09 Mai 2016

Singh Boncard macht Musik aus dem Perryversum

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn es Musik gibt, die aus dem Perryversum stammt und in unsere Welt transferiert worden ist, muss sie eigentlich von Singh Boncard stammen. Der Musiker wurde von Hans Kneifel erfunden, er taucht in verschiedenen Taschenbüchern und Heftromanen auf.

Als ich selbst ein PERRY RHODAN-Leser war, fand ich es völlig faszinierend, dass es einen Musiker in der Serie gab. Das schuf eine eigentümliche Stimmung, die ich ansonsten von Science Fiction nicht kannte. Singh Boncard spielte nie eine Rolle in den Romanen, tauchte nie als Figur auf, seine Musik wurde aber immer wieder erwähnt.

Die Perrypedia verzeichnet über ihn: »Singh Boncard war ein berühmter terranischer Komponist und Musiker des 24. und 25. Jahrhunderts.« Mehr wüsste ich auch nicht. Stücke wie »Clouds Of Magellan« klingen vom Titel her glaubhaft. Man kann sich vorstellen, dass die Menschen im 25. Jahrhundert des Perryversums genau solche Musik gehört haben.

Mit Singh Boncard hat Hans Kneifel auf jeden Fall eine tolle Idee im Perryversum hinterlassen. Auch der Schriftsteller Gisbert Haefs baute den Komponisten in seine Romane ein – die Kunstfigur verließ damit sogar das Universum der größten Science-Fiction-Serie der Welt.
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Längst aber ist die Musik in der realen Welt angekommen. Der PERRY RHODAN-Fan Georg Abts hat diese Idee aufgegriffen und macht auf Basis einer erfundenen Figur eigene elektronische Musik. Seit 2005 veröffentlicht er die Musik sogar auf CD; ich habe zuletzt die CD »Lines Of Time« gehört, die bereits 2014 erschienen ist.

Die fünf Stücke auf der CD sind insgesamt 52 Minuten lang; sie tragen Titel wie »Lost in You« oder »Friendship«. Im Prinzip handelt es sich um elektronische Musik, wie man sie schon in den 70er-Jahren gemacht hat; von modernen Sounds der heutigen Zeit wie dem südafrikanischen Gqom oder dem britischen Dubstep ist das alles meilenweit entfernt.

Wenn man sich darauf einlässt, gehen die Stücke auf der CD gut ins Ohr. Die Klänge zirpen manchmal, sie plätschern, und es klingt tatsächlich, als stamme die Musik aus einem anderen Universum, einer Welt, die von Autoren und Künstlern mit Leben erfüllt wird.

Georg Abts ist mit »Lines Of Time« erneut ein Werk gelungen, das ich vor allem den Menschen empfehlen möchte, die beispielsweise früher gern Mike Oldfield oder Jean-Michel Jarre gehört haben. »Lines Of Time« ist nicht unbedingt »blockbuster-tauglich« und kann nicht mit den Epen eines Christopher Franke verglichen werden – aber es ist eine gelungene Ergänzung des PERRY RHODAN-Universums.

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