für die Kommunikation nach innen einleiten. Bei der weiteren Pressearbeit konnte er hierfür eine wertvolle Unterstützung leisten.

24 November 2021

Schach für Thora

Ein ungewöhnlicher Roman erscheint diese Woche bei PERRY RHODAN NEO. Von Ben Calvin Hary stammt »Schach für Thora«, auf dem die Arkonidin in einer sehr kämpferischen Pose zu sehen ist, die mir aber gut gefällt: Thora ist sicher keine Frau, die vor Entscheidungen zurückschreckt, sondern ist durchsetzungsstark und im Zweifelsfall knallhart. Im kommenden Roman steht sie aber vor Erkenntnissen, die ihr Weltbild geradezu erschüttern.

Es geht um den Extrasinn und seine Geschichte. Woher kommt die Technik, mit der die Arkoniden ihre wichtigsten Persönlichkeiten mit einem Logiksektor ausstatten, und wer hat sie entwickelt? Die Vorgeschichte dazu erfährt Thora in diesem Roman – und mit ihr erfahren es auch die Leser.

»Tuales Träume« – das ist gewissermaßen die Handlung auf der parallelen Ebene. Der Autor schildert die jeweiligen Szenen intensiv und mitreißend. Mir wird das Arkon-Imperium damit nicht unbedingt sympathisch, aber die Geschichte selbst finde ich spannend.

23 November 2021

Volker Lechtenbrink ist tot

Heute morgen ging die Nachricht durch die digitale Presse: Der Schauspieler Volker Lechtenbrink ist gestorben. Darüber werden in den nächsten Tagen sicher viele Zeitungen und Zeitschriften schreiben, es wird ebenso ein Thema für das Fernsehen sein. Der Schauspieler wurde 1944 geboren, wurde schon 1959 durch den Film »Die Brücke« berühmt, den man sich meiner Ansicht nach immer noch anschauen kann, und spielte in unzähligen Filmen und Fernsehserien mit.

Für PERRY RHODAN war er ebenfalls aktiv. In der Hörspielversion des »Sternenozean«-Zyklus, die von den Kollegen bei Lübbe Audio veröffentlicht wurde, sprach er die Rolle des Perry Rhodan. Lechtenbrink machte das sehr gut, seine Stimme klang zwar ein wenig »älter«, als man sich das bei unserem terranischen Raumfahrer vorgestellt hat, aber es störte nicht.

Bei öffentlichen Veranstaltungen, die Lübbe Audio organisierte, lernte ich ihn in den Nullerjahren kennen. Wir unterhielten uns ein wenig, viel Zeit hatten wir nicht. Er war ein berühmter Schauspieler, der viele Erfahrungen auf Bühnen und vor Fernsehkameras gesammelt hatte, wirkte aber nicht im Geringsten arrogant oder abgehoben.

Mit der PERRY RHODAN-Serie ist sein Name auf jeden Fall für immer verbunden: ein Schauspieler, der als Hörspielsprecher einen großen Terraner verkörperte.

22 November 2021

UNGEZÄHLTE STERNE

Wenn der Titel eines PERRY RHODAN-Romans in Versalien gedruckt wird, also in Großbuchstaben, könnte es sich entweder um einen Fehler handeln – oder es ist der Name eines Raumschiffes oder einer Superintelligenz. Der Roman, der in dieser Woche erscheint, trägt die Bandnummer 3145, wurde von Michelle Stern verfasst und spielt zu einem großen Teil an Bord des Schiffes UNGEZÄHLTE STERNE.

Die Autorin ist sicher eine der Spezialisten für fremde Kulturen in unserem Team. Michelle Stern nimmt Atlan als Hauptperson und konfrontiert ihn mit einer anderen Zivilisation – da gibt es Missverständnisse und Konflikte, neue Freundschaften und alte Konflikte.

Ich las den Roman als Manuskript mit großer Spannung, obwohl ich das Exposé schon kannte; die Autorin ließ die Handlung konsequent auf den knalligen Abschluss zusteuern. Klar bin ich subjektiv, weil ich in die Entstehungsprozesse eingebunden bin, aber das fand ich schon ziemlich klasse!

21 November 2021

Die Fülle unserer Ungewissheit

H. G. Ewers war einer der Autoren, die die PERRY RHODAN-Serie über Jahre hinweg prägten. Vor allem seine skurrilen Figuren blieben den Lesern bis heute in Erinnerung. Leider starb er schon 2013 – vor seinem Tod arbeitete er noch am Konzept einer Kurzgeschichte für die STELLARIS-Reihe.

Die Geschichte »Die Fülle unserer Ungewissheit« schrieb dann Wim Vandemaan auf Basis der Ewers-Fragmente. Aus diesem Grund taucht darin auch der Raumkapitän Guy Nelson auf, während gleichzeitig allerlei Raum-Zeit-Anomalien eine Rolle spielen. Die STELLARIS-Geschichte wurde 2015 veröffentlicht, sie ist im entsprechenden E-Book-Paket enthalten – ich habe sie dieser Tage als Hörbuch angehört, gelesen von Florian Seigerschmidt.

Es ist eine ungewöhnliche Geschichte: Die Dialoge sind teilweise sehr ironisch, die Ideen basieren auf phantastischen Überlegungen, und die Auflösung überrascht. Diese STELLARIS-Geschichte – die Nummer 46 unserer Reihe – belegt wunderbar, welche Möglichkeiten die Science Fiction im Allgemeinen, die PERRY RHODAN-Serie im Besonderen und die STELLARIS-Geschichten im speziellen bieten: Gedankenspiele, schräge Ideen, faszinierende Charaktere. Schön!

20 November 2021

Bevor Leticron kommt ...

Am heutigen Tag steht PERRY RHODAN NEO in Zentrum meiner Tätigkeiten: Ich lese, und ich schreibe, und beides Mal geht es um aktuelle Romane. Konkret geht es um den abschließenden Roman der laufenden Staffel »Arkons dunkle Zeit« und die ersten Texte zur kommenden Staffel, die den schönen Titel »Leticron« getragen wird.

Am Ende einer Staffel müssen wesentliche Handlungsfäden zusammengeführt werden, um Antworten auf die vielen offenen Fragen der Leser zu geben. Am Anfang einer neuen Staffel muss der Autor die neuen Zusammenhänge präsentieren und die Leser idealerweise in eine frische Handlung führen, die sich dann über zehn Bände hinweg erstreckt.

Beides sind herausfordernde Aufgaben für die Autoren. Sie müssen die Fakten parat haben und entsprechend präsentieren. Und »ganz nebenbei« soll der Roman ja unterhaltsam sein und die Leser über 160 Seiten hinweg faszinieren. Als Redakteur prüfe ich nun die Manuskripte, um dann mit den Autoren über sie zu kommunizieren. Das finde zumindest ich spannend ...

19 November 2021

Die Wega-Romane zum Anhören

Zu den positiven Dinge, die es für PERRY RHODAN im Jahr 2021 gab, zählt ganz eindeutig unsere Miniserie PERRY RHODAN-Wega. Die zwölf Romane, die unter der Obhut von Michael Marcus Thurner entstanden, waren inhaltlich gut und trugen tolle Titelbilder; sie kamen bei den Leserinnen und Lesern gut an, und sie verkauften sich auch in der von uns geplanten Auflagenhöhe. In Zeiten, in denen Verlage sich in einem höchst kritischen »Marktumfeld« behaupten müssen, ist das nicht selbstverständlich.

Was mir persönlich immer gefällt, ist die zusätzliche Hörbuch-Version. Ich schaffe es nie, sie während der Produktion der Romane anzuhören – ich lese die Exposés und Mansukripte und kommuniziere viel mit den Autorinnen und Autoren. Deshalb freue ich mich sehr, wenn – wie in diesem Fall – hinterher eine CD-Box herauskommt, die alle zwölf Romane auf CDs enthält.

Die werde ich mir sicher nicht mehr in diesem Jahr anhören. Aber ich komme sicher irgendwann dazu, auf einer längeren Autofahrt etwa, mich ein weiteres Mal mit PERRY RHODAN-Wega zu beschäftigen. Darauf freue ich mich schon jetzt!

18 November 2021

Die Tage der Gitterboxen

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

Im September 2021 sahen die Flure im unteren Stock des Verlagsgebäudes aus wie eine Mischung aus Kartonlager und Gitterboxen. In den Gitterboxen entsorgten wir Dinge, die wir nicht mitnehmen konnten – der Umzug stand direkt bevor, und wir wussten, dass wir in deutlich kleineren Büros arbeiten würden, zu denen viel weniger Lagerflächen kamen.

Wir entsorgten alte Ordner mitsamt ihrem Inhalt und Stapel von Fachzeitschriften. Wir warfen Dinge weg, die zwar interessant oder auch schön waren, für die wir aber keinen Platz mehr finden würden. Die alte Kaffeemaschine kam in eine Box, ebenso Stehsammler für Zeitschriften oder mehrere Jahrgänge der »bild der wissenschaft«. 

Wir warfen auch Dinge weg, die nichts mit PERRY RHODAN zu tun hatten, die wir aber immer aufgehoben hatten, weil sie quasi »neben« unserer Arbeit standen: zu Serien und Reihen wie »Seewölfe« und »Kommissar X« beispielsweise. Das war nicht immer einfach, aber wir standen unter Zeitdruck.

Und jetzt sind die Flure leer, und in den Büros blieb nur der Staub zurück ...

17 November 2021

Kurzer Besuch aus Frankreich

Die PERRY RHODAN-Redaktion ist seit Anfang Oktober in den neuen Räumlichkeiten in der Niederwaldstraße, und heute hatten wir unseren ersten Besuch. Der Termin war lange vorher vereinbart worden, wir hielten uns streng an alle Corona-Regeln und nahmen zum Foto irgendwann die Maske ab. Es war ein ausgesprochen netter und positiver Besuch.

Wir saßen im neuen Besprechungsraum zusammen, den die Kolleginnen erst unlängst eingerichtet hatten. Vor dem schönen Hintergrund unserer Vitrinen machte der Besuch gleich doppelt Spaß; als Gastgeschenke brachten die Fans aus Frankreich nicht nur eine wunderbare Geschenkpackung mit Schokolade mit, sondern auch ein schönes Modell der BASIS. Das werde ich bei Gelegenheit genauer zeigen.

Bei unserem Gespräch ging es um allgemeine Dinge, natürlich auch um die gesundheitliche Situation in beiden Ländern. Wir diskutierten über die Fan-Szene in Deutschland und Frankreich, mögliche Wege für PERRY RHODAN in Frankreich und gemeinsame Aktivitäten. (Das Foto schoss Janina Zimmer. Am Termin nahm auch Sabine Kropp teil.)