05 Oktober 2017

Mehr Witz in den Perry?

In den frühen Nuller-Jahren, bei einer der Besprechungen in Sachen PERRY RHODAN-Film: Robert Feldhoff als Exposéautor der Serie, Eckhard Schwettmann als Verlagsleiter und ich als Redakteur nahmen an einer großen Konferenz teil, zu der unter anderem Drehbuchautoren und Designer geladen waren. Diskutiert wurde sehr allgemein über die Zukunft der PERRY RHODAN-Serie und eine noch zu drehende Fernsehserie.

»In den Romanen ist viel zu wenig Humor«, sagte irgendwann ein bekannter Drehbuchautor in der Runde. »Da müssen viel mehr Witze rein.«

Auf meine Rückfrage, wie er sich das denn vorstelle, erläuterte er es mir: »Ihr schickt mir das Manuskript zu, ich schreib euch zwei, drei, vielleicht auch vier witzige Szenen rein, dann schicke ich euch das Manuskript zurück, und ihr könnt es drucken. Ganz einfach.«

Robert Feldhoff starrte mich entsetzt an, mir wurde heiß und kalt zugleich. Ich stellte mir gerade vor, wie erfahrene Kollegen – etwa H. G. Francis oder Ernst Vlcek – darauf reagieren würde, wenn man in ihre Romane »witzige Szenen« hineinschriebe, ohne sie groß zu fragen.

Eckhard Schwettmann, ganz der Marketingmann, fand die Idee besser: »Lass uns das mal ausprobieren«, schlug er vor. »Wir können da einen Probelauf machen. Mehr Humor würde der PERRY RHODAN-Serie ja wirklich gut tun.«

Die Diskussion ging eine Weile hin und her. Wie so vieles, was in diesen Tagen besprochen wurde, verlief dieses Projekt im Sand, und zwar in einer derartigen Geschwindigkeit, dass man kaum hinterherschauen konnte. Bereits eine Woche danach war das Thema erledigt; niemand fragte mehr danach. Und Robert sowie ich waren heilfroh ...

2 Kommentare:

Björn hat gesagt…

Wurden denn noch Witze in ein Manuskript geschrieben? Oder kam es nicht soweit?

Enpunkt hat gesagt…

Wie im Text ja steht: Die Sache verlief im Sand. Wie so vieles ...