13 Juli 2015

NEO 100 hat mich echt gepackt

Ein Logbuch der Redaktion

»Der Roman ist außergewöhnlich gut geworden« – das schrieb ich an Frank Borsch, nachdem ich sein Manuskript von PERRY RHODAN NEO 100 gelesen hatte. Das meinte ich ernst; ich spare sonst nicht an Kritik, wenn mir etwas an einem Roman-Manuskript nicht gefällt.

ANEO-Cover Band 100 von Dirk Schulzber Frank hatte mit diesem Manuskript etwas Beeindruckendes geschafft: Er fasste die bisherigen 100 Bände der Serie in einem packenden Geschehen zusammen und legte gleichzeitig einen Übergang in die zweite Epoche hin, der gewissermaßen als Startschuss für die nächste Staffel dienen kann.

Weil ich an dieser Stelle nicht so viel über den eigentlichen Inhalt erzählen will, bleibe ich bewusst schwammig. Der Roman spielt zu einem Teil im Sonnensystem und vor allem auf der Erde, ein wesentlicher Handlungsort liegt allerdings weit außerhalb der bekannten Schauplätze.

Dank der Hauptpersonen, die auf diesem fremden Terrain ihr Abenteuer erleben, wird die unbekannte Welt sehr plastisch geschildert. Unter anderem taucht ein Wesen erstmals in der Handlung auf, dessen Name sicher den einen oder anderen Stammleser faszinieren wird.

Auf dem Planeten werden die Leser vor allem ein ungewöhnliches Paar kennenlernen. Der Mann und die Frau, um die es geht, treffen sich und trennen sich, sie kommen zusammen und werden wieder getrennt. Sie beide verbindet ein Schicksal, das seltsam und furchterregend ist, das sie aber zugleich zusammenschweißt. Und beide schmieden einen Plan, der unbedingt funktionieren muss ...

Das klingt unklar, ich gebe es zu, aber das hat einen Grund: Würde ich diese Andeutungen konkreter machen, müsste ich zu viel verraten. Die genannte Handlungsebene ist für PERRY RHODAN NEO sehr wichtig, wenngleich sie keine konkreten Auswirkungen auf die direkt anschließende Handlungsstaffel hat. Es geht vor allem um den »kosmischen Rahmen« der Serie.

Die Handlungsebene Terra hingegen bildet einen klaren Übergang von der ersten zur zweiten Epoche von PERRY RHODAN NEO. Frank Borsch erzählt, was die vielen Figuren bewegt und wie sich zahlreiche »kleine« Schicksale erfüllen. Was geschieht auf dem Mars, was passiert mit den Mutanten, wie verhält sich Thora?

Ferronen und Naats, Arkoniden und Terraner – sie alle werden noch einmal präsentiert. Bei vielen Figuren zeigt der Autor, was aus ihnen geworden ist oder weiterhin mit ihnen geschehen wird. Das macht er vor allem in kleinen Kapiteln deutlich, die oftmals wie Kurzgeschichten wirken und insgesamt ein Kaleidoskop der Ereignisse bilden. Das hat mir beim Lesen richtig gut gefallen.

Die Lektüre verlief für mich »in einem Rutsch«. Als Redakteur machte ich dennoch während der Arbeit genügend Anmerkungen, die ich in einem späteren Arbeitsschritt mit dem Autor einerseits und dem Lektor andererseits durchspreche. Dabei handelte es sich um sogenannte Marginalien: Wortwiederholungen, gelegentlich stilistische Punkte, über die man unterschiedlicher Ansicht sein konnte.

Was für mich blieb und was die Leser hoffentlich auch so empfinden werden: »Der andere Rhodan« ist packende Science-Fiction-Unterhaltung und ein schöner Abschluss für die Exposétätigkeit, die Frank Borsch vier Jahre lang ausgeübt hat ...

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