03 Mai 2016

Suche nach der Erde

Ein Logbuch der Redaktion

So richtig logisch ist die Reihenfolge nicht, in der ich mir die Hörbücher der Silber Edition vornehme. Deshalb darf es auch niemanden verwundern, dass ich erst dieser Tage die Folge 78 hörte: nach den Folgen 79 und 80 beispielsweise ... Tom Jacobs liest »Suche nach der Erde«, das Hörbuch zählt zum »Konzils«-Zyklus, den ich als Jugendlicher mit großer Begeisterung geradezu verschlungen hatte.

Die Buchausgabe war im Mai 2002 nicht mehr von mir betreut worden, sondern vom dem Redakteur Frank Borsch – deshalb hatte ich sie damals nicht gelesen. Nach gut 37 Jahren führte ich mir jetzt also erneut die Versuche des Arkoniden Atlan zu Gemüte, Verbindung zur verlorenen Erde herzustellen.

Der Inhalt des Silberbandes – und damit der Silber Edition – spannt einen Bogen über Raum und Zeit. Als Hörer erlebt man die Zeit der Larenherrschaft mit, bekommt mit, wie Atlan nach Andromeda vorstößt und wie dort die Maahks gegen die Menschen mobil machen; man ist bei der Begegnung mit Ermigoa dabei, dem mysteriösen »Mädchen von Lemuria«, und erkennt schließlich zusammen mit terranischen Wissenschaftlern, welche Verbindung es von Andromeda zum Mahlstrom der Sterne gibt.

Wer die Geschichten zu ersten Mal liest und hört, für den dürften sie noch genauso verblüffend und spannend sein, wie sie es damals für mich waren. Die PERRY RHODAN-Serie, in der es seit vielen Jahren zum »guten Ton« gehört, dass die Grenzen von Raum und Zeit niedergerissen werden und die Figuren riesige Entfernungen überwinden, vollzog in den zugrunde liegenden Heftromanen im Jahr 1974 eine faszinierende Erweiterung: Handlungen, die an verschiedenen Stellen des Universums spielten, wurden miteinander verbunden.

Seien wir fair: Manche Art der Handlungsführung ginge heute nicht mehr. Wie irrational sich beispielsweise Ermigoa verhält, fiel mir bei der damaligen Lektüre nicht auf, heute hätte ich als Leser damit meine Probleme. Auch die Darstellung der Maahks ist eher eindimensional – die heutigen Autoren bemühen sich darum, mehr Tiefe in die Handlungen ihrer »Exoten« zu legen.

Was aber bleibt, sind herrliche Geschichten. Auch »Suche nach der Erde« ist ein Weltraum-Abenteuer der klassischen Art. Wissenschaftler, die Raum und Zeit überwinden, ein Arkonide, der all seinen Charme für die Menschheit einsetzt, fremde Raumfahrer, die auf verlassenen Raumschiffen siedeln – das alles sind Geschichten, die heute noch viel Spaß machen.

Tom Jacobs liest die Silber Edition sehr elegant. Die einzelnen Figuren hebt er in ihren Eigenheiten hervor und verleiht ihnen jeweils eigene Stärken und Schwächen. Während ich seiner Stimme bei diversen Autofahrten lauschte, reiste ich mit Atlan nach Andromeda und mit terranischen Wissenschaftlern in den Mahlstrom der Sterne. So überwand ich ebenfalls Raum und Zeit und war stets – obwohl ich die Geschichte ja kannte – darauf gespannt, wie es weiterging.

Es ist in der Tat etwas anderes, PERRY RHODAN zu hören, als die Serie zu lesen. Deshalb kann ich nur dazu ermuntern, die Serie auch einmal in dieser Art auszuprobieren!

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