Ein Logbuch der Redaktion
Es ist schon einige Wochen her, seit ich beim »Publishers Day« war. Da
die Eindrücke immer noch nachwirken, veröffentliche ich dieses Logbuch
eben mit einem gewissen Abstand. Die positive Stimmung, die ich bei der
Veranstaltung erlebte, steckt immer noch in mir drin – ich fühlte mich
an diesem Februartag in Frankfurt gut aufgehoben und bekam viel »Input«.
Zum
Hintergrund: Die Firma Bookwire wurde bereits im Jahr 2009 gegründet.
Jens Klingelhöfer und John Ruhrmann stammten aus der Musikbranche, sie
kannten das Geschäft mit digitalen Produkten – deshalb vermieden sie
wohl manche Fehler, die man in der Musikbranche machte. Seit 2011 ist
Bookwire der Partner für PERRY RHODAN: Die Kollegen dort vertreiben
unsere E-Books in alle relevanten Shops.
Wir sind mit Bookwire
sehr zufrieden, denn wir glauben, dass ein großer Teil unseres Erfolgs
daher kommt, dass Bookwire mit den verschiedenen Shops auf der einen und
uns, dem Verlag, auf der anderen Seite sehr gut zusammenarbeitet. Einen
»Publishers Day« halte ich allein schon deshalb für sinnvoll, weil wir
von der PERRY RHODAN-Redaktion bei einer solchen Veranstaltung gut mit
Kollegen aus anderen Verlagen »fachsimpeln« können.
Am
Donnerstag, 4. Februar 2016, fanden sich Katrin Weil und ich im
Literaturhaus Frankfurt ein. Die Veranstaltung war gut besucht, viele
Kollegen aus den unterschiedlichsten Verlagen waren anwesend. Das Motto
»Next Level Digital Publishing« fand ich anfangs ein wenig seltsam, aber
es klang einleuchtend. Letztlich ging es darum, das Thema E-Books auf
die nächste Ebene zu hieven, sie also nicht nur zu veröffentlichen,
sondern darüber hinaus zu schauen, was man sonst noch erreichen kann.
Die
einleitenden Vorträge waren von Birgit Hagmann, der neuen
Geschäftsleiterin bei Tolino Media, und Miriam Behmer, der
Geschäftsführerin von readfy.
Den Tolino – »Der E-Reader des
deutschen Buchhandels« – und die dazu gehörige Tolino-Allianz könnte man
als einen Versuch ansehen, aus dem deutschsprachigen Buchhandel heraus
ein Gegengewicht zu Amazon aufzubauen. Der E-Reader gilt als
gleichwertig zum Kindle, und die Buchhandlungen arbeiten engagiert am
Thema E-Books, anstatt es zu verteufeln.
Auch readfy versucht
sich an einer Konkurrenz zu Amazon, in diesem Fall an einem sogenannten
Freemium-Modell: Der Kunde lädt sich eine App herunter und kann Romane
künftig »kostenlos« lesen, muss dafür aber Werbung in Kauf nehmen. Der
Vergleich zu Spotify liegt ebenso nahe wie zu Kindle Unlimited oder
Netflix – wie sich readfy im elektronischen Buchgeschäft halten wird,
muss man in nächster Zukunft sehen.
Spannend ist die Entwicklung
allemal. Immer mehr Kunden lesen E-Books über eine App; sie kaufen sich
keinen speziellen Reader mehr, sondern nutzen ihr Smartphone oder ihr
Tablet. Dabei, so Miriam Behmer, sei der Trend zu kürzeren Texten
hervorzuheben; in diesem Bereich verändere sich derzeit sehr viel.
Vor
allem für PERRY RHODAN könnte das eine interessante Entwicklung sein:
Wir haben einerseits die relativ kurzen Texte, andererseits haben wir
den weltweit größten Roman-Kosmos. Wir müssen auf die neuen
Gegebenheiten reagieren – und da bin ich sehr froh darum, mit Bookwire
einen guten Partner zu haben.
Kurze Vorträge zeigten, wie sich
andere Verlage im digitalen Geschäft behaupten: Der Wallstein-Verlag,
der Unionsverlag und der Dryas-Verlag unterscheiden sich in ihren
Programmen und ihrer Größe sehr – trotzdem setzen sie alle auf die
digitalen Möglichkeiten. Dabei schlagen sie unterschiedliche Wege ein.
In
weiteren Vorträgen ging es darum, welche Möglichkeiten die Firma
Bookwire ihren Kunden bieten kann. Es ging um das Shop-Marketing – wie
kann man also die E-Books besser in den jeweiligen Shops präsentieren? –
oder auch um das große Thema »Print on Demand«, bei dem PERRY RHODAN
ebenfalls interessant wäre.
In zahlreichen Einzelgesprächen und
in Workshops vertieften Katrin Weil und ich unseren Besuch auf dem
»Publishers Day«. Als wir gegen 18 Uhr das Literaturhaus in Frankfurt
verließen, waren wir voller neuer Ideen und Gedanken. Schauen wir, was
wir davon in den nächsten Monaten umsetzen können ...
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