Ich stolperte in einem Manuskript über eine Formulierung, die mich stutzig machte: Der Kollege schrieb von unterschiedlichen Ausprägungen im Interkosmo, sprich, es ging um Dialekte. Bisher war davon ja nie die Rede, zumindest erinnerte ich mich nicht daran. Dann aber wurde mir bewusst, dass der Autor natürlich komplett recht hatte.
Man sieht ja in einem vergleichsweise kleinen Land wie Deutschland, wie sehr sich die Dialekte unterscheiden. Oftmals wechselt der Zungenschlag von Dorf zu Dorf.
Ich wohne in Karlsruhe – und die Leute, die dreißig Kilometer weiter nördlich wohnen, sprechen völlig anders als jene, die dreißig Kilometer weiter südlich wohnen. Im Norden wird der badische Dialekt zum Kurpfälzischen, im Süden kommt der alemannische Einschlag bereits zur Geltung. Gehe ich nach Westen und über den Rhein, stoße ich in der Pfalz auf andere Mundarten, und fahre ich den Berg hoch, lande ich bald im Schwäbischen.
Warum also soll es in der Zukunft des PERRY RHODAN-Universums nicht ein Interkosmo als »Hochsprache« geben, das zahlreiche Ausprägungen auf den unterschiedlichsten Welten hat? Die Menschen auf Plophos sprechen anders als die Bewohner von Ertrus, von Zalitern und Ekhoniden ganz zu schweigen. Und man kann davon ausgehen, dass es auf den jeweiligen Welten natürlich lokale Dialekte und Soziolekte hat.
Was heißt das für unsere Romane? Es gibt Interkosmo, und das verstehen eigentlich alle – zumindest die Bewohner der Liga Freier Galaktiker –, aber die lokalen Dialekte und Sprachformen unterscheiden sich so stark, dass sie wie eigenständige Sprachen wirken. Ob und wie das die Autorinnen und Autoren in den jeweiligen Romanen schildern, wird man dann sehen müssen …
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