Der Künstler A. R. Penck verstarb am Dienstag, 2. Mai 2017, in Zürich. Darüber berichten heute zahlreiche Medien, bereits am gestrigen Abend waren die Fernsehsendungen damit voll. Kein Wunder – Penck zählte zu den bedeutendsten Künstlern des deutschen Raumes. Dass er eine Beziehung zu PERRY RHODAN hat, wissen die wenigsten.
In den frühen 90er-Jahren zählte der Zsolnay-Verlag zur Verlagsunion Pabel-Moewig; personell gab es eine Reihe von Überschneidungen. So war Dr. Florian F. Marzin, der Chefredakteur der PERRY RHODAN-Serie, zugleich der Programmleiter bei den Moewig-Buchverlagen. Und die Vertriebsleute betreuten sowohl PERRY RHODAN als auch die Hardcover-Produktion bei Zsolnay.
Und so kam man anfangs der 90er-Jahre auf die Idee, von einigen der führenden deutschsprachigen Künstler sogenannte Kunst-Editionen anfertigen zu lassen. Unter anderem wurde A. R. Penck damit beaufragt, die PERRY RHODAN-Edition zu gestalten. Die ersten fünf Silberbände wurden mit neuen Umschlägen versehen, in eine schöne Holzkiste gesteckt und von Penck handsigniert. Mit einer Auflage von 500 Exemplaren sollten sie in den Handel gehen.
Sagen wir so: Die PERRY RHODAN-Leser mochten die Gestaltung der Bücher nicht. Die Kunstfreunde mochten PERRY RHODAN nicht. Der Verkaufserfolg war eher überschaubar. Heute haben diese Bücher allerdings einen hohen Sammlerwert – wer sie also damals kaufte, hat möglicherweise eine gute Geldanlage getätigt.
So wurde einer der wichtigsten deutschsprachigen Künstler der Nachkriegszeit einer der Illustratoren für PERRY RHODAN. Dass er nur 77 Jahre alt wurde, ist traurig.
1 Kommentar:
Ich hatte mir damals eine Kiste davon zugelegt. Mir hatte die Gestaltung gefallen. So unterschiedlich sind halt die Geschmäcker. Mal sehen was der Markt nun dafür her gibt. Verkaufen werde ich es aber nicht. Der Gedanke das Künstler die Bände neu gestalten finde ich eine gute Idee vom Verlag.
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