31 Januar 2014

Leseprobe druckfrisch

Heute kam das Paket bei Klaus Bollhöfener an, und ich sicherte mir gleich ein erstes Exemplar: Die gedruckten Leseproben für den PERRY RHODAN-Silberband 125 sind da. Zwar wird »Fels der Einsamkeit« offiziell erst im März erscheinen, aber mit der Werbung kann man ja nicht früh genug anfangen. Und ich finde solche Leseproben sowieso gut.

Sabine Kropp hat sie zusammengestellt, Klaus Bollhöfener hat sie gestaltet. Und wenn ein Buch schon so losgeht, packt es zumindest die Leser, die eine Ader für die »kosmische Epoche« bei PERRY RHODAN haben: »Khrat war eine Welt, die kosmische Geschichte atmete, ein Schnittpunkt universeller Ereignisse.«

30 Januar 2014

Ein PR-Extra über das Duzen

Am 31. Januar 1978 verschickte William Voltz ein sehr kurzes »PERRY RHODAN – EXTRA« als Rundschreiben an die Autoren. Es macht klar, dass sich schon damals Unklarheiten in die Serie einschlichen, was die korrekte Ansprache der Hauptfiguren anging.

»Bitte darauf achten, daß Demeter und Borl sich duzen«, schrieb der Exposéautor. Er nannte namentlich zwei Autoren, die in ihren Romanen diese Figuren zu benutzen hatten, und er verwies auf Hans Kneifel, der »das Geduze zwischen den beiden« in einem Roman eingeführt hatte – ohne dass es im Exposé gestanden hatte.

29 Januar 2014

Die Elianer und die Vergeltung


-->Wenn man die STELLARIS-Kurzgeschichten nicht in der richtigen Reihenfolge hört, kann das verwirrend sein. Das merkte ich, als ich dieser Tage die Folge 22 hörte. Sie stammt von Roman Schleifer und trägt den Titel »Die Elianer: Vergeltung«. Gelesen wird das kurze Hörbuch von Michael Stange.
Die grundsätzliche Idee hat mir gut gefallen: Ein Terraner hasst die sogenannten Traitor-Marodeure so, dass er in seiner Abneigung bereit ist, buchstäblich über Leichen zu gehen. Für PERRY RHODAN-Fans ist die Kurzgeschichte aufgrund ihrer zahlreichen Querverweise und Anspielungen sicher sehr ansprechend; wer die Serie aber nicht gut genug kennt, hat womöglich Verständnisprobleme.

28 Januar 2014

Die Weisung des Vektorions

Gastromane von Susan Schwartz sind immer wieder eine Freude für viele PERRY RHODAN-Leser: Die Autorin versteht sich hervorragend darauf, fremdartige Lebewesen so darzustellen, dass man sich als Leser gut in sie hineinfinden kann. Der PERRY RHODAN-Roman, der am 31. Januar 2014 veröffentlicht wird, ist dafür mal wieder ein schönes Beispiel.

»Die Weisung des Vektorions«, zu dem es ein »feuriges« Titelbild von Dirk Schulz gibt, präsentiert die Lucbarni, ein außerirdisches Volk, mit dem die Menschheit bislang keinen Kontakt hatte. Diesen Kontakt stellt jetzt niemand anderes als Perry Rhodan selbst her – und was dabei alles passiert, zeigt der Roman auf.

27 Januar 2014

Die Perrypedia wird zehn

Dass die Perrypedia heute zehn Jahre alt wird, wäre fast an mir vorübergegangen – ich schaue nicht jeden Tag auf diese Seite. Die Perrypedia ist eine unglaublich wichtige Einrichtung für die gesamte PERRY RHODAN-Serie: Die Fans nutzen sie, die Autoren schauen auf die Seite, der Redakteur guckt mindestens dreimal pro Woche irgendwelche Einträge an.

Die Leistung der engagierten Fans ist nicht genug zu loben. Unglaublich viele Einträge rings um PERRY RHODAN sind auf der Seite zu finden: nicht nur zu den Inhalten, sondern auch zum »Drumherum«. Ich hoffe, dass es die Perrypedia noch lange ist, gratuliere auf diese Weise auch öffentlich, und freue mich auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte!

Es gibt sogar eine spezielle Jubiläumsseite ... klickt darauf und verewigt euch!

26 Januar 2014

Hinterher gehinkt

Der Plan war einfach: Ich drucke mir den Packen an NEO-Exposés und Exposés für das Geheimprojekt aus und lese sie am Wochenende in aller Gemütsruhe durch. Aber leider klappte es nicht so, wie ich es geplant hatte – ab und zu ist das Privatleben doch stärker als ein gewisser Raumfahrer, weshalb einige Dinge unerledigt liegen blieben.

Was dann in diesem Fall heißt: Der Sonntag gehört nicht dem »Tatort« oder einem eventuellen Krachkonzert, sondern den Abenteuern eines gewissen Raumfahrers. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dieser Entwicklung zufrieden sein soll ...

25 Januar 2014

Ein Kalender aus Garching

Das war eine schöne Überraschung kurz nach dem Jahreswechsel: Die Veranstalter des GarchingCons überraschten mich mit einem Jahreskalender für das Jahr 2014; okay, sie überraschten nicht nur mich, aber als Redakteur der PERRY RHODAN-Serie bekam ich einen der Kalender ab. Es ist ein Dankeschön für die Unterstützung des Cons, den die Münchner Fans zur Feier des PERRY RHODAN-Romans 2700 veranstaltet hatten.

Der Kalender ist sehr schön: Er liefert in beeindruckender Qualität allerlei farbige Bilder von Sternnebel, Galaxien und anderen Himmelskörper, die vom Hubble-Teleskop oder der ESA stammen. Da beginnt auch ein fünfzig Jahre alter Science-Fiction-Redakteur noch einmal damit, vom Weltraum zu träumen ...

24 Januar 2014

Countdown für Lepso

Endlich kam ich dazu, den aktuellen Band aus der PERRY RHODAN-FanEdition zu lesen. Es ist die Nummer 13, sie trägt den Titel »Countdown für Lepso«, und sie wurde von Jörg Isenberg verfasst. Ich habe mich bei der Lektüre ausgesprochen gut unterhalten.

Die Geschichte spielt gegen Ende des 30. Jahrhunderts, und sie spielt in der Nähe des Planeten Lepso, aber auch auf seiner Oberfläche. Protagonisten sind Raumfahrer an Bord eines Raumschiffes, die unter anderem ein Problem mit ihrer Positronik haben, sowie ein Junge auf Lepso selbst, der eine seltsame Begegnung hat. Bekannte Haupthandlungsträger wie Perry Rhodan werden namentlich erwähnt, spielen aber keine echte Rolle.

»Countdown für Lepso« hat seine Stärken und seine Schwächen, das ist klar. Der Autor kennt sich im PERRY RHODAN-Universum sehr gut aus, seine Figuren sind meist sehr schön gezeichnet. Der Roman gehört aber zu einer Art Zyklus, und wer die anderen Folgen nicht kennt, wird gelegentlich stutzen – so ging es zumindest mir.

Der 76 Seiten starke Roman ist professionell gestaltet und gedruckt, hat einen farbigen und kartonierten Umschlag und wurde geklebt, so dass er wie ein dünnes Paperback wirkt. Veröffentlicht wurde er im Rahmen der PERRY RHODAN-FanZentrale, über deren Internet-Seite man ihn auch bestellen kann. Lohnenswert!

23 Januar 2014

Erste Exposébesprechung im neuen Jahr

Ein Logbuch der Redaktion

Wim Vandemaan und Christian Montillon bei der ArbeitChristian MontillonRecht spontan entschlossen sich Wim Vandemaan, Christian Montillon und ich im Dezember 2013, uns gleich zu Beginn des neuen Jahres zu treffen, um alle aktuellen Themen an einem Tisch zu besprechen. Aus diesem Grund fuhr ich am Dienstag, 14. Januar 2014, nach Wattenheim – in dieser Gemeinde in Rheinland-Pfalz wohnt Christian, und sie liegt wenigstens einigermaßen zentral.

Zu besprechen hatten wir genug: Der laufende Handlungszyklus um das Atopische Tribunal ist schon weit vorangeschritten, viele Leserkritiken liegen vor, ebenso die aktuellen Auflagenzahlen und dergleichen. Das alles schauten wir uns gleich zu Beginn an. Manche Fan-Kritiken fanden wir nachvollziehbar, auf diese werden wir versuchen, so gut wie möglich einzugehen. Einigen Wünschen werden wir natürlich nicht nachkommen.

Dann aber ging es vor allem um den Inhalt des Zyklus ab Band 2750. Das Konzept steht, wir sprachen über die Details. Die Handlung in der Larengalaxis wird weitergeführt, in der Milchstraße entwickeln sich die Ereignisse geradezu sprunghaft. Bekannte Zellaktivatorträger erhalten eine zusätzliche Rolle, und selbstverständlich waren Atlan und sein aktueller Aufenthaltsort wichtige Themen.

Wir besprachen darüber hinaus, wann welcher Gastroman eingeplant wird. Wenn alles so klappt, wie wir es uns vorstellen, kommen im Jahr 2014 einige schöne Überraschungen auf die Leser zu. Dass ich an dieser Stelle keine Namen nenne, liegt auf der Hand. Nur so viel: Ein bereits etablierter Gastautor wird einen zweiten »Auftritt« haben, aber wir werden auch einen völlig neuen Namen – neu für PERRY RHODAN ... – präsentieren.

Zuletzt ging es um Marketing-Aktivitäten: Welche Cons werden von welchen Autoren besucht? Welche Presseaktionen machen wir? Wie präsentieren wir PERRY RHODAN auf den Buchmessen? Was erzählen die Expokraten und die Redaktion wann den Lesern? Zumindest einigermaßen wollen wir solche Dinge schließlich auch planen ...

22 Januar 2014

Die Elianer und ihre Versuchung

Eigentlich dachte ich bislang, mich bei den STELLARIS-Kurzgeschichten gut auszukennen; schließlich hatte ich sie alle irgendwann mal in gedruckter Form gelesen. Doch bei der Folge 23 der Kurzgeschichtenreihe, die ich mir dieser Tage als Hörbuch zu Gemüte führte, kam ich total aus dem Konzept: Ich verstand streckenweise nichts.

Die Geschichte wurde von Hanno Dinger richtig gut vorgelesen, da gibt es nichts zu meckern. Roman Schleifer stellt die Technik des Perryversums in seiner Geschichte zudem gut dar, also ist hier ebensowenig etwas zu meckern.

Aber es ist eben der zweite Teil einer Fortsetzung; bei Kurzgeschichten ist das eher unüblich. Ich musste einige Passagen ein zweites Mal anhören, um zu verstehen, worum es eigentlich geht. Gar nicht so einfach für jemanden wie mich, der schon mal die Details einer STELLARIS-Geschichte vergisst ...

21 Januar 2014

Der greise Hetran

Man kann darüber streiten, ob die Darstellung der Außerirdischen auf dem Cover von »Der greise Hetran« so richtig mit den Beschreibungen im Roman übereinstimmt – eindrucksvoll finde ich das von Dirk Schulz gelieferte Motiv auf jeden Fall. Es ziert den Band 2736, den Hubert Haensel verfasst hat und der am 24. Januar 2014 in den Handel kommt.

Handlungsträger des Romans sind unter anderem Perry Rhodan sowie eine Reihe von Laren, Onryonen und ein Arkonide. Und ganz nebenbei verrät der Autor viel über die aktuelle Situation in einer Galaxis, über die man in der Milchstraße seit langer Zeit nichts mehr gehört hat ... Für Leser, die vor Jahren den Konzils-Zyklus mit großer Begeisterung gelesen haben, dürfte das ein zusätzliches Leseerlebnis sein.

20 Januar 2014

Das Zweite Imperium zum Spielen

Ein Logbuch der Redaktion

Bereits im Sommer 2013 war es erschienen. Aber jetzt kam ich dazu, es zu lesen: das Rollenspiel-Buch »Die Westside am Rande der Vernichtung«, der zweite Teil von »Das Zweite Imperium«. Ich selbst bin ja kein Rollenspieler, nachdem ich irgendwann in der Mitte der 80er-Jahre den Spaß daran verloren habe, aber ich finde solche Hintergrundsysteme nach wie vor spannend.

Im vorliegenden Fall mag ich den Hintergrund auch deshalb, weil die Zeit, in der das Rollenspiel angesiedelt ist, eine meiner liebsten Handlungszeiten der klassischen PERRY RHODAN-Ära ist. Ich meine damit den Blues-Zyklus, also die Heftromane, die nach Band 150 erschienen sind. Nach einigen Zwischenspielen steuern sie mit klarer Konsequenz auf den großen Konflikt zwischen den Imperien zu: die Menschheit mit ihren Verbündeten gegen die Blues von der Eastside der Galaxis.

Wer die Geschichte nicht kennt, für den fasse ich sie in wenigen Sätzen zusammen: In der ersten Hälfte des 24. Jahrhunderts alter Zeitrechnung treten die Terraner in Kontakt zu den Bewohnern der Eastside. Gemeint ist jene Region der Milchstraße, die von »uns« aus gesehen auf der anderen Seite des Galaktischen Zentrums liegt. Wie die Terraner rasch feststellen, gibt von dort eine ungeheure Bedrohung durch die Hornschrecken und Schreckwürmer, und hinter dieser Bedrohung stecken die Gataser mit ihren mächtigen Raumschiffen.

Nach den ersten Kämpfen ist klar, dass die Terraner sowie die Arkoniden und Akonen gegen Raumschiffe, die mit dem seltsamen Molkex gepanzert sind, nichts ausrichten können. Es droht der Untergang des Vereinten Imperiums der humanoiden Völker – doch dann finden terranische Wissenschaftler eine Möglichkeit, dem Molkex endgültig Herr zu werden ...

Die Geschichte fand ich faszinierend, als ich sie zum ersten Mal las, und sie zählt bis heute zu den Höhepunkten der fiktiven Zukunftsgeschichte der Menschheit: Eine gigantische Großmacht und ihre technische Überlegenheit stehen gegen die Terraner, und diesen gelingt es mit allerlei Tricks, gegen diese Großmacht anzutreten. Ich finde es klasse, dass jetzt ein zweiter Hintergrundband diese Epoche der Zukunftsgeschichte in moderner spielbarer Form präsentiert.

Wie es sich für einen Rollenspiel-Hintergrundband gehört, listet das Buch viele Völker und Akteure auf. Man kann künftig also nicht nur Menschen und Arkoniden spielen, sondern ebenso Swoon, Ertruser, Siganesen, Unither oder Ilts. Wer mag, kann für ein Spiel ebenso in die Rolle eines Gatasers oder Apasos schlüpfen, hier also bewusst die Rolle des »Feindes« übernehmen.

Damit das Ganze auch tatsächlich spielbar wird, enthält das Buch verschiedene Listen und Übersichten. Raumschiffe der Akonen und der Blues kommen ebenso vor wie Waffen oder Schutzschirme; das alles wird durch Tabellen ergänzt. Was mir sehr gut gefällt, ist dabei die Gestaltung des Buches: Zitate aus den klassischen Romanen werden mit den Listen kombiniert, dazu kommen allerlei Zeichnungen.

Das alles ergibt eine schöne Mischung, die sehr gut lesbar ist und die hoffentlich den einen oder anderen Rollenspieler dazu verleitet, in die PERRY RHODAN-Welt einzutauchen. Und es macht vielleicht den einen oder anderen PERRY RHODAN-Fan neugierig, »sein« Perryversum einmal durch die Brille eines Spielers zu betrachten ...

Wer sich für das hundert Seiten starke, im A4-Format publizierte Werk interessiert, bekommt es für 22,95 Euro im einschlägigen Spielehandel und oder über den Shop des herausgebenden Verlages Games-In.

Aktionen für die Aphilie

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Ab Anfang der Nuller-Jahre bröckelte die Auflage der PERRY RHODAN-Silberbände stärker als zuvor. Kaufhäuser zogen sich komplett aus dem allgemeinen Buchgeschäft zurück, und viele Buchhändler hatten kein Interesse mehr daran, die komplette Buchreihe verfügbar zu halten. Manche Händler nahmen in der Folge auch die aktuellen PERRY RHODAN-Bücher aus ihren Regalen.

Die PERRY RHODAN-Redaktion führte zahlreiche Gespräche mit den Kollegen des Moewig-Buchverlages: informell in der Kantine, offiziell bei Meetings und Konferenzen. Das Ergebnis blieb überschaubar, nichts passierte, die Verkaufszahlen gingen weiter zurück. »Der Buchverlag ist einfach daran gewöhnt«, erinnerte die Kollegin in der Redaktion, die zuvor im Buchvertrieb gearbeitet hatte. »Viermal im Jahr fällt ein PERRY RHODAN-Buch vom Himmel und poliert die Bilanz auf, ohne dass man etwas dafür tun muss.«

Mit dem Buch 81, das unter dem Titel »Aphilie« erscheinen sollte, wollte die Redaktion noch einmal den Kurs wenden. »Wir müssen es schaffen, den Händlern klarzumachen, dass unsere Bücher in ihrem Geschäft stehen müssen«, argumentierte ich. Wir schauten uns an, welche Aktionen rings um die Silberbände früher gut gelaufen waren, und entwarfen ein Marketing- und Vertriebskonzept, das wir dem Buchverlag präsentierten.

Nichts passierte. Das bringe doch nichts, das sei doch viel zu viel Arbeit – die Aktion brach in sich zusammen, bevor sie gestartet werden konnte. Also entschlossen wir, einfach selbst loszulegen. Im März 2003 verschickten wir ein Rundschreiben inklusive einer Faxvorlage und eines kleinen Prospektes an Tausende von Buchhändlern – auf Kosten der Redaktion und unter tatkräftiger Mithilfe eines jeden PERRY RHODAN-Kollegen.

»Die neuen Abenteuer bei PERRY RHODAN«, versprach ich in meinem Schreiben an die Händler, »und eine neue Werbemöglichkeit für Ihre Buchhandlung«. Ich versuchte noch einmal an die treuen Händler zu appellieren: »Seit über zwanzig Jahren gehören die ›Silberbände‹ zum festen Sortiment vieler Händler, binden aufgrund ihrer regelmäßigen Erscheinungsweise – vier neue Titel pro Jahr – viele Kunden langfristig an eine Buchhandlung. 80 gebundene Ausgaben dieser Science Fiction-Buchreihe sind seitdem erschienen, ein Erfolg, der seinesgleichen sucht.«

Besonders interessant für einen Händler sollte meiner Argumentation nach das kommende PERRY RHODAN-Buch 81 sein: »Unter dem Titel ›Aphilie‹ wird ein neuer Handlungsabschnitt begonnen, der nicht nur für Stammleser spannend ist«, schrieb ich, »sondern für alle Kunden, die gerne Science Fiction-Bücher lesen. Ich lieferte inhaltliche Argumente, die im Buchverlag niemand interessant gefunden hatte: »Eine Menschheit ohne Liebe ... das Raumschiff SOL auf unendlicher Odyssee ... packende Themen, die gerade im Jahr 2003 neue Leser begeistern können«.

Darüber hinaus unterbreiteten wir den Händlern die Idee, sie auf der neu gestalteten PERRY RHODAN-Webseite zu präsentieren. Damals war das Internet für die meisten Händler immer noch Neuland, aber wir schlugen Ihnen vor, bei uns zu »Stützpunkthändlern« zu werden – einen Begriff aus den 80er-Jahren. »Aktive Buchhändler, die alle unsere ›Silberbände‹ führen, möglichst auch noch ATLAN, die PERRY RHODAN-Autorenbibliothek und die ›Kosmos-Chroniken‹, können als Depotbuchhändler gelistet werden.«

Das Konzept wirkte schlüssig, und meine Argumentation fand ich nachvollziehbar: »Unsere Leser finden dann Ihre Buchhandlung per Mausklick, wissen so sofort, wo sie ihre bevorzugte Lektüre erhalten. Falls Sie eine eigene Homepage haben, können wir diese entsprechend verlinken.« Wir legten dem Brief eine Faxvorlage bei, und die Buchhändler sollten per Fax reagieren. Ansprechpartnerin war in diesem Fall die damalige Marketingassistentin Miriam Hofheinz.

Damit wir das Paket vollständig hatten, bereiteten wir »zur Abrundung« eine Aussendung an die Presse vor. Sie stand unter der Überschrift »Die Menschheit ohne Liebe – PERRY RHODAN bricht zu neuen Ufern auf«. Der Pressetext setzte auf die sozialen Aspekte des Zyklus, weil wir hofften, dass das für Journalisten interessanter klingen könnte als kosmische Dimensionen:

»Es ist eine perfekte Welt, ein Utopia. Hunger und Krankheit sind besiegt. Roboter und Computer erledigen auf Knopfdruck jede beliebige Arbeit. Raumschiffe stoßen in Gedankenschnelle zu fernen Welten vor.

Und es ist eine furchtbare Welt. Embryos werden in ›Wärmekapseln‹ ausgetragen. Kinder wachsen in staatlichen Anstalten auf, ohne jemals ihre Eltern kennengelernt zu haben. Alte und Schwache verschwinden hinter den hohen Mauern der ›Stummhäuser« und werden nie wieder gesehen. Der Einzelne kennt nur sich selbst, stellt die Erfüllung seiner Triebe über alles.

Die Menschheit leidet an Aphilie – Gefühlsarmut.«

Wir zitierten Hubert Haensel, wir brachten das Thema Menschheit und Menschlichkeit stärker in den Fokus unserer Eigenberichterstattung. Das klappte durchaus, die Medien berichteten positiv. Auch die Buchhändler zogen durchaus mit, wir hatten innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Stützpunkthändler.

Was wir nicht bedacht hatten: Diese Händler mussten betreut werden, sie riefen jetzt nicht mehr beim Vertrieb an, sondern direkt bei uns. Es kam so weit, dass Buchbestellungen direkt bei uns landeten, was nicht nur Zeit kostete, sondern irgendwann sogar nervte. Wir lernten also auch daraus ...

18 Januar 2014

Nach der Teamtagung

Die Teamtagung liegt hinter mir, und ich fühle mich einerseits erschöpft – es war schließlich sehr viel »Input« – und andererseits neu motiviert. Das Jahr 2014, das ja bereits begonnen hat, sieht vor mir jetzt wesentlich klarer aus als vorher ... viele neue Ein- und Ansichten konnte ich gewinnen.

Kritische Worte blieben in der internen Diskussion der PERRY RHODAN-Redaktion nicht aus; nicht jedem gefällt schließlich alles, und verschiedene Charaktere äußern unterschiedliche Meinungen. Gespannt bin ich auf die Fotos, die während der Tagung geschossen worden sind; ich hoffe, dass ich davon im Verlauf der Woche einige zeigen kann.

17 Januar 2014

Teamtagung 2014

Am heutigen Freitag, 17. Januar 2014, stehen die Büros der PERRY RHODAN-Redaktion leer. Der Grund: Wir sind nicht im Verlag, sondern veranstalten eine interne Teamtagung; diese wiederum ist in einem Hotel in einer nahegelegenen Landgemeinde, wo wir mitten in den Weinbergen sitzen und auf die Rheinebene gucken können.

Für touristische Details werden wir allerdings wenig Zeit haben: Es geht darum, das Jahr 2014 und all seine Aktionen sinnvoll durchzuplanen sowie die internen Arbeitsabläufe anzuschauen und teilweise neu anzupassen. In diesem Hotel waren wir in früheren Jahren bei anderen Teamtagungen, und diese waren stets sehr erfolgreich. Wenn das kein gutes Omen ist ...

16 Januar 2014

Perry und der Purrer

Ein dynamisch rennender Perry Rhodan, vorneweg Chabalh, der pantherähnliche Purrer: So gestaltete Dirk Schulz das Titelbild zu »Die verlorenen Himmel«, dem aktuellen Roman von Oliver Plaschka. Er kommt in dieser Woche als Band 61 von PERRY RHODAN NEO in den Handel und eröffnet die Epetran-Staffel.

Der Roman ist pickepackevoll mit neuen Informationen; er ist tragisch und spannend zugleich. Vor allem fand ich es klasse, wie der Autor die Mutanten beschrieb und durch die Handlung jagte – sehr eindrucksvoll. Wie immer bin ich auf die Resonanz der Leser sehr gespannt; nicht immer wird ja meine Meinung geteilt.

15 Januar 2014

Das Kontrafaktische Museum

Mit einem sehr klassisch wirkenden Titelbild von Alfred Kelsner geht am 17. Januar 2014 der aktuelle PERRY RHODAN-Roman von Leo Lukas in den Handel. Titel des Romans ist »Das Kontrafaktische Museum«, und inhaltlich geht es erneut in die Larengalaxis. Handlungsträger sind unter anderem Perry Rhodan und Bostich.

Es gibt ja Leser, die erwarten bei einem Roman dieses Autors praktisch »automatisch«, dass es witzig wird. Sie könnten bei diesem ernsthaften und geradezu visionären Band enttäuscht werden – eine Vision, die nicht allen schmecken dürfte ...

14 Januar 2014

Wattenheim als Ziel

Die zweite Dienstreise im noch jungen Jahr 2014 führt mich nach Rheinland-Pfalz, genauer gesagt nach Wattenheim. Dort wohnt Christian Montillon, einer der zwei Exposéautoren der PERRY RHODAN-Serie; ich besuche ihn. Ebenso kommt Wim Vandemaan vorbei, der andere der zwei Exposéautoren, und wir haben vor, uns über die aktuelle Handlung der Serie sowie die weitere Planung zu unterhalten.

Während die Exposés und Romane in schnellem Schritt auf Band 2750 zusteuern, geht es darum, die Details für die Bände danach zu planen. Unter anderen wollen wir die Ergebnisse der Autorenkonferenz einarbeiten – und natürlich schauen wir uns an, welche Kritiken und welche Wünsche wir bisher aus der Leserschaft erhalten haben.

13 Januar 2014

Die Para-Sprinter erneut

Ein Logbuch der Redaktion

Der erste PERRY RHODAN-Roman, den ich als Jugendlicher im Jahr 1977 las, entstammte dem Zyklus »Die Meister der Insel« und trug den Titel »Finale für Twin«. Ich verstand recht wenig, war aber völlig begeistert – es war der Startschuss für viele Dinge, die danach kamen. Im Verlauf der 70er-Jahre besorgte ich mir den gesamten MdI-Zyklus und schmökerte ihn komplett durch, wobei ich manche Romane sogar zweimal las.

Damit nicht genug: Als die Romane für die Silberband-Ausgabe zusammengefasst und erneut in den Handel gebracht wurden, nahm ich mir einen Teil des MdI-Zyklus noch einmal vor. Die Faszination war dieselbe. Und weil ich diese Romane in einer so guten Erinnerung hatte, hörte ich dieser Tage die Silber Edition 24 an: »Die Para-Sprinter« liefert mir genau diese Romane erneut, vorgetragen mit der hervorragenden Sprecherstimme von Josef Tratnik.

Ich stellte fest, dass die Geschichten nach wie vor sehr gut funktionieren. Fünf terranische Agenten, die verzweifelt und todkrank sind, gehen auf eine aussichtslose Mission – zurück kommen ihre Duplos. Die dann folgende Tragik der Woolver-Zwillinge erschüttert einen beim Zuhören immer noch, und der eiskalte Plan des Maahk-Strategen Grek 1, der mich 1977 packte, wirkt heutzutage ebenso faszinierend.

Die große Geschichte, die Karl-Herbert Scheer und seine Mitstreiter damals entwarfen, suchte ihresgleichen: der Vorstoß der Terraner nach Andromeda, die Erkenntnisse über die erste Menschheit – das alles ist unglaublich spannend. Zu Recht gehören die Meister der Insel bis heute zu den Höhepunkten der PERRY RHODAN-Serie.

Das alles las sich in den 60er-Jahren richtig spannend, wurde von mir in den 70er- und 80er-Jahren mit Begeisterung gelesen und lässt sich auch 2013/14 noch richtig gut anhören. Selbstverständlich beurteile ich heute manche Dinge anders als damals. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich viel gelesen und gesehen, und manches würde man heute ganz anders machen – die erzählerische Kraft dieser klassischen Romane ist aber geblieben.

Wie die Para-Sprinter und ihre Gabe in ein physikalisches Modell passen, interessierte damals niemanden; heute würde man versuchen, ihre Gabe mithilfe eines Modells zu umschreiben. Ich bin sicher, dass Rainer Castor es gut erklären könnte, womöglich wäre eine Transitionsblase oder dergleichen hilfreich – damals war das kein Thema. Und so gibt es mehrere Dinge in den klassischen Romanen, die heutzutage möglicherweise antiquiert klingen.

Sie packen einen dennoch. Wenn man sich darauf einlässt, versteht sich ... und wer das tut, kann noch einmal eintauchen in das große Abenteuer des Vorstoßes nach Andromeda. Ganz ehrlich: Ich freue mich schon auf das nächste PERRY RHODAN-Hörbuch!

12 Januar 2014

Expokratenfleiß

Kaum hat das neue Jahr so richtig angefangen, werde ich auch schon wieder mit Exposés »beworfen«. Das ist gut so, denn eine Serie wie PERRY RHODAN kann nur mit vernünftiger Planung laufen. Und weil sowohl das Duo Wim Vandemaan und Christian Montillon für PERRY RHODAN als auch Frank Borsch für PERRY RHODAN NEO sehr fleißig waren, gibt es an diesem Sonntag einiges zum Lesen für mich.

Unter anderem habe ich es bei der Erstauflage mit den Exposés rings um Band 2750 zu tun, wo es mit großen Schritten auf den Zykluswechsel und die weitere Handlung zugeht. Und bei NEO geht's mit Arkon und dem Epetran-Archiv weiter – da kommt einiges an Überraschungen auf die Leserinnen und Leser zu. Das ist eine vernünftige Art und Weise, den Sonntag zu gestalten ...

10 Januar 2014

Bild der Wissenschaft und die Universen

Eine Zeitschriftenlektüre, die vor allem Science-Fiction-Fans ansprechen sollte: In der Januar-Ausgabe von »bild der wissenschaft« geht es unter anderem um das »Reich der fremden Universen«. In einer Reihe von Artikeln stellt Rüdiger Vaas – unter anderem durch das PERRY RHODAN-Journal bekannt geworden – den aktuellen Stand der Forschung und der Diskussion bei den Astrophysikern und Kosmologen vor.

Ich mag das Magazin sowieso und versuche »bild der wissenschaft« stets komplett zu lesen. Mit dem Artikel über mögliche Zukunftsstädte hat das aktuelle Heft übrigens gleich noch mal ein schönes Thema für Science-Fiction-Fans. Eine sehr lohnenswerte Ausgabe, die mir sehr viel Spaß bereitet und sehr viele Informationen beschert hat.

09 Januar 2014

Programm für die vierzig Jahre

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Der Samstag, 8. September 2001, verging wie im Flug. Während ein fieser Dauerregen über Rastatt herunterging, hatten wir einen richtig schönen »Tag der offenen Tür«, den wir zum vierzigsten Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie begingen. Überall waren Fans am Diskutieren, Essen und Trinken; einige Journalisten machten Interviews, filmten und fotografierten, die Johnny-Bruck-Ausstellung wurde ebenso rege besucht wie der Multimedia-Raum.

Zwischendurch öffnete ich sogar mein Büro, zumindest für einige Besucher. Was für mich seit vielen Jahren zur Arbeit und damit zur ganz gewöhnlichen Realität gehörte, fanden manche Besucher spannend. Staunend sahen sie die Regale mit den Original-Exposés an oder bewunderten spezielle PERRY RHODAN-Produkte, die es nie in den »freien Handel« geschafft hatten.

Um 14 Uhr besuchte ich das eigentliche Programm. Auf der Bühne in jenem Saal, der an normalen Tagen als Lagerhalle der Verlagsunion Pabel-Moewig diente, war Hermann Ritter als Diskussionsleiter tätig. Die Autoren Arndt Ellmer und Robert Feldhoff saßen mit ihm auf der Bühne, erzählten über ihre Arbeit, und er versuchte, weitere Enthüllungen über den künftigen Handlungsverlauf zu entlocken.

Obwohl ich den prasselnden Regen seit Stunden ignorierte, merkte ich an meinem Platz in einer der hinteren Reihen, dass das Rauschen lauter wurde. Ich verließ die Diskussionsrunde, an der sich die Fans lebhaft beteiligten, und ging hinaus. Von der Tür aus sah ich, wie in genau diesem Augenblick eine Dachrinne offensichtlich Risse bekam – und auf einmal prasselte Wasser ungebremst in den Verlagshof.

Schnell räumten wir den Informationsstand, die Kasse und den Stand der PERRY RHODAN-FanZentrale zur Seite, bevor die Unterlagen alle durchnässt waren. Am Problem änderte sich nichts. Weiterhin lief Wasser in den Hof, und dann schien auch noch die Kanalisation zu versagen: Auf einmal bildeten sich Pfützen im Hof, weil Wasser von unten hochgedrückt wurde, direkt zwischen den Biertischen und Bierbänken. Zumindest wuchsen die Pfützen nicht weiter und die Temperaturen blieben erträglich, aber die Lage war ungemütlich.

Ich kümmerte mich wieder um das Programm, denn jetzt musste ich auf die Bühne. Gegen 16 Uhr leitete Hermann Ritter eine Versteigerung ein, bei der es allerlei PERRY RHODAN-Objekte zu kaufen gab; ich stand ihm als Helfer zur Verfügung. Mit gewohnt launigen Bemerkungen schaffte er es, die Preise bei der Versteigerung zeitweise in unerwartete Dimensionen zu treiben. Bei manchen Objekten hatte ich erwartet, daß sie für wenige Mark weggingen, stattdessen erreichten sie stattliche Dimensionen.

Ausländische PERRY RHODAN-Ausgaben wie die chinesische Nummer eins waren besonders beliebt, aber auch Andrucke, Druckfilme oder spezielle Bücher, die nur einmal als sogenanntes Dummy angefertigt worden waren, fanden großen Anklang. Wir hatten über hundert verschiedene Dinge im Angebot, die Erlöse der Versteigerung sollten später zudem an die »Aktion Mensch« gehen. Insgesamt hatten wir am Ende der Versteigerung über 1900 Mark erlöst und waren damit sehr zufrieden.

Noch während der Versteigerung reisten die ersten Besucher ab. Langsam leerte sich der Verlagshof, in dem die Wasserpfützen sowieso immer größer wurden. Gegen 18 Uhr ging die Veranstaltung zu Ende, und wir konnten rasch mit den Aufräumarbeiten beginnen.

Grinsend drückte mir Klaus Bollhöfener wieder die Zange in die Hand, die er mir am Morgen schon einmal gegeben hatte. »Du wolltest die Schilder ja selbst wieder abmontieren«, erinnerte er mich mit feiner Ironie. Ich nickte fatalistisch und stapfte in den Regen hinaus. Nacheinander steuerte ich zu Fuß die Laternenpfähle und Verkehrszeichen an, an denen ich am Morgen die Park- und Hinweisschilder angebracht hatte.

Wie ich rasch feststellte, brauchte ich die Kneifzange nicht. Offensichtlich waren die PERRY RHODAN-Fans schneller als ich gewesen; einige Sammler hatten alle Schilder vorsorglich entfernt und als Souvenirs eingesteckt. Unverrichteter Dinge kehrte ich wieder zurück. Mein Spaziergang erbrachte zumindest, dass ich zum zweiten Mal an diesem Tag durchnässt wurde. In meinem Büro zog ich die mittlerweile getrockneten Kleidungsstücke vom Morgen wieder an.

Dank der guten Organisation der Kollegen ging es jetzt schnell. Wir packten Biertische und Bierbänke zusammen, die Catering-Firma räumte ihren Stand ab, die Lagerhalle wurde ausgeräumt. Gegen 19.30 Uhr drehte der Hausmeister mit seiner Kehrmaschine die Runden und fegte den Hof, und um 20 Uhr erinnerte nichts mehr an die Geburtstagsfeier zu 40 Jahren PERRY RHODAN.

Erschöpft und glücklich zugleich standen wir im Verlagshof. Immer noch regnete es, doch die Pfützen am Boden waren nicht größer geworden; aus der Dachrinne lief nach wie vor ein Rinnsal Wasser herunter. »Offensichtlich haben wir noch einmal Glück gehabt«, sagte ich erleichtert.

Den Ausklang bildete ein gemeinsames Essen mit den Kollegen, Autoren und Künstlern in einem italienischen Restaurant um die Ecke – und als ich gegen ein Uhr nachts in mein Bett purzelte, fühlte ich mich so richtig müde.

40 Jahre und ein Dauerregen

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Es war mittlerweile nach zwölf Uhr mittags an diesem Samstag, 8. September 2001, und es regnete immer stärker. Der »Tag der Offenen Tür«, den wir von der PERRY RHODAN-Redaktion auf dem Gelände der Verlagsunion Pabel-Moewig veranstalteten, entwickelte sich ausgesprochen feucht – und dabei wollten wir doch in aller Ruhe und mit viel Freude den vierzigsten Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie feiern.

Viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen wirkten mit. Sie saßen an der Kasse, sie räumten den anfallenden Müll weg, sie halfen an den unterschiedlichsten Stellen. Sogar die Druckerei hatte ihren Schichtbetrieb darauf eingestellt und für diesen Tag einen PERRY RHODAN-Roman auf die Maschinen gelegt. Immer wieder eilten Gruppen von Besuchern durch den Regen hinüber zur Druckerei, wo sie eine Führung durch die Maschinenhallen bekamen. Wer wollte, konnte hinterher Andrucke und Druckfahnen aktueller Romane als Geschenk nach Hause mitnehmen.

Ich besorgte mir etwas zu essen und zu trinken. Um mich zu versorgen, musste ich das tun, was allen anderen Besuchern ebenfalls drohte: Ich musste das schützende Dach zwischen dem eigentlichen Bürogebäude und dem Lager verlassen und durch den Regen zu dem »Bierpavillon« eilen, den unser Getränkelieferant aufgestellt hatte. Ebenso schnell ging es zurück ins Trockene. Ich nahm es mit Humor, und ich war froh, dass die meisten Besucher sich ebenfalls locker und humorvoll verhielten: Sie saßen an Biertischen, als sei der Verlagshof eine einzige überdimensionierte Gaststätte, wo sie aßen und tranken und sich gut unterhielten.

Zwischendurch wurde ich gefragt, wie denn überhaupt die Idee entstanden sei, einen »Tag der Offenen Tür« zu veranstalten. »Schuld daran ist Sabine«, gab ich zur Auskunft.

Nachdem wir im Dezember 1999 einen großen PERRY RHODAN-WeltCon zum Band 2000 organisiert hatten, sahen wir uns nicht in der Lage, bereits zwei Jahre danach wieder einen WeltCon auszurichten. Aber selbstverständlich wollten wir den vierzigsten Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie entsprechend feiern.

Sabine Bretzinger – heute Kropp – hatte die Idee während einer Autofahrt: Wir saßen gemeinsam im Fahrzeug und rollten von Garching, wo wir einen PERRY RHODAN-Con besucht hatten, zurück nach Karlsruhe. Wir sprachen über das anstehende Jubiläum, und Sabine hatte die richtige Idee: »Wir könnten die Leute mal zu uns einladen«, sagte sie, »nicht immer in andere Städte fahren und dort mit einem riesigen Aufwand etwas auf die Beine stellen.« Es könnte für die Fans doch auch interessant sein, einmal die Büros und die Druckerei zu sehen, jene Orte also, an denen ein wesentlicher Teil der PERRY RHODAN-Serie erarbeitet wird.

»Vielleicht war's ein schlechtes Omen«, unkte ich. Die Rückfahrt von Garching war nämlich im strömenden Regen verlaufen, mit einer streckenweise reduzierten Sicht auf der Autobahn – und an diesem Samstag hatten wir praktisch dasselbe Wetter in Rastatt.

Erfreulicherweise spielten die Besucher mit. Einige wärmten sich mit frischem Vurguzz auf, den es am Stand der PERRY RHODAN-FanZentrale gab. Andere ließen sich von einem professionellen Papierschöpfer zeigen, wie man Papier herstellt, und kauften bei ihm für wenige Galax handgeschöpftes Büttenpapier. Andere ließen sich von dem Cartoonisten und Verlagslektor Ulrich Magin zeichnen, wieder andere schauten Alfred Kelsner bei seiner Arbeit zu.

Ständig umlagert waren die Autoren, die sich unter das Volk mischten. Robert Feldhoff als Exposéautor musste Autogramme geben und beantwortete in seiner zurückhaltenden Art viele Fragen. Arndt Ellmer bummelte umher, und Michael Nagula, der zu diesem Zeitpunkt noch als Gastautor galt, freute sich sehr, einmal wieder unter PERRY RHODAN-Fans zu sein.

Für das Jahr 2001 boten wir etwas sehr Modernes an: einen Multimedia-Raum, in dem an sechs Computern gleichzeitig »gearbeitet« werden konnte. Eingerichtet worden war der Raum auf dem Flur, in dem sich auch mein Büro befand. Die Besucher konnten also an den klassischen Johnny-Bruck-Bildern, die an der Wand hingen und die 60er- bis 90er-Jahre verkörperten, vorbeigehen und dann in den Multimedia-Bereich spazieren, wo das neue Jahrtausend demonstriert wurde.

Unsere Partner von der Firma Trilobit präsentierten dort die Beta-Version der neuen CD-ROM »Abenteuer Universum Teil II«, an anderen Computern konnten allerlei elektronische Anwendungen rings um PERRY RHODAN ausprobiert werden. Interessierte Fans konnten sich einen Romananfang ausdrucken, der sie selbst als Autor oder auch Held des Geschehens schilderte. Sogar einen Internet-Anschluss gab es, mit dem die Besucher sich den PERRY RHODAN-Auftritt im damals noch sehr neuen Internet ansehen konnten.

Neben dem Multimedia-Raum hatten wir einen Besprechungsraum eingerichtet, der meist überfüllt war – in diesem stellten sich die Autoren in Einzelgesprächen gewissermaßen »Auge in Auge« den Fans. Ich bekam einige gute Frage-und-Antwort-Runden mit, das schien allen Beteiligten Spaß zu machen.

Dazu kam ein spezieller Raum, in dem die Ausstellung »Wie entsteht ein Heftroman?« zu sehen war. Durch ebendiese Ausstellung führte Sabine Bretzinger. Die Redakteurin zeigte den interessierten Besuchern die einzelnen Arbeitsschritte und beantwortete die zahlreichen Fragen, die unweigerlich aufkamen.

Wir feierten Seriengeburtstag

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Kurz vor zehn Uhr begann es stärker zu regnen; aus dem sanften Nieseln wurde ein ausdauerndes Plätschern. Der Samstag, 8. September 2001, schien ein feuchter Tag zu werden, und dabei wollten wir doch in aller Ruhe und mit viel Freude den vierzigsten Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie feiern.

Sorgenvoll schaute ich zum Dach hoch, das unser Büro- mit dem alten Lagergebäude des Verlages verband. Das Dach bestand aus stabilem gewelltem Plexiglas und hielt etwas aus, aber das dauernde Prasseln von Tropfen wurde immer lauter. Ebenso sorgenvoll blickte ich zum Bierkarussel, das wir mitten in den Hof hatten stellen lassen. Wer sich ein Getränk holen wollte, musste schnell sein, um nicht nass zu werden.

Ich wollte mir die gute Laune trotz aller Spannung nicht vermiesen lassen. In meinem Büro führte ich ein erstes Pressegespräch. Weitere sollten folgen, denn an diesem Tag waren zahlreiche Zeitungen nebst Rundfunk und Fernsehen vor Ort.

Als ich aus dem Verlagsgebäude trat und in den Hof kam, war alles so aufgebaut worden, wie wir es uns vorgestellt hatten. An der Kasse standen die Besucher schon Schlange, an einem schräg gestellten Tisch begann Alfred Kelsner damit, »live« ein Science-Fiction-Bild zu malen, und die Wurfbude wartete auf alte wie junge »Kindsköpfe«, die Lust darauf hatten, mit Bällen auf Blechdosen zu werfen, auf denen Außerirdische abgebildet waren.

Wichtig war die Wechselstube, an der uns eine Kollegin aus der Geschäftsleitung half. Wir hatten extra für die Veranstaltung den Galax eingeführt, eine Währung, die nur an diesem Tag galt. Der Einfachheit halber hatten wir einen Umtauschkurs von eins zu eins gewählt: Für eine Mark bekamen die Besucher einen Galax, mit dem sie sich Essen und Getränke kaufen oder später bei der Versteigerung mitmachen konnten. Und wer wollte, konnte sowieso am Stand der PERRY RHODAN-FanZentrale stöbern, wo haufenweise aktuelle Clubzeitschriften angeboten wurden.

Großen Anklang fand das Geschenk, das alle Besucher bekamen: eine schöne Faksimile-Ausgabe des allerersten PERRY RHODAN-Exposés, also etwas, das man nirgends kaufen konnte und um dessen Existenz sich seit Jahrzehnten allerlei Gerüchte rankten. Die meisten Besucher blätterten das Exposé erst einmal durch, bevor sie sich in das Getümmel stürzten: Während der Regen auf das Dach prasselte, kamen nämlich immer mehr Menschen zu unserem Tag der offenen Tür.

Ich machte das, was im Moment sinnvoll erschien: Ich repräsentierte. In aller vorgetäuschten Ruhe – obwohl in mir alles angespannt war – spazierte ich zwischen den Biertischen und Informationsständen herum, sprach mit Besuchern, schüttelte bekannten Personen die Hand, sprach mit den Autoren, die mittlerweile eingetroffen waren, sowie Alfred Kelsner und freute mich darüber, wie die PERRY RHODAN-Fans auch in den unteren Stock des Verlages gingen.

In diesem Flur hatten wir Originale von Johnny Bruck aufgehängt: einige Dutzend Bilder des PERRY RHODAN-Künstlers, alle hervorragend gerahmt und schön präsentiert, in einer Qualität, wie man sie bislang nur selten zu Gesicht bekommen hatte. Ich freute mich über das Staunen der Besucher und amüsierte mich, wenn einige besonders Neugierige versuchten, einen Blick in mein Büro zu erhaschen.

»Du hättest persönliche Führungen durch die Papierberge in deinem Büro anbieten sollen«, spottete der PERRY RHODAN-Autor Robert Feldhoff, als er die Neugierigen erblickte. »Mit einem speziellen Schloss für die Exposés und Original-Manuskripte natürlich.«

Gegen elf Uhr sollte die offizielle Eröffnung sein, und genau um diese Zeit hatte ich meinen Rundgang beendet. Die Lagerhalle der Verlagsunion Pabel-Moewig war gesäubert und für die Veranstaltung vorbereitet worden. Weiße Papierbahnen verdeckten die Regale, in denen Kartonagen und Druckunterlagen gestapelt waren; gleichzeitig wurden auf sie Bilder projiziert, womit der große Raum einen Science-Fiction-Charakter erhielt.

Die rund 120 Sitzplätze waren alle belegt, einige Dutzend Festbesucher standen im Hintergrund der Halle. Die einleitenden Worte sprach Klaus Löhning als Vertreter der Verlagsleitung, dann folgte mein Programmpunkt: Ich hielt einen Diavortrag über 40 Jahre PERRY RHODAN: mit Dias in kleinen Kunststoffhüllen, mithilfe eines klassischen Dia-Projektors. (Heute kann man sich das kaum noch vorstellen.)

Der Vortrag brachte dem echten Fan sicher nichts neues, bescherte aber hoffentlich den Menschen Informationen, die bisher von PERRY RHODAN noch nicht so viel wussten. Bei einigen witzigen Bemerkungen erntete ich Lacher im Publikum, die mir das Gefühl gaben, dass mein Vortrag ankam.

Es folgten Filmvorführungen, unter anderem zeigten wir eine Johnny-Bruck-Dokumentation, die im Fernsehen bereits bei »BR Alpha« gelaufen war. Da ich das alles kannte, verließ ich die Halle wieder.

Ich nutzte die Chance, mich erneut auf dem Gelände umzusehen: Es war mittlerweile zwölf Uhr mittags, es regnete immer noch in Strömen, aber nach den Schätzungen, die ich von Klaus Bollhöfener erhielt, waren bereits an die 400 Besucher anwesend, die sich zwischen Lagerhalle, Bewirtungsbereich, der Druckerei und dem eigentlichen Verlag ziemlich gut verteilten. Es herrschte ohnehin ein ständiges Kommen und Gehen; viele Menschen blieben nur für zwei oder drei Stunden, um sich zu informieren, und gingen dann wieder.

Insgesamt dürften wohl 700 Besucher den Weg zum Verlag gefunden haben: die meisten aus der Fan-Szene, wenige aus dem Verlag, praktisch niemand vom Rastatter Stadtfest, das an diesem Tag sowieso im Dauerregen versackte.

Meine Anspannung ließ langsam nach. Es sah so aus, als ob unsere Veranstaltung kein Flop werden würde. Ich hoffte zudem nach wie vor darauf, dass sich das Wetter irgendwann bessern würde ...

07 Januar 2014

Der Wald und das Mädchen

Ich mag's ja, wenn PERRY RHODAN-Autoren originelle Titelvorschläge für ihre Romane einreichen. Manchmal sind sie mir zu originell, dann lehne ich sie ab – nicht, weil sie schlecht wären, sondern weil sie schlichtweg nicht »kapierbar« für Außenstehende sind.

Bei Band 2734, der in dieser Woche erscheint, war es knapp: Uwe Anton schlug »Der Wald und das Mädchen« vor, eine literarische Anspielung auf einen Roman von Stephen King, und der Titel passt wie die Faust aufs Auge. Trotzdem erschien mir das anfangs ein wenig zu unverständlich.

Also schlug ich vor, dass der Titelbildkünstler ein Weltraum- oder Action-Motiv zeichnen sollte, damit der Roman trotz des Titels im Verkauf (sowohl am Kiosk als auch im E-Book-Shop) eindeutig als Science Fiction kenntlich sei. Swen Papenbrock folgte meinem Vorschlag, und so ziert ein echt knalliges Titelbild diesen Roman. Mir gefällt's.

06 Januar 2014

Arkonidische Intrigen

Der letzte und abschließende Tag meines immerhin zwei Wochen dauernden Winter-Urlaubes (jajaja, der 23. Dezember 2013 war der letzte Arbeitstag, der 7. Januar 2014 ist der erste Arbeitstag) gehört zumindest teilweise dem Planeten Arkon – allerdings der Arkon-Version, wie wir sie in PERRY RHODAN NEO beschreiben. Diese unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten von der klassischen PERRY RHODAN-Serie.

Der Roman, den ich an diesem Dreikönigstag lese, der in Baden-Württemberg als arbeitsfreier Feiertag gilt, spielt mit den zahlreichen Intrigen auf diesem Planeten und im gesamten System, präsentiert eine wichtige Hauptfigur, die mir schon jetzt sehr sympathisch ist, bringt einige bereits bekannte Figuren ins Geschehen ein – darunter Atlan! – und zeigt, wie Arkon so langsam auf eine Kastastrophe zuzusteuern scheint. Und mehr kann ich an dieser Stelle nicht verraten; ich will jetzt erst einmal weiter in diesem Manuskript lesen.

05 Januar 2014

Soziale Medien und PERRY RHODAN

Als man anfing, vom »Web 2.0« zu sprechen und mir erklärte, was das denn genau sei, gab ich damals trocken zur Auskunft: »Kommunikation in zwei Richtungen? Das machen wir bei PERRY RHODAN seit den 60er-Jahren.« Spätestens durch die Einführung unseres Galaktischen Forums in den späten 90er-Jahren hatte das Internet auch die Kommunikation zwischen den PERRY RHODAN-Machern und den PERRY RHODAN-Lesern schneller und direkter gemacht.

Irgendwann kamen Twitter und Facebook und Google+ und YouTube dazu; es ist nur eine Frage der Zeit, bis es neue Soziale Netzwerke gibt. Wir konnten bislang nicht in all diesen Netzwerken so mitmachen, wie es vielleicht angebracht gewesen wäre: Der Facebook-Account wird ebenso nebenbei von mir »betreut« wie Google+ oder Twitter.

Das wird sich ab dem 7. Januar 2014 ändern, so viel sei dazu schon mal angedeutet ... Auch wenn es mir Spaß bereitet, ist es sicher sinnvoll, wenn ich als Redakteur mich stärker um redaktionelle Belange kümmern kann, sprich um Romane und ihre Inhalte.

04 Januar 2014

ATLAN digital

Als wir damit anfingen, die PERRY RHODAN-Serie zu digitalisieren, war klar, dass auch ATLAN schnellstmöglich folgen wird. Im Jahr 2012 schafften wir es bereits sogar, alle ATLAN-Heftromane als E-Books anzubieten; mit den sogenannten Blaubänden wollten wir noch ein wenig warten. Aber es ist ein klares Ziel von mir, auch die Zeitabenteuer, die sogenannte Arkon-Trilogie und die Jugendabenteuer als E-Books in Epub-Form anzubieten.

Wer die Jugendabenteuer in der Originalversion haben möchte, hat dazu ja bereits die Gelegenheit. Die von Rainer Castor zusammengestellten, sehr gut lesbaren Blauband-Versionen folgen irgendwann als E-Books – zuerst möchte ich aber die gedruckten Bücher von Baukau Media in den Händen halten und damit die gedruckte Serie abschließen ... was in diesem Jahr der Fall sein wird.

Kürzer formuliert: In absehbarer Zeit werden alle ATLAN-Blaubände als E-Books vorliegen. Ob wir das 2014 alles schaffen werde, kann ich allerdings nicht garantieren. Ich peile den Herbst 2014 für einen »ersten Batzen« an ...

02 Januar 2014

Das Jahr 2014 im Blick

In den letzten Tagen des Jahres 2013 kam nicht nur einmal die Frage auf, was sich denn 2014 mit PERRY RHODAN an neuen Themen ergeben würde. Was habt ihr denn geplant?, das war eine häufig geäußerte Frage in Foren und Mails.

Unter anderem werden wir die bisherigen Veröffentlichungen weiterführen, so ist es geplant: jede Woche ein aktueller Heftroman, alle zwei Wochen ein neuer NEO-Roman, dazu die Silberbände. Darüber hinaus brüten wir ernsthaft an zwei aktuellen Projekten, die vielleicht 2014 auch so umgesetzt werden können, wie wir es vorhaben. Dazu würde ich mich gern aber erst äußern, wenn das richtig spruchreif ist – und für diese Schweigsamkeit bitte ich um Verständnis.