Ein Logbuch der Redaktion
Ich weiß recht gut, was es bedeutet, Redakteur einer
Science-Fiction-Serie zu sein, die zu allem Überfluss so regelmäßig wie
ein Uhrwerk erscheint. Dass seit über zwanzig Jahren eine Serie von
Fan-Romanen veröffentlicht wird, die Motive der PERRY RHODAN-Serie
verarbeitet, finde ich vor diesem Hintergrund eindrucksvoll.
Die
Rede ist von »Rätsel der Galaxien«. Von dieser Serie erschien im
Dezember 2016 die Ausgabe 42. Grund genug, endlich einmal ein wenig
zurückzublicken und »Rätsel der Galaxien« allen PERRY RHODAN-Lesern
stärker ins Gedächtnis zu rufen.
Veröffentlicht wird die Serie
vom »Science Fiction Club Black Hole Galaxie«, bei dem das »ie« am Ende
einfach dazu gehört. Der Club, der für mich immer mit Hamburg und
Umgebung verbunden ist, entstand in den 90er-Jahren, zu einer Zeit also,
in der es zu einer Welle von neuen PERRY RHODAN- und
Science-Fiction-Clubs kam.
Recht
schnell hatten Aktivisten aus diesem Club die Idee, eine Serie zu
schreiben, die innerhalb des PERRY RHODAN-Kosmos spielen sollte. Der
Startschuss fiel bereits Ende 1995. Geplant war, jedem Quartal ein Heft
erscheinen zu lassen, geschrieben von unterschiedlichen Autoren, aber
nach einem festen Exposé.
Die Handlung beruht auf der Grundlage
des Hamamesch-Zyklus. Die ARIGA und ihre Besatzung folgen dem Verderben
bringenden Imprint der Hamamesch und reisen nach Hirdobaan. Unterwegs
kommt es aber zur Meuterei – und dadurch wird eine Kette von Abenteuern
ausgelöst, die das Schiff und seine Besatzung in unterschiedlichste
Galaxien führt. Sogar parallele Universen werden erreicht.
Unter
anderem strandet man in Fornax, kommt dort in Kontakt mit dem Weisen und
dem Narren von Fornax, wird aber auch irgendwann mit Posbis oder der
Terminalen Kolonne TRAITOR konfrontiert. Kartanin spielen eine Rolle in
der Serie, die Zeitpolizei hat einen Auftritt, die Besatzung wird mit
Nocturnenschwärmen konfrontiert, man trifft andere Galaktiker und
versucht stets, zurück in die heimatliche Milchstraße zu kommen. Soweit
ein grober Abriss der Handlung.
Seit Band eins mit dem schönen
Titel »Der lange Weg nach Hirdobaan« veröffentlicht wurde, sind über
zwanzig Jahre vergangen. Eine Reihe von Mitarbeitern hat den Club
verlassen; andere blieben treu dabei, es kam zu zahlreichen Wechseln im
Team. Wegen der Wechsel kam es gelegentlich zu Pausen im Rhythmus; die
Termine konnten nicht gehalten werden. Das regelmäßige Erscheinen
klappte nicht mehr – verständlich, wenn alle Romane von Menschen in
ihrer Freizeit geschrieben werden und auch das Layout sowie der Vertrieb
in der Freizeit stattfinden müssen.
Das führte dazu, dass die
Serie zeitweise von einem Autor allein verfasst wurde. Alexander Kaiser
dachte sich nicht nur die Exposés aus, sondern schrieb auch zahlreiche
Romane. Das hatte den Vorzug, dass die Inhalte der Serie besser
aufeinander abgestimmt wurden; leider klappte es nicht mehr mit einem
regelmäßigen Erscheinen. Die Pausen zwischen den einzelnen Romanen
wurden größer und größer. Mittlerweile gibt es wieder ein kleines Team,
das weitere Erscheinen der Serie ist offenbar gesichert. Inhaltlich hat
man ebenso wieder Fuß gefasst wie terminlich; die Serie kann also zu
neuen Ufern aufbrechen.
Ich schaue regelmäßig in »Rätsel der
Galaxien« hinein. Nicht jeder Roman gefällt mir, manchmal sind mir zu
viele Abschweifungen oder Albernheiten drin. Insgesamt aber ist das
Bemühen der Autoren, eine klare Serie innerhalb des Perryversums zu
schreiben, nach wie vor bewundernswert. Man kennt sich in der PERRY
RHODAN-Serie aus, man arbeitet mit dem vorhandenen Hintergrund, schreckt
aber nicht davor zurück, eigene Schauplätze und Figuren zu entwickeln.
Ich
würde mir wünschen, wenn die Serie weiter gut laufen würde und wenn
sich vor allem mehr Leser für sie interessieren würden. Dann gäbe es
einen stärkeren Austausch zwischen den Autoren und Lesern, und das alles
wäre für die »RdG«, wie die Serie abgekürzt wird, mehr als von
Interesse. Ich hoffe auf eine positive Zukunft für die »Rätsel der
Galaxien« und viele weitere Romane!
(Ach ja: Wer mehr über das
Projekt erfahren möchte, schreibe am besten Alexander Kaiser direkt an.
Er ist der Exposéautor der Serie, von ihm stammen die meisten Romane.
Bei ihm kann man sich über Bestellmöglichkeiten informieren, er kann
auch ein Verzeichnis aller Romane und Autoren sowie eine Zusammenfassung
der Handlung versenden. Seine Mail-Adresse: Tiff26@gmx.de)
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