27 Juli 2009

Rückblick auf ein gutes Jahr

Ein Logbuch der Redaktion

Im Frühjahr 2009, also vor einigen Monaten, bat mich Frank Zeiger vom SFC Universum, ich möge doch einige Zeilen für das PERRY RHODAN-Jahrbuch schreiben, das im Sommer erscheinen sollte. Am 29. Mai 2009 lieferte ich meinen Text ab – am 17. Juli 2009 konnte ich das fertige PERRY RHODAN-Jahrbuch in den Händen halten. Sicher werde ich zu dem gelungenen Buch noch eine ausführliche Besprechung schreiben; hier möchte ich vor allem meinen Jahresrückblick dokumentieren. Das Jahr 2008 war nämlich tatsächlich ein gutes Jahr ...

Aus dem PERRY RHODAN-Jahrbuch 2008:

Im Nachhinein fällt es wahrscheinlich jedermann leicht, Dinge in ein positives Licht zu stellen. Das würde erklären, warum so viele Menschen ihre Vergangenheit verklären, von ihrer Jugend schwärmen oder so tun, als ob »früher« alles besser gewesen sei. Ich bin mir allerdings tatsächlich sicher, dass das Jahr 2008 für die PERRY RHODAN-Serie ein gutes Jahr war, ein erfolgreiches und eines, in dem wir einige neue Dinge ausprobiert haben.

Wir hatten 2008 ein Jubiläum zu feiern, wenngleich es nicht so begangen wurde, wie ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte. Die Silberbände, die erfolgreichste Buchreihe zumindest Deutschlands, wenn nicht sogar Europas, wurden dreißig Jahre alt. Seit 1978 gibt es die Bearbeitungen der klassischen PERRY RHODAN-Heftromane, die anfangs von William Voltz vorgenommen wurde, die dann jahrelang Horst Hoffmann betrieb und die seit einigen Jahren in der Obhut von Hubert Haensel liegt. Leider wurde von den vielen Plänen rings um das Jubiläum nur wenig verwirklicht, was ich schade fand – für uns intern war es ein Erfolg, über den wir uns freuten.

Seien wir ehrlich: Seit dem Verkauf der Moewig-Buchsparte an die edel AG ist unser Hauptaugenmerk bei der täglichen Arbeit auf die Heftromane ausgerichtet, die als einziges Produkt noch beim Pabel-Moewig Verlag erscheinen. Alles andere sind Lizenzen, sprich Dinge, die wir zwar als Redaktion entwickeln oder mit unseren Partnern zusammen erarbeiten, die aber nicht von uns bis in die letzte Konsequenz verantwortet und vertrieben werden.

Kein Wunder, dass wir im Jahr 2008 im Bereich der Heftromane einen tüchtigen Schritt nach vorne taten. Es war kein Jubiläum geplant, denn Band 2400 war im Vorjahr erschienen, und mit dem Jubelband 2500 war erst im Folgejahr zu rechnen. Immerhin hielten wir mit PERRY RHODAN-Extra eine zusätzliche Reihe von abgeschlossenen Romanen auf dem Markt, was ich schon mal gut finde – aber es ergab sich die Möglichkeit, eine neue Reihe zu starten.

Wir nannten das Projekt PERRY RHODAN-Action und starteten mit viel Erwartung in die geplanten zwölf Romane. (Wenn dieses PERRY RHODAN-Jahrbuch erscheint, wird jeder wissen, dass wir die Serie nach 36 Bänden eingestellt haben. Im Jahr 2008 steckten wir allerdings noch voller Euphorie.) Wir probierten einige völlig neue Dinge aus: neuer Exposé-Autor, neuer Daten-Lieferant, neuer Außenlektor, neue Autoren, eine neue Art, Daten zur Verfügung zu stellen – und so weiter. Der anfängliche Erfolg gab uns recht, aus den geplanten zwölf wurden ruckzuck noch mehr Romane. 2008 war also das Jahr für PERRY RHODAN-Action, ein erfolgreicher Serienstart für uns und für die Autoren.

Der Knaller allerdings war für mich tatsächlich das PERRY RHODAN-Computerspiel. Publiziert von Braingame und vertrieben von KochMedia, sorgte es anfangs des Jahres dafür, dass wir durch die Bank sehr gute Kritiken bekamen und auch in Medien besprochen wurden, die sonst PERRY RHODAN größtmaßstäblich ignorieren. Das Spiel selbst war klasse und wurde von Fans wie Nicht-Fans mit großer Freude aufgenommen. Schade, dass es bislang keine Fortsetzung dazu gibt – aber man weiß ja nie, was die Zukunft bringt ...

Es gab 2008 eine Reihe von Projekten, die »einfach nur gut« liefen, weshalb ich sie eigentlich gar nicht besonders herausheben möchte. Lübbe-Audio führte die »Sternenozean«-Hörspiele weiter, während Eins-A-Medien eine Silber-Edition nach der anderen publizierte und auch ins Geschäft mit den ATLAN-Zeitabenteuern einstieg.
Bei Heyne starteten wir im Herbst 2008 keinen Taschenbuch-Sechsteiler, sondern »nur« eine Trilogie: »Das Rote Imperium« wurde von drei Autoren verfasst, die sich über viele Details ihrer Arbeit im Team verständigten. Das hat den Taschenbüchern sicher nicht geschadet, wie ich finde ...

Ganz und gar nicht verschweigen will ich die ELFENZEIT-Buchreihe, wenngleich die mit PERRY RHODAN so viel nicht zu tun hat. Höchstens von den Mitarbeitern her: Die Exposés für die Fantasy-Serie verfasst Susan Schwartz, die Titelbilder stammen von Dirk Schulz, und als Autoren haben sich unter anderem Michael Marcus Thurner, Cathrin Hartmann und Verena Themsen bewährt, die auch PERRY RHODAN-Lesern etwas sagen dürften. Mit der ELFENZEIT startete Bertelsmann im Jahr 2008, und die bisherige Resonanz war sehr gut.

Eine persönliche Sache noch: Schade ist, dass uns Miriam Hofheinz im Jahr 2008 verlassen hat. In ihrer engagierten Arbeit für die PERRY RHODAN-Serie hat sie uns in das digitale Zeitalter geführt. Das starke Engagement in punkto E-Books oder Download-Hörspielen hat sie ebenso vorangetrieben wie das Computerspiel und alle möglichen Audio-Produkte. Sie hat dann neue Herausforderungen gesucht – und diese in Hamburg gefunden. Verabschiedet habe ich sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge: lachend, weil ich ihr den Karrieresprung von ganzem Herzen gönne, weinend, weil ich eine sehr gute Kollegin verloren habe, mit der ich auch oft »gegen Feierabend« über Gott und die Welt, PERRY RHODAN und die Konkurrenz diskutieren konnte.

An ihrer Stelle kam Björn Berenz, der nun das PERRY RHODAN-Team in Rastatt verstärkt. Seitdem hat er sich auch sehr gut eingearbeitet, und er ist jetzt derjenige, der uns die Impulse in der digitalen Welt gibt.

Habe ich noch etwas vergessen? Aber sicher doch ... Aber so ein Jahr ist lang, 2008 war erfüllt mit viel Aktivität, auch mit Stress und Hektik – aber es war ein spannendes Jahr, auf das ich unterm Strich mit einiger Befriedigung zurückblicke.

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