29 Februar 2016

Aufbruch nach Andromeda

Ein Logbuch der Redaktion

Kurz nach dem Jahreswechsel hörte ich wieder einmal eine aktuelle Folge der PERRY RHODAN-Silber-Edition durch. Es war die Nummer 27, sie trägt den schlichten Titel »Andromeda«. Es handelt sich also um das Hörbuch zum gleichnamigen Silberband – und dieser basiert wiederum auf den Heftromanen mit den Nummern 250 bis 259, wobei man einige Bände zwischendurch ausgelassen hatte.

Silber Edition 27 »Andromeda«Die einzelnen Romane waren 1966 in den Handel gekommen, die Autoren verfassten sie nach Exposés von K H. Scheer. Horst Hoffmann hatte das entsprechende Buch bereits 1987 zusammengestellt. Das Hörbuch wurde 2011 publiziert, und ich hörte es zu Beginn des Jahres 2016. Allein diese Jahreszahlen machen deutlicih, um was für ein umfangreiches Generationenprojekt es sich bei PERRY RHODAN handelt.

Und worum geht es eigentlich? Wenn mich jemand fragte, was in dem Hörbuch passierte, sagte ich stets ganz einfach: »Es geht um den Aufbruch nach Andromeda« – alles andere davor sei schließlich »reines Vorgeplänkel« gewesen. In der Tat ist es so: Mit dem Silberband 27 sowie der davon abgeleiteten Silber Edition trat die PERRY RHODAN-Serie zu einem neuen Sprung an.

Die Romane nach Band 250, die diesem Silberband zugrunde liegen, zählen für meinen Geschmack zu den Höhepunkten der frühen Serie. Sie spielen im Jahr 2404, die Menschheit steht vor großen Herausforderungen. Im Vorfeld der Galaxis Andromeda sind Stützpunkte errichtet worden – Sonden hat man aber offensichtlich keine ausgeschickt –, und in der Folge geht es weiter in die fremde Sterneninsel hinein. Das neue Flaggschiff der Menschheit wird vorgestellt – die CREST III faszinierte damals die Leser und dürfte heute die Leser ebenfalls ansprechen.

Starke neue Figuren wie Kalak, der Paddler, oder Lucky Log, der Psi-Roboter, tauchen in dieser Phase der Serie auf. Sie prägen den »Meister der Insel«-Zyklus und weitere Zyklen – und sie werden jetzt im Hörbuch erneut lebendig. Darüber hinaus frönt Perry Rhodan in gewisser Weise seiner Leidenschaft: Wieder einmal kapert er ein fremdes Raumschiff, wieder einmal reist er in Verkleidung ins Zentrum einer gegnerischen Macht.

Das Hörbuch setzt die Schauplätze toll in Szene: Die Plattform KA-preiswert wird mit einem echten Kracher vorgestellt, das Zentrum der Galaxis entpuppt sich als Todesfalle für die Terraner, und dann gibt es das Wrack-System, in dem sich genug Raum für Spannung und Action finden ...

Der »MdI«-Zyklus gilt als einer der Höhepunkte der frühen PERRY RHODAN-Serie, und dieser Band belegt das sehr schön. Die Autoren schreiben phantasievoll – gelegentlich unbeeindruckt von mancher Handlungslogik – und abenteuerlich, ihre Geschichten verblüffen heute noch.

Dank Josef Tratnik, der dieses Hörbuch »eingesprochen« hat, blieb ich stets an der Geschichte. Tratnik ist ein hervorragender »Vorleser«, ich mag seine Stimme. Er prägt vor allem mittlerweile mein Bild der klassischen PERRY RHODAN-Serie. Die neuen Romane werden von anderen Schauspielern gelesen, was ihnen automatisch einen anderen Charakter verleiht – Tratnik stellt Rhodan militärisch-knapp dar, was zur damaligen Zeit passt, lässt Gucky albern und Icho Tolot mit extrem tiefer Stimme sprechen.

»Andromeda« ist ein erneutes Beispiel dafür, wie bei mir die klassischen Geschichten lebendig werden. Darüber kann ich mich immer wieder aufs Neue freuen ...

1 Kommentar:

Christina hat gesagt…

»Rhodan legte die Hände vor das Gesicht. Seine Schultern zuckten. Niemand wusste genau, ob er lachte oder weinte.«

Ich lese gerade den Silberband und es ging mir bei der Begrüßungsszene auf der »KA-Preiswert« genauso. Heutzutage würde man die PR-Autoren für sowas wahrscheinlich lynchen, damals war das sicher ein großartiger Spaß. Aber ich gebe zu, dass viele Ideen, die in den Romanen stecken, auch heute noch genial sind.