Ein Logbuch der Redaktion
Wie in jedem Jahr, so war 2016 die Frankfurter Buchmesse erneut ein
Höhepunkt des literarischen Jahres. Zu Hunderttausenden fuhren die
Besucher nach Frankfurt, um sich in den Messehallen die aktuellen
Neuerscheinungen anzuschauen, sich in Diskussionsrunden zu informieren
und sich auch zu amüsieren. In meiner Funktion als PERRY
RHODAN-Redakteur reiste ich ebenfalls an den Main.
Zum
zweiten Mal hintereinander hatten wir mit PERRY RHODAN keinen eigenen
Messestand. Das spart nicht nur viel Geld ein, sondern erleichtert auch
die Vorarbeit: Man fährt auf die Messe, absolviert seine Termine und
reist wieder ab, muss sich nicht um zahlreiche Details kümmern, die im
Vorfeld und in der Nachbereitung anfallen. Trotzdem habe ich die vielen
Gespräche mit PERRY RHODAN-Lesern, Journalisten oder Fachbesuchern
vermisst, die sich sonst im Verlauf einer Messe spontan ergeben.
Ich
kam am Donnerstag, 20. Oktober, mit der Bahn an. Das erwies sich als
eine gute Idee: Ich betrat die Messehallen nämlich ausgeruht und frisch
...
In guter Stimmung besuchte ich die verschiedenen Verlage,
mit denen wir im Kontakt stehen. Bei Bastei-Lübbe bewunderte ich »Die
falsche Welt«, das pünktlich zur Messe erschienen war, bei Piper sprach
ich über allgemeine Themen; ich unterhielt mich über illegale Downloads
und E-Books. Dabei besuchte ich verschiedene Partner, war gegen 18 Uhr
ein wenig erschöpft und eilte zum Bahnhof, um gemütlich nach Karlsruhe
zurückzufahren.
Anstrengender war der Freitag, 21. Oktober. Weil
ich abends auf eine Veranstaltung gehen wollte – dazu gleich mehr –,
musste ich mit dem Auto anreisen. Nachts hätte ich keine vernünftige
Bahnverbindung mehr bekommen. In den Messehallen sprach ich mit unseren
Partnern von Edel Germany über die Silberbände und die Platin Edition,
ich besuchte zweimal die Kollegen von Bastei und unterhielt mich mit
ihnen über weitere Projekte.
Gegen 18 Uhr verließ ich die Messe,
holte mein Auto aus dem Parkhaus und fuhr quer durch die Stadt, bis ich
das Hotel erreichte, in dem Christian Montillon
untergebracht war. Mit dem Exposéautor ging ich im Hotel-Restaurant
einige aktuelle Themen durch: den Stand bei den Exposés und Romanen, die
weitere Planung des Zyklus ab Band 2900 sowie den detaillierten Ablauf
bei PERRY RHODAN-Trivid.
Gemeinsam spazierten wir los, trafen – quasi auf der Straße – den Kollegen Andreas Eschbach
und gingen mit diesem in die Kneipen-Szene von Sachsenhausen. In der
Bar »Elfer« luden die Verlage Droemer-Knaur und Fischer-Tor, genauer
gesagt deren Abteilungen für Science Fiction und Fantasy, in diesem Jahr
zum Galaktischen Forum. Jahrelang hatte die PERRY RHODAN-Redaktion
diese Veranstaltung ausgerichtet, jetzt freute ich mich darauf, selbst
einmal gemütlich mit Autoren und Redakteuren plaudern zu können.
Die
Veranstalter setzten auf Party; die Musik war recht laut, es wurde
später auch getanzt. Wer sich unterhalten wollte, musste laut sprechen
oder gar schreien – eine echte Diskotheken-Atmosphäre also. Ich traf den
ehemaligen PERRY RHODAN-Autor Michael Nagula sowie die Gastautoren
Tanja Kinkel und Frank Böhmert, freute mich über die Anwesenheit
bekannter Schriftsteller wie Kai Meyer oder Bernhard Hennen, trank ein
Bier mit guten Bekannten und alten Freunden.
Als ich nach ein
Uhr Frankfurt verließ, war ich in bester Laune – und stocknüchtern. Ich
fuhr über die Autobahn nach Karlsruhe, wo ich mich ins eigene Bett legte
und schön ausschlief.
Erst am frühen Nachmittag nahm ich am
Samstag wieder die Autobahn nach Norden. Diesmal ging es nicht in die
Messehallen sondern nach Dreieich. Dort fand in diesem Jahr erneut der
BuchmesseCon statt, die traditionelle Fanveranstaltung, die immer mehr
an Bedeutung gewinnt. Die Veranstalter sprachen von insgesamt 700
Besuchern, was ich angesichts der vollen Räume glaubte.
Meist
liefen bis zu sechs Programmpunkte parallel: Autoren lasen aus ihren
aktuellen Büchern, neue Serien wurden vorgestellt, Zeichner zeigten ihre
Arbeit. Dazu kam eine Messe, auf der vor allem Kleinverlage zeigten,
was sie an aktueller Science Fiction und Fantasy zu bieten hatten.
Überall traf ich auf Menschen, die ich teilweise seit Jahrzehnten
kannte; ich führte einige Unterhaltungen, und so raste der Tag an mir
vorüber.
Um 18 Uhr ging ich mit Verena Themsen sowie Madeleine Puljic und Kai Hirdt
in einen Vortragsraum, wo wir über PERRY RHODAN informierten. Einige
Dutzend Besucher saßen im Saal, sie stellten kritische Fragen zum
Verlauf der Serienhandlung, zu PERRY RHODAN NEO und zu den aktuellen
Comics.
Den Höhepunkt eines jeden BuchmesseCons bildet seit
langer Zeit die Verleihung des Deutschen Phantastik-Preises. Sie wurde
von Dirk van den Boom moderiert, war diesmal sehr kurzweilig und hielt
sich im zeitlichen Rahmen. Um 20 Uhr endete das Programm, ich plauderte
abschließend mit einigen Besuchern und fuhr heim.
Dass ich am
Sonntag tatsächlich noch einmal darüber nachdachte, auf die Messe zu
fahren, beweist, dass es mir eigentlich sehr gut gefallen hatte. Ich
hätte Lust gehabt, mir die Messe noch privat anzuschauen und ohne
Termindruck durch die Hallen zu schlendern. Aber dann ließ ich es doch
sein – es gab anderes zu tun an diesem Sonntag ...
1 Kommentar:
Der BuCon hat viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf nächste Jahr. Die Buchmesse habe ich dieses Jahr ausgelassen, aber vielleicht ändert sich das 2017 ja wieder.
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