Ein Logbuch der Redaktion
Der Freitag, 8. September 2017, hatte es in sich: Die PERRY RHODAN-Serie konnte ihren Geburtstag feiern – der Pabel-Moewig Verlag veranstaltete zufälligerweise an diesem Abend sein Sommerfest –, und auch das Europäische Satellitenkontrollzentrum (ESOC) hatte einen Grund, mit einer Veranstaltung an die Öffentlichkeit zu gehen.
Weil ich an dieser Veranstaltung teilnehmen konnte und auch auf der Bühne ein wenig über PERRY RHODAN erzählen durfte, nutze ich die Gelegenheit, das ESOC ein wenig vorzustellen. Eingeweiht wurde das Kontrollzentrum am 8. September 1961. Seitdem hat es sich einen Namen als Europas »Tor zum Weltraum« gemacht.
(Einleitend für diejenigen, die sich bei diesen Abkürzungen noch weniger als ich auskennen: Die Europäische Weltraumorganisation, englisch European Space Agency genannt und ESA abgekürzt, unterhält diverse Zentren in verschiedenen Ländern. Eine davon ist das Europäische Raumflugkontrollzentrum, das mit ESOC abgekürzt wird, was für das englische European Space Operations Centre steht. Darüber hinaus existieren in Deutschland noch das Europäische Astronautenzentrum in Köln sowie das Columbus-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen.)
Das heutige Weltklasse-Kontrollzentrum begann seinerzeit als bescheidene Einrichtung. Die Europäische Weltraumforschungsorganisation (European Space Research Organisation, ESRO) beschloss 1963, ihr Datenanalysezentrum im Deutschen Rechenzentrum in Darmstadt einzurichten. Einer der Gründe war: Dort stand ein Großrechner zur Verfügung.
1967 schließlich konnte das ESDAC (European Space Data Analysis Center), wie das Zentrum damals hieß, auf einen eigenen Rechner zurückgreifen und zog in ein speziell errichtetes Gebäude im Westen von Darmstadt, dem heutigen ESOC-Gelände. Der Umzug bedeutete für die Einrichtung in Darmstadt einen Zuwachs an Personal und einen erweiterten Zweck.
Er brachte zudem einen neuen Namen mit sich. Das European Space Operations Centre ESOC wurde offiziell am 8. September 1967 eingeweiht. Seitdem schreibt es Raumfahrtgeschichte. Die erste Mission, ESRO-2B, wurde nur acht Monate nach der Einweihung gesteuert.
Das ESOC war schon immer der Ort, »wo Missionen zum Leben erwachen«: Expertenteams übernehmen nach dem Start die Kontrolle über Satelliten, begleiten sie dann durch schwierigste Missionen. Von Darmstadt aus wird das Netzwerk von Bodenstationen der ESA entwickelt und geleitet – die unverzichtbare Verbindung zu Satelliten, dank derer wir Menschen immer mehr über unseren Heimatplaneten, unser Sonnensystem und das Universum erfahren.
Die ESA– ist im Lauf der Jahrzehnte gewachsen. Die Leiter von Telekommunikations-, Erdbeobachtungs- und Forschungsmissionen der Organisation wissen, dass sie die Vorbereitung ihrer Missionen und die Echtzeit-Flugkontrolle an die Experten des ESOC abgeben können. Schließlich bilden Vertrauen und Fachkompetenz das Herzstück des gesamten Missionsbetriebs.
»Wenn ich auf die 50 Jahre Expertenwissen im gesamten Missionsbetrieb zurückblicke, dann bin ich davon beeindruckt, wie die Teams beim ESOC immer wieder neue Arten von Missionen immer wieder erfolgreich bewältigen und in jedem Zeitalter innovative Instrumente und Techniken entwickeln und einführen, um bisher unvergleichbare wissenschaftliche Ziele zu erreichen«, erklärte Rolf Densing, der Direktor für Missionsbetrieb der ESA und Leiter des ESOC, in einem Pressetext. »Dank des einzigartigen Wissensschatzes aus fünf Jahrzehnten befindet sich das ESOC als Quelle für Spezialwissen und den künftigen Betrieb komplexer Missionen in zahlreichen Forschungsbereichen, der Navigation und Erdbeobachtung in einer sehr guten Ausgangsposition, da wir in vermehrtem Maße auch mit neuen Raumfahrtinitiativen aus dem kommerziellen, akademischen und nichtstaatlichen Sektor kooperieren.«
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Im Verlauf von fünf Jahrzehnten kontrollierte das ESOC 77 Satelliten. Diese umfassten Satelliten für die Telekommunikation, Wetter-, Erd- und Klimabeobachtung, aber auch Satelliten zur Erforschung der Sonne und für einen tieferen Blick in unser Universum.
Für die Erkundung unseres Sonnensystems haben ESOC-Teams Missionen zum Mond, Mars und zur Venus begleitet und darüber hinaus einige Triumphe errungen: der Vorbeiflug der Sonde Giotto am Halley'schen Kometen im Jahr 1986, die Landung der Huygens-Raumsonde auf dem Saturnmond Titan im Jahr 2005 sowie die Landung der Philae-Sonde auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko im Rahmen der Rosetta Mission im Jahr 2014 – die erste Landung der Menschheit auf einem Kometen.
Aktuell betreut das ESOC den Betrieb von zehn Missionen mit insgesamt 17 Satelliten, unter anderem die des Europäischen Copernicus-Programms. Außerdem steht ein Dutzend weiterer Missionen in den Startlöchern, einschließlich Erkundungsmissionen in Zusammenarbeit mit Japan und Russland. Auch extrem komplexe Herausforderungen gehören zur Expertise des Zentrums, wie der Start und Flugbetrieb von Satellitenkonstellationen, die Menschen überall auf der Welt zu Gute kommen, wie Galileo und die Sentinel-Satelliten.
Das ESA-Zentrum ist darüber hinaus für die Entwicklung und Erprobung innovativer Missions-Kontrolltechniken und neuer Technologien für Bodensysteme, Bodenstationen, Weltraumschrotterkennung, Weltraumwetter und zur Frühwarnung vor weiteren Risikoquellen zuständig.
Der Freitag, 8. September 2017, hatte es in sich: Die PERRY RHODAN-Serie konnte ihren Geburtstag feiern – der Pabel-Moewig Verlag veranstaltete zufälligerweise an diesem Abend sein Sommerfest –, und auch das Europäische Satellitenkontrollzentrum (ESOC) hatte einen Grund, mit einer Veranstaltung an die Öffentlichkeit zu gehen.
Weil ich an dieser Veranstaltung teilnehmen konnte und auch auf der Bühne ein wenig über PERRY RHODAN erzählen durfte, nutze ich die Gelegenheit, das ESOC ein wenig vorzustellen. Eingeweiht wurde das Kontrollzentrum am 8. September 1961. Seitdem hat es sich einen Namen als Europas »Tor zum Weltraum« gemacht.
(Einleitend für diejenigen, die sich bei diesen Abkürzungen noch weniger als ich auskennen: Die Europäische Weltraumorganisation, englisch European Space Agency genannt und ESA abgekürzt, unterhält diverse Zentren in verschiedenen Ländern. Eine davon ist das Europäische Raumflugkontrollzentrum, das mit ESOC abgekürzt wird, was für das englische European Space Operations Centre steht. Darüber hinaus existieren in Deutschland noch das Europäische Astronautenzentrum in Köln sowie das Columbus-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen.)
Das heutige Weltklasse-Kontrollzentrum begann seinerzeit als bescheidene Einrichtung. Die Europäische Weltraumforschungsorganisation (European Space Research Organisation, ESRO) beschloss 1963, ihr Datenanalysezentrum im Deutschen Rechenzentrum in Darmstadt einzurichten. Einer der Gründe war: Dort stand ein Großrechner zur Verfügung.
1967 schließlich konnte das ESDAC (European Space Data Analysis Center), wie das Zentrum damals hieß, auf einen eigenen Rechner zurückgreifen und zog in ein speziell errichtetes Gebäude im Westen von Darmstadt, dem heutigen ESOC-Gelände. Der Umzug bedeutete für die Einrichtung in Darmstadt einen Zuwachs an Personal und einen erweiterten Zweck.
Er brachte zudem einen neuen Namen mit sich. Das European Space Operations Centre ESOC wurde offiziell am 8. September 1967 eingeweiht. Seitdem schreibt es Raumfahrtgeschichte. Die erste Mission, ESRO-2B, wurde nur acht Monate nach der Einweihung gesteuert.
Das ESOC war schon immer der Ort, »wo Missionen zum Leben erwachen«: Expertenteams übernehmen nach dem Start die Kontrolle über Satelliten, begleiten sie dann durch schwierigste Missionen. Von Darmstadt aus wird das Netzwerk von Bodenstationen der ESA entwickelt und geleitet – die unverzichtbare Verbindung zu Satelliten, dank derer wir Menschen immer mehr über unseren Heimatplaneten, unser Sonnensystem und das Universum erfahren.
Die ESA– ist im Lauf der Jahrzehnte gewachsen. Die Leiter von Telekommunikations-, Erdbeobachtungs- und Forschungsmissionen der Organisation wissen, dass sie die Vorbereitung ihrer Missionen und die Echtzeit-Flugkontrolle an die Experten des ESOC abgeben können. Schließlich bilden Vertrauen und Fachkompetenz das Herzstück des gesamten Missionsbetriebs.
»Wenn ich auf die 50 Jahre Expertenwissen im gesamten Missionsbetrieb zurückblicke, dann bin ich davon beeindruckt, wie die Teams beim ESOC immer wieder neue Arten von Missionen immer wieder erfolgreich bewältigen und in jedem Zeitalter innovative Instrumente und Techniken entwickeln und einführen, um bisher unvergleichbare wissenschaftliche Ziele zu erreichen«, erklärte Rolf Densing, der Direktor für Missionsbetrieb der ESA und Leiter des ESOC, in einem Pressetext. »Dank des einzigartigen Wissensschatzes aus fünf Jahrzehnten befindet sich das ESOC als Quelle für Spezialwissen und den künftigen Betrieb komplexer Missionen in zahlreichen Forschungsbereichen, der Navigation und Erdbeobachtung in einer sehr guten Ausgangsposition, da wir in vermehrtem Maße auch mit neuen Raumfahrtinitiativen aus dem kommerziellen, akademischen und nichtstaatlichen Sektor kooperieren.«
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Im Verlauf von fünf Jahrzehnten kontrollierte das ESOC 77 Satelliten. Diese umfassten Satelliten für die Telekommunikation, Wetter-, Erd- und Klimabeobachtung, aber auch Satelliten zur Erforschung der Sonne und für einen tieferen Blick in unser Universum.
Für die Erkundung unseres Sonnensystems haben ESOC-Teams Missionen zum Mond, Mars und zur Venus begleitet und darüber hinaus einige Triumphe errungen: der Vorbeiflug der Sonde Giotto am Halley'schen Kometen im Jahr 1986, die Landung der Huygens-Raumsonde auf dem Saturnmond Titan im Jahr 2005 sowie die Landung der Philae-Sonde auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko im Rahmen der Rosetta Mission im Jahr 2014 – die erste Landung der Menschheit auf einem Kometen.
Aktuell betreut das ESOC den Betrieb von zehn Missionen mit insgesamt 17 Satelliten, unter anderem die des Europäischen Copernicus-Programms. Außerdem steht ein Dutzend weiterer Missionen in den Startlöchern, einschließlich Erkundungsmissionen in Zusammenarbeit mit Japan und Russland. Auch extrem komplexe Herausforderungen gehören zur Expertise des Zentrums, wie der Start und Flugbetrieb von Satellitenkonstellationen, die Menschen überall auf der Welt zu Gute kommen, wie Galileo und die Sentinel-Satelliten.
Das ESA-Zentrum ist darüber hinaus für die Entwicklung und Erprobung innovativer Missions-Kontrolltechniken und neuer Technologien für Bodensysteme, Bodenstationen, Weltraumschrotterkennung, Weltraumwetter und zur Frühwarnung vor weiteren Risikoquellen zuständig.
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