07 Februar 2019

Vergebliche Berichtigungen

Die Tatsache, dass Perry Rhodan im Jahr 1971 auf dem Mond landen würde, betrachteten die Autoren im Jahr 1961 als Vision einer nahen Zukunft. Spätestens ab dem Moment, wenn die reale Zeit die fiktive Zeit einholen würde, war klar, dass man sich etwas einfallen lassen musste. Als man im Verlag im Oktober 1977 die vierte Auflage startete, wurde jedem klar, dass die Serie in der Vergangenheit der realen Welt spielte …

Das führte zu Konsequenzen, die William Voltz am 30. Januar 1978 zu einem Brief animierten, den man – angesichts der diplomatischen Art des damaligen Chefautors – schon als »erbost« betrachten könnte. »In der Originalausgabe (1. Auflage) von Band Nr. 8 steht in der Einleitung auf Seite 1 richtig: ›Jetzt, zu Beginn des Jahres 1972 …‹», schrieb Voltz. »In Band Nr. 8 der vierten Auflage hat man das geändert in: ›Jetzt zu Beginn des Jahres 1985 …‹«.

Dies sei »natürlich falsch«, so Voltz und stimme nicht »mit den in der Handlung genannten Zeiten« überein. Da habe der Serie »jemand, der die PR-Serie aufpolieren wollte«, einen Bärendienst erwiesen.

Er bat darum, solche »Korrekturen« entweder ganz zu lassen oder nur nach Rücksprache mit den Autoren stattfinden zu lassen. »Die Leser fühlen sich nämlich auf den Arm genommen«, schloss er.

Kurt Bernhardt, der in der Redaktion in München saß, schickte wenige Tage einen kurzen Brief an die Geschäftsführung in Rastatt. In sehr höflicher Weise wurde nachgebohrt: »Ich halte es für äußerst zweckmäßig, festzustellen, ob es sich um einen Satzfehler handelt oder ob eine Person in der Herstellung von sich aus Korrekturen an Perry Rhodan vornimmt.«

Leider ist nicht überliefert, wie dieser Fall ausging …

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