30 November 2020

Gratulation zum Perryversum-Kanal

Ich erinnere mich noch gut daran, wie es vor einigen Jahre war, als wir anfingen, mit YouTube-Filmchen zu experimentieren: Ich saß vor einer Kamera – streng genommen war es ein Tablet –, und die Kollegin filmte mich. Ich hatte einige Notizen, an denen ich mich entlang arbeitete. Ganz ehrlich: Das war nichts, und es wurde auch nicht von sonderlich vielen Menschen angeschaut.

Das ist lange her. Seit Anfang 2018 ist Ben Calvin Hary der Mann, der für PERRY RHODAN den YouTube-Kanal aufbaut und ausweitet. In regelmäßiger Folge erscheinen seine Videos, die in gelungener Weise die Information mit der Unterhaltung verbinden.

Der Erfolg gibt ihm recht: Die Zahl der Zuschauer wuchs beständig – und am heutigen Tag wurde die Marke von 10.000 Abonnenten erreicht. Das finde ich großartig! Meine Gratulation an Ben Calvin Hary für diesen Erfolg! Und mein Dank an die Kolleginnen vom Marketing, die sich neben Ben um die Abläufe bei diesem Langzeitprojekt kümmern!

29 November 2020

Am Tisch mit einer Dramaturgin

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

»Wir müssen uns dringend zusammensetzen.« Das war im Wesentlichen der Inhalt eines Telefonats, das Eckhard Schwettmann im Sommer 2001 mit mir führte. Ich sei mittlerweile ein Bremsklotz, und man müsse dringend den aktuellen Stand der Dinge beim Filmprojekt besprechen.

Eckhard war zu dieser Zeit nicht mehr als Verlagsleiter bei Pabel-Moewig tätig. Er war einige Monate zuvor zur Filmproduktionsgesellschaft MME gewechselt, wo er nun für das Marketing verantwortlich war. Sein hauptsächliches Augenmerk galt der PERRY RHODAN-Verfilmung, die zu dieser Zeit von MME vorbereitet wurde. Als jemand, der sich mit PERRY RHODAN hervorragend auskannte, war er sicher eine gute Verbindung zwischen uns und den Filmleuten.

Ein gewisses Problem war aber, dass die Redaktion – also ich – das Filmkonzept »absegnen« musste. Die bisherigen Konzepte hatte ich allerdings abgelehnt. Meine Argumentation war jeweils die Gleiche gewesen: »zu wenig PERRY RHODAN, für die Leserschaft also nicht vermittelbar, das können wir so nicht genehmigen«. Dabei hielt ich mich strikt an den Vertrag, der verlangte, dass die Verfilmung die Serie wiedergeben solle.

Nun aber störte ich offenbar, und ich konnte es in gewisser Weise nachvollziehen. So sagte Eckhard es auch am Telefon: Ich sei die Person, die das Filmprojekt durch ihre Sturheit blockiere und dadurch für finanzielle Engpässe sorge. »Wir müssen da schnell vorankommen«, sagte er. »Ich führe Gespräche mit Lizenzpartnern, die Merchandise-Produkte auf Basis der Verfilmung herstellen sollen.«

Eckhard hatte bereits mit unserem Geschäftsführer in Rastatt telefoniert, und dieser hatte mich ebenfalls ermahnt. Ich solle durch meine Sturheit nicht ein Filmprojekt blockieren, das für die Marke PERRY RHODAN so wichtig sei. Der Druck kam also von allen Seiten. Deshalb willigte ich ein, in München an einer Besprechung teilzunehmen.

Wir trafen uns am Donnerstag, 7. Juni 2001. Am folgenden Tag sollte der PERRY RHODAN-Con in Garching beginnen – es bot sich also an, die zwei Termine zu verknüpfen. Neben mir hatte man auch Robert Feldhoff eingeladen, unseren Exposéautor, der mittlerweile mehrere Konzepte für eine mögliche Verfilmung geschrieben und eingereicht hatte. Darauf hatte er allerdings von den Filmleuten nie einen Kommentar erhalten. Immerhin hatte man ihm das versprochene Honorar bezahlt.

Wir trafen uns in der Wohnung von Marcus Rosenmüller, dem Produzenten des Films. Marcus stellte uns eine Fernseh-Dramaturgin aus Köln vor, die schon an vielen Filmen beteiligt gewesen war und sich mit »fiktionalen Stoffen« sehr gut auskannte. Marcus zeigte uns zuerst Entwürfe für andere Filme, an denen er arbeitete, die ich sehr spannend fand.

Mit seinen Designs für den PERRY RHODAN-Film konnte ich nicht so viel anfangen. »Die sehen zwar gut aus«, argumentierte ich vorsichtig, »aber sie haben halt nichts mit unserer Serie zu tun.« Ich kannte einige der Zeichner, die für den Film ihre Designs erstellt hatten, teilweise vom Namen her, weil sie auch Comics zeichneten.

Ihre Vorstellung aber, wie ein Kugelraumer auszusehen hatte, fand ich verwirrend: »Es gibt keinen Ringwulst, und so etwas ist typisch für ein terranisches PERRY RHODAN-Raumschiff«, kritisierte ich beispielsweise. Auch die Darstellungen der SOL entsprachen nicht dem Bild, das ich seit vielen Jahren kannte und im Kopf hatte.

Ich verstand nicht, warum die Optik so grundsätzlich geändert werden sollte. Ich hatte den Filmleuten die Namen und die Kontaktdaten von einigen unserer Risszeichner gegeben. Ich war mir sicher gewesen, dass die Risszeichner gern beratend tätig geworden wären. Aber niemand von den Filmleuten hatte auch nur einen einzigen von ihnen angesprochen.

Man wolle »eigene Wege« gehen, argumentierte Marcus Rosenmüller. »So ein Film braucht einen frischen Look.« Er hatte großformatige Mappen herstellen lassen: In einem Überformat, größer als DIN A 3 im Querformat, zeigten sie klassische Bilder unserer Serie, vor allem aber die neuen Designs, dazu Texte.

»Das sieht alles sehr gut aus«, sagte ich. »Aber die Leser werden das nicht mögen.«

Die Diskussion ging eine Weile hin und her. Wir redeten offenbar aneinander vorbei, wie uns irgendwann bewusst wurde. Ich mochte die Entwürfe, sie waren frisch und neu, aber sie hatten für mich nichts mit unserer Serie zu tun. Robert hielt sich die meiste Zeit zurück, die anderen argumentierten gegen mich.

Das Gleiche galt für den Inhalt. »Wenn ihr das verfilmen wollt, ist das vielleicht eine gute Geschichte«, beharrte ich. »Aber sie hat nicht das Geringste mit PERRY RHODAN zu tun. Da könnt ihr doch auch ›Hans Müller im Weltraum‹ draufschreiben, das wäre ehrlicher.«

Das fanden die anderen dann nicht so gut. Nach länger Diskussion gingen wir in einen nahegelegenen Biergarten, wo wir schön im Schatten sitzen konnten. Wir aßen etwas, wir tranken Weißbier, wir redeten über allgemeine Dinge. Jeder erzählte ein bisschen von sich und seiner Arbeit, die angespannte Lage beruhigte sich.

Danach erklärte die Dramaturgin sowohl mir als auch Robert, warum das Konzept für die PERRY RHODAN-Verfilmung sehr überzeugend sei. Im Prinzip wiederholte sie das, was mir Marcus Rosenmüller und Eckhard Schwettmann schon gesagt hatten: Die Zielgruppe für die Verfilmung seien nicht die »Hardcore-Fans«, sondern »fünfzehnjährige Jungs«, die man mit anderen Mitteln begeistern müsse. Sie wies mich auf Punkte in der Konzeption hin, in denen die konzipierte Handlung spannende Wendepunkte nahm, und die sich an der geplanten Zielgruppe orientierten.

Ich war nicht so richtig überzeugt. Mein Alptraum sei, so argumentierte ich, dass die PERRY RHODAN-Leser dann Briefe an die Kino- und Fernsehzeitschriften schreiben würden – zu dieser Zeit war noch lange nicht jeder Bundesbürger im Internet »angekommen« –, in denen sie die Verfilmung schlecht finden würden. »Das wirft ein schlechtes Licht auf unsere Marke, und dann ist die Verfilmung für uns nicht positiv, sondern eher negativ.«

Ich wollte keine Wort-für-Wort-Verfilmung, mir war bewusst, dass das nicht machbar sei. Aber man solle doch versuchen, den »Geist der Serie« so gut wie möglich zu treffen.

Alle Beteiligten am Tisch versprachen, diesen »Geist der Serie« sehr wohl treffen zu wollen. »Notfalls muss ich mich öffentlich von der Verfilmung distanzieren«, meinte ich. Alle lachten und fanden das wohl sehr lustig; ich meinte es in diesem Augenblick sehr ernst.

Am Ende unseres Gesprächs war ich aber so weit: Ich kündigte an, eine offizielle Genehmigung für das aktuelle Drehbuch-Konzept zu schreiben. Das war durchaus ernst gemeint. Die PERRY RHODAN-Verfilmung würde sicher nicht meinem Geschmack entsprechen. Hätten wir am Ende aber eine Fernsehserie, die sich für die »junge Zielgruppe« als interessant erweisen würde, wäre ich damit ebenfalls einverstanden.

Wir trennten uns im besten Einvernehmen. Die Dramaturgin reiste am gleichen Tag nach Köln zurück, Robert und ich fuhren nach Garching weiter, wo am nächsten Tag der PERRY RHODAN-Con beginnen sollte. Eckhard und Marcus blieben noch in München: Sie wollten die Präsentation des Filmkonzeptes für den Con noch einmal durchsprechen.

28 November 2020

Auch schon Kurs 250

Während wir uns bei PERRY RHODAN intensiv auf den Band 3100 vorbereiten, geht es bei PERRY RHODAN NEO auch schon wieder auf ein Jubiläum zu: Im Frühjahr 2021 wird ganz unversehens Band 250 dieser Serie in den Handel kommen. So sagt es zumindest der Terminplan, mit dem ich arbeite ... und so sehen es auch die Exposéautoren.

Noch sind wir an der Arbeit an der »Nonagon«-Staffel: Die Hälfte der Romane liegt als Manuskript vor, ebenso alle Exposés dieser Staffel. Damit es uns allen nicht zu langweilig wird, sind Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm sehr fleißig gewesen. Die beiden Autoren haben mir bereits das Exposé für Band 250 geschickt, vor allem umfangreiche Datenblätter, zumindest die Entwürfe.

Es muss ja einiges festgelegt werden: Wie sieht die Welt aus, wenn es mit Band 250 weitergeht? Wie hat sich die Erde entwickelt, welche neuen Technologien gibt es? Eine spannende Arbeit für die Autoren, eine interessante Lektüre für den Redakteur ...

27 November 2020

Ein Roman über NATHAN

Der Titel des aktuellen PERRY RHODAN-Romans, der seit heute offiziell im Handel ist, den die meisten aber schon gestern in den Händen halten oder auf ihrem Lesegerät haben konnten, ist knapp und dennoch ausdrucksstark: »NATHAN« wurde von Christian Montillon und Susan Schwartz verfasst und bildet den Abschluss des vierten Dyoversum-Quartetts. Es ist ein Roman, in dem ziemlich viel passiert und in dessen Verlauf auch einige Erzählfäden komplett zu Ende gebracht werden.

»Wir schauen nach vorne, und zwar auf der Basis der Wahrheit.« Diesen Satz formuliert Perry Rhodan irgendwann in diesem Roman. Das kann man auch als eine klare Aussage in einem Zyklus betrachten, in dem es häufig um Täuschung und Lügen ging, um sogenannte Fake-News und massive Geschichtsfälschungen.

Die Autorin und der Autor bringen in ihrem gemeinsamen Roman übrigens nicht nur einige Handlungselemente zu Ende. Sie bieten gleichzeitig auch einen kleinen Ausblick auf die nahe Zukunft an – es gibt einige Aussagen, die man prophetisch nennen könnte ...

26 November 2020

Erinnerung an die Keksköppe

Wir hatten viel Spaß bei der Leipziger Buchmesse im März 2010. Wir amüsierten uns über Cosplayer und Verlagskollegen, wir hatten Besuch von gut gelaunten Fans und Autoren, wir führten zwischendurch eine Reihe von ernsthaften Messegesprächen, bei denen aber auch viel gelacht wurde. 

Vor allem Dirk Schulz lief immer wieder zu Hochform auf: So malte er einen »Kekskopf« – also den Angehörigen eines speziellen PERRY RHODAN-Volkes – mit seinem Raumschiff, einer »Prinzen-Rolle«. Aus der Zeichnung und einer kurzen Notiz machten wir dann sogar eine hoch offizielle Urkunde, die wir den Kollegen eines anderen Verlages vorbeibrachten.

(Das Bild zeigt mich mit dieser Urkunde. Es war der dritte Messe-Tag. Zu einem intellektuellen Gesichtsausdruck reichte es da nicht mehr.)

25 November 2020

Das neue Plophos

Nur noch wenige Tage, dann kommt der Auftaktband für die nächste Staffel bei PERRY RHODAN NEO in den Handel. Oliver Plaschka schrieb »Das neue Plophos«, und das Titelbild deutet es schon ein wenig an: Es gibt Einblicke in das Leben auf einer menschlichen Kolonie, auf der sich die Sitten und Gebräuche leicht verändert haben.

Der Roman hat mir vor allem in den Passagen am besten gefallen, in denen der Autor auf Plophos und seine Bewohner eingeht. Klar ist das alles in die »große Handlung« eingebettet, zu der dieser Roman den Auftakt bildet – es ist der Anfang der »Nonagon«-Staffel. Aber vor allem schildert Oliver Plaschka das »Sittenbild« einer fremden Welt.

24 November 2020

Einige Worte zu Karl Dall

Mit einem einzigen Auftritt hat sich Karl Dall vielleicht nicht gerade in die Herzen, aber zumindest in die Köpfe der PERRY RHODAN-Fans geschlichen: Auf dem PERRY RHODAN-WeltCon in Saarbrücken stand der Schauspieler und Unterhaltungskünstler auf der Bühne und alberte mit den Autoren herum. Mancher Witz verunglückte (»was würden Sie tun, wenn die Außerirdischen bei Ihnen landen würden?«), bei manchem Spruch merkte man, wie wenig sich Karl Dall mit der PERRY RHODAN-Serie auskannte – es gab trotzdem ausreichend zu lachen.

Karl Dall fremdelte bei seinem Auftritt ein wenig mit unserer Szene. Autorinnen und Autoren, Verlagsangestellte und Fans waren offenbar nicht die Leute, mit denen er sonst zu tun hatte. Aber er verhielt sich professionell, und er brachte seinen Auftritt gut zu Ende, stand auch für Einzelgespräche hinter den Kulissen zur Verfügung.

Im Alter von 79 Jahren ist der Künstler nun gestorben. Es mangelt derzeit nicht an Nachrufen auf ihn, die sicher besser recherchiert sind als dieser kurze Text und stärker auf sein Leben sowie sein Werk eingehen. In der Geschichte der PERRY RHODAN-Serie sorgte er auf jeden Fall für einen kurzen, aber prägnanten Eindruck.

(Das Bild zeigt ihn auf der Bühne der Saarlandhalle in Saarbrücken. Der Mann mit der Monstermaske links ist der Autor H. G. Francis, der viel Spaß dabei hatte, mit Dall auf der Bühnen einen kleinen Sketch aufzuführen. Das Bild stammt von Gerhard Franz.)

23 November 2020

Wir arbeiten am Sternenruf

In diesen Tagen beschäftigen wir uns intensiv mit dem Roman »Sternenruf«. Die Autoren haben längst das Manuskript geliefert, aber selbstverständlich gibt es noch die eine oder andere Tätigkeit dazu zu erledigen: Wir diskutieren über den Text, wir machen uns Gedanken über die Abfolge der Szenen, wir sprechen und mailen über Handlungselemente. 

Parallel dazu laufen die Arbeiten an den Mittelseiten. Worum es da genau geht, werde ich bei einer anderen Gelegenheit verraten. Was wir auf der Mittelseite zeigen werden, haben wir so noch nie getan – das behaupte ich schon jetzt. Ob und wie das dann ankommen wird, sehen wir im Januar 2021.

Auch die Arbeiten am »Drumherum« laufen: Das Marketing platziert Anzeigen, der Vertrieb sorgt dafür, dass mehr Romane in den Läden platziert werden, die E-Book-Shops entfalten ebenfalls zusätzliche Aktivitäten. 

Nur noch wenige Wochen – schnell vergeht die Zeit! –, und Band 3100 unserer Serie liegt in den Läden vor ... (Das Bild zeigt einen winzigen Ausschnitt des Covers.)

20 November 2020

In der aktuellen »bdw«

Die Zeitschrift »bild der wissenschaft« zählt in der PERRY RHODAN-Redaktion zu den Lektüren, die allgemein sehr geschätzt werden. Auch Autorinnen und Autoren mögen das Heft sehr, das sich an wissenschaftlich interessierte Laien wendet. Dieser Tage erhielten wir bereits die Ausgabe vom Dezember 2020.

Unter der Überschrift »Lebensfreundliche Nachbarwelt« geht es in dem Heft um die Venus, den Nachbarplaneten unserer Erde, und die neuen Erkenntnisse, die es zu ihr gibt. Unter anderem wird auf die Science Fiction verwiesen – und dabei dient ein klassischer PERRY RHODAN-Roman als Quelle. Das hat uns sehr gefreut, ein schönes Zitat!

19 November 2020

Der Schrecken der Hohlwelt

Als 1965 der Band 206 der PERRY RHODAN-Serie erschien, läutete er eine der Abenteuergeschichten ein, die den »Meister der Insel«-Zyklus bis heute prägen: eine Welt der Fallen, ein Planet der Überraschungen. Mit dem Titel »Der Schrecken der Hohlwelt« wurde auch klargemacht, in welche Richtung die Handlung gehen sollte. Als Autor zeichnete Kurt Mahr verantwortlich, und im Exposé legte Karl-Herbert Scheer recht früh die Richtung fest.

Unter der Überschrift »Achtung! Zur allgemeinen Information:« schrieb der Exposéautor: »Die Bände 200 bis etwa 245 gehören zu den Erzählungen der wissenschaftlichen Unmöglichkeiten.« Es müsse immer darauf geachtet werden, »den Lesern zu erklären, dass es sich bei diesen Planeten, Sonnen, Stationen usw. ausschließlich um künstlich gebaute Gebilde handelt!« Es gehe auch darum, dass man erkennt, »mit welcher Sorgfalt die geheimnisvollen Meister der Insel ihre Fallenstationen aufgebaut haben«.

Das Exposé liefert die ersten Fakten zu den Schichten von Horror, es zeigt auch auf, wie die Terraner in diese Falle geschickt werden: durch die Manipulation an Bord eines Bleistiftschiffes. Zur Besatzung des fremden Raumschiffes schrieb Scheer: »Es kann auch ein Lebewesen erdichtet werden, jedoch darf unter keinen Umständen seine Form oder sein Gedankengut näher herausgestellt werden.«

18 November 2020

Erdkern

Es ist der dritte Band des vierten Dyoversum-Quartetts, und er kommt diese Woche in den Handel: Christian Montillon und Susan Schwartz schrieben »Erdkern«. Der Roman führt wirklich tief in das Innere der Erde, er weist aber für viele Figuren, die in diesem Roman auftauchen, in eine Zukunft, die für sie offen und spannend ist.

Was mir an diesem Roman gefallen hat, sind die vielfältigen Ebenen, auf denen sich die Handlung abspielt: Es gibt Thriller-Elemente, es gibt eine emotionale Ebene, und es gibt – natürlich – auch eine eher kosmisch angehauchte Geschichte. Alles fügt sich sehr schön zusammen, und man kann womöglich nicht erkennen, welche Passage vom Kollegen Montillon und welche von der Kollegin Schwartz geschrieben worden ist.

17 November 2020

Fragen zu den Chroniken

Nachdem meine Kollegin Sabine Kropp die Meldung auf unserer Internet-Seite veröffentlicht hat, dass der vierte Band der »PERRY RHODAN-Chronik« nun endlich flott voranschreitet, mangelte es nicht an Fragen und kritischen Anmerkungen. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle kurz dazu äußern.

Dieser vierte Band der »Chroniken« sollte von Eckhard Schwettmann geschrieben werden. Leider verstarb er viel zu früh, und das Buch wurde nicht fertig. Die Sammlung an Daten und Textbrocken ergab auch kein vernünftiges Manuskript.

Der Auftrag, das Buch zu schreiben, ging deshalb an Heiko Langhans, der mit viel Elan an die Arbeit ging. Einige Kapitel vollendete er, dann stockte das Projekt über einige Zeit hinweg. Nach langer Pause ist jetzt Rainer Nagel an dem Thema dran.

Rainer Nagel ist der Serie seit Jahrzehnten verbunden. Seine Sachkenntnis zeigte er zuletzt unter anderem durch die umfangreichen Vor- und Nachworte sowie die Zwischentexte bei den PERRY RHODAN-Planetenromanen. Ich bin sicher, dass wir von ihm ein sehr gutes und sehr lesenswertes Buch erhalten werden.

Wir mailten in den vergangenen Wochen häufig, weil er sehr viele Detailfragen hatte (»wie war das nochmal im Frühjahr 2002?« und dergleichen). Daran sehe ich, wie sorgsam er arbeitet und recherchiert. Und deshalb bin ich sehr optimistisch, dass dieser vierte Band im Herbst 2021 erscheinen wird.

16 November 2020

Ein Plakat zum Gucky-Tag

Ich empfand es als eine schöne Aktion meiner Kollegin und meines Kollegen aus dem Nachbarzimmer – oder mittlerweile muss ich ja sagen, aus den Nachbarzimmern; wegen Corona hat jeder und jede ein eigenes Büro –, dass es zum Gucky-Tag auch gleich ein Gucky-Poster gab. Mir gefiel das Titelbildmotiv von Dirk Schulz sehr gut: Es zeigt einen Mausbiber, der offensichtlich schlechte Laune hat und damit anfängt, ein Raumschiff quasi im Alleingang zu erobern.

Das Poster selbst ist nichts anderes als eine vergrößerte Version des Titelbildes. In der Vergrößerung wirkt es eine Spur »knalliger«, was mir ebenfalls gefällt. Viele Leser haben die Poster mittlerweile erhalten; ich hoffe, sie verschwinden nicht nur in irgendwelchen Sammlungen, sondern werden auch aufgehängt.

13 November 2020

Erdmantel

Ab dem heutigen Freitag ist der zweite Band des aktuellen »Dyoversum«-Quartetts im Handel: Christian Montillon und Susan Schwartz schrieben »Erdmantel«, das starke Titelbild dazu zauberte Dirk Schulz. Ich gestehe ja, dass ich in diesem Roman eine Lieblingsfigur habe. Es ist Anzu Gotjian, die an der Seite von Perry Rhodan unterwegs ist und auf den Terraner einen ganz anderen Blick hat als – beispielsweise – Menschen, die mit ihm schon seit langer Zeit zusammen arbeiten. Mal schauen, wie Anzu Gotjian, mit der ja auch eine gewisse Wandlung vorgeht, bei den Lesern ankommen wird.

Ich selbst mochte den Roman ja schon, als ich die ersten Planungen zum Exposé vor mir hatte. Eine Expedition ins Innere der Erde – das hatten wir in dieser Form noch nie. Und das, auf was unsere Helden bei ihrer Reise stoßen, betrachte ich als eine spannende Erweiterung des Serienkosmos ...

12 November 2020

Ein neuer Stand für Frankfurt

Nachdem 2006 der Moewig-Buchverlag geschlossen worden war, hatten wir PERRY RHODAN im Jahr 2007 nicht mit einem eigenen Stand auf der Buchmesse in Frankfurt präsentieren können. Nach vielen Diskussionen war das aber ab 2008 wieder möglich: Klaus Bollhöfener organisierte den neuen Messeauftritt der Marke PERRY RHODAN, bei dem wir nicht nur die Bücher, sondern auch die Heftromane und Hörbücher zeigen wollten.

Bei der Entwicklung des neuen Messestandes, der viel kleiner sein würde als 2006 oder 2005, setzten wir vor allem auf eine aktuelle Optik. Wir nahmen hierfür Bilder von Dirk Schulz. Unter anderem nutzten wir die Bilder, die er für die neuen PERRY RHODAN-Paperbacks angefertigt hatte und die bei PERRY RHODAN-Action zum Einsatz kamen.

Wir fanden diese Gestaltung gut, die meisten Besucher ebenso; sie lobten, dass wir nicht nur die Bücher präsentierten, sondern die gesamte Marke PERRY RHODAN. (Dieses Bild zeigt Ausschnitte aus der Gestaltungsvorlage unserer Hausagentur.)

11 November 2020

Merkosh kommt

Ich fand die Figur Merkosh schon gut, als ich zum ersten Mal von ihr las: In der klassischen PERRY RHODAN-Serie war der Gläserne eine exotische Figur, die aber immer nur eine Nebenrolle spielte. Uns war recht schnell klar, dass wir Merkosh – wenn er bei PERRY RHODAN NEO auftauchen sollte – stärker  gewichten wollten. Das ist, so denke ich, den Autorinnen und Autoren bei dieser Serie ganz gut gelungen.

In dieser Woche erscheint der Roman »Merkosh«, den Rüdiger Schäfer verfasst hat, einer der zwei Exposéautoren bei PERRY RHODAN NEO. Die Leser werden in diesem Roman sehr viel über die Vergangenheit des geheimnisvollen Außerirdischen erfahren, es werden auch einige Geheimnisse gelüftet und – vor allem – eine wichtige Geschichte zu Ende gebracht.

Mir hat der intensive Blick in die Geschichte und Kultur der Oproner sehr gut gefallen. Der Autor schließt damit nicht nur die laufende Staffel ab, sondern leiteet auch geschickt über zur nächsten Staffel. Schön!

10 November 2020

Vier Quartette zum Dyoversum

Ein Logbuch der Redaktion

Als Wim Vandemaan, Christian Montillon und ich die zweite Hälfte des laufenden »Mythos«-Zyklus planten, war recht schnell klar, dass es eine besondere Handlungsebene geben würde: Perry Rhodan und seine Begleiter finden irgendwann die Erde – und sie stoßen in einem fremden Kosmos auf ihre Heimatwelt, den man bislang nicht kannte. Gemeint ist die andere Seite des Dyoversums.

Ebenso schnell war klar, dass daraus eine eigenständige Handlungsebene entstehen würde, die Perry Rhodan stärker ins Zentrum stellte. Der Held unserer Romanserie sollte nicht die Figur sein, die in der Zentrale des Raumschiffes sitzt, sondern an zentraler Stelle die Abenteuer erleben.

Entsprechend legten die Exposéautoren die Geschichte an. Sie planten vier Blöcke mit jeweils vier Romanen: wie Rhodan die Erde findet, wie er die Menschheit kennenlernt, wie er mehr über die andere Seite des Dyoversums erfährt und wie er dann versucht, die Erde an ihren ursprünglichen Platz zu versetzen.

Am besten sei es, so überlegten wir, wenn diese vier Romane ein Autor allein schreiben würde; maximal zwei Autoren wären daran zu beteiligen. Das würde die inneren Zusammenhänge der jeweiligen Blöcke verstärken, und das fänden die Leser sicher gut. Nachdem wir das fixiert hatten, konnten wir an die Planung gehen. Recht früh setzte sich der Begriff »Quartett« für einen der Vierer-Blöcke durch.

Es ergab sich, dass Christian Montillon allein die ersten vier Bände verfasste. Wir waren im Voraus durchaus skeptisch, ob er das inhaltlich und vor allem terminlich schaffen würde – es klappte aber sehr gut.

»Solsystem« (Band 3050) erzählt davon, wie Perry Rhodan überhaupt in die andere Hälfte des Dyoversums kommt. »Luna« (Band 3051) zeigt den Mond und NATHAN, vor allem aber, wie sich das Mondgehirn bereits verändert hat. Mit »Terra« (Band 3052) wirft der Autor einen Blick auf die Erde und einige Änderungen, die sich in den vergangenen Jahrhunderten dort vollzogen haben, seit Rhodan sie zum letzten Mal besucht hat. Den Abschluss des ersten Dyoversum-Quartetts bildet der Roman »Mars« (Band 3053), in dem Rhodan nach Jahrhunderten einen alten Freund wiedertrifft.

Beim zweiten Quartett planten wir von Anfang an, dass Christian nicht allein an die Arbeit geht. Susan Schwartz bot sich an, und die beiden setzten das zweite Quartett gemeinsam um.

Wenn man es genau nimmt, zeigen die vier Romane »Zeut« (Band 3062), »Ceres« (Band 3063), »Ferrol« (Band 3064) und »Beteigeuze« (Band 3065) noch einmal weitere Aspekte des Sonnensystems, in dem sich die Erde und der Mond zur aktuellen Handlungszeit bewegen. Darüber hinaus geht es aber um den Konflikt mit den Topsidern und wie dieser letztlich beendet werden kann.

Auch das dritte Quartett schrieben die Autorin und der Autor gemeinsam. »Pluto« (Band 3078) beginnt bewusst am Rand des Sonnensystems, »Yenren« (Band 3079) spielt bereits auf einer Welt, von deren Bewohnern man noch nie zuvor gehört hat, während mit »Sternfinder« (Band 3080) eine – wie ich finde – unglaublich tragische Geschichte erzählt wird. Ihren Abschluss findet dieses Quartett mit »Horror« (Band 3081), wo es neue Enthüllungen für unsere Helden gibt.

Derzeit steht das vierte Quartett in den Startlöchern – es sind die Bände 3090 bis 3093. An dieser Stelle möchte ich noch nicht viel über die Handlung verraten. Allein schon die Titel dürften klarmachen, worum es geht, vor allem die Untertitel .... Wieder sind Susan Schwartz und Christian Montillon gemeinsam für die Handlung verantwortlich, wieder verknüpfen sie die Geschichten einzelner Menschen mit dem großen kosmischen Geschehen.

Ich persönlich bin sehr zufrieden mit den vier Quartetten. Es war eine andere Art, Geschichten zu erzählen, wie wir das in dieser Form noch nicht getan hatten. Die Leser bekamen eine stärkere inhaltliche Einheit, was sich meiner Ansicht nach positiv auswirkte. Die Romane wirkten in sich geschlossen, gleichzeitig boten sich der Autorin und dem Autor ausreichend Raum und Möglichkeiten, eigene Charaktere in ihrem eigenen Stil zu beschreiben.

Mal schauen, ob wir eine solche Handlungsführung nach Band 3100 erneut versuchen werden. Als erstes Experiment hat mir das Vierer-Quartett sehr gefallen!

09 November 2020

Nach dem Ende der Taschenbücher

Aus der Reihe »Der Redakteur erinnert sich«

Als ich 1992 meine Arbeitsstelle als PERRY RHODAN-Redakteur antrat, bestand die Produktpalette unserer Redaktion aus drei unterschiedlichen Bereichen: Heftromane in mehreren Auflagen, die im eigenen Zeitschriftenbereich des Verlages veröffentlicht wurden, Taschenbücher und Hardcover-Ausgaben, die der Buchbereich des Verlages in den Handel brachte. Es gab also völlig unterschiedliche Vertriebswege für PERRY RHODAN.

Ab Herbst 1993 wurde der Heyne-Verlag in München zum Partner für die Taschenbücher, doch diese Partnerschaft lief zum Oktober 1996 aus. Als letzter Titel der Original-Ausgaben würde Band 403 erscheinen, als letzter Titel der Nachdrucke Band 32.

Als Gründe nannte Heyne gesunkene Auflagenzahlen. Das war nicht falsch, die Auflagen gingen in der Tat zurück. Ich hatte stets die Überproduktion als Grund dafür gesehen. Wir waren optimal in die Reihe gestartet, die Verkaufszahlen waren zu Beginn richtig gut gewesen.

Dann kamen die Nachdrucke hinzu, was dazu führte, dass auf einmal zwei PERRY RHODAN-Taschenbücher im Monat erschienen. Prompt sackte die Auflage der einzelnen Titel ab. Im Juni 1995 kam der große Coup von Heyne: Zwölf Taschenbücher wurden auf einmal nachgedruckt.

Ich hatte im Vorfeld gewarnt, niemand hatte auf mich gehört. Leider sollte ich recht behalten: 14 Taschenbücher auf einmal konnten sich nicht gleichermaßen gut verkaufen; die Auflagen gingen in den Keller.

Davon hatte sich die Reihe innerhalb eines Jahres nicht mehr erholt. Dennoch war ich wegen der Einstellung frustriert, weil ich sehr gern an den Taschenbüchern gearbeitet hatte. Deshalb formulierte ich am 13. Juni 1996 ein umfangreiches Arbeitspapier, das ich unter dem Titel »Konzeption: PERRY RHODAN-Taschenbücher – neu« an meinen direkten Vorgesetzten richtete, den Verlagsleiter des Buchverlages.

Unter anderem schlug ich sehr schnell eine »neue Reihenkonzeption« vor, über die wir zu diesem Zeitpunkt bereits gesprochen hatten. Grundsätzlich hatte man sie akzeptiert, sie sollte im kommenden Jahr starten. Als Arbeitstitel dieser möglichen neuen Reihe hatte ich »Space-Thriller« vorgeschlagen. In meinem Arbeitspapier fasste ich die Eckpunkte zusammen:

»Grundlegend gilt hier: abgeschlossene Hardcover-Bände mit klar definiertem Hintergrund, die bei einem Umfang von 240 Seiten rund 16,90 Mark kosten werden. Geplant wird eine Auflage von 10.000 Exemplaren, vier Titel pro Jahr sollen erscheinen, die ersten zwei bereits im Frühjahr 1997. Die ersten Romane sind bereits in Arbeit.«

Ich war sehr optimistisch, was diese neue Reihe anging, und wollte bewusst mit den bisherigen Regeln für Heftromane brechen: »Zielgruppe sind Erwachsene. Die Romane sollen sich vor allem in punkto Gestaltung an amerikanischen Thrillern orientieren und inhaltlich die Leser ansprechen, die sich durch sogenannte SF-Filme aktueller Machart unterhalten lassen. Sex und Gewalt sind kein Tabu.«

Meine Gedanken dazu, welche Autoren welche Romane schreiben sollten, waren ebenfalls eindeutig: »Als Autoren sollten bisherige Teamautoren wie Robert Feldhoff, Peter Terrid und Hubert Haensel zum Zug kommen, dazu Taschenbuch-Autoren wie Uwe Anton und Konrad Schaef sowie team-fremde gute Schreiber wie Frank Böhmert, Hans-Joachim Alpers und Thomas Ziegler.

In meinem Optimismus formulierte ich in diesem Juni auch weitergehende Pläne. An denen war bereits der Autor H. G. Francis beteiligt; ich hatte sogar mit einem Verlag erste Gespräche geführt – der Autor hatte das alles bei einer privaten Feier in der Nähe von Hamburg eingefädelt.

»Im Gespräch ist eine Art ›Junior-Ausgabe‹ von PERRY RHODAN, die derzeit von H. G. Francis in Zusammenarbeit mit der Redaktion erstellt wird«, formulierte ich etwas vage. »Die verantwortliche Cheflektorin« des Verlages habe »bereits größtes Interesse signalisiert«, schrieb ich und überlegte, ob man diese Reihe schon im Herbst 1997 starten könne. »Als Autor ist hier in erster Linie H.G. Francis angesprochen, der in diesem Bereich die größte Erfahrung hat; als Mit-Autoren würden sich eventuell Robert Feldhoff und Arndt Ellmer anbieten«, so meine Überlegung.

Wegen eines weiteren Konzeptes hatte ich in den Wochen zuvor mit möglichen Partnern gesprochen. Die Idee war, »in einer Art ›Best of‹-Reihe die Nachdrucke der PERRY RHODAN-Taschenbücher fortzuführen.« Ich wurde dabei recht direkt: Ich wollte »nicht alle, wie von Heyne (gegen den Willen der PERRY RHODAN-Redaktion) durchgeboxt, sondern eben die besten.«

Vertragspartner wäre nach meinen Vorstellungen der Hansjoachim Bernt Verlag. Ich wusste von dem Verlagsleiter, den ich als klug vorgehenden Geschäftsmann kennengelernt hatte, dass dieser eine Reihe mit Utopischen Klassikern plante. Mit seinen »Ren Dhark«-Buchausgabe hatte er zu dieser Zeit bereits eine Serie gestartet, die sich speziell an die Sammler klassischer Science Fiction richtete.

Das war nicht alles: Weil ich glaubte, dass der Heftroman in der Krise steckte und wir uns stärker im Buchhandel engagieren sollten, schlug ich sogar neue PERRY RHODAN-Taschenbücher vor. Dazu war ich ebenfalls bereits in Vorleistung gegangen und präsentierte ein kleines Konzept …

06 November 2020

Erdkruste

Es ist der erste Band des abschließenden Dyoversum-Quartetts, und er erscheint heute: Ich meine den Roman »Erdkruste«, den Susan Schwartz und Christian Montillon verfasst haben. Ich mag das Szenario des Romans sehr: Es geht ins Innere unseres Planeten, über das man nach wie vor nicht viel weiß. Dieses Nichtwissen erstreckt sich auf die Terraner der fernen Zukunft.

Mir haben die Anspielungen auf die Popkultur der Erde im Dyoversum gefallen. So gibt es eine Trivid-Serie namens »Dyo-Theory«. Ich mag solche Gags, wenn sie nicht zu häufig auftauchen und vor allem nicht den Roman zu sehr beeinflussen. Popkulturelle Details zeigen aber ein wenig mehr vom Leben der Menschen auf der Erde der Zukunft, und das ist ja oft interessanter als die hauptsächliche Handlung eines Romans.

Wobei man das bei diesem Roman und beim gesamten Dyoversum-Quartett nicht sagen kann … Für die Figuren der vier Bände gibt es viele neue Erkenntnisse, die sie überraschen werden. Und die Leser verblüfft hoffentlich die »Entlarvung« am Ende dieses Bandes.

05 November 2020

Anzeigen für die Infoline

Die PERRY RHODAN-Infoline war eine der vielen Ideen, die Eckhard Schwettmann im Sommer 1996 entwickelte: Dabei ging es um Informationen für die PERRY RHODAN-Leser, die diese dadurch erhielten, dass sie auf einer kostenpflichtigen Telefonnummer anriefen. Was in der Redaktion auf Unverständnis stieß (»wer soll dafür bezahlen?«), funktionierte erstaunlich gut.

Zum 35. Geburtstag der Serie startete die Infoline; für die Geburtstagsaktion wurden zudem »5000 exklusive Fanpakete« versprochen. Die Agentur Zoller entwickelte in Eckhard Schwettmanns Auftrag eine Reihe von Kleinanzeigen, die als sogenannte Stopper-Anzeige in Zeitschriften wie dem »Prinz« oder der »Zitty« platziert werden sollten.

Die Infoline lief übriges einige Jahre ganz gut. Wie erfolgreich sie wirklich war, erfuhr man in der Redaktion nicht: Dem Ergebnis stand schließlich ein nicht gerade geringer Aufwand gegenüber.

03 November 2020

Der Blick auf PR 3100 ff wird klarer

In diesen Tagen arbeiten einige Autoren und ein Redakteur schon intensiv an den Romanen, die nach dem kommenden Jubiläumsband erscheinen werden. Wir machen uns Gedanken über die Titel und die Untertitel, wir diskutieren über die möglichen Titelbilder – der »Chaotarchen«-Zyklus nimmt langsam Gestalt an. zumindest seine ersten Bände.

Ich will noch nichts über die Inhalte verraten, das machen wir peu à peu in den kommenden Wochen. Unser Plan war, ab November mit der Werbung und den inhaltlichen Hinweisen zu beginnen; diesen Plan halten wir auch ein. Wobei ich ja immer versuche, den Leserinnen und Lesern nichts von der Spannung zu nehmen.

Wer Freude an originellen Außerirdischen hat, sollte nach Band 3100 auf seine Kosten kommen. Und wer wissen will, wie eine bekannte Welt in der Zukunft aussieht, sollte auch einige »Schauwerte« in den Romanen erhalten. Ich sehe mit großem Vergnügen derzeit, wie sich einige Themen vor meinen Augen entwickeln ...

02 November 2020

Die Redaktion im zweiten »Lockdown«

Seit heute gelten für die PERRY RHODAN-Redaktion die verschärften Corona-Regeln, die von unserem Mutterkonzern in Hamburg verabschiedet worden sind. Das heißt: Interne Meetings sind nicht mehr erlaubt, Besucher im Verlag nicht mehr gern gesehen, und wir sollen verstärkt im Home Office arbeiten.

Wir versuchen dabei, uns entsprechend zu organisieren. Einige von uns arbeiten weiterhin im Verlag, wir halten dabei aber die Sicherheitsabstände sehr streng ein. Jeder Kollege und jede Kollegin sitzt dabei jeweils im Einzelzimmer, kleine Besprechungen zwischen zwei Personen sind ja trotzdem machbar. Einige von uns haben sich wieder verstärkt ins Home Office verabschiedet und kommen nur stundenweise in den Verlag.

Wichtig ist für die Kolleginnen und Kollegen bei PERRY RHODAN (ob freie Mitarbeiter oder Verlagsangestellte), dass die Kontakte minimiert werden und wir alle gesund bleiben. Es kann dann gelegentlich zu Kommunikationslücken kommen, wofür ich um Verständnis bitte.

01 November 2020

Kurz an den WeltCon gedacht

Dieses Wochenende im Herbst 1980 werde ich wohl nie vergessen: Ich war vom 31. Oktober bis 2. November 1980 in Mannheim. Dort fand im Kongresszentrum »Rosengarten« der erste PERRY RHODAN-WeltCon überhaupt statt, und ich hatte meinen eigenen Verkaufsstand dort. 

Ich bot mein Fanzine »Sagittarius« an, ich nahm an vielen Programmpunkten teil, ich übernachtete in der Jugendherberge, und ich traf unglaublich viele Leute. (Das Bild von Gerhard Franz zeigt nicht meinen Tisch; ich war ein Dutzend Meter davon entfernt.)

Meine Begegnungen mit den damaligen Prominenten wie Johnny Bruck, Clark Darlton, Hans Kneifel oder William Voltz waren allesamt sehr kurz. Wichtiger warem mir die Begegnungen mit anderen Fans, die ich teilweise bei dieser Veranstaltung erst traf. Mit einigen von ihnen blieb ich über die viele Jahre hinweg verbunden.

Das ist jetzt vierzig Jahre her. Sehe ich mir mit wehmütigem Blick die Bilder von den Räumlichkeiten an, in denen sich Tausende von Menschen tummeln, kommt mir das fast schon falsch vor. Im Herbst 2020 wäre eine solche Veranstaltung undenkbar gewesen.