Logbuch der Redaktion – bezieht sich auf den 9. April 2016
An diesem Samstag, 9. April 2016, feiert ein Mann Geburtstag, der sich
in den vergangenen Jahren sehr um die PERRY RHODAN-Serie verdient
gemacht hat. Die Rede ist von Frank Borsch
– und sein Geburtstag ist ein Besonderer: Der Autor wird fünfzig Jahre
alt. Aus diesem Grund erlaube ich mir, in einem Logbuch der Redaktion an
die gemeinsamen Arbeiten zu erinnern.
Wann
genau wir unsere erste Begegnung hatten, weiß ich nicht mehr genau.
Eigentlich müssten wir uns schon 1995 oder früher getroffen haben.
Immerhin wurde Frank in Pforzheim geboren, und er wohnt seit vielen
Jahren in Freiburg. Sowohl mein Wohnort als auch der Ort, an dem ich
aufwuchs, und der Verlag sind allesamt in relativer Nähe dieser Städte.
Tatsache
ist: Wir lernten uns erst in Wolfenbüttel kennen. Dort gibt es die
Bundesakademie für kulturelle Bildung, in der es seit 1995 auch Seminare
für Science Fiction und Fantasy gibt. Im Sommer 1996 wirkte ich als
einer von zwei Dozenten. Der andere war Wolfgang Jeschke, der leider
schon verstorben ist, damals aber der verantwortliche Lektor für diese
Literaturrichtungen im Heyne-Verlag und der wohl wichtigste
Science-Fiction-Experte im deutschsprachigen Raum.
Als
literarischer Leiter fungierte Dr. Hartmut Kasper, der heute unter
seinem Pseudonym Wim Vandemaan einer der zwei Exposéautoren der PERRY
RHODAN-Serie ist. Unter den Teilnehmern saß Frank Borsch, der zu diesem
Zeitpunkt schon zahlreiche Veröffentlichungen hinter sich hatte, aber
stets bereit war, mehr zu lernen.
Das Seminar habe ich als
schweißtreibend in Erinnerung, nicht nur wegen der Temperaturen. Wir
arbeiteten intensiv an den Texten, vor allem Wolfgang Jeschke ging
akribisch und kritisch vor; die jeweiligen Arbeitsgänge dauerten bis
spät in die Nacht. Frank Borschs Texte fielen auf, und im Verlauf des
Seminars nahm ihn Jeschke zur Seite. Ob er sich vorstellen könne, auch
mal zu übersetzen? So kam Frank Borsch dazu, für den Heyne-Verlag eine
Reihe von Science-Fiction- und Fantasy-Titeln zu übersetzen.
Bei
der Rückfahrt mit der Bahn ergab es sich, dass wir im selben
Großraumwagen saßen. Von Braunschweig bis Frankfurt diskutierten wir
über PERRY RHODAN und Science Fiction, über das Schreiben und das
Übersetzen, über Titelbilder und Autoren, über Gott und die Welt. Frank
hatte in sehr vielen Punkten eine andere Meinung als ich, aber er konnte
sie stets gut begründen – wir diskutierten, wir lachten, und am Ende
war ich mir sicher, mit diesem Mann mehr zusammenzuarbeiten.
Der
Rest ist fast schon Geschichte. Seit 1998 ist er für die PERRY
RHODAN-Serie tätig, zuerst als Autor für die ATLAN-Serie, dann als
Redakteur, später als Autor für die PERRY RHODAN-Taschenbücher und für
die Heftromanserie. Frank Borsch hob als Exposéautor die Serie PERRY
RHODAN NEO aus der Taufe und steuerte sie vier Jahre lang, er arbeitete
für die damalige Comicserie, er kümmerte sich um Übersetzungen,
ausländische Lizenzen und zahlreiche andere Themen.
Auf Cons
hielt er Vorträge, bei Veranstaltungen im englischsprachigen Ausland
erwies er sich als hervorragender Übersetzer. Und obwohl er immer wieder
Veröffentlichungen außerhalb der Serie hatte – herauszuheben ist seine
Science-Fiction-Trilogie »Alien Earth« –, kehrte er immer wieder zu
PERRY RHODAN zurück. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber wir
arbeiteten stets gut zusammen.
Darauf hoffe ich derzeit auch
wieder. In diesen Monaten schreibt Frank Borsch an einem geheimen
Projekt, über das ich nicht viel weiß. Ich drücke ihm die Daumen, dass
das Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann. Dass es gut wird, daran
habe ich keinen Zweifel.
Aber jetzt feiert er erst einmal
Geburtstag. Als Autor ist man mit fünfzig Jahren noch jung: Man hat
viele Erfahrungen gesammelt, man weiß, was man kann – aber man kann in
der nahen Zukunft noch viele andere Dinge schaffen.
Keine Ahnung,
wann Frank das hier lesen wird. An seinem Geburtstag wird er besseres
zu tun haben, als seine Zeit im Internet zu verbringen. Ich wünsche ihm
alles Gute, ich drücke ihm die Daumen im privaten und im kreativen
Bereich, und ich hoffe, dass er in absehbarer Zeit für PERRY RHODAN
wieder tätig sein kann.
1 Kommentar:
Den Glückwunschen schließe ich mich an. Ich habe Frank am gleichen Abend zum ersten mal getroffen wie dich, so kann man sich ein Kennenlernen auch gut merken.
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