Ein Logbuch der Redaktion – in diesem Fall zur Dokumentation
Vorbemerkung: Es mag ein wenig seltsam vorkommen, dass erst im Dezember
2016 der Rückblick auf das Jahr 2015 kommt. Aber dieser Rückblick war
für das »PERRY RHODAN-Jahrbuch 2015« geschrieben worden, dessen
Erscheinen sich stark verzögert hatte. Das Logbuch sollte erst nach dem
Abdruck auf unserer Internet-Seite veröffentlicht werden ... Aber
vielleicht ist es sogar spannend, mit dem Abstand von fast genau einem
Jahr auf ein vergangenes Jahr zurückzublicken?
Betrachte ich das
vergangene Jahr ganz neutral, war es geradezu typisch für die Arbeit der
PERRY RHODAN-Redaktion. Es gab eine Reihe von Höhepunkten, leider aber
auch ein sehr trauriges Ereignis, das Autoren und Redaktion geradezu
schockte. Doch der Reihe nach ...
Ein früher Höhepunkt des Jahres
2015 war ganz eindeutig das Erscheinen von Band 2800 im Frühjahr des
Jahres. »Zeitriss« bildete den Einstieg in den neuen Handlungszyklus
»Die Jenzeitigen Lande«, und ich fand es spannend, mit den Exposéautoren
Wim Vandemaan und Christian Montillon in den zweiten gemeinsamen Zyklus zu starten.
Als
noch spannender erwies sich die Tatsache, dass Michelle Stern diesen
Jubiläumsband schrieb: die jüngste Autorin im Team und vor allem die
einzige PERRY RHODAN-Autorin, die einen Jubiläumsband verfasste. In
meinen Augen glückte das sehr gut – ihr Einstiegsband in den neuen
Zyklus empfand ich als sehr gelungen.
Im Sommer folgte die zweite Neuerung bei unseren Serien: Frank Borsch
zog sich bei PERRY RHODAN NEO aus der Exposéarbeit zurück, um sich
stärker eigenen Projekten zu widmen. An seiner Stelle übernahmen zwei
Autoren diese Arbeit – Rüdiger Schäfer und Michael H. Buchholz legten mit der Handlungsstaffel »Die Methans« gleich ab Nummer 101 einen ganz anderen Schwerpunkt.
Außerhalb
unserer eigenen Redaktion – aber mit unserer Mithilfe – entstanden im
Verlauf des Jahres zwei schöne Ergänzungen zur Serie: die Hörspiele und
die Comics. Beides Mal bedurfte es einiger Arbeit, um die Themen richtig
anzuschieben. Das gehört dazu, das ist normal.
Dabei
entwickelten sich die neuen PERRY RHODAN-Comics für mich recht schnell
zu einer echten Freude. Die Texte und die Bilder erwiesen sich als
zeitgemäß, der Verlag Cross Cult
arbeitete mit uns sehr gut zusammen, was Marketing und Vertrieb anging –
alles verlief so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es ist erfreulich,
dass wir diese Zusammenarbeit fortsetzen können.
Nicht
ganz so gut liefen die Hörspiele, wenngleich ich sie inhaltlich sehr
mochte und sie durchgehend gute Kritiken erhielten. Wir müssen schauen,
wie wir nach den »Plejaden« weitermachen; die bisherige Resonanz überzeugte uns nicht. Aber gut: Es kann nie alles klappen.
Schauen
wir auf die Arbeiten außerhalb der Redaktion, vor allem auf das
Marketing. Was im Jahr 2015 auffiel, war vor allem die Tatsache, dass
unsere Geschäftsführung mehr in Werbung investierte als in all den
Jahren zuvor. So gab es beispielsweise zum Jubiläumsband 2800 eine
schöne Aktion. In Bahnhöfen wurden sogenannte Info-Screens von uns mit
kurzen Spots bestückt, so dass auf ihnen am Erstverkaufstag des Romans
entsprechende Werbung zu sehen war. Persönlich mochte ich die
sogenannten Ground Poster, die in denselben Bahnhöfen »verklebt« wurden –
leider kann man den Erfolg einer solchen Werbung kaum messen.
Zum
Jahresende trumpften wir mit Kinowerbung auf, die zwar nur in
ausgewählten Kinos lief, aber dazu führte, dass wir mehr Aufmerksamkeit
auf PERRY RHODAN NEO lenken konnten. Parallel dazu zeigten wir den
Kino-Werbespot auch auf den Sozialen Netzwerken. Auffallend dabei:
Letztlich holten wir mit einer stark zugespitzten Facebook-Werbung
genausoviel »Kontakte«, und das zu einem Bruchteil des Kino-Budgets.
Das
ist nämlich eine wichtige Erkenntnis, die wir im Verlauf des Jahres
2015 gewannen: Wir sind im »Social Media«-Bereich mittlerweile recht gut
aufgestellt, und das ist ein Erfolg von Katrin Weil, die uns in diesem
Bereich absolut verstärkt. Sie hat auch das E-Book-Geschäft stärker
zugespitzt, was sich in steigenden Verkaufszahlen und vielen Aktionen
geäußert hat. Im Gegensatz zu manchem »großen« Verlag sind wir im
Digitalbereich sehr gut platziert.
Eigentlich gab es zum Jahr
2015 sehr viele positive Dinge. Eigentlich könnte ich darüber jubeln,
welches tolle Jahr hinter uns liegt. Aber leider gab es auch die
traurige Nachricht des Jahres: Als ich vernahm, dass Rainer Castor gestorben war, glaubte ich es zuerst nicht. Aber es war wahr, und es blieb eine traurige Tatsache.
Die
Lücke, die der Autor gelassen hat, wird sich nicht schließen lassen.
Sowohl menschlich als auch fachlich war Rainer eine wesentliche Stütze
des PERRY RHODAN-Teams – sein Fehlen wird mir immer wieder aufs Neue
bewusst.
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