Ein Logbuch der Redaktion
Gleich zwei Romane von Andreas Eschbach erfreuen dieser Tage die PERRY RHODAN-Leser. Mit zwei Bänden von Verena Themsen
bilden sie den Vierteiler »Die falsche Welt« –die Zusammenarbeit
zwischen den Autoren und der Redaktion hat mir viel Spaß bereitet. Und
weil alles so gut klappte, schaute ich mir noch einmal an, wie das bei
den bisherigen Romanen war, die Andreas Eschbach für die PERRY
RHODAN-Serie verfasst hat.
Dabei war »Der Gesang der Stille«
ein echtes Experiment. Damals sprach Andreas Eschbach uns an: Wie wäre
es denn, so sein Vorschlag, wenn er für einen Gastroman bei PERRY RHODAN
andocken würde? Das würde ihn reizen. Während einer Frankfurter
Buchmesse saßen Robert Feldhoff,
Andreas Eschbach und ich in der Sonne – auf einem Stein mitten auf dem
Gelände – und diskutierten die verschiedenen Möglichkeiten.
Knapp
ein Jahr später kam der Band 1935 mit dem eben genannten Titel in den
Handel; am 12. September 1998 hatten wir den ersten Gastroman am Start.
Und weil der Autor sich Reginald Bull als Hauptperson gewünscht hatte,
schrieb er einen tollen Roman über den »zweiten Mann auf dem Mond«.
Der
Untertitel verriet einiges: »Ein Unsterblicher und ein Kybernetiker –
auf der Welt der Pyramiden« ... mit dem Unsterblichen ist Reginald Bull
gemeint, der Kybernetiker ist ein Agent des Terranischen Liga-Dienstes.
Skill Morgenstern und Reginald Bull kundschaften einen Stützpunkt der
Korrago-Roboter aus. Dabei erfüllt sich auf tragische Art und Weise das Schicksal des Agenten.
In
gewisser Weise endet der Roman offen: Zwar konnte ein Teil der
gestellten Aufgaben von den zwei »Helden« erfüllt werden, gleichzeitig
aber verschwindet Morgenstern mit unbekanntem Ziel im All.
So tragisch dieser erste Gastroman war, so wuchtig war der zweite. Am 12. August 2005 kam »Die Rückkehr«
in den Handel, der die Bandnummer 2295 trug. Andreas Eschbach hatte
Lust darauf, einmal »so eine richtige Raumschlacht« zu schildern. Sein
Thema ist der große Kampf zwischen der Raumflotte der Erde unter Perry
Rhodans Kommando auf der einen und den Kybb-Titanen auf der anderen
Seite.
Obwohl es in diesem Roman zahlreiche Tote gab und das
Kämpfen der Raumschiffe einen großen Raum einnahm, schaffte es der
Autor, einen tragischen Roman voller zwischenmenschlicher Töne zu
schreiben. Eindrucksvoll fand ich beispielsweise die Vergleiche zwischen
einem Schachspiel und der eigentlichen Raumschlacht, ebenso
eindrucksvoll das Verhalten eines Soldaten, der bei einem geheimen
Einsatz seine Familie sehen möchte und damit eine Katastrophe auslöst.
Ebenfalls eine Raumschlacht stand im Zentrum von »Die Falle von Dhogar«.
Der Roman kam als Band 2503 am 7. August 2009 in den Handel; er liefert
einen Auftakt für den Stardust-Zyklus. Eine der wichtigen Hauptfiguren
des Romans ist Reginald Bull, der von Andreas Eschbach als Stratege und
Militär geschildert wird. Sein Gegenspieler ist Sinnafoch, ein
sogenannter Frequenzfolger aus dem Volk der Vatrox.
Wieder
bewies der Autor sein Fingerspitzengefühl bei der Schilderung von
Romanfiguren. Sowohl die Seite der Menschen als auch die Seite der
Gegner wirkt bei der Lektüre des Romans glaubhaft, alle Beteiligten
handeln nachvollziehbar.
Kein Wunder, dass er mit »Der Techno-Mond«
erneut auftrumpfen konnte. Der Roman kam am 17. Mai 2013 in den Handel;
er trug die Nummer 2700 und war der erste Jubiläumsband, der von einem
Gastautor verfasst wurde.
Es war ein fulminanter Auftaktband zu einer ganz frischen Handlung: Wim Vandemaan und Christian Montillon
als neues Exposé-Team brachten eine andere Sicht auf das PERRY
RHODAN-Universum mit, und Andreas Eschbach unterstrich diese neue Sicht
mit seiner Art, die Serie zu interpretieren. Die Fans waren begeistert.
Übrigens
brachte Eschbach viele eigene Ideen in diesen Roman ein, die im
späteren Verlauf des Zyklus »Das Atopische Tribunal« weiter ausgebaut
werden konnten. Ein Beispiel dafür ist das Haus, das Perry Rhodan
bewohnt; eine Art Spukhaus ohne Geister und Gespenster, in dem sich
Dinge seltsam verhalten und die außerirdischen Bewohner ihre
merkwürdigen Spuren hinterlassen haben.
Mit vier sehr
unterschiedlichen Romanen konnte Andreas Eschbach der PERRY RHODAN-Serie
wichtige Impulse verleihen. Aus dem ehemaligen Fan wurde ein Gastautor,
der Gastautor entwickelte sich längst zum Stammgastautor – und ich
freue mich schon auf weitere Gelegenheiten, mit ihm zusammenzuarbeiten!
3 Kommentare:
Vielleicht geht sich ja auch mal ein Band PR-NEO aus? :)
All diese Romane sind in der Tat Perlen.
Vielleicht hat der Herr Eschbach ja auch mal Lust auf eine "Runde" Expokratenherrschaft ?! Würde mit Sicherheit gerne gesehen - ohne die aktuellen ebenfalls guten kritisieren zu wollen.
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