Ein »nachgereichtes« Logbuch der Redaktion
Deutschland ist eine Kulturnation. Dieser Satz mag übertrieben klingen.
Ist man aber auf einer Buchmesse, glaubt man ihn. Und besucht man die
Buchmesse in Leipzig, klingt er auf jeden Fall weder übertrieben noch
überzogen. Das merkte ich auch in diesem Jahr wieder.
Wir arbeiteten diesmal im »Schichtbetrieb«, nicht zum ersten Mal. Klaus Bollhöfener
war beim Aufbau am Mittwoch dabei, kümmerte sich am ruhigen Donnerstag
allein um den Messestand und fuhr am Freitag ins wohlverdiente
Wochenende. Meine Kollegin Philine-Marie Rühmann,
die uns seit dem Winter im PERRY RHODAN-Marketing unterstützt, und ich
fuhren am Freitagmorgen mit dem Auto los. Gegen 14 Uhr war unsere
Wachablösung.
An diesem Freitag, 24. März 2017, hatten wir
tatsächlich keine Minute Ruhe. Die Messe war schon voll, sie füllte sich
weiter, und ein Termin reihte sich an den nächsten. Ich traf mich mit
Autorinnen und Autoren – teilweise zum Erfahrungsaustausch, teilweise
auch, weil sie für uns arbeiten wollten –, mit Kollegen aus anderen
Verlagen, mit potenziellen Partnern für diverse Themen.
Das ist
für mich eines der entscheidenden Dinge bei einer Messe: Weil
unterschiedlichste Menschen vor Ort sind, die sich mit dem Thema Buch
beschäftigen, ist es eher möglich, sich mit all diesen Leuten über
Literatur und ihre Vermarktung zu unterhalten. Die Themen wechseln dabei
schnell, generell geht es aber immer über Bücher und das »darüber
hinaus«. So sind die E-Books mittlerweile nicht mehr das zentrale Thema
überhaupt – weil man sich an sie gewöhnt hat –, sondern die Frage ist
eben auch, wie man nach dem Boom weitermachen kann.
Und
wenn ich zwischendurch Luft hatte, tat ich das, was ich tatsächlich
gern tue: Ich stellte mich so an den Messestand, dass die Besucher
sahen, dass ich dazu gehörte, und wartete auf die Fragen, die mir
gestellt wurden. In Leipzig kommen etwa immer wieder junge Leute, die
uns fragen, wie man in die Welt von PERRY RHODAN einsteigen kann.
Da ist es stets gut, wenn eine Autorin wie Verena Themsen vor Ort ist. Sie signierte die Leseprobe von »Der kosmische Erbe« und beantwortete geduldig zahllose Fragen. Auch Dirk Schulz zeigte eine große Geduld und kümmerte sich mit viel Akribie um die Autogramm- und Zeichenwünsche der Messebesucher.
Und wir erzählten allen, dass sie mit Band 2900 ganz praktisch und ganz ideal in die PERRY RHODAN-Serie einsteigen können ...
Zur
Messe gehört das Abendprogramm. In früheren Jahren gingen wir auf die
Buchmesse-Party, in diesem Jahr wurde gearbeitet. Philine-Marie und ich
trafen uns mit dem Autor Kai Hirdt,
der bekanntlich neu in die Erstauflage eingestiegen ist. Wir aßen
gemeinsam, wir diskutierten über aktuelle Romane und Exposés, wir
tranken Weißwein. Und dann meinte Kai, wir könnten an der Bar »ja noch
einen Absacker« nehmen ...
Weiter ging es am Samstag, 25. März
2017, den ich als unglaublich anstrengend betrachtete. Autoren und
Zeichner gaben Autogramme, unser Stand war dicht belagert; wir führten
viele Fachgespräche, Robert Corvus drehte ein Video, und ich
beantwortete die zahlreichen Fragen von Lesern und potenziellen Lesern.
Die
Leipziger Buchmesse erlebte an diesem Wochenende einen neuen
Besucherrekord, und am Samstag zweifelte ich keine Sekunde an den
Jubelzahlen. Ich machte viele Notizen, die ich nach der Messe abarbeiten
wollte, und war am Abend recht erschöpft.
Diesmal waren wir gemütlich unterwegs. Philine-Marie Rühmann und ich sowie Madeleine Puljic und Kai Hirdt
als Vertreter der Autorenschaft, bummelten durch die Nacht, aßen lecker
in einem Lokal in der Innenstadt und diskutierten auch dort über
Romaninhalte – vor allem PERRY RHODAN NEO – und deren Vermarktung. Das
war sehr angenehm, aber ich war trotzdem froh, nach Mitternacht ins Bett
fallen zu können.
Der Sonntag, 26. März 2017, war anstrengend,
hielt sich aber an die bisherigen Regeln: Wir führten Messegespräche,
wir informierten Leser und Fans, wir sprachen mit Besuchern. Und ab 16
Uhr leerten sich die Hallen, und ab 18 Uhr packten wir unseren Kram
zusammen.
Gegen 18.30 Uhr verließen wir die Halle, während
hinter uns die Arbeiter der Messebaufirma den Stand abbauten. Wir kamen
gut durch die Nacht, und als ich nach 23 Uhr in Karlsruhe die Kollegin
neben ihrem Auto absetzte, hatte ich das Gefühl, eine spannende und auch
erfolgreiche Messe erlebt zu haben.
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