Als wir vor zwei Jahren beschlossen, die PERRY RHODAN-Planetenromane umzustellen, lautete die Faustformel: »Wir nehmen immer zwei Romane eines Autors, die idealerweise auch inhaltlich in einem Zusammenhang stehen, und machen daraus ein schönes Buch. Dafür gibt es bestimmt genügend Fans, vor allem, weil Rainer Nagel auch noch die sachkundigen Vor- und Nachworte dazu schreibt, in denen Informationen stehen, die bisher so niemand kannte.«
Mit dem aktuellen Planetenroman haben wir das geändert: Der Doppelband 83 und 84 stammt von zwei Autoren. »Das tödliche Paradies« ist ein Roman von Kurt Mahr, der erstmals 1966 erschien, und »Höllentanz der Marionetten« wurde von Hans Kneifel geschrieben und 1968 veröffentlicht. Beide Romane haben den Schauplatz Zirkon als gemeinsames Thema, und das fanden wir interessant.
Man stelle sich das einmal vor – in der Zukunft des Solaren Imperiums fliegt man nicht aus Deutschland auf die Kanarischen Inseln oder sonstwohin, um sich in der Sonne zu aalen, sondern man besteigt auf dem Terrania Space Port ein Raumschiff, das einen zur Urlaubswelt Zirkon bringt. Eine phantastische Vorstellung von einer Zukunft, ersonnen in den 60er-Jahren, als Flugreisen für viele Menschen noch utopisch waren ...
Manchmal kann man als Redakteur neidisch sein auf die Art und Weise, wie man damals die Welt der Zukunft entwickelte. Grundsätzliche Fragen, die man heute umfangreich diskutieren würde – etwa nach der »Behandlung« der Eingeborenen oder der Ökobilanz –, gab es damals einfach noch nicht. Die Autoren fabulierten recht frei drauflos und entwickelten so ihre spannenden Planetenabenteuer.
In den vergangenen fünfzig Jahren hat sich in der »wirklichen Welt« eben doch einiges getan; die Zukunft ist nicht mehr das, was sie einmal war. Das wiederum ist aber ein anderes Thema – und so lange erfreue ich mich an den schönen Beschreibungen einer Urlaubswelt im Solaren Imperium.
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