Ein Logbuch der Redaktion
»Seit der Autorenkonferenz sind schon wieder einige Monate vergangen.« So begann ich unlängst ein Telefonat mit Robert Feldhoff. »Es wird Zeit, dass wir uns mal wieder treffen und die aktuellen Projekte und Romane besprechen.« Gesagt getan, innerhalb kürzester Zeit hatten wir einen Termin vereinbart und fuhren mal wieder nach Bielefeld.
Warum eigentlich Bielefeld? Das hat verschiedene Gründe: Da Robert Feldhoff in Norddeutschland wohnt und ich im tiefen Süden meine Zelte aufgeschlagen habe, ist es ganz praktisch, sich gewissermaßen auf »halber Strecke« zu treffen. Zudem wohnt in Bielefeld der PERRY RHODAN-Titelbildzeichner Dirk Schulz, der in den letzten Jahren durch seine sogenannten Master-Grafiken sowie durch grundsätzliche Titelbild-Entwürfe viel zum Erscheinungsbild der PERRY RHODAN-Serie beigetragen hat.
Am Mittwoch, 5. September, trafen wir dann ein. Robert war etwas früher angereist und hatte bereits im Hotel eingecheckt. Er nutzte meine »Verspätung« - ich hatte mich mit Hartmut Kasper in Dortmund am Bahnhof getroffen, um dort die aktuelle Arbeit an den Heyne-Taschenbüchern zu besprechen –, um mit Dirk Schulz über den neuen PERRY RHODAN-Comic zu diskutieren.
Bei unserem gemeinsamen Abendessen im »Pepper's« in der Bielefelder Innenstadt ging es vor allem darum, die aktuellen Reaktionen auf unsere Romane zu diskutieren. Ich berichtete von der beeindruckenden Wirkung auf den PERRY RHODAN-Jubiläumsband 2400 sowie die wachsende Zahl der Abonnenten – hier scheint sehr viel sehr erfolgreich verlaufen zu sein. Wir sprachen ebenso über Leserreaktionen und Mails an die Redaktion: Gerade vor und nach dem Jubiläumsband erhielten wir sehr viel Post, sowohl in brieflicher als auch in elektronischer Form.
Dirk Schulz, der als Mit-Inhaber einer Werbeagentur sehr viel von Zielgruppen-Analysen versteht, brachte strategische Überlegungen ins Spiel, und ich berichtete aus dem Verlagsgeschäft. Wir besprachen an diesem Abend also sehr viel Hintergrund-Dinge, die natürlich in die tägliche Arbeit einfließen werden, wenngleich sie mit dieser erst einmal nichts zu tun haben.
Intensiv an die inhaltliche Arbeit ging es am folgenden Tag, also am Donnerstag, 6. September. Im Besprechungsraum der Agentur Animagic nahmen Robert und ich uns gemeinsam die kommenden Romane vor, ebenso die damit zusammenhängenden »Autoren-Fragen« (wer schreibt welche Handlungsebene?) und andere Dinge. Einige neue Informationen zum Handlungsverlauf waren mir selbst unbekannt – Robert entwickelt permanent neue Ideen, die er entsprechend einarbeitet.
Bis zum Zyklus-Zwischenstand, also dem Band 2450, weiß Robert sehr genau, was in den einzelnen Romanen zu passieren hat; Änderungen sind natürlich trotzdem möglich. Die Bände bis zur Nummer 2499 sind noch nicht im Detail festgelegt, hier ist noch viel an Ideenarbeit nötig, aber wir sprachen selbstverständlich bereits darüber. Und einige Worte zum Band 2500 und dem daraufhin folgenden Zyklus verloren wir tatsächlich ebenfalls ...
Seien wir ehrlich: Daneben ging es eben auch um die Heyne-Taschenbücher, um PERRY RHODAN-Extras und um das PERRY RHODAN-Computerspiel – wir hatten den ganzen Tag über viel an Gesprächsbedarf. Zwischendurch nutzten wir sogar das schöne Wetter und gingen auf den Hügeln am Stadtrand Bielefelds ein wenig spazieren. Für die Entwicklung von Ideen ist eine solche »Auszeit« stets eine gute Methode.
Beim Abendessen stieß Bernd Kronsbein zu unserem Trio. Er ist freier Redakteur und arbeitet unter anderem für Heyne sowie andere Verlage, hat aber auch schon für uns einiges an Textarbeiten erledigt. Von ihm und seinen Erfahrungen von »außerhalb« kann unsereins nur profitieren – ohne jetzt ernsthaft in die Details gehen zu wollen.
Um es kurz zu machen: Die drei Tage waren randvoll mit Diskussionsstoff und inhaltlicher Arbeit. Im Zug nach Bielefeld und zurück las ich zudem viele liegen gebliebene Manuskripte, etwa aus der ATLAN-Taschenbuchstaffel, so dass ich drei komplette Tage im Perryversum hinter mich bringen konnte.
Für mich als Redakteur, der doch sehr oft auch mit trockener Zahlen-Materie zu tun hat (die internen Planungsdiskussionen etwa ...), ist ein solcher kreativ Ausflug zwar durchaus anstrengend, gleichzeitig aber ungeheuer beflügelnd. Es macht Spaß, an dieser größten Science-Fiction-Serie der Welt mitarbeiten zu können!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen